Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 10. Sitzung / Seite 190

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sinnvoll, dass wir das Fahrschulgesetz so abändern, dass für alle Fahrschüler ein möglichst niedriger Preis herauskommt.

Wir meinen, dass es für junge Menschen in Österreich auf die Dauer nicht akzeptabel ist, dass ein Führerschein der Gruppe B mehr als ein durchschnittliches Monatseinkommen kostet. Im Hinblick darauf sind einige Änderungen im Fahrschulgesetz notwendig, damit in Hinkunft vor allem auch mehr Konkurrenz möglich ist.

Ich weiß, dass schon einige Schritte in die richtige Richtung gesetzt wurden. Aber ich glaube, dass wir diesen Antrag noch einmal ordentlich durchbesprechen und verhandeln und dann zu einer Lösung kommen sollten, nach welcher es vor allem für die vielen jungen Menschen, die Fahrschulen besuchen müssen, zu einer Verbilligung des Führerscheines kommt. – In diesem Sinne bitte ich, diese Materie sehr sachlich zu behandeln, und danke für die Aufmerksamkeit! (Beifall bei der SPÖ.)

21.50


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Miedl. – Bitte, Herr Abgeordneter.

21.50


Abgeordneter Werner Miedl (ÖVP): Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Lieber Kollege Eder, ich habe sehr aufmerksam zugehört. Österreichs Fahrschulen haben ein sehr hohes Niveau, unsere Fahrschullehrer wurden vor kurzem bei einer Fachtagung in Schwe­den ob der hohen Qualität der österreichischen Fahrschulen ausdrücklich gelobt. Dieses Niveau ist vom Bodensee bis zum Neusiedler See das gleiche, das ist eben durch die EDV-Prüfung gewährleistet.

Die Kosten könnten natürlich bei Fahrschulen immer niedriger sein, weil es meistens die jungen Menschen betrifft, das ist überhaupt keine Frage. Da gibt es allerdings eine unverdächtige Schweizer Studie, die die Fahrschulkosten in Italien, in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich ermittelt hat: Im Mittel ist Österreich da am günstigsten. Ich gebe aber zu, dass es durchaus vertretbar wäre, wenn es noch günstiger wäre. Der Markt lebt grundsätzlich, 1992 hatten wir 295 Fahrschulen, jetzt, 2002, haben wir 367.

Ich denke, wir haben durchaus andere Probleme im Verkehrsbereich, die man vorrangig behandeln sollte. Das ist zum Beispiel die Verkehrssicherheit. Wir haben noch immer das Problem, dass die Höhe der Fahrgeschwindigkeit in Österreich weniger als anderswo einge­halten wird. Dort sollte man ansetzen.

Wir haben das Problem, dass wir eine relativ hohe Unfallhäufigkeit mit einer hohen Todesrate haben. Dagegen sollten wir in erster Linie etwas tun, Herr Kollege Eder. Im Übrigen sollte man, wenn man solche Dinge ändert, das sehr vorsichtig tun. An einer Stellschraube zu drehen, hat beim Konsumenten am Ende mitunter andere Auswirkungen, als der Gesetzgeber beabsichtigt.

In dem Sinne werte ich diese Eingabe Ihrerseits als Beginn einer Diskussion, die zu führen sein wird. Wir sollten aber auch im Umgang mit unseren Ausbildnern sehr fair sein und bedenken, dass wir eine hohe Qualität haben, die natürlich auch ihren Preis hat. (Beifall bei der ÖVP.)

21.52


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Wattaul. – Bitte.

21.52


Abgeordneter Anton Wattaul (Freiheitliche): Herr Präsident! Hohes Haus! Für mich muss bei der Fahrschulausbildung Sicherheit im Vordergrund stehen. Die Personengruppe zwischen 18 und 25 Jahren ist die am meisten gefährdete Gruppe. Mit der Mehrphasenausbildung sind wir einen großen Schritt weitergekommen, wir erhoffen uns dadurch 50 Prozent weniger an Ver­kehrstoten.

 


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