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70. Sitzung des Nationalrates der Republik Österreich

XXIII. Gesetzgebungsperiode

 

Freitag, 12. September 2008

 

 


Stenographisches Protokoll

70. Sitzung des Nationalrates der Republik Österreich

XXIII. Gesetzgebungsperiode          Freitag, 12. September 2008

Dauer der Sitzung

Freitag, 12. September 2008: 11.02 – 11.19 Uhr

                                                                                                    14.02 – 18.34 Uhr

*****

Inhalt

Nationalrat

Einberufung der ordentlichen Tagung 2008 ................................................................. 41

Mandatsverzicht der Abgeordneten Dr. Gertrude Brinek .......................................... 41

Angelobung des Abgeordneten Dr. Alfred Finz ......................................................... 41

Geschäftsbehandlung

Wortmeldungen zur Geschäftsbehandlung gemäß § 59 GOG:

Dr. Wolfgang Schüssel .......................................................................................... ..... 42

Dr. Alexander Van der Bellen ................................................................................ ..... 42

Ing. Norbert Hofer ................................................................................................... ..... 43

Ing. Peter Westenthaler .......................................................................................... ..... 44

Dr. Josef Cap ........................................................................................................... ..... 44

Erklärung der Präsidentin Mag. Barbara Prammer betreffend Terminfestlegung für diese Sitzung      ............................................................................................................................... 45

Unterbrechung der Sitzung ...................................................................................  49, 60

Antrag des Abgeordneten Dr. Alexander Van der Bellen im Sinne des § 18 Abs. 3 der Geschäftsordnung auf Anwesenheit des Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie – Annahme       57, 60

Antrag des Abgeordneten Ing. Peter Westenthaler im Sinne des § 18 Abs. 3 der Geschäftsordnung auf Anwesenheit des Bundeskanzlers sowie des Bundes­ministers für Verkehr, Innovation und Technologie – Annahme .................................................................................................................  58, 60

Antrag des Abgeordneten Heinz-Christian Strache im Sinne des § 18 Abs. 3 der Geschäftsordnung auf Anwesenheit des Bundesministers für Soziales und Konsumentenschutz – Annahme  59, 60

Wortmeldungen im Zusammenhang mit den Anträgen auf Anwesenheit von Mit­gliedern der Bundesregierung:

Dr. Josef Cap ................................................................................................................ 58

Dr. Wolfgang Schüssel ................................................................................................ 59


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 2

Mitteilung der Präsidentin Mag. Barbara Prammer betreffend Vertretung des Herrn Bundeskanzlers Dr. Alfred Gusenbauer durch Herrn Staatssekretär im Bundeskanzleramt Mag. Andreas Schieder        ............................................................................................................................... 60

Antrag der Abgeordneten Dr. Peter Fichtenbauer, Kolleginnen und Kollegen, dem Untersuchungsausschuss hinsichtlich der Vertuschung von Polizeiaffären und des Missbrauchs der politischen Macht insbesondere im Bundesministerium für Inneres, aber auch in den Bundesministerien für Justiz, für Finanzen und für europäische und internationale Angelegenheiten zur Vorlage eines schriftlichen Ausschussberichtes gemäß § 43 Abs. 1 der Geschäftsordnung eine Frist bis 23. September 2008 zu setzen – Zurückziehung            60, 131

Ausschüsse

Zuweisungen .................................................................................................................. 46

Auslieferungsbegehren

gegen die Abgeordneten Dipl.-Ing. Karlheinz Klement, MAS, Ing. Peter Wes­tenthaler und Mag. Helmut Kukacka ......................................................................................................................... 47

Unvereinbarkeitsangelegenheiten

Vierter Bericht des Unvereinbarkeitsausschusses ......................................................... 48

Dringliche Anfrage

der Abgeordneten Dr. Johannes Jarolim, Kolleginnen und Kollegen an den Bun­desminister für Wirtschaft und Arbeit betreffend Versagen von Wirtschaftsminister Bartenstein bei der Bekämpfung der Teuerung (4947/J) .......................................................................................................................... 49

Begründung: Dr. Johannes Jarolim ............................................................................. 53

Bundesminister Dr. Martin Bartenstein ..................................................................... 60

Debatte:

Dr. Josef Cap .......................................................................................................  68, 126

Dr. Wolfgang Schüssel ................................................................................................ 70

Doris Bures (tatsächliche Berichtigung) ....................................................................... 73

Dr. Alexander Van der Bellen ................................................................................ ..... 73

Heinz-Christian Strache ......................................................................................... ..... 75

Ing. Peter Westenthaler .......................................................................................... ..... 78

Bundesminister Dr. Erwin Buchinger .................................................................. ..... 83

Mag. Andrea Kuntzl ................................................................................................ ..... 86

Werner Amon, MBA ................................................................................................ ..... 88

Vizekanzler Mag. Wilhelm Molterer ...................................................................... ..... 89

Dr. Eva Glawischnig-Piesczek .............................................................................. ..... 91

Ing. Norbert Hofer ................................................................................................... ..... 94

Herbert Scheibner .................................................................................................. ..... 96

Laura Rudas ............................................................................................................ ... 104

Dkfm. Dr. Günter Stummvoll ................................................................................. ... 106

Dr. Gabriela Moser .................................................................................................. ... 107

Ursula Haubner ....................................................................................................... ... 109

Wilhelm Haberzettl ................................................................................................. ... 113

Fritz Grillitsch ............................................................................................................. 114

Ridi Steibl .................................................................................................................... 115

Laura Rudas (tatsächliche Berichtigung) .................................................................... 116

Mag. Karin Hakl .......................................................................................................... 116


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Bundesministerin Heidrun Silhavy ....................................................................... ... 117

Mag. Bruno Rossmann .......................................................................................... ... 118

Lutz Weinzinger ...................................................................................................... ... 119

Dipl.-Ing. Karlheinz Klement, MAS........................................................................ ... 123

Mag. Ewald Stadler ................................................................................................. ... 126

Entschließungsantrag der Abgeordneten Ing. Peter Westenthaler, Kollegin und Kollegen betreffend die Beseitigung der Pensionsprivilegien in der Oesterrei­chischen Nationalbank und Kürzung der bald über 2 Milliarden € schweren OeNB-Pensionsreserve – Ablehnung ............................  82, 129

Entschließungsantrag der Abgeordneten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen betreffend Inflationsanpassung der österreichischen Familienleistungen sowie des Pflegegelds – Ablehnung            101, 129

Entschließungsantrag der Abgeordneten Ing. Peter Westenthaler, Dr. Johan­nes Jarolim, Kolleginnen und Kollegen betreffend umgehende Festsetzung von Höchstpreisen für Treibstoffe gemäß Preisgesetz 1992 durch den Bundesminis­ter für Wirtschaft und Arbeit – Annahme (E 92) .............  99, 130

Entschließungsantrag der Abgeordneten Herbert Scheibner, Kollegin und Kol­legen betreffend Auswirkungen der Teuerung auf die Budgets der Ressorts Inne­res und Verteidigung und die damit verbundene Gefahr von weiteren Einsparun­gen beim täglichen Dienstbetrieb und damit bei der öffentlichen Sicherheit – Ab­lehnung .......................................................................................  101, 130

Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Gabriela Moser, Ing. Mag. Hu­bert Kuzdas, Sigisbert Dolinschek, Kolleginnen und Kollegen betreffend Bun­des-Mitfinanzierung von Öffi-Infrastruktur (zum Beispiel RegioLiner, Tram-Bah­nen, ...) durch ein „Bundesgesetz zur Finanzierung von ÖPNV-Infrastruktur in städtischen Großräumen“ – Annahme (E 93) .....................................................  108, 130

Entschließungsantrag der Abgeordneten Herbert Scheibner, Kollegin und Kol­legen betreffend Einführung einer Tankkarte zum verbilligten Bezug von Treib­stoff durch Inländer – Ablehnung  111, 130

Entschließungsantrag der Abgeordneten Josef Bucher, Ing. Mag. Hubert Kuzdas, Kolleginnen und Kollegen betreffend Prüfung der rechtlichen Möglich­keit zur Öffnung der Tankstellen der ASFINAG durch den Bundesminister für Ver­kehr, Innovation und Technologie – Annahme (E 94) ...  112, 130

Entschließungsantrag der Abgeordneten Mag. Bruno Rossmann, Kolleginnen und Kollegen betreffend eine steuerliche Entlastung der unteren und mittleren Einkommen ab 1. Jänner 2009 – Ablehnung          121, 130

Entschließungsantrag der Abgeordneten Heinz-Christian Strache, Kollegin­nen und Kollegen betreffend Entlastung der Bürger – Ablehnung ....................................................................  122, 130

Eingebracht wurden

Petitionen ...................................................................................................................... 48

Petition betreffend „Verjährungsverbot für Sexualstrafdaten“ (Ordnungsnum­mer 44) (überreicht von den Abgeordneten August Wöginger und Barbara Rie­ner)

Petition betreffend „Vollziehung des Schulorganisationsgesetzes nach Artikel 11 StGG“ (Ordnungsnummer 45) (überreicht vom Abgeordneten Jakob Auer)


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Bürgerinitiative ............................................................................................................. 48

Bürgerinitiative betreffend „Mehr Sicherheit für die Donaustadt!“ (Ordnungsnum­mer 21)

Gesetzesanträge des Bundesrates ............................................................................ 47

671: Gesetzesantrag der Bundesräte Ludwig Bieringer, Kolleginnen und Kollegen vom 25. Juli 2008 betreffend ein Bundesverfassungsgesetz, mit dem Übergangs­bestimmungen zur Förderung der Legalisierung der Pflege und Betreuung in Pri­vathaushalten erlassen werden (Pflege-Verfassungsgesetz)

672: Gesetzesantrag der Bundesräte Albrecht Konecny, Kolleginnen und Kolle­gen vom 25. Juli 2008 betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Allgemeine So­zialversicherungsgesetz, das Gewerbliche Sozialversicherungsgesetz und das Bauern-Sozialversicherungsgesetz geändert werden

Regierungsvorlagen .................................................................................................... 47

668: Bundesgesetz über österreichische Beiträge an internationale Finanzinstitu­tionen (IFI-Beitragsgesetz 2008)

669: Wehrrechtsänderungsgesetz 2008 – WRÄG 2008

670: Bundesgesetz, mit dem die Straßenverkehrsordnung 1960 (22. StVO-Novel­le) und das Kraftfahrgesetz 1967 geändert werden

673: Bundesgesetz, mit dem das Zivildienstgesetz 1986 geändert wird

674: Bundesgesetz, mit dem das Privatfernsehgesetz und das Privatradiogesetz geändert werden

675: Bundesgesetz, mit dem das Gesundheits- und Sozialbereich-Beihilfenge­setz geändert wird – GSBG-Novelle 2008

676: Bundesgesetz betreffend die Veräußerung von unbeweglichem Bundesver­mögen

677: Bundesgesetz, mit dem das Bundespflegegeldgesetz geändert wird

Berichte ......................................................................................................................... 47

Vorlage 23 BA: Bericht über die Genehmigung von Vorbelastungen für das 2. Quar­tal 2008; BM f. Finanzen

Vorlage 24 BA: Bericht über die Genehmigung von überplanmäßigen Ausgaben im 2. Quartal 2008; BM f. Finanzen

III-154: Stenographisches Protokoll der parlamentarischen Enquete zum Thema „ZukunftsMusik. Aktuelle Herausforderungen und musikalische Entwicklungs­perspektiven in Österreich“

III-158: Stenographisches Protokoll der parlamentarischen Enquete zum Thema „Medienrecht und Opferschutz“

III-159: Bericht betreffend die Jahresberichte und Jahresabschlüsse 2006 und 2007 des ERP-Fonds sowie das ERP-Jahresprogramm 2008; Bundesregierung

III-160: Bericht Reihe Bund 2008/9; Rechnungshof

III-161: Bundesrechnungsabschluss für das Jahr 2007

III-163: Außenpolitischer Bericht 2007; Bundesregierung


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Unterrichtung gemäß Art. 50 Abs. 5 B-VG ................................................................ 48

Aufnahme der Verhandlungen über ein Übereinkommen über die materiellen Vor­schriften betreffend intermediärverwahrte Wertpapiere

Anträge der Abgeordneten

Mag. Andrea Kuntzl, Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Familienlastenausgleichsgesetz 1967 geändert wird (888/A)

Renate Csörgits, Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesge­setz, mit dem das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz, das Gewerbliche Sozialver­sicherungsgesetz, das Bauern-Sozialversicherungsgesetz, das Beamten-Dienstrechts­gesetz 1979, das Richter- und Staatsanwaltschaftsdienstgesetz, das Landeslehrer-Dienstrechtsgesetz, das Land- und forstwirtschaftliche Landeslehrer-Dienstrechtsge­setz, das Pensionsgesetz 1965, das Bundestheaterpensionsgesetz, das Bundesbahn-Pensionsgesetz, das Kriegsopferversorgungsgesetz 1957, das Opferfürsorgegesetz, das Heeresversorgungsgesetz und das Verbrechensopfergesetz geändert werden (So­zialrechts-Änderungsgesetz 2008 – SRÄG 2008) (889/A)

Josef Broukal, Mag. Dr. Martin Graf, Dr. Kurt Grünewald, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über die Organisation der Uni­versitäten und ihre Studien (Universitätsgesetz 2002), das Bundesgesetz über die Or­ganisation der Pädagogischen Hochschulen und ihre Studien (Hochschulgesetz 2005) und das Bundesgesetz über die Gewährung von Studienbeihilfen und anderen Stu­dienförderungsmaßnahmen (Studienförderungsgesetz 1992) geändert werden (890/A)

Josef Broukal, Mag. Dr. Martin Graf, Dr. Kurt Grünewald, Kolleginnen und Kollegen betreffend bessere finanzielle Ausstattung der Universitäten (891/A)(E)

Kai Jan Krainer, Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bun­desgesetz, mit dem das Preisgesetz 1992 und das Preisauszeichnungsgesetz geän­dert werden (892/A)

Kai Jan Krainer, Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bun­desgesetz, mit dem das Umsatzsteuergesetz 1994 geändert wird (893/A)

Dr. Alexander Van der Bellen, Kolleginnen und Kollegen betreffend einkommensab­hängiges Kinderbetreuungsgeld (894/A)(E)

Dr. Alexander Van der Bellen, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Raus aus teurem Öl und Gas – Umstiegshilfen für leistbare, saubere Energie“ (895/A)(E)

Dr. Alexander Van der Bellen, Kolleginnen und Kollegen betreffend Gratis-Kindergar­ten ab dem ersten vollendeten Lebensjahr (896/A)(E)

Dr. Peter Pilz, Kolleginnen und Kollegen betreffend Untersuchungsausschüsse als Min­derheitenrecht (897/A)(E)

Dr. Alexander Van der Bellen, Kolleginnen und Kollegen betreffend die im März von SPÖ und ÖVP angekündigte Vermögenszuwachssteuer (Capital Gains Tax) (898/A)(E)

Dr. Alexander Van der Bellen, Kolleginnen und Kollegen betreffend Gratis-Öffis für Junge und Öffi-Ausbauoffensive (899/A)(E)

Ridi Steibl, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Fami­lienlastenausgleichsgesetz 1967 geändert wird (900/A)

Werner Amon, MBA, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz, das Gewerbliche Sozialversicherungsge-


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setz, das Bauern-Sozialversicherungsgesetz, das Beamten-Dienstrechtsgesetz 1979, das Richter- und Staatsanwaltschaftsdienstgesetz, das Landeslehrer-Dienstrechtsge­setz, das Land- und forstwirtschaftliche Landeslehrer-Dienstrechtsgesetz, das Pensions­gesetz 1965 und das Bundestheaterpensionsgesetz geändert werden (901/A)

Franz Morak, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Straf­gesetzbuch geändert wird (902/A)

Mag. Helmut Kukacka, Kolleginnen und Kollegen betreffend Einführung eines Öster­reich-Tickets (903/A)(E)

Ridi Steibl, Kolleginnen und Kollegen betreffend Weiterentwicklung des Kinderbetreu­ungsgeldes – Angebot einer einkommensabhängigen Variante im Interesse der Fami­lien (904/A)(E)

Werner Amon, MBA, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Kriegsopferversorgungsgesetz, das Opferfürsorgegesetz, das Heeresversorgungs­gesetz und das Verbrechensopfergesetz geändert werden (905/A)

Werner Amon, MBA, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz und das Beamten-Kranken- und Unfallver­sicherungsgesetz geändert werden (906/A)

Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesverfassungs­gesetz, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz, BGBl. Nr. 1/1930, geändert wird (907/A)

Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über die Niederlassung und den Aufenthalt in Österreich (Nie­derlassungs- und Aufenthaltsgesetz – NAG), BGBl. I Nr. 157/2005, geändert wird (908/A)

Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über die Gewährung von Asyl (Asylgesetz 2005 – AsylG 2005), BGBl. I Nr. 4/2008, geändert wird (909/A)

Lutz Weinzinger, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Mineralölsteuergesetz 1995 geändert wird (910/A)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen betreffend Pensionsanpassung nach dem Preisindex für Pensionistenhaushalte ohne Wartefrist (911/A)(E)

Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen betreffend Entlastung der Bürger (912/A)(E)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen betreffend Verankerung der Langzeitversi­chertenregelung im Dauerrecht (913/A)(E)

Bernhard Themessl, Kolleginnen und Kollegen betreffend Entlastung der Wirtschafts­treibenden (914/A)(E)

Wilhelm Haberzettl, Josef Bucher, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundes­gesetz, mit dem das Einkommensteuergesetz 1988 geändert wird (915/A)

Ing. Peter Westenthaler, Kollegin und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz, das Gewerbliche Sozialversicherungsge­setz und das Bauern-Sozialversicherungsgesetz zur Einführung einer Pensionsanpas­sung schon im ersten Jahr nach der Pensionierung geändert werden (916/A)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 7

Ing. Peter Westenthaler, Kollegin und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Arbeiterkammergesetz 1992 zur Beitragsentlastung von Personen mit niedrigen Ein­kommen geändert wird (917/A)

Ing. Peter Westenthaler, Kollegin und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem ein Heizkostenausgleichsfonds eingerichtet wird (Heizkostenausgleichsfondsgesetz) (918/A)

Ing. Peter Westenthaler, Kollegin und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz, das Gewerbliche Sozialversicherungsge­setz und das Bauern-Sozialversicherungsgesetz zur Erhöhung der Pensionen für 2009 geändert werden (919/A)

Ing. Peter Westenthaler, Kollegin und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Finanzausgleichsgesetz 2008 zur Begrenzung der Kommunalgebühren geändert wird (920/A)

Ing. Peter Westenthaler, Kollegin und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Familienlastenausgleichsgesetz 1967 zur Wiedereinführung einer Geburtenbeihilfe geändert wird (921/A)

Ing. Peter Westenthaler, Kollegin und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Mineralölsteuergesetz 1995 geändert wird (922/A)

Ing. Peter Westenthaler, Kollegin und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, durch das Lohn- und Einkommensteuerpflichtigen ein Steuerbonus für das Jahr 2008 gewährt wird (923/A)

Ing. Peter Westenthaler, Kollegin und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Umsatzsteuergesetz 1994 zur Senkung der Umsatzsteuer auf Medikamente geän­dert wird (924/A)

Ing. Peter Westenthaler, Kollegin und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Einkommensteuergesetz 1988 zur Steuerbefreiung der Überstundenzuschläge ge­ändert wird (925/A)

Anfragen der Abgeordneten

Franz Morak, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend Umfärbeaktion im Kulturbereich II (4815/J)

Mag. Werner Kogler, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Um­setzung europäischer Konventionen gegen Korruption (4816/J)

Mag. Werner Kogler, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Um­setzung von OECD-Übereinkommen (4817/J)

Dr. Kurt Grünewald, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Gesund­heit, Familie und Jugend betreffend psychotherapeutische Versorgung der österreichi­schen Bevölkerung (4818/J)

Mag. Werner Kogler, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend Ermittlungen im Zusammenhang mit der Beschaffung von Kampfflugzeugen (4819/J)

Dieter Brosz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend Schul- und LehrerInnendaten 2007/2008 (4820/J)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 8

Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend Gmunden: verkaufter Seebahn­hof – ÖBB-Trassenführung II (4821/J)

Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesmi­nisterin für Gesundheit, Familie und Jugend betreffend Förderung des Vereins „dialog <> gentechnik“ (4822/J)

Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit betreffend Förderung des Vereins „dialog <> gentechnik“ (4823/J)

Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wissenschaft und Forschung betreffend Förderung des Vereins „dialog <> gentechnik“ (4824/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Sicherheitsdirektor für Salzburg – vorläufige Beauftragung von Bgdr. Dr. Franz Ruf (4825/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend „Ökostromgesetz“ (4826/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit betreffend „Ökostromgesetz“ (4827/J)

Dipl.-Ing. Karlheinz Klement, MAS, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend den Bericht des Gutachterkomitees des Europarates über die Umsetzung des Rahmenübereinkommens durch Österreich, Zl. ACFC/II(2007)005, beschlossen durch das Ministerkomitee des Europarates mit Resolution CMN/Res.CMN(2008)3 am 11. Juni 2008 („Umsetzung des Rahmenübereinkommens zum Schutz nationaler Min­derheiten“) (4828/J)

Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Teil­nahme anderer genehmigter Gewerkschaften im öffentlichen Dienst als der GÖD bei Beratungen von Gesetzesentwürfen mit der Regierung (4829/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend Restitution durch die Republik Kroatien (4830/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesminis­terin für Gesundheit, Familie und Jugend betreffend 13. Monatsverrechnungsstelle (4831/J)

Dr. Gerhard Kurzmann, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend die Sachbeschädigung an Nummerntafeln von Grazer Taxis (4832/J)

Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Interviewsperre über den Fahnder der SOKO Briefbomben (4833/J)

Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inne­res betreffend mögliche Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe von Mandaten in der SPÖ (4834/J)

Dr. Peter Fichtenbauer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Reorganisation der Strafvollzugsverwaltung (4835/J)

Dr. Peter Fichtenbauer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Dienstzuteilung eines Mitarbeiters des Bundesministeriums für Justiz (4836/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesminis­terin für Justiz betreffend Kosten der Substitutionsbehandlung in Haftanstalten (4837/J)

Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend Verhandlungspraxis der Geschäftsabteilung 7 des Landesgerichts Korneuburg (4838/J)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 9

Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales und Konsumentenschutz betreffend gesellschaftliche Kosten unzureichender Integration von Zuwanderern (4839/J)

Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit betreffend gesellschaftliche Kosten unzureichender Integration von Zuwande­rern (4840/J)

Mag. Helmut Kukacka, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für europäi­sche und internationale Angelegenheiten betreffend Kosten des Untersuchungsausschus­ses betreffend „Amtsführung im BMI und anderen Bundesministerien“ (4841/J)

Mag. Helmut Kukacka, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Kosten des Untersuchungsausschusses betreffend „Amtsführung im BMI und anderen Bundesministerien“ (4842/J)

Mag. Helmut Kukacka, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Kosten des Untersuchungsausschusses betreffend „Amtsführung im BMI und anderen Bundesministerien“ (4843/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Verkehr, Inno­vation und Technologie betreffend fehlendes Gesamtkonzept und fehlende Offensi­ve für den öffentlichen Verkehr (4844/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend Vollzug und Verschärfung des Pkw-VIG (4845/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Verkehr, Inno­vation und Technologie betreffend Erlass zur Verbesserung der Kontrolle von Mo­peds (4846/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Verkehr, In­novation und Technologie betreffend Finanzierung von ÖPNV-Infrastruktur in städtischen Großräumen (4847/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Verkehr, Inno­vation und Technologie betreffend Regionalbahnen (4848/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Verkehr, In­novation und Technologie betreffend Berücksichtigung der Öl- und Treibstoffpreisent­wicklung bei Verkehrsprognosen und Infrastrukturentscheidungen des Bundes sowie Veröffentlichung der Verkehrsprognose 2025+ (4849/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Vollzug und Verschärfung des Pkw-VIG (4850/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Verkehr, Inno­vation und Technologie betreffend 37 Fragen zur S 37 (4851/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Verkehr, Inno­vation und Technologie betreffend Gefährdungen für die Allgemeinheit durch „Vertrau­enszüge“ im österreichischen Schienennetz (4852/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Verkehr, Inno­vation und Technologie betreffend Ausbau der S 31 – Burgenlandschnellstraße – Ab­schnitt Schützen am Gebirge–Eisenstadt (4853/J)

Dr. Kurt Grünewald, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wissenschaft und Forschung betreffend Rektorswahl an der Akademie der bildenden Künste (4854/J)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 10

Mag. Birgit Schatz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wissenschaft und Forschung betreffend Maßnahmen für faire Praktika (4855/J)

Mag. Birgit Schatz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend Beschäftigung von PraktikantInnen (4856/J)

Mag. Birgit Schatz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit betreffend Maßnahmen für faire Praktika (4857/J)

Dr. Peter Pilz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Gesundheit, Fami­lie und Jugend betreffend Erbgesundheit, Rassenpflege und Idioten (4858/J)

Mag. Ulrike Lunacek, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend widersprüchliche Aussagen von Regie­rungs- und Nationalratsmitgliedern zur Teilnahme an Eröffnungsfeiern der Olympischen Spiele in Beijing (4859/J)

Mag. Ulrike Lunacek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend wider­sprüchliche Aussagen von Regierungs- und Nationalratsmitgliedern zur Teilnahme an Eröffnungsfeiern der Olympischen Spiele in Beijing (4860/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend betreffend „Lebensmittel – Direktvermarktung – Kontrollen bei der bäuerlichen Direktvermarktung sowie Bio-Kontrollen im Jahr 2007“ (4861/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit betreffend „Heizöl und Treibstoffe (Benzin und Diesel) – Betrug an Tankstel­len und bei Heizöllieferungen?“ (4862/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit betreffend „TRW-Schließung in Salzburg/Bergheim – 545 Kündigungen von Arbeit­nehmerInnen“ (4863/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend „Verkehrssicherheit in Österreich – Zahlen und Fakten – sicherheits- und ver­kehrspolitische Maßnahmen“ (4864/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Verkehr, In­novation und Technologie betreffend „Schulwegunfälle 1. Halbjahr 2008 in Österreich“ (4865/J)

Josef Muchitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit betreffend Schutz in der Sozialversicherung bei Freiwilligen Feuerwehren (4866/J)

Ulrike Königsberger-Ludwig, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend Förderungsabsage für das Südfilmfest Amstetten (4867/J)

Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betref­fend Informationen kurz vor den Wahlen 2008 (4868/J)

Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Informatio­nen kurz vor Wahlen (4869/J)

Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen, Medien und Regionalpolitik betreffend Informationen kurz vor Wahlen (4870/J)

Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend Informationen kurz vor Wahlen (4871/J)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 11

Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Gesundheit, Fa­milie und Jugend betreffend Informationen kurz vor Wahlen (4872/J)

Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Informationen kurz vor Wahlen (4873/J)

Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Informationen kurz vor Wahlen (4874/J)

Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidi­gung betreffend Informationen kurz vor Wahlen (4875/J)

Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forst­wirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Informationen kurz vor Wahlen (4876/J)

Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales und Kon­sumentenschutz betreffend Informationen kurz vor Wahlen (4877/J)

Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend Informationen kurz vor Wahlen (4878/J)

Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Verkehr, Innova­tion und Technologie betreffend Informationen kurz vor Wahlen (4879/J)

Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft und Ar­beit betreffend Informationen kurz vor Wahlen (4880/J)

Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wissenschaft und Forschung betreffend Informationen kurz vor Wahlen (4881/J)

Bettina Hradecsni, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen, Me­dien und Regionalpolitik betreffend Sperrgebühr von Handyrechnungen (4882/J)

Mag. Bruno Rossmann, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finan­zen betreffend die produktorientierte steuerliche Förderung von Vorsorgeprodukten und die Verbesserung des Anlegerschutzes (4883/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Grundsteuerbefreiung für Liegenschaften der ASFINAG (4884/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Verkehr, In­novation und Technologie betreffend Grundsteuerbefreiung für Liegenschaften der ASFINAG (4885/J)

Barbara Zwerschitz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend betreffend die Aushungerung der Bundesjugendvertretung (4886/J)

Dr. Peter Pilz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Polizeiübergriffe in Graz (4887/J)

Mag. Albert Steinhauser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inne­res betreffend Verhalten der Polizei im Fall der Familie F. (4888/J)

Mag. Birgit Schatz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend die noch immer unzumutbar geregelte Kostenfrage bei der Sondierung nach und der Freilegung von Kriegsrelikten (4889/J)

Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Jus­tiz betreffend die Tätigkeit der Staatsanwaltschaft in der Causa Technisches Museum (4890/J)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 12

Mag. Albert Steinhauser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend strafrechtliche Relevanz des Vorgehens der Behörden im Fall der Familie F. (4891/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Umsetzungsdefizite beim Lärm­schutz (4892/J)

Dr. Ruperta Lichtenecker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend geplanten AKW-Ausbau in Tschechien (4893/J)

Dr. Ruperta Lichtenecker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Erhalt der Mehrwegfla­sche (4894/J)

Dr. Ruperta Lichtenecker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Aktivitäten für die Ratifi­zierung des Verkehrsprotokolls der Alpenkonvention durch die EU (4895/J)

Dr. Ruperta Lichtenecker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Schutz und Entwicklung der Natur und des Naturraums im Nationalpark Kalkalpen (4896/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Normgerechtigkeit von Agro-Diesel in Österreich (4897/J)

Bettina Hradecsni, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales und Konsumentenschutz betreffend Sperrgebühr von Handyrechnungen (4898/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Verkehr, In­novation und Technologie betreffend Vermischung von privaten und dienstlichen Ange­legenheiten beim Lainzer Tunnel? (4899/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Verkehr, In­novation und Technologie betreffend Überdenken des Linzer Westrings – A 26 (4900/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Verkehr, In­novation und Technologie betreffend fortgesetzte Nichteinhaltung von § 49 Bundes­bahnstrukturgesetz (4901/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Verkehr, In­novation und Technologie betreffend Aktivitäten für die Ratifizierung des Verkehrspro­tokolls der Alpenkonvention durch die EU (4902/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Verkehr, In­novation und Technologie betreffend Geschenke an die Lkw-Lobby (4903/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Verkehr, In­novation und Technologie betreffend Medienkooperation, insbesondere Sponsoring des Leserbriefabdrucks in Tageszeitungen durch den Verkehrsminister mittels „Entgelt­licher Einschaltungen“ (4904/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Verkehr, In­novation und Technologie betreffend Ex-Post-UVP im rechtsfreien Raum für gesetzes- und europarechtswidrige Ausbauten am Flughafen Schwechat (4905/J)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 13

Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Ver­kehr, Innovation und Technologie betreffend die Vermietung des Burgtheaters an die Telekom Austria (4906/J)

Bettina Hradecsni, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Verkehr, In­novation und Technologie betreffend die Aktivitäten des Franz Nigl in den ÖBB (2) (4907/J)

Bettina Hradecsni, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Verkehr, In­novation und Technologie betreffend Sperrgebühr von Handyrechnungen (4908/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Verkehr, In­novation und Technologie betreffend Transitstraßenpläne am Tiroler Fernpass (4909/J)

Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft und Ar­beit betreffend Business Success, Scientology und AMS (4910/J)

Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft und Ar­beit betreffend Business Coaching Partners – Auftragnehmer AMS (4911/J)

Dr. Johannes Jarolim, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Aktivitäten der „Meinl-Gruppe“ (4912/J)

Mag. Heribert Donnerbauer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Jus­tiz betreffend geplanten Anschlag auf die Strafvollzugsverwaltung (4913/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesminis­terin für Gesundheit, Familie und Jugend betreffend Substitutionsbehandlung (4914/J)

Leopold Mayerhofer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Überstellung vom Justizministerium ins Bundesministerium für Inneres (4915/J)

Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend EKIS-Abfragen aus der PI Praterstern (4916/J)

Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Feiern in Linz nach dem Spiel Tschechien : Türkei (4917/J)

Leopold Mayerhofer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Massenschlägerei vor Wiener Disco (4918/J)

Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betref­fend Begnadigung des Diebes der Kreditkarte von „N.N.“ (4919/J)

Leopold Mayerhofer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend EO-Novelle 2008, BGBl. 37/2008, sowie Erlass des Bundesministeriums für Justiz vom 15.5.2008, BMJ-B12.118/0003-I 5/2008 – Internetversteigerung, Kfz-Abfra­ge (4920/J)

Leopold Mayerhofer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unter­richt, Kunst und Kultur betreffend „Missstände im Zuge der Direktorenbesetzung an der HBLA Krems“ (4921/J)

Josef Bucher, Kollegin und Kollegen an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend Beratungsvertrag des ehemaligen ÖBB-Chefs Huber (4922/J)

Mag. Heribert Donnerbauer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend Ausbau der S 3 (Weinviertler Schnell­straße) (4923/J)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 14

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales und Konsumentenschutz betreffend „Türkische Holdings (Islam-Holdings): Wertlose Beteili­gungen – Underground Banking – Organisierter Anlagebetrug in Westeuropa“ (4924/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend „Türkische Holdings (Islam-Holdings): Wertlose Beteiligungen – Under­ground Banking – Organisierter Anlagebetrug in Westeuropa“ (4925/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für europäi­sche und internationale Angelegenheiten betreffend „Türkische Holdings (Islam-Hol­dings): Wertlose Beteiligungen – Underground Banking – Organisierter Anlagebetrug in Westeuropa“ (4926/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend „Türkische Holdings (Islam-Holdings): Wertlose Beteiligungen – Underground Banking – Organisierter Anlagebetrug in Westeuropa“ (4927/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend „Türkische Holdings (Islam-Holdings): Wertlose Beteiligungen – Underground Banking – Organisierter Anlagebetrug in Westeuropa“ (4928/J)

Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen be­treffend „Einkommensentwicklung und Steueraufkommen von BäuerInnen“ (4929/J)

Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend „Einkommensentwicklung und Steueraufkommen von BäuerInnen“ (4930/J)

Rudolf Parnigoni, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend das Projekt „Digitalfunk BOS Austria“ beziehungsweise dessen Vorgängerpro­jekt ADONIS (4931/J)

Franz Glaser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend Privathauptschule „Josefinum“ Eberau (4932/J)

Sylvia Rinner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betref­fend den Umzug des Finanzamts Graz-Stadt und der Finanzlandesdirektion für Steier­mark (4933/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend „Bundesforsteverkauf im Tennengebirge – Streitwerterhöhung durch die Fi­nanzprokuratur“ (4934/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend „Punzierungsgesetz 2000 – Daten und Erfahrungen im Jahr 2007“ (4935/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend „Drohungen und Tätlichkeiten gegenüber Ärzten und Krankenpflegepersonal“ (4936/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend „Euro-Fälschungen im Jahr 2007“ (4937/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend „Grabsteinunfälle auf Friedhöfen – Verletzungs- und Todesfolgen“ (4938/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend „Vollziehung des Produktpirateriegesetzes im Jahr 2007 – Entwicklung der Produkt- und Markenpiraterie“ (4939/J)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 15

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend „Vollziehung des Biozidgeset­zes in Österreich“ (4940/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend „Leader+/Projekte in Öster­reich“ (4941/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend „Vollziehung des Pflanzen­schutzgesetzes im Jahr 2007“ (4942/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend „Vollziehung des Pflanzgutge­setzes im Jahr 2007“ (4943/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales und Konsumentenschutz betreffend „Prüfpraxis durch Sozialversicherungsträger (Transport, Gewerbe und Bau) – Ergebnisse“ (4944/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit betreffend „Antipiraterieabkommen (ACTA) – Verhandlungen durch die Europäische Kommission (EK)“ (4945/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend „Vollziehung des Saatgutge­setzes im Jahr 2007“ (4946/J)

Dr. Johannes Jarolim, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirt­schaft und Arbeit betreffend Versagen von Wirtschaftsminister Bartenstein bei der Be­kämpfung der Teuerung (4947/J)

Mag. Helmut Kukacka, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landes­verteidigung betreffend unrichtige Antworten in der Anfragebeantwortung 4507/AB vom 29. Juli 2008 zur Verschleierung von gesetzeswidrigen Vorgängen (4948/J)

Dr. Peter Fichtenbauer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Verhalten des Pflichtschullehrers Schulrat Wolfgang R. im Jugendvollzug (4949/J)

Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Versetzung von Polizisten aus dem Burgenland nach Wien (4950/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales und Konsumentenschutz betreffend Institution AMS (4951/J)

Dr. Peter Fichtenbauer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend „Stößt der Rechtsstaat an seine Grenzen? (II)“ (4952/J)

Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Views des UN-Menschenrechtsausschusses (II) (4953/J)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend parteipolitische Hetze an der Handelsschule Innsbruck (4954/J)

Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Marokkaner-Szene am Bahnhof Innsbruck (4955/J)

Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend „Stößt der Rechtsstaat an seine Grenzen?“ (4956/J)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 16

Mag. Gernot Darmann, Kollegin und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend Personalnot bei der Klagenfurter Staatsanwaltschaft (4957/J)

Ing. Peter Westenthaler, Kollegin und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Kinder als Drogenkuriere (4958/J)

Peter Stauber, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend die besorgniserregende Kriminalitätsentwicklung im Lavanttal (4959/J)

Katharina Pfeffer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Verkehr, Inno­vation und Technologie betreffend Maßnahmen gegen den rasant steigenden Lkw-Ver­kehr auf der A 4 (4960/J)

Mag. Elisabeth Grossmann, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend das „Fest für Europafreun­de“ (4961/J)

Dr. Robert Aspöck, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend Kritik an Salzburger Gerichtsgutachter (4962/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend steigende Betriebskosten des System Eurofighter (4963/J)

Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Lan­desverteidigung betreffend Rekrutierung von Kaderpersonal (4964/J)

Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für euro­päische und internationale Angelegenheiten betreffend Missachtung der Vorschriften und der Anweisung von Sicherheitsorganen vor Antritt eines Fluges in der Schweiz (4965/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Verkehr, Inno­vation und Technologie betreffend Sanierungen der A 12 in und bei Innsbruck (4966/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit betreffend Institution AMS (4967/J)

Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Inhalt des ersten BIA-Erlasses (4968/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Aberkennung des Status des Asylberechtigten (4969/J)

Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unter­richt, Kunst und Kultur betreffend Missstände im niederösterreichischen Musikschulwe­sen (4970/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Visa-Informationssystem (4971/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidigung betreffend steigende Betriebskosten des System Eurofighter (4972/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Auflösung der SOKO Jugend (4973/J)

Silvia Fuhrmann, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend betreffend Bundesjugendvertretung (4974/J)

Dr. Gerhard Kurzmann, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für euro­päische und internationale Angelegenheiten betreffend Tötung des österreichischen Offiziers und UNO-Beobachters Major Hans-Peter Lang 2 (4975/J)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 17

Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Verkehr, In­novation und Technologie betreffend Privatisierung der Österreichischen Post AG (4976/J)

*****

Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen an die Präsidentin des Nationalra­tes betreffend mögliche Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe von Mandaten in der SPÖ (42/JPR)

Mag. Helmut Kukacka, Kolleginnen und Kollegen an die Präsidentin des Nationalrates betreffend Kosten des Untersuchungsausschusses betreffend „Amtsführung im BMI und anderen Bundesministerien“ (43/JPR)

Walter Murauer an die Präsidentin des Nationalrates betreffend Vorlage des Rohbe­richts und Endberichts des Rechnungshofes zu den Eurofighter-Vergleichsverhandlun­gen (44/JPR)

