Bundesrat Stenographisches Protokoll 635. Sitzung / Seite 100

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Ich stelle mir vor, daß wir den Bericht zum 5. Punkt der Tagesordnung noch hören und dann die Tagesordnung zur Abhaltung der Debatte über die dringliche Anfrage unterbrechen.

Die Berichterstattung zu Punkt 5 hat Herr Bundesrat Mag. Himmer übernommen. Ich bitte ihn um den Bericht.

Berichterstatter Mag. Harald Himmer: Frau Präsidentin! Der gegenständliche 7. Bericht soll dem Anspruch nach breiterer Aussagekraft gerecht werden und wurde nach tourismuspolitischen Gesichtspunkten gestaltet. Es wurden erstmalig zusätzlich zur Studie des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung noch andere Quellen für die Analyse und Beurteilung der aktuellen Situation, den Ausblick und die möglichen Maßnahmen im Bereich der Tourismus- und Freizeitwirtschaft herangezogen.

Er umfaßt folgende Abschnitte:

Bedeutung der Tourismus- und Freizeitwirtschaft in Österreich

Entwicklung und Struktur der Tourismus- und Freizeitwirtschaft

Ausblick und Maßnahmenschwerpunkte

Anhang 1: Tourismusorganisation in Österreich

Anhang 2: wesentliche nachfragebezogene Tourismusstudien.

Der Wirtschaftsausschuß stellt nach Beratung der Vorlage am 13. Jänner 1998 mit Stimmenmehrheit den Antrag, den Bericht zur Kenntnis zu nehmen.

Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Ich danke für die Berichterstattung.

Ich bekomme gerade signalisiert, daß die erste zu Wort gemeldete Rednerin, unsere Kollegin Bundesrätin Ramsbacher, zirka 10 Minuten sprechen wird. Das geht sich bestens aus bis zur Unterbrechung der Sitzung für die dringliche Anfrage. Ich darf Sie daher bitten, das Wort zu nehmen.

15.47

Bundesrätin Helena Ramsbacher (Freiheitliche, Kärnten): Sehr verehrte Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Wir diskutieren heute den Tourismusbericht 1996, also die Wintersaison 1995/96. In der Wintersaison 1997/98 – der Bericht kommt ja wieder zwei Jahre zu spät – sind die Ansätze für Problemlösungen bereits wesentlich besser als beim vorangegangenen Tourismusbericht.

Auf die heutzutage immer rascher vor sich gehenden Änderungen müssen wir alle immer schneller reagieren. Auch der Tourismus ist derzeit nicht mehr plan- und berechenbar. Es ist alles globaler, fließender geworden, es gibt weltweit eine ständige Konkurrenz mit allen Volkswirtschaften. Es wird weltweit ein und dasselbe Produkt verkauft. Die Welt ist somit klein geworden, und rund um den Globus wird das Produkt Urlaub, weg vom Alltag, verkauft.

Wir reagieren alle ein bißchen zu langsam auf die veränderten Rahmenbedingungen, auf die weltweite Konkurrenz. Die Betriebe kämpfen heute hauptsächlich mit den finanziellen Problemen, die ihnen aus den Hochphasen der siebziger und achtziger Jahre erwachsen sind. Die Schuld beziehungsweise Ursache für die jetzige Krise liegt nämlich genau darin: Es wurde einfach zu kurzfristig gedacht und zu groß und zu viel investiert. Die Schuld liegt bei den Unternehmern selbst und natürlich auch bei den Banken, die in diesen Zeiten viel zu leicht die Geldquellen erschlossen haben.

Etwas möchte an diesem Bericht kritisieren: Es werden immer wieder statistische Zahlen herangezogen, die überhaupt keine Aussagekraft mehr haben. Es wird der Erfolg im Tourismus immer noch an Nächtigungszahlen gemessen. Ich habe das schon im vergangenen Jahr kritisiert, denn Nächtigungszahlen haben keine Aussagekraft mehr. Man müßte das vielmehr end


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