Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 125. Sitzung / Seite 62

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ergänzender Untersuchungen an Verdachtsflächen verwendet. Bis 1. Jänner 1998 wurden vom Umweltministerium 28 147 Altablagerungen und Altstandorte als Verdachtsflächen gemeldet. 133 Verdachtsflächen wurden in den Altlastenatlas eingetragen.

Ganz kurz ein paar Worte zur Förderung: Das bisher beantragte Investitionsvolumen beträgt insgesamt 7,8 Milliarden Schilling, davon wurden Förderungszusicherungen für Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen an 68 Altlasten in Höhe von immerhin 3,3 Milliarden Schilling gemacht. 1,1 Milliarden Schilling wurden für laufende Maßnahmen ausbezahlt.

Es ist meiner Überzeugung nach wichtig, in die Umwelt zu investieren. Wir dürfen sie nicht beeinträchtigen, sondern müssen sie den künftigen Generationen zur Verfügung stellen. (Beifall bei der ÖVP.)

13.15

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Dr. Konrad. 5 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. (Abg. Dr. Khol: Ist ja unglaublich großzügig vom SPÖ-Klub!)  – Bitte, Frau Abgeordnete.

13.15

Abgeordnete Dr. Helga Konrad (SPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Meine Damen und Herren! Auch ich begrüße, daß den Familien in Zukunft mehr finanzielle Mittel zur Verfügung stehen werden. Es ist zweifellos wichtig, daß Familien von der öffentlichen Hand auch finanziell unterstützt werden, allerdings meinen wir von der sozialdemokratischen Fraktion, daß Geld allein zu wenig ist. Geld allein reicht als Familienförderung nicht aus.

Aus unserer Sicht muß darüber hinaus eine gesellschaftliche Infrastruktur zur Verfügung stehen, die das Zusammenleben von Menschen in Familien unterstützt. Jenseits von Geldleistungen muß die Infrastruktur, die den Familien zugute kommt, weiter ausgebaut werden, denn diese macht es überhaupt erst möglich, daß Menschen ihre Existenz durch Arbeit sichern und Kinder haben können. Umgekehrt muß es möglich sein, Kinder zu haben und trotzdem seine eigene Existenz und die der Kinder durch Erwerbstätigkeit zu sichern.

Unter diesem Blickwinkel gehören Kinderbetreuungseinrichtungen zu den wichtigsten familienpolitischen Maßnahmen. In diesem Bereich hat sich in der letzten Zeit einiges getan. Durch die Entscheidung, für die Kinderbetreuung Bundesmittel zur Verfügung zu stellen, hat es einen dringend notwendigen Schub beim Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen gegeben. Die hohe Akzeptanz dieser Maßnahme, die, wie Sie sich vielleicht noch erinnern, gar nicht so leicht durchzusetzen war, beweist den hohen Bedarf. Meine Fraktion begrüßt es deshalb sehr, daß im kommenden Jahr noch einmal 600 Millionen Schilling an Bundesmitteln zur Schaffung weiterer Kinderbetreuungsplätze aufgewendet werden. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Dr. Khol. )

Meine Damen und Herren! Neben dieser greifbaren Maßnahme engagiert sich meine Fraktion aber weiterhin für arbeitsmarktpolitische Regelungen, die die Vereinbarkeit von Beruf und Kindern für Frauen und Männer erleichtern sollen. Das Recht auf Teilzeit für Eltern mit Kindern im Vorschulalter ist eine, muß ich sagen, schon alte familienpolitische Forderung meiner Fraktion, die das Budget des Familienministeriums nicht belasten würde, die allerdings die Kooperation der Arbeitgeber und der Wirtschaft benötigt sowie deren Bereitschaft zu Flexibilität und Kreativität – etwas, was, so scheint es mir, derzeit recht einseitig von den Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen eingefordert wird.

In diesem Zusammenhang muß auch der Familienminister die Bedürfnisse der Familien der Wirtschaft gegenüber entsprechend vertreten, er muß diese Kooperationsbereitschaft zugunsten der Familien einfordern und darf Wirtschaft und Arbeitgeber nicht aus ihrer Verantwortung entlassen.

Dasselbe gilt für Arbeitszeitmodelle, die Rücksicht auf das Familienleben nehmen. Es ist nicht nur die Privatsache zweier Menschen, ob Familie befriedigend gelebt werden kann. International gibt es bereits Erfahrungen mit neuen flexiblen Arbeitszeitmodellen – auch für Führungskräfte –, die sich an den Familienbedürfnissen von Frauen und Männern orientieren. Diese Erfahrungen


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