Bundesrat Stenographisches Protokoll 640. Sitzung / Seite 21

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in Ihren Ländern darauf hinzuwirken, daß dieses Verständnis für die Notwendigkeit der technischen Ausstattung gerade in den Gemeinden und in den Ländern weiter gefördert wird. Etliche Bundesländer unternehmen sehr große Anstrengungen, was Netzwerke und Anschaffung der Hardware angeht, und in einigen Ländern gibt es bereits Modelle in der Form, daß die Gemeinden bei der Anschaffung der Hardware unterstützt werden.

Präsident Ludwig Bieringer: Für eine weitere Zusatzfrage hat sich Herr Bundesrat Thomas Ram gemeldet. – Bitte.

Bundesrat Thomas Ram (Freiheitliche, Niederösterreich): Frau Bundesministerin! Sehen Sie nicht auch die Gefahr, daß durch eine Überbetonung der neuen Medien die Vermittlung von elementaren Grundkenntnissen in den Schulen leiden könnte?

Präsident Ludwig Bieringer: Frau Bundesministerin.

Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten Elisabeth Gehrer: Diese Gefahr sehe ich nicht, denn die elementaren Grundkenntnisse sind mit Hilfe der neuen Medien zu erwerben.

Präsident Ludwig Bieringer: Wir gelangen nunmehr zur 11. Anfrage, 894/M, an die Frau Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten.

Ich bitte den Anfragesteller, Herrn Bundesrat Johann Payer, um Verlesung der Anfrage.

Bundesrat Johann Payer (SPÖ, Burgenland): Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Meine Frage lautet:

894/M-BR/98

Was tun Sie gegen die nach wie vor im internationalen Vergleich hohen Drop-out-Raten in den Berufsbildenden mittleren und höheren Schulen?

Präsident Ludwig Bieringer: Bitte, Frau Bundesministerin.

Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten Elisabeth Gehrer: Wie ich schon mehrfach festgestellt habe, ist diese Frage falsch gestellt. Bitte um Entschuldigung, wenn ich das sage. Es gibt im internationalen Vergleich keine Berufsbildenden mittleren und höheren Schulen, deshalb kann es auch keinen internationalen Vergleich bezüglich der Drop-out-Raten geben. Es gibt in den anderen Ländern diese Berufsbildenden mittleren und höheren Schulen, wie wir sie haben, nicht.

Es ist aber natürlich festzustellen, daß aufgrund des neunten Pflichtschuljahres sehr viele den Übergang suchen, indem sie in eine erste Klasse gehen, erste Klasse Handelsschule, erste Klasse HTL, und dann ausscheiden und eine Lehre machen. Wir haben erstens versucht, es den Schülern durch die Schaffung der Polytechnischen Schule, dieses interessanten Angebotes, leichter zu machen, in eine Polytechnische Schule zu gehen. Zweitens haben wir das Frühwarnsystem eingeführt, das neue Aufnahmeverfahren eingeführt und hoffen, daß wir dadurch die Drop-out-Rate senken können.

Es ist aber im Zuge des Nationalen Aktionsplanes eine Arbeitsgruppe eingesetzt worden, die nun einmal versucht, diese Zahlen zu erfassen. Außerdem hat es der Leiter der Sektion II, Herr Dipl.-Ing. Heuritsch, es übernommen, eine Schülerkennzahlmöglichkeit zu erarbeiten, damit wir den Verlauf der Schülerlaufbahnen besser dokumentieren können.

Präsident Ludwig Bieringer: Wird eine weitere Zusatzfrage gewünscht? – Bitte, Herr Bundesrat.

Bundesrat Johann Payer (SPÖ, Burgenland): Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Sie haben das Frühwarnsystem angesprochen. Ich komme aus dem Bereich der Pflichtschule und halte das für sehr wichtig und für sehr gut.


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