Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll31. Sitzung / Seite 118

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eine statistische Pflichtübung, wie vielleicht manche glauben, sondern es sind – und das wird beim genaueren Lesen dieser Berichte deutlich – auch Entwicklungen über viele Jahre abzulesen.

Prävention ist entscheidend, wir wissen das alle, denn vorbeugen ist besser als heilen, wie der alte Spruch lautet.

Meine Damen und Herren, dass sich der Gesundheitszustand der Jugend – in diesem Fall der männlichen Jugend – nicht verbessert hat, erkennen wir immer wieder an den Berichten der Stellungskommissionen, daran, wie viele Männer tauglich oder untaug­lich sind, wenn sie zum Bundesheer kommen.

Die Zahl der Untauglichen betrug im Jahr 2006 ganze 13,4 Prozent. Meine Damen und Herren! Das bedeutet, dass von 47 000 Stellungspflichtigen 6 300 untauglich waren. Das sollte uns zu denken geben, denn an der Spitze der Erkrankungen liegen mit immerhin 25 Prozent psychische Erkrankungen. Der zweithäufigste Grund waren 11 Prozent mit Fehlbildungen der Gelenke oder auch der Muskulatur, und 10 Prozent, die Dienst beim Bundesheer nicht aufnehmen konnten, litten unter Gehörschäden. – Auch das sollte uns zu denken geben, meine Damen und Herren, denn das ist auf die Lautstärke in den Diskotheken, aber auch bei Musikveranstaltungen zurückzuführen.

Weiters folgen Untauglichkeit aufgrund von Erkrankungen des Nervensystems, auf­grund von Sehschwäche, Kreislaufproblemen und Lungenkrankheiten.

Wir haben also wirklich allen Grund, die Prävention so früh wie möglich voranzutreiben und den Gesundheitszustand unserer Jugend zu erhalten.

Lassen Sie mich nur noch einige Sätze zur Frage Doping, zum Dopingproblem sagen. Auch die Freiheitliche Partei steht wie alle anderen Parteien in diesem Haus – und das ist ein parteiübergreifender Konsens – für Dopingkontrollen. Der Kampf gegen Doping ist wichtig für die Gesundheit unserer Sportler, er ist aber auch wichtig, weil es schließlich um das Ansehen unseres Landes als Sportnation in Europa und der Welt geht. – Danke. (Beifall bei der FPÖ sowie des Abg. Neugebauer.)

12.09


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Fuhrmann. 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Frau Abgeord­nete, ich erteile Ihnen das Wort.

 


12.10.10

Abgeordnete Silvia Fuhrmann (ÖVP): Hohes Haus! Die Gesundheit unserer Kinder muss mittlerweile genauso im Mittelpunkt des Schulalltags stehen wie die Vermittlung von Fakten und Wissen. Die Vergangenheit hat ja gezeigt, dass es in Österreich, obwohl wir es lange nicht geglaubt haben, dennoch Fälle gibt, in denen Kinder nicht die nötige Fürsorge und Obhut erhalten. Und ich bin deshalb auch sehr froh, dass wir bereits im Juni im Nationalrat die vorhandenen Lücken im Jugendwohlfahrtsgesetz geschlossen und dieses entsprechend angepasst haben.

Ich glaube, in diesem Zusammenhang ist es auch wichtig, dass es eine lückenlose Gesundheitsuntersuchung für Schülerinnen und Schüler in ganz Österreich gibt, denn gerade bei schulärztlichen Untersuchungen können Fälle von Verwahrlosung, psychi­scher und physischer Gewalt aufgedeckt werden. Ich bitte die Frau Bundesministerin, auch hier relativ rasch vorzugehen und dem Nationalrat eine Gesetzesänderung vorzu­legen, die auch sicherstellt, dass alle Kinder schulärztlich untersucht werden, auch jene, die von der Anwesenheit in der Schule befreit sind.

Es ist auch an die Schulen zu appellieren, darauf zu achten, dass einmal pro Jahr tatsächlich eine schulärztliche Untersuchung erfolgt.

 


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