Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll24. Sitzung / Seite 86

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haltend.) – Was ist das? Das ist die Rednerliste. Die Rednerliste ist kein Reformvor­haben! Vielleicht ist das für euch schon eine Sensation, wenn ihr auf der Rednerliste steht – ein dürftiges Ergebnis, aber symptomatisch. (Beifall beim BZÖ.)

Selbst dann, wenn diese beiden Parteien eine Regierungsvorlage einbringen ... (Zwi­schenruf bei der SPÖ.) – Ja, es ist leider so! – Morgen sollten wir über die Pflege ab­stimmen. Wir wissen aber heute noch nicht, ob es wirklich zu dieser Abstimmung kommt, denn selbst wenn einmal endlich etwas eingebracht wird, kommt man fünf Minuten vor der Abstimmung drauf: Vielleicht ist es doch nicht so gut, nehmen wir es wieder zurück!

Also ist dieses kleine Wahlrechtspaket jetzt dazu da, die Nichteinigung in den wichtigen Dingen zu kaschieren. Oder es kann ja auch sein – man hätte ja dann trotzdem noch immer vier Jahre Zeit in dieser Legislaturperiode, um vielleicht das eine oder andere noch einzuarbeiten, nein, man macht es jetzt –, dass man zur Erkenntnis gekommen ist, dass diese Regierung nicht die vier Jahre überleben wird.

So oder so: Wahlalter 16 halten wir für vernünftig – eine alte Forderung nicht aller Teile der FPÖ, wenn ich das so sagen darf. Ich war als Jugendobmann sehr dafür, viele der Altvorderen in der FPÖ haben sich lange dagegen gewehrt, das zu machen. Allerdings muss man begleitende Maßnahmen setzen, denn ich glaube, es sollte ver­hindert werden, dass man gerade jetzt diese neue Zielgruppe der 16-Jährigen an den Schulen parteipolitischer Agitation aussetzt. (Abg. Strache: Könnt ja heute unserem Antrag zustimmen!)

Deshalb bringe ich folgenden Antrag ein:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Scheibner und Kolleginnen und Kollegen

Der Nationalrat wolle beschließen:

Die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur wird im Zusammenhang mit der Senkung des aktiven Wahlalters aufgefordert, Maßnahmen zu setzen, die sicherstel­len, dass im Schulunterricht jedwede parteipolitische Indoktrinierung oder Propaganda verhindert wird.

*****

Die Briefwahl, auch die ist sehr sinnvoll. Herr Kollege Strache, das war nicht aus­schließlich bei einem Notar zu unterschreiben, sondern es hat Zeugen gebraucht – und da wäre jetzt auch schon Missbrauch möglich gewesen. (Abg. Strache: Wir würden den Notar bevorzugen!) Es ist einfacher geworden, aber selbstverständlich – und dazu werden wir auch einen Entschließungsantrag einbringen – sollen auch hier die Wahl­grundsätze eingehalten werden.

Und ganz zum Schluss: die Verlängerung der Legislaturperiode. Es geht nicht um Wahl- oder sonstige Zeiten, aber alleine, wenn ich die verfassungsrechtlichen Fristen vor allem für eine Regierung, die nicht über die Mehrheit im Bundesrat verfügt, herneh­me, dann sehe ich, dass einer aktiven Regierung ein Jahr der Regierungsarbeit rein auf Grund der verfassungsrechtlichen Fristen abgeht. (Abg. Dr. Graf: Jetzt wolltest den Bundesrat gerade aufwerten!) Und deshalb ist diese Harmonisierung auf fünf Jahre sinnvoll – sollte in allen Landtagen sein! Wir waren vorher dafür, als wir in der Regie­rung waren, und sind es auch jetzt. (Abg. Dr. Graf: Ihr seid auch dafür, ohne Wahl im Parlament zu sitzen!) Aber diese Bürgerbeteiligung wäre auch notwendig zu diskutie­ren und auszuweiten.

 


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