Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll53. Sitzung / Seite 94

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Ganz wichtig ist ein Punkt, den der Vorredner, Kollege Hofer, angesprochen hat, nämlich die Information der Bürger. Ich glaube, es ist vielen überhaupt nicht bewusst, welche Gefahrenquellen hinter den Batterien stecken und was da für ein Gefah­renpotential im Haushalt gegeben ist. Viele werfen unbedacht, weil sie es nicht besser wissen, ihre Batterien irgendwohin, und für sie ist das erledigt.

Faktum ist, dass Cadmium, Zink, Blei und Quecksilber hoch giftige Metalle sind. Wenn sie in den Naturkreislauf und ins Wasser gelangen, kann das dazu führen, dass im Biorhythmus das Ganze angehäuft und akkumuliert wird, was nachhaltige Schäden verursachen kann, die oft nicht mehr reparabel sind.

Bei der ganzen Diskussion, die hier auch Kollege Hornek mit einigen Fakten losge­treten hat, ist die Diskussion in Bezug auf Lithium völlig untergegangen. Lithium ist heute in den normalen Handys schon Standard. Diese Lithium-Ionen-Batterien bergen in sich ein sehr, sehr hohes Gefahrenpotenzial, sind aber auch eine große Rohstoff­quelle. Ich möchte zu Lithium Folgendes sagen: Wer weiß, wie gefährlich der Rohstoff selbst ist – allein das Anfassen dieses Stoffes würde zu schweren Verbrennungen führen –, kann sich eine Vorstellung davon machen, wie giftig Lithium ist und was es bedeuten würde, wenn wir mit dem Handy-Produzieren so weitermachen, wie bis jetzt. Handys werden als Billigware verkauft und oftmals verschenkt. Das führt dazu, dass Menschen oft nicht wissen, welches Gefahrenpotenzial im Lithium steckt.

Faktum ist auch, dass Lithium ein sehr, sehr seltener Rohstoff ist. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass das Lithium aus der chilenischen Atacamawüste kommt. Hoch gelegen auf dem Altiplano werden jährlich 8 000 Tonnen abgebaut beziehungsweise produziert. Das ist ein Eingriff in diese Natursphäre. Es ist daher zu bedenken, ob hier gedankenlos weiter ausgebeutet werden soll.

Noch einmal zu den Zahlen, Herr Hornek. Sie haben etwas vergessen. Sie haben von einem Aufkommen in der Höhe von 2 000 Tonnen pro Jahr in Österreich gesprochen, es ist aber bei Weitem mehr. Wir sprechen von ungefähr 3 000 Tonnen, wobei schon diese Lithium-Ionen-Batterien 10 Tonnen pro Jahr ausmachen – und die verschwinden irgendwo.

Ich glaube, man sollte unbedingt über Lithium nachdenken. Man sollte aufpassen, dass mit diesem Rohstoff nicht sorglos umgegangen wird. Ich denke, wir sollten auch in Österreich mit Forschung und Entwicklung in Richtung Wiederverwertung von Akkus beziehungsweise Batterien gehen, weil da ein Riesenpotenzial an Wertstoffen und an Rohstoffen liegt.

Das wäre eine Chance. Dazu brauchen wir aber auch eine lückenlose Erfassung der Daten. Das fehlt. Wir wissen nicht genau, wie viel in Österreich produziert und verkauft wird und wie viel zurückkommt. Es gibt also viele Lücken bei der Erfassung bezie­hungsweise bei der Statistik. Faktum ist, dass, wenn man versucht, bei der Statistik Austria zu recherchieren, wie viel in Österreich produziert und zurückgenommen wird, es darüber keine schlüssigen Daten gibt.

Summa summarum handelt es sich hier um eine gute Änderung, eine gute Novelle. Wir können ihr vorbehaltlos zustimmen und hoffen, dass das nur ein Anfang eines längeren Weges ist, den wir sicher gemeinsam gehen werden, um erstens der Umwelt zuliebe etwas zu tun und zweitens auch, um der Forschung, der Entwicklung und der nach­haltigen Versorgung mit Rohstoffen in Österreich zu helfen. (Beifall bei der FPÖ.)

13.52


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Stauber. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


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