BundesratStenographisches Protokoll796. Sitzung / Seite 64

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Es besteht eine große Wertschätzung, meine sehr verehrten Damen und Herren, ge­genüber den wohnortnahen Kleinschulen, die einen wichtigen Bestandteil der örtlichen sozialen Infrastruktur darstellen. Daher sind für mich Kleinschulen keine Notlösungen, sondern wohnortnahe Ausbildungsorte, wo Schüler mittels bestem Qualitätsmanage­ment, welches jetzt geschaffen wird, gemäß den unterschiedlichen Leistungsfähigkei­ten und unterschiedlichem Alter sowie verschiedenen Schulstufen in gemeinsamer Klasse unterrichtet werden. Daher müssen wir Verantwortlichen, so glaube ich, bei Kleinschulen und kleinen Volksschulen in ländlichen Regionen und Gemeinden sehr vor­sichtig vorgehen.

Außerdem wird von den Fachleuten dem Unterricht in Mehrstufenklassen empirisch volle Gleichwertigkeit gegenüber dem Unterricht in homogenen Klassen bescheinigt. Daher sind die Ängste davor, dass dadurch verminderte Chancengleichheit bestünde, unbegründet. Man hat nämlich aufgrund topografischer Strukturen nur die Wahl zwi­schen einer Kleinschule, einer Expositur oder gar keiner Schule.

Ich vertrete die Auffassung, wenn wir unseren bildungspolitischen Auftrag ernst neh­men und die Qualität sichern wollen, dann sollten wir uns auch weiterhin den Bestand von Kleinschulen leisten. Für mich bietet die wohnortnahe Kleinschule verbunden mit der Hebung der Qualität enorme Chancen für die Zukunft. Ich weiß aber auch, sehr ge­ehrte Frau Minister, dass man nicht jeden Schulstandort wird erhalten können, aber ich glaube, wir sollten dabei Rücksichtnahme walten lassen, auch wenn es sich fürs Erste nicht zu rechnen scheint, denn irgendwann bekommen wir das wieder zurück.

Die wohnortnahe Kleinschule bietet viele Unterrichtsmöglichkeiten und hebt dadurch die Qualität. Ich betrachte die Schule neben der Entwicklung neuer Lehr- und Lernfor­men als einen pädagogischen Nahversorger im ländlichen Raum beziehungsweise in den ländlichen Regionen. Daher wird, so glaube ich, mit dem neuen Bundes-Schul­aufsichtsgesetz und dem neuen Schulunterrichtsgesetz mehr Qualität im schulischen Bereich stattfinden.

Ich werde dem vorliegenden Gesetzentwurf meine Zustimmung erteilen, weil ich glau­be, dass er eine Verbesserung in den Schulen bringen wird. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Bundesräten der SPÖ.)

12.27


Präsident Gottfried Kneifel: Zu Wort gelangt nun Frau Bundesrätin Astleitner. – Bitte.

 


12.27.52

Bundesrätin Notburga Astleitner (ÖVP, Oberösterreich): Geschätzter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Ich möchte mich nur noch zu einem Punkt zu Wort melden, vor allem, weil ich Ihnen, Frau Bundesministerin, wirklich danken möchte für Ihre Aussage, die Qualität ließe sich nicht über Qualitätsagenturen machen. Als be­troffene Schulaufsichtsbeamtin kann ich dazu nur eines sagen: Das kann ich wirklich nur unterstreichen! Noch einmal: Danke!

Meine Damen und Herren, wir spüren in den Schulen eine Aufbruchsstimmung. Die Schulen wollen begleitet werden durch regionales Management – und nicht durch ex­terne Managementagenturen, wie Sie, Frau Bundesministerin, das auch gesagt haben. Die Schulen wollen begleitet und beraten werden durch Ansprechpartner und Ansprech­partnerinnen vor Ort.

Ich darf dafür ein Beispiel nennen: „OÖ Schule Innovativ“. Da wird von uns die Erfül­lung von Qualitätskriterien eingefordert. Wir gehen dort zu zweit als Bezirksschulinspek­torinnen/-inspektoren in die Schulen und fordern die Erfüllung vor Ort ein. Die Rück­meldungen dieser Schulen sind sehr, sehr positiv. Das heißt, sie sind mit der Art und Wei­se, wie wir das handhaben, sehr zufrieden.

 


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