Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 62. Sitzung / Seite 35

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Was im Bereich des Sportes wirklich notwendig wäre, wäre gerade im Breitensport eine Öffnung der Sportanlagen in Österreich soweit als möglich. (Abg. Mag. Schweitzer: In Kärnten ist schon alles offen!) In Einzelbereichen geschieht das bereits, mit nach wie vor großen Schwierigkeiten. (Abg. Mag. Schweitzer: In Kärnten ist schon alles offen!) Bei den Schulen ist es nach wie vor schwierig, bei den Sportplätzen ist es extrem schwierig. (Abg. Mag. Schweitzer: In Kärnten ist schon alles offen!)

Es geht auch gar nicht um Sportanlagen selbst, sondern um die Nutzung öffentlicher Plätze. Jugendliche geraten nach wie vor unter Druck, wenn sie öffentliche Räume nützen. – Übrigens gibt es interessante Studien, die zeigen, dass gerade weibliche Jugendliche diesbezüglich extrem benachteiligt sind und noch viel weniger Zugang haben.

Unser Anliegen wäre also, davon abzugehen, nur den Spitzensport als ganz wesentliches Projekt zu sehen, und dazu überzugehen, Sport auch im Sinne von Freiräumen für eine sinnvolle Form von Freizeitbeschäftigung viel stärker ins Blickfeld zu rücken und darauf auch die Förderungen zu konzentrieren. Man muss erkennen, dass Sport für viele ein interessantes Hobby, ein Ausgleich ist. Aber mit dem in Österreich teilweise auch übertriebenen Patriotismus wird man die Sportpolitik nicht verändern können. (Beifall bei den Grünen.)

10.19

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Grabner. – Bitte. (Abg. Mag. Schweitzer  – zu dem sich zum Rednerpult begebenden Abg. Grabner  –: Jetzt tust du einmal allen danken!)

10.19

Abgeordneter Arnold Grabner (SPÖ): Herr Präsident! Frau Vizekanzlerin! Meine Damen und Herren! Ich möchte eingangs betonen, dass ich froh darüber bin, dass dieser Sportbericht hier im Plenum endbehandelt wird. (Demonstrativer Beifall der Abgeordneten Mag. Schweitzer und Dolinschek. )

Rückwirkend betrachtet ist festzustellen, über das Sportjahr 1999 kann Österreich eine erfolgreiche Bilanz ziehen. Österreichische Sportlerinnen und Sportler haben in diesem Jahr wieder einmal ausgezeichnete Ergebnisse bei Europa- und Weltmeisterschaften und anderen hochkarätigen internationalen Veranstaltungen erzielt. Daher möchte ich betonen, dass der Spitzensport mit seiner internationalen Wirkung für unser Land Österreich und auch in seiner Vorbildfunktion vor allem für die Jugend unseres Landes einer besonderen Aufmerksamkeit bedarf.

Die Nordische Ski-WM in der steirischen Ramsau bildete sowohl in sportlicher als auch in organisatorischer Hinsicht ein Highlight. Österreich konnte wieder einmal seine Fähigkeiten zur Durchführung derartiger Großveranstaltungen eindrucksvoll unter Beweis stellen.

Das Bundesgesetz über die Neuorganisation der Bundessporteinrichtungen schuf die entsprechende Grundlage für deren Ausgliederung. Diese Ausgliederung – das kann man ruhig sagen – war erfolgreich. Am 1. Jänner 1999 nahm die Bundessporteinrichtungen Gesellschaft ihre Tätigkeit auf. Daher standen für dieses Jahr Umstrukturierung, Neuorganisation und gründliche Erarbeitung eines Unternehmenskonzeptes auf dem Programm.

Trotz dieser nicht leichten Aufgabenstellung übertraf diese Organisation das von einer Unternehmensberatung vorgegebene Ziel. Nächtigungszahlen und Auslastung konnten gesteigert werden. An Betriebstagen betrug die Auslastung immerhin 72,3 Prozent; im Tourismus liegt sie zwischen 30 und 35 Prozent. Der Anteil – und das ist sehr wichtig für uns – der förderungswürdigen Sportler an der Gesamtnutzung lag bei 83,4 Prozent, der Jugendlichen bei 49 Prozent.

Diese Zahlen beweisen, dass bei der Ausgliederung der Bundessporteinrichtungen nicht nur die wirtschaftlichen Vorgaben übertroffen wurden, sondern gleichzeitig auch der Förderungsauftrag erfüllt werden konnte. Daneben erhöhte sich die Zahl der Mitarbeiter im Laufe des Jahres 1999 auf 135.


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