Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 86. Sitzung / Seite 146

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Murauer: Bedauern Sie das wirklich, oder ist das nur rhetorisch?) Ob ich das bedauere oder nicht, das ist nicht die Frage. (Abg. Murauer: Die Frage ist: Was geschieht mit diesem Geld?)

Tatsache ist: Die ÖVP/FPÖ-Regierung hat versprochen, das Budget zu erhöhen, aber herausgekommen ist, dass es das niedrigste Budget aller Zeiten ist. Das müssen Sie verantworten! Ganz allein Sie haben das zu verantworten.

Zu diesem so niedrigen Budget kommt noch der unnötige Ankauf der sündteuren Kampfflugzeuge, genannt Eurofighter, die das Heeresbudget völlig überschulden. (Zwischenruf des Abg. Murauer.) Wie erklären Sie das, Herr Kollege, all denjenigen, die sich legitimerweise über notwendige Beschaffungen zum Schutz und zur Sicherheit von Soldatinnen und Soldaten, die dringend durchgeführt werden sollten, Sorgen machen? (Abg. Murauer: Welche Beschaffungen?) Transporter zum Beispiel (Abg. Murauer: Wird beschafft!), Pioniergerät, neue Kampfanzüge, Verbesserungen der Transporthubschrauber AB 212 und so weiter und so fort.

Herr Kollege Murauer, Sie wissen ganz genau, dass es da einen Nachholbedarf gibt. (Abg. Murauer: Ich weiß es nicht, was Sie meinen!) Aber auf Grund des Ankaufes der Kampfflugzeuge und vieler anderer Dinge ist es leider nicht möglich, die Sicherheit der Soldatinnen und Soldaten zu gewährleisten. Das bedauern wir von der SPÖ sehr wohl – wiewohl wir auch bedauern, dass es noch immer keinen mehrjährigen Investiti­ons- und Beschaffungsplan gibt, den wir dringend einfordern und verlangen.

Sehr geehrte Damen und Herren! Nun zum Thema „Sport im Heer“. Allgemeine Kör­perausbildung, sportliche Grundausbildung und Fitness der jungen Menschen sind ein allgemeines Ziel, und es ist sehr positiv zu verzeichnen, wenn es gemacht wird. Nur: Frauen wie Männer im Militärdienst sollten auch als Vertragsbedienstete die Möglich­keit haben, daran teilzunehmen und alle Heeressporteinrichtungen nützen zu können. Darauf Ihr Augenmerk zu richten würde ich Sie bitten, wenn schon Fitness und Präven­tion durch Bewegung tatsächlich ein Hauptinteresse dieser Bundesregierung sein wol­len, wie wir es soeben in der Debatte über die Dringliche Anfrage von der Gesund­heitsministerin vernommen haben. Also nicht halbherzig agieren, sondern alle daran teilnehmen lassen! Darum ersuche ich ganz dezidiert, Herr Verteidigungsminister! (Abg. Murauer steht an der Regierungsbank und spricht mit Bundesminister Platter.)

Herr Verteidigungsminister, ich lege großen Wert darauf, dass Sie das jetzt auch hö­ren! (Abg. Murauer entfernt sich von der Regierungsbank.) Sie und wir alle haben uns sehr darüber gefreut, dass wir viele Olympioniken, viele Medaillenträger in Athen hat­ten. Das Heeressportzentrum ist eine wichtige Einrichtung – eine sehr wichtige Einrich­tung! –, um unsere Sportlerinnen und Sportler sozial abzusichern, um ihnen ein gutes Trainingsumfeld zu geben. Immerhin waren 39 von 74 TeilnehmerInnen in Athen An­gehörige des Bundesheeres, und immerhin haben wir fünf MedaillenträgerInnen aus den Reihen der Heeressporteinrichtungen zu feiern gehabt.

Herr Bundesminister! Sie haben sie auch gebührend gefeiert, haben sich mit ihnen fotografieren lassen, das ist in Ordnung, das ist okay so, nur: Ich konnte keinen Bud­getansatz für das HSZ finden, und ich würde es sehr bedauern, wenn diese wichtige Einrichtung für unseren Sport und für unsere SportlerInnen unter Umständen von einer Kürzung betroffen wäre. Ich nehme es nicht an, aber es ist Faktum, dass wir keinen entsprechenden Budgetansatz vorfinden. Ich würde dringend darum ersuchen, uns die diesbezüglichen Zahlen auf den Tisch zu legen.

Ich bin in diesem Zusammenhang wirklich sehr, sehr froh, dass seit 1998 auch weibli­che Sportler ins HSZ aufgenommen werden, und eine unserer Vorzeigeathletinnen, die Judokerin Claudia Heil, hat auch eine Medaille errungen. All diese Sportlerinnen und Sportler hätten sich eine finanzielle Absicherung dieser wertvollen Anlage und Einrich-


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