Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 121. Sitzung / 132

den Millionen in der Schweiz!) Das könnte sein, aber vielleicht kann man ihm meine Ausführungen postlagernd nachschicken.

Es ist schon ein bißchen durchsichtig, am Ende einer Tagesordnung, ganz zum Schluß, kurz vor der Abstimmung einen Antrag einzubringen, der natürlich in die richtige Richtung zielt, der, wenn man ihn vom Inhalt her betrachtet, Unterstützung für die Bewerbe in Klagenfurt sein soll. Im Grunde zielt er aber auf nichts anderes ab als darauf, die Regierungsparteien zu überrumpeln, statt es vorher mit uns zu akkordieren, mit uns zu besprechen, um dann, was sicher möglich gewesen wäre, einen gemeinsamen Antrag aller fünf Parteien hier einzubringen, was der Sache am meisten gedient hätte. (Beifall bei ÖVP und SPÖ. - Abg. Dr. Khol: Das war ein Intrigantenspiel!) Richtig!

Ich persönlich wollte aber als Sportsprecher - und das gilt auch für meinen Kollegen Grabner, der in seiner Fraktion für das Thema Sport zuständig ist - dann doch nicht die Stimme dagegen erheben, und daher haben wir uns - das sage ich ganz offen - vor der Abstimmung entfernt. (Abg. Ing. Reichhold: Auf die Toilette!) Nicht gemeinsam! (Abg. Dr. Khol: Reichhold, da gehörst du hin!) Wir haben uns von der Abstimmung ferngehalten, weil wir nicht dagegen stimmen wollten. Aber die Absicht dieses Antrages lag so deutlich auf der Hand, daß man ihm in dieser Form die Zustimmung nicht geben konnte.

Es wird aber heute noch einen solchen Antrag zur Unterstützung (Abg. Jung: Das ist durchsichtig!) dieser Sache geben, und zwar im positiven Sinn. Sie können ja dann beweisen, ob Ihnen an der Sache gelegen ist - oder ob es Ihnen gestern im letzten Moment wirklich nur darum gegangen ist, den Versuch zu unternehmen, die Regierungsparteien bloßzustellen. Dieser Versuch ist Ihnen sicherlich mißlungen, und niemand in Kärnten wird Ihnen dieses durchsichtige Manöver abnehmen. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

20.03Präsident Dr. Heinrich Neisser: Es hat sich jetzt Herr Staatssekretär Wittmann zu Wort gemeldet. - Bitte, Herr Staatssekretär.

20.03Staatssekretär im Bundeskanzleramt Dr. Peter Wittmann: Werter Herr Präsident! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren! Da hier bereits drei Redner auf das Thema Sport eingegangen sind, darf ich nur ganz kurz dazu Stellung nehmen.

Zum Abgeordneten Schweitzer, was seine Ausführungen bezüglich des Schulsports anlangt: Ich glaube, daß der Schulsport im Kapitel Unterricht besser aufgehoben ist, weil das auch dort budgetiert wird.

Ich muß dem Abgeordneten Kopf recht geben, wenn er sagt, daß der außerschulische Bereich, der in Vereinen organisiert ist, nicht durch den Staat finanzierbar wäre. Auch wenn wir sämtliche Vereine, die sich außerschulisch organisieren und an Wettkämpfen teilnehmen, finanzieren wollten: Wir könnten es nicht! Da ist die Leistungsbereitschaft der Eltern, da ist die Leistungsbereitschaft der freiwilligen Funktionäre ein ganz wesentlicher Bestandteil dieser Aktivitäten, und man sollte diese Gelegenheit auch dazu nützen, sich bei den Funktionären zu bedanken, die sich in den Dienst dieser Sache stellen. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

Man kann aber nicht einfach jede Aufgabe, die sozusagen im Seitenteil einer staatlichen Aufgabe liegt, dem Staat zur Finanzierung überantworten. Es muß eben auch eine gewisse Eigenbereitschaft vorhanden sein.

Zu den Ausführungen des Abgeordneten Grollitsch betreffend Valorisierung: Sie wissen, daß dieser Antrag hier im Parlament liegt und meines Wissens am 9. Juni im Finanzausschuß behandelt werden wird. Es wird darin eine Bindung der Besonderen Sportförderungsmittel an die Lotttoeinnahmen vorgeschlagen. Ich kann Ihnen versichern, daß - so jedenfalls meine letzte Information - dieser Betrag, der prozentmäßig an die Lottoeinnahmen gebunden sein wird, wesentlich höher sein wird als ein etwaiger Valorisierungsbetrag für das Jahr 1998.


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