Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 105. Sitzung / Seite 150

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Herr Bundesminister! Wir sind gegen diese Regelung. Wir lehnen auch eine Festschreibung der 10prozentigen Selbstbehalte ab. Durchforsten Sie die Schulbuchaktion auf Sinnhaftigkeit und Effizienz. Dann haben die Schüler weniger Bücher, sie haben weniger zu schleppen, und die Eltern brauchen die Kosten nicht zu tragen! Das wäre eine echte Familienpolitik! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

18.18

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Steibl. Gleichfalls 4 Minuten Redezeitbeschränkung. – Bitte.

18.18

Abgeordnete Ridi Steibl (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Gestatten Sie mir einige Anmerkungen zur Thematik Mutter-Kind-Paß-Untersuchungen.

Ich glaube, daß in der derzeitigen Situation der Vorschlag und der Schritt seitens des Bundesministeriums, mehr Information zu geben, leider wirklich noch notwendig ist. Ich möchte hier festhalten, daß alle Mutter-Kind-Paß-Untersuchungen kostenlos sind. Auch wenn man nicht versichert ist, kann man bei der zuständigen Gebietskrankenkasse dafür einen Krankenschein bekommen und diese Leistungen in Anspruch nehmen. Ich meine, daß es notwendig ist, daß man nicht nur darüber informiert, sondern auch darüber spricht, daß man als Mutter, aber auch als Vater die Aufgabe hat, entsprechende Vorsorge zu treffen.

In der Steiermark liegen wir an der Spitze, das heißt, wir haben nur 7 Prozent Rückgang bei den Mutter-Kind-Paß-Untersuchungen. Dazu möchte ich auch sagen, daß es dort eine gute Kooperation zwischen dem Familienreferat des Landes und dem Gesundheitsressort gibt. Das Gesundheitsressort hat mit dem zuständigen Landesrat eine Motivstudie bezüglich des Rückganges in Auftrag gegeben. Dabei ist es hochinteressant, daß gemäß der Befragung der Frauen und Mütter der Belastungsfaktor – das zur Untersuchung Hingehen und das lange Warten mit den Kindern in manchmal ungemütlichen Vorzimmern – der für den Rückgang ausschlaggebendste Faktor ist. In Anbetracht dessen muß man sich fragen: Wie gehen die zuständigen Ärzte, seien es die Gynäkologen oder aber auch die Kinderärzte, mit dieser Streßsituation der Mütter um?

Interessant war auch, daß 49 Prozent angaben, daß es ihnen recht wäre, in ein Recall-System eingebunden zu werden, und über 73 Prozent sind bereit, ihre Adresse dafür bekanntzugeben. Interessant ist auch, daß einige führende Ärzte seitens des Landeskrankenhauses, aber auch der Krankenhäuser in den Regionen, angegeben haben, daß sie kein Problem damit haben, weil sie schon Vorsorge getroffen haben.

Abschließend möchte ich noch anmerken – das muß in dieser Thematik und in diese Diskussion noch eingebaut werden –, daß das Gesundheitsressort ausgerechnet hat, daß, wenn für die 13 000 Geburten in der Steiermark eine Aufstockung um nur 2 000 S erfolgen würde – und die FPÖ verlangt ja 6 000 S –, der Mehraufwand allein für das Land Steiermark in einem Jahr 26 Millionen Schilling betragen würde.

Das allein läßt schon erkennen, welche Richtung wir einschlagen sollten: einen Weg der Hinführung zur Selbständigkeit. Die Eltern müssen lernen, den Wert dieser Vorsorge zu erkennen und Leistungen in Anspruch zu nehmen, für die man nichts anderes leisten muß, als daß man hingeht. Ich glaube, daß das viel klüger wäre, als noch einmal zusätzlich mit Geldleistungen ein paar Zuckerln zu verteilen. Der Nutzen ist doch ohnehin vorhanden. (Zwischenruf des Abg. Dr. Pumberger. ) Herr Doktor, das können Sie in der nächsten Sitzung des Gesundheitsausschusses wieder lang und breit diskutieren, damit die anderen Mitglieder wieder nicht zu Wort kommen. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

18.22

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Zu Wort gelangt jetzt Herr Abgeordneter Koller. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 3 Minuten. – Bitte.


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite