Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 24. Sitzung / Seite 36

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

auch in Ihre Richtung noch etwas angefügt, nur leider geht es jetzt nicht mehr. Vielleicht können wir später einmal darüber diskutieren.

Versuchen Sie es jedenfalls, nehmen Sie diese Olechowski-Studie einmal als Grundlage der Forschung, dann werden Sie zu ganz anderen Ergebnissen kommen, denn diese Arbeit ist wesentlich fundierter.

Zum Bereich der Mittelstufe möchte ich nur noch Folgendes anmerken: Wir wissen genau, dass es in Ballungszentren, speziell eben in Wien, eine wunderbare Zusammenarbeit in diesem Bereich gibt und erstklassige Schulversuche laufen. Der Wiener Bildungsbeirat hat, das sei auch dazugesagt, mit Zustimmung aller Parteien beschlossen, diese Schulversuche durchzuführen und auch weiterzuentwickeln. Es waren wirklich alle Parteien mit dabei!

Gerade im Ballungsraum werden damit Initiativen gesetzt und für die Schüler Ziele postuliert, die wir für unsere Zukunft und für die Lebenstüchtigkeit in der Wirtschaft brauchen. Wenn heute die Wirtschaft von uns verlangt, dass wir junge Menschen zur Teamfähigkeit ausbilden sollen, dass sie auch lebensbegleitendes Lernen von uns vermittelt bekommen sollen, dann brauche ich das offene Lernen, dann brauche ich den Projektunterricht, dann brauche ich Lernwerkstatt-Arbeit, forschendes und entdeckendes Lernen. Es verlangt auch eine neue Form der Leistungsbeurteilung, man muss weg von den Ziffern und hin zu lernzielorientierter Beurteilung, zur kommentierten Leistungsvorlage.

All das gibt es bereits! Das ist in vielen Beispielen hervorragend angeführt, das ist auch evaluiert – das wissen Sie! –, und das sollte nicht in zwei Jahren als Schulversuch auslaufen, sondern in Zukunft auch ins Regelschulwesen einfließen – im Sinne der Lebenstüchtigkeit unserer Schülerinnen und Schüler, im Sinne der Chancengleichheit für unsere Jugendlichen, für unser Land und für eine bessere Bildung. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

10.59

Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Dr. Wolfmayr. – Bitte.

11.00

Abgeordnete Dr. Andrea Wolfmayr (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Meine Damen und Herren! Die vorangegangene ideologische Grundsatzdebatte war sicher sehr wichtig und aufschlussreich. Ich möchte aber dennoch wieder zum Thema zurückkommen, zum Budget, und das Augenmerk dorthin lenken, wo die Frau Bundesministerin anfangs auch gewesen ist, zum Thema mit den vielen "e" und "i".

Ich finde es schade, Herr Kollege Niederwieser, dass Sie es für notwendig gefunden haben, diesbezüglich einen eigenen Initiativantrag einzubringen, anstatt sich dem anzuschließen, was an und für sich schon alles in unserem Arbeitsprogramm steht. Ich habe da keinen Widerspruch gefunden und kann daher Ihren Antrag nicht für so nötig finden. (Präsident Dipl.-Ing. Prinzhorn übernimmt den Vorsitz.)

E-Learning, e-Commerce, Internet, e-Austria, e-Europe, das sind die Begriffe, denen wir – worauf die Frau Ministerin schon hingewiesen hat – momentan überall begegnen. Der Arbeit am Computer als vierter neuer Kulturtechnik neben Lesen, Schreiben und Rechnen kommt nämlich täglich wachsende Bedeutung zu, und die neuen Technologien sind – das wissen wir alle – für die Sicherung der Arbeitsplätze und für die Weiterentwicklung der Wirtschaft unentbehrlich und aus dem Kultur- und Kunstleben nicht mehr wegzudenken, und zwar weder aus dem Primär- noch aus dem Sekundärbereich.

Das heißt für mich: Einerseits arbeiten die Künstler damit, und neue Kunstformen entwickeln sich durch die Arbeit am und mit dem Computer, andererseits bilden sich durch die neuen Möglichkeiten für Kommunikation ebenfalls neue Möglichkeiten für Politik und Zivilgesellschaft heraus. Die Kulturverwaltung wird leichter, umfassender und schneller vermittelbar. Die Erfassung von Kunstwerken durch die Digitalisierung und der diesbezügliche Informationsaustausch werden normal.


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite