Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 86. Sitzung / Seite 104

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die ausgebildeten Soldatinnen wieder das Heer verlassen. Ich würde Sie bitten, da den Daumen draufzulegen und einen Schwerpunkt zu setzen. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

15.00

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Da es nun 15 Uhr ist, unterbreche ich die Verhandlun­gen über die Beratungsgruppe XII, damit die verlangte Behandlung einer Dringlichen Anfrage gemäß der Geschäftsordnung um 15 Uhr stattfinden kann.

Dringliche Anfrage

der Abgeordneten Dr. Erwin Rasinger, Barbara Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen betreffend Sicher­stellung einer erstklassigen Versorgung der Bevölkerung mit Gesundheitsdienst­leistungen (2334/J)

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Wir gelangen zur dringlichen Behandlung der schriftli­chen Anfrage 2334/J.

Da diese inzwischen allen Abgeordneten zugegangen ist, erübrigt sich eine Verlesung durch den Schriftführer.

Die Dringliche Anfrage hat folgenden Wortlaut:

Seit Wochen beherrscht die Diskussion über gesundheitspolitische Maßnahmen heimi­sche und internationale Medien sowie die Bevölkerung. Gestern, Dienstag, hat der Ministerrat wichtige Weichenstellungen für die grundsätzlichen Ziele, künftigen Struktu­ren und deren Finanzierung beschlossen. Unabhängig von der bevorstehenden parla­mentarischen Behandlung dieser Gesetzesvorlagen im Gesundheitsausschuss und im Plenum des Nationalrates soll durch diese dringliche Anfrage eine erste Erörterung des wichtigsten Reformpaketes im Bereich der Gesundheitspolitik seit Jahren erfolgen.

Gesundheitspolitik – und daher jede Form der Gesundheitsreform – darf sich nie allein auf die Frage von Kosten und Technik beschränken. Gesundheit bedeutet auch mehr als nur Abwesenheit von Krankheit. Die WHO definiert Gesundheit daher als Zustand eines vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur als das Freisein von Krankheit und Gebrechen.

Aufgabe des Gesundheitssystems ist es, die Menschen umfassend bei der Erhaltung ihrer Gesundheit zu unterstützen und im Krankheitsfall rasch und effektiv zu helfen. Es ist notwendig diese Vorgaben zu operationalisieren und ihre Erfüllung an konkret messbaren Fakten zu überprüfen.

Der notwendige technische Fortschritt und die Forschung in der Medizin, die Struktur­reformen im Gesundheitswesen sowie die Diskussion über Gesundheitskosten verstel­len uns den Blick nicht darauf, dass es letztlich um eine höhere Lebensqualität für den einzelnen geht. Wobei kranke Menschen selbstverständlich erwarten, dass ihre subjek­tiven Ängste und Sorgen ernstgenommen werden.

Der Wandel vom passiven zum aktiven Gesundheitsbegriff schließt ein, dass der ein­zelne für sein eigenes Wohlergehen auch selbst Mitverantwortung trägt. Zur künftigen Grundeinstellung gegenüber dem reinen Abrufen von medizinischen Leistungen gehört die persönliche Verantwortung zur gesunden Lebensführung und damit eine aktive Gesundheitsförderung. Moderne Gesundheitsförderung wird dabei darauf zielen, allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermögli­chen. Darüber hinaus sind auch entsprechende Vorsorgeprogramme anzubieten.

 


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