Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 83. Sitzung / Seite 171

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Keller gehen. Die Abfallwirtschaft im klassischen Sinne wird von der GKB nicht angestrebt, es geht jedoch um die Ascheentsorgung für das benachbarte Kraftwerk, um die Wiederverwertung der Asche. Das ist möglich.

Der Freizeitbereich wurde gemäß der Konzeption der ÖIAG im Laufe dieses Jahres bereits an private Bieter abgegeben.

Zusammenfassend noch einmal: Die GKB ist der wichtigste Arbeitgeber in der Region Weststeiermark. Die Verträge mit der Draukraftwerke AG sind einzuhalten, und zwar so einzuhalten, daß der GKB das Überleben weiterhin gesichert ist. – Glück auf! (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Zweytick. )

20.00

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Die vorläufig letzte Rednerin in dieser Debatte ist Frau Abgeordnete Dr. Pittermann. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten. – Bitte, Frau Abgeordnete.

20.01

Abgeordnete Dr. Elisabeth Pittermann (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Herr Präsident des Rechnungshofes! Meine Damen und Herren! Vorerst möchte ich den Beamten des Rechnungshofes für diesen sehr interessanten Bericht danken. Besonders interessant für mich war der Bericht über die AKH-EDV, und zwar vor allem deshalb, da uns die hohen Kosten nicht bewußt waren; die Mängel kannten wir aus vielen Hintergrund- und Kollegengesprächen schon.

Trotz all dieser Mängel möchte ich sagen, daß die medizinischen und wissenschaftlichen Leistungen des AKH großartig sind. Bei einem internationalen Kongreß in der Vorwoche wurde festgestellt, daß die größte Anzahl präsentierter Papers pro Kopf der Bevölkerung aus Österreich stammt.

Zurückkommend auf Ihren Bericht. – Ich fürchte, daß alle Beteiligten zu große Erwartungen in die Möglichkeiten einer EDV im Krankenhaus setzen. Eine alles umfassende EDV im Krankenhaus funktioniert, soweit mir bekannt ist, in keinem größeren Spital Österreichs. Für ein funktionierendes System empfehlen sich vernetzbare Insellösungen, da man bei Gesamtlösungsentwicklungen Gefahr läuft, das Rad immer wieder neu zu erfinden – mit allen finanziellen und zeitlichen Konsequenzen.

Die Fehler für die vorhandenen EDV-Mängel sind nicht den Politikern anzulasten.

Persönlich gut kenne ich die EDV-Geschichte eines AKH-Insitutes, die zu sehr vielen unbezahlten Überstunden des Vorstandes und auch zu seiner großen Verwunderung über manche Vorgangsweisen der Manager führte. Im August 1993 garantierte ihm die VAMED zumindest eine EDV-Übergangslösung mit den Worten: So ein Programmerl ist in drei Wochen fertig! – Vier Jahre nach Erstellen des Pflichtenheftes ist noch immer kein funktionsfähiges EDV-System installiert, was den zuständigen Beamten des Bundesministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales bereits Kopfschmerzen verursacht. Kommt es aber zu – vermeidbaren – Fehlern, haften die medizinisch Verantwortlichen.

Das große Problem für totale Vernetzung und Zugriffsmöglichkeiten ist der besondere Datenschutz in der Medizin. Kann man jede Person, die Einblick in Daten nimmt, identifizieren? Wer hat Zugang zu Daten und zu welchen?

Wesentlich mehr hätten bei der AKH-EDV-Planung die Ärzte einbezogen und deren Meinung berücksichtigt werden müssen. Wer glaubt, daß eine EDV immer zeitsparend ist, rechnet nicht mit Systemabstürzen. Im Bankenbereich und bei der Milchversorgung sind sie sehr unangenehm – im AKH könnten sie bedrohlich sein.


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