Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll61. Sitzung / Seite 63

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möglich ist, eines von diesen sechs Monaten vorzuziehen und den Vätern anzubieten – wenn sie es wirklich wollen –, dass sie in dieser Zeit gleichzeitig mit der Mutter ein Betreuungsmonat mit dem Bezug des Kinderbetreuungsgeldes für sich in Anspruch nehmen können.

Dass die Väter wollen, zeigen uns ja die neuesten Zahlen: Im Jahr 2001 haben rund 1600 Väter Kinderbetreuungsgeld und Kinderbetreuung in Anspruch genommen, seit gestern kennen wir die neuesten Zahlen: Es sind jetzt immerhin bereits 3 900 Väter! Man sieht, der Wunsch ist da, wir müssen allerdings die Rahmenbedingungen weiter verbessern. Ich halte alles davon, dass Väter viele Chancen bekommen, dass Väter begleitende Maßnahmen angeboten bekommen, um die Familie „leben“ zu können, aber ich halte nicht viel davon, wenn wir ständig nur von Verpflichtungen reden, denn Familie und Kinder sind nicht nur eine Verpflichtung, sondern eine große Chance für jeden Einzelnen von uns, sie sind etwas sehr Beglückendes und Schönes! (Neuerlicher Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Zum Abschluss möchte ich mich sehr herzlich für die intensive Diskussion, Zusam­menarbeit und Kooperation auch über Parteigrenzen hinweg bedanken, die dazu geführt haben, dass wir heute dieses Gesetz beschließen können. Ich wage zu hoffen, dass wir auch in Österreich einmal schön langsam dahin kommen, dass es in der Familienpolitik Konsens gibt, dass wir Familienpolitik nicht immer nur ideologisch gefärbt sehen – hier die konservative, da die fortschrittliche Familienpolitik –, sondern wie in allen anderen Ländern diesbezüglich Konsens herrscht. Ein besonderes Beispiel dafür ist Frankreich, das von allen immer als das Paradeland angeführt wird. In Frank­reich gibt es seit Jahren einen breiten Konsens, wenn es um Verbesserungen für die Familien geht.

Der heutige Beitrag in Form der Elternteilzeit und der Umstand, dass auch die große Oppositionspartei dabei mitgeht, ist für mich Anlass für die Hoffnung, dass wir bei weiteren Schritten in der Familienpolitik diesen Konsens auch in Österreich erreichen werden. – Danke. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

11.33

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Lang­reiter. – Bitte.

 


11.33

Abgeordneter Mag. Hans Langreiter (ÖVP): Geschätzte Damen auf der Regierungs­bank, die unserem Herrn Bundesminister so charmant Gesellschaft leisten! Geschätz­ter Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich möchte an die Ausführungen unserer Frau Staatssekretärin anschließen. (Der Redner stellt eine Tafel mit der Aufschrift: „ÖVP – Familienweltmeister Österreich – Familienbeihilfen“ vor sich auf das Rednerpult.)

Wenn wir in der Regierungspartei ÖVP von Familie sprechen, dann meinen wir eigentlich das Leben und ganz besonders das Leben unserer Kinder. Die Kinder­freund­lichkeit einer Gesellschaft misst sich zum einen am Angebot an Kinderbetreu­ung, der gesamten Infrastruktur, an familienpolitischen Leistungen und letztendlich auch an der besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Es zeigen viele Studien, dass ein Zusammenhang zwischen dem Angebot an Infrastruktur – also ob man genügend Betreuungsplätze findet – und der Bereitschaft, Kinder zu haben, besteht. Wir wissen auch, dass die Geburtenrate in Österreich nicht zufrieden stellend ist.

Was heißt das für mich? – Wir brauchen zum einen ein Angebot an Kinderbetreuung! Erst, wenn sich die Frauen und Männer darauf verlassen können, dass sie Betreu-


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