Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll24. Sitzung / Seite 211

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Ich darf Ihnen aber hier ein Beispiel bringen, das beweist, dass einerseits große Hoff­nungen geweckt werden, andererseits diese Hoffnungen aber leider nicht erfüllt wer­den können.

Wir alle, denke ich, sind doch der Meinung, dass wir, damit wir unsere hochgesteckten Energieziele erreichen können, einerseits massiv viel Geld in erneuerbare Energieträ­ger investieren müssen, andererseits aber auch Energie in Zukunft einsparen müssen. So gibt es zum Beispiel ein Konzept für die thermische Gebäudesanierung, und ich kenne da einen Unternehmer, der sehr viel Geld in die Hand genommen hat, um sein Hotel thermisch sanieren zu lassen, und der dafür auch eine Förderzusage erhalten hat. Allerdings konnte er in einer Saison nur zwei Seiten seines Hotels sanieren, sprich: mit Wärmeschutzdämmung ausstatten.

Dieser Unternehmer hat dann diese Investition gegenüber der Kommunalkredit abge­rechnet, hat aber von der Kommunalkredit die Mitteilung bekommen: Nein, du be­kommst die zugesagte Förderung nicht, weil du die Energiekennzahl von 70 Kilowatt­stunden pro Quadratmeter nicht erreicht hast! Die Enttäuschung war selbstverständlich groß, weil der Unternehmer zu Recht festgestellt hat: Ich bin ja nicht in der Lage, das komplette Hotel in einer Zwischensaison einzurüsten und einzudecken! Er hat nun diese Investition teilweise gesetzt, ist aber um die Förderung umgefallen.

Da bitte ich schon, nicht nur Erwartungen in die privatwirtschaftliche Richtung zu we­cken, sondern da in Hinkunft viel sensibler vorzugehen, weil das Potenzial gerade bei der thermischen Gebäudesanierung wahnsinnig groß ist. Ein älteres Haus, das noch nicht saniert ist, gibt durchaus ein Einsparungspotenzial von 50 Prozent Energie her. Und wenn man weiß, wie viel Häuser, Hotels, Betriebe österreichweit noch nicht sa­niert sind, so kann man sagen: Das ist wahrlich ein gigantisches Potenzial!

Herr Minister, ich würde schon bitten, dass man diesem Unternehmer hilft, der einen Schritt in die richtige Richtung gesetzt hat. Denn immer wieder konnte er den Medien entnehmen, dass so wahnsinnig viel Geld für Energieeinsparung und für zukünftige Energiepotenziale zur Verfügung gestellt wird. Aber wenn er nun in seine Bilanz hinein­schaut, muss er feststellen, dass ihm die zugesagte Förderung, die er nun nicht be­kommen wird, fehlt.

Also da möchte ich schon bitten, in Zukunft sensibler vorzugehen, um auch das gewal­tige Potenzial der thermischen Gebäudesanierung viel besser ausnützen zu können. – Ich danke. (Beifall bei der FPÖ.)

18.05


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Hornek. 2 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


18.05.37

Abgeordneter Erwin Hornek (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Wenn wir die globale Erderwärmung in den Griff bekommen wollen, müssen wir unsere Energiesys­teme grundlegend ändern: hin zu weniger Verbrauch, zu mehr Effizienz und zu weniger fossilen Energiequellen.

Dem Parlament liegt heute der Gesetzentwurf über die Errichtung eines Klima- und Energiefonds vor – ein Gesetz, das einen wesentlichen Beitrag zur Verwirklichung einer nachhaltigen Energieversorgung durch Steigerung der Energieeffizienz und durch Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energieträger bringen wird. Der § 1 dieses Gesetzes definiert das Ziel: die Steigerung des Anteils erneuerbarer Energieträger im Gesamtverbrauch von 25 Prozent bis 2010 und von 45 Prozent bis zum Jahr 2020. Mit


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