Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 23. Sitzung / Seite 58

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Das Bundesheer leistet, obwohl es keine Mittel hat, Großartiges (Beifall bei der SPÖ – Abg. Scheibner: Aber immer, wenn es um mehr Geld geht, seid ihr dagegen!), und ich wünschte, die heutigen Äußerungen der Regierungsparteien dahin gehend, wie man die Leistungen des Bundesheeres noch besser fördern und budgetär unterstützen kön­ne, würden sich nicht nur als reine Lippenbekenntnisse erweisen, sondern diesen Be­kennt­nissen würden auch die entsprechenden budgetären „Taten“ in Form der Zutei­lung ausreichender Mittel folgen. Ich sage Ihnen, warum. (Abg. Wittauer: Das ist etwas ganz Neues! Ihr habt das Bundesheer ausgeblutet!)

Sie von den Koalitionsparteien erklären hier vollmundig, wie Sie das Bundesheer unter­stützen, Sie erklären vollmundig, wie Sie Maßnahmenpakete für die Soldaten schnü­ren, und sagen nicht dazu, dass Sie mit 0,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes das geringste Budget zur Verfügung stellen, das es für das Bundesheer je gegeben hat! Das geringste Budget! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Freund: Wenn es um die umfas­sende Landesverteidigung geht, absentiert ihr euch!)

Da Sie jetzt dieses Budget so loben und betonen, was Sie dem Bundesheer alles zur Verfügung stellen, erinnere ich Sie an das, was Sie seit drei Jahren dem Bundesheer versprechen und jetzt endlich, in kleinen Ansätzen, aufzuholen beginnen. Also das ist Eigenlob, das möglicherweise ... – den Rest denken Sie sich dazu.

Wenn Sie sich überlegen, was das Bundesheer leistet, und wenn Sie sich überlegen, was der eigentliche Dienst an der Bevölkerung ist ... (Abg. Großruck: Das wissen wir eh, was das Bundesheer leistet!) Wenn Sie es wissen, dann sage ich Ihnen, was gera­de vorher gesagt wurde, damit Sie sich auch wieder erinnern: Katastrophenschutz. Feuer­wehr in jeder Form, wie der Herr Kollege Scheuch es sagt: das ist unmittelbarer Dienst an der Bevölkerung. (Abg. Großruck: Wissen wir!)

Die Umfassende Landesverteidigung, lieber Herr Kollege, ist nicht nur das Fotogra­fieren irgendwelcher Dinge in der Luft. (Abg. Großruck: Aber das gehört auch dazu!) Es gehört nicht dazu, nicht in der Form, wie Sie es meinen. (Abg. Scheibner: Mit dem Heißluftballon!) Diese Form der Umfassenden Landesverteidigung lehnen wir Sozialde­mo­kraten aus einem einzigen Grund ab: Man muss sich nach der Decke strecken. (Abg. Großruck: Ich habe gedacht, Sie sind Jurist! Da müssen Sie ja die Verfassung kennen!) Es gibt wichtigere Dinge – und da stimme ich mit dem Kollegen Scheuch überein –, und wir haben auf dem Boden so viel zu tun, dass wir nicht in der Luft irgendwelche Luftschlösser bauen können, lieber Herr Kollege! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Murauer: Wissen Sie, warum der letzte Sicherheitsrat einberufen wurde? – Damit wir jene Flugzeuge, die nicht identifizierbar sind, beobachten können!)

Weil Sie den Sicherheitsrat ansprechen: Da antworte ich Ihnen gerne. Wissen Sie, was mir gefällt? Ich möchte Ihr Bedrohungsszenario in zwei Punkten nachvollziehen. (An­haltende Zwischenrufe des Abg. Murauer.)

 


Präsident Dr. Heinz Fischer (das Glockenzeichen gebend): Ich wollte nur den Kol­legen Murauer bitten, zu beachten, dass eigentlich Kollege Dr. Puswald am Wort ist! (Abg. Großruck: Ja, aber wenn er’s nicht versteht! – Abg. Scheibner: Dann sollte der Murauer reden, weil der kennt sich aus!) Da muss er sich ein zweites Mal zu Wort melden.

Bitte, Herr Abgeordneter Puswald, setzen Sie fort!

 


Abgeordneter Dr. Christian Puswald (fortsetzend): Vielleicht nur in aller Kürze, damit Ihr Bedrohungsszenario ins rechte Licht gerückt wird. – Der 11. September, den Sie so gerne zitieren, weil Ihnen die Fotografien der amerikanischen Flugzeuge keiner mehr abnimmt (Widerspruch des Abg. Großruck) – immer wieder hören wir das! –, konnte trotz der größten Luftwaffe der Welt nicht verhindert werden. Österreich wäre gut be-


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