Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 17. Sitzung / Seite 53

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Ich glaube, das ist aussagekräftig. Da kann man, Herr Kollege Gaál, nicht sagen: Weil KMUs kein Geschäft machen – was im Übrigen nicht stimmt –, sind wir gegen die Abfangjäger!, so wie Sie zu argumentieren versucht haben.

Sehr geehrte Damen und Herren! Dieses Gegeneinander-Ausspielen, wie die Opposition es betreibt, machen wir nicht mit! Diese Bundesregierung und die Abgeordneten der Regie­rungskoalition stehen für eine Pensionssicherung und nicht für das Ausspielen. Wir stehen für eine positive Arbeitsmarktpolitik, und wir stehen für die Sicherheit dieses Landes – und dies selbstverständlich auch in der Luft! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

17.20


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Dr. Lichtenberger. Der Wunsch lautet, die Uhr auf 6 Minuten zu stellen. – Bitte.

17.20


Abgeordnete Dr. Evelin Lichtenberger (Grüne): Sehr geehrte Damen und Herren! Wer im Laufe der heutigen Debatte geglaubt hat, dass die Verwirrung über die Zahlen, die uns in den Ausschussberatungen zum Budget in Sachen Abfangjäger geliefert wurden, abnimmt, der hat sich saftig getäuscht! Im Gegenteil: Die Verwirrung wurde noch einmal gesteigert! (Beifall bei den Grünen.)

Meine Damen und Herren! Offen zu legen, was welche Variante endgültig kostet, ist das absolute Minimum an politischer Verantwortung, was man sich in diesem Fall überhaupt wünschen kann. – Aber nicht einmal dieses Minimum ist gewährleistet. Und das, meine Damen und Herren, ist der wahre Skandal auf Basis einer Debatte über Pensionskürzungen und den Zwang zu einer Krankensteuer, die jetzt eingeführt werden soll, die die gesamte Bevölkerung trifft. Das ist nicht akzeptabel! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Es sind letzten Endes drei Dinge, die uns hier zu beschäftigen haben: Erstens sind das die Zahlen. Diese – ich bin darauf eingegangen – liegen nicht vor! Meine Damen und Herren von den Regierungsparteien! Ich weiß schon, Sie vertrauen blind, aber sollten Sie sich nicht über­legen, ob dieses Vertrauen tatsächlich gewährleistet ist, wenn wir in jeder Ausschusssitzung eine neue Variante über die Kosten der Abfangjäger, der Zwischenlösungen, des Dauerbetriebs und so weiter vorgelegt bekommen? Macht Sie das nicht einmal misstrauisch? – Ich weiß nicht, wie weit Ihr Vertrauen geht, und ich weiß nicht, ob Sie sich nicht einmal bitter darüber beklagen werden, dass Sie hier im falschen Moment die Augen zugedrückt haben. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Kommen wir – Punkt zwei – zur Finanzierung und zu den Gegengeschäften. Das ist eines der spannendsten Themen, nicht umsonst dominiert es auch die heutige Debatte. Wenn nun davon gesprochen wird, dass neben den großen Profiteuren der so genannten Gegengeschäfte auch noch für die Klein- und Mittelbetriebe einige Brösel abfallen sollen und dass dies die so ge­nannte arge Offset managen würde, und wenn auch noch bekannt ist, dass das unter dem Dach der Wirtschaftskammer stattfindet, dann ist mein Vertrauen in diese Variante auch nicht unbedingt rapide steigend.

Ich möchte nur eines sagen: Wenn man weiß, dass gewisse Oster-Urlaube am Arlberg, wo sich Stronach und Grasser sehr gut verstanden haben, auch in diesem Jahr wieder stattgefunden haben, dann fällt es nicht schwer, sich zu überlegen, wo der Schwerpunkt der Gegengeschäfte liegen wird. Das ist ja mittlerweile zumindest in der Ankündigung ganz offensichtlich.

Ich fürchte, mit der Transparenz wird es uns ebenso ergehen wie schon in den Fällen Draken und Thomson. Seit ich Mitglied im Verteidigungsausschuss bin, habe ich immer wieder verlangt, endlich einmal zumindest diese alten Gegengeschäfte offen zu legen. Von diesen alten Ge­gengeschäften ist nichts auf den Tisch gelegt worden. – Bevor also der Finanzminister und der Wirtschaftsminister großspurig ankündigen, dass sie in Zukunft alles offen legen werden, viel­leicht irgendwann einmal im Jahr 2020, wovon niemand mehr etwas hat, legen Sie doch bitte und endgültig das offen, was schon längst von uns verlangt wurde und eigentlich schon längst hätte erfolgen müssen! (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

 


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