Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 118. Sitzung / 111

Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Stadler. - Bitte.

16.25Abgeordneter Mag. Johann Ewald Stadler (Freiheitliche): Herr Präsident! Hohes Haus! Was der Kollege Khol soeben gemacht hat, war der Versuch, von der mißglückten Rede des Kollegen Steindl mit seinen Papierchen und Täfelchen, die er vorbereitet hatte, noch etwas zu retten. Diese Rede des Kollegen Steindl war nämlich verhaut, und daher hat Khol versucht, aus den Arbeiten seiner Sekretärin noch das Beste zu machen. (Abg. Grabner: Das waren Tatsachen! Reden Sie von Salzburg!)

Herr Kollege Khol, ich will Ihnen etwas sagen: Wir werden über Sauberkeit von Abgeordneten reden, speziell über Ihre Sauberkeit. Über Ihren Charakter lasse ich mich nicht aus! Den habe ich kennengelernt, als es um die Beschlußfassung der Geschäftsordnung ging. Damals hat mir dieser Mann sein Ehrenwort in die Hand gegeben, mit uns eine faire Geschäftsordnung zu machen und nicht gegen unsere Intentionen zu beschließen. Das Ehrenwort dieses ehrenwerten Herrn ist nichts wert, meine Damen und Herren! (Beifall bei den Freiheitlichen. - Abg. Dr. Fekter: Das ist eine "F"-Diffamierung!)

Wir werden über seine Sauberkeit als Leiter der Politischen Akademie der ÖVP reden, wo er ein Millionenabkassierer war und ein unglaubliches Finanzdesaster hinterlassen hat, meine Damen und Herren. (Abg. Dr. Fekter: Diffamierung!) Es gibt keine Parteiakademie dieser Republik, die derart desaströse Finanzen hinterlassen hat (Abg. Dr. Fekter: Diffamierung!) wie die Parteiakademie der Österreichischen Volkspartei unter der Leitung von Andreas Khol. (Beifall bei den Freiheitlichen. - Abg. Dr. Fekter: Diffamierung!)

Das sind Fakten, meine Damen und Herren! Über diese werden wir reden, und zwar umfassend reden! Denn wenn der "Herr Anständig" da herausgeht und Bibelzitate bringt, um seine eigene Unzulänglichkeit zu kaschieren, um sein Charakterdefizit aufzufetten, dann wissen wir, daß wir es mit einem "Casiner" zu tun haben. (Beifall bei den Freiheitlichen.) "Casiner" nennt man in Vorarlberg Angehörige der Österreichischen Volkspartei, die Wasser predigen und Wein in Massen trinken. Und ein solcher, meine Damen und Herren, ist Herr Andreas Khol. (Abg. Dr. Fekter: Sie wurden nach Niederösterreich entsorgt!)

Meine Damen und Herren! Die Österreichische Volkspartei ist dankbar dafür, daß sie in einer Koalition sitzen darf, um ein wenig an den Fleischtöpfen Ägyptens mitnaschen zu dürfen. Einer der Prominentesten davon ist ja der Herr Khol, der liebend gerne Außenminister werden möchte. Das ist sein Karriereziel, aber er hat es bisher nicht erreicht. Dazu sind ihm einige Bundesobleute im Weg gewesen, weshalb man diese abserviert hat. - Soviel zur Personalpolitik des Herrn Andreas Khol. (Abg. Dr. Fekter: Merken Sie nicht, wie lächerlich Sie sind?)

Meine Damen und Herren! Es ist doch ein Schleudersitz, ÖVP-Bundesparteiobmann zu sein. Es ist ja nur eine Frage der Zeit, bis der Herr mit dem Mascherl drankommt. Der Nachfolger sitzt schon da. (Abg. Dr. Fekter: Merken Sie nicht, wie lächerlich Sie sich aufführen?) So alt kann er gar nicht werden, daß er nicht noch ÖVP-Bundesobmann werden möchte, meine Damen und Herren.

Seit Jahren einer der Oberintriganten, wie einem jeder ÖVPler hinter vorgehaltener Hand zuwispert, einer der Oberintriganten der ÖVP stellt sich hier heraus und sagt uns, wie wir eine Partei führen sollen. (Beifall bei den Freiheitlichen. - Ironische Heiterkeit bei der ÖVP.)

Herr Khol! Allen Ernstes: Kümmern Sie sich um Ihren Haufen! Wir kümmern uns um die FPÖ. (Abg. Rosemarie Bauer: Aber schnell! Aber wirklich schnell!) Aber wir sind erfolgreich, während Sie mit Ihrer Partei von einem Jahr zum anderen auf dem Weg zur Kleinpartei sind, meine Damen und Herren. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Schauen Sie sich an, was Sie in Kärnten zustande gebracht haben!: Zur politischen Sekte verkommen Sie dort, wenn Sie so weitermachen, wie es Andreas Khol empfiehlt. (Abg. Dr. Fekter: Sie fürchten ja, daß Rosenstingl zurückkommt und darüber auspackt, was sich wirklich abgespielt hat!)


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