Parlamentskorrespondenz Nr. 974 vom 23.11.2012

Vorlagen: Sport

Nationale Anti-Doping-Agentur - mehr Kontrollen im Jahr 2011

Wien (PK) – Der Jahresbericht der Nationalen Anti-Doping-Agentur Austria (NADA Austria) 2011, die nach dem Anti-Doping-Bundesgesetz als Unabhängige Dopingkontrolleinrichtung fungiert, berichtete kürzlich über die Einhaltung der Anti-Doping-Richtlinien im Jahr 2011. Der Leser des aktuellen NADA-Berichts (III-359 d.B.) erfährt, dass die Agentur die Zahl der Urinproben 2011 gegenüber 2010 von 1.672 auf 1.719 und jene der Blutproben von 200 auf 271 steigerte. Sie hat zielgruppenorientierte Informationsbroschüren herausgegeben, Schulungen, Vorträge und Seminare veranstaltet und dabei eng mit den Sportverbänden zusammengearbeitet.

Bei der Aufarbeitung der Human Plasma-Vergangenheit seien Verfahren gegen weitere Sportler eingeleitet und durchgeführt worden, wobei der prominenteste Fall jener gegen den Olympiasieger Christian Hofmann war, dessen Klage wegen Unzuständigkeit der NADA vom OGH zurückgewiesen wurde, erfahren die Abgeordneten.

Beim Kampf gegen das Doping stand 2011 weltweit das Thema Mikrodosierungen im Mittelpunkt. Die sehr gute Betreuung der Sportler, der Einsatz beträchtlicher Geldmittel, genaues Wissen um die Abbauzeiten der verbotenen Substanzen sowie der Umstand, dass zwischen 23 Uhr und 6 Uhr keine Kontrollen durchgeführt werden, erschwerten den positiven Doping-Nachweis, berichtet die NADA. Daher arbeiten die WADA-Labors an der Verbesserung der Analysemethosen, um auch Mikrodosierungen über einen längeren Zeitraum nachweisen zu können. Kontrollen zwischen 23 Uhr und 6 Uhr sollen aus Rücksicht auf den Schlaf- und Regenerationsbedarf der Sportler aber nicht durchgeführt werden.

2011 habe Österreich die internationalen Anforderungen gemäß WADA-Code erstmals zu 100 % erfüllt. Der Anti-Doping-Kampf werde in Österreich sehr positiv gesehen, die NADA genieße hohes internationales Ansehen, führt die Nada aus und berichtet über eine positive Entwicklung der Anti-Doping-Kooperation mit Deutschland und der Schweiz, die auch bei kriminalpolizeilichen Erhebungen zu wertvollen Ergebnissen geführt hat. Nicht fortgeführt wurden im Jahr 2011 die Bemühungen die Gründung einer Zentraleuropäischen Anti-Dopingorganisation (CEADO).

Im Einzelnen informiert der Bericht auch über die Personalsituation bei der NADA, die Weiterbildung der Dopingkontrollore, über Präventionsmaßnahmen, Vorträge und Schulungen sowie über die Zusammenarbeit mit den Sportorganisationen und mit der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA). (Schluss)      


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