Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 86. Sitzung / Seite 194

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Dank!) Meine Gemeinde bekommt auch solch eine Bevorzugung, Herr Kollege! Ich habe mir angeschaut, wie diese für meine Gemeinde ausschaut.

Laut dem Voranschlagserlass, den wir von den Beamten der oberösterreichischen Landesregierung bekommen haben, die nebenbei bemerkt hervorragende Beamte sind, bekommt meine Gemeinde um 38 300 € mehr. Super, das ist eine wirklich sinnige Finanzierung. (Abg. Rädler: Ein Rechenfehler!) Es wird dabei aber nicht gesagt, dass die Landesumlage im nächsten Jahr um 20 000 € steigt, dass der Krankenanstalten­beitrag um 11 400 € steigt, dass die Ausgaben für die Berufsschulen um 16 000 € stei­gen – das ist wiederum gut, weil das bedeutet, dass wir Lehrlinge haben – und dass die Ausgaben für die Sozialhilfe um 79 000 € steigen. (Abg. Ellmauer: Schau dir das noch einmal an, das kann nicht stimmen!)

Wenn Sie mitgerechnet haben, dann wissen Sie jetzt, dass trotz dieser hervorragenden Lösung für die Gemeinden allein für meine kleine Gemeinde 90 000 € übrig bleiben, die nicht finanziert sind. (Abg. Rädler: Das stimmt doch nicht, Herr Kollege!) – Das ist kein Schmäh! Wenn Sie rechnen können, dann können Sie sich das selbst ausrech­nen. (Abg. Rädler: Sie haben keine Ahnung!)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die Zerstörung der Gemeinden wird fortge­setzt. Sie verzögern sie ein bisschen mit solch kleinen Makulaturen, aber Sie höhlen die Gemeinden finanziell aus. Das spüren auch die Menschen, denn die Menschen wissen, dass wir dann höhere Gebühren einheben müssen und so weiter.

Daher kann ich Ihnen garantieren, dass diese Marke KHG in Zukunft nicht mehr ge­kauft werden wird, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der SPÖ.)

20.17

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Maier. – Bitte.

 


20.17

Abgeordneter Dr. Ferdinand Maier (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Herr Staatssekretär! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Angesichts der Debatte, aber auch der Wortmeldung meines Vorredners rund um das Budget und den Finanzaus­gleich gehören mein Mitgefühl und auch meine temporären Sympathien Sepp Riedler, der Chefverhandler und Ländervertreter war.

Warum meine Sympathie Sepp Rieder gehört, liegt in dem Umstand, dass Sepp Rieder am 27. Oktober nach Abschluss der Verhandlungen Folgendes gemeint hat: Es wird schon jemanden geben, der das mehr durch die parteipolitische Brille sieht und meint, ein Scheitern der Verhandlungen würde der Regierung auf den Kopf fallen – aber es würde dem gesamtösterreichischen Gesundheitssystem auf den Kopf fallen. (Abg. Mag. Molterer: Wunderbar!)

Wenige Tage später lesen wir dann Folgendes: Die Positionierung für die im Herbst 2006 geplante Nationalratswahl ist für SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos mit ein Grund für das Nein der SPÖ zum Finanzausgleich und zum Gesund­heitspaket. Wir konnten dem nicht zustimmen, meint Darabos, weil es uns aus politi­schen und strategischen Gründen bezüglich der nächsten Nationalratswahl jeden Spielraum nehmen würde. (Abg. Mag. Molterer: Jetzt wissen wir es!)

Ich finde dieses Eingeständnis wunderbar, und angesichts dieser Flip-Flop-Partie, Herr Dr. Cap, die diese Oppositionsgruppe abgibt, tun mir Michael Häupl und Sepp Rieder leid. (Zwischenruf des Abg. Dr. Matznetter.)

Michael Häupl hat gemeint, parteipolitische Spekulationen seien beim Finanzausgleich nicht angebracht. Das war die Vorgabe an das Zentralsekretariat in der Löwelstraße.


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