Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 9. Sitzung / Seite 31

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Ich darf noch eines hinzufügen: Es ist eine wirklich schlechte Konfliktbewältigung innerhalb der Grünen Partei. Nur weil Frau Wladyka bei der Landtagswahl antritt, wollen Sie uns weismachen, dass der Nationalrat dafür als Bühne herhalten muss. Auch dafür stehen wir nicht zur Verfü­gung, und ich halte es für eine schlechte Themenwahl, dass wir wegen einer solchen Bezeich­nung im Landtagswahlkampf heute hier sitzen müssen!

Folgendes möchte ich noch zur Rolle der Sozialdemokraten in diesem Zusammenhang sagen: Wenn man den Rednern zugehört hat, fiel einem ja schon eines auf: Der Herr Kollege Heinzl macht uns hier weis, die SPÖ hätte immer von sich gewiesen, dass man diese Parteibezeich­nungen und auch die Kurzbezeichnungen so wählen kann. Ich darf Ihnen berichten, meine Damen und Herren, in vier Fünftel aller Kreiswahlbehörden gab es einstimmige Beschlüsse über diese Kurzbezeichnung. Das heißt, die SPÖ hat mitgestimmt, Herr Kollege Heinzl! Ein­stim­mige Beschlüsse! (Zwischenrufe bei der SPÖ.) – Lieber Herr Kollege Heinzl, das werden Sie auch durch Zwischenrufe nicht leugnen können! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitli­chen.)

Zum Zweiten möchte ich auch ein klares Wort zur Wohnbauförderung in Niederösterreich sagen. Der Herr Landesrat Sobotka als Wohnbaureferent hat dafür Sorge getragen, dass nie­derösterreichische Häuselbauer zukünftig auch nur 1 Prozent an Zinsbelastung für Kredite be­kommen, die ihnen die Landesregierung als Darlehen zur Verfügung stellt. Das war der Grund für diese Aktienveranlagung. Und viermal, lieber Kollege Heinzl, haben Ihre Regierungsmit­glieder und Ihre Landtagsabgeordneten mitgestimmt! Einstimmige Beschlüsse, lieber Herr Kollege Heinzl, die Sie heute gerne weglegen wollen, aber das gelingt Ihnen nicht. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.) Herr Kollege Wittmann hat in diesem Zusammenhang nach mehr Kontrolle gerufen und dabei vergessen, dass es in Niederösterreich drei Landesregierungsmitglieder von den Sozialdemo­kraten gibt.

Das Rätsel, das ich Ihnen zum Abschluss mitgeben möchte, ist: Wer ist eigentlich die Spitzen­kandidatin der SPÖ in Niederösterreich? (Heiterkeit bei der ÖVP und den Freiheit­lichen.) Niemand hat sie bisher erwähnt, und ich glaube, dieses Rätsel wird bis zum 30. März auch nicht gelöst werden. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

16.01


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gemeldet ist nunmehr Herr Abgeordneter Dr. Bauer. Die Uhr ist auf 5 Minuten gestellt. – Bitte.

16.02


Abgeordneter Dkfm. Dr. Hannes Bauer (SPÖ): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Einleitend möchte ich feststellen, dass es schon eigen­artig ist, dass diese Partei-Zulassung erfolgte, weil doch nicht nur der ausgeschriebene Name, son­dern auch die Kurzbezeichnung ein wesentlicher Bestandteil einer Parteibezeichnung ist. Die Menschen verwenden in Wirklichkeit ja auch diesen Begriff, und daher sollte man Verwechslun­gen ausschließen.

Vor allem, meine geschätzten Damen und Herren, finde ich es sehr eigenartig, dass trotz der Aussagen, die von der Spitzenkandidatin der „GRÜNÖ“ getroffen wurden, eine Unterstützung von Seiten der Österreichischen Volkspartei auf so breiter Basis erfolgte. Man kann nicht sagen, wie Frau Abgeordnete Mikl-Leitner gemeint hat, das sei eine Privatangelegenheit der Bürger­meis­ter, eine Privatangelegenheit der Gemeinderäte. Wie ich gehört habe, wussten manche gar nicht, dass diese Liste mit diesem Inhalt unterstützt wurde.

Ich halte es schon für bedenklich, meine geschätzten Damen und Herren, wenn man die arithmetischen Möglichkeiten so nützt, dass es wirklich zu Täuschungen kommen kann. Und ich halte es im Übrigen für kein gutes Wahlrecht – auch wenn die SPÖ dem dann zugestimmt hat –, wenn der Name vor der Partei zählt. Ich meine, entweder gibt es ein Splitting in einem fairen Verfahren – oder es zählt der Name zur Partei. Nichts gegen persönlichkeitsverstärkende Wahl­maßnahmen, aber es kann nicht sein, dass, wenn einer Pröll wählt und die SPÖ ankreuzt, diese Stimme für die ÖVP gilt und für die SPÖ verloren ist. Das kann es eigentlich nicht geben, son-


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