Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 129. Sitzung / Seite 286

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von selektiver Wahrnehmung ist, die wir öfter im Parlament haben. (Abg. Dr. Stumm­voll: Es reizt Sie schon!) Also gut, wir haben sie nicht erfunden. Trotzdem finde ich sie gut. Siehe da! (Demonstrativer Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)

Ich glaube, dass es wirklich ein wichtiger Schritt ist, dass man so etwas in der Lehr­lingsausbildung bekommt, was wir eigentlich auch für das Schulsystem in den höheren Klassen brauchen, nämlich so etwas wie eine Basis, auf der man aufbauen kann, auf der dann auch die Module aufbauen können, die den Interessen dienen, wo man diese eben vertiefen beziehungsweise Schwerpunkte setzen kann.

Ich glaube auch, dass es sehr sinnvoll ist, die zunehmende Zahl von Lehrberufen auf diesem Weg wieder zu reduzieren, indem man sagt, man fasst ein paar Lehrberufe für eine zumindest gemeinsame Basisausbildung zusammen und ermöglicht damit auch einen leichteren Wechsel zwischen den einzelnen Lehrberufen.

Es besteht auch die Möglichkeit, unkompliziert zu zusätzlichen Qualifikationen zu kommen, ebenso die Möglichkeit, nach Abschluss einer Lehre oder einer AHS mit berufsbildenden Aspekten da relativ leicht Zusatzprüfungen abzulegen.

Das alles finde ich positiv. Das heißt, im Großen und Ganzen ist das ein durchaus richtiger Schritt, der auch in Richtung einer Modernisierung der Lehre geht. Es gibt allerdings, soweit ich das gesehen habe, obwohl er bis jetzt nicht eingebracht wurde, einen Zusatzantrag dazu, der nach der Ausschusssitzung eingebracht worden ist, wo ich mich Ihnen zumindest vorerst nicht anschließen kann. Sofern ich das richtig verstanden habe, wollen Sie für Teilprüfungen über den Fachbereich der Berufs­reife­prüfung zusätzlich Prüfungsgebühren einführen – habe ich das richtig verstanden? –, nämlich Gebühren zusätzlich zu den Prüfungstaxen bei der Lehrabschlussprüfung, wofür ohnehin schon gezahlt wird. (Abg. Dr. Mitterlehner nickt.) – Ich sehe, Sie nicken, also habe ich es richtig verstanden. Wir werden diesem Antrag in zweiter Lesung nicht zustimmen. Das wird uns allerdings nicht daran hindern, dem gesamten Gesetz in dritter Lesung zuzustimmen.

Ein Wort noch zu den zusätzlichen Kosten. Im Gesetz steht jetzt, es wird geschätzt, dass das 10 Millionen €, zirka in zehn Jahren, im Vollausbau kosten wird. Ich halte das für nicht wahnsinnig viel, auch wenn die Länder, wie üblich, die Hälfte dieser Kosten übernehmen müssen.

Ich glaube aber, dass es letztlich genau unter den Titel „richtige Investition in das Bildungssystem“ fällt und dass es letztlich eine gute Investition in Aus- und Fortbildung ist und insofern wenigstens einer kleiner Schritt dahin gehend, ein bisschen den Stand­ortvorteil oder zumindest die Sicherung in Österreich aufrechtzuerhalten, was tradi­tionell in Richtung Bildung und Ausbildungsqualifikation geht. Wir sind durch man­gelnde Bildungsausgaben in den letzten Jahren ohnehin ein wenig ins Hinter­treffen geraten.

Dieser Schritt geht zumindest in die richtige Richtung. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

22.18


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gelangt nunmehr Herr Bundesminister Dr. Bartenstein. – Bitte.

 


22.18.44

Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Martin Bartenstein: Herr Präsident! Hohes Haus! Ich bedanke mich insbesondere bei den Oppositionsfraktionen für die signalisierte Zustimmung.

 


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