Parlamentskorrespondenz Nr. 840 vom 30.10.2012

Wir gratulieren

Runde Geburtstage im November

Wien (PK) - Im November feiern folgende (ehemalige) MandatarInnen runde Geburtstage:

der ehemalige Präsident des Bundesrates Ing. Gerd KLAMT (F) – 70. Geburtstag am 2. November,

der ehemalige Abgeordnete Dipl.-Kfm. Dr. Günter PUTTINGER (V) – 70. Geburtstag am 3. November,

der ehemalige Bundesrat Engelbert LENGAUER (V) – 85. Geburtstag am 5. November,

der ehemalige Staatssekretär und Abgeordnete Dipl.-Kfm. Holger BAUER (F) – 70. Geburtstag am 7. November,

das Mitglied des Europaparlaments a.D. sowie der ehemalige Bundesrat Dr. Milan LINZER (V) – 75. Geburtstag am 8. November,

der ehemalige Abgeordnete Günter KIERMAIER (S) – 70. Geburtstag am 10. November,

der ehemalige Abgeordnete Anton BAYR (V) – 85. Geburtstag am 18. November,

die ehemalige Abgeordnete Ludmilla PARFUSS (S) – 70. Geburtstag am 18. November,

der ehemalige Abgeordnete Josef HORN (S) – 65. Geburtstag am 20. November,

der ehemalige Abgeordnete Ferdinand MANNDORFF (V) – 90. Geburtstag am 22. November,

der ehemalige Abgeordnete Mag. Walter GEYER (G) – 65. Geburtstag am 30. November,

der ehemalige Bundesrat Helmut WIESENEGG (S) – 65. Geburtstag am 30. November.

Walter Geyer 65

Als ein Leben für die Justiz und mehr Gerechtigkeit könnte man Walter Geyers Weg beschreiben, der in diesem Jahr seinen 65. Geburtstag feiert. Geboren am 30. November 1947, führte ihn seine schulische Laufbahn nach der Matura an die Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Wien, die er mit dem akademischen Grad "Mag. jur." abschloss, ehe er seine Gerichtspraxis absolvierte und schließlich zum Richter und 1977 zum Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Wien avancierte.

Politisch in den Vordergrund rückte der gebürtige Wiener in den Achtzigern, als die Grünen 1986 unter Freda Meissner-Blau erstmals in den Nationalrats und mit ihnen Geyer als Abgeordneter einzogen. Mit der Funktion des Justizsprechers der Grünen betraut, wurde er Obmannstellvertreter des Grünen Klubs. Aber auch als politischer Mandatar war sein Tun von großem Engagement im Zeichen der Gerechtigkeit geprägt. So reiste er zum Beispiel 1987 in seiner Eigenschaft als stellvertretender Klubobmann in das kommunistische Ungarn, um dort gegen das von Österreich mitfinanzierte Donaukraftwerk Nagymaros zu demonstrieren. Überdies war seine neunstündige Rede gegen das Waldsterben in der Zeit als Abgeordneter zweifelsohne der Anstoß dafür, eine bis dahin noch nicht existierende Redezeitbeschränkung im Hohen Haus einzuführen.

1988 kehrte Geyer schließlich als Staatsanwalt vollends in sein altes Geschäft, die Justiz, zurück, wo er in spektakulären Strafverfahren, etwa jenem eines polnischen Mafiapaten, der sich darauf spezialisiert hatte, Staatsanwälte durch Säureattentate zu entstellen, wohl bereits jene Vorzeichen setzte, die ihn später an die Spitze der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft führten, wo er schließlich im Jänner 2009 der erste Antikorruptionsstaatsanwalt Österreichs wurde. Das Beiratsmitglied von Transparency International ist darüber hinaus Vortragender und Autor von Fachpublikationen.

Holger Bauer 70

Seinen 70. Geburtstag feiert der ehemalige Finanzstaatssekretär und Abgeordnete zum Nationalrat Holger Bauer am 7. November. 1942 in Schärding am Inn geboren, besuchte er das Bundesrealgymnasium in Gmunden, ehe er an der Wirtschaftsuniversität Wien zu studieren begann, die er 1970 mit dem Titel "Diplomkaufmann" abschloss. Politisch aktiv wurde der gebürtige Oberösterreicher früh. In seinen Studientagen engagierte er sich bereits in der freiheitlichen Studentenschaft. Nach seinem Universitätsabschluss wurde er Pressereferent der FPÖ, später arbeitete er als Wirtschaftsredakteur bei der "Wiener Zeitung".

Als Dreißigjähriger wurde Bauer 1973 schließlich Mitglied des Wiener Landtages, in dem er gemeinsam mit zwei weiteren Mandataren die dritte Fraktion neben SPÖ und ÖVP bildete. 1978 konnte die FPÖ trotz Stimmenverlusten ihre drei Sitze halten, und Bauer setzte so seine kommunalpolitische Tätigkeit fort. Ein Jahr später wurde er zum stellvertretenden Landesparteiobmann der FPÖ Wien gewählt. Im Juni 1980 zog er schließlich für seine Partei in den Nationalrat ein, wo er sich rasch als Finanz- und Wirtschaftsexperte profilierte.

Nachdem Bruno Kreisky 1983 die absolute Mehrheit verloren hatte, bildete die SPÖ mit der FPÖ eine "kleine Koalition", in der Bauer mit dem Staatssekretariat im Finanzministerium unter der Bundesregierung Sinowatz betraut wurde. Bis Januar 1987 stand er so den Finanzministern Salcher, Vranitzky und Lacina zur Seite. Nach dem Ende der Zusammenarbeit zwischen SPÖ und FPÖ zog Bauer wieder in den Nationalrat ein, wo er bis 1999 als Finanzsprecher seiner Partei wirkte. Bauer zog sich mit 57 Jahren aus der politischen Tätigkeit zurück. (Schluss)