BundesratStenographisches Protokoll809. Sitzung / Seite 84

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Ein wesentlicher Punkt ist auch, dass ein flexiblerer Einsatz des Personals in den Bereichen Organisation, Management, Schulentwicklung und in der Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung auch in den Sommermonaten möglich sein wird. Allein daran lässt sich erkennen, dass sich wesentliche Neuerungen ergeben haben.

Zu guter Letzt bleibt von unserer Seite positiv anzumerken, und die Frau Bundes­ministerin hat es ja auch in der Nationalratsdebatte bereits angesprochen, dass es für insgesamt 110 000 Lehrerinnen und Lehrer ein neues Dienst- und Besoldungsrecht inklusive Begleitmaßnahmen geben soll. Mit der Gewerkschaft wurde bereits zu verhandeln begonnen, und wir können davon ausgehen, dass sämtliche Bereiche der Bildungsreform auf gutem Wege sind. Daher möchte ich mich bei allen Beteiligten, bei den Vertreterinnen und Vertretern der Gewerkschaft und der Frau Bundesministerin und ihrem Team für das Zustandekommen dieses Beschlusses bedanken. Die SPÖ-Bundesratsfraktion wird diesen Beschluss selbstverständlich mittragen und unter­stützen. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

13.41


Präsident Gregor Hammerl: Nächste Wortmeldung: Frau Bundesrätin Astleitner. – Bitte.

 


13.42.05

Bundesrätin Notburga Astleitner (ÖVP, Oberösterreich): Geschätzter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Werte Zusehe­rinnen und Zuseher! Ich darf zu Beginn ganz kurz auf den Besonderen Ausschuss zum Bildungsvolksbegehren zu sprechen kommen. Ich war bei allen drei Sitzungen anwe­send, auch bei der heutigen. Es wurde übrigens vom Vorsitzenden sehr positiv beurteilt, dass auch die Bundesrätinnen und Bundesräte anwesend waren. Der Bogen der Themen spannte sich – das wissen wir ja, denn wir haben auch hier über das Bildungsvolksbegehren gesprochen – von der Elementarpädagogik bis hin zur PädagogInnenausbildung. Da setze ich auch an, weil das genau in den Bereich dieses Gesetzes fällt.

Wir haben vorige Woche erstmalig die Bildungsstandards flächendeckend erhoben. Ich darf ganz kurz aus dem Schreiben der Frau Bundesministerin, das in dem Zusammenhang an uns, an die Schulaufsicht ergangen ist, vorlesen:

„In den vergangenen Jahren hat sich das Verständnis von Lernen und Schule stark gewandelt. Lernen wird als zutiefst persönlicher, aktiver und individueller Prozess erkannt, welcher unter verschiedensten Umständen, mit unterschiedlichen Ausgangs­bedingungen, auf eigenen Wegen, mit vielfältigen Ergebnissen stattfindet. Schule wird zunehmend als Ort der Lern- und Entwicklungsbegleitung begriffen, wo sich alle Schülerinnen und Schüler gemäß ihrer Persönlichkeit eigenständig entfalten kön­nen. Vordringliches Ziel ist der Erwerb von Kompetenzen, während die bloße Wieder­gabe von Faktenwissen an Bedeutung verloren hat.“

Das Bild des Lehrenden und des Lernenden hat sich verändert. Das bedarf natürlich einer guten Ausbildung unserer Pädagoginnen und Pädagogen. Es wurde auch im Bildungsvolksbegehren und auch heute im Besonderen Ausschuss mehrfach ange­sprochen, dass Bildung – der Vorsitzende hat es so genannt – ein Dampfer und kein Schnellboot sei. Das heißt, es geht im Bildungsbereich Schritt für Schritt viel weiter, aber wir müssen auch Geduld haben. Wir brauchen neue Unterrichtsmethoden und deswegen eine entsprechende Ausbildung.

Wenn ich als Bezirksschulinspektorin die Junglehrerinnen und Junglehrer bei der Ange­lobung frage, was sie von der Pädagogischen Hochschule noch brauchen würden, kommen immer wieder Wünsche und Anregungen. Es gibt nicht eine Lehrerin


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