Anfragebeantwortungen

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Theresia Haidlmayr, Kolleginnen und Kollegen (4361/AB zu 4403/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen (4362/AB zu 4464/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Ruperta Lichtenecker, Kolleginnen und Kollegen (4363/AB zu 4441/J)

der Bundesministerin für Frauen, Medien und Regionalpolitik auf die Anfrage der Abge­ordneten Dipl.-Ing. Karlheinz Klement, MAS, Kolleginnen und Kollegen (4364/AB zu 4562/J)

des Bundesministers für Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abge­ordneten Bettina Hradecsni, Kolleginnen und Kollegen (4365/AB zu 4383/J)

des Bundesministers für Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abge­ordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4366/AB zu 4456/J)

des Bundesministers für Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abge­ordneten Sabine Mandak, Kolleginnen und Kollegen (4367/AB zu 4480/J)

des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4368/AB zu 4459/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen (4369/AB zu 4557/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Theresia Haidlmayr, Kolleginnen und Kollegen (4370/AB zu 4404/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4371/AB zu 4460/J)

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4372/AB zu 4391/J)

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Dr. Kurt Grünewald, Kolleginnen und Kollegen (4373/AB zu 4602/J)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 18

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (4374/AB zu 4352/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Bet­tina Hradecsni, Kolleginnen und Kollegen (4375/AB zu 4381/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Murauer, Kolleginnen und Kollegen (4376/AB zu 4397/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (4377/AB zu 4420/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (4378/AB zu 4421/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (4379/AB zu 4435/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Haubner, Kolleginnen und Kollegen (4380/AB zu 4448/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4381/AB zu 4454/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (4382/AB zu 4474/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (4383/AB zu 4514/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (4384/AB zu 4515/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4385/AB zu 4579/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (4386/AB zu 4591/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Murauer, Kolleginnen und Kollegen (4387/AB zu 4603/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (4388/AB zu 4358/J)

der Bundesministerin für Frauen, Medien und Regionalpolitik auf die Anfrage der Abge­ordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4389/AB zu 4628/J)

der Bundesministerin für Frauen, Medien und Regionalpolitik auf die Anfrage der Abge­ordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4390/AB zu 4574/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Peter Fichten­bauer, Kolleginnen und Kollegen (4391/AB zu 4356/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Albert Stein­hauser, Kolleginnen und Kollegen (4392/AB zu 4360/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dieter Brosz, Kolleginnen und Kollegen (4393/AB zu 4364/J)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 19

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen (4394/AB zu 4401/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Barbara Zwerschitz, Kolleginnen und Kollegen (4395/AB zu 4405/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4396/AB zu 4457/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Gabriela Mo­ser, Kolleginnen und Kollegen (4397/AB zu 4359/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4398/AB zu 4395/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Albert Stein­hauser, Kolleginnen und Kollegen (4399/AB zu 4398/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen (4400/AB zu 4430/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen (4401/AB zu 4432/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Hau­ser, Kolleginnen und Kollegen (4402/AB zu 4433/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Peter Fichten­bauer, Kolleginnen und Kollegen (4403/AB zu 4471/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Peter Westen­thaler, Kollegin und Kollegen (4404/AB zu 4520/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (4405/AB zu 4536/J)

des Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen (4406/AB zu 4365/J)

des Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Bettina Hradecsni, Kolleginnen und Kollegen (4407/AB zu 4385/J)

des Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4408/AB zu 4479/J)

des Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Josef Bucher, Kollegin und Kollegen (4409/AB zu 4517/J)

des Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Wolfgang Großruck, Kolleginnen und Kollegen (4410/AB zu 4554/J)

des Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen (4411/AB zu 4370/J)

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Bettina Hradecsni, Kolleginnen und Kollegen (4412/AB zu 4378/J)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 20

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4413/AB zu 4439/J)

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4414/AB zu 4452/J)

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4415/AB zu 4528/J)

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Ursula Haubner und Kollegen (4416/AB zu 4529/J)

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen (4417/AB zu 4532/J)

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (4418/AB zu 4538/J)

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen (4419/AB zu 4543/J)

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (4420/AB zu 4547/J)

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Theresia Haidlmayr, Kolleginnen und Kollegen (4421/AB zu 4614/J)

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Barbara Zwerschitz, Kolleginnen und Kollegen (4422/AB zu 4625/J)

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Barbara Zwerschitz, Kolleginnen und Kollegen (4423/AB zu 4626/J)

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4424/AB zu 4629/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Josef Broukal, Kolleginnen und Kollegen (4425/AB zu 4400/J)

der Bundesministerin für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Bettina Hradecsni, Kolleginnen und Kollegen (4426/AB zu 4376/J)

der Bundesministerin für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen (4427/AB zu 4541/J)

der Bundesministerin für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4428/AB zu 4575/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Bettina Hradecsni, Kolleginnen und Kollegen (4429/AB zu 4382/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen (4430/AB zu 4470/J)

der Bundesministerin für Frauen, Medien und Regionalpolitik auf die Anfrage der Abge­ordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (4431/AB zu 4501/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Gabriela Mo­ser, Kolleginnen und Kollegen (4432/AB zu 4369/J)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 21

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Bettina Hra­decsni, Kolleginnen und Kollegen (4433/AB zu 4377/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Albert Stein­hauser, Kolleginnen und Kollegen (4434/AB zu 4444/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4435/AB zu 4437/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Bettina Hradecsni, Kollegin­nen und Kollegen (4436/AB zu 4461/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen (4437/AB zu 4423/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen (4438/AB zu 4473/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Elmar Mayer, Kolleginnen und Kollegen (4439/AB zu 4498/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4440/AB zu 4367/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Bettina Hra­decsni, Kolleginnen und Kollegen (4441/AB zu 4379/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Neu­bauer, Kolleginnen und Kollegen (4442/AB zu 4535/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4443/AB zu 4390/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christine Lapp, Kolleginnen und Kollegen (4444/AB zu 4396/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4445/AB zu 4393/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4446/AB zu 4596/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Ruperta Lichtenecker, Kolleginnen und Kollegen (4447/AB zu 4443/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Ruperta Lichtenecker, Kolleginnen und Kollegen (4448/AB zu 4484/J)

des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen (4449/AB zu 4425/J)

des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Ruperta Lichtenecker, Kolleginnen und Kollegen (4450/AB zu 4495/J)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 22

der Bundesministerin für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Karl Öllinger, Ing. Kurt Gartlehner, Herbert Kickl, Sigisbert Dolinschek, Kolleginnen und Kollegen (4451/AB zu 4467/J)

der Bundesministerin für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Dr. Gerhard Kurzmann, Kolleginnen und Kollegen (4452/AB zu 4475/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen (4453/AB zu 4560/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4454/AB zu 4582J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4455/AB zu 4440/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4456/AB zu 4453/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Franz Kirchgat­terer, Kolleginnen und Kollegen (4457/AB zu 4466/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Ruperta Lichtenecker, Kolleginnen und Kollegen (4458/AB zu 4402/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Josef Bucher, Kollegin und Kollegen (4459/AB zu 4519/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen (4460/AB zu 4624/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4461/AB zu 4424/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Karl Öllinger, Ing. Kurt Gartlehner, Herbert Kickl, Sigisbert Dolinschek, Kolleginnen und Kollegen (4462/AB zu 4469/J)

des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Petra Bayr, Kolleginnen und Kollegen (4463/AB zu 4447/J)

des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Ruperta Lichtenecker, Kolleginnen und Kollegen (4464/AB zu 4483/J)

des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Josef Bucher, Kollegin und Kollegen (4465/AB zu 4518/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kol­legen (4466/AB zu 4523/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (4467/AB zu 4689/J)

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4468/AB zu 4642/J)

des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Wolf­gang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (4469/AB zu 4512/J)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 23

des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Sigis­bert Dolinschek, Kollegin und Kollegen (4470/AB zu 4595/J)

des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4471/AB zu 4611/J)

des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Brigid Weinzinger, Kolleginnen und Kollegen (4472/AB zu 4616/J)

des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4473/AB zu 4633/J)

des Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Dr. Robert Aspöck, Kolleginnen und Kollegen (4474/AB zu 4436/J)

des Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Bettina Hradecsni, Kolleginnen und Kollegen (4475/AB zu 4445/J)

des Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4476/AB zu 4458/J)

der Bundesministerin für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Dr. Ruperta Lichtenecker, Kolleginnen und Kollegen (4477/AB zu 4442/J)

der Bundesministerin für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4478/AB zu 4451/J)

der Bundesministerin für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Dr. Reinhard Eugen Bösch, Kolleginnen und Kollegen (4479/AB zu 4516/J)

der Bundesministerin für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (4480/AB zu 4686/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Theresia Haidl­mayr, Kolleginnen und Kollegen (4481/AB zu 4406/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4482/AB zu 4422/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4483/AB zu 4428/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Neu­bauer, Kolleginnen und Kollegen (4484/AB zu 4429/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Neu­bauer, Kolleginnen und Kollegen (4485/AB zu 4431/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4486/AB zu 4465/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (4487/AB zu 4590/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4488/AB zu 4592/J)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 24

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Petra Bayr, Kolleginnen und Kollegen (4489/AB zu 4446/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Ruperta Lichtenecker, Kolleginnen und Kollegen (4490/AB zu 4496/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen (4491/AB zu 4601/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Veit Schalle, Kollegin und Kollegen (4492/AB zu 4608/J)

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Dr. Kurt Grünewald, Kolleginnen und Kollegen (4493/AB zu 4637/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4494/AB zu 4533/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Thomas Einwallner, Kolleginnen und Kollegen (4495/AB zu 4604/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4496/AB zu 4476/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4497/AB zu 4477/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4498/AB zu 4478/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Peter Westen­thaler, Kollegin und Kollegen (4499/AB zu 4522/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Karlheinz Klement, MAS, Kolleginnen und Kollegen (4500/AB zu 4525/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Peter Fichten­bauer, Kolleginnen und Kollegen (4501/AB zu 4546/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen (4502/AB zu 4565/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4503/AB zu 4578/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen (4504/AB zu 4605/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4505/AB zu 4610/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Johannes Jaro­lim, Kolleginnen und Kollegen (4506/AB zu 4618/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Murauer, Kolleginnen und Kollegen (4507/AB zu 4449/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Bettina Hra­decsni, Kolleginnen und Kollegen (4508/AB zu 4462/J)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 25

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Theresia Haidl­mayr, Kolleginnen und Kollegen (4509/AB zu 4463/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Karl Öllinger, Ing. Kurt Gartlehner, Herbert Kickl, Sigisbert Dolinschek, Kolleginnen und Kollegen (4510/AB zu 4468/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Johannes Jaro­lim, Kolleginnen und Kollegen (4511/AB zu 4589/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4512/AB zu 4472/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Barbara Zwer­schitz, Kolleginnen und Kollegen (4513/AB zu 4494/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4514/AB zu 4534/J)

des Bundesministers für Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abge­ordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (4515/AB zu 4509/J)

des Bundesministers für Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abge­ordneten Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen (4516/AB zu 4550/J)

des Bundesministers für Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abge­ordneten Dr. Andrea Eder-Gitschthaler, Kolleginnen und Kollegen (4517/AB zu 4555/J)

des Bundesministers für Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abge­ordneten Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen (4518/AB zu 4570/J)

des Bundesministers für Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abge­ordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4519/AB zu 4581/J)

des Bundesministers für Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abge­ordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (4520/AB zu 4588/J)

des Bundesministers für Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abge­ordneten Theresia Haidlmayr, Kolleginnen und Kollegen (4521/AB zu 4613/J)

des Bundesministers für Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abge­ordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4522/AB zu 4718/J)

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Theresia Haidlmayr, Kolleginnen und Kollegen (4523/AB zu 4657/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Bettina Stadl­bauer, Kolleginnen und Kollegen (4524/AB zu 4481/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Theresia Haidl­mayr, Kolleginnen und Kollegen (4525/AB zu 4482/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Gabriela Mo­ser, Kolleginnen und Kollegen (4526/AB zu 4497/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (4527/AB zu 4500/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Neubauer, Kollegin­nen und Kollegen (4528/AB zu 4539/J)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 26

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Karlheinz Klement, MAS, Kolleginnen und Kollegen (4529/AB zu 4561/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4530/AB zu 4573/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirkl­huber, Kolleginnen und Kollegen (4531/AB zu 4600/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Beatrix Karl, Kolle­ginnen und Kollegen (4532/AB zu 4607/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Peter Westenthaler, Kol­legin und Kollegen (4533/AB zu 4635/J)

des Bundesministers für Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abge­ordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4534/AB zu 4631/J)

des Bundesministers für Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abge­ordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4535/AB zu 4655/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Peter Fichten­bauer, Kolleginnen und Kollegen (4536/AB zu 4545/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (4537/AB zu 4568/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Peter Fichten­bauer, Kolleginnen und Kollegen (4538/AB zu 4597/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Brigid Weinzinger, Kolleginnen und Kollegen (4539/AB zu 4556/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (4540/AB zu 4691/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Bernhard Vock, Kolleginnen und Kollegen (4541/AB zu 4524/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4542/AB zu 4526/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4543/AB zu 4527/J)

des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (4544/AB zu 4690/J)

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (4545/AB zu 4687/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Wolf­gang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (4546/AB zu 4507/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Wer­ner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen (4547/AB zu 4563/J)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 27

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Pe­ter Pilz, Kolleginnen und Kollegen (4548/AB zu 4620/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Pe­ter Pilz, Kolleginnen und Kollegen (4549/AB zu 4621/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Peter Wes­tenthaler, Kollegin und Kollegen (4550/AB zu 4521/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (4551/AB zu 4544/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Johannes Ja­rolim, Kolleginnen und Kollegen (4552/AB zu 4552/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (4553/AB zu 4566/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4554/AB zu 4572/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Johannes Ja­rolim, Kolleginnen und Kollegen (4555/AB zu 4587/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (4556/AB zu 4593/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4557/AB zu 4612/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Ruth Becher, Kolleginnen und Kollegen (4558/AB zu 4617/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (4559/AB zu 4688/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen (4560/AB zu 4551/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Brigid Weinzinger, Kolleginnen und Kollegen (4561/AB zu 4781/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (4562/AB zu 4537/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Johannes Ja­rolim, Kolleginnen und Kollegen (4563/AB zu 4553/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (4564/AB zu 4569/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Brigid Wein­zinger, Kolleginnen und Kollegen (4565/AB zu 4571/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (4566/AB zu 4594/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gertraud Knoll, Kolleginnen und Kollegen (4567/AB zu 4606/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4568/AB zu 4609/J)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 28

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Rosemarie Schön­pass, Kolleginnen und Kollegen (4569/AB zu 4627/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4570/AB zu 4654/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Günther Kräuter, Kolleginnen und Kollegen (4571/AB zu 4531/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Neu­bauer, Kolleginnen und Kollegen (4572/AB zu 4542/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Gradauer, Kolleginnen und Kollegen (4573/AB zu 4548/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Man­fred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (4574/AB zu 4567/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4575/AB zu 4576/J)

des Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Franz Glaser, Kolleginnen und Kollegen (4576/AB zu 4499/J)

des Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (4577/AB zu 4511/J)

des Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen (4578/AB zu 4549/J)

des Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen (4579/AB zu 4615/J)

des Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4580/AB zu 4632/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Johann Maier, Dr. Kurt Grünewald, Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen (4581/AB zu 4598/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Neu­bauer, Kolleginnen und Kollegen (4582/AB zu 4599/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4583/AB zu 4651/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (4584/AB zu 4712/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Theresia Haidl­mayr, Kolleginnen und Kollegen (4585/AB zu 4623/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Albert Stein­hauser, Kolleginnen und Kollegen (4586/AB zu 4648/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4587/AB zu 4630/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Brigid Wein­zinger, Kolleginnen und Kollegen (4588/AB zu 4636/J)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 29

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Mag. Rosa Lohfeyer, Kolleginnen und Kollegen (4589/AB zu 4797/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Theresia Haidl­mayr, Kolleginnen und Kollegen (4590/AB zu 4646/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Hau­ser, Kolleginnen und Kollegen (4591/AB zu 4694/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Petra Bayr, Kolle­ginnen und Kollegen (4592/AB zu 4753/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4593/AB zu 4795/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hursky, Kolleginnen und Kollegen (4594/AB zu 4755/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Bruno Rossmann, Kolleginnen und Kollegen (4595/AB zu 4619/J)

des Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Alois Gradauer, Kolleginnen und Kollegen (4596/AB zu 4717/J)

des Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Ing. Kurt Gartlehner, Kolleginnen und Kollegen (4597/AB zu 4634/J)

des Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Theresia Haidlmayr, Kolleginnen und Kollegen (4598/AB zu 4683/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Kurt Grüne­wald, Kolleginnen und Kollegen (4599/AB zu 4638/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Kurt Grünewald, Kolleginnen und Kollegen (4600/AB zu 4641/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Franz Morak, Kolleginnen und Kollegen (4601/AB zu 4645/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Albert Stein­hauser, Kolleginnen und Kollegen (4602/AB zu 4639/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Albert Stein­hauser, Kolleginnen und Kollegen (4603/AB zu 4647/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Kurt Grüne­wald, Kolleginnen und Kollegen (4604/AB zu 4664/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Leopold Mayer­hofer, Kolleginnen und Kollegen (4605/AB zu 4735/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belako­witsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (4606/AB zu 4837/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Albert Stein­hauser, Kolleginnen und Kollegen (4607/AB zu 4640/J)

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Josef Muchitsch, Kolleginnen und Kollegen (4608/AB zu 4809/J)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 30

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4609/AB zu 4643/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4610/AB zu 4653/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Theresia Haidl­mayr, Kolleginnen und Kollegen (4611/AB zu 4671/J)

des Bundesministers für Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abge­ordneten Bettina Hradecsni, Kolleginnen und Kollegen (4612/AB zu 4898/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Mag. Melitta Trunk, Kolleginnen und Kollegen (4613/AB zu 4773/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Sylvia Rinner, Kolleginnen und Kollegen (4614/AB zu 4732/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Günter Kößl, Kolleginnen und Kollegen (4615/AB zu 4644/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Pe­ter Pilz, Kolleginnen und Kollegen (4616/AB zu 4658/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4617/AB zu 4650/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Andrea Kuntzl, Kolleginnen und Kollegen (4618/AB zu 4649/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4619/AB zu 4652/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4620/AB zu 4670/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4621/AB zu 4705/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Bruno Rossmann, Kolleginnen und Kollegen (4622/AB zu 4656/J)

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Dr. Kurt Grünewald, Kolleginnen und Kollegen (4623/AB zu 4663/J)

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4624/AB zu 4722/J)

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Dr. Kurt Grünewald, Kolleginnen und Kollegen (4625/AB zu 4818/J)

des Bundesministers für Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abge­ordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4626/AB zu 4669/J)

des Bundesministers für Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abge­ordneten Dr. Kurt Grünewald, Kolleginnen und Kollegen (4627/AB zu 4666/J)

des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4628/AB zu 4659/J)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 31

des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Syl­via Rinner, Kolleginnen und Kollegen (4629/AB zu 4729/J)

des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Robert Aspöck, Kolleginnen und Kollegen (4630/AB zu 4744/J)

des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4631/AB zu 4757/J)

des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4632/AB zu 4767/J)

des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen (4633/AB zu 4823/J)

des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen (4634/AB zu 4840/J)

des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Josef Muchitsch, Kolleginnen und Kollegen (4635/AB zu 4866/J)

der Bundesministerin für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Mag. Brigid Weinzinger, Kolleginnen und Kollegen (4636/AB zu 4662/J)

der Bundesministerin für Frauen, Medien und Regionalpolitik auf die Anfrage der Abge­ordneten Bettina Hradecsni, Kolleginnen und Kollegen (4637/AB zu 4882/J)

der Bundesministerin für Frauen, Medien und Regionalpolitik auf die Anfrage der Abge­ordneten Franz Morak, Kolleginnen und Kollegen (4638/AB zu 4799/J)

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4639/AB zu 4668/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4640/AB zu 4721/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Brigid Wein­zinger, Kolleginnen und Kollegen (4641/AB zu 4780/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Karl Öllinger, Kolle­ginnen und Kollegen (4642/AB zu 4874/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (4643/AB zu 4685/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kollegin­nen und Kollegen (4644/AB zu 4723/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Neubauer, Kollegin­nen und Kollegen (4645/AB zu 4739/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Werner Kogler, Kollegin­nen und Kollegen (4646/AB zu 4816/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Werner Kogler, Kollegin­nen und Kollegen (4647/AB zu 4817/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Karlheinz Klement, MAS, Kolleginnen und Kollegen (4648/AB zu 4828/J)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 32

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Neubauer, Kollegin­nen und Kollegen (4649/AB zu 4829/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Ulrike Lunacek, Kolle­ginnen und Kollegen (4650/AB zu 4860/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (4651/AB zu 4869/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen (4652/AB zu 4850/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4653/AB zu 4667/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4654/AB zu 4675/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4655/AB zu 4677/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4656/AB zu 4679/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Veit Schalle, Kollegin und Kollegen (4657/AB zu 4726/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Sylvia Rinner, Kolleginnen und Kollegen (4658/AB zu 4731/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Johannes Jarolim, Kolleginnen und Kollegen (4659/AB zu 4771/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Johannes Jarolim, Kolleginnen und Kollegen (4660/AB zu 4785/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4661/AB zu 4789/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Kurt Gaßner, Kolleginnen und Kollegen (4662/AB zu 4792/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Ruperta Lichtenecker, Kolleginnen und Kollegen (4663/AB zu 4895/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4664/AB zu 4719/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen (4665/AB zu 4890/J)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 33

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen (4666/AB zu 4919/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Josef Broukal, Kolleginnen und Kollegen (4667/AB zu 4673/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Peter Michael Ikrath, Kolleginnen und Kollegen (4668/AB zu 4660/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Kurt Grüne­wald, Kolleginnen und Kollegen (4669/AB zu 4665/J)

des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Ruth Becher, Kolleginnen und Kollegen (4670/AB zu 4674/J)

des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4671/AB zu 4680/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen (4672/AB zu 4713/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Sylvia Rinner, Kolleginnen und Kollegen (4673/AB zu 4730/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Ewald Stadler, Kolleginnen und Kollegen (4674/AB zu 4760/J)

des Präsidenten des Rechnungshofes auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Mur­auer, Kolleginnen und Kollegen (4675/AB zu 4813/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen (4676/AB zu 4824/J)

des Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Barbara Zwerschitz, Kolleginnen und Kollegen (4677/AB zu 4661/J)

des Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Theresia Haidlmayr, Kolleginnen und Kollegen (4678/AB zu 4672/J)

des Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Mag. Gerald Hauser, Kolleginnen und Kollegen (4679/AB zu 4693/J)

des Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Gerhard Köfer, Kolleginnen und Kollegen (4680/AB zu 4769/J)

des Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Peter Stauber, Kolleginnen und Kollegen (4681/AB zu 4791/J)

des Bundesministers für Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abge­ordneten Franz Riepl, Kolleginnen und Kollegen (4682/AB zu 4761/J)

des Bundesministers für Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abge­ordneten Josef Muchitsch, Kolleginnen und Kollegen (4683/AB zu 4810/J)

des Bundesministers für Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abge­ordneten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen (4684/AB zu 4839J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Birgit Schatz, Kolleginnen und Kollegen (4865/AB zu 4855/J)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 34

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Ruperta Lichtenecker, Kolleginnen und Kollegen (4686/AB zu 4893/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Leopold Mayerhofer, Kolleginnen und Kollegen (4687/AB zu 4921/J)

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Dr. Kurt Grünewald, Kolleginnen und Kollegen (4688/AB zu 4684/J)

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4689/AB zu 4766/J)

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (4690/AB zu 4831/J)

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (4691/AB zu 4914/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Josef Broukal, Kolleginnen und Kollegen (4692/AB zu 4676/J)

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten DDr. Erwin Niederwieser, Kolleginnen und Kollegen (4693/AB zu 4764/J)

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten DDr. Erwin Niederwieser, Kolleginnen und Kollegen (4694/AB zu 4765/J)

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Mag. Andrea Kuntzl, Kolleginnen und Kollegen (4695/AB zu 4783/J)

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Mag. Rosa Lohfeyer, Kolleginnen und Kollegen (4696/AB zu 4796/J)

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen (4697/AB zu 4822/J)

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Dr. Peter Pilz, Kolleginnen und Kollegen (4698/AB zu 4858/J)

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4699/AB zu 4861/J)

der Bundesministerin für Frauen, Medien und Regionalpolitik auf die Anfrage der Abge­ordneten Mag. Brigid Weinzinger, Kolleginnen und Kollegen (4700/AB zu 4779/J)

der Bundesministerin für Frauen, Medien und Regionalpolitik auf die Anfrage der Abge­ordneten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (4701/AB zu 4870/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (4702/AB zu 4698/J)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 35

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (4703/AB zu 4699/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (4704/AB zu 4700/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (4705/AB zu 4714/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (4706/AB zu 4715/J)

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Veit Schalle, Kollegin und Kollegen (4707/AB zu 4725/J)

der Bundesministerin für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Petra Bayr, Kolleginnen und Kollegen (4708/AB zu 4754/J)

der Bundesministerin für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4709/AB zu 4758/J)

der Bundesministerin für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Mag. Brigid Weinzinger, Kolleginnen und Kollegen (4710/AB zu 4774/J)

der Bundesministerin für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Herbert Scheibner, Kollegin und Kollegen (4711/AB zu 4811/J)

der Bundesministerin für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Herbert Scheibner, Kollegin und Kollegen (4712/AB zu 4812/J)

der Bundesministerin für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (4713/AB zu 4830/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4714/AB zu 4759/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Peter Fichten­bauer, Kolleginnen und Kollegen (4715/AB zu 4835/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Helmut Ku­kacka, Kolleginnen und Kollegen (4716/AB zu 4843/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Neu­bauer, Kolleginnen und Kollegen (4717/AB zu 4716/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Theresia Haidl­mayr, Kolleginnen und Kollegen (4718/AB zu 4681/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Theresia Haidl­mayr, Kolleginnen und Kollegen (4719/AB zu 4682/J)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 36

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4720/AB zu 4692/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4721/AB zu 4695/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4722/AB zu 4696/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4723/AB zu 4697/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4724/AB zu 4701/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4725/AB zu 4702/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4726/AB zu 4703/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Neu­bauer, Kolleginnen und Kollegen (4727/AB zu 4704/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4728/AB zu 4706/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4729/AB zu 4707/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4730/AB zu 4708/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4731/AB zu 4709/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4732/AB zu 4710/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4733/AB zu 4711/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Leopold Mayer­hofer, Kolleginnen und Kollegen (4734/AB zu 4734/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Leopold Mayer­hofer, Kolleginnen und Kollegen (4735/AB zu 4738/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Sylvia Rinner, Kolleginnen und Kollegen (4736/AB zu 4728/J)

des Bundesministers für Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abge­ordneten Franz Morak, Kolleginnen und Kollegen (4737/AB zu 4800/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4738/AB zu 4720/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Peter Wes­tenthaler, Kollegin und Kollegen (4739/AB zu 4724/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dietmar Keck, Kolleginnen und Kollegen (4740/AB zu 4727/J)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 37

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4741/AB zu 4733/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4742/AB zu 4736/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4743/AB zu 4737/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4744/AB zu 4740/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4745/AB zu 4741/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4746/AB zu 4742/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4747/AB zu 4743/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4748/AB zu 4745/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4749/AB zu 4746/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4750/AB zu 4747/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4751/AB zu 4748/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4752/AB zu 4749/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4753/AB zu 4750/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (4754/AB zu 4751/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (4755/AB zu 4752/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4756/AB zu 4756/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Ruth Becher, Kolleginnen und Kollegen (4757/AB zu 4762/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Brigid Wein­zinger, Kolleginnen und Kollegen (4758/AB zu 4778/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten DDr. Erwin Nie­derwieser, Kolleginnen und Kollegen (4759/AB zu 4763/J)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 38

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4760/AB zu 4794/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4761/AB zu 4826/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen (4762/AB zu 4892/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Ruperta Lichtenecker, Kolleginnen und Kollegen (4763/AB zu 4896/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen (4764/AB zu 4897/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Franz Morak, Kolleginnen und Kollegen (4765/AB zu 4768/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Franz Morak, Kolleginnen und Kollegen (4766/AB zu 4815/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dieter Brosz, Kolleginnen und Kollegen (4767/AB zu 4820/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Brigid Wein­zinger, Kolleginnen und Kollegen (4768/AB zu 4777/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Albert Stein­hauser, Kolleginnen und Kollegen (4769/AB zu 4786/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Peter Fichten­bauer, Kolleginnen und Kollegen (4770/AB zu 4836/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Franz Morak, Kolleginnen und Kollegen (4771/AB zu 4798/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Haubner, Kolleginnen und Kollegen (4772/AB zu 4801/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Haubner, Kolleginnen und Kollegen (4773/AB zu 4802/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Haubner, Kolleginnen und Kollegen (4774/AB zu 4803/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Haubner, Kolleginnen und Kollegen (4775/AB zu 4804/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Haubner, Kolleginnen und Kollegen (4776/AB zu 4805/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Haubner, Kolleginnen und Kollegen (4777/AB zu 4806/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Haubner, Kolleginnen und Kollegen (4778/AB zu 4807/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Haubner, Kolleginnen und Kollegen (4779/AB zu 4808/J)

des Bundesministers für Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abge­ordneten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (4780/AB zu 4877/J)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 39

der Bundesministerin für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Mag. Helmut Kukacka, Kolleginnen und Kollegen (4781/AB zu 4841/J)

der Bundesministerin für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Mag. Birgit Schatz, Kolleginnen und Kollegen (4782/AB zu 4856/J)

der Bundesministerin für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Mag. Ulrike Lunacek, Kolleginnen und Kollegen (4783/AB zu 4859/J)

des Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Gerhard Köfer, Kolleginnen und Kollegen (4784/AB zu 4793/J)

des Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen (4785/AB zu 4849/J)

des Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen (4786/AB zu 4853/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Johannes Ja­rolim, Kolleginnen und Kollegen (4787/AB zu 4770/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Brigid Wein­zinger, Kolleginnen und Kollegen (4788/AB zu 4776/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Johannes Ja­rolim, Kolleginnen und Kollegen (4789/AB zu 4784/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Ruth Becher, Kolleginnen und Kollegen (4790/AB zu 4787/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Ruth Becher, Kolleginnen und Kollegen (4791/AB zu 4790/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Ulrike Königsber­ger-Ludwig, Kolleginnen und Kollegen (4792/AB zu 4814/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4793/AB zu 4825/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Gerhard Kurz­mann, Kolleginnen und Kollegen (4794/AB zu 4832/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Neu­bauer, Kolleginnen und Kollegen (4795/AB zu 4833/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (4796/AB zu 4834/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Wolf­gang Zinggl, Melitta Trunk, Kolleginnen und Kollegen (4797/AB zu 4772/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Josef Muchitsch, Kolleginnen und Kollegen (4798/AB zu 4782/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Erwin Spindel­berger, Kolleginnen und Kollegen (4799/AB zu 4788/J)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 40

des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4800/AB zu 4827/J)

des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Birgit Schatz, Kolleginnen und Kollegen (4801/AB zu 4857/J)

des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4802/AB zu 4862/J)

des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4803/AB zu 4863/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Werner Kog­ler, Kolleginnen und Kollegen (4804/AB zu 4819/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen (4805/AB zu 4838/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4806/AB zu 4928/J)

des Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Bettina Hradecsni, Kolleginnen und Kollegen (4807/AB zu 4775/J)

des Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen (4808/AB zu 4821/J)

des Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen (4809/AB zu 4851/J)

des Bundesministers für Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abge­ordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (4810/AB zu 4924/J)

der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (3886/AB zu 3926/J) (Zu 3886/AB zu 3926/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (4079/AB zu 4192/J) (Zu 4079/AB zu 4192/J)

*****

der Präsidentin des Nationalrates auf die Anfrage der Abgeordneten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (38/ABPR zu 38/JPR)

der Präsidentin des Nationalrates auf die Anfrage des Abgeordneten Ing. Peter Wes­tenthaler, Kollegin und Kollegen (39/ABPR zu 40/JPR)

der Präsidentin des Nationalrates auf die Abfrage des Abgeordneten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (40/ABPR zu 42/JPR)

der Präsidentin des Nationalrates auf die Anfrage des Abgeordneten Walter Murauer (41/ABPR zu 44/JPR)

der Präsidentin des Nationalrates auf die Anfrage des Abgeordneten Mag. Helmut Ku­kacka, Kolleginnen und Kollegen (42/ABPR zu 43/JPR)


11.01.48


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 41

Beginn der Sitzung: 11.02 Uhr

Vorsitzende: Präsidentin Mag. Barbara Prammer, Zweiter Präsident Dr. Michael Spin­delegger, Dritte Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek.

*****

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Ich eröffne die 70. Sitzung des Nationalrates, die aufgrund eines ausreichend unterstützten Verlangens gemäß § 46 Abs. 7 des Ge­schäftsordnungsgesetzes einberufen wurde. (Abg. Dr. Schüssel: Zur Geschäftsordnung!)

Ich sehe eine Wortmeldung zur Geschäftsordnung. Herr Klubobmann, ich möchte vor­erst die Angelobung vornehmen und dann Ihre Wortmeldung aufrufen.

11.01.56Einberufung der ordentlichen Tagung 2008

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Der Herr Bundespräsident hat mit Entschlie­ßung vom 18. August 2008 gemäß Artikel 28 Abs. 1 des Bundes-Verfassungsgeset-
zes den Nationalrat für den 9. September 2008 zur ordentlichen Tagung 2008 der XXIII. Gesetzgebungsperiode einberufen.

*****

Die nicht verlesenen Teile des Amtlichen Protokolls der 67. Sitzung vom 9. Juli 2008 sowie die Amtlichen Protokolle der 68. Sitzung und der 69. Sitzung vom 10. Juli 2008 sind in der Parlamentsdirektion aufgelegen und unbeanstandet geblieben.

11.02.29Mandatsverzicht und Angelobung

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Von der Bundeswahlbehörde ist die Mitteilung eingelangt, dass Frau Abgeordnete Dr. Gertrude Brinek auf ihr Mandat verzichtet hat und an ihrer Stelle Herr Dr. Alfred Finz in den Nationalrat berufen wurde.

Da der Wahlschein bereits vorliegt und der Genannte im Haus anwesend ist (Unruhe im Saal) – meine Damen und Herren, darf ich um etwas mehr Ruhe bitten! –, werde ich sogleich seine Angelobung vornehmen.

Nach Verlesung der Gelöbnisformel durch den Schriftführer wird der neue Mandatar seine Angelobung mit den Worten „Ich gelobe“ zu leisten haben.

Ich ersuche den Schriftführer, Herrn Abgeordneten Rainer Wimmer, um die Verlesung der Gelöbnisformel.

 


11.03.00

Schriftführer Rainer Wimmer: „Sie werden geloben unverbrüchliche Treue der Re­publik Österreich, stete und volle Beobachtung der Verfassungsgesetze und aller an­deren Gesetze und gewissenhafte Erfüllung Ihrer Pflichten.“

 


11.03.15

Abgeordneter Dr. Alfred Finz (ÖVP): Ich gelobe.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Ich begrüße den neuen Abgeordneten sehr herzlich in unserer Mitte. (Allgemeiner Beifall.)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 42

11.03.36Debatte gemäß § 59 GOG

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Herr Klubobmann Dr. Schüssel zur Geschäftsbehandlung zu Wort. – Bitte.

 


11.03.37

Abgeordneter Dr. Wolfgang Schüssel (ÖVP): Hohes Haus! Frau Präsidentin! Ich ha­be mich gemäß § 59 der Geschäftsordnung zu Wort gemeldet, um die Hintergründe der Einberufung dieser Nationalratssitzung ein wenig zu beleuchten, denn diese Einbe­rufung, dass die Sitzung nach nicht einmal 48 Stunden, nachdem sie von Ihnen einbe­rufen wurde, stattzufinden hat, spricht allen parlamentarischen Usancen Hohn. Ich will das auch begründen.

Es war bisher immer so und immer üblich, dass man in der Präsidialkonferenz den Konsens gesucht hat. Es heißt laut Geschäftsordnung, dass es in der Präsidialkonfe­renz Ihre Aufgabe ist, beratend tätig zu sein. Und in der Begründung heißt es:“ ... die Herstellung des Einvernehmens zwischen den Mitgliedern ...“. Sie selber haben im Jänner laut Protokoll der Präsidialkonferenz gesagt, es wäre falsch, von dieser Praxis, den Konsens zu suchen, abzugehen. – So Ihre Worte, Frau Präsidentin!

Es haben am 10. September in der Präsidialkonferenz die Sozialdemokraten – was ihr gutes Recht ist – eine außerordentliche Sitzung verlangt. Sie wurden von der FPÖ, vom Abgeordneten Ing. Hofer, unterstützt. Alle anderen Fraktionen waren gegen die­sen Termin, weil die Zeit einfach zu kurz und es unzumutbar für die Abgeordneten ist, die im Wahlkreis gerade jetzt – Freitag, Samstag, Sonntag – massiv tätig sein müssen, die Wahlwerbung abzubrechen und hier zu sein. (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Wir haben gesagt, wir sind mit jedem Termin in der nächsten Woche einverstanden. Es war bisher in der Vergangenheit immer Konsens, dass zwischen der Einberufung und der Abhaltung einer Sondersitzung, einer außerordentlichen Sitzung, zumindest vier Tage Zeit sind und sie nicht am Montag oder Freitag stattfindet. Das war, wie gesagt, bisher Konsens.

Frau Präsidentin, Sie haben sich darauf bezogen, dass es im Oktober 2000 einen „Prä­zedenzfall“ gegeben hätte. – Das stimmt aber nicht. Im Oktober 2000 ist ein ganz an­derer Fall aufgetreten. Damals hat die Mehrheit – die Mehrheitsfraktionen dieses Hau­ses, ÖVP und FPÖ – eine Sondersitzung beantragt, Grüne und Sozialdemokraten woll­ten sie zwei Tage früher haben, und der Antrag der Mehrheit dieses Hauses war, zehn Tage Zeit dazwischen zu geben. Herr Präsident Fischer hat damals im Sinne der An­tragsteller, im Sinne der Mehrheit des Hauses entschieden.

Sie, Frau Präsidentin Prammer, haben im Sinne des Antrages Ihrer eigenen Partei entschieden, Sie haben gegen die Mehrheit dieses Hauses entschieden, denn drei Fraktionen waren mit dem heutigen Tag nicht einverstanden. Frau Präsidentin, ich möchte daher ausdrücklich gegen diese einseitige parteipolitische Maßnahme und Ent­scheidung von Ihnen protestieren! (Beifall und Bravorufe bei der ÖVP sowie Beifall beim BZÖ. – Ruf: Das ist ein Skandal! Unglaublich! – Abg. Parnigoni: Nervenzerfet­zend, der Schüssel!)

11.06


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Klubobmann Dr. Van der Bellen. – Bitte.

 


11.06.37

Abgeordneter Dr. Alexander Van der Bellen (Grüne): Frau Präsidentin! Punkt eins: Ihr Recht, diese Sitzung einzuberufen, ist unbestritten – unbestreitbar und unbestritten.


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 43

Punkt zwei: Wir hätten uns schon seinerzeit auf den 12. September einigen können, wenn die Sozialdemokraten ihren Antrag früher eingebracht hätten. Wenn wir Zeit ge­nug gehabt hätten, uns darauf einzustellen, dann hätten wir uns vielleicht auch auf die­sen Freitag einigen können. Aber so die Einbringung zu verschleppen – sage ich ein­mal – seitens der Sozialdemokraten, auf den letztmöglichen Termin zu warten und dann den Termin so festzusetzen, dass sie binnen 48 Stunden stattzufinden hat, in die­sem Punkt kann ich Herrn Klubobmann Schüssel nur recht geben. Der Eindruck, der entsteht, ist, dass das einmal mehr ein Paarlauf zwischen Rot und Blau auf Kosten der anderen Fraktionen ist. (Beifall bei Grünen und ÖVP.) Tut mir leid, das sagen zu müs­sen.

Es war nun einmal so im Vorfeld, dass nur die Sozialdemokraten und die Freiheitlichen diesen Termin wollten und alle anderen Fraktionen einen anderen, nämlich einen in der nächsten Woche. Wenn Sie von der SPÖ wirklich den 12. September wollten – aus welchen Gründen auch immer; keine Ahnung, was in Ihrer Wahlkampfplanung jetzt so wichtig an diesem 12. ist –, wenn Sie das also hätten machen wollen, dann hätten Sie den Antrag schon vor einer Woche oder vor zehn Tagen einbringen können, statt uns überfallsartig mit diesem Termin zu konfrontieren. Was hat Sie denn daran gehindert?!

Also in der Sache bin ich bei Klubobmann Dr. Schüssel; unbestritten ist es Ihr Recht, Frau Präsidentin, den Termin festzusetzen, das ist völlig eindeutig, aber politisch gese­hen ist das ein Paarlauf zwischen Rot und Blau. (Beifall bei Grünen und ÖVP sowie des Abg. Scheibner.)

11.08


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu Wort gemeldet ist als Nächster Herr Abge­ordneter Ing. Hofer. – Bitte.

 


11.08.22

Abgeordneter Ing. Norbert Hofer (FPÖ): Frau Präsidentin! Hohes Haus! Ich kann nur sagen: Erstens: Genug gestritten!, zweitens: Es reicht! (Heiterkeit und Beifall bei der FPÖ sowie ironische Heiterkeit bei der ÖVP.)

Glauben Sie wirklich, meine Damen und Herren, dass es die Österreicher interes­siert ... (Zwischenrufe bei der ÖVP. – Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzei­chen.) Also da frage ich mich, wo hier der ... (Zwischenruf des Abg. Scheibner.)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Meine Damen und Herren, ich ersuche um Ru­he sowie darum, alle zu Wort kommen zu lassen!

Herr Abgeordneter Hofer ist jetzt am Wort!

 


Abgeordneter Ing. Norbert Hofer (fortsetzend): Nur um hier festzustellen, wo der Hoo­ligan-Sektor offenbar beheimatet ist. (Heiterkeit und Beifall bei der FPÖ sowie Beifall bei Abgeordneten der SPÖ.)

Ich weiß schon, dass es die ÖVP nicht verträgt, dass sie sich einmal nicht durchsetzen kann, aber Tatsache ist, dass in der Präsidialsitzung von Ihnen, meine Damen und Herren von der ÖVP, gesagt worden ist: Wir können das nicht, weil unsere Leute wahl­kämpfen müssen! – Meine Damen und Herren, Sie werden nicht fürs Wahlkämpfen be­zahlt, sondern dafür, hier zu arbeiten! Dafür werden Sie bezahlt, meine Damen und Herren! (Beifall bei FPÖ und SPÖ.)

Noch etwas: Als Vertreter einer Oppositionspartei halte ich fest: Die Sondersitzung ist ein Minderheitsrecht. Daher wird nicht die Mehrheit entscheiden können, wann diese Sitzung stattfindet. (Abg. Dr. Stummvoll: SPÖ – eine Minderheit?) Das werden Sie nicht entscheiden können, meine Damen und Herren von der ÖVP.


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 44

Tatsache ist, dass alle Mandatare heute Zeit gefunden haben, an dieser Sitzung teilzu­nehmen, dass sie am Abend wieder wahlkämpfen können und es den Menschen in Österreich völlig egal ist, ob wir heute hier sitzen oder am Montag oder am Dienstag – aber je schneller, desto besser. (Beifall bei der FPÖ sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

11.09


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Eine weitere Wortmeldung kommt von Herrn Klub­obmann Ing. Westenthaler. – Bitte.

 


11.10.16

Abgeordneter Ing. Peter Westenthaler (BZÖ): Der „Regierungsparteisprecher“ der SPÖ, der Herr Hofer, hat hier wieder eine flammende Verteidigungsrede für seinen künftigen Partner SPÖ gehalten. Weil es die SPÖ offenbar selber nicht macht, schickt man einfach die FPÖ vor. Das ist schon interessant. Und so war es auch in der Präsi­dialsitzung. – Das, damit die Menschen wissen, wie das wirklich war.

Frau Präsidentin, Sie haben sich auf einen Präzedenzfall berufen, der keiner ist. – Punkt eins.

Punkt zwei: Sie haben eine Sondersitzung so einberufen – und das geschieht erstmals in der Geschichte! –, dass sie innerhalb von 48 Stunden durchzuführen ist. Das hat es noch nie in diesem Hohen Haus gegeben. Es ist daher auch für kleinere Fraktionen schwierig, ihre Anträge vorzubereiten beziehungsweise die entsprechende Vorberei­tung zu treffen. Es ist uns aber – ich darf Sie beruhigen – gelungen: Wir werden heute zehn Initiativanträge und sechs Entschließungsanträge einbringen; das haben wir in zwei Tagen geschafft.

Es war dies aber, Frau Präsidentin – und das ist unser Vorwurf –, eine parteipolitische Entscheidung! Sie aber haben als Präsidentin nicht parteipolitisch zu entscheiden, sondern objektiv! Sie haben aber im Sinne Ihrer Partei und Ihrer „Filiale FPÖ“ ent­schieden – und das weisen wir auf das Schärfste zurück! (Beifall bei BZÖ und ÖVP.)

11.11


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Eine weitere Wortmeldung kommt von Herrn Klubobmann Dr. Cap. – Bitte. (Abg. Rädler – in Richtung des sich zum Rednerpult be­gebenden Abg. Dr. Cap –: Ganz in Blau!)

 


11.11.20

Abgeordneter Dr. Josef Cap (SPÖ): Also: Wir sehen eindeutig, dass es ein Wahl­kampftheater ist, das Sie da veranstalten. Aber ich habe mich jedenfalls ... (Zwischen­rufe bei der ÖVP.) – Ja, Sie mit dem Finger da haben vorhin einen Demokratie-Zwi­schenruf gemacht! Sie von der ÖVP haben im Laufe der Debatte über die Sondersit­zung und über die ordentliche Sitzung hier im Haus vor dem Wahltag Vorschläge für eine Geschäftsordnungsregelung gemacht, wonach es in Zukunft hier überhaupt keine Sitzungen mehr vor Wahltagen geben soll. Das ist undemokratisch, und das sei Ihnen einmal deutlich gesagt! (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der FPÖ.)

Ich wünsche Ihnen auch alles Gute! Gehen Sie hinaus zu den Menschen und sagen Sie ihnen: Na ja, sich in 48 Stunden hier zu versammeln – viel zu früh! Die werden sa­gen: Die Faulpelze sollen da herkommen! Diese Rufschädigung müssen wir bekämp­fen, aber Sie leisten jetzt keinen Beitrag dazu, dass diese Rufschädigung bekämpft wird, indem Sie hier einen wahlkampftaktisch motivierten Streit, ein an den Haaren her­beigezogenes Koalitionsgeplänkel zu entwickeln versuchen, an einer Frage, zu der wir heute genauso wie nächste Woche das Gleiche zu diskutieren und zu beschließen ha­ben. (Abg. Ing. Westenthaler: Frau Präsidentin, sind die Abgeordneten „Faulpelze“?)

Der Samstag wäre in der Mitte gelegen. Warum nicht in 48 Stunden? Warum, Herr Klubobmann Schüssel, war es nicht möglich, dass die Präsidiale statt am Mittwoch


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 45

schon am Dienstag stattfindet? Wieso haben Sie mitgewirkt, dass es verzögert worden ist? – Damit Sie am Mittwoch sagen können: Freitag ist zu früh, und es sind nur mehr 48 Stunden!? Auf Ihre Schmähs fallen wir schon lange nicht mehr herein, und daher: Nein! (Beifall und Bravorufe bei der SPÖ.)

Man kann sich nicht früh genug hier versammeln, um sich gegen die negativen Auswir­kungen der Teuerung zu beraten und dagegen aufzutreten. (Neuerlicher Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe beim BZÖ.) Wir wollen, dass es deswegen so früh ist, damit man auch allfällige Ausschusssitzungen machen kann. Und natürlich war es bis jetzt Usus, dass man dem Antragsteller entgegenkommt, statt hier so ein Theater zu veranstalten.

Das heißt, das Ganze ist unglaubwürdig. Es gibt keine Hintergründe – das stimmt alles nicht –, sondern es war eine Entscheidung im Interesse des Parlaments, so rasch wie möglich diese Sitzung abzuhalten: im Interesse der Österreicherinnen und Österrei­cher, und nicht im fraktionellen Interesse, wie Sie meinen. (Beifall bei der SPÖ.)

11.13


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Meine Damen und Herren, ich werde aufgrund dieser Geschäftsordnungsdebatte gerne die Beweggründe meiner Entscheidung darle­gen.

Erstens: Aufgrund eines Verlangens gemäß § 46 Abs. 7 der Geschäftsordnung bin ich verpflichtet – das wissen Sie alle –, eine Sitzung so einzuberufen, dass der Nationalrat innerhalb von acht Tagen zusammentritt.

Zweitens: Wie Sie alle wissen, erstattet die Präsidialkonferenz gemäß § 8 Abs. 2 der Geschäftsordnung Vorschläge zur Festlegung der Sitzungszeiten und der Tagesord­nungen. Die Einberufung der einzelnen Sitzungen des Nationalrates hat nach § 46 Abs. 5 der Geschäftsordnung durch die Präsidentin zu erfolgen. Das ist Ihnen natürlich auch allen bekannt. (Zwischenrufe der Abgeordneten Mag. Donnerbauer und Hornek.)

Drittens: In der Präsidialkonferenz von vergangenem Mittwoch konnte bedauerlicher­weise – ich betone dieses „bedauerlicherweise“ – über den Termin der Durchführung dieser Sondersitzung kein Konsens gefunden werden. (Abg. Ing. Westenthaler: Aber die Mehrheit hat es gegeben! Es gab eine Mehrheit!) Die bilateralen Gespräche, die ich danach geführt habe, haben leider auch keine Änderung in den Positionen der einzel­nen Fraktionen bewirkt, sodass ich die Entscheidung über den Termin der Durchfüh­rung der Sondersitzung, wie die Geschäftsordnung es vorsieht, alleine treffen musste. (Abg. Ing. Westenthaler – in Richtung Präsidentin Mag. Prammer weisend –: Im Sinne meiner Parteigenossen!)

Viertens: Ich habe auf einen Präzedenzfall zurückgegriffen, und zwar auf die Präsidial­konferenz vom 3. Oktober 2000, worauf Herr Klubobmann Dr. Schüssel ja auch schon hingewiesen hat. (Abg. Dr. Stummvoll: Das wurde schon widerlegt!) Nach meinem Dafürhalten ist hier ein wegweisender Beschluss gefasst worden (Abg. Mag. Hakl: Das ist falsch!), nämlich – ich zitiere aus dieser Präsidialkonferenz –:

Der Präsident entscheidet schließlich über den 12. Oktober, betont aber, dass er damit dem Vorschlag der Antragsteller besonderes Gewicht einräume und dass er aus Ob­jektivitätsgründen bei mangelndem Konsens auch in Zukunft Argumenten der Antrag­steller ein angemessenes Gewicht einräumen werde. – Zitatende.

Fünftens: Ich weise darauf hin, dass bisher immer die Fraktionen den von der antragstel­lenden Partei vorgeschlagenen Termin für eine Sondersitzung akzeptiert haben oder ge­meinsam einen anderen – ich sage dazu: einen besseren Termin – gefunden haben. Wie schon erwähnt, gab es eben diese eine Ausnahme im Oktober 2000 – und dies­mal. Diesmal wurde der vorgeschlagene Termin nicht akzeptiert, und es konnte auch


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 46

kein Einvernehmen für einen anderen Termin gefunden werden. Daher war von mir eine Entscheidung zu treffen (Abg. Ing. Westenthaler: Gegen die Mehrheit!), und ich ha­be sie aus rechts- und demokratiepolitischen Gründen getroffen und wie im Jahr 2000 dem Vorschlag der antragstellenden Partei Rechnung getragen. (Abg. Dr. Stummvoll: Zu­gunsten Ihrer Partei!)

Zu berücksichtigen ist und war auch – darauf hat auch schon Herr Abgeordneter Hofer hingewiesen, und ich ersuche Sie alle, das auch immer mit zu bedenken –, dass es sich beim vorliegenden Verlangen auf Einberufung einer Sondersitzung um ein Minder­heitsrecht handelt. (Abg. Mag. Donnerbauer: Sie sind der SPÖ zugehörig! Das ist auch zu berücksichtigen!) Die Durchführung einer Sondersitzung an einem von der Mehrheit bestimmten Termin, der von der Minderheit nicht gewünscht ist, könnte als Eingriff in das Minderheitsrecht betrachtet werden. (Abg. Dr. Stummvoll: Regierungs­partei ist Minderheit? – Abg. Ing. Westenthaler: Na bravo! Das werden wir jetzt oft zi­tieren!)

Nächster Punkt: Nach § 13 Abs. 1 der Geschäftsordnung hat die Präsidentin darüber zu wachen – ein von mir mit in Erwägung gezogenes Argument –, dass die dem Natio­nalrat obliegenden Aufgaben erfüllt und die Verhandlungen unter Vermeidung jeglichen unnötigen Aufschubs durchgeführt werden. Im langjährigen Durchschnitt ist auch er­sichtlich, dass zwischen Einlangen des Verlangens und Abhaltung der Sondersitzung mehrfach (Zwischenruf des Abg. Dr. Schüssel) – mehrfach, Herr Klubobmann! – die Anberaumung der Sondersitzung im selben Zeitraum lag und dieser sogar unterschrit­ten wurde.

Ich habe mich für die Abhaltung der Sondersitzung sowie einer Zuweisungssitzung am heutigen Tag entschieden, um auch die Durchführung von Ausschusssitzungen in der kommenden Woche zumindest technisch zu ermöglichen.

Den von so mancher Seite erhobenen Vorwurf des parteipolitischen Handelns möchte ich hiemit aufs Schärfste zurückweisen. Ich gebe Ihnen allen zu bedenken, dass wir auch in die Zukunft denken sollten, denn wäre ich von der Entscheidung aus dem Jahr 2000 abgewichen, dann hätte das jedenfalls Konsequenzen für zukünftige Sondersitzungen gehabt. (Beifall bei der SPÖ.)

11.18.20Einlauf und Zuweisungen

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Hinsichtlich der eingelangten Verhandlungsge­genstände und deren Zuweisungen verweise ich gemäß § 23 Abs. 4 der Geschäftsord­nung auf die im Sitzungssaal verteilte Mitteilung.

Die schriftliche Mitteilung hat folgenden Wortlaut:

A) Eingelangte Verhandlungsgegenstände:

1. Schriftliche Anfragen: 4815/J bis 4946/J;

Schriftliche Anfragen an die Präsidentin des Nationalrates: 42/JPR bis 44/JPR;

2. Anfragebeantwortungen: 4361/AB bis 4810/AB;

Nachtrag zur Anfragebeantwortung: Zu 3886/AB;

Ergänzung zur Anfragebeantwortung: Zu 4079/AB;

Anfragebeantwortungen (Präsidentin des Nationalrates): 38/ABPR bis 42/ABPR;


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 47

3. Regierungsvorlagen:

Bundesgesetz über österreichische Beiträge an internationale Finanzinstitutionen (IFI-Beitragsgesetz 2008) (668 d.B.),

Wehrrechtsänderungsgesetz 2008 – WRÄG 2008 (669 d.B.),

Bundesgesetz, mit dem die Straßenverkehrsordnung 1960 (22. StVO-Novelle) und das Kraftfahrgesetz 1967 geändert werden (670 d.B.),

Bundesgesetz, mit dem das Zivildienstgesetz 1986 geändert wird (673 d.B.),

Bundesgesetz, mit dem das Privatfernsehgesetz und das Privatradiogesetz geändert werden (674 d.B.),

Bundesgesetz, mit dem das Gesundheits- und Sozialbereich-Beihilfengesetz geändert wird – GSBG-Novelle 2008 (675 d.B.),

Bundesgesetz betreffend die Veräußerung von unbeweglichem Bundesvermögen (676 d.B.),

Bundesgesetz, mit dem das Bundespflegegeldgesetz geändert wird (677 d.B.;

4. Gesetzesanträge des Bundesrates:

Gesetzesantrag der Bundesräte Ludwig Bieringer, Kolleginnen und Kollegen vom 25. Juli 2008 betreffend ein Bundesverfassungsgesetz, mit dem Übergangsbestimmun­gen zur Förderung der Legalisierung der Pflege und Betreuung in Privathaushalten er­lassen werden (Pflege-Verfassungsgesetz) (671 d.B.),

Gesetzesantrag der Bundesräte Albrecht Konecny, Kolleginnen und Kollegen vom 25. Juli 2008 betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Allgemeine Sozialversiche­rungsgesetz, das Gewerbliche Sozialversicherungsgesetz und das Bauern-Sozialversi­cherungsgesetz geändert werden (672 d.B.).

B) Zuweisungen:

1. Zuweisungen seit der letzten Sitzung gemäß §§ 32a Abs. 4, 80 Abs. 1, 100 Abs. 4, 100b Abs. 1 und 100c Abs. 1:

Budgetausschuss:

Bericht des Bundesministers für Finanzen über die Genehmigung von Vorbelastungen für das 2. Quartal 2008 (Vorlage 23 BA),

Bericht des Bundesministers für Finanzen über die Genehmigung von überplanmäßi­gen Ausgaben im 2. Quartal 2008 (Vorlage 24 BA);

Immunitätsausschuss:

Ersuchen des Landesgerichtes für Strafsachen Wien (93 Hv 77/08 m) um Zustimmung zur behördlichen Verfolgung des Abgeordneten zum Nationalrat Dipl.-Ing. Karlheinz Klement, MAS, wegen des Verdachtes einer strafbaren Handlung nach § 111 Abs. 1 und 2 StGB,

Ersuchen der Staatsanwaltschaft Wien (AZ: 502 St 40/08a) um Zustimmung zur be­hördlichen Verfolgung des Abgeordneten zum Nationalrat Ing. Peter Westenthaler we­gen des Verdachtes einer strafbaren Handlung nach §§ 269 Absatz 1, 83 Absatz 1, 84 Absatz 2 Ziffer 4 StGB,

Ersuchen der Staatsanwaltschaft Wien (AZ: 501 St 42/08p) um Zustimmung zur be­hördlichen Verfolgung des Abgeordneten zum Nationalrat Mag. Helmut Kukacka we­gen des Verdachtes einer strafbaren Handlung nach §§ 12, zweiter Fall, 310 Absatz 1 StGB;


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 48

Ausschuss für Petitionen und Bürgerinitiativen:

Petition Nr. 44 betreffend „Verjährungsverbot für Sexualstrafdaten“, überreicht von den Abgeordneten August Wöginger und Barbara Riener,

Petition Nr. 45 betreffend „Vollziehung des Schulorganisationsgesetzes nach Artikel 11 StGG“, überreicht vom Abgeordneten Jakob Auer,

Bürgerinitiative Nr. 21 betreffend „Mehr Sicherheit für die Donaustadt!“;

2. Zuweisungen in dieser Sitzung:

a) zur Vorberatung:

Budgetausschuss:

Bundesrechnungsabschluss für das Jahr 2007 (III-161 d.B.);

Justizausschuss:

Stenographisches Protokoll der parlamentarischen Enquete zum Thema „Medienrecht und Opferschutz“ (III-158 d.B.);

Kulturausschuss:

Stenographisches Protokoll der parlamentarischen Enquete zum Thema „ZukunftsMu­sik. Aktuelle Herausforderungen und musikalische Entwicklungsperspektiven in Öster­reich“ (III-154 d.B.);

Rechnungshofausschuss:

Bericht des Rechnungshofes, Reihe Bund 2008/9 (III-160 d.B.);

b) zur Enderledigung im Sinne des § 28b GOG (vorbehaltlich der endgültigen Entscheidung des Ausschusses):

Außenpolitischer Ausschuss:

Außenpolitischer Bericht 2007 der Bundesregierung (III-163 d.B.);

Finanzausschuss:

Bericht der Bundesregierung betreffend die Jahresberichte und Jahresabschlüsse 2006 und 2007 des ERP-Fonds sowie das ERP-Jahresprogramm 2008 (III-159 d.B.).

C) Unterrichtung gemäß Art. 50 Abs. 5 B-VG:

Aufnahme der Verhandlungen über ein Übereinkommen über die materiellen Vorschrif­ten betreffend intermediärverwahrte Wertpapiere.

*****

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Weiters gebe ich bekannt, dass der Vierte Be­richt des Unvereinbarkeitsausschusses an alle Mitglieder des Nationalrates verteilt wurde.

Ankündigung einer Dringlichen Anfrage

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Die Abgeordneten Dr. Jarolim, Kolleginnen und Kollegen haben das Verlangen gestellt, die am Beginn der Sitzung eingebrachte schriftliche Anfrage 4947/J der Abgeordneten Dr. Jarolim, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit betreffend Versagen von Wirtschaftsmi­nister Bartenstein bei der Bekämpfung der Teuerung dringlich zu behandeln.

Die Durchführung der Dringlichen Anfrage wird um 14 Uhr erfolgen.


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 49

Weiters gebe ich bekannt, dass die Sitzung im Zeitraum von 14 bis 17 Uhr vom ORF live übertragen wird.

Ich unterbreche nun die Sitzung bis 14 Uhr.

*****

11.19.12(Die Sitzung wird um 11.19 Uhr unterbrochen und um 14.02 Uhr wieder aufge­nommen.)

*****

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Meine Damen und Herren, ich nehme die unter­brochene Sitzung wieder auf.

14.01.48Dringliche Anfrage

der Abgeordneten Dr. Johannes Jarolim, Kolleginnen und Kollegen an den Bun­desminister für Wirtschaft und Arbeit betreffend Versagen von Wirtschaftsminis­ter Bartenstein bei der Bekämpfung der Teuerung (4947/J)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Wir gelangen zur dringlichen Behandlung der schriftlichen Anfrage 4947/J.

Da diese inzwischen allen Abgeordneten zugegangen ist, erübrigt sich eine Verlesung durch den Schriftführer.

Die Dringliche Anfrage hat folgenden Wortlaut:

Seit mehreren Monaten steigen die Preise für lebensnotwendige Güter des täglichen Bedarfs, insbesondere für Lebensmittel. Die Gründe dafür sind vielfältig: Erhöhte Nachfrage, Marktversagen und Spekulationen, aber auch innerösterreichische Preis­verzerrungen. Österreich weist in einigen Bereichen über dem EU-Durchschnitt liegen­de Preissteigerungen auf.

In dieser Situation ist es wichtig, schnell zu handeln und zu helfen: Die hohen Lebens­mittel- und Energiepreise stellen ein großes Problem für viele Menschen dar und be­lasten insbesondere die kleinen und mittleren Einkommen. Allein in den drei Ver­brauchskategorien Nahrungsmittel, Wohnen und Verkehr hat ein Durchschnittshaus­halt (Ehepaar, 2 Kinder) durch die Inflation der letzten 12 Monate Mehrkosten von über 100 Euro monatlich zu tragen. Die österreichischen Arbeitnehmer werden heuer laut WIFO-Prognose Realeinkommensverluste von durchschnittlich 0,7 % hinnehmen müssen. Die niedrigeren Einkommen sind aber von der Teuerung und der Steuerpro­gression noch wesentlich stärker betroffen, mit Realeinkommenseinbußen bis zu 3 %.

Preisminister Bartenstein ist in dieser Situation untätig geblieben: Trotz der steigenden Preise unterließ Minister Bartenstein jegliche Handlungen, die ihm nach dem Preisge­setz offen gestanden wären. Er verwies lediglich auf die Preiskommission, die nur be­ratend tätig sein kann, obwohl er selbst Preisbehörde ist und die relevanten Befugnis­se ihm zukommen.

Preisexplosion im Lebensmittelhandel in Österreich

Die Preise für Lebensmittel steigen weiter. Im Juni 2008 gab es mit 3,9 % die höchste Preissteigerung seit 1993. Etwa ein Fünftel der Teuerung ging auf die Preise für Nah­rungsmittel zurück, die laut Statistik Austria nach wie vor auf hohem Niveau verharren: Binnen Jahresfrist verteuerten sich die Lebensmittel um 7,4 %. Betroffen sind vor al­lem Grundnahrungsmittel, wie Brot, Milchprodukte und Eier.


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 50

In Österreich steigen die Lebensmittelpreise stärker an als im Durchschnitt der Euro-Zone und vor allem als in Deutschland. Es ist nicht nachvollziehbar, warum die Le­bensmittelpreise bei uns über dem EU-Durchschnitt steigen. Das zeigt, dass der Ös­terreich-Zuschlag auch hausgemacht ist. So stiegen im Jahr 2007 die Lebensmittel­preise in der Euro-Zone (EU-15) mit 2,7 % bei weitem nicht so stark an wie in Öster­reich mit 4,2 %. Ein ähnliches Bild zeigt auch der Vergleich im Mai 2008: Die Lebens­mittelpreise in Österreich stiegen um 7,3 %, im Durchschnitt der Euro-Zonen-Länder um 6,4 %.

Österreich ist bei Lebensmitteln heute deutlich teurer als Deutschland: Für die exakt gleichen Produkte zahlt man in Österreichs Supermärkten um 21 % mehr als in Deutsch­land. Mehr noch: Es sind die Supermärkte des zum Teil gleichen Konzerns, die für das gleiche Produkt in Österreich mehr als in Deutschland verlangen: Das zeigt ein aktuel­ler Preisvergleich Wien-Passau von 72 Produkten im August. Damit ist klar, dass es den „Österreich-Aufschlag" bei Lebensmitteln gibt. Eine AK-Erhebung (5. bis 20. Au­gust 2008) von 72 Produkten zeigt, dass KonsumentInnen in Wien um durchschnittlich 21 % (umsatzsteuerbereinigt) mehr zahlen müssen als in Passau. Es wurden Normal­preise (ohne Aktionen) erhoben, verglichen wurden 68 idente Produkte (gleiche Mar­ke, Hersteller und Menge). Damit werden die Erhebungen der AK aus dem April und dem Juli 2008 bestätigt.

Der AK-Preisvergleich Wien – Passau ist ein weiterer Beleg dafür, dass sich die Unter­nehmen nicht in Ausflüchte retten können. Damit wird dem häufig vorgebrachten Argu­ment entgegengetreten, dass die Preisunterschiede dort bestehen, wo es sich um ös­terreichspezifische Produkte handelt.

Preis- und Wettbewerbsbehörden säumig

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA), das zuständig ist für den Handel, Angelegenheiten der Preisregelung, Preisüberwachung und Preistreiberei so­wie Wettbewerbsangelegenheiten, zu welcher ausdrücklich die Wettbewerbskontrolle zählt, hat bisher leider viel zu wenig unternommen, um die Inflation im Lebensmittelbe­reich zu drücken. Minister Bartenstein war auch säumig zu erheben, wer Verursacher des Österreich-Aufschlags bei den Lebensmittelpreisen ist. Im Juni hat die Arbeiter­kammer daher einen Antrag auf Untersuchung nach dem Preisgesetz gestellt. Damit war das Wirtschaftsministerium gezwungen, die Preiskommission umgehend einzube­rufen.

Laut § 5 des Preisgesetzes muss der Arbeits- und Wirtschaftsminister nun auf Antrag untersuchen lassen, ob die Preise für die im Antrag genannten Produkte und Produkt­gruppen bei bestimmten Unternehmen in Österreich stärker gestiegen sind als im in­ternationalen Schnitt. Zweitens muss er untersuchen lassen, ob ungerechtfertigte Preis­politik der Grund für die Teuerungen ist.

Die Experten des Bundesministeriums für Soziales und Konsumentenschutz und der Arbeiterkammer widersprachen der Rechtsmeinung des BMWA, dass Betriebsprüfun­gen in diesem Stadium nach dem Preisgesetz nicht möglich seien. In den relevanten Gesetzespassagen steht, dass vom Wirtschaftsminister ein Vorprüfungsverfahren auf Antrag durchzuführen ist. Das Verfassungsdienstgutachten zum Handlungsauftrag des Wirtschaftsministers nach dem Preisgesetz stellt fest, dass Betriebsprüfungen sowohl im Vorprüfungsverfahren als auch im Verfahren vor der Preiskommission vorgenom­men werden können. Die inhaltlichen wie formellen Voraussetzungen für weitere Schritte sind also gegeben. Möglich sind nach dem Gesetz ausdrücklich Betriebsprü­fungen mit Einschau in die Kostenstruktur und in die Kalkulationen. Wenn ein Minister nach dem Bundesministeriengesetz ausdrücklich als Wettbewerbshüter und Preisbe­hörde zuständig erklärt wird, ist davon auszugehen, dass alle Schritte unternommen werden müssen, um diesem Auftrag nachzukommen.


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 51

Der Wirtschaftsminister soll deshalb unverzüglich Betriebsprüfungen einleiten – und zwar sowohl bei großen Handelsunternehmen als auch punktuell bei den restlichen Akteuren der Wertschöpfungskette, um die Ursachen des „Österreich-Aufschlags“ zu eruieren und gegenzusteuern. Der Preisantrag der AK ist ausreichend detailliert und das Preisgesetz gibt dem Wirtschaftsminister genügend gesetzlichen Handelsspiel­raum, um sofort die Ursachen des Österreich-Aufschlags zu eruieren und Maßnahmen einzuleiten. Dass der Wirtschaftsminister seine Möglichkeiten im Interesse der Konsu­mentInnen nicht ausnutzt, ist einzig und allein seine politische Verantwortung.

Fehlende Wettbewerbspolitik als Ursache des Scheiterns in der Bekämpfung der Teue­rung

Einige strukturelle Mängel der österreichischen Wettbewerbspolitik sind vom Wirtschafts­ministerium nicht in Angriff genommen worden:

Mangelnde Ressourcen der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) und des Bundeskar­tellanwalts:

Die größten Defizite des Kartellrechtsvollzugs liegen darin, dass die personellen und finanziellen Ressourcen der Wettbewerbsbehörde und des Bundeskartellanwalts bei wei­tem nicht ausreichen, um den Markt ausreichend zu beobachten und vermutete Kartell­rechtsverstöße ausreichend verfolgen zu können.

Mangelnder Zugang zum Recht für geschädigte KonsumentInnen:

Neben der staatlichen Kontrolle ist es daher entscheidend, dass wirksame Instrumente bestehen, die eingetretene Schäden in Folge von Kartellrechtsverstößen kompensie­ren können. Voraussetzung ist freilich – und daran mangelt es derzeit – dass Geschä­digte Zugang zu jenen Informationen haben, die es ihnen erlauben, Rechtswidrigkeit und Kausalität des Schadens zu beweisen. Die Europäische Kommission schlägt dazu verfahrensrechtliche Verbesserungen vor, zu denen sie jüngst alle Stakeholder zur Stellungnahme aufgefordert hat. Das BMWA steht auf der Bremse und sieht kaum Handlungsbedarf.

Die Wettbewerbskommission, ein beratendes Organ des Wirtschaftsministers und der BWB, sieht das hingegen anders: In einem Gutachten der Wettbewerbskommission vom Juli 2008 wird dem BMWA ein denkbar schlechtes Zeugnis ausgestellt. Die Wett­bewerbskommission stellt eine hohe Inlandskomponente bei den Preissteigerungen in den Bereichen Lebensmittel, Treibstoffe und Energie fest und erachtet es „für dringend notwendig, dass die Bundeswettbewerbsbehörde als Ermittlungs- und Aufgriffsbehör­de der Frage, ob die festgestellten Preissteigerungen auf wettbewerbswidrigem Ver­halten (Preisabsprachen, Marktmachtmissbrauch) beruhen, durch Einsatz des ihr zur Verfügung stehenden Instrumentariums unmittelbar nachgeht“.

Weitere Kritikpunkte des Gutachtens:

Die Ermittlungsbefugnisse der BWB sollen eine Stärkung in Richtung der Möglichkei­ten der Europäischen Kommission und der Behörden anderer Staaten erfahren. Eben­so erfordert die Ressourcenausstattung der BWB besonderes Augenmerk.

Die Definition der Marktbeherrschung ist zu überdenken.

Aus diesem Gutachten lassen sich Handlungsanleitungen und Bedürfnisse ableiten, die das BMWA ohne Probleme umsetzen hätte können, indem es der Bundeswettbe­werbsbehörde mehr Sach- und Personalressourcen zur Verfügung gestellt hätte. Statt­dessen geschah lange Zeit überhaupt nichts.

Das vom BMWA im Sommerministerrat vorgelegte und nicht mit anderen Ministerien koordinierte Wettbewerbsbehördenreorganisationsgesetz weist eine Reihe von Män­geln auf:


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 52

Die Ressourcenausstattung der Bundeswettbewerbsbehörde, Kernpunkt effizienter Wettbewerbspolitik, wird im Entwurf nur am Rande ganz allgemein erwähnt, konkrete Zahlen und Planungen fehlen jedoch völlig.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit will den erstinstanzlichen Vollzug des Kartellrechts der Bundeswettbewerbsbehörde übertragen – diese Maßnahme ist nicht zweckmäßig: Die österreichische Kartellgerichtsbarkeit braucht sich in Hinblick auf Fall- und Erledigungszahlen vor einem Vergleich mit ausländischen Wettbewerbsbe­hörden in keiner Weise zu scheuen.

Die Bundeswettbewerbsbehörde hingegen konnte den an sie gestellten Erwartungen bisher nicht entsprechen. Dies wird wohl zum größten Teil auf die völlig unzureichende Personalausstattung zurückzuführen sein. Es ist beispielsweise kein einziger Fall be­kannt, in dem die Bundeswettbewerbsbehörde im Sinn der vom BMWA propagierten Raschheit eine einstweilige Verfügung gemäß § 48 Kartellgesetz 2005 beantragt hät­te. Dabei wäre hervorzuheben, dass es nach dieser Bestimmung weder der Bescheini­gung einer subjektiven noch einer objektiven Gefährdung – wie in der Exekutionsord­nung vorgesehen – bedarf und die Bescheinigung der Voraussetzungen für die Abstel­lung der Zuwiderhandlung ausreicht. Ferner dürfte es der Bundeswettbewerbsbehörde bisher nicht gelungen sein, die Möglichkeit der Hausdurchsuchung in österreichischen Kartellverfahren mit wirklichem Aufklärungserfolg in Anspruch zu nehmen.

Wünschenswert ist daher eine Aufwertung des Bundeskartellanwalts und eine ver­stärkte Zusammenarbeit zwischen Bundeswettbewerbsbehörde und Bundeskartellan­walt.

Die Beibehaltung des Geldbußensystems bei Verstößen gegen das Kartellgesetz wird alleine nicht ausreichen, um eine abschreckende Wirkung auf das Management von Unternehmen auszuüben.

Das Verfahren bei der Durchsetzung von Ermittlungsbefugnissen, insbesondere bei der Hausdurchsuchung, ist nach wie vor zu schwerfällig.

Der Gedanke des „private enforcement“ kommt in dem Entwurf zu kurz, es ist lediglich eine Anzeigebefugnis betroffener Unternehmer und der Kammern vorgesehen. Konsu­menten haben hingegen keine Möglichkeit, unmittelbar gegen Verstöße vorzugehen.

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit folgende

Anfrage:

1. Österreich ist bei Lebensmitteln heute deutlich teurer als Deutschland: Für die exakt gleichen Produkte zahlt man in Österreichs Supermärkten um 21 % mehr als in Deutsch­land. Wie erklären Sie diesen Österreich-Aufschlag bei den Lebensmittelpreisen?

2. Warum ist es Ihnen nicht gelungen, die Teuerung in Österreich wirkungsvoll zu be­kämpfen?

3. Warum haben Sie die Möglichkeiten des Preisgesetzes nicht ausgeschöpft, um die Teuerung in den Griff zu bekommen?

4. Warum haben Sie trotz der sichtbar gewordenen Defizite des Preisgesetzes keine Verschärfung der Bestimmungen initiiert?

5. Gemäß § 5 des Preisgesetzes müssen Sie wegen des Preisantrags der AK jetzt un­tersuchen lassen, ob die Preise für die im Antrag genannten Produkte und Produkt­gruppen bei bestimmten Unternehmen in Österreich stärker gestiegen sind als im in­ternationalen Schnitt. Warum sind Sie vor dem Preisantrag der AK trotz der steigen­den Preise nicht mit Analysen und Maßnahmen tätig geworden?


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 53

6. Seit dem Preisantrag der AK haben Sie alle Mittel in der Hand, um die Preissteige­rungen zu stoppen. Warum verschleppen Sie jetzt das Verfahren?

7. Die Wettbewerbskommission stellt in ihrem Gutachten vom Juli 2008 eine hohe In­landskomponente bei den Preissteigerungen in den Bereichen Lebensmittel, Treibstof­fe und Energie fest und erachtet es „für dringend notwendig, dass die Bundeswettbe­werbsbehörde als Ermittlungs- und Aufgriffsbehörde der Frage, ob die festgestellten Preis­steigerungen auf wettbewerbswidrigem Verhalten (Preisabsprachen, Markt­machtmiss­brauch) beruhen, durch Einsatz des ihr zur Verfügung stehenden Instru­mentariums unmit­telbar nachgeht“. Warum sind Sie nicht an die Bundeswettbewerbs­behörde herange­treten, um diese Frage untersuchen zu lassen?

8. Warum haben Sie im Hinblick auf den unzureichenden Personal- und Ressourcen­stand der Bundeswettbewerbsbehörde bisher nicht gehandelt?

9. Um zu klären, wo die hausgemachten Gründe für die Teuerung liegen, muss die Bun­deswettbewerbsbehörde Einsicht in die Geschäftsunterlagen der Unternehmen neh­men. Wann werden Sie endlich Betriebsprüfungen im Lebensmittelhandel einlei­ten?

In formeller Hinsicht wird verlangt, diese Anfrage im Sinne des § 93 Abs. 1 GOG dring­lich zu behandeln.

*****

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Ich erteile nun Herrn Abgeordnetem Dr. Jarolim als erstem Fragesteller zur Begründung der Anfrage, die gemäß § 93 Abs. 5 der Ge­schäftsordnung 20 Minuten nicht überschreiten darf, das Wort. – Bitte.

 


14.02.17

Abgeordneter Dr. Johannes Jarolim (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber als ich heute in der Früh hier hergekommen bin, ist mir nicht nur einmal dazu gratuliert worden, dass wir heute hier im Hohen Haus endlich eine der zentralen Fragen, die uns ja nicht erst seit einem Monat bewegen, angehen und uns hier zusammensetzen zur Bekämpfung der Inflation und deren Auswirkungen. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Schon in diesem Lichte habe ich nicht ganz verstanden, warum sich heute hier Herr Klubobmann Schüssel in der Früh aufgeregt und gefragt hat, warum wir das machen, und das hier mehr oder weniger erzürnt dargestellt hat.

Meine Damen und Herren, der Kampf gegen die Teuerung, der Kampf gegen die Infla­tion ist aktuell eine der wichtigsten Notwendigkeiten. (Ruf: Geh da schau her!) Daher ist es auch gut so, dass wir das heute hier diskutieren und nicht bis Jänner, Februar, März oder April nächsten Jahres mit der Umsetzung von Maßnahmen warten, sondern dass wir heute damit beginnen und noch vor der Wahl eine Umsetzung stattfindet. (Beifall bei der SPÖ.)

Meine Damen und Herren von der ÖVP, die Sie ja ein wenig nervös wirken – was aber nach der gestrigen Fernsehdebatte vielleicht nicht ganz unberechtigt ist (ironische Hei­terkeit bei Abgeordneten der ÖVP) –, Ihnen möchte ich schon noch einiges hier sagen, weil ich immer wieder höre, dass mehr oder weniger ohne Ihre Zustimmung – unter Be­rufung auf den Regierungspakt – dieses Thema diskutiert wird und hier heute sozusa­gen die freien Kräfte des Parlaments zum Einsatz kommen. (Abg. Ing. Westenthaler: Wo ist Herr Faymann?) Es ist schon sehr eigenartig, dass gerade Sie, meine Damen und Herren von der ÖVP, das sagen, denn haben Sie vergessen: Neuwahlen haben Sie von der ÖVP ausgerufen!? (Rufe und Gegenrufe zwischen Abgeordneten von ÖVP und SPÖ.)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 54

Ich bin mir nicht sicher, ob das von Ihrer Seite, meine Damen und Herren von der ÖVP, auch wirklich zweckmäßig war, wenn ich mir beispielsweise nur anschaue, was wir in den letzten Tagen zustande gebracht haben; in den vergangenen Tagen wurde ja hef­tig diskutiert. Jetzt plötzlich, da es so ist, dass alle Parteien hier im Parlament mitbe­stimmen, können wir gemeinsam etwas entwickeln. Und jetzt hat auf einmal auch die ÖVP die Notwendigkeit erkannt, gewissen Dingen hier zuzustimmen. Plötzlich gibt
es also Zustimmung zu einer dreizehnten Familienbeihilfe, auch für Familien mit Kin­dern unter sechs Jahren (Abg. Steibl: Erst im zweiten Schritt! Das war die Initiative von Molterer, nicht von der SPÖ!), gibt es Zustimmung zu einer Erhöhung des Pflege­geldes, aber auch Zustimmung zur Verlängerung der sogenannten Hacklerregelung. (Abg. Großruck: Die „Hacklerregelung“ ist schon lange beschlossen!)

Jetzt plötzlich können wir Maßnahmen ergreifen, jetzt plötzlich kommen wir einander da näher und können dann hoffentlich Beschlüsse fassen, von denen die Österreiche­rinnen und Österreicher auch wirklich etwas haben werden. Da muss man sich schon fragen: Jetzt auf einmal geht es, vorher aber ist es nicht gegangen? (Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Haben wir tatsächlich diese Neuwahlen gebraucht, um das jetzt umzusetzen? – Ich glaube, das war ein Missbrauch „Marke Schüssel“, eine „Marke“, die wir ja schon ken­nen, und ich glaube, dass die Bevölkerung darüber auch nicht sehr erfreut ist. (Beifall bei der SPÖ. – Weitere Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Jede Fraktion hier im Hohen Haus hat ja mehr oder weniger schon einmal diese ÖVP-„Drohung“ vorgezogene Neuwahl erlebt, etwas, wofür es aber in Wirklichkeit keinen Grund gab. Ich bin mir jedenfalls nicht sicher, ob die Trickkiste „Marke Schüssel“ auch aufgeht. Wer gestern die TV-Diskussion gesehen hat, weiß, dass das nicht so leicht möglich sein wird.

In Ihre Richtung, Herr Klubobmann Schüssel, weil Sie natürlich auch dafür verantwort­lich sind: Gerade bei so wichtigen Themen wie Inflation, Teuerungsausgleich sowie bei Fragen, die nahezu alle Haushalte in unserem Lande betreffen, sollte die ÖVP zumin­dest ein klein wenig ihr politisches Eigeninteresse in den Hintergrund stellen und staatsmännisch agieren, eben auch entsprechend den Bedürfnissen des Landes. Das würde Ihnen gut tun, meine Damen und Herren von der ÖVP! (Beifall bei der SPÖ.)

Gott sei Dank können wir heute diese Punkte diskutieren – und es sind derer ja nicht wenige. Denken wir daran, dass es Menschen gibt, denen es nicht so gut geht in unse­rem Lande, dass es Familien gibt, die an der Grenze der Leistbarkeit leben, dass es Familien gibt, denen wir Unterstützung zuteil werden lassen müssen, und dass es Menschen in unserem Lande gibt, die wirklich in Not leben. Diesen Menschen Unter­stützung zukommen zu lassen, das sollte heute und natürlich auch in der kommenden Sitzung unser gemeinsames Ziel sein.

Ich darf in Erinnerung rufen, meine Damen und Herren, dass diese Inflation ja nichts Neues ist. Bereits im Jänner beziehungsweise Februar dieses Jahres haben wir Dis­kussionen darüber geführt – als es damals diese Krise in der Finanzwelt gab –, dass das auf uns zukommen wird, und wir von der SPÖ haben damals betont, dass es not­wendig ist, da vorausschauende Aktivitäten zu setzen, um das alles von Österreich ab­zuwenden. (Abg. Grillitsch: Wo sind eure Regierungsmitglieder?)

Mit großem Erstaunen mussten wir Sozialdemokraten damals erfahren, dass dieses Thema für Sie, meine Damen und Herren von der ÖVP, nicht allzu interessant war. Und mit großem Erstaunen mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass Sie von der ÖVP einen Beschluss, den wir von der SPÖ vorgelegt haben, abgelehnt haben, der aber ganz genau – ich komme dann näher darauf zu sprechen – jenen Maßnahmen ent-


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sprochen hätte, die die Wettbewerbskommission – eine Kommission, die zu Ihrem Be­reich ressortiert, Herr Bundesminister Bartenstein – jetzt empfohlen hat; Sie kennen ja diese Vorschläge.

Wir von der SPÖ haben damals vorgeschlagen, dass Untersuchungen einzelner Bran­chen durchgeführt werden. (Abg. Dr. Stummvoll: Wo sind Ihre Regierungsmitglie­der?) – Meine Damen und Herren, Sie alle kennen das ja: Wenn Sie in den Supermarkt gehen, wenn Sie tanken, dann sehen Sie, dass es da um oft wirklich unerträgliche Preisentwicklungen geht. (Abg. Dr. Schüssel: Wo ist Gusenbauer? Wo ist der Herr Bundeskanzler?) Da stellt sich schon die Frage, wer sich das alles überhaupt noch leisten kann.

Wenn Sie sich anschauten, welche Preisentwicklungen stattgefunden haben, dann wüssten auch Sie, dass das Gefühl der Menschen, dass ihnen alles aus dem Geldbör­sel genommen wird ... (Abg. Dr. Schüssel: Wie wichtig ist Ihnen diese Anfrage, wenn der Bundeskanzler nicht einmal da ist?) – Herr Klubobmann Schüssel, ich weiß nicht, warum Sie so unruhig sind. Wenn Sie ein klein wenig weniger zwischenrufen, ein klein wenig weniger überheblich tun und Sachlichkeit an den Tag legten, dann würde Ihnen das sicherlich sehr gut tun. (Beifall bei der SPÖ.)

Meine Damen und Herren von der ÖVP, ich würde Sie ersuchen, darüber nachzuden­ken, ob dieser Stil hier der richtige ist. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Besinnen wir uns darauf, dass wir hier eine zentrale Frage zu diskutieren haben, dass wir hier darüber zu diskutieren haben, was den Haushalten, was den Menschen in unserem Lande zugute kommen soll, und denken Sie von der ÖVP auch daran, dass es nicht unbedingt gut ankommt, wenn Sie, während hier Ideen präsentiert werden, das durch Obstruktion und Zwischenrufe sozusagen zerstören wollen. Ich würde Sie ersuchen, mir Ihr Ohr zu leihen, um doch noch Gemeinsamkeiten zu finden und Maßnahmen, die das Land wirklich braucht, zustande zu bringen. (Abg. Dr. Schüssel: Wo sind denn Ihre Regie­rungsmitglieder? Wo sind die SPÖ-Regierungsmitglieder? Sind die unsichtbar oder in­teressiert es sie nicht?)

Meine Damen und Herren, ich glaube ... (Abg. Dr. Schüssel: Wo sind denn Ihre Leu­te? – Abg. Steibl: Wo sind die roten Regierungsmitglieder? – Weitere Zwischenrufe bei der ÖVP. – Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen.) Meine Damen und Herren, ich würde schon meinen, dass wir uns hier in einer kultivierten Form unterhal­ten sollten und nicht in dieser Form. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich mache Sie auch darauf aufmerksam, dass auf der Besuchergalerie Menschen sit­zen, die, glaube ich, keinen allzu guten Eindruck davon haben, wie es hier im Hohen Haus zugeht, wenn Sie sich so verhalten, wie Sie das jetzt tun. Ich darf Sie wirklich um etwas Mäßigung ersuchen. (Abg. Dr. Stummvoll: Wo ist der Bundeskanzler? Wo ist Faymann?)

Meine Damen und Herren, wenn wir die Preisentwicklung vergleichen – und es gibt na­türlich hier einen Bundesminister, der dafür zuständig ist, dagegen vorzugehen (Abg. Dr. Schüssel: Die Sitzung hat ja heute sein müssen!), nämlich Bundesminister Barten­stein, und es gibt auch einen Finanzminister, nämlich Herrn Vizekanzler Molterer, zwei Minister, die diese Fragen lösen könnten –, wenn wir die Preisentwicklung näher be­trachten, so sehen wir hier eine Erfolgsbilanz.

Meine Damen und Herren, der Preisunterschied bei Lebensmitteln zwischen Österreich und Deutschland beträgt 18 Prozent, bei Diskontern 21 Prozent! (Abg. Steibl: Wo ist der Bundeskanzler?) Meine Damen und Herren, das muss Ihnen ja zu denken geben. 21 Prozent beträgt der Preisunterschied bei den Diskontern zwischen Deutschland und Österreich. Meine Damen und Herren, da muss man etwas tun! (Abg. Dr. Schüssel: Da müsste der Bundeskanzler da sein! – Abg. Großruck: Wie heißt der Bundeskanz­ler?)


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Wir hatten im März ein Anti-Inflationspaket vorgeschlagen. Wir haben vorgeschlagen, die Steuerreform vorzuziehen, damit die Menschen, die nicht so viel Geld haben – und es ist bereits auch der Mittelstand, der diese Probleme spürt –, mehr Geld bekommen, damit auch die Wirtschaft angekurbelt worden wäre. (Abg. Dr. Stummvoll: Das in­teressiert den Bundeskanzler nicht! Das interessiert auch Faymann nicht!) Sie haben das abgelehnt, meine Damen und Herren. Ich verstehe das nicht. In der Zwischenzeit tut sich einiges im Hohen Haus, aber es wäre gut gewesen, zeitgerecht zu reagieren. (Abg. Dr. Schüssel: Die SPÖ ist nicht da!)

Aber es ist natürlich nicht die einzige Maßnahme. Wir brauchen hier das Fünf-Punkte-Paket, das wir vorgestellt haben (Abg. Dr. Schüssel: Von wem ist das eigentlich?), wir brauchen Einsparungen in den Haushalten, aber wir brauchen auch Maßnahmen ge­gen die Preiserhöhung. (Beifall bei der SPÖ.)

Da kann ich Ihnen Folgendes sagen, meine Damen und Herren: Die Europäische Ge­neraldirektion für Wettbewerb ist jene Einheit in Europa, die von allen Unternehmen am meisten gefürchtet wird. Das ist jene Behörde, die, wenn irgendwo Preistreiberei, wenn irgendwo im europäischen Kontext ein Missbrauch einer marktbeherrschenden Stel­lung stattfindet, eingreift, Unterlagen beschlagnahmt, prüft und strenge Strafen aus­spricht. Sie kennen beispielsweise die Strafen beim Liftkartell, Sie kennen beispielswei­se auch die Strafen im Zusammenhang mit den Autokonzernen.

So etwas haben wir in Österreich auch – allein, es funktioniert nicht. Es ist die Bundes­wettbewerbsbehörde, meine Damen und Herren, die diesen hohen Auftrag hat, es ist die Bundeswettbewerbsbehörde, die Herrn Bundesminister Bartenstein untersteht. (Abg. Dr. Schüssel: Den Bundeskanzler interessiert das gar nicht, oder wie?!) Und es ist die Bundeswettbewerbsbehörde, von der wir seit Jahren hören, dass sie personell unterbesetzt ist und dass sie auch zusätzliche sachliche Leistungen benötigen würde. (Abg. Dr. Stummvoll: Das interessiert den Bundeskanzler alles nicht!) Allein, Herr Bundesminister Bartenstein, Sie haben hier nicht gehandelt, und jetzt frage ich mich: Warum? Es gibt das geflügelte Wort von „Wettbewerb oder Bartenstein“, und ich den­ke, Herr Bundesminister, das ist nicht ganz unrichtig.

Wenn ich mir beispielsweise einen Bericht anschaue, den die Wettbewerbskommis­sion – ebenfalls eine Kommission, die Ihnen untersteht – vor drei Monaten veröffent­licht hat, sehe ich, dass dort ganz genau all jene Maßnahmen angeführt sind, die wir bereits seit einem Jahr verlangt haben. Das ist ein vernichtendes Urteil nicht nur für die Wettbewerbsbehörde, sondern auch für Sie, Herr Bundesminister Bartenstein! Ich fra­ge mich wirklich: Warum haben Sie da nichts getan? Warum haben Sie nicht das ge­tan, worum Sie ersucht worden sind, etwa Personal für diese Wettbewerbsbehörde zur Verfügung zu stellen?

Und warum ist es wirklich so, dass in Österreich die Preise um ein Drittel höher sind als im europäischen Durchschnitt? Warum ist es wirklich so, dass die Inflation zu einem Drittel letztlich von Ihnen, Herr Minister Bartenstein, verursacht wird und wir daher in Fach­kreisen vom „Bartenstein-Drittel“ im Inflationsbereich sprechen? Warum ist das so?

Meine Damen und Herren, im Bericht der Wettbewerbskommission vom 14. Juli 2008 – ich darf noch einmal in Erinnerung rufen: eine Behörde, die Herrn Bundesminister Bar­tenstein untersteht (Abg. Rädler: Wer ist Bundeskanzler?) – heißt es: Die Ermittlungs­befugnisse der BWB sind zu gering. Der Ressourcenausstattung sollte ein besonderes Augenmerk geschenkt werden. Es sollte ein Wettbewerbsmonitoring durchgeführt wer­den.

Meine Damen und Herren, wenn Sie zu Tankstellen fahren und Sie sehen dort einen Preis, so kann es sein, dass dieser innerhalb von zehn Minuten oder einer Stunde ge­wechselt hat. Es gibt Tankstellen, die bis zu zehn Mal am Tag die Preise ändern, mei-


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ne Damen und Herren! Da soll man noch von Markt sprechen? Üblicherweise ist es so, dass sich der Markt durch Nachfrage und Angebot einpendelt, aber wenn ich nicht einmal weiß, welches Angebot besteht, weil die Preise ständig geändert werden: Was ist das für ein Markt, meine Damen und Herren?! (Ruf bei der ÖVP: Es reicht! – Abg. Rädler: Aufhören!) Und dann wundern wir uns, dass die Preise geradezu explodieren, etwa um 25 Prozent bei Diesel, wie es der Fall war, wodurch natürlich schon die Fahrt zum Arbeitsplatz zum Problem wird?!

Herr Bundesminister Bartenstein, ich frage mich: Was haben Sie hier wirklich ge­macht? Was sind Ihre Schritte? Was haben Sie unternommen, um tatsächlich etwas dagegen zu tun? – Die OMV, Shell, Mobil haben in den letzten Jahren die größten Ge­winne eingefahren. Ich frage mich: Ist das gerecht? Ist es gerecht, dass die Menschen das zahlen? Was ist Ihre Reaktion gewesen, Herr Bundesminister?

Weiters steht hier, Strom und Gas gehören zu den im Preis am stärksten gestiegenen Rohstoffen. Auch hier frage ich mich, meine Damen und Herren: Muss das so sein? (Abg. Rädler: Aufhören!)

Es fehlt ein effektives Monitoring, was den Wettbewerb angeht. Meine Damen und Her­ren! Die Bundesarbeitskammer hat so wie auch wir vorgeschlagen, es sollte so sein, dass die Preise „gemonitored“ werden, dass die Preise verglichen werden und hier ent­sprechend vorgegangen werden soll. Ich habe diesbezüglich nichts erlebt! Wir haben das vorgeschlagen – Sie haben es abgelehnt. (Abg. Rädler: Aufhören!)

Herr Bundesminister, wenn man sich anschaut, was wir brauchen, stellen wir fest, dass das von Ihnen Geleistete zu wenig war. Wir stellen daher in den nächsten Tagen und auch heute erneut unser Fünf-Punkte-Programm zur Diskussion und hoffen (Abg. Dr. Schüssel: Von wem ist das genau?), dass Sie hier gemeinsam mit uns dem einen oder anderen Punkt zustimmen werden, damit diese Punkte umgesetzt werden kön­nen. (Abg. Dr. Schüssel: Von wem ist dieses Programm genau?)

Den Lösungsorientierten hier im Haus, auch jenen in der ÖVP, darf ich sagen: Rasche Hilfe ist doppelte Hilfe (Beifall bei der SPÖ), und jeder Erfolg in der Teuerungsbekämp­fung und jede Ausgleichsmaßnahme für die Menschen ist ein Erfolg für Österreich. (Abg. Dr. Schüssel: Er weiß nicht, von wem das Programm ist!)

Daher: Geben Sie sich einen Ruck und bringen wir die Dinge gemeinsam weiter! Die Menschen im Land – und die Verantwortung, die wir als ihre Vertreter hier haben, ist groß – haben sich das wahrlich verdient. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

14.18


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zur Geschäftsbehandlung hat sich Herr Klubob­mann Dr. Van der Bellen zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


14.18.35

Abgeordneter Dr. Alexander Van der Bellen (Grüne) (zur Geschäftsbehandlung): Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Wir debattieren hier das Faymann-Stra­che-Paket der Mehrwertsteuersenkung. Abgeordneter Jarolim hat diesen Begriff nur in­direkt, glaube ich, verwendet, aber de facto ist es so.

Die Ironie ist doch, dass Abgeordneter Jarolim überzeugend begründet, dass es im Le­bensmittelhandel keinen Wettbewerb gibt, jedenfalls keinen ausreichenden Wettbe­werb, um die Preissenkungen weiterzugeben. Ich halte es für so wichtig, dass auch die SPÖ das erkannt hat, dass ich es für dringend erforderlich halte, dass Minister Fay­mann auf der Regierungsbank Platz nimmt (Beifall und Bravorufe bei den Grünen, Bei­fall bei ÖVP und BZÖ sowie bei Abgeordneten der FPÖ), und stelle daher nach § 18 Abs. 3 der Geschäftsordnung den Antrag, Minister Faymann beizuziehen. – Ganz abgesehen


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davon, dass er in seinem Ressort, nämlich in der Verkehrspolitik, natürlich auch eine Reihe von Preissteigerungen zu verantworten und einen Beitrag zur Teuerung in Ös­terreich geleistet hat.

Aber der Kernpunkt ist, dass Minister Faymann in aller Öffentlichkeit seit Monaten, je­denfalls aber seit Wochen, dieses Mehrwertsteuerpaket einfordert, während die SPÖ heute beweist, dass es keinen Sinn hat. Diesen Argumenten soll sich auch Minister Faymann aussetzen. – Danke schön. (Beifall bei Grünen, ÖVP, BZÖ und FPÖ.)

14.19


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zur Geschäftsbehandlung hat sich Herr Klubob­mann Ing. Westenthaler zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


14.20.07

Abgeordneter Ing. Peter Westenthaler (BZÖ) (zur Geschäftsbehandlung): Frau Prä­sidentin! Hohes Haus! Werte Zuseherinnen und Zuseher an den Fernsehschirmen, die am 28. September dann auch zur Wahl gehen werden! Stellen Sie sich vor, es ist Son­dersitzung, und zwar auf Antrag der sozialdemokratischen Fraktion – und keiner geht hin! Das „keiner“ bezieht sich allerdings nur auf die Reichshälfte der SPÖ-Ministerrie­ge, denn: Kein einziger sozialdemokratischer Minister, vom Bundeskanzler abwärts, ist hier anwesend! (Beifall bei BZÖ und ÖVP. – Zwischenrufe bei der SPÖ.) Das ist ein absoluter Affront der Volksvertretung gegenüber, die von den Wählerinnen und Wäh­lern bei der vergangenen Wahl gewählt wurde!

Meine Damen und Herren, daran erkennt man, dass weder Gusenbauer noch seine „rechte Hand“ Faymann auch nur das Geringste an Ernsthaftigkeit, was eine Bekämp­fung der Teuerung anlangt, an den Tag legen! (Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Wir beantragen und verlangen daher nach § 18 Abs. 3 GOG, dass zumindest Herr Faymann (Rufe bei der ÖVP: Herr Dichand!), aber wenn es geht, auch Herr Bundes­kanzler Gusenbauer, den es immerhin in dieser Funktion noch immer gibt, dieser Son­dersitzung des Nationalrates beiwohnen, denn es ist das eine von der SPÖ verlangte Sondersitzung! Es ist Faymanns Partei, es ist Gusenbauers Partei, die das verlangt hat – und Sie nehmen das nicht ernst!

Es ist zum Genieren, Kolleginnen und Kollegen von der SPÖ, was Sie hier im Parla­ment heute aufführen! Das sei Ihnen hiemit auch gesagt. (Beifall bei BZÖ und ÖVP so­wie bei Abgeordneten der Grünen.)

14.21


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Klubobmann, ich fasse dies als zwei Anträ­ge auf und lasse dann auch über beide abstimmen. (Abg. Ing. Westenthaler: Kann man in einem machen! Können Sie zusammenfassen!) – Ich kann ja nicht über zwei verschiedene Anträge zugleich abstimmen lassen. Das heißt, ich werde zwei Mal ab­stimmen lassen.

Herr Klubobmann Dr. Cap hat sich zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


14.21.39

Abgeordneter Dr. Josef Cap (SPÖ) (zur Geschäftsbehandlung): Das ist eine völlig überflüssige Aufregung. Erstens einmal ist Herr Minister Faymann schon längst zu uns hier unterwegs (ironische Heiterkeit bei Abgeordneten von ÖVP und BZÖ), und zwei­tens ist selbstverständlich für uns nicht nur dieses Anti-Teuerungspaket, das im Mittel­punkt der heutigen Diskussion steht und das wir dann auch bei der darauf folgenden Sitzung noch diskutieren werden, sondern auch die Kompetenzlage von Wichtigkeit.

Diese Dringliche geht an den Minister Bartenstein, der natürlich dafür zuständig ist, was Preiskontrolle und Preisbeobachtung betrifft, und der natürlich auch dafür zustän­dig ist, wenn es in diesem Bereich keinen Einsatz seiner Instrumentarien gibt und der


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zuständige Minister auch nichts in diese Richtung unternimmt. Das sei einmal hier in aller Deutlichkeit festgestellt. (Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Machen Sie sich keine Sorgen, meine Damen und Herren: Die Sozialdemokratische Partei wird mit aller Vehemenz dafür eintreten, dass die entsprechenden Instrumenta­rien verbessert werden. Wir werden auch da Bundesminister Bartenstein auf die Finger schauen, dass er etwas in diese Richtung unternimmt, dass es kein „Augenzwinkern“ an den österreichischen Tankstellen gibt und dass die negativen Auswirkungen dieser Teuerung für die Bevölkerung abgemildert werden.

Machen Sie also da nicht so ein Wahlkampftheater! Gesichert ist, dass diese Diskus­sion wirklich breit und umfassend hier stattfinden wird. Ganz sicher! (Beifall bei der SPÖ.)

14.22


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zur Geschäftsbehandlung hat sich Herr Klubob­mann Strache zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


14.22.54

Abgeordneter Heinz-Christian Strache (FPÖ) (zur Geschäftsbehandlung): Ich kann Herrn Klubobmann Van der Bellen, aber auch Herrn Klubobmann Westenthaler nur beipflichten: Wenn man seitens der SPÖ eine Sondersitzung beantragt – jetzt ganz ab­gesehen von den Inhalten, die heute zu diskutieren, zu bewerten und zu beschließen sind –, dann muss man sagen, dass es mehr als beachtlich ist, dass dann kein einzi­ges SPÖ-Regierungsmitglied hier anwesend ist.

Ich stelle fest: Nicht nur Bundeskanzler Gusenbauer und Minister Faymann sollten bei dieser Diskussion hier im Hohen Haus sein, sondern dann wohl auch der Sozialminis­ter beziehungsweise Konsumentenschutzminister Buchinger (Beifall bei FPÖ und ÖVP), dessen Präsenz hier doch bei diesem so wichtigen Thema notwendig wäre!

Wenn man glaubwürdig sein will, dann sollte man auch Glaubwürdigkeit leben. Das aber vermisse ich bei Ihnen leider in diesem Bereich, und deshalb stelle ich nach § 18 Abs. 3 GOG den zusätzlichen Antrag, dass der Herr Sozial- und Konsumentenschutz­minister Buchinger an dieser Diskussion teilnimmt. (Beifall bei der FPÖ sowie bei Ab­geordneten der ÖVP.)

14.23


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu Wort gemeldet ist Herr Klubobmann Dr. Schüs­sel. – Bitte.

 


14.23.56

Abgeordneter Dr. Wolfgang Schüssel (ÖVP) (zur Geschäftsbehandlung)|: Meine Da­men und Herren, wir stimmen diesen drei Anträgen zu. – Und: Josef Cap, es zeigt sich halt: Wer’s allzu schnell macht, vergisst manches! Wenn Sondersitzung, dann wäre es doch gescheit und sinnvoll, dass man die zuständigen und interessierten Regierungs­mitglieder rechtzeitig vorher informiert, um zu verhindern, dass es ein so peinliches Er­gebnis da gibt, dass Sie von der SPÖ eine Sondersitzung beantragen, eine, die nicht früh genug sein konnte, dann aber Ihre eigenen Regierungsmitglieder nicht hier sind! (Bundesminister Dr. Bartenstein: Peinlich!)

Unsere Regierungsmitglieder sind hier vertreten. Wenn wir hier jetzt diskutieren, dann sollen bitte auch gefälligst Bundeskanzler, Sozialminister und Infrastrukturminister hier anwesend sein. (Rufe bei der ÖVP: Das ist wirklich blamabel!)

Und: Hätten Sie von der SPÖ auf uns gehört, hätten Sie sich diese Blamage erspart! (Beifall und Bravorufe bei der ÖVP sowie Beifall beim BZÖ. – Staatssekretär Mag. Schie­der betritt den Sitzungssaal und nimmt auf der Regierungsbank Platz. – Oh-Rufe bei ÖVP und BZÖ. – Unruhe im Saal.)

14.24



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Präsidentin Mag. Barbara Prammer (das Glockenzeichen gebend): Meine Damen und Herren, ich bitte um mehr Aufmerksamkeit! (Anhaltende Unruhe im Saal.) Ich ersu­che alle, wieder zur Ruhe zu kommen! (Heiterkeit der Bundesminister Dr. Bartenstein, Dipl.-Ing. Pröll sowie der Staatssekretärin Marek.)

Ich gebe bekannt – das ist jedoch auch den Fraktionen mitgeteilt worden; diese Infor­mationen ergehen, wie immer, an alle Fraktionen –, dass sich der Herr Bundeskanzler offiziell im EU-Ausland befindet. (Rufe: Na da schau her!) In Vertretung des Herrn Bun­deskanzlers ist Herr Staatssekretär Mag. Schieder hier anwesend. (Demonstrativer Beifall des Abg. Scheibner.)

Wir kommen nun zur Abstimmung über die Anträge auf Beiziehung des Herrn Infrastruk­turministers Faymann sowie des Herrn Sozialministers Dr. Buchinger zu dieser De­batte.

Wer diesen Anträgen die Zustimmung gibt, den ersuche ich um ein entsprechendes Zei­chen. – Das ist einstimmig angenommen. (Zwischenrufe.) – Das ist mit Stimmenmehr­heit angenommen; ich korrigiere das. (Demonstrativer Beifall des Abg. Strache.)

Bis zum Eintreffen der beiden Minister Faymann und Buchinger unterbreche ich die Sitzung.

*****

14.26.29(Die Sitzung wird um 14.26 Uhr unterbrochen und um 15.03 Uhr wieder aufge­nommen.)

*****

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Meine Damen und Herren, ich nehme die unter­brochene Sitzung wieder auf.

15.03.05Fristsetzungsantrag

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Ich teile mit, dass Herr Abgeordneter Dr. Fich­tenbauer beantragt hat, dem Untersuchungsausschuss zur Berichterstattung über sei­nen Untersuchungsgegenstand hinsichtlich der Vertuschung von Polizeiaffären und des Missbrauchs der politischen Macht insbesondere im Bundesministerium für Inne­res, aber auch in den Bundesministerien für Justiz, für Finanzen und für europäische und internationale Angelegenheiten, eine Frist bis 23. September 2008 zu setzen.

Der gegenständliche Antrag wird gemäß der Geschäftsordnung nach Beendigung der Verhandlungen in dieser Sitzung zur Abstimmung gebracht werden.

*****

Zur Beantwortung der Dringlichen Anfrage erteile ich nun Herrn Bundesminister Dr. Bartenstein das Wort. Ihre Redezeit soll 20 Minuten nicht übersteigen. – Bitte, Herr Bundesminister.

 


15.03.54

Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Martin Bartenstein: Frau Präsidentin! Herr Vizekanzler! Meine geschätzten Kollegen auf der Regierungsbank! Meine sehr verehrten Damen und Herren des Hohen Hauses! Ich freue mich, dass wir nach dieser Sitzungsunterbrechung jetzt weitere Kollegen hier auf der Regierungsbank begrüßen dürfen, die zuletzt nicht anwesend waren, weil ich glaube, dass Sie, Herr Jarolim, in Ih-


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rer Anfragebegründung in einem durchaus recht hatten: Es handelt sich um ein Thema mit Top-Priorität. Das Thema Teuerung brennt allen unter den Nägeln. Deswegen hät­te ich es als selbstverständlich erachtet, dass insbesondere diejenigen, die in den letz­ten Tagen und Wochen mit politischen Vorstellungen zum Thema Teuerung, Teue­rungsausgleich massiv in die Medien gegangen sind, dem Hohen Haus, also dem Par­lament, die Ehre ihrer Anwesenheit erweisen, meine sehr verehrten Damen und Her­ren. (Beifall bei der ÖVP.)

Herr Kollege Jarolim, in einem Fall möchte ich Ihnen, obwohl das nicht direkt mit dem Thema Teuerung zu tun hat, gleich einmal antworten. Es ist keinesfalls neu, dass die ÖVP-Fraktion dem Thema „Hacklerregelung“ und deren Verlängerung positiv gegen­übersteht. Es dürfte Ihnen entgangen sein, dass wir auf Regierungsebene schon im Jänner ein Paket geschnürt haben unter Einbeziehung des Themas Verlängerung der „Hacklerregelung“ bis 2013. (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Es dürfte Ihnen, meine sehr verehrten Damen und Herren, entgangen sein, dass ich gemeinsam mit dem Herrn Bundeskanzler, dem Herrn Vizekanzler und dem Herrn So­zialminister am 29. Mai – und ich nehme an, als Regierungskoordinator war auch Kol­lege Faymann eingebunden – ein Pensionspaket mit Verlängerung der Hacklerrege­lung vereinbart habe. Und es ist beileibe nicht meine Verantwortung, nicht die Verant­wortung der ÖVP, sondern Ihre, Herr Kollege Jarolim, dass einige Tage später im SPÖ-Präsidium, also einem Parteigremium, dieses Paket mit der Verlängerung der Hacklerregelung dann gescheitert ist. Das ist die Wahrheit, nicht das, was Sie sagen, Herr Kollege Jarolim. (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)

So gesehen bin ich Ihnen dankbar, Herr Kollege Jarolim, dass Sie mir die Gelegenheit geben, hier vor Hunderttausenden Fernsehzusehern dann auch auf diesen Punkt zu sprechen zu kommen, denn Wahrheit soll Wahrheit bleiben. Der Wahlkampflügen sind seit 2006 genug gesagt.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, nun zum Thema Teuerung. Ganz klar, das macht uns Sorgen, das muss uns Sorgen machen. Das ist natürlich – und das wissen Sie ganz genau – kein auf Österreich bezogenes Phänomen. Das kommt zu mehr als 60 Prozent einerseits aus dem Titel Verdoppelung des Ölpreises auf Dollarbasis bin­nen Jahresfrist, das hat wohl etwas mit der OPEC, die in Wien auch ihre Bürofazilitäten hat, zu tun, aber nicht mit der österreichischen Innenpolitik, und zum Zweiten aus der Verteuerung von verschiedenen Lebensmitteln und deren Basis. Mais, Reis und Ähnli­ches haben all-time highs erreicht. Also mehr als 60 Prozent, nämlich zirka zwei Drittel der Teuerung kommen aus dem Bereich Verteuerung der Weltenergie- und der Welt­nahrungsmittelpreise.

Aber natürlich hat sich auch die Innenpolitik mit dem Thema auseinanderzusetzen, ha­ben wir uns auch darum zu kümmern, dass wir den hausgemachten Faktor so gut wie möglich unter Kontrolle halten. Wirtschaftsforscher, auch die von Ihnen zitierte Wettbe­werbskommission haben ermittelt, die Notenbank bestätigt das, dass etwa ein Drittel der Teuerung von 3,6, 3,7, 3,8 Prozent in den letzten Monaten, also gut ein Prozent, hausgemacht ist. Mit dem sollen und müssen wir uns beschäftigen, das haben wir auch getan. Das ist, wenn Sie so wollen, von uns beeinflussbar.

Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass in Sachen Teuerung in den letzten Wo­chen doch eine gewisse Entspannung sichtbar ist. Der Ölpreis sinkt seit Juli, das ist von großer Bedeutung. (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Wenn Sie die Güte hätten, mir zu­zuhören. Wir haben jetzt auf Ihre Regierungsmitglieder gemeinsam mit hunderttausend ORF-Zusehern eine halbe Stunde gewartet. Jetzt leihen Sie mir, bitte, Ihr Ohr.

Der Ölpreis sinkt seit Juli auf Dollarbasis um 31 Prozent, also um fast ein Drittel, auf Eurobasis umgerechnet noch immer um 22 Prozent. Wenn gleichzeitig der Steueranteil


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bei Benzin und Diesel etwa die Hälfte ausmacht, das ist in Österreich und anderswo so, dann wäre meine Erwartungshaltung, dass Benzin- und Dieselpreise seit Juli um etwa die Hälfte dieser 22 Prozent, also um 11 Prozent, gesunken sein sollten. Um wie viel sind sie gesunken? Und da gibt es für Österreichs Autofahrer immerhin eine teil­weise positive Nachricht, dass die Dieselpreise seither um 12 Prozent, die Benzinprei­se um 7 Prozent gesunken sind. Jedenfalls bei Diesel läuft die Sache nicht so schlecht. Das, meine Damen und Herren, auch deswegen, weil die Bundeswettbewerbsbehörde einen ganz erheblichen Druck aufgebaut hat. Ich würde einer Klage der BWB beim Kartellgericht gegen die Ölmultis jede Rückendeckung geben, falls es nicht zu einem Konsens kommt, vor allem in einer Frage, dass Preissenkungen der Preisbörse in Rot­terdam für Treibstoffe nicht schneller weitergegeben werden als bisher.

Sie werden mich jetzt fragen, welche Folgen diese Ankündigung des Herrn Bartenstein, dieses Druckmachen vor einer Woche gehabt hat.

Schauen wir uns doch an, was in dieser Woche passiert ist: Bei Benzin, bei Superben­zin, also dem 95er, sind die Preise seither um immerhin 2,2 Prozent zurückgegangen, während die Notierungen in Rotterdam um sage und schreibe 7,3 Prozent gestiegen sind. Bei Diesel sind die Preise an Österreichs Zapfsäulen um 3,3 Prozent zurückge­gangen, während sie in Rotterdam um 0,6 Prozent gestiegen sind. – Also gestatten Sie mir doch, einen gewissen Erfolg in Sachen Druckmachen auf die Ölmultis verbuchen zu können! (Beifall bei der ÖVP.)

Finanzminister Molterer hat schon mehrfach die Devise ausgegeben und gesagt, Teue­rung muss an der Wurzel bekämpft werden. Das wollen wir und machen wir anhand von drei Prinzipien: zuerst den Wettbewerb zu beleben, die Transparenz im Markt zu verbessern und einen Teuerungsausgleich zu entwickeln – um diese Diskussion ging es ja in den letzten Tagen vor allem.

Es ist jetzt ein Vorschlag der Sozialdemokratie – und es war Professor Van der Bellen, der diesbezüglich von „GAU“ gesprochen hat, vom „größten anzunehmenden Unsinn“ in Sachen Teuerungsausgleich –, die Mehrwertsteuer auf Lebensmittel zu halbieren. Ob man dazu jetzt „GAU“ sagt oder „grober Unfug“, wie ich es nennen würde, sei’s drum.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, das ist ein Vorschlag, der nicht nur mit einer Milliarde € an Kosten sehr, sehr teuer ist, sondern der in Wirklichkeit einen Steuerbasar sondergleichen in diesem Land eingeläutet hat. Wir wissen, wer es bezahlt: die nächs­te Generation, der Mittelstand mit seinen Steuern.

Es ist auch eine Maßnahme, die sozial alles andere als treffsicher ist – Ihre Rechnun­gen in dieser Beziehung sind falsch, sind einfach falsch –, weil eine einkommens­schwache Familie dadurch bestenfalls 1 oder 2 € pro Einkauf an Einsparungen erzielen könnte – und selbst dies immer noch unter der Voraussetzung, dass die Mehrwertsteu­ersenkung auch tatsächlich weitergegeben wird –, besser verdienende Familien, die wesentlich teurere Lebensmittel einkaufen, hingegen deutlich mehr.

Es ist letztlich die Weitergabe höchst fraglich. Ich bin ganz irritiert, was jetzt seitens des Herrn Matznetter und auch seitens des Herrn Präsidenten Tumpel zu diesem Thema gesagt wird, und ich darf Ihnen das hier referieren, meine sehr verehrten Damen und Herren:

Herr Matznetter hat noch vor einigen Wochen in den „Salzburger Nachrichten“ gesagt, er halte nichts von dieser Maßnahme, er meine, dass die Mehrwertsteuersenkung nicht weitergegeben würde.

Nun, nach dem Vorschlag von Herrn Faymann liest es sich im „WirtschaftsBlatt“ von vor­gestern ganz anders. O-Ton Staatssekretär Matznetter – ich wäre übrigens froh, wenn auch er anwesend wäre –:


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„Wenn das stimmen würde“ – dass nämlich die Mehrwertsteuersenkung nicht weiterge­geben würde (Zwischenrufe bei der SPÖ); hören Sie mir einmal zu!; O-Ton Staatsse­kretär Matznetter –, „würde es bedeuten, dass der Handel in einem kartellartigen Ver­fahren die Preise selbst festsetzt und es keinen Wettbewerb gibt. Das ist nicht der Fall. Allein aus der Wettbewerbssituation ist es nicht möglich, sich einen Gewinnvorteil he­rauszuholen.“ – O-Ton Matznetter zum Lebensmittelhandel.

„Außer dem: Man schaue sich doch die Bilanzen des Handels an. Dort ist von einer Ex­plosion der Gewinne wie bei den Mineralölkonzernen nichts zu sehen. Die Spannen sind im Handel so, dass man nicht davon ausgehen kann, dass die Lebensmittelpreise quasi originär in der Preisabteilung der Ketten entstanden wären.“ – O-Ton Staatsse­kretär Matznetter vor zwei Tagen im „WirtschaftsBlatt“.

So gesehen also, meine sehr verehrten Damen und Herren: Wie ist es jetzt?

Auch Tumpel hat sich ja zu Herrn Faymann dazugesetzt und gemeint, nein, nein, er glaubt schon, dass die Mehrwertsteuersenkung durch den Handel weitergegeben wird. (Abg. Dr. Stummvoll: Ist das die überparteiliche Arbeiterkammer?) Tumpel ist – da ist man sich nie ganz so sicher – Präsident der Arbeiterkammer, aber in Zeiten wie diesen allemal Speerspitze der Sozialdemokratie und parteipolitisch aus meiner Sicht nicht ganz frei von Subjektivität.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, abgesehen davon, dass es alles andere als gewiss wäre: Denken Sie – so weit wird das Erinnerungsvermögen mancher, vor allem Älterer, reichen – an die Abschaffung der Getränkesteuer! Was ist denn davon wirklich beim Konsumenten angekommen? – Nichts, meine sehr verehrten Damen und Herren! (Abg. Parnigoni: Sie vertrauen Ihren Unternehmern nicht!) Also zu dieser Naivität, die­ser Blauäugigkeit, dass eine allfällige Senkung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel weitergegeben würde, „gratuliere“ ich Ihnen! Das nimmt Ihnen kein Wähler in diesem Lande ab. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Parnigoni: Sie haben kein Vertrauen zur Wirt­schaft, Herr Bartenstein! Sehr schwach!)

Meine sehr verehrten Damen und Herren, dass Sie hier ein Bürokratiemonster sonder­gleichen schaffen würden, ist ja wohl auch klar. Sie wollen ja unterscheiden ... (Abg. Parnigoni: Kein Vertrauen in die eigene Wirtschaft! Und das vom eigenen Minister!) – Ihre sachliche Unsicherheit wird durch die Lautstärke Ihrer Zwischenrufe nicht besser, Herr Parnigoni. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.) Beschäftigen Sie sich bitte zuerst mit der Sachfrage!

Abgesehen davon, dass es völlig undenkbar ist, hier zwischen dem Bereich Wirtshäu­ser und dem Bereich Lebensmittelhandel zu unterscheiden! Wie wollen Sie das tun? – Das zeigt, dass bei der Ausformulierung dieses Vorschlages wirklich „Schreibtischtäter“ am Werk waren, Herr Faymann!

Es ist ja auch so, dass Sie im Nachhinein draufgekommen sind, als dann von einer „Wachteleier-Koalition“ die Rede war. – Ich höre ja, dass Sie jetzt sogar gemeinsam Anträge einbringen, Herr Kollege Strache! Wir werden das ja noch zu diskutieren ha­ben. – Als also von Wachteleiern und Kaviar die Rede war, sind Sie draufgekommen: Halt, das liegt bei den Menschen nicht gut, wenn auch diese Luxuslebensmittel günsti­ger werden; deswegen nehmen wir die aus! – Wie Sie dann allerdings umgehen wollen mit Lachs oder Lachsforelle, mit Kaviar oder Kaviarersatz (Abg. Bures: Da kennen Sie sich aus! Da kennen Sie sich aus!) – all das ist das Gegenteil von Effizienz, all das würde ein echtes Bürokratiemonster darstellen, meine sehr verehrten Damen und Her­ren! Davor kann ich als Wirtschaftsminister nur warnen. (Beifall bei der ÖVP.)

Und ein Letztes: Da geht es nicht nur um den Ab-Hof-Verkauf von Wein durch unsere direkt vermarktenden Bauern, da geht es insgesamt auch um die Pauschalierung, da geht es insgesamt auch darum, dass Milch, dass Schweine- und Rinderlieferungen an Schlachthöfe durchaus auch von Preisminderungen betroffen sein könnten, wenn man


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das in Brüssel so sieht, wie man das wahrscheinlich sieht. Auch das haben Sie nicht bedacht. Das Schicksal unserer Bauern ist Ihnen im Regelfall ja herzlich egal, wenn es um parteipolitische Vorteile für die Sozialdemokratie geht. (Beifall bei der ÖVP.)

Dem Ganzen wird die Krone aufgesetzt (Abg. Dr. Stummvoll: Welche „Krone“?) – das meine ich jetzt körperlich und nicht medienpolitisch – durch den Vorschlag, der jetzt auch diskutiert wird, die Mehrwertsteuer auch auf Medikamente zu halbieren oder viel­leicht ganz abzuschaffen. Auch dort waren „echte Praktiker“ am Werk, denen völlig ent­gangen ist, dass, wenn Herr und Frau Österreicher wirklich ein Arzneimittel brauchen, dieses im Regelfall rezeptpflichtig und im Regelfall erstattungsfähig von der Kasse ist. Herr und Frau Österreicher zahlen also die nicht geringe Rezeptgebühr mit voller Mehrwertsteuer, mit halber Mehrwertsteuer oder ohne Mehrwertsteuer. Dass die Kas­sen, statt von der Mehrwertsteuer befreit zu werden, diese rückerstattet bekommen, ändert an deren Gestionierung gar nichts.

Die Einzigen, denen das helfen würde, sind diejenigen Österreicher, die in die Apothe­ke gehen und dort beispielsweise Viagra kaufen. (Abg. Strache: Aber geh! Das ist ja ein Unsinn!) Das ist nicht erstattungsfähig durch die Kasse. (Abg. Strache: Das ist ja ein Unsinn, den Sie da verzapfen!) Herr Strache, es ist so! Und Viagra ist eines der teuersten nicht erstattungsfähigen Medikamente. Vielen hilft es – das ist sehr, sehr wichtig (Heiterkeit bei Abgeordneten der ÖVP) –, aber es ist nicht kassenfrei. Es ist nicht kassenfrei, das werden Sie zur Kenntnis nehmen müssen. Diesen Patienten, die­sen Leuten, diesen Männern wollen Sie helfen – na gut. So ist das, aber sinnvoll ist das nicht. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Parnigoni: Sie kennen sich da jedenfalls aus, Herr Bartenstein! – Abg. Strache: Da hat der Herr Bartenstein ja glatt eine Freude!)

Meine sehr verehrten Damen und Herren, nach dieser Viagra-bedingten Aufregung ... (Abg. Strache: Jetzt machen Sie sich noch lustig, nachdem Sie die Menschen jahre­lang belastet haben!) – Es ist Ihr Vorschlag und Ihre politische Verantwortung, dieses Thema in die Couloirs gebracht zu haben. Nehmen Sie sich selbst an Ihrer politischen Nase!

Da Herr Jarolim auch davon gesprochen hat, die Wettbewerbsbehörde in Österreich gehöre weiterentwickelt, das müsse eine Wettbewerbsbehörde werden, die so stark ist wie die in Brüssel: Na sehr gut, ausgezeichnet! Dann freue ich mich schon, Herr Jaro­lim, dass Sie auf Justizministerin Berger einwirken werden, dass sie endlich einmal erstens die Koalitionsvereinbarung einhält, den Kartellanwalt mit der Bundeswettbe­werbsbehörde zusammenzulegen. – Das wurde klar formuliert in der Koalitionsverein­barung, Sie aber wollen seit zwei Jahren nichts davon wissen.

Besonders interessant ist auch, dass Sie, Herr Jarolim, in Ihrer Anfrage formulieren, dass auch der Kartellanwalt ressourcenmäßig unterbesetzt sei. Also Kritik an der Jus­tizministerin orte ich hier. Oder haben Sie bloß die Vorlage aus der Arbeiterkammer nicht ordentlich durchgelesen, bevor Sie sie eingebracht haben, sehr geehrter Herr Ab­geordneter Jarolim? (Abg. Dr. Stummvoll: Wo ist denn die Justizministerin? – Abg. Dr. Jarolim – in Richtung Bundesminister Dr. Bartenstein –: Sie sollten sich besser in­formieren nächstes Mal!)

Ich meine jedenfalls: ausgezeichnet! Bei der nächsten Ministerratssitzung werde ich den zweiten Versuch unternehmen, eine Wettbewerbsbehörde mit Biss in diesem Lan­de zu etablieren, und bin gespannt, ob die Sozialdemokratie dann hier mitgeht. Die kann dann entscheiden, die kann dann strafen, die kann dann auch Ermittlungen durchführen, ohne beim Kartellgericht anzusuchen. Wir werden einmal schauen, wie Sie diese Nagelprobe dann bestehen. (Beifall bei der ÖVP.)

Anders hier die Volkspartei: Finanzminister Molterer hat in den letzten Wochen und Monaten insgesamt einen Teuerungsausgleich von nicht weniger als 1,3 Milliarden € Volumen vor-


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gestellt, respektive schon umgesetzt. 800 Millionen € sind es, die schon umgesetzt sind, 500 Millionen € kommen noch.

Es waren wir, die vor einigen Monaten gesagt haben: schneller Teuerungsausgleich bei denjenigen mit niedrigem Einkommen, und zwar bis 1 350 € – das macht bis zu 400 € netto pro Jahr aus –, Senkung der ALV-Beiträge, 13. Familienbeihilfe, Einfüh­rung einer höheren Pendlerpauschale, Kilometergeld, vorgezogene Pensionserhöhung ab November, Abschaffung der Erbschafts- und Schenkungssteuer.

Da finde ich es sehr interessant, dass jetzt schon politisch diskutiert wird: Wenn die Wahl so ausgeht, wie die Linken es wollen, dann führen wir die Erbschafts- und Schen­kungssteuer gleich wieder ein! – Da kann ich nur sagen: Dafür werden sich viele Öster­reicher, viele Mittelständler „herzlich bedanken“!

Beim Pflegepaket, Herr Faymann, brauchen Sie gar nichts vorzuschlagen, denn Minis­ter Buchinger und ich haben das Paket fertig verhandelt, es ist im Ministerrat bereits beschlossen worden, schon lange bevor Sie es dann in der Öffentlichkeit vorgestellt haben.

Als Letztes, bevor ich konkret zur Anfragebeantwortung schreite, das Thema ...
(Abg. Dr. Jarolim: Das ist sooo schwach!)

Ja, ja, mir ist wahrscheinlich die Spannung verloren gegangen, während ich eine halbe Stunde auf Ihre Regierungsmitglieder warten musste, sehr geehrter Herr Jarolim. (Bei­fall bei der ÖVP.)

Als Letztes das Thema „Gebührenstopp“ – das wird Herrn Faymann sehr interessieren, denn er kommt ja aus Wien und hat mit Stolz mehrmals darauf verwiesen, dass er ein Kind der Wiener SPÖ ist –: Willi Molterer und wir von der ÖVP haben uns verpflichtet, einen Gebührenstopp auf Bundesebene umzusetzen. Wir halten uns auch daran. Und wenn dann im Verkehrsressort Fehler begangen werden, wie etwa jener, dass eine Er­höhung des Vignettenpreises übersehen wird, dann korrigieren wir das selbstverständ­lich. (Beifall und Bravorufe bei der ÖVP.)

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Meine Wiener Freunde haben mir einmal ge­zeigt, wie es denn die Gemeinde Wien mit Gebühren hält, und haben mir für eine Wie­ner Durchschnittsfamilie mit zwei Kindern das errechnet, was an Gebühren in den letz­ten Jahren zu bezahlen war und wie sich das zwischen 2001 und 2007 entwickelt hat.

Familie mit zwei Kindern: 3 500 Kilowattstunden Stromverbrauch, 1 000 Kubikmeter Gas, 50 000 Liter Abwasser, Müll im normalen Ausmaß, der Vater hat für seinen Pkw ein Park­pickerl, seine Frau fährt mit den Öffis (Abg. Bures: „Wie es sich gehört!“) und besitzt eine Jahreskarte; Kindergarten, Fernseher, Radio und Ähnliches mehr. (Abg. Bures: „Wie es sich gehört“: Die Frau fährt mit den Öffis!)

Frau Bures, vielleicht tauschen die beiden auch manchmal. Nehmen Sie es so, Frau Bures: Es kann auch sein, dass sie mit dem Auto und er mit den Öffis fährt; sie teilen sich das halbe-halbe. (Neuerlicher Zwischenruf der Abg. Bures.) Sie sind ja nur des­wegen als Frauenministerin ausgeschieden, weil die Partei Sie nach dem Führungs­wechsel, nach dem Chaos, das dort noch vor einigen Monaten geherrscht hat, drin­gend benötigt hat. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wissen Sie, was diese Familie in der Ge­meinde Wien im Jahr 2001 an Gebühren zu zahlen hatte? – 3 600 €!

Wissen Sie, was diese Familie in der Gemeinde Wien dann im Jahr 2007 an Gebühren zu zahlen hatte? – 4 360 €! (Rufe bei der ÖVP: Wahnsinn! Wahnsinn!) Das ist sage und schreibe eine Steigerung von nicht weniger als 20,3 Prozent oder 737 € oder, wenn man es nach alter Währung rechnet, 10 000 S.


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Meine sehr verehrten Damen und Herren! Nun zu den neun konkreten Fragen des Kol­legen Jarolim.

Zur Frage 1:

Preisunterschiede muss man sich allgemein genauer anschauen. Es gibt hier ... (Abg. Dr. Graf: Aber es ist euer Regierungspartner! – Abg. Strache: Das ist euer Partner! – Bundesminister Dipl.-Ing. Pröll: Nicht nervös werden!) – Sie (in Richtung FPÖ) gehen mit den Sozialdemokraten neuerdings auf Anträge drauf. (Abg. Strache: Das ist euer Partner, wo die letzten zwei Jahre nichts weitergegangen ist!) Herr Klubobmann Stra­che, Sie sind ja in einem Boot! Sie haben ja die „Wachteleier-Koalition“ etabliert. Herz­lichen Glückwunsch! (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)

Zurück zur Anfragebeantwortung:

Wie gesagt, Preisunterschiede muss man sich genauer anschauen, da ist vieles nicht repräsentativ, da ist auch unterschiedliche Qualität durchaus zu berücksichtigen. Ich darf Ihnen hier – im Gegensatz zur AK! – objektive EUROSTAT-Daten kommunizieren, damit Sie wissen, wie es mit den Preisunterschieden in Österreich, in Deutschland und in anderen europäischen Ländern wirklich ausschaut.

Schauen wir uns die Nielsen-Daten aus dem Jahr 2007 an, gecheckt von EUROSTAT:

Preisindex 100 für die Europäische Union. – Richtig, hier liegt Österreich bei 104,6. Richtig, hier liegt Deutschland bei 99,9. Richtig, das sind knapp 5 Prozent. Ich gebe zu: Das ist ein Unterschied! Aber sagen Sie auch dazu, dass in Dänemark der Index bei 134,8 liegt, dass er beispielsweise in Schweden bei 110,8 liegt, dass er in der benach­barten Schweiz bei 124,8 liegt, dass dort Lebensmittel also wesentlich teurer sind als bei uns. (Abg. Strache: Sagen Sie bitte auch die Steuerquote dazu, die dort eine we­sentlich niedrigere ist als bei uns! Dort ist die Kaufkraft eine wesentlich höhere! Das verschweigen Sie, Herr Minister!)

Sehr verehrter Herr Jarolim, es dürfte Ihnen auch entgangen sein, dass es sehr präzise Nielsen-Daten über die Preissteigerung bei Lebensmitteln gibt:

Richtig, es schmerzt uns alle, dass Lebensmittel in Österreich zuletzt im Jahresabstand um 5 Prozent teurer geworden sind. Wissen Sie, um wie viel Lebensmittel laut A.C. Niel­sen – nicht laut SP-Vorfeldorganisation AK, sondern laut A.C. Nielsen! – in Deutsch­land teurer geworden sind? – In Österreich um 5 Prozent, in Deutschland um 8,8 Pro­zent. – Also lassen Sie Ihre Einkäufe in Passau, schauen Sie sich lieber objektive Da­ten an!

Es gibt in Österreich häufiger Rabattangebote, es gibt eine höhere Filialdichte. Sepp Pröll wird mit mir einer Meinung sein, wenn ich sage: Wir werden es auch nicht zulas­sen, dass Produkte heimischer Bauern nicht mehr in den Regalen unserer Supermärk­te stehen. (Beifall bei der ÖVP.)

Denn: Wer immer zum Bestpreis ankauft, der wird dann irgendwann einmal in Brasi­lien, in der Ukraine oder sonstwo ankaufen. Und Tierschutz, Qualitätsbewusstsein – all das hat seinen Preis! (Neuerlicher Beifall bei der ÖVP.)

Zur Frage 2:

Zu zwei Dritteln ist die Inflation auf internationale Faktoren zurückzuführen. Von der leichten Entspannung habe ich schon gesprochen, auch von der Notwendigkeit einer Wettbewerbsbehörde mit Biss und vom Antiteuerungspaket des Herrn Vizekanzlers.

Zur Frage 3:

Wir gehen streng nach dem Buchstaben des Gesetzes vor. Das ist auch gutachterlich untermauert. Die Preiskommission wurde unmittelbar nach dem Antrag einberufen. Am Montag findet die fünfte Sitzung der Preiskommission statt. Fragen Sie, Herr Jarolim, da Sie gemeint haben, dass die Inflation schon seit vielen Monaten, seit Anfang des


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Jahres ein großes Thema war, einmal bei der AK nach, warum der Antrag erst Ende Juni gekommen ist! (Abg. Strache: Das ist richtig! Da sind wir endlich auf den FPÖ-Zug aufgesprungen!)

Zur Frage 4:

Es gibt kein Defizit in Sachen Preisgesetz. Und da frage ich mich schon nach dem Selbstverständnis eines Abgeordneten dieses Hohen Hauses, der einem Minister vor­wirft, ein Gesetz nicht geändert zu haben. Wenn Sie, Herr Jarolim, es ändern wollen, dann werden Sie doch selbst initiativ! Sie sind die gesetzgebende Struktur in diesem Land – nicht die Bundesregierung! (Abg. Parnigoni: Aber Sie müssen die Gesetze vollziehen – was Sie nicht tun!)

Ich habe sie zu exekutieren. Herr Parnigoni, exekutieren – deswegen „Exekutive“! Le­gislative – das sind Sie oder sollten es zumindest sein!

Zur Frage 5:

Die Preiskommission untersucht seit Wochen intensiv. Die nächste Sitzung ist, wie ge­sagt, am Montag. Interessant ist aber, dass die AK, wenn sie so sicher war, dass im Lebensmittelhandel die Dinge völlig daneben sind – Matznetter und Tumpel sehen es dann anders, wenn Wahlkampf ist, als vorher –, nicht den Mut aufgebracht hat, eine Klage beim Kartellgericht einzubringen. Diese Waffe wäre der AK ja offengestanden.

Übrigens sind die im Antrag der Bundesarbeitskammer genannten Sachgüter vermut­lich nicht geeignet, die internationale Preisentwicklung in ungewöhnlichem Ausmaß zu übertreffen. Das ist nicht belegt, und es ist so gesehen eine ganz wichtige Vorausset­zung des Preisgesetzes nicht gegeben.

Zur Frage 6:

Die aktuelle Entwicklung zeigt laut Wifo-Studie, dass bei Milch, Käse und Eiern für die letzten beiden Monate ein Wert gegeben ist, der deutlich unter dem Euroschnitt liegt. Wie schon erwähnt, sind bereits vier Sitzungen der Preiskommission abgehalten wor­den. Den Vorwurf einer Verschleppung weise ich da ganz kategorisch und entschieden zurück, meine sehr verehrten Damen und Herren!

Im Übrigen zitiere ich an dieser Stelle Herrn Präsidenten Tumpel, der in der „ZiB 2“ ge­sagt hat, er habe keine Forderung nach einer amtlichen Preisregelung erhoben – die AK Kärnten habe das einmal anders gesagt, er selber habe das nicht verlangt –, son­dern man solle den Ursachen auf den Grund gehen. Genau das tun wir!

Zur Frage 7:

Die Bundeswettbewerbsbehörde ist – Herr Jarolim, vielleicht für Sie eine neue Erkennt­nis – eine unabhängige Behörde. Sie wird bei Verdacht automatisch tätig, sie ist mei­nen Weisungen nicht unterworfen.

Zur Frage 8:

Die Ressourcen der Wettbewerbsbehörde wurden bereits aufgestockt. Aber Sie sind es, die die Zusammenlegung von Wettbewerbsbehörde und Kartellanwalt entgegen der Koalitionsvereinbarung – die laut Herrn Faymann ja noch gelten sollte, der einmal ge­sagt hat, das sei eine Frage des Anstandes – durch Ihr Nein verhindern.

Zur Frage 9:

Hier verweise ich auf das laufende Verfahren in der Preiskommission. (Beifall bei der ÖVP.)

15.29


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Wir gehen nunmehr in die Debatte ein.


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Ich mache darauf aufmerksam, dass gemäß der Geschäftsordnung kein Redner/keine Rednerin länger als 10 Minuten sprechen darf, wobei jedem Klub eine Gesamtredezeit von 25 Minuten zukommt.

Zu Wort gelangt nun Herr Klubobmann Dr. Cap mit einer gewünschten Redezeit von 8 Minuten. – Bitte.

 


15.30.05

Abgeordneter Dr. Josef Cap (SPÖ): Frau Präsidentin! Hohes Haus! Ein bisserl ratlos bin ich schon: Ich weiß nicht, warum in der Rede von Minister Bartenstein gerade das Viagra-Produkt solch breiten Raum eingenommen hat, aber das wird er uns vielleicht noch einmal gesondert erklären können. (Abg. Strache: Ein persönliches Anliegen viel­leicht!)

Mit Freude erfüllt es mich, dass die Sehnsucht nach sozialdemokratischen Ministerin­nen und Ministern so stark ist, dass 30 Minuten nach Beginn dieser Debatte schon Ak­tivitäten in Gang gesetzt werden, damit diese an dieser Sitzung teilnehmen. Aber: Wir wollten ganz bewusst darstellen, dass mit den einsamen vier ÖVP-Ministern, wovon Wirtschaftsminister Bartenstein und Finanzminister Molterer eine ganz besondere Be­deutung haben ... – Als wir nämlich damals verhandelt haben, als es um die Ressort­aufteilung, um die Kompetenzen gegangen ist, waren sie ganz gierig danach, ganz be­stimmte Kompetenzen zu bekommen. Und wenn es jetzt um die Frage der Teuerungs­bekämpfung geht, um die Frage der Preiskontrolle, dann ist zu sagen: Sie haben diese Kompetenzen in diese beiden Ministerien konzentriert. Genau diese beiden Minister sind die Hauptverantwortlichen dafür, wenn etwas geschieht oder wenn nichts geschieht.

Wir sind der Meinung, dass zu wenig und teilweise gar nichts geschehen ist. Mit den Instrumentarien, die Wirtschaftsminister Bartenstein zustehen, hat er nichts getan! Er hat zugesehen, als an den Tankstellen die Preise nach oben gegangen sind. Er hat ge­sagt, da muss man Schritte setzen, hat im Endeffekt aber nichts unternommen. Augen­zwinkern war die Botschaft an die Konsumentinnen und Konsumenten. Das ist zu ver­urteilen! (Beifall bei der SPÖ.)

Ihren Viagra-Scherz lasse ich ja noch durchgehen – Sie werden selbst wissen, warum Sie dauernd über Viagra reden –, aber was ich nicht durchgehen lassen kann, ist Ihre Haltung, wenn es um die Frage geht, ob man mit einer Halbierung der Mehrwertsteuer bei Lebensmitteln konkret hilft, die Haushalte zu entlasten. Das ist für alle Haushalte wichtig, der Mittelstand ist auch armutsgefährdet. Wenn Sie jetzt wieder mit diesen Scherzen über die Luxusgüter kommen, so kann ich Sie beruhigen: Es wird eine Ver­ordnungsermächtigung dazu geben, und dann kann der Finanzminister entscheiden, was ein Luxusgut ist und was nicht. Dann können Sie Ihre Trüffelbutter unterbringen, die Sie so gerne haben, und Sie Ihre Languste und Sie Ihren Hummer und Sie Ihre Gänsestopfleber; das können Sie dann alles hineinreklamieren, meine Damen und Herren. Der Finanzminister kann dann alles hineinschreiben, endlos lang, kein Pro­blem. Wichtig aber ist in Zeiten, wo die Kaufkraft zurückgeht, in Zeiten, wo es Real­lohnverluste gibt, in Zeiten, wo Sie sich weigern, dass die Steuerentlastung vorgezo­gen wird, obwohl Wirtschaftsexperten das fordern, obwohl Christoph Leitl – den wer­den Sie kennen: Christoph Leitl, der Chef Ihres Wirtschaftsflügels! – sagt, man sollte schon dieses Jahr 700 Millionen € an Steuererleichterung umsetzen, in Zeiten, wo Ih­nen das alles egal ist, dass es diese Entlastung gibt. Dazu bekennen wir uns, und das halten wir auch für absolut richtig! (Beifall bei der SPÖ.)

Offensichtlich gehen einige von Ihnen gar nicht mehr selbst einkaufen – ausgenommen vielleicht Silvia Fuhrmann, die noch einkaufen geht, sonst geht offensichtlich wirklich niemand mehr einkaufen –, denn wenn Sie einkaufen würden, würden Sie wissen, was das alles kostet. Dann würden Sie wissen, wie wichtig es ist, dass es eine Mehrwert-


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steuerhalbierung gibt, dass sie sich konkret niederschlägt, dass sie schnell umgesetzt wird, am besten ab 1. Dezember. Gleiches gilt bei den Medikamenten. Sie werden sicher Leute kennen, für die es ein Problem ist, wenn Medikamentenpreise hoch und teuer sind.

Sie werden sicher ebenso Leute kennen, die Probleme mit den steigenden Mieten ha­ben. – Es war Ihnen egal, völlig egal! Wir haben eine Initiative gesetzt, damit wir ein weiteres Ansteigen der Mieten stoppen können. Aber nein, auch hier sind Sie nicht mit­gegangen.

Sie haben sich zu Ostern geweigert, die Steuerreform vorzuziehen. Nein, auch da sind Sie nicht mitgegangen.

Dann hat sich endlich etwas getan bei der Familienbeihilfe und bei der Pflege, bei der Pflege sogar im Ministerrat. Sie haben das plakatiert, und wir haben gesagt – wir ha­ben das alle auf den Plakaten gelesen; zugegebenermaßen braucht man viel Zeit, bis man den ganzen Text durch hat, aber Sie haben jedenfalls plakatiert –, dann beschlie­ßen wir das doch noch rechtzeitig vor der Wahl. Sie haben gesagt: Nein, wir plakatie­ren es zwar, aber beschließen wollen wir es nicht! – Was wollen Sie eigentlich? Plaka­tieren Sie schwarze Plakate, ersparen Sie sich den Text, dann muss man nicht so lan­ge vor den Plakaten stehen! Das ist jedenfalls besser als das, was Sie da gerade vor­haben. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Kickl.)

Am Rande eines Wahlkampfbesuches – haben wir der APA entnommen – erklärte im Gegensatz zu Generalsekretär Missethon Finanzminister Molterer, jetzt sei er doch für die Erhöhung der Familienbeihilfe für alle Kinder. Am Rande einer Veranstaltung, so ist das in der APA gestanden, so unwichtig ist das. Ihnen sind offensichtlich alle sozialen Fragen nicht so wichtig.

Ich frage mich langsam: Was ist Ihnen eigentlich wichtig im Interesse der Österreiche­rinnen und Österreicher? Ich kann nur sagen: Für uns wichtig sind diese fünf Punkte, die heute hier zur Diskussion stehen. Dazu gehört die Familienbeihilfe, dazu gehört die Förderung für die 400 000 betroffenen Personen im Pflegebereich, die „Hackler-Rege­lung“, um nach 45 beziehungsweise 40 Jahren ohne Abschläge in Pension gehen zu können. Wir haben unter anderem eine Pensionskorrektur, wonach die, die in Pension gehen, noch ein Jahr warten müssen. – Das alles sind „Folterparagraphen“, die Sie in der schwarz-blauen Zeit in die Gesetze hineinreklamiert haben.

Ich kann Ihnen nur sagen: Diese sieben Jahre haben die Österreicherinnen und Öster­reicher bis heute nicht vergessen! Ihr Plan war es aber, nach diesen sieben Jahren die­se Geisteshaltung fortzusetzen. Deswegen hat es auch die Auseinandersetzungen zwi­schen uns gegeben, weil wir gesagt haben: Wir sind angetreten, oben auf der Regie­rungsbank Platz zu nehmen, um das zu durchbrechen und zu ändern! Das ist mit Ihnen aber auch nach zwei Monaten Verhandlungen im Sommer wieder nicht möglich gewor­den. Daher glaube ich, heute ist eine Sternstunde des Parlaments, weil man frei ab­stimmen kann, frei Mehrheiten suchen kann – im Interesse Österreichs, der Österrei­cherinnen und der Österreicher! Ich finde, dass das eine positive Sache ist. (Beifall bei der SPÖ.)

Wichtig natürlich die Beseitigung der Studiengebühren. – Das ist eine ganz besondere Ungerechtigkeit, die Barrieren beim Zugang zu den Universitäten schafft. Es ist uns ein ganz besonderes Anliegen, dass man versucht, diese Regelung zu ändern und abzu­schaffen. (Abgeordnete der Grünen erheben sich von ihren Plätzen und halten ein Pla­kat mit der Aufschrift „STRACHE – FAYMANN PAKT NEIN DANKE!“ in die Höhe.)

Ich muss auch noch sagen, was mich bei der Mehrwertsteuerhalbierung besonders fasziniert hat. Das war Klubobmann Schüssel im Fernsehen – genauso habe ich das nachher gehört –, als er gesagt hat: Der Handel wird das schlucken! Dem Handel – wo


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Sie doch immer sagen, Sie haben so guten Kontakt zu dem Handel – haben Sie unter­stellt, dass das Ganoven sind, die eine Mehrwertsteuerhalbierung in Wirklichkeit ein­fach schlucken. Dann wird halt Minister Bartenstein dafür sorgen, dass man da Trans­parenz schafft, dass man die Instrumentarien einsetzt. Dazu hat er ja die Kompeten­zen; vielleicht können wir sie sogar noch verbessern und verschärfen.

Das Beste war, als die ÖVP die soziale Treffsicherheit entdeckt hat – das war das Al­lerbeste, das habe ich überhaupt noch nie aus Ihrem Mund gehört –, soziale Treffsi­cherheit aber nur in Bezug auf Gänsestopfleber, Schnecken und so weiter. Einfach lä­cherlich!

Sie haben keine Sozialkompetenz und Sie haben in Wirklichkeit auch keine Wirt­schaftskompetenz (ironische Heiterkeit und Rufe bei der ÖVP: BAWAG!), weil Sie hier gegen den Widerstand ... – Das Lachen wird Ihnen noch im Mund stecken bleiben, denn ich kann Ihnen Folgendes sagen: Wenn Sie gegen den Rat der Wirtschaftsexper­ten, wenn Sie gegen Christoph Leitl, Ihren Mann, der die 700 Millionen € Erleichterung fordert, und vor allem gegen die Österreicherinnen und Österreicher dauernd recht be­halten wollen, dann sind Sie auf dem Holzweg. Sie haben weder wirtschaftspolitisch noch sozialpolitisch recht. Und auf die Geisteshaltung, die Minister Bartenstein entwi­ckelt, indem er aussendet: Mir geht es gut, und wie es den Österreicherinnen und Ös­terreichern geht, ist mir kein Anliegen!, werden Sie die Antwort der Wählerinnen und Wähler am 28. September bekommen, denn das ist unsozial und gegen die Österrei­cherinnen und Österreicher gerichtet! (Beifall und Bravorufe bei der SPÖ.)

15.38


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Klubobmann Dr. Schüssel. Gewünschte Redezeit: 8 Minuten. – Bitte, Herr Klubobmann.

 


15.38.29

Abgeordneter Dr. Wolfgang Schüssel (ÖVP): Hohes Haus! Meine Damen und Her­ren! Zunächst einmal ein Willkommen auf die Regierungsbank. Alfred Gusenbauer fehlt uns, aber wir wurden informiert, dass er gerade – ein ganz wichtiger Termin! – die Ar­chitekturbiennale in Venedig besucht. Ich habe eigentlich gedacht, es wäre für den Bundeskanzler ganz interessant und wichtig, an einer von der SPÖ so dringlich ver­langten Sondersitzung teilzunehmen, sich zu informieren und seine Meinung kundzu­tun. – Aber es soll sein, der Urlaub in Venedig sei ihm gegönnt.

Der ORF hat übrigens während der Sitzungsunterbrechung ein sehr schönes Alterna­tivprogramm gesendet, wofür ich ihm ausdrücklich danke. Er hat burgenländische Fa­milienbetriebe vorgestellt, die durch EU-Mittel gefördert und durch eigene kreative Ideen überlebt haben. Das war, glaube ich, ein sehr gutes Alternativprogramm zu dies­em „Fünf-Punkte-Programm“ von Faymann. Wir gratulieren dem ORF zu dieser geglück­ten Programmwahl! (Beifall bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren, die Teuerung ist ein Thema, keine Frage; sie ist ein Thema nicht erst jetzt – und der Finanzminister hat natürlich längst gehandelt. Die Pensionis­ten haben heuer mit der Vorziehung ab November 800 Millionen € als Teuerungsaus­gleich bekommen, und sie werden immerhin mit 1. November über 3 Prozent Wertsi­cherung bekommen. Das im Übrigen durch die Pensionsreform, die wir in der vergan­genen Legislaturperiode umgesetzt haben.

Den Familien wurde geholfen durch die Gebührenbefreiung bei Geburten, Mehrkinder­familien sind aufgewertet und besser bezahlt worden, flexibles Kindergeld ist geschaf­fen, die Zuverdienstgrenze erhöht worden und eine Familienbeihilfe zum Schulanfang gewährt worden. Den Familien wurde genauso geholfen wie den Pensionisten. (Beifall bei der ÖVP.)


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Die Pendler, meine Damen und Herren, sind ebenfalls auf Antrag des Finanzministers nicht vergessen worden. Das Kilometergeld wurde erhöht, die Pauschale wurde er­höht – eine Hilfe.

Das Gleiche gilt für Niedrigeinkommen. Seit 1. Juli – gemeinsames Anliegen – sind die Niedrigeinkommen immerhin um 300 Millionen € gestärkt worden.

Die Teuerung ist ein Thema, aber diese Bundesregierung und vor allem der Finanzmi­nister haben gehandelt, und das soll die Öffentlichkeit auch ruhig wissen. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Mag. Gaßner: Spüren sollen sie es, nicht wissen!) Das spüren die Menschen auch, keine Sorge.

Die Teuerung ist ein Thema, aber sie ist nur ein Thema, meine Damen und Herren –weil der Ölpreis sinkt, die Lebensmittelrohstoffpreise im Abnehmen begriffen sind, wird sich die Teuerungsdiskussion natürlich richtigerweise auch entspannen, und das ist auch gut so –, andere Themen, die auf uns warten, sind in den kommenden Jahren und Monaten nicht minder wichtig, vielleicht sogar noch wichtiger. Die Arbeitsplatzsi­cherheit etwa ist ein ganz wichtiges Thema. Unterschätzen wir nicht die Meldungen von Infineon, von Siemens, von Magna, von Swarovski, der Bank Austria, der BAWAG, Kündigungen, Freisetzungen – das sind keine Einzelthemen, das ist eine reale Gefahr. Das, meine Damen und Herren, ist das Thema Nummer eins für die österreichische Bevölkerung: Arbeitsplätze, Wirtschaftsstandort sichern – und dafür stehen wir von der Volkspartei, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Strache: Wo?)

Neben der Arbeit, neben dem Wirtschaftsstandort, neben der Sorge um die Konjunktur geht es natürlich auch um eine Entlastung, und zwar um eine spürbare und wirksame Entlastung vor allem für die Leistungsträger, für den Mittelstand. (Abg. Strache: Wo?) Das sage ich Ihnen schon: Wenn die Milch jetzt um 4 oder 5 Cent reduziert wird, dann spürt man das bei einem Einkauf ein bisschen, ja, aber eine wirksame, spürbare Steu­erentlastung wäre unserer Auffassung nach natürlich das Thema für die kommende Zeit. (Beifall bei ÖVP und SPÖ. – Abg. Strache: Warum haben Sie nichts getan?)

Weiters: die Sorge um Wissenschaft und Forschung, um die Kreativwirtschaft, die wir in Österreich haben. Warum Sie in der jetzigen Situation den Universitäten die Studien­beiträge, die immerhin 150 Millionen ausmachen, und je nach Universität ihnen zwi­schen 5 und 15 Prozent ihres Uni-Budgets wegnehmen, das muss mir einer erklären, meine Damen und Herren! Wenn Sie schon mehr Geld für die Universitäten hergeben wollen, ja warum geben Sie das denn den Unis nicht drauf? Warum sollen nicht Stu­denten und Studentinnen aus Familien mittlerer Einkommensschicht oder aus begüter­teren Familien einen bescheidenen Beitrag, Eigenbeitrag zu ihrem Studium zahlen? Das ist sozial fair und gerecht, aber nicht, dass die Textilarbeiterin etwa die künftigen Akademiker mit ihren Steuerleistungen subventioniert. Das ist unsere Meinung, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Strache: Das wird umgesetzt, Herr Schüssel, da werden Sie schauen!)

Ich war am Montag im Rahmen des Wahlkampfs um 7 Uhr Früh auf der Kennedy-Brü­cke. Dort ist eine junge Frau auf mich zugekommen – mit einem Trittroller, zusammen­geklappt, sie ist dann mit der U-Bahn in den 3. Bezirk gefahren – und hat mir folgende Geschichte erzählt (Zwischenruf der Abg. Bures) – das ist, glaube ich, ganz interes­sant, Frau Bures, hören Sie sich das an! –: Sie hat zwei Kinder, ist teilzeitbeschäftigt mit 20 Stunden und muss im Sommer für vier Wochen, weil die Kindergärten in Wien natürlich zusperren (Rufe bei der SPÖ: Das stimmt ja nicht! – Abg. Riepl: Bleiben Sie bei der Wahrheit!), für vier Wochen Kinderersatzbetreuung in Wien der Kids Company 780 € bezahlen. Eine alleinstehende Mutter, 780 € – da herrscht Handlungsbedarf, und nicht bei der Abschaffung der Studienbeiträge, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP.)


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Wir gehen auf schwierige Zeiten zu, das ist meine felsenfeste Überzeugung. Daher ist es völlig unangebracht, dass Sie jetzt in einem Wettbewerb: Wer bietet mehr? – Lizita­tion frei, Geld ist abgeschafft, Manna regnet es in Form von Wahlversprechen vom Himmel! – jedem das Blaue vom Himmel versprechen. Das ist unfair, weil das letztlich die kommenden Generationen bezahlen müssen. Das ist der Punkt, der uns sehr stört. Sie binden damit die Kraft, die kommende Regierungen und kommende Parlamente letztlich brauchen.

Meine Damen und Herren, es ist abwegig, die Mehrwertsteuer auf Lebensmittel zu senken, denn das erfordert einen riesigen Aufwand. Es müssen zwischen 3 000 und 10 000 Artikel umgepreist werden. Ein Großbetrieb macht das mit dem Computer, der Kleinbetrieb muss das händisch machen. Glaubt irgendjemand – der Handel glaubt ja immer noch an die magische Neun –, dass zum Beispiel der Preis für ein Viertelkilo Butter, die als Eigenmarke 1,19 € kostet, dauerhaft bei 1,14 € oder 1,13 € bleibt? Glaubt das wirklich jemand von Ihnen? Glaubt jemand, dass der Preis für ein Kilo Mehl, das heute 0,99 € kostet, abgesenkt 0,94 €, dauerhaft bleibt? Das glauben Sie mit Preiskontrollen dauerhaft in den Griff bekommen zu können? – Herzlichen „Glück­wunsch“, meine Damen und Herren, das ist naiv, das ist doch geradezu abwegig! (Bei­fall bei der ÖVP.)

Glaubt irgendjemand, dass es sinnvoll ist, Handel und Gastronomie zu trennen? Wenn jemand zu McDonald’s geht und dort isst: höhere Mehrwertsteuer; nimmt er das Essen im Sackerl mit: niedrige Mehrwertsteuer. Wenn jemand das Burenhäutl im Auto isst: niedrigere Mehrwertsteuer; wenn er es vor Ort isst: höhere Mehrwertsteuer. – Das ist Kabarett, meine Damen und Herren! Dagegen war die alte Gewerbeordnung ein erns­tes Gesetzbuch. (Beifall bei der ÖVP.)

Noch schlimmer: Sie fragen nicht einmal, ob das überhaupt mir unseren eigenen Spiel­regeln und der EU kompatibel ist? Matznetter hat angeblich angefragt, und mich würde sehr interessieren, was Steuerkommissar Kovács wirklich zu diesem Anruf von Matz­netter sagt, aber das ist nicht mein Thema. Das ist in Wirklichkeit nicht zulässig, und das wissen Sie auch. – Und jetzt kommt die Antwort: Das ist uns wurscht!, so Faymann im Originalton im Radio und auch Matznetter. Dann soll uns die Kommission halt kla­gen! – Wenn der Gerichtshof nach einigen Jahren der Kommission recht gibt, dann ist wahrscheinlich wieder die „böse EU“ schuld.

Das ist unfair, unzulässig, das ist unmoralisch, meine Damen und Herren, und ich fin­de, dagegen muss man sich zu Recht zur Wehr setzen. (Beifall bei der ÖVP.)

Sie haben gefragt, Herr Josef Cap, was uns wichtig ist. Was ist uns wichtig? – Uns ist wichtig, dass wir in schwierigen Zeiten, in denen eine ganz dunkle Konjunkturwolke am Himmel steht, nicht 1,5 Milliarden € hinauspulvern für Maßnahmen, die treffsicherer und billiger und günstiger ganz woanders eingesetzt werden müssten. (Abg. Strache: Wo sind die Vorschläge?) Genau so, wie wir gesagt haben: für die Pensionisten, für die Familien, für die Pendler, für Niedrigeinkommen. Jede Transferausgabe für Niedrig­einkommen ist treffsicherer als die Mehrwertsteuersenkung für alle.

Daher: Bewahren wir uns die Kraft, dass wir in einer schwierigen Konjunktursituation gegensteuern können!

Bewahren wir uns die Kraft, dass wir die Familien stärken, dass wir die Steuern für die Leistungsträger entlasten und dass wir die Wertsicherung für kommende Pensionen garantieren!

Das ist unser Ziel, meine Damen und Herren – und nichts anderes! (Lang anhaltender Bei­fall und Bravorufe bei der ÖVP.)

15.47



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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Frau Abgeordnete Bures zu Wort gemeldet. Frau Abgeordnete, Sie kennen die Bestim­mungen: zunächst den zu berichtigenden, dann den berichtigten Sachverhalt in zwei Minuten. – Bitte.

 


15.48.13

Abgeordnete Doris Bures (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Hohes Haus! Herr Klubobmann Schüssel hat behauptet, dass in Wien die Kindergärten im Sommer zu­sperren.

Ich berichtige tatsächlich, dass es erfreulicherweise in Wien so ist wie dankenswerter­weise auch in einigen wenigen anderen Bundesländern, nämlich dass wir im Sommer keine Sperrzeiten haben, die Kinder im Sommer nicht auf der Straße stehen müssen.

Daher ersuche ich Sie, Herr Klubobmann Schüssel, eine alleinerziehende Mutter und Frau nicht in ihre „Schwindelgeschichten“ einzubauen. – Danke vielmals. (Beifall bei SPÖ und Grünen. – Zwischenrufe bei der ÖVP.)

15.48


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Klubobmann Dr. Van der Bellen; 10 Minuten Redezeit. – Bitte. (Rufe bei der ÖVP: Frau Präsidentin, das war keine tatsächliche Berichtigung!) – Meine Damen und Herren, ich bitte um et­was mehr Ruhe!

Herr Klubobmann Dr. Van der Bellen ist am Wort.

 


15.49.27

Abgeordneter Dr. Alexander Van der Bellen (Grüne): Frau Präsidentin! Ob das jetzt eine tatsächliche Berichtigung war oder nicht, können wir dann anhand des Protokolls klären; wahrscheinlich war es keine im Sinne der Geschäftsordnung.

Herr Abgeordneter Cap hat in seiner Rede erwähnt, dass es sich heute um eine „Stern­stunde des Parlaments“ handle. – Ich stimme ihm zu. Es ist sogar eine doppelte Stern­stunde des Parlaments. Erstens nämlich hat das Parlament bewiesen, dass wir, die an­deren, nicht der SPÖ Zugehörigen keine Statisten des SPÖ-Klubs sind, Statisten einer ziemlich miserablen Inszenierung einer von Ihnen beantragten Sondersitzung.

Zweitens – und in diesem Zusammenhang danke ich allen anderen Fraktionen, dass sie beim Antrag auf Beiziehung, Beischaffung insbesondere von Minister Faymann zu­gestimmt haben; das ist mir wichtig –, und diese zweite Sternstunde des Parlaments ist Josef Cap bisher leider entgangen: Ich habe noch nie erlebt, dass ein Parlamentsklub, noch dazu in einer von ihm selbst einberufenen Sondersitzung dem eigenen Minister beweist, dass sein Vorschlag ein Holler ist. Das haben Sie wirklich zustande gebracht, und diesen Punkt wollte ich Minister Faymann nicht ersparen; Sie entschuldigen, dass wir Ihre Zeit in Anspruch nehmen, aber um Sie geht es.

Der Vorschlag der Senkung der Mehrwertsteuer. – Seit Wochen sagen wir Ihnen, bisher erfolglos, das geht nur dann durch, auf Dauer, nachhaltig, wenn es im Lebens­mittelhandel einen scharfen Wettbewerb gibt. Selbst wenn das der Fall wäre, wird die Maßnahme niemals treffsicher sein können in dem Sinn, dass sie den unteren und mittleren Einkommen ganz besonders zugute kommt; das sind die, die unter der Teue­rung besonders leiden.

Jetzt lassen wir den zweiten Punkt beiseite, soll sein. Wachteleier, Kaviar, lassen wir all diese Wachteln weg! Was ist mit dem ersten Punkt: dem scharfen Wettbewerb im Le­bensmittelhandel als Grundvoraussetzung dafür, dass die Mehrwertsteuersenkung wei­tergegeben wird? Ich danke Herrn Dr. Jarolim von der SPÖ aus vollem Herzen, und das meine ich jetzt gar nicht einmal sarkastisch, denn auf sechs Seiten beweist er uns,


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dass der Wettbewerb im österreichischen Lebensmittelhandel ein beklagenswert schwa­cher ist. (Abg. Strache: Und der Konsumentenschutz versagt hat!) Auch der Konsu­mentenschutz versagt, wenn Sie so wollen, dafür wäre aber Minister Buchinger – mei­nes Wissens SPÖ – zuständig gewesen. Auf sechs Seiten beweisen Sie, Herr Abge­ordneter Jarolim, dass die vorgeschlagene Maßnahme der Halbierung der Mehrwert­steuer auf Lebensmittel unter den gegebenen Umständen ein grober Unfug ist. (Beifall bei Grünen und ÖVP.)

Vielleicht nicht so in Deutschland. Die Arbeiterkammer hat gerade nachgewiesen durch den Preisvergleich – auch das nämlich in der Anfrage von Herrn Jarolim – Passau : Wien, dass dieselben Güter – lese ich hier –, gleiche Menge, gleiche Marke, gleicher Herstel­ler, 68 identische Produkte, durchschnittlich um 20 Prozent teurer sind. Das ist jetzt der Beweis für den „scharfen Wettbewerb“ im österreichischen Handel. Ich habe das nie untersucht, aber ich weiß, dass es drei marktbeherrschende Ketten in Österreich gibt. Das hätte auch Kollege Cap wissen können, und das weiß natürlich auch Kollege Jaro­lim. Ganz abgesehen davon, dass Sie jetzt nach dem Bundeskartellanwalt rufen – den haben wir schon vor Wochen eingeschaltet, mit einer sogenannten Eingabe, Sachver­haltsdarstellung, wenn Sie so wollen.

Eine Sternstunde des Parlaments – tatsächlich, das stimmt. Sie haben bewiesen, Kol­legen und Kolleginnen von der SPÖ, dass das, was Herr Faymann, Parteichef, mit der Senkung der Mehrwertsteuer vorhat, unter den gegebenen Umständen in Österreich nur ins Auge gehen kann. 1 Milliarde Steuerausfall riskieren Sie. Ich bin mit Herrn Schüssel oft nicht einer Meinung, aber dass man die Cafés, die Gaststätten und so weiter, McDonald’s und so weiter einbeziehen muss, ist vollkommen klar, sonst kommt man in Teufels Küche. Deswegen stimmen die 750 Millionen nicht, wir reden von 1 Mil­liarde. Mit dieser 1 Milliarde können wir gezielt den unteren Einkommen, den jungen Familien unter die Arme greifen, den AlleinerzieherInnen mit Kindern.

Wir schlagen drei ganz einfach nachvollziehbare Punkte vor.

Erstens: Gratiskindergarten flächendeckend in Österreich. Ein Betreuungsplatz kann locker einmal 250 € im Monat kosten, mal 12 sind das 3 000 €, die sich eine Familie mit kleinen Kindern erspart. Es wundert mich, dass die SPÖ nicht stärker dahinter ist, natürlich bei gleichzeitigem Ausbau der Öffnungszeiten, der Qualität. (Beifall bei den Grünen.) Das ist auch Wirtschaftspolitik, das ist nicht nur Sozialpolitik. Das ist Einbe­ziehung der Frauen in den Arbeitsmarkt, das ist langfristige Wirtschaftspolitik. Was wir bei den Kleinen versäumen, wird später sehr schwer nachzuholen sein.

Zweitens: Freifahrten für Kinder und Jugendliche, Lehrlinge, Schüler im öffentlichen Verkehr. Das erspart jungen Familien eine Menge. Freie Fahrt für Studenten bei der Fahrt von der Universität zum Heimatort beziehungsweise zurück, das erspart den Fa­milien eine Menge. Gestern in St. Pölten bei einer Wahlkampfveranstaltung traf ich zwei junge Mädchen, beide studieren Medizin, beide pendeln aus Niederösterreich nach Wien; übrigens beide türkischer Herkunft, das wird Herrn Strache nicht freuen, mich hat es gefreut. (Abg. Strache: Was soll das?)

Drittens, das wäre für die ÖVP gedacht als Magnet: ein Ölkessel-Tauschprogramm, das den Leuten ermöglicht, umzusteigen, auszusteigen aus Öl und Gas. Das ist insbe­sondere in der ländlichen Bevölkerung von Interesse, insbesondere dort müssen wir den Leuten unter die Arme greifen. (Beifall bei Grünen und ÖVP.) Pellets statt Putin, das sollte doch unsere gemeinsame Devise sein. Das kostet die Hälfte des SPÖ-Pro­gramms und bewirkt ein Mehrfaches davon.

Natürlich dürfen wir gleichzeitig die Steuer- und Abgabensenkung nicht vernachlässi­gen. Bis heute vermisse ich Details von SPÖ oder ÖVP zu diesem wichtigen Punkt. Was genau streben Sie eigentlich an? Wir haben die Karten auf den Tisch gelegt und


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werden dafür vom einen oder anderen Kommentator auch ordentlich gebeutelt. Ja, aber dafür ist man ja da, dass man auch vor den Wahlen sagt, was man gerne hätte: Tarifsenkung in der Lohn- und Einkommensteuer, die untersten Einkommen nicht ver­gessen, die können wir nur über eine Senkung der Sozialversicherungsabgaben errei­chen. Und nicht zu vergessen – weil sie nie erwähnt werden – die Kleinunternehmer, meine Damen und Herren von der ÖVP! Die Ein-Personen-Unternehmen, all diese Kleinst-, Mikrounternehmen mit niedrigen Gewinnen sind mit Grenzsteuersätzen kon­frontiert: ab 15 000 € Jahresgewinn – ich rede nicht vom Monatseinkommen –, Jahres­gewinn, Grenzsteuersätze zwischen 50 und 60 Prozent, wenn man die Sozialversiche­rung miteinbezieht. Das kann ja nicht wahr sein! Das sind doch auch Leistungsträger. Sie phantasieren immer von den Leistungsträgern und meinen die obersten Einkom­men. Die werden schon ordentlich bezahlt für ihre Leistung, aber was ist mit der Leis­tung dieser Gruppe von Hunderttausenden von Menschen in Österreich? (Beifall bei den Grünen.)

Aber ich möchte versöhnlich abschließen. Der jahrelange Einsatz der Grünen für die Abschaffung der Studiengebühren findet ein glückliches, gutes Ende. Die Studienge­bühren werden abgeschafft. (Beifall und Bravorufe bei den Grünen.) Wie ich höre, ist der Antrag fix und fertig. Ich danke ganz besonders Herrn Abgeordneten Broukal, der jahrelang unbedankt dieses Thema verfolgt hat, Herrn Abgeordneten Graf von der FPÖ, der den Antrag mitunterstützt, und natürlich unserem Kurt Grünewald, der das Thema über Jahre energisch verfolgt hat. Ganz besonders begrüßen möchte ich Bar­bara Blaha – ich glaube, sie sitzt hier rechts oben auf der Galerie –, früher Vorsitzende der Hochschülerschaft. (Beifall bei den Grünen.) Auch ihr jahrelanger Einsatz kommt zu einem gute Ende.

Die Abschaffung der Studiengebühren – weil wir heute beim Teuerungsausgleich sind – spart Familien, die Kinder an den Universitäten haben, auch 720 € pro Jahr. Das ist gut, aber eines möchte ich schon dazusagen: Wir dürfen nicht glauben, dass die Fi­nanzmisere der Universität damit in irgendeiner Weise bewältigt ist. Ganz im Gegenteil! Die nächsten Schritte müssen folgen. Der Ausfall von 150 Millionen € wird den Univer­sitäten natürlich 1 : 1 sofort ersetzt, aber darüber hinaus brauchen die Universitäten zu­sätzliche Mittel für zusätzliche Studierende, zusätzliche Forschungsmöglichkeiten, da­mit die Universitäten in Österreich den Anschluss an das internationale Niveau nicht nur nicht verlieren, sondern dass sie ihre Qualitäten ausbauen können. Da appelliere ich an alle Abgeordneten dieses Hauses, dieses Ausbauprogramm in den kommenden Jahren, in der kommenden Legislaturperiode mitzutragen und mitzubeschließen. – Danke schön. (Beifall bei den Grünen.)

15.58


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster gelangt Herr Klubobmann Strache zu Wort. 10 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


15.59.06

Abgeordneter Heinz-Christian Strache (FPÖ): Sehr geehrter Herr Vizekanzler! Sehr geehrte Mitglieder der Bundesregierung! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte eingangs schon festhalten, angesichts dieser Dringlichen Anfrage, dass in den letzten Jahren unzählige sozialpolitisch nachhaltige Entlastungsanträge von Seiten der Freiheitlichen Partei hier in diesem Hohen Hause eingebracht worden sind, von denen Sie von der Sozialdemokratie, aber auch Sie von der Österreichischen Volkspartei nichts wissen wollten – Sie haben somit alle sozialen Entlastungen in den letzten bei­den Jahren abgelehnt! (Beifall bei der FPÖ.)

Es freut mich aber, dass man offensichtlich kurz vor der Wahl, genau 14 Tage vor der Wahl, wenn man merkt, dass einem die Österreicher immer mehr den Rücken zukeh­ren – aus gutem Grund, weil sie zu Recht enttäuscht sind, weil man sie bei den letzten


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Wahlen beschwindelt hat und alle Wahlversprechen dann nicht eingehalten hat –, dass man also dann kurz vor der Wahl, die man auch noch provoziert hat und die zig Millio­nen Euro kosten wird, draufkommt, dass es doch einmal gescheit wäre, die Probleme, Sorgen und Nöte der Österreicher ernst zu nehmen, und dass freiheitliche Vorschläge, deren Verwirklichung wir seit zwei Jahren hier einfordern, die wir mit Anträgen doku­mentieren können und Sie alle beide abgelehnt haben, jetzt doch offenbar ernst ge­nommen werden.

Das ist einmal ein guter Weg, wenn man einmal in die richtige Richtung umfällt, näm­lich in Richtung der freiheitlichen Vorschläge umfällt, und erkennt, dass diese wichtig sind. Und da haben wir durchaus mit Stolz feststellen können, dass wir als Opposi­tionspartei offenbar die Themenführerschaft in diesem Haus übernommen haben (Bei­fall bei der FPÖ) und endlich auch anerkannt wird, dass man aus der Opposition he­raus etwas Produktives leisten kann, ja vielleicht sogar bei dem einen oder anderen so­zialpolitischen Entlastungspaket jetzt als Oppositionspartei mithelfen kann, dass es endlich Entlastungen gibt, die diese Regierung seit zwei Jahren nicht einmal ansatz­weise zustande gebracht hat. (Neuerlicher Beifall bei der FPÖ.)

Das wäre ein Riesenerfolg für die Österreicherinnen und Österreicher, abseits des par­teipolitisch-taktischen Spiels hier in diesem Hohen Haus, das sich heute leider Gottes die Österreicher ansehen müssen. (Präsident Dr. Spindelegger übernimmt den Vor­sitz.)

Ich sage ganz offen: Die ÖVP hat ja gesagt, es reicht, auch auf ihren Wahlplakaten. Das stimmt, es reicht den Österreichern. Sie fühlen sich zu Recht gefrotzelt und provo­ziert. Und die SPÖ plakatiert: Die neue Wahl. Da habe ich gedacht, es handelt sich um einen Druckfehler, weil natürlich auch der neue Parteivorsitzende Faymann jemand ist, der seit zwei Jahren als Regierungskoordinator Verantwortung trägt und überall dabei war, alle unsozialen Maßnahmen in den letzten beiden Jahren auch mit beschlossen hat, denn soweit ich informiert bin, gibt es ja das Prinzip der Einstimmigkeit im Minister­rat. Also von Widerstand seinerseits war da in den letzten Jahren wenig zu sehen.

Als Regierungskoordinator war Faymann, gemeinsam mit seinem Gegenüber als Re­gierungskoordinator, dem Neffen vom Landeshauptmann Pröll, auch verantwortlich da­für, dass die Mineralölsteuer erhöht wurde, und zwar um 6 Cent beziehungsweise 3,6 Cent bei Diesel und Benzin. Aber gleichzeitig hat man den Superreichen eine Hal­bierung der Stiftungssteuer geschenkt und sie um 400 Millionen € im Jahr entlastet! Das ist nicht soziale Gerechtigkeit, was die Österreicher da haben erleben müssen! (Beifall bei der FPÖ.)

Den Superreichen das Geld nachwerfen, aber bei den Österreichern den Gürtel enger schnallen, das ist nicht die Gerechtigkeit, wie wir sie uns vorstellen!

Höchste Steuerbelastung der Zweiten Republik – ein Faktum! Schlechtere Kaufkraft als vor 15 Jahren. Und immer mehr Menschen bewegen sich in Richtung Armutsgrenze, und der Mittelstand zerbröselt in Österreich. Der Mittelstand zerbröselt! Ja, bitte, wo ist denn die verantwortungsvolle Wirtschaftspolitik in den letzten Jahren gewesen? Darauf komme ich dann noch zu sprechen.

Die Steuern werden immer höher, die Steuerschraube wurde angedreht. Allein im Jahr 2004 haben die Österreicher insgesamt 56,2 Milliarden € an den Finanzminister ge­zahlt. 2007 waren es schon 69,5 Milliarden €; das entspricht einer Steigerung von über 23,7 Prozent.

Allein im Straßenverkehr hat diese Regierung mit Finanzminister Molterer jährlich mehr als 10 Milliarden € eingenommen. Der Herr Finanzminister ist in Wirklichkeit die größte Zapfsäule der Republik! (Beifall bei der FPÖ.)


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55 Prozent Steuern sind heute bei einem Liter Diesel und Benzin zu entrichten, und man ist hier nicht bereit, die Bürger zu entlasten, obwohl international der Ölpreis ge­sunken ist. Man gibt das nicht den österreichischen Autofahrern zurück. Monopole, Oligopole sind das, ja, das stimmt. Da hat aber auch der Konsumentenschutzminister als ordnungspolitische Kraft versagt, diese Monopole und Oligopole im Energiebereich, aber auch bei den Lebensmittelhandelsketten endlich aufzubrechen und auch Strafen auszusprechen im Falle von Preisabsprachen und Wucher. Er hätte entsprechend han­deln müssen, wenn kein freier Wettbewerb in Österreich mehr möglich ist. Das müssen wir sicherstellen, und genau das wollen wir auch sicherstellen!

Lebensmittel sind im Vergleich zum Dezember 2007 um 7,6 Prozent teurer geworden, und deshalb braucht es ein Ende des Preisgalopps. Und deshalb sagen wir auch: Wir wollen und müssen gegensteuern, das ist eine notwendige und wichtige Maßnahme! Wir wollen eben nicht nur Industrieinteressen vertreten wissen, sondern die breite Be­völkerungsmehrheit entlastet wissen.

Wenn es darum geht, dass man österreichische Steuergelder, nämlich Nettobeiträge, an die Europäische Union zahlt, dann sind SPÖ und ÖVP großzügig, da wird nach dem Motto gehandelt: Darf ’s ein bissel mehr sein, was wir an Brüssel zahlen dürfen? 800 Millionen € netto sind es in der Zwischenzeit! Aber beim eigenen österreichischen Staatsbürger, da schnallt man den Gürtel enger und sagt: Wir haben kein Geld! Das zeigt ja auf, dass hier einiges politisch schiefgelaufen ist.

Ich rate auch der Sozialdemokratie, in sich zu gehen, denn wir haben Ihnen in dieser Frage schon die Wadln „viererichten“ müssen in den letzten Jahren, dass Sie jetzt of­fenbar einmal in die richtige Richtung umfallen und jetzt offenbar bereit sind, die Forde­rungen der Freiheitlichen Partei, die Sie zuerst abgelehnt haben, auch umzusetzen. Und das war ja nicht immer so, denn Ihr ursprüngliches Paket mit den fünf Punkten, das Sie vorgeschlagen haben, war ja kein sozial treffsicheres Paket, das war ein so­zialpolitischer Fleckerlteppich. Und da ist es uns zu verdanken, dass jetzt sozial treffsi­chere Maßnahmen gesetzt werden, indem die Halbierung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel gesichert werden konnte. Damit stellen wir jetzt sicher, dass diese Maßnahme nicht 750 Millionen € an Kosten verursacht, sondern nur 250 bis 350 Millionen € – eine Entlastung der Familien von mindestens 300 € pro Jahr und Fa­milie. (Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Das ist ein wichtiger Schritt neben vielen anderen Punkten, wo uns ja sogar Sozialex­perten aus Österreich und Deutschland recht geben. (Beifall bei der FPÖ.) Herr Felde­rer hat meinen Vorschlag in der „ZiB 2“ aufgegriffen, und der deutsche Steuerexperte Prof. Kirchhof von der CDU hat das auch aufgegriffen und für Deutschland vorgeschla­gen, hat doch Deutschland heute ein zumindest ähnliches Modell. (Abg. Zweytick: Was du dir zusammenredest!)

Natürlich sind Kaviar, Gänsestopfleber, Luxusgüter davon auszunehmen, denn genau das brauchen wir nicht zu entlasten, Herr Minister Bartenstein. Wenn Sie als Millionär heute Schuhe einkaufen gehen, dann schlagen Sie sich 20 Prozent heraus, Herr Minis­ter Bartenstein, aber den Leuten sind Sie es neidig, dass sie sich bei Brot und Milch, bei Grundnahrungsmitteln endlich etwas ersparen – und machen sich noch lustig darü­ber. (Beifall bei der FPÖ.)

Das ist nicht sozialpolitisch verantwortlich, was Sie hier zum Besten gegeben haben!

Ich sage Ihnen auch dazu, es ist natürlich dringlich, keine Frage. Und Sie sind auch nicht glaubwürdig, wenn heute die SPÖ-Ministerriege gefehlt hat, weil das zeigt, dass Sie das Thema offenbar nicht ganz so ernst nehmen, wie es sein sollte.

Wir vermissen einiges in diesem Paket, das heute vorliegt, da hat man einiges an FPÖ-Forderungen leider Gottes von Seiten der ÖVP, aber auch von Seiten der SPÖ


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nicht berücksichtigt. Wo ist die Stärkung des Mittelstands? Heimatland braucht Mittel­stand! Ja, Herr Dr. Schüssel, aber bitte wo sind Sie bei unseren Anträgen, die wir ge­stellt haben und heute wieder einbringen, wenn es um Lohnnebenkostensenkung geht, nämlich den Faktor Arbeit zu entlasten? Wo sind Sie, wenn es darum geht, dass wir den Mittelstand stärken wollen, nämlich kleinere und mittlere Einkommensbezieher, in­dem wir den Einstiegssteuersatz von 38 auf 25 Prozent senken wollen, was wir heute beantragen werden? Wo sind Sie, wenn es um neue Bemessungsgrundlagen geht, dass der Mittelstand nicht bereits ab 51 000 € an Bruttoeinkommen mit der Höchst­steuer belastet wird? Eine dementsprechende Valorisierung ist seit 1989 ausständig geblieben!

Da drehen Sie die Steuerschraube an und sind nicht bereit, die kleineren und mittleren Einkommensbezieher zu entlasten. Heute haben Sie die Chance dazu! Und Sie haben heute auch die Chance, den Pensionisten in diesem Land eine gesetzliche Sicherheit zu geben. Wir Freiheitlichen werden heute zum wiederholten Male in der Frage einer gesetzlich gesicherten Inflationsabgeltung im Sinne des Pensionistenpreisindex einen Antrag einbringen. Wir wollen nicht, dass die Pensionisten zu Bittstellern degradiert werden und von Jahr zu Jahr bitten und betteln gehen müssen, damit sie irgendeine Erhöhung, irgendeinen Inflationsausgleich bekommen. Nein, wir wollen eine gesetzli­che Sicherung der Inflationsabgeltung laut Pensionistenpreisindex jährlich und den kleineren Pensionsbeziehern auch einen Teuerungsausgleich mit einer Einmalzahlung zusichern! (Beifall bei der FPÖ.)

Das will ich gesetzlich gesichert wissen. Das ist ein Recht der Pensionisten, die ein Le­ben lang gearbeitet, Steuern gezahlt haben und die es nicht verdient haben, die letzten Jahre bestohlen und beraubt zu werden, wie sie es über sieben Jahre erleben muss­ten, indem man ihnen die Inflation nicht abgegolten hat. (Hallo- und He-Rufe bei der ÖVP.) Ja, genau so empfinden das die Pensionisten! (Beifall bei der FPÖ.)

Ich sage Ihnen: Wir leben soziale Verantwortung, und wir gehen auch einen konse­quenten Weg in dieser Frage – im Unterschied zu anderen in diesem Haus! (Beifall bei der FPÖ.)

16.09


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächster Redner ist Herr Klubobmann Ing. Wes­tenthaler. 10 Minuten maximale Redezeit. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


16.09.29

Abgeordneter Ing. Peter Westenthaler (BZÖ): Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren von der Regierung! Herr Klubobmann Cap hat tatsächlich das Wort „Sternstunde“ für diese Sondersitzung in den Mund genommen. – Herr Klubobmann Cap, angesichts der Performance am Beginn dieser Sitzung, wo nicht einmal Ihre Mi­nister da waren, ist es keine Sternstunde, sondern eher eine Sternschnuppe: Nicht einmal noch geleuchtet – und schon verglüht, diese Sondersitzung! (Beifall beim BZÖ.)

Es ist auch interessant, dass Sie jetzt ganz kurz vor der Wahl, zwei Wochen vor der Wahl, Ihr soziales Herz entdeckt haben. Zwei Jahre lang haben Sie die Menschen be­lastet, ausg’sackelt, haben Sie Steuern erhöht. Wir haben die höchsten Steuern, die höchsten Preise, ja, Sie haben die Steuern noch erhöht, wenn ich an die Mineralöl­steuer denke. 500 000 Menschen in Österreich werden sich auch im kommenden Win­ter das Heizen wieder nicht leisten können.

1 Million Menschen in Österreich lebt an der Armutsgrenze. Sie von den Regierungs­parteien haben die Rezeptgebühren erhöht, ebenso die Krankenversicherungsbeiträ­ge. – Und heute kommen Sie zwei Wochen vor der Wahl daher und entdecken Ihr so­ziales Herz! Wer Ihnen das glaubt, ist selber schuld, sage ich an dieser Stelle, Herr


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Kollege Cap. (Beifall beim BZÖ.) Dass Sie jetzt diese gefühllose, herzlose und kalte Politik ändern, das nimmt Ihnen keiner ab.

Denken wir nur an die Streitereien, die es gegeben hat! Es wurde nur gestritten in die­ser Regierung. Und jetzt kommt der Spitzenkandidat der SPÖ, Faymann, und sagt: Wenn ich gewählt werde, mache ich wieder eine große Koalition! Na danke schön!, werden die Wähler sagen. Wenn der Faymann stark wird, haben wir das Gleiche wie­der! Daher kann man dem Wähler nur raten, ihn nicht zu wählen, sondern dieses Mal auch die Opposition zu berücksichtigen, weil die vielleicht ganz gute Vorschläge hat, die heute auch beschlossen werden sollen.

Herr Klubobmann Strache, was ich nicht verstehe: Warum lassen Sie sich so verein­nahmen von der SPÖ? Ganz Österreich rätselt: Warum machen Sie all das, was die SPÖ von Ihnen will? (Abg. Strache: Das sind ja unsere freiheitlichen Themen! Sie stimmen nicht zu! Wer hat denn die Mehrwertsteuersenkung verlangt?) Warum schreibt Ihnen der Herr Klubobmann Cap die Anträge, und Sie springen drauf? Warum gibt Ihnen der die Politik vor? Man spricht von „Wachteleierkoalition“. Ich verstehe das nicht. (Abg. Strache: Dass Sie das nicht verstehen, ist klar! Da reicht der Horizont nicht! Das sind die freiheitlichen Kernthemen!)

Herr Klubobmann Strache, überlegen Sie einmal: Glauben Sie wirklich, dass Ihre Wäh­ler sich vor Begeisterung auf die Schenkel klopfen, wenn Sie die Sozialdemokraten un­terstützen? Es kann sich doch nur jeder Ihrer Wähler denken: Wenn ich den Strache wähle, dann wähle ich die SPÖ! – Und das, glaube ich, ist nicht der Sinn der Sache.

Bei uns wissen die Wähler, sie können sich auf uns verlassen, wir machen keine so­zialdemokratische Politik in diesem Land. Da können sie sicher sein. (Beifall beim BZÖ. – Zwischenrufe bei der FPÖ.)

Wir rücken den Menschen in den Mittelpunkt, nicht Parteitaktik, nicht Anträge! Wir rü­cken den Menschen in den Mittelpunkt! Und wir haben heute als kleinste Fraktion die meisten Ideen und Anträge eingebracht. Wir werden heute zehn Initiativanträge ein­bringen (Abg. Strache: Wir haben 20! Da haben Sie um die Hälfte weniger!) und sechs Entschließungsanträge. Das ist eine tolle Leistung!

Und weil Sie gesagt haben, den Pensionisten wollen Sie ein Almosen gönnen, einen Hunderter wollen Sie ihnen als Teuerungsausgleich in Form einer Einmalzahlung ge­ben: Das ist nicht eine große Pensionsreform, das ist keine Pensionsleistung! (Abg. Strache: Index, haben wir gesagt, Pensionistenpreisindex! Sie müssen zuhören! Nicht die Unwahrheit sagen – zuhören! 4 Prozent Teuerungsausgleich!) – Herr Klubobmann Strache, da werden sich die Pensionisten nicht bedanken.

Ich sage Ihnen ganz etwas anderes: Die Pensionisten haben das letzte Mal eine Erhö­hung zwischen 1,7 und 2 Prozent bekommen, wobei da die Inflation schon bei 3,5 Pro­zent war. Sie und auch die SPÖ haben die Pensionisten in Wirklichkeit verraten, weil diese immer weniger Geld haben auf Grund der Inflation. Und daher sind wir nicht da­mit einverstanden, sie mit irgendeinem Hunderter abzuspeisen. (Abg. Strache: Sie ha­ben den 1,7 Prozent zugestimmt!)

Ich sage Ihnen, es gibt nur eine Lösung für die Pensionisten: 4 Prozent Erhöhung über der Inflationsrate! (Beifall beim BZÖ.) Das gehört einmal für die Pensionisten her, das wäre gerecht, und das verlangen wir heute auch mit einem Entschließungsantrag!

Und noch etwas: Schaffen wir endlich diese Pensionsprivilegien bei der Nationalbank ab! Das ist ja ungeheuerlich, was sich da tut: 2 Milliarden € an Rückstellung für ein paar hundert Pensionisten in der Nationalbank! Die haben eine Durchschnittspension von sage und schreibe 69 700 € mittlerweile, bis hinauf zu Millionenpensionen! Da hät­ten Sie einmal Handlungsbedarf!


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Daher bringe ich jetzt folgenden Antrag ein:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Ing. Westenthaler, Dolinschek und Kollegen betreffend Beseitigung der Pensionsprivilegien in der Oesterreichischen Nationalbank

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Der Bundesminister für Finanzen wird aufgefordert, dem Nationalrat einen Gesetzes­entwurf zur pensionsrechtlichen Gleichstellung der Mitarbeiter der Österreichischen Natio­nalbank mit ASVG-Versicherten vorzulegen, Maßnahmen zur Beseitigung der OeNB-Pen­sionsprivilegien einzuleiten, um so die mit fast 2 Milliarden € dotierte OeNB-Pensions­reserve zu verringern und diese Mittel im Sinne der derzeitigen Teuerung den Österrei­chern zukommen zu lassen.“

*****

Das ist eine soziale Maßnahme! Sich das Geld von den Millionenpensionisten zu holen und es den ASVG-Pensionisten zu geben, das wäre eine gute Maßnahme!

Herr Klubobmann Cap und Herr Klubobmann Strache: Senkung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel, ja, ist richtig, bringt ein paar Cent, aber erst in einem Jahr. Die Men­schen werden erst in etwa einem Jahr davon profitieren, wenn man das alles zusam­menzählt. Aber ich sage Ihnen, sie brauchen jetzt die Entlastung, und daher ist unsere Maßnahme, die wir heute auch beantragen, nämlich einen echten, direkten Teuerungs­ausgleich, 200 € für die Haushalte und noch einmal 50 € für die Kinder, wirklich eine soziale Maßnahme, weil die Menschen heute, jetzt sofort etwas davon haben, und sie können selbst bestimmen, was sie mit diesem Geld anfangen. (Beifall beim BZÖ.)

Und was die Autofahrer angeht: Sie haben die Mineralölsteuer erhöht zu einem Zeit­punkt, wo der Benzinpreis schon am Plafond war. Die Pendler wissen gar nicht mehr, wie sie sich ihre Fahrt zur Arbeit leisten können. Mütter, die ihre Kinder in die Schule oder in den Kindergarten bringen wollen, können sich das Autofahren nicht mehr finan­zieren. Und daher sagen wir: Runter mit der Mineralölsteuer! Weg mit dieser Erhöhung, die seit einigen Monaten in Kraft ist! Und wir fordern jedenfalls auch die Öffnung der ASFINAG-Billigtankstellen in Österreich. Das wird heute auch Inhalt eines Antrags sein, und ich bin sehr froh, dass das ein gemeinsamer Antrag mit der Sozialdemokratie wird, und ich kann Sie nur ersuchen: Stimmen Sie mit, öffnen wir die Billigtankstellen! Wir haben das in Kärnten sehr erfolgreich gemacht, und da hat jeder etwas davon, wenn er billiger Sprit bekommt. Das ist eine richtige Maßnahme. (Beifall beim BZÖ.)

Oder etwa auch die Einführung der Höchstpreisregelung. Ich bin sehr froh darüber, dass wir heute hier per Entschließung des Nationalrates – ich hoffe, mit Mehrheit – be­schließen werden – es ist übrigens ein interessanter Antrag; Herr Kollege Jarolim und ich werden den einbringen –, den Herrn Wirtschaftsminister aufzufordern, seiner Pflicht nachzukommen und eine Höchstpreisregelung beim Sprit zu verordnen. Wir schauen nicht mehr länger zu, wie die Multis bei der OMV und die Multis in den Großkonzernen dauernd die Preisschraube anziehen, obwohl der Rohölpreis schon wieder fällt, und die Menschen belasten!

Herr Minister, Sie werden heute vom Nationalrat aufgefordert werden, eine Höchst­preisregelung einzuführen, damit Schluss ist mit der Lizitation nach oben seitens der gro­ßen Konzerne und der Giganten, die sich da extra Geld verschaffen. (Beifall beim BZÖ.)

Wenn Sie die Mineralölsteuer senken und eine Höchstpreisregelung machen und auch die Mehrwertsteuer noch flexibel gestalten, dann könnte es unter Umständen dazu kom-


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men, dass der faire Preis für einen Liter Benzin 1 € ist, und das ist eigentlich auch unser Ziel. Das wäre in Ordnung, das wäre auch finanzierbar für die Menschen.

Wir werden weiters einen Heizkostenzuschuss beantragen. Noch einmal: 500 000 Menschen in diesem Land werden im kommenden Winter nicht heizen können! Stellen Sie sich das einmal vor, wenn Sie mit Decken, Handschuhen, Wollhauben und Sonsti­gem in der Wohnung sitzen müssen, weil die Heizung kalt bleibt! Erwärmen Sie auch hier Ihr soziales Herz! Gehen Sie mit uns und lassen Sie diesen Heizkostenzuschuss zu – zusätzlich zu den Länderzuschüssen, denn die sind zu wenig! Öffnen Sie Ihr Herz und beschließen Sie mit uns diesen Heizkostenzuschuss für die Menschen! Das ist et­was ganz Wichtiges.

Wir werden heute auch einen Antrag einbringen – und da sind wir auch sehr gespannt, wie Sie dazu stehen werden –, um die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu entlas­ten in Zeiten der Teuerung, indem wir eine langjährige Forderung von uns zur Umset­zung bringen wollen, nämlich dass wir endlich die unsoziale Kammerumlage zur Förde­rung einer Arbeiterkammer, die immer mehr zur Parteiveranstaltung der SPÖ wird, dass wir diese Kammerumlage sozial gestaffelt, genauso wie Sie das bei der Sozial­versicherung gemacht haben, senken und für manche Bereiche überhaupt abschaffen. (Zwischenruf des Abg. Haberzettl.) Das wäre eine Entlastung für die Arbeitnehmerin­nen und Arbeitnehmer! (Beifall beim BZÖ.) – Herr Kollege Gewerkschafter, das wäre ein­mal etwas, wo Sie sich in den Vordergrund stellen können.

Unser Paket hat im Gegensatz zu vielen anderen auch einen Leistungsgedanken drin­nen, denn es ist ja nicht einzusehen, dass Menschen, die mehr leisten, dafür noch be­straft werden. Jawohl, unser Credo ist, mehr netto vom Brutto bei den Löhnen, aber mehr Arbeit muss auch noch mehr Entlastung bringen. Daher beantragen wir heute, dass 20 Überstunden pro Monat steuerlich frei gestellt werden. Wer mehr leistet, wer Überstunden macht, wer etwas arbeitet, der soll auch dafür belohnt werden. Das ist ein Leistungsgedanke, den wir mit unserem Paket auch einbringen. (Beifall beim BZÖ.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir brauchen ein sozialeres, ein faireres, ein gerechteres Österreich. Wir wollen heute Maßnahmen beschließen über die Partei­grenzen hinweg, und vielleicht ist das ganz gut, in einer Phase, wo der Koalitions­zwang nicht mehr besteht, zu überlegen, wie man über die parteipolitischen Scheu­klappen hinweg denkt. Das ist auch in Ordnung. Ich glaube, man sollte überhaupt be­ginnen, sich gegenseitig im Inhaltlichen besser zu verstehen und zuzuhören, was ein anderer fordert und verlangt. Daher begrüße ich, dass es heute hier Beschlüsse geben wird, Mehrheitsbeschlüsse über die Parteigrenzen hinweg. Es wäre gut, wenn das auch in Zukunft der Fall wäre, weil der Mensch im Mittelpunkt stehen soll – nicht das Parteikalkül, nicht Taktik und auch nicht ... (Abg. Riepl: Sind Sie jetzt Spitzenkandidat oder nicht?)

Herr Kollege Gewerkschafter, Ihre Belastungsmaßnahmen haben die Österreicher so viel gekostet, da würde ich mich heute an Ihrer Stelle hier nicht so in den Vordergrund stellen. (Beifall beim BZÖ.)

Am Abend wird der Faule fleißig, könnte man sagen. Und es ist heute die große Chan­ce, für Österreich tatsächlich Maßnahmen zu beschließen, die spürbar sind. Aber nur die Mehrwertsteuersenkung und nur ein paar weitere Punkte, die sich vielleicht im Cent-Bereich abspielen, obwohl der Finanzminister 5 beziehungsweise 6 Milliarden € an Steuermehreinnahmen hat, das ist zu wenig. Die Menschen haben jahrelang hart gear­beitet, jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo sie das Recht haben, dieses Geld auch zurückzubekommen. Dafür werden wir uns vom BZÖ als soziale Kraft dieser Heimat einsetzen, und dafür werden wir auch Mehrheitsbeschlüsse in diesem Land herbeifüh­ren. Es ist gut, dass es diese Lücke zwischen dem Auseinandergehen der beiden


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Großparteien und der nächsten Regierungsbildung gibt. Wir fordern Sie auf: Stimmen Sie unseren Anträgen zu! (Beifall beim BZÖ.)

16.19


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Der von Herrn Klubobmann Ing. Westenthaler eingebrachte Entschließungsantrag ist ausreichend unterstützt und steht mit in Verhand­lung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Ing. Westenthaler, Dolinschek und Kollegen betreffend die Beseiti­gung der Pensionsprivilegien in der Österreichischen Nationalbank und Kürzung der bald über 2 Mrd Euro schweren OeNB Pensionsreserve

eingebracht im Zuge der Debatte zur Dringlichen Anfrage betreffend Versagen von Wirt­schaftsminister Bartenstein bei der Bekämpfung der Teuerung

in der 70. Sitzung des Nationalrates am 12.09.2008

Bereits im Jänner 1996 wurde von Abg. Dolinschek und Kollegen im Sinne der Beseiti­gung von Privilegien in der Österreichischen Nationalbank ein Entschließungsantrag mit der Zielsetzung eingebracht, „durch geeignete gesetzgeberische Maßnahmen eine Harmonisierung der Pensionssysteme dadurch zu erreichen, dass das Pensionsrecht des ASVG auch auf die Bediensteten der OeNB anzuwenden ist.“

Die in der Folge von der OeNB selbst in Angriff genommene „Pensionsreform“ änderte nichts am Umstand, dass neu eintretende OeNB-Mitarbeiter gegenüber ASVG-Pensio­nisten nach wie vor große Vorteile genießen. Diese Tatsache hat den Rechnungshof in einem entsprechenden Prüfbericht (Reihe Bund 2006/9 Bd. 3 (Österreichische Natio­nalbank; Pensionsvorsorge) zu folgender Kritik veranlasst:

„Die OeNB führte (…) für die ab 1. Mai 1998 aufgenommenen Dienstnehmer ein bei­tragsorientiertes Pensionskassenmodell ein. Dieses orientierte sich an den für die OeNB Dienstnehmer schon zuvor bestehenden günstigen Rahmenbedingungen. Da­durch blieb die erhebliche Besserstellung des neuen Pensionssystems der OeNB ge­genüber dem ASVG-System weiterhin bestehen.“

Mit der im Jahr 1998 eingeführten neuen Dienstordnung wurde für neu eintretende Mit­arbeiter ein sogenannter Schlusspensionskassenbeitrag eingerichtet. „Er sorgt dafür, dass Mitarbeiter auch in Zukunft mit bis zu 80 % des Letztbezugs in Pension gehen,“ so der Rechnungshofpräsident gegenüber der Tageszeitung Kurier vom 23.02.2008.

Diese Pensionsprivilegien spiegeln sich eindrucksvoll in der Höhe der Brutto-Durch­schnittspensionen der OeNB wider, die bei rund 69.700 Euro (4646 Euro 15 mal pro Jahr) liegen. Durch das lukrative Pensionssystem entstehen letztlich Nachteile für die Steuerzahler, denn – so der Rechnungshof – beeinträchtigt jede Zahlung (somit auch die Dotierung der Pensionsreserve, die im Jahr 2006 rund 1,9 Mrd. Euro für 1.297 Pen­sionsbezieher ausmachte) den Gewinn der Nationalbank und damit die Höhe der Ge­winnausschüttung an den Bund. Im Jahr 2015 wird laut Rechnungshof die Pensions­reserve ihren Höchststand mit über 2 Mrd Euro erreichen.

Im Sinne einer raschen Harmonisierung der Pensionssysteme, einer Beseitigung der OeNB-Pensionsprivilegien und einer damit verbundenen raschen Senkung der Pensionsre­serve in Milliardenhöhe und stellen die unterfertigten Abgeordneten folgenden


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Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Der Bundesminister für Finanzen wird aufgefordert, dem Nationalrat einen Gesetzes­entwurf zur pensionsrechtlichen Gleichstellung der Mitarbeiter der Österreichischen Nationalbank mit ASVG-Versicherten vorzulegen, Maßnahmen zur Beseitigung der OeNB-Pensionsprivilegien einzuleiten, um so die mit fast 2 Mrd Euro dotierte OeNB-Pen­sionsreserve zu verringern und diese Mittel im Sinne der derzeitigen Teuerung den Ös­terreichern zukommen zu lassen.“

*****

 


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Von der Regierungsbank hat sich Herr Bundes­minister Dr. Buchinger zu Wort gemeldet. – Bitte, Herr Bundesminister.

 


16.20.01

Bundesminister für Soziales und Konsumentenschutz Dr. Erwin Buchinger: Sehr geschätzter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren Regierungskolleginnen und -kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren hier im Hohen Haus! Ich habe es sehr bedauert, dass Regierungskollege Bartenstein, der vor einer halben Stunde diese Dringliche Anfrage beantwortet hat, diese heutige Gelegenheit, zum Thema Teuerung Stellung zu nehmen, nicht dazu genutzt hat, neue Initiativen zu präsentieren, um dem Bedürfnis der Österreicherinnen und Österreicher, zu fairen Preisen, vor allem im Be­reich des Lebensmittelsektors, zu kommen, zu entsprechen. (Zwischenrufe bei der ÖVP, darunter: Sie waren ja gar nicht da!)

Die Bürgerinnen und Bürger sind bei ihrem Einkauf im Supermarkt oder in der Bäckerei mit Preisen konfrontiert, die deutlich höher liegen als im letzten Jahr und die ihre Mög­lichkeiten der Lebenshaltung beschneiden. Daher sind hiezu Maßnahmen auch von Seiten der Regierung erforderlich. Das wollen die Menschen – und das sollten auch wir wollen! (Beifall bei der SPÖ.)

Sehr geschätzter Herr Klubobmann Schüssel, das ist kein „Mickey-Mouse-Thema“, das man mit Verweis auf eine gute Arbeitsmarktentwicklung oder eine gute Sozialpolitik dieser Regierung wegdiskutieren könnte, denn gerade die guten Erfolge dieser Regie­rung in den Bereichen Beschäftigung und Arbeitsmarkt und im Bereich der Sozialpolitik werden ja durch die Teuerung, durch explodierende Preise zum Teil zunichte gemacht. Auch die guten Lohnabschlüsse, die die Gewerkschaften verhandelt haben, und die guten sozialpolitischen Transferleistungen, die wir beschlossen haben, werden durch die Teuerung zu einem guten Teil konterkariert. Daher sind wir aufgerufen, gegensteu­ernde Maßnahmen zu setzen.

Ich sehe schon ein, es gibt für die steigenden Lebensmittelpreise Gründe auf interna­tionaler Ebene. Rohstoffpreisanstieg international: ja! Missernten in einigen Ländern: ja! Aber das erklärt doch nicht, warum die Steigerung der Lebensmittelpreise in Öster­reich so deutlich über jenen auf vergleichbaren Märkten war, wie etwa in Deutschland. Da muss es einen „Österreich-Faktor“ geben. Viele Untersuchungen, etwa jene des Wifo, von der Arbeiterkammer und auch die meines Hauses, des Konsumentenschutz­ministeriums, liefern deutliche Hinweise für einen „Österreich-Aufschlag“ bei den Le­bensmittelpreisen.

Bei diesem „Österreich-Aufschlag“ ist aber ein Schnellschuss, der in der Erklärung mündet, bei wem die Verantwortlichkeit dafür zu finden ist, nicht angebracht. In der Wertschöpfungskette, von der Produktion bis zum Verkauf, gibt es viele Stationen, wo der Aufschlag, wo diese Windfall Profits generiert werden können. Daher ist es wichtig


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und notwendig, da einen Prüfungsprozess einzuleiten – und Herr dieses Prüfungsver­fahrens ist der Wirtschaftsminister als der Hüter des Wettbewerbs in Österreich. Es ist unverständlich, sehr geschätzter Herr Ministerkollege Bartenstein, dass Sie in den letz­ten Monaten trotz Preisanträgen, trotz Aufforderungen nur sehr zaghaft und sehr, sehr langsam da in die Gänge gekommen sind und bis heute die entscheidenden Möglich­keiten, die Sie hätten, nämlich Prüfungsmaßnahmen zu setzen, Kontrollen und Unter­suchungen bei den Firmen durchzuführen, Einsicht in die Bücher und in die Unterlagen zu nehmen, nicht wahrgenommen haben. Die Möglichkeit dazu hätten Sie.

Die Gutachten der Juristen der Arbeiterkammer, des Verfassungsdienstes, des Bun­deskanzleramtes und auch meines Hauses, Herr Kollege Bartenstein, belegen, dass Sie diese Möglichkeiten bereits im Vorprüfungsverfahren hätten. Sie nützen diese Mög­lichkeiten aber nicht. Ich bitte Sie, zu begründen, warum Sie das nicht tun. Die Men­schen, und zwar Millionen Menschen in Österreich, die überhöhte Preise zahlen müs­sen, warten darauf, dass diesbezüglich energische Maßnahmen gesetzt werden. (Bei­fall bei der SPÖ.)

Es sind auch die vorschnell von Lobbyisten vorgebrachten Begründungen dafür, wa­rum denn in Österreich für Lebensmittel laut Untersuchung der Arbeiterkammer 21 Pro­zent mehr oder laut Untersuchung des Preismonitorings des Konsumentenschutzminis­teriums 14 Prozent mehr bezahlt werden, es sind deren Erklärungsversuche, wie bei­spielsweise ein höherer Anteil von Biolebensmitteln oder kleinräumig strukturierte Land­wirtschaft, ungenügend.

Wir bekennen uns dazu, dass für die gute Qualität der Produkte, dass für die kleinräu­mig strukturierte Landwirtschaft entsprechende Preise zu zahlen sind. Das erklärt aber nicht, warum beispielsweise die Bergland-Milch in Deutschland, die aus ähnlich klein­räumig strukturierter Landwirtschaft kommt und auf ähnliche Weise wie von unseren österreichischen Bauern produziert wird, um 14 Prozent billiger ist als die Milch, die von den österreichischen Molkereien kommt. Dafür muss es noch andere Erklärungen geben! Und daher ist da nachzuschauen, zu kontrollieren, ist das zu untersuchen. Das fordern wir! (Beifall bei der SPÖ.)

Mehr Wettbewerb, meine sehr geschätzten Damen und Herren, wäre herzustellen! Mehr Wettbewerb ist auch erforderlich. Im Bericht der Wettbewerbskommission vom 14. Juli dieses Jahres an den Herrn Wirtschaftsminister wird unter Punkt 6 vermerkt, dass es auf Grund der durch das Wifo-Modell aufgezeigten hohen Inlandskomponente der Preissteigerung erforderlich wäre, dass das BMWA im Rahmen eines Gutachtens diese Preissteigerungen untersucht und diesen Fragen mit dem ihm zur Verfügung ste­henden Instrumentarium unmittelbar nachgeht.

Ich frage Sie, geschätzter Ministerkollege Bartenstein, wann Sie vorhaben, diesem Auf­trag der Bundeswettbewerbskommission vom 14. Juli nachzukommen. Das sind klare Empfehlungen, den Wettbewerb zu stärken und zu untersuchen.

Es gibt noch eine zweite Ebene, meine sehr geschätzten Damen und Herren, die in Bezug auf Preissteigerungen bei Lebensmitteln beachtenswert ist, und das sind die Agrartreibstoffe. Hiezu hat das Europäische Parlament erst in den letzten Tagen fest­gestellt, dass die bisherige Politik, die auch auf nationaler Ebene, im Landwirtschafts­ministerium, verfolgt wurde, nämlich den Anteil von Agrartreibstoffen stark zu erhöhen, zu hinterfragen ist, dass dieser Anteil zu reduzieren ist, weil es weder ethisch-mora­lisch noch unter dem Gesichtspunkt preissteigernder Maßnahmen gerechtfertigt ist, dass das, was unsere Bauern produzieren, in Motoren oder Fabriksanlagen verbrannt wird, anstatt dass es am Frühstückstisch oder am Mittagstisch konsumiert wird. Auch das ist zu hinterfragen. Da fordere ich vom österreichischen Landwirtschaftsminister, sich einem ähnlichen Lernprozess wie die Europäische Union zu unterziehen. (Beifall bei der SPÖ.)


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Ein dritter Punkt ist hier von Bedeutung, meine sehr geschätzten Damen und Herren. Ich habe in den letzten 18 Monaten wiederholt Initiativen gesetzt, die darauf abzielen, der Preistreiberei im Bereich der Internetabzocke entschiedener als bisher entgegen­zutreten. Da wäre ein wirksames Mittel die Gewinnabschöpfung im Bereich des UWGs.

Seit Monaten führe ich gemeinsam mit dem Justizministerium und mit Vertretern des Wirtschaftsministeriums Verhandlungen darüber, dass das realisiert werden kann. Bis­her konnte das auf Grund des hartnäckigen Widerstandes von Seiten des Wirtschafts­ministeriums leider nicht realisiert werden. Jetzt wäre es an der Zeit, auch in diesem Bereich ungerechtfertigte Gewinne abzuschöpfen, der Internetabzocke einen Riegel vorzuschieben. Auch das wäre ein wichtiger Beitrag zur Preisdämpfung in Österreich. (Beifall bei der SPÖ.)

Sehr geschätzte Damen und Herren, ja, es muss der Lebensmitteleinzelhandel und es muss die gesamte Wertschöpfungskette all ihre Möglichkeiten ausschöpfen, damit es zu fairen Preisen kommt. Ja, es muss der Wirtschaftsminister alle seine Möglichkeiten der Preiskontrolle ausschöpfen, um den Wettbewerb zu fördern, die Transparenz der Preise zu erhöhen und Preise zu dämpfen. Ja, es muss der Konsumentenschutzminis­ter sein Preismonitoring im Lebensmittelbereich weiter ausbauen und fortführen, um dies­bezüglich zu entsprechenden Informationen zu kommen.

Es muss da aber auch ein Beitrag geleistet werden seitens des Finanzministeriums, von der Einnahmenseite. Auch der Staat kann seinen Beitrag dazu leisten – neben der Industrie, neben dem Handel –, indem er die hohen Mehrwertsteuersätze auf Lebens­mittel – die auch im europäischen Vergleich hohen Mehrwertsteuersätze auf Lebens­mittel – senkt. Es ist der Vorschlag des Fünf-Punkte-Programms von Werner Faymann, diesen Satz zu halbieren. Dieser Vorschlag ist gerechtfertigt, dieser Vorschlag bringt eine Entlastung der österreichischen Haushalte, wenn er umgesetzt wird.

Meine sehr geschätzten Damen und Herren, dieser Vorschlag ist auch kontrollierbar (Zwischenruf des Abg. Öllinger), und ich verstehe überhaupt nicht, Kollege Öllinger, warum gerade Wirtschaftsminister Bartenstein darauf hinweist, dass er vermeint, dass der Lebensmitteleinzelhandel diesen Vorteil nicht weitergeben wird. Da kennt Kollege Bartenstein offensichtlich sein eigenes Gesetz nicht, denn § 7 des Preisgesetzes, sehr geschätzter Herr Kollege Bartenstein, verpflichtet die Unternehmen dazu.

Ich zitiere § 7 des Preisgesetzes:

„Entfallen in den Preisen von Sachgütern oder Leistungen enthaltene Steuern ..., so sind die Preise um diese Beträge herabzusetzen.“

Das ist geltendes Recht! Das muss nur umgesetzt werden durch entsprechende Maß­nahmen des Wirtschaftsministeriums, meine sehr geschätzten Damen und Herren! (Beifall und Bravorufe bei der SPÖ.) Das erwarten die Menschen von der Regierung, und das müssen wir auch tun.

Meine sehr geschätzten Damen und Herren des Hohen Hauses, Sie können uns auch ein zusätzliches Instrument in die Hand geben, wenn Sie das etwa im Rahmen eines Antrages beschließen, denn: Wir schlagen vor, dass der Lebensmitteleinzelhandel sei­ne Preise auch über das Internet zur Verfügung stellen soll – dabei handelt es sich um einen Vorschlag von Professor Schulmeister –, da so die Transparenz auf dem Le­bensmittelsektor deutlich erhöht und auch kontrolliert werden kann, und zwar vom Kon­sumentenschutzminister, vom Wirtschaftsminister, ob es tatsächlich zu einer Weiterga­be der Reduktion, der Halbierung der Mehrwertsteuer gekommen ist.

Meine sehr geschätzten Damen und Herren, das sind ganz, ganz wichtige Beiträge, und ich verstehe überhaupt nicht, warum dagegen auch mit dem Argument argumen­tiert wird, der Kaviar, der Hummer, die Languste, die Wachteleier, die brauchen doch


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nicht verbilligt zu werden. (Abg. Strache: Die sind ja eh alle ausgenommen! Die sind ja keine Grundnahrungsmittel!)

Ich frage die Kolleginnen und Kollegen: Wann haben Sie zuletzt Hummer, Kaviar, Lan­gusten oder Wachteleier gekauft? (Abg. Strache: Alles ausgenommen!) – Wahrschein­lich noch nie! Ich frage auch auf dieser Seite (in Richtung ÖVP): Vielleicht ein bisschen mehr, aber zum regelmäßigen Speisezettel wird es auch hier nicht gehören. (Abg. Strache – in Richtung ÖVP –: Sie kennen den Antrag eben nicht! Alles ausgenom­men!) – Meine sehr geschätzten Damen und Herren, wir kümmern uns nicht um Hum­mer, Langusten und Wachteleier, sondern uns geht es um die Vollmilch, um den Käse, um das Jogurt, um das Brot, uns geht es um das, was die Menschen tagtäglich brau­chen! (Beifall und Bravorufe bei der SPÖ.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wenn wir das, was an Vorschlägen der So­zialdemokratie im Fünf-Punkte-Programm zur Beschlussfassung heute und am 24. Sep­tember vorliegt, was auch an ergänzenden Anträgen von anderen Fraktionen vorliegt, die dieses Ziel haben, den Teuerungsausgleich zu verbessern, die Teuerungsabgel­tung energisch anzugehen, wenn wir das umsetzen, dann leisten wir alle gemeinsam – und das ist mein Appell – einen Beitrag, dass dieses unser Land wieder ein Stück fai­rer, sozialer und gerechter wird! – Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Anhaltender Beifall und Bravorufe bei der SPÖ.)

16.31


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mag. Kuntzl. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


16.31.58

Abgeordnete Mag. Andrea Kuntzl (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren auf der Regierungsbank! Sehr geehrte Damen und Herren! Endlich klare Worte von der Regierungsbank! Genau darum geht es: Die letzten Tage im Parla­ment zu nutzen, um noch wirkungsvolle Maßnahmen für die österreichische Bevölke­rung zu beschließen. (Beifall und Bravorufe bei der SPÖ.)

Vor einigen Tagen, sehr geehrte Damen und Herren, hat Herr Vizekanzler Molterer ge­radezu historische Worte gesprochen. Er hat gesagt, die ÖVP bewegt sich, und das ist gut so. – Ja, habe ich mir gedacht, das wäre gut so, denn es wäre auch neu. Die ÖVP hat sich in den letzten 18 Monaten sehr wenig bis gar nicht bewegt und daher sehr vie­les blockiert, was umzusetzen wichtig gewesen wäre. (Abg. Steibl: Aber Wilhelm Mol­terer war der Erste, der gesagt hat, die 13. Familienbeihilfe wird ausbezahlt – und nicht der Faymann!)

Dann habe ich mir angeschaut: Wohin bewegt sich denn die ÖVP? – Und als ich dies­bezüglich nachlas, da habe ich mir gedacht, ich lese unser Wahlprogramm! Das hat mich einerseits gefreut, andererseits habe ich mir gedacht: Warum haben Sie sich denn nicht schon früher bewegt? Was hätten wir nicht alles in den letzten 18 Monaten umsetzen können (Abg. Großruck: Sie haben Ihren Bundeskanzler selbst abgeschos­sen! – Da redet wer!), wenn die ÖVP schon früher den Entschluss gefasst hätte, sich zu bewegen, und nicht erst jetzt, wo der Druck von Seiten der Wählerinnen und Wähler da ist?! (Abg. Großruck: Dabei schießen Sie ihren eigenen Bundeskanzler ab! Ihr habt euren Bundeskanzler abgeschossen! – Weitere Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Aber der Herr Vizekanzler hat ja leider ein paar Tage zuvor gesagt, es reicht, und hat den Schlussstrich gezogen und hat gefunden, jetzt wird nur mehr wahlgekämpft – am liebsten hätten Sie ja Parlamentssitzungen vor den Wahlkämpfen überhaupt abge­schafft –, und wir plakatieren jetzt nur mehr Wahlversprechen, und nachher schauen wir dann, wie es wirklich weitergeht. (Abg. Murauer: Ihr Beispiel machen wir nicht! Das war Ihr Beispiel!)


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Aber, sehr geehrte Damen und Herren, es ist nicht genug, schöne Versprechen zu pla­katieren. Da habe ich schon ein gewisses Verständnis (Zwischenbemerkung von der Regierungsbank: Eine gewisse Erfahrung vor allem!) für weite Teile der österreichi­schen Bevölkerung, die sagt: Okay, jetzt Wahlzuckerln – aber wie geht es nachher wei­ter? (Ruf: Wer bezahlt?)

Da bin ich schon sehr froh darüber, dass Werner Faymann da einen ganz anderen Stil hat, dass Werner Faymann gesagt hat: Ich will da nicht mehr länger herumstreiten und herumreden (Abg. Rädler: „Ja“, ...!), ich will Nägel mit Köpfen machen!, und ein Paket mit fünf ganz konkreten Maßnahmen auf den Tisch gelegt hat und gesagt hat: Verhan­deln wir das jetzt hier, verhandeln wir das im Hohen Haus und schauen wir, dass wir vor der Wahl zeigen, dass es uns ernst ist (Abg. Rädler: Ja, „super“! – Abg. Steibl: Und die letzten eineinhalb Jahre?), der österreichischen Bevölkerung zu helfen, Entlas­tungsmaßnahmen zu setzen! (Beifall bei der SPÖ.)

Zum Beispiel: Die ÖVP plakatiert jetzt die Erhöhung der Familienbeihilfe. – Da war ich ja besonders verblüfft, als ich die Plakate der ÖVP gesehen habe, denn das sagen wir seit Langem (Abg. Steibl: Und wir haben es in die Wege geleitet!): Die Familienbeihilfe ist seit dem Jahr 2000 nicht erhöht worden; die Familien brauchen jetzt dringend Unter­stützung, besonders jetzt, wo sie von der Teuerung so sehr betroffen sind. (Ruf bei der ÖVP: Ihr braucht nur zuzustimmen!) Aber: Wir wollen das vor der Wahl machen (Abg. Steibl: Wir machen es auch vor der Wahl!), und es nicht nur versprechen und plakatie­ren, und zwar wollen wir es für alle Kinder machen, sehr geehrte Damen und Herren, nicht erst für die Kinder ab dem Schulalter. Auch die unter sechs Jahre alten Kinder, die Eltern von diesen Kindern brauchen dringend Unterstützung!

Daher: Raffen Sie sich bitte auf! – Ich weiß ja nicht genau, was Ihre Linie jetzt ist: In der Früh sagt Herr Missethon, nicht für alle, später sagt der Herr Vizekanzler, doch für alle. – Raffen Sie sich auf, stimmen Sie unserem Antrag zu! (Abg. Dr. Schüssel: Sind jetzt die Wachteleier drinnen oder nicht?) Machen wir es für alle Familien mit Kindern, denn alle brauchen dringend die Erhöhung! (Beifall bei der SPÖ.)

Apropos Ausbildung, sehr geehrte Damen und Herren: die Studiengebühren. Also of­fenbar schaffen wir es noch in dieser Legislaturperiode, die Studiengebühren abzu­schaffen – und das ist mir auch seit vielen Jahren ein Herzensanliegen, und es wird für mich ein großer Tag sein, wenn wir das schaffen.

Mein Sohn kam neulich nach Hause, legte mir das auf den Tisch (die Rednerin hält zwei kleine schwarz-gelbe Säckchen mit Inhalt in die Höhe) und sagte: Schau her, die ÖVP verteilt Studentenfutter, statt dass sie die Studiengebühren abschafft! Das ist ja ein besonderer Zynismus! – Dann schaute ich mir das an und sah: Nicht irgendjemand von der ÖVP verteilte hier Studentenfutter, sondern Dr. Johannes Hahn! (Abg. Mag. Wurm: Na, sehr interessant! – Ruf bei der SPÖ: Wo ist er denn?) Der Wissen­schaftsminister lässt Studentenfutter verteilen, statt dass er sich für die Verbesserung der sozialen Situation der Studierenden einsetzt! – Also, bitte: Geben Sie Ihrem Herzen einen Stoß und stimmen Sie mit uns gegen die Studiengebühren! (Beifall bei der SPÖ.)

Sehr geehrte Damen und Herren, was die Teuerung an sich betrifft, so sagen 40 Pro­zent der Haushalte, wir spüren das ganz dramatisch und wir müssen sparen. Und da machen die Lebensmittel und die Grundnahrungsmittel einen wesentlichen Anteil aus! Wenn Sie, sehr geehrte Damen und Herren, Herr Dr. Schüssel, von „Peanuts“, von „ein paar Cent“ sprechen: Für Sie sind das ein paar Cent, aber für Durchschnittshaushalte sind 400 € an Ersparnis eine ganze Stange Geld, und das sollten Sie nicht so als „ein paar Cent“ abtun. (Abg. Dr. Schüssel: Dann müssen sie jede Woche um 160 € Le­bensmittel einkaufen – um 160 € in der Woche! –, wenn sie sich wirklich 400 € erspa­ren wollen!)


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Ich verstehe auch nicht ganz die Kritik von Professor Van der Bellen an dieser Maß­nahme, weil wir immer in Verteilungsdebatten gesagt haben, dass die indirekten Steu­ern, hohe indirekte Steuern ungerecht sind, weil alle gleich zahlen müssen.

Also, das wäre auch eine sehr wichtige Maßnahme: die Halbierung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel.

Geben Sie sich einen Ruck, unterstützen Sie dieses Entlastungspaket! Treten Sie den Wahrheitsbeweis an – denken Sie an die Wahlen! (Beifall bei der SPÖ.)

16.37


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Amon. 4 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


16.38.12

Abgeordneter Werner Amon, MBA (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehr­ter Herr Vizekanzler! Sehr geehrte Damen und Herren auf der Regierungsbank! Wir gehen in der Tat auf wirtschaftlich nicht ganz einfache Zeiten zu. (Abg. Dr. Jarolim: Ah, geh!) – Ja, Herr Jarolim, man sieht, wie ernst Sie das heutige Thema nehmen. – Fast täglich kommt aus den USA eine Meldung, dass wieder ein Geldinstitut in Schwie­rigkeiten geraten ist, fast täglich ereilt uns eine Meldung, dass ein österreichisches Un­ternehmen Mitarbeiter entlassen muss. Ich habe mir eigentlich gedacht, dass deshalb die heutige Debatte, die ja durchaus einen wirtschaftspolitischen Hintergrund hätte ha­ben können, ernst genommen wird. Ich möchte da schon dem Spitzenkandidaten der SPÖ und ihrem Vorsitzenden, Herrn Faymann, sagen, dass es eigentlich außerordent­lich enttäuschend ist, dass Sie nur deshalb zu dieser Debatte am heutigen Tag hierher kommen, weil eine Mehrheit des Parlaments Sie dazu zwingt. Das ist enttäuschend, Herr Faymann! Ich möchte Ihnen das wirklich sagen. (Beifall bei der ÖVP.)

Dasselbe gilt für den Herrn Sozialminister, der eben vermeintlich hier sein soziales Herz ausgeschüttet hat: Auch Sie hatten nicht vor, hierher zu kommen. Auch Sie muss­ten mit einer Parlamentsmehrheit dazu gezwungen werden, an der heutigen Debatte teilzunehmen. – So sieht das soziale Herz der SPÖ aus! (Beifall bei der ÖVP.)

Offenbar wird Ihre Amtszeit wegen Erfolg nicht verlängert, deshalb hat ja Frau Präsi­dentin Prammer schon Ihre Nachfolger genannt.

Ich möchte mich aber bei Frau Präsidentin Prammer ausdrücklich entschuldigen. Wir ha­ben ihr heute parteipolitisches Verhalten vorgeworfen. Immerhin hat sie binnen 48 Stun­den diese Sitzung einberufen, ist also somit dem Wunsch der SPÖ nachge­kommen. Dann war kein einziger SPÖ-Minister da. Ich nehme das in aller Form zurück. Es war partei­schädigendes Verhalten, parteischädigend für die SPÖ, meine Damen und Herren! (Ru­fe bei der SPÖ: Na geh!)

Wir gehen auf wirtschaftspolitisch schwierige Zeiten zu, meine Damen und Herren, und wir sind froh, dass es mit Willi Molterer einen Finanzminister gibt, der die richtige Ant­wort auf die Probleme, die vor uns liegen, gibt, etwa die Antwort, der Teuerung nicht zuzuarbeiten, einen Gebührenstopp auszurufen. Und da bin ich wieder beim Herrn Faymann. Herr Faymann, warum haben Sie nicht sichergestellt, dass die Vignetten­preise nicht erhöht werden? Herr Buchinger, warum haben Sie nicht sichergestellt, dass die ORF-Gebühren nicht erhöht werden? Sie sind der Konsumentenschutzminis­ter! Es ist Ihre Zuständigkeit, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP. – Zwi­schenrufe bei der SPÖ.)

Es war unser Finanzminister Wilhelm Molterer, der den Vorschlag gebracht hat, den El­tern im September, wenn Schulbeginn ist, zu helfen und die 13. Familienbeihilfe auszu­bezahlen. Es war Willi Molterer! Schön, wenn Sie einen Ergänzungsvorschlag einbrin­gen; wir werden diesen natürlich gerne annehmen.


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Und dann das Pflegechaos, Herr Sozialminister, das Sie verursacht haben! – Willi Mol­terer brachte Ordnung in dieses Durcheinander. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren, das ist ja wirklich ein Treppenwitz der Geschichte. Und dann der Antrag, den Sie heute einbringen, und da bitte ich Sie jetzt wirklich, vielleicht können Sie ihn noch abändern. Sie bringen den Antrag ein und subsumieren dann über Seiten, was Sie mit dem günstigeren Mehrwertsteuersatz meinen, nämlich welche Lebensmittel künftig nur mit 5 Prozent besteuert werden sollen.

Und dann heißt es da unter Punkt 2: Krebstiere. Langusten gehören, wie ich meine, zu den Krebstieren, wenn ich richtig informiert bin. Da sind ausgenommen Weichtiere. Das sind, glaube ich, Schnecken, wenn ich in Biologie richtig aufgepasst habe. (Zwi­schenruf der Abg. Mag. Wurm.)

Unter Punkt 3 haben Sie dann die Vogeleier. Da haben wir sie wieder, die Wachteleier­koalition. Meine Damen und Herren, so schaut Ihr soziales Empfinden aus!

Ich würde Ihnen empfehlen, meine Damen und Herren, vor den Wahlen nicht ständig Dinge zu versprechen, die Sie dann nicht halten können. Die Antwort, die wirtschafts­politische Antwort auf die wirklich schwierigen Zeiten, auf die wir zugehen – die Pro­gnosen sind nicht sehr gut –, die der Herr Faymann gibt, ist, dass er Weihnachten aus­gerufen hat.

Da muss ich Sie abschließend fragen: Kennen Sie den Unterschied zwischen dem Weihnachtsmann und dem „Faynachtsmann“? (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Der Weih­nachtsmann bringt Geschenke für die Kinder, die die Eltern bezahlen. Der „Faynachts­mann“ aber bringt Geschenke für die Eltern, für die die Kinder noch lange zahlen wer­den. (Beifall bei der ÖVP.)

16.43


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Von der Regierungsbank aus hat sich Herr Vi­zekanzler Mag. Molterer zu Wort gemeldet. – Herr Vizekanzler, bitte.

 


16.43.30

Bundesminister für Finanzen Vizekanzler Mag. Wilhelm Molterer: Meine sehr ge­ehrten Damen und Herren! Es ist heute in dieser Sondersitzung das Wort „Sternstun­de“ gefallen, und ich frage Sie (Zwischenrufe des Abg. Ing. Westenthaler– ich habe mich gemeldet –: Ist es wirklich eine „Sternstunde“ des Parlaments, Herr Kollege Cap, wenn zu Beginn der Sitzung jene Regierungsmitglieder nicht hier sind, die für wichtige Fragen Verantwortung tragen?

Meine Damen und Herren auch vor den Fernsehschirmen! Ist es wirklich eine Stern­stunde, wenn in jeder Rede, die hier gehalten worden ist, ein neuer Vorschlag einge­bracht wurde, wie man Steuergeld ausgeben kann? Ist es wirklich eine Sternstunde, meine Damen und Herren, wenn nach jeder Rede die Schuldenlast größer geworden ist? Ist es wirklich eine Sternstunde, wenn nach fast jeder Rede das Risiko auf neue Steuerlasten größer geworden ist? Verstehen Sie, Herr Kollege Cap, das wirklich als Sternstunde der Politik?

Ich muss Ihnen schon sagen, auch den Menschen vor den Fernsehschirmen: Wenn wir in schwierigere Zeiten hineingehen – und das tun wir –, dann braucht es doch jeman­den, der in der Politik Besonnenheit zeigt und eine ruhige Hand hat, dann braucht es doch jemanden in der Politik, der Verantwortung dafür trägt, dass die Hilfe bei den Be­troffenen ankommt (Beifall bei der ÖVP), und dann braucht es doch jemanden, meine Damen und Herren, der auch sagt, was möglich ist und was nicht.

Ich bitte alle Parteien, vor allem die SPÖ, die FPÖ und das BZÖ, zu bedenken, was wir gerade gestern vom Herrn Präsidenten des Rechnungshofes gehört haben, was ich in dieser Diskussion für wirklich wichtig halte: Offensichtlich ist es Ihnen entgangen, dass


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wir leider nach wie vor ein Budgetdefizit haben. Wir haben keinen Budgetüberschuss! Es ist Ihnen offensichtlich entgangen, meine Damen und Herren, dass wir in der Repu­blik Schulden haben, und es ist Ihnen offensichtlich entgangen, meine Damen und Herren, dass wir mit dieser Politik, die Sie, SPÖ, FPÖ, BZÖ und leider auch Grün, heu­te hier vorgestellt haben, in Wirklichkeit neue Schulden oder höhere Steuern riskieren. Das müssen die Menschen nach dieser angeblichen „Sternstunde“ wissen! (Beifall bei der ÖVP.)

Es ist nicht einfach so, dass das Geld abgeschafft ist, und es ist auch nicht so, wie der Eindruck erweckt wird, dass das Budget der Bankomat ist, der im Himmel gefüllt und auf Erden entnommen wird. Die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler sind es, die dann zur Kasse gebeten werden, wenn es um die Stunde der Wahrheit geht. Das müs­sen wir den Menschen sagen. (Neuerlicher Beifall bei der ÖVP.) Das dürfen wir in die­ser Republik doch nicht zu einer Selbstverständlichkeit werden lassen!

Daher helfen wir den Familien mit mehr Kindern. Ja, wir helfen auch bei Kindern, die jünger sind als sechs Jahre. Wir helfen jenen, die Pflege brauchen. Dort ist Hilfe not­wendig. Wir helfen den älteren Menschen durch frühere Pensionsanhebung. Und wir helfen den Menschen, die tatsächlich lange gearbeitet haben, mit einer vernünftigen Verlängerung der „Hacklerregelung“ und einer fairen Übergangsregelung.

Aber die Menschen müssen auch wissen, was hier vorgeschlagen ist. Und ganz offen gesagt: Die SPÖ ist auf einem Weg, den ich nicht mehr verstehe. Sie brauchen offen­sichtlich jetzt die FPÖ, denn ich kann mir ja überhaupt nicht vorstellen, dass die SPÖ allein auf diese Idee gekommen wäre. Ich meine, da werden 1,3 Milliarden – Herr Kol­lege Faymann, 1,3 Milliarden €! – für eine Umsatzsteuersenkung vorgeschlagen! Das ist die Hälfte der geplanten Steuerentlastung! Sie haben bereits jetzt die Hälfte der Steuerentlastung für den Mittelstand verprasst.

Ich frage Sie: Wissen Sie überhaupt, was damit geschieht? Wer Profi ist, weiß, bei­spielsweise die Getränkesteuersenkung auf null ist bei den Konsumenten überhaupt nicht angekommen. Und genau dasselbe wird jetzt passieren. Sie opfern 1,3 Milliarden dem Wahlpopulismus, damit Sie die FPÖ auf Ihre Seite bekommen, niemand hat etwas davon – und der Mittelstand ist der Zahler! Wie können Sie das verantworten?! (Beifall bei der ÖVP.)

Wer sich damit auskennt, weiß, das ist eine Umverteilung von unten nach oben. Das ist die Wahrheit einer derartigen Politik! Wo ist denn Ihr sozialpolitisches Grundverständ­nis? – Da machen wir von der ÖVP nicht mit! Die größte Sache überhaupt ist dann – das sehe ich beim Lesen Ihres Gesetzes –, wenn es offensichtlich ernst wird, wenn Sie sich nicht mehr auskennen zwischen Wachtelei und Kaviar, rufen Sie den Finanzminis­ter zur Hilfe, denn anders könnte ich mir überhaupt nicht vorstellen, dass da eine Ver­ordnungsermächtigung für den Finanzminister drinnen ist. Wenn es Ihnen zu kompli­ziert wird, dann brauchen Sie offensichtlich jemanden, der Ihnen einen Rat gibt.

Ich gebe Ihnen einen guten Rat: Vergessen Sie diesen Unsinn! (Beifall bei der ÖVP.) Er kommt bei den Menschen nicht an, er gefährdet die Steuerentlastung für den Mittel­stand, und er ist in Wirklichkeit ein sozialpolitisches Desaster, meine Damen und Her­ren!

Ich appelliere auch an alle, die die Studienbeiträge abschaffen wollen: Sie nehmen den Universitäten die Chance, und Sie nehmen damit den jungen Menschen die Chance, meine Damen und Herren! Und ich frage auch hier: Wo ist Ihr sozialpolitisches Grund­verständnis? Sie streichen die Studienbeiträge, laden die Steuerzahlerinnen und Steu­erzahler ein, den Universitäten das Geld zu geben, das Sie ihnen vorher nehmen, und damit zahlen plötzlich der Steuerzahler und die Steuerzahlerin dafür, dass sich die Kin-


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der aus begüterten Elternhäusern die Studienbeiträge ersparen. Ist das Sozialpolitik? – Da sage ich: Na bravo, weit haben Sie es gebracht, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP.)

Daher: Wir gehen den Weg der sozialen Gerechtigkeit, wir gehen den Weg dessen, was verantwortbar ist, wir versprechen nicht mehr, als wir halten können. Und wir sa­gen klar: Soziale Gerechtigkeit braucht ein starkes wirtschaftliches Fundament und kei­ne leeren Versprechungen, die unsere Kinder und Kindeskinder zahlen müssen! Da tue ich nicht mit. Und ich hoffe, es setzt sich bei Ihnen das soziale Gewissen durch – und nicht der billige Wahlpopulismus. (Lebhafter Beifall und Bravorufe bei der ÖVP.)

16.50


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Dr. Gla­wischnig-Piesczek. Maximale Redezeit: 10 Minuten. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


16.50.39

Abgeordnete Dr. Eva Glawischnig-Piesczek (Grüne): Herr Präsident! Geschätzte Damen und Herren auf der Regierungsbank! Werte Kolleginnen und Kollegen! Dass die Studiengebühren heute abgeschafft werden, das ist richtig, Herr Vizekanzler Molte­rer, und ich sage Ihnen zwei wichtige Argumente dazu. Das eine Argument ist: Es gibt einen sehr guten Bericht, ich glaube, noch von Ex-Bildungsministerin Gehrer, zur so­zialen Lage der Studierenden in Österreich, und wenn Sie den nachlesen, werden Sie sehr klar erkennen können, dass sich die soziale Lage der Studierenden in den letzten Jahren dramatisch verschlechtert hat. Der Großteil arbeitet, der Großteil kämpft mit den Lebenserhaltungskosten, der Großteil kämpft mit Verbindungen zwischen Stu­dium, Arbeit und Familie. Daher: Die Studiengebühren gehören für diese Mensche grundsätzlich abgeschafft. Das ist das Sachargument. (Beifall bei Grünen und SPÖ.)

Das zweite Argument ist ein grundsätzliches bildungspolitisches Argument. Ich bin der Meinung, die Grünen sind der Meinung, dass es in Österreich grundsätzlich einen frei­en Bildungszugang geben soll: vom Kindergarten, von den Kinderbetreuungseinrich­tungen bis zu den Universitäten. Bildung soll für alle frei zugänglich sein. Da gehört der Gratiskindergarten dazu, da gehört eine besser ausgestattete Schule dazu, und da­zu gehören auch finanziell besser ausgestattete frei zugängliche Universitäten. (Beifall bei den Grünen.)

Wir alle sind im Moment im Wahlkampf, und ich glaube, ich erzähle Ihnen nichts Neu­es: Das, was Sie, ich und viele von uns die ganze Zeit hören, ist, dass viele Menschen in Österreich von der Politik die Nase gestrichen voll haben, vor allem von den letzten zwei Jahren, von den Streitereien. Heute haben wir aber leider, und zwar auf weiten Strecken, dieses Vertrauen nicht wieder verbessern beziehungsweise herstellen kön­nen.

Ich möchte, wenn wir über Sozialpolitik und Gerechtigkeit diskutieren, ebenso über Umverteilungsmaßnahmen und Steuerpolitik, nicht ständig bei diesen Listen von Le­bensmitteln landen, bei diesen „Luxuslebensmitteln“, über die es sich herrlich polemi­sieren lässt, wo die Menschen mittlerweile fassungslos aussteigen, weil sie sich von uns – zu Recht – erwarten, dass wir Sozialpolitik anders, jedenfalls seriöser diskutie­ren, vor allem maßnahmenorientiert diskutieren. (Beifall bei den Grünen.)

Ich glaube, dass es gleichfalls eine sehr wichtige Aufgabe wäre, eine gewisse Orientie­rung zu geben, ein bisschen zu analysieren und nachzudenken, was denn die Ursa­chen für diese Preissteigerungen sind, was wir dagegen langfristig unternehmen kön­nen – und nicht nur bis zum 28. September, sondern für die nächsten fünf Jahre, für die nächsten zehn Jahre. Eine solche Debatte kommt völlig zu kurz. Und es ist wirklich


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schade, dass wir hier in diesem Haus keinen sachlichen Diskurs zu den wirklichen Zu­kunftsfragen, zu den wirklich großen Herausforderungen zustande bringen.

Der Hintergrund – das ist teilweise angesprochen, aber nicht wirklich diskutiert wor­den –: Wir haben es mit einem völligen Wechsel unseres Energiesystems zu tun. Die Ölpreisentwicklung ist ein Vorgeschmack auf das, was in den nächsten 20 Jahren noch auf uns zukommen wird. Das, was sich in den letzten 100 Jahren verändert hat, ist un­gefähr das, was uns in den nächsten 20, 30 Jahren erwartet, wenn wir konsequent das gesamte Weltwirtschaftssystem vom Öl unabhängig machen werden müssen, weil Öl unerschwinglich sein wird. – Das ist die Wahrheit, vor der Sie konsequent die Augen ver­schließen und mit Lebensmittelpaketen, Heizkostenzuschüssen und Pendlerpauscha­len in einer Sackgasse angelangt sind, aus der wir konsequent herauskommen müssen. (Beifall bei den Grünen.)

Die Inflation hat diese Ursache, und ich denke, die einzig konsequente Antwort darauf wäre – wir haben hier den Energieminister, den Sozialminister und den Finanzminister sitzen –, Modelle, Konzepte auszuarbeiten, wie wir Österreich mittelfristig energieun­abhängig machen können. Das ist auch eine nicht nur wirtschafts- und sozialpolitisch entscheidende Frage für die Zukunft, sondern für die gesamte Außen- und Friedens­politik, denke ich.

Schauen wir doch einmal, von wem wir im Moment abhängig sind: Das ist Libyen, das ist Nigeria, das ist der Irak, das ist Saudi-Arabien; beim Gas ist es das „System Putin“. – Ich glaube, das ist überhaupt keine Garantie für die Zukunft. Im Gegenteil: Das ist das Un­sicherste, was es für das österreichische Wirtschaftssystem geben kann, näm­lich diese Ab­hängigkeit zu verlängern.

Daher fordere ich Sie konsequent auf und flehe Sie wirklich nachdrücklich an: Gehen Sie mit uns den Weg des radikalen Ausstiegs aus Öl und Gas in Österreich mit und unter­stützen Sie die Grünen! Viele Menschen gehen diesen Weg schon freiwillig in ihren Häu­sern, mit ihren Heizungen, mit ihrer Mobilität. Behindern wir die Menschen nicht länger, sondern unterstützen wir sie bei diesem Weg! (Beifall bei den Grünen.)

Der Herr Sozialminister weiß ganz genau: Vergangenes Jahr waren es 4 Prozent der Bevölkerung, die ihre Häuser nicht mehr adäquat heizen konnten; im nächsten Winter werden es eine halbe Million Menschen sein. Pendlerinnen und Pendler klagen. Vor al­lem viele Frauen klagen, die eine Doppel- und Dreifachbelastung, was die Kosten be­trifft, haben. – Ich denke, wir könnten ein vernünftiges Paket anstatt dieser Mehrwert­steuersenkung schnüren, dem vielleicht eine Mehrheit im Haus zustimmen kann – und nicht nur Rot-Blau.

Zu einer Mehrwertsteuersenkung: Ich glaube, das ist ausdiskutiert, und wenn man wirklich soziale Gerechtigkeit herstellen möchte, dann nicht über Massensteuern, son­dern über eine gezielte Entlastung dieser Gruppen; ebenso über eine gezielte Lösung von Problemen, die genau diese Gruppen haben. Und eines davon ist die Energiever­sorgung, auch die Mobilität, aber auch die Kinderbetreuung. Da gibt es sehr, sehr viele Maßnahmen, die konkret direkt diese Gruppen betreffen – und daher keine Gießkan­nen-Politik. Ich kann da wirklich die Argumente vonseiten der SPÖ nicht nachvollzie­hen. (Beifall bei den Grünen.)

Was ließe sich mit 1 Milliarde € alles machen? – Mit 1 Milliarde € könnte man öster­reichweit, und zwar flächendeckend, Gratis-Kinderbetreuung anbieten, auf einem hö­heren Niveau. Das kostet ungefähr 400 Millionen €.

Mit 1 Milliarde € könnten wir zusätzlich für Schülerinnen und Schüler, für Lehrlinge, für Jugendliche, für Studierende Gratisfreifahrt beziehungsweise eine Studierendenfrei­fahrt einführen.


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Zusätzlich könnten wir mit diesem Geld noch Austauschprogramme machen – für Ein­familienhäuser auf dem flachen Land, die sich für einen Kesseltausch von Öl auf Pel­lets den Kessel nicht leisten können, 15 000 € vorfinanzieren. Wir könnten weiters vor allem in großen Zinshäusern in die thermische Sanierung investieren, für Familien, die dort wohnen, die dort unter den Heizkosten leiden und selbst gar nichts tun können, die sozusagen Gefangene sind, die Heizkosten um 90 bis 95 Prozent senken.

Mit dieser 1 Milliarde € könnten wir so viele vernünftige Dinge machen, sodass ich wirklich nicht nachvollziehen kann, warum hier darüber nicht einmal eine ordentliche Debatte geführt wurde. Wir haben mit der SPÖ kurz darüber gesprochen, aber es ist offensichtlich klar, diese hat sich entschieden: Die SPÖ möchte mit den Freiheitlichen dieses Mehrwertsteuersenkungspaket unbedingt machen! – Das ist sachlich nicht nachvollziehbar, es ist aus meiner Sicht auch politisch nicht nachvollziehbar, und es gibt, wie gesagt, eine ganze Fülle von Dingen, die sehr, sehr viel mehr Sinn machen würden. (Beifall bei den Grünen.)

Ein letztes Wort noch: Herr Vizekanzler und Finanzminister, Sie klagen ständig darü­ber, dass von allen „große Wahlzuckerl“ versprochen werden, und Sie sagen, wenn man so etwas verspricht und nicht dazusagt, wie man es finanzieren möchte, dann werden entweder Steuererhöhungen oder Sparpakete herauskommen. – Das ist voll­kommen richtig, aber ich glaube, man muss sich dazu bekennen, auch die österreichi­sche Steuerstruktur ändern zu wollen. Diese ist bei Weitem nicht mehr gerecht, schon lange nicht mehr gerecht, und Sie haben in den letzten zwei Jahren nichts dazu beige­tragen – ganz im Gegenteil –, Gerechtigkeit im Steuersystem wiederherzustellen.

Warum senken wir nicht die Sozialversicherungsbeiträge, warum senken wir nicht die Lohnsteuer, warum finanzieren wir das nicht über eine Abschaffung der Privilegien aus der Stiftungsbesteuerung? Warum machen wir das nicht? (Beifall bei den Grünen.)

Muss man sich dafür genieren – ich habe den Eindruck, dass Sie sich dafür genieren –, wenn man sagt, man möchte bestimmte Gruppen, die es wirklich nicht mehr notwendig haben, entlastet zu werden, nämlich die obersten Zehntausend in Österreich, bitten, einladen, mehr zum Sozialsystem, zum Bildungssystem, zum Gesundheitssystem bei­zutragen? Ich glaube, viele dieser Menschen sind dazu sogar gerne bereit. Und des­wegen verstehe ich auch nicht, warum es unmoralisch oder gar ein Albtraum sein soll, wenn man auch über Steuern diskutieren will, auch wieder über Steuererhöhungen dis­kutieren will, eben für diejenigen, für die das wirklich kein Problem darstellt. (Beifall bei den Grünen.)

Zum Abschluss, Kollege Cap: Sie kennen die Argumente der Bevölkerung, wie ich sie vorhin beschrieben habe. Es war heute sicher nicht in Ordnung, dass man eine Son­dersitzung einberuft und kein Minister der SPÖ hier ist, sich überlegt hat, hier ins Hohe Haus zu kommen. Das war sicher nicht in Ordnung! Aber anstatt zu sagen, okay, das war nicht in Ordnung, dann zu sagen, das war ein augenzwinkerndes taktisches Schwänzen für den Konsumenten, für die Konsumentin, um jetzt irgendwelche Koali­tionsbildungswehen, die Sie noch im Nachhinein haben, nachzubilden, das verstehe ich überhaupt nicht. Und ich glaube, das versteht überhaupt niemand.

Man kann doch auch einmal sagen: Wir haben einen Fehler gemacht! Ich glaube, man braucht in der Politik wieder diese Ehrlichkeit. Okay, könnte man sagen, wir alle sind nicht die Gescheitesten, wir alle wissen nicht bei allen Problemen die hundert- und tau­sendprozentige Lösung, aber man kann doch ohne Weiteres einmal sagen: Okay, ich entschuldige mich, das war leider ein Affront gegenüber dem Parlament und allen Men­schen, die vor dem Fernseher auf die Debatte gewartet haben und jetzt sehr viel weni­ger davon sehen können! (Beifall bei den Grünen.)

16.59



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Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Ing. Ho­fer. 8 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


17.00.00

Abgeordneter Ing. Norbert Hofer (FPÖ): Herr Vizekanzler! Herr Präsident! Hohes Haus! Meine Damen und Herren! Wir haben jetzt einen Vorgeschmack auf das bekom­men, was uns nach der Wahl blühen wird, nämlich Streit in der großen Koalition, denn das wird sich ja fortsetzen.

Da nur mehr ein bisschen meiner Redezeit in die Zeit der Fernsehübertragung fällt, möchte ich einen Punkt vorziehen, der mir wichtig ist, meine Damen und Herren. Diese Regierung hat auch in der Sicherheitspolitik versagt. Und dieses Versagen in der Si­cherheitspolitik kostet uns viel Geld. (Abg. Dr. Schüssel: Jeder Eurofighter kostet uns um 5 Millionen € mehr!) Jeder zweite Häftling in unseren Gefängnissen ist Nicht-Öster­reicher, meine Damen und Herren!

Wir bemühen uns jetzt, sehr, sehr viele Häftlinge aus den Gefängnissen zu entlassen, damit die Gefängnisse entlastet werden. Da kommt es auch zu Fällen, wie jetzt bei­spielsweise, in denen ein verurteilter Mörder, der in den neunziger Jahren sein Opfer in eine Wohnung gelockt hat, es dort erschossen und in 17 Stücke zersägt hat, entlassen wird. (Abg. Dr. Graf: Unglaublich!) Da sagt der Gefängnisdirektor: Der Mann muss ent­lassen werden, denn er zeigt eine gute Führung. Auch der Psychiater ist der Meinung, dass dieser Mann freikommen muss.

Meine Damen und Herren! Wenn jemand aus reiner Geldgier – und so war das in die­sem Fall – jemanden auf bestialische Art und Weise ermordet, als Schlächter, dann soll es keine vorzeitige Entlassung geben. (Beifall bei der FPÖ.)

Meine Damen und Herren! Das (der Redner hält eine Tafel in die Höhe) war das Opfer, nachdem dieser Schlächter und Mörder es zerteilt hat. Wir sind für das Instrument der bedingten Haftentlassung, natürlich, aber jemand, der so etwas tut, darf nicht freikom­men. Er hat Theologie studiert im Gefängnis. Er geht jetzt als Magister durch die Ge­gend, musste keine Studiengebühren zahlen. (Abg. Dr. Graf: Wie heißt er?) Ich glau­be, auch da müssen wir ansetzen.

Meine Damen und Herren, was haben wir heute gehört? – Schuldzuweisungen von SPÖ und ÖVP vor allem. Es steht für mich außer Frage, dass diese Bundesregierung die schlechteste war, die wir in der Geschichte der Zweiten Republik hatten. (Beifall bei der FPÖ.)

Es ist gut, dass dieser Streit, dieser Stillstand, diese Gehässigkeit beendet worden sind. Man müsste sich eigentlich auch bei Vizekanzler Molterer bedanken für seinen Spruch: Es reicht!

Meine Damen und Herren, wir müssen aber auch Folgendes sehen: Bereits zum drit­ten Mal ist eine Koalition, an der die ÖVP beteiligt war, vorzeitig zerbrochen. Es kann nicht immer nur am Partner liegen. Da muss man sich schon auch selbst an der Nase nehmen und schauen, ob man nicht vielleicht auch selbst Fehler gemacht hat, wenn man immer wieder mit dem Partner Schwierigkeiten hat.

Sie hätten eigentlich dankbar sein müssen, weil ja die SPÖ ein sehr angenehmer Part­ner war. Sie hat sich von vielen Wahlversprechen verabschiedet, vor allem im Sozial­bereich. Pflegegeld – Sie können sich erinnern, Sie haben vor der letzten Wahl ver­sprochen: Das Pflegegeld wird im Wert angepasst werden. Das ist leider nicht gesche­hen. Auch bei vielen anderen Leistungen, Familienleistungen gibt es keine Inflationsan­passung, keine Wertanpassung.


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Daher bringe ich folgenden Antrag ein:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Hofer, Strache, Kolleginnen und Kollegen betreffend Inflationsanpas­sung der österreichischen Familienleistungen sowie des Pflegegelds

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat eine Regierungsvorlage vor­zulegen, welche vorsieht, dass das Kinderbetreuungsgeld, die Familienbeihilfe, der Kinderabsetzbetrag sowie das Pflegegeld in einem Ausmaß erhöht werden, welches den Wertverlust, der durch unterlassene Anpassungen in den letzten Jahren entstan­den ist, ausgleicht.“

*****

Meine Damen und Herren, das heißt: Wenn heute jemand Anspruch auf Kinderbetreu­ungsgeld und Familienbeihilfe hat, dann verliert er oder sie im Vergleich zum Jahr 2002 1 100 € im Jahr durch Inflationsverlust. Wer Pflegegeld bezieht, verliert 20 Prozent! Das ist keine Kleinigkeit, und daher wollen wir diese Inflationsabgeltung.

Auch in anderen Bereichen gibt es viel zu tun; denken wir nur an den Angehörigen-Re­gress. Wenn in Österreich Angehörige, meistens nahe Verwandte, oft Kinder, aber auch Eltern, ihre Kinder, ihre Eltern zu Hause pflegen, erbringen sie damit auch eine ganz wesentliche Leistung für den Sozialstaat, weil ja die öffentliche Hand in Wirklich­keit gar nicht in der Lage wäre, das alles zu finanzieren, gar nicht in der Lage wäre, diese 400 000 Pflegebedürftigen in Heimen pflegen zu lassen. Das würde sehr viel Geld kosten.

Jetzt gibt es zwar in einigen definierten Fällen die Möglichkeit, einen Pensionsanspruch in dieser Zeit zu erwerben, aber nur in sehr klar definierten Fällen. Daher wollen wir, dass jeder, der einen Angehörigen zu Hause pflegt, in dieser Zeit auch einen Pen­sionsanspruch erwirbt, denn wenn ein 40-Jähriger seine Mutter pflegt, dann hat er zwar das Pflegegeld, mit dem er leben kann, aber er verliert seine Pensionszeit.

Es gibt bei diesem Vorschlag nur Gewinner: Es gewinnt der Pflegebedürftige/die Pfle­gebedürftige, der/die zu Hause gepflegt wird. Es gewinnt jener, der die Möglichkeit hat, seine Eltern – zumeist sind sie die Pflegebedürftigen – in den letzten Monaten, in den letzten Jahren zu begleiten, und es gewinnt die öffentliche Hand, die in Wirklichkeit ge­ringere Ausgaben hat.

Der Pensionistenpreisindex war auch Thema von Debatten hier im Hohen Haus. Natür­lich wissen wir, dass es Zeiten geben kann, in denen der Pensionistenpreisindex viel­leicht niedriger ausfällt als der Index des allgemeinen Warenkorbs. Trotzdem meine ich, dass wir diesen Schritt setzen sollten, um hier in diesem speziellen Fall für unsere Senioren diesen Pensionistenpreisindex abzurufen und die Pensionen nach diesem Pensionistenpreisindex zu erhöhen, und zwar ganz einfach deswegen, weil Senioren nicht auf Zeitgeistartikel wie Plasma-TV, Handy, Computer und so weiter zugreifen, sondern vor allem im Energie- und im Lebensmittelbereich betroffen sind, meine Da­men und Herren. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Zweytick: Vergessen Sie das mit der Mehr­wertsteuerhalbierung, dann können Sie das finanzieren!)

Es ist auch die Pensionsautomatik diskutiert worden. Jetzt frage ich mich aber: Wo gibt es eine Automatik, wenn es um Pensionserhöhungen geht? Was erreiche ich, wenn ich


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das Pensionsalter „automatisch“ nach oben setze, wenn uns der Arbeitsmarkt nicht die Möglichkeit gibt, dass jemand, der 62, 63, 64 Jahre alt ist, einen Job bekommt in der Wirtschaft? Dann bringe ich diese Menschen in die Altersarbeitslosigkeit, und das wol­len wir auch nicht.

In Richtung ÖVP: Meine Damen und Herren, wir werden heute auch die Abschaffung der Mindestkörperschaftsteuer beantragen. Das ist ein Zeitfenster, eine Möglichkeit, die wir jetzt haben, um diese Mindest-KöSt abzuschaffen. Ich glaube, dass es sinnvoll wäre, das gemeinsam zu beschließen. Wir wollen Schikanen bei Betriebsübergaben auch außerhalb der Familie abschaffen und den Freibetrag verdoppeln. Wir wollen da­mit auch ein Signal in Richtung Wirtschaft setzen, meine Damen und Herren! Ich bin gespannt, ob Sie zustimmen werden.

Warum aber, und das möchte ich zum Schluss sagen, wählen wir eigentlich? Das ist heute völlig vergessen worden! Warum wählen wir eigentlich? – Wir wählen deswegen, weil die Bundesregierung es verabsäumt hat, die Bürger über den Reformvertrag zu be­fragen, weil Rot, Schwarz und Grün der Meinung waren, dass die Menschen zu dumm sind, um über diese Frage abzustimmen.

Meine Damen und Herren von den Regierungsparteien, am Wahltag wollen Sie jetzt aber die Stimmen dieser Menschen, und ich glaube nicht, dass Ihnen das gelingen wird. Sie werden die Rechnung dafür mit Sicherheit präsentiert bekommen. (Beifall bei der FPÖ.)

17.07


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Scheib­ner. Maximale Redezeit: 10 Minuten. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


17.07.37

Abgeordneter Herbert Scheibner (BZÖ): Herr Präsident! Werte Mitglieder der Bun­desregierung! Meine Damen und Herren! Es war das wirklich eine kabarettreife Einla­ge, die wir heute schon zu Beginn dieser Sitzung genießen konnten. Zuerst haben wir gehört, dass es nicht schnell genug gehen kann, diese Nationalratssitzung hier einzu­berufen, nur war das dann anscheinend wieder zu schnell für die Regierungsmitglieder der SPÖ. „Speed kills!“, habe ich von dieser Seite (in Richtung SPÖ) immer als Kritik gehört. Das war heute ein klassisches Beispiel dafür, dass manches doch zu schnell ist, meine Damen und Herren vor allem von der SPÖ! (Beifall bei BZÖ und ÖVP.)

Es entspricht aber einem bezeichnenden Bild, das wir in den letzten zwei Jahren von dieser Bundesregierung gewonnen haben: Streit, Streit, Streit, solch skurrile Dinge, ein paar Pannen noch – und sonst haben wir nicht viel gehört, außer einem Versprechen, dass es irgendwann einmal im Jahr 2010 eine steuerliche Entlastung für die Bürger ge­ben wird als Kompensation für die Belastungslawine, die man am Beginn dieser Legis­laturperiode für die Österreicherinnen und Österreicher losgetreten hat. Sie wissen, ich habe von diesem Rednerpult aus oft gesagt, dass es ein ganz guter Trick ist, dass zu­erst die Mineralölsteuer erhöht wird, die Gebühren und Abgaben erhöht werden und man dann den Leuten eine Entlastung zu einer Zeit verspricht, wenn Sie gar nicht mehr in der Regierung sein werden. Leider hat sich das als richtig herausgestellt. Und jetzt, kurz vor der Wahl, überschlägt man sich mit Vorschlägen, wie man jetzt doch noch der Teuerung gegensteuern will.

Herr Minister Faymann, Ihnen muss man gratulieren, Sie machen das perfekt. Sie sind jetzt plötzlich neu in der Regierung, auch neu in der Politik. Sie waren überhaupt nie da, waren für nichts verantwortlich. (Abg. Keck: Wie euer Kärntner!) – „Wie euer Kärntner“, schreit der Kollege hier herunter. – Na ja, also mit Jörg Haider kann man Faymann wirklich nicht vergleichen, lieber Herr Kollege, auch wenn du das gerne hättest. (Beifall beim BZÖ.)


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Mit Jörg Haider kann man Faymann nicht vergleichen, denn Jörg Haider hat in Kärnten über Jahre hinweg gezeigt, dass er das hält, was er verspricht. Darauf warten wir bei euch von der SPÖ noch, dass ihr das haltet, was ihr versprecht. (Neuerlicher Beifall beim BZÖ.) Bis jetzt habt ihr nur versprochen und gebrochen. Der Gusenbauer-Fay­mann-Kurs zeigt das ganz deutlich.

Herr Minister, noch einmal: Perfekt! Diese Werbekampagne, alles wunderbar. Wir wer­den aber am Wahltag sehen, ob das auch wirklich aufgeht.

Ich selbst war auch jahrelang Koordinierungsminister. Ich weiß, dass es keinen Koordi­nierungsminister gibt, der nicht verantwortlich ist für die Beschlüsse, die hier getroffen werden, dass es keinen Antrag gibt, der ohne Zustimmung des Koordinierungsminis­ters in den Ministerrat und dann auch in den Nationalrat geht. Sie waren die ganze Zeit über Koordinierungsminister, Sie sind mitverantwortlich für den Streit und den Stillstand, die wir hier in den letzten zwei Jahren diskutieren mussten.

Dass man jetzt sagt: Das war alles nicht, und das ist jetzt alles neu!, ist eine wirklich gute Leistung, allerdings nicht für einen Regierungspolitiker, sondern eine gute Leis­tung der Werbestrategen, und ich weiß nicht, wer am 28. September gewählt wird, der Politiker oder der Werbestratege. Die Bevölkerung wird es zu entscheiden haben.

Das wird jetzt zwar nicht mehr diskutiert, aber der zeitliche Ablauf war ja auch interes­sant, einige Medien haben Ihnen das ja auch vorgeworfen, dass man diese fünf Punkte nur aus dem Hut gezaubert hat, um dem armen Minister Darabos aus der Klemme zu helfen, weil er diesen Abfangjägerdeal vertreten musste, über den es ein vernichtendes Urteil des Rechnungshofes gegeben hat und bei dem wir gesehen haben, wohin das Geld fließt, nämlich in parteipolitisch motivierte Kompromisse, die uns noch teuer zu stehen kommen werden. (Abg. Murauer: Bravo!) Das war ja in Wirklichkeit der Anlass für dieses Fünf-Punkte-Programm, das Sie jetzt so groß verteidigen. (Beifall beim BZÖ.)

Wir haben gesagt: Na selbstverständlich, wenn es um Entlastungen geht, sind wir ver­handlungsbereit, aber es müssen vernünftige Lösungen sein. Und ich sage Ihnen, Herr Minister, wir schauen uns das mit der Mehrwertsteuersenkung dann an. Grund­sätzlich ist nichts dagegen einzuwenden, dass man Steuern senkt, man muss nur schauen, dass es wirklich vernünftig ist. Angesichts der Diskussion über Wachteleier, Langusten und so weiter, die ich jetzt dauernd höre, bin ich schon sehr skeptisch. Wir werden ja sehen, was dabei herauskommt – denn wo endet denn das? Soll dann der Finanzminister entscheiden, was ein Grundnahrungsmittel ist? Das Schweinsschnitzel: ja, das Kalbsschnitzel: nein, der Rindslungenbraten: nein, das Gulaschfleisch: ja, der Wildfang-Branzino: nein, aber die Scholle, denn die kann man panieren: ja. Also das ist al­les ein bisschen merkwürdig. Das Wachtelei: nein, das Hühnerei: ja, das Straußenei: nein.

Ob das wirklich das ist, was die Bevölkerung von diesem Parlament jetzt verlangt, wo es eine Rekordteuerung gibt, nämlich wirklich Maßnahmen zu setzen, die eine Entlas­tung mit sich bringen, das schauen wir uns dann in den Ausschussberatungen noch ge­nau an.

Wir hätten eigentlich vorgeschlagen, dass man mit 200-€-Direktzahlungen und einem Zuschuss für kinderreiche Familien (Beifall beim BZÖ) eine wirklich rasche Entlastung für die Bevölkerung bringt, dass man die Mineralölsteuer sofort senkt und diese Belas­tung entsprechend herausnimmt.

Bei den Studiengebühren bin ich mir nicht sicher, ob das momentan wirklich das Not­wendigste ist. Da wundere ich mich, ehrlich gesagt, auch über die FPÖ, dass die dem jetzt zustimmt. Ich sage Ihnen ganz ehrlich: Auch Ihre Wähler werden das nicht verste­hen. Sie werden doch jetzt auch mit vielen Leuten reden. (Abg. Dr. Graf: Die Zugangs­beschränkungen fallen! Die Studiengebühren für Inländer werden abgeschafft!)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 98

Na wunderbar! Großartig! Die Numerus-clausus-Flüchtlinge aus Deutschland werden sich freuen, dass sie jetzt keine Studiengebühren mehr zahlen müssen, aber diejeni­gen, die 300, 400, 500 oder 600 € für Kindergartenplätze bezahlen, werden sich nicht freuen, dass sie jetzt mit ihren Steuergeldern auch noch die 150 € Entfall an Studien­gebühren finanzieren müssen, meine Damen und Herren. (Beifall beim BZÖ.)

Gratis Bildungszugang, wie jetzt gesagt worden ist, ja, aber dann wirklich überall, und da fangen wir einmal bei den Kinderbetreuungseinrichtungen an, denn dabei geht es darum, wirklich die Bevölkerung und die jungen Familien zu entlasten.

Die sogenannte Hacklerregelung soll jetzt verlängert werden, Herr Kollege Cap. Ganz wunderbar! Da haben wir ja auch bei Ihnen wenigstens etwas erreicht. Ich habe hier einen Dringlichen Antrag vorliegen – ich habe keine Zeit mehr, das jetzt noch auszu­führen – aus dem Jahr 2003 vom Kollegen Cap: Kein Pensionsraub für Abfangjäger! Auch interessant: Damals hat man noch so getan, als könnte man keine Pensionen mehr finanzieren, weil es die Flugzeuge gibt. Jetzt haben Sie sie im Rahmen eines schlech­ten Kompromisses gekauft.

Damals sagen Sie aber noch: Die „Hacklerregelung“ ist überhaupt ein Unsinn, weil sie nur 10 Prozent der Betroffenen auch entsprechend begünstigt. Jetzt auf einmal ist die „Hacklerregelung“ ein Uranliegen der Sozialdemokratie. Ich sage Ihnen: Gott sei Dank haben wir sie damals eingeführt. (Zwischenruf des Abg. Keck.)

Lieber Herr Kollege, verlängern wir das aber jetzt nicht nur kurzfristig, sondern schaffen wir – so wie ihr es in dem Antrag verlangt habt – ein Dauerrecht, damit, wer lange hart gearbeitet hat, ohne Abschläge entsprechend in Pension gehen kann. (Beifall beim BZÖ.) Dann machen wir etwas wirklich Gescheites, wenn es jetzt wirklich offene Mehr­heiten gibt. Das wäre wirklich das Interessante.

Bei der Mineralölsteuersenkung – wir werden die entsprechenden Anträge einbringen – wäre auch interessant, dass man die Benzinpreise deckelt. Ich weiß, das ist für einen Wirtschaftsliberalen nicht etwas wirklich Interessantes und Gutes, aber bei dem Wett­bewerb, den es hier nicht gibt, wodurch jede Teuerung so rasch wie möglich weiterge­geben wird und jede Senkung der Ölpreise dann in die Kassen der Ölfirmen fließt, kann man wirklich nicht davon sprechen, dass der Markt das entsprechend reguliert.

Deshalb bringe ich den folgenden Entschließungsantrag ein, da finden wir uns ja mit der SPÖ, wir werden sehen, wie das bei den anderen Dingen ist:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Ing. Westenthaler, Dr. Jarolim, Kolleginnen und Kollegen betreffend umgehende Festsetzung von Höchstpreisen für Treibstoffe gemäß Preisgesetz 1992 durch den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit

„Der Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit wird aufgefordert, seiner verfassungsge­setzlichen Verpflichtung nach § 5a Preisgesetz 1992 umgehend nachzukommen und Höchstpreise für Treibstoffe zu bestimmen.“

*****

Ein Letztes noch, meine Damen und Herren: die Sicherheit. Da darf auf keinen Fall ge­spart werden, und auch das ist ein Aspekt dieser Teuerung. Wir sehen, dass sowohl bei der Polizei als auch beim österreichischen Bundesheer beim Personal und bei der Infrastruktur gespart wird, anscheinend gespart werden muss.


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 99

Häftlinge werden freigelassen. Dafür muss sich die Bevölkerung, die rechtschaffene Bevölkerung einsperren, weil sie sich nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr auf die Straße traut. Auch das ist ein falscher Fingerzeig.

Der Herr Finanzminister hat hier Budgetvorschauen für das Innenministerium und für das Verteidigungsministerium gebracht, von denen wir auch nicht glauben, dass sie für den richtigen Weg stehen.

Deshalb bringe ich auch folgenden Antrag ein:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Scheibner, Ing. Westenthaler, Kollegin und Kollegen betreffend Aus­wirkungen der Teuerung auf die Budgets der Ressorts Inneres und Verteidigung und die damit verbundene Gefahr von weiteren Einsparungen beim täglichen Dienstbetrieb und damit bei der öffentlichen Sicherheit

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, sicherzustellen, dass der Personalstand und das Budget der Polizei sowie des Bundesheeres nicht wegen der durch die Teuerung gestiegenen Aufwendungen der jeweiligen Ressorts reduziert, sondern dem tatsächli­chen Bedarf angepasst werden.“

*****

Bei der Sicherheit zu sparen ist fahrlässig! Das darf nicht in Frage kommen, meine Da­men und Herren! (Beifall beim BZÖ.)

Jetzt geht es letztlich darum, wirklich zu zeigen, dass man auch durch eine nachhaltige und rasch umgesetzte Steuerentlastung und Steuerreform junge wie ältere Mitbürger entsprechend entlastet, damit sie sich auch Freiräume schaffen, damit die Kaufkraft gesteigert wird, damit man auch den Wirtschaftsstandort Österreich so entsprechend attraktiv macht. Nur dadurch können wir auch nachhaltig Arbeitsplätze schaffen.

Ich weiß, dass in einem Wahlkampf über solche Dinge nicht gerne gesprochen wird, denn da muss man Wahlzuckerl verteilen. Ich meine aber, die Bevölkerung hat es satt, mit Versprechungen, mit Ankündigungen versorgt zu werden – davon haben wir in den letzten zwei Jahren genug gehabt –, sondern die will endlich eine Regierung, die für Österreich arbeitet. (Präsident Dr. Spindelegger gibt das Glockenzeichen.) Das, was wir in den letzten zwei Jahren gehabt haben, muss der Vergangenheit angehören. (Beifall beim BZÖ.)

17.17


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Die beiden von Herrn Abgeordnetem Scheibner eingebrachten Entschließungsanträge sind ausreichend unterstützt und stehen mit in Verhandlung.

Die Anträge haben folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Ing. Westenthaler, Dr. Jarolim, Kolleginnen und Kollegen betreffend umgehende Festsetzung von Höchstpreisen für Treibstoffe gemäß Preisgesetz 1992 durch den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit

eingebracht im Zuge der Debatte zur Dringlichen Anfrage betreffend Versagen von Wirtschaftsminister Bartenstein bei der Bekämpfung der Teuerung in der 70. Sitzung des Nationalrates vom 12. September 2008


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 100

Die österreichische Bevölkerung leidet seit Winter 2007/2008 unter drastisch steigen­den Treibstoffpreisen. Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass der Wettbewerb in diesem Sektor nicht ausreichend funktioniert, um die Preissteigerungen einzubremsen.

Das Preisgesetz wurde unter anderem geschaffen, um staatlichen Einfluss auf die Hö­he von Treibstoffpreisen nehmen zu können, wenn auf Grund bestimmter, belegbarer Tatsachen Grund zur Annahme besteht, dass der von einem oder mehreren Unterneh­men dafür geforderte Preis oder eine vorgenommene Preiserhöhung die internationale Preisentwicklung in einem ungewöhnlichen Maß übersteigt und dies volkswirtschaftlich nachteilige Auswirkungen hat.

§ 2 Preisgesetz normiert außerdem, dass für Sachgüter, für die Lenkungs- und Bewirt­schaftungsