Bundesrat Stenographisches Protokoll 707. Sitzung / Seite 127

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Österreich ist ein Top-Tourismusland. Wir haben in Österreich mit 116 Millionen Näch­tigungen einen Zuwachs von 1,4 Prozent zu verzeichnen. In Umsätzen ausgedrückt waren das 17 Milliarden € – ein Wachstum von 4,3 Prozent, das weit über dem Durch­schnitt der Gesamtwirtschaft liegt. Ich meine: Das ist beachtlich!

Wir gelten auch als Weltmeister bei den Pro-Kopf-Einnahmen aus dem internationalen Reiseverkehr mit 1 476 € pro Einwohner.

Der Tourismus löst unter Einberechnung der direkten und indirekten Effekte eine Wert­schöpfung von 39,1 Milliarden € beziehungsweise einen Bruttoinlandsprodukt-Anteil von 18,1 Prozent aus. Davon entfallen mehr als die Hälfte auf touristische Wertschöp­fungseffekte und der verbleibende Teil auf den nichttouristischen Freizeitkonsum der Österreicher.

Wir haben auch bei den Gesamtankünften von 27 Millionen einen Rekord erreicht. Die Aufenthaltsdauer beträgt – 2002 vielleicht sogar schon weniger, als vorhin erwähnt wurde – drei Tage. Auch diesbezüglich kann sich Österreich dem internationalen Trend nicht entziehen. Natürlich versuchen wir im Tourismus, die Gäste mit sehr attraktiven Packages länger vor Ort in den Betrieben zu halten, dennoch sehe ich diesen Trend nicht unbedingt als negativ. Ich glaube, auch hier könnte das Motto gelten: Weniger ist mehr, und Qualität geht vor Quantität! Das Konsumverhalten der Gäste hat sich, wie wir auch schon gehört haben, verändert. Der Gast bleibt nicht mehr so lange, er kon­sumiert seinen Urlaub nicht in einem Stück, sondern eben auf das Jahr verteilt, er ist aber auch bereit, in dieser Zeit mehr Geld auszugeben. Das registriere ich auch zu Hause, und daher sehe ich das nicht unbedingt als negativ.

Es freut mich natürlich besonders, dass wir in Niederösterreich einen großen Beitrag zu diesen Zuwächsen geleistet haben. Wir liegen sogar über dem Bundestrend, und das macht mich natürlich ganz persönlich stolz! Ich führe das auf die EU-Erweiterung zurück, ganz konkret auf unsere neuen Nachbarn in der EU im Osten, die drei Länder Slowakei, Tschechien und Ungarn. Ich sehe da wirklich einen potentiellen Markt gera­de in Bezug auf Tourismus, der vielleicht jetzt noch ein wenig schlummert und erst sachte, aber mit Bestimmtheit geweckt wird. Daher sehe ich heute schon dem Bericht 2003 ganz zuversichtlich entgegen! – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Bundesräten der Freiheitlichen.)

16.02

 


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Zu Wort gemeldet hat sich Herr Bundesminister Dr. Martin Bartenstein. – Bitte, Herr Bundesminister.

 


16.03

Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Martin Bartenstein: Herr Vorsitzen­der! Ich möchte einige kurze Sätze zum Tourismusbericht sagen. Gestatten Sie mir aber, nicht nur auf die Situation 2001/2002 einzugehen, sondern auch zur gegen­wär­tigen Situation der Tourismuswirtschaft etwas zu sagen, die besonders erfreulich ist.

Frau Bundesrätin Gansterer und Herr Bundesrat Ager haben bereits darauf Bezug genommen: Die Ostöffnung und die Erweiterung der Union haben dem Tourismus zusätzliche Impulse verliehen; der Tourismusexperte des Wifo Smeral hat erst in die­sen Tagen mehrmals auf die auf uns zukommenden Chancen verwiesen. Heute sind es noch relativ bescheidene Prozentsätze, die Zahl der Nächtigungen bewegt sich heu­te noch im Bereich von einigen hunderttausend, aber die Zahlen werden sehr schnell in die Millionen gehen, offensichtlich mit der Priorität Wintertourismus. – Seien wir froh, dass es die Ostöffnung und die EU‑Erweiterung gibt, speziell auch im Hinblick auf unsere Tourismuswirtschaft!

 


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