Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 119

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Der zweite Schritt erfolgt im Jahr 2005: eine groß angelegte Entlastung im Ausmaß von 2,5 Mil­liarden €.

Daher, meine Damen und Herren: Wir agieren, wir handeln, wir schaffen Zukunft für mehr Ein­kommen, für mehr Wohlstand, für mehr Beschäftigung in Österreich. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

14.25


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner am Wort ist Herr Bundes­minister Dr. Bartenstein. – Bitte, Herr Bundesminister.

14.25


Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Martin Bartenstein: Herr Präsident! Herr Bun­deskanzler! Meine geschätzten Kollegen auf der Regierungsbank! Meine sehr verehrten Damen und Herren des Hohen Hauses! Der Herr Bundeskanzler hat in seiner Regierungserklärung formuliert, dass ein erfolgreicher Standort die beste Zukunftssicherung sei. Ich meine, der Standort Österreich ist erfolgreich, und der Vergleich macht uns sicher: Hat unser Finanzspre­cher Günter Stummvoll noch von vier Millionen Arbeitslosen in Deutschland gesprochen – das war im letzten September/Oktober der Fall –, hat unser Finanzminister gerade noch von 4,5 Mil­lio­nen Arbeitslosen gesprochen, müssen wir heute die Meldungen der deutschen Bundesanstalt für Arbeit zur Kenntnis nehmen: 4,7 Millionen Arbeitslose im Februar (Rufe bei der ÖVP: Rot-Grün! Rot-Grün!), der zweithöchste Wert seit der Wiedervereinigung, und das bei einem Trend, wonach im Jahresabstand nicht weniger als 410 000 Arbeitslose mehr und 83 000 Beschäftigte weniger zu beklagen sind. Und es sind längst nicht mehr nur die neuen Bundesländer betroffen, sondern in den so genannten alten Bundesländern sind drei Viertel dieses Anstiegs zu ver­zeichnen.

Es ist nicht nur die Arbeitslosigkeit, und das passt ja zusammen: Gehen Karl-Heinz Grasser und ich von einem Wachstum von 1,4 Prozent in diesem Jahr für Österreich aus, hat das Institut für Weltwirtschaft der Uni Kiel gerade heute seine Prognose für Deutschland auf 0,4 Prozent zurückgenommen.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Der Vergleich macht uns sicher, wir sind mit dem Standort und für den Standort Österreich auf besserem Kurs! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Der Wählerauftrag des 24. November war für uns auch eine Bestätigung des Reformkurses der letzten drei Jahre. Wir wollen diesen maßvollen Kurs der Deregulierung, der Liberalisierung und der Flexibilisierung der Wirtschafts- und Arbeitswelt weitergehen. Wir wollen den Standort Österreich in die Top Drei Europas bringen, zum Teil sind wir schon dort. In Sachen Arbeits­losigkeit sind wir die Drittbesten Europas, wenngleich uns jeder Arbeitslose zu viel ist.

In Sachen Wachstum sind wir deutlich besser als unsere Nachbarn. Erstmals – und da bedanke ich mich bei unserer Exportwirtschaft, zum Großteil mittelständisch strukturiert –, erstmals seit Menschengedenken haben wir einen Handelsbilanz- und auch einen Leistungsbilanzüber­schuss; auch der Tourismus hat seinen Anteil dazu beigetragen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Dabei gilt unser Ziel: wirtschafts- und arbeitsmarktpolitisch Vollbeschäftigung und höhere Be­schäftigungsquoten für diejenigen Berufsgruppen und Geschlechtergruppen, die unterrepräsen­tiert sind. Das sind die Frauen, das sind die älteren Arbeitnehmer. Hier wollen wir in vier Jahren deutlich höhere Beschäftigungsquoten haben als heute – bei den Frauen sind es 65 Prozent.

Deswegen sagt die Bundesregierung jetzt und auch schon in den letzten Monaten, gerade jetzt, in der Talsohle der Konjunktur, in der Talsohle des Arbeitsmarktes, gilt es zu investieren. Ge­meinsam mit den Sozialpartnern, die in diesem Prozess eine sehr wichtige Rolle spielen, haben wir ein Konjunkturpaket im September letzten Jahres in Höhe von nicht weniger als 1,1 Milliar­den € beschlossen. Wir werden im Jahre 2005 kumuliert insgesamt 3 Milliarden € an Entlastun­gen an die Wirtschaft, an die Konsumenten weitergegeben haben. Wir werden – ich hoffe,


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