Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 158. Sitzung / Seite 89

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nach dem § 125 der BAO. All das wissen wir, aber dennoch handelt es sich um einen Fortschritt in einem sehr großen und wichtigen Bereich.

Ich betrachte dieses Ergebnis auch als wichtig für die Wirtschaft, besonders für die Klein- und Mittelbetriebe, weil damit viel an organisatorischer Arbeit nach außen verge­ben werden und man sich auf die eigentliche Zielsetzung des jeweiligen Unterneh­mens, auf den technisch-organisatorischen Ablauf konzentrieren kann. Das bedeutet eine Entlastung für die Unternehmen und auch eine Qualitätsverbesserung. Davon gehe ich aus, sodass wir durchaus sagen können, dass zwar der Tätigkeitsumfang nicht so groß gefasst worden ist, wie manche es wollten, er aber durchaus beachtlich ist, wenn man sich überlegt, dass doch bis zu dieser Summe praktisch alles gemacht werden darf und kann. Ich bin auch überzeugt davon, dass das ausgenützt werden wird.

Ich habe mit vielen Unternehmern gesprochen, da ich auch in diesem Umfeld eine Funktion ausübe. Tatsache ist, dass die meisten Kolleginnen und Kollegen sehr froh sind, dass sie diese Regelung haben, weil es noch immer besser ist, eine Regelung im ersten Schritt zu haben, als in der Luft zu hängen und keine entsprechende Anerken­nung zu haben. In dem Sinne haben wir den Kompromiss auch mitgetragen und wer­den dem Gesetz auch zustimmen. – Ich danke. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

13.48


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Es hat sich nun Herr Bundesminister Dr. Bar­tenstein zu Wort gemeldet. – Bitte, Herr Minister.

 


13.48.50

Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Martin Bartenstein: Frau Präsidentin! Hohes Haus! Vier-Parteien-Einigungen sind wahnsinnig langweilig, hat Frau Abgeord­nete Sburny gesagt. Das stimmt. Trotzdem bin ich, was meinen Verantwortungsbereich anlangt, immer wieder froh, wenn solche Vier-Parteien-Einigungen zustande kommen. Die Plenardebatte verläuft etwas ruhiger, die Öffentlichkeit ist etwas weniger bis gar nicht interessiert, aber dafür funktioniert es dann im Anschluss umso besser.

Wer so wie ich schon etwas länger diesem Hohen Hause direkt oder indirekt angehört, weiß, dass kaum eine andere Materie so strittig ist wie diese Berufsabgrenzungsfra­gen. Es gibt da einige Beispiele, wo über Jahre und Jahrzehnte hinweg in Wirklichkeit nichts weitergegangen ist. Die, die herinnen sitzen, haben am wenigsten Schuld daran, sondern die nicht konsensfähigen Berufsgruppen. Umso mehr ist es zu schätzen, dass hier ein derartiger Konsens gelungen ist. Ja, gemeinsame Obsorge ist nur die zweit­beste Lösung. Ich bin auch sehr damit einverstanden, dass man sich das nach zwei Jahren anschaut. Nach einem Jahr wäre es ein bisschen kurz gewesen – was ist da schon verfügbar? Nach zwei Jahren passt es, und dem schließe ich mich gerne an.

Im Übrigen schließe ich mich auch dem Dank an Dr. Bernbacher an. Ich weiß, dass das ein Initiativantrag von Matznetter und Mitterlehner war. Besten Dank dafür, aber ein bisschen durften da meine Leute mithelfen! Jedenfalls bin ich froh darüber, dass das auch bedankt wurde.

Zwei Dinge noch: Frau Abgeordnete Marek hat einen weiteren Punkt angesprochen. Nicht alles kann auf einmal erledigt werden, aber das ist ein ernsthafter Mangel. Herr Abgeordneter Moser, du hast das IHS zitiert. – Na ja, das ist eine Analyse, die sicher einen Hintergrund hat. Ich verweise auf einen sehr bemerkenswerten Artikel in der „Neuen Zürcher Zeitung“ vor ein paar Tagen, in dem unserer letzten Gewerbeord­nungsnovelle, die auch im Konsens vor allem mit den Betroffenen durchgeführt und umgesetzt wurde, vom Ergebnis her ein hohes Maß an Erfolg zugebilligt wurde. Wir


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