BundesratStenographisches Protokoll794. Sitzung / Seite 120

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erlebe: Wenn sich heute eine Frau dafür entscheidet, dass sie länger daheim bei den Kindern bleibt, dass sie nicht die Kinderbetreuungseinrichtungen in Anspruch nimmt, dann hat sie auf der einen Seite einmal Probleme, in den Beruf wiedereinzusteigen, aber was ganz interessant ist und woran die Frauen selber noch arbeiten müssen – daher habe ich Bewusstseinsbildung gesagt –, ist, dass die Frauen selber sagen  das habe ich miterlebt, und das hört man immer öfter –: Wenn sich eine Frau dazu entscheidet, dann gehört sie gar nicht mehr in ihren Kreis gehört, denn das ist nicht modern!

Ich glaube, wir sollten es den Frauen selber überlassen, wie lange sie heute daheim bleiben und die Kinderbetreuung übernehmen wollen. (Demonstrativer Beifall der Bundesrätin Mühlwerth.)

Zum Schluss kommend möchte ich festhalten: Die Familien, die Frauen und Männer sollen selber entscheiden, wer daheim bleibt oder wie sie Familie und Beruf miteinan­der vereinbaren. Wir sind aufgefordert, die Politik so zu gestalten, die Rahmen­bedin­gungen so zu gestalten, dass wirklich in der Familie selber entschieden werden kann, wie beides vereinbart wird.

Der vorliegende Frauenbericht ist dafür, glaube ich, eine große Unterstützung. – Danke. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

16.05


Vizepräsidentin Mag. Susanne Neuwirth: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Astleitner. – Bitte.

 


16.05.47

Bundesrätin Notburga Astleitner (ÖVP, Oberösterreich): Sehr geehrte Frau Präsi­dentin! Geschätzte Frau Bundesministerin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich darf als vorläufig letzte Rednerin auch ganz herzlich zu diesem Bericht gratulieren.

Er ist sehr umfangreich, sehr detailliert, gibt viele Daten und Fakten wieder; das ist heute schon angesprochen worden. Daher möchte ich mich – es wurden ja viele Punkte schon analysiert und darüber Bemerkungen gemacht – auf einen Bereich beschränken, das ist die Bildung und die Ausbildung.

Ich komme aus dem pädagogischen Bereich. Wenn Sie, Frau Bundesministerin, gesagt haben, Sie fänden es gut, wenn sich ein Mann beziehungsweise zwei Männer – in diesem Fall – zu diesem Thema hier herausstellten, so darf ich sagen: Das finde ich auch gut!

Ich finde es aber auch gut, Kollege Dönmez – und da darf ich auf deine Medienanalyse eingehen –, wenn sich Männer, vorbildhaft wie unser Bundesparteiobmann und Vize­kanzler, mit Kindern abbilden lassen, denn gerade in der Pädagogik brauchen wir das Vorbild Männer. (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenruf der Bundesrätin Kerschbaum.)

Das darf ich jetzt mit ein paar ganz aktuellen Daten ... (Bundesrat Gruber: Das sind aber nur Momentaufnahmen! Das ist leider nichts Nachhaltiges!) – Nein, das ist uns im pädagogischen Bereich – die Frau Ministerin wird mir da sicher recht geben – ganz, ganz wichtig. Der pädagogische Bereich, über den ich ganz kurz sprechen möchte, ist nämlich eine absolut weibliche Domäne.

Aus der Statistik vom 8. März 2011, veröffentlicht in den „Oberösterreichischen Nach­richten“, darf ich zitieren: In den AHS unterrichten 58 Prozent Frauen, 42 Prozent Männer. Da würde das ja noch stimmen. Auf DirektorInnenposten oder in den Kanzleien sitzen 21 Prozent Frauen und 79 Prozent Männer. In den Pflichtschulen – in diesem Fall habe ich die Hauptschule genommen, das war mein Bereich – unterrichten


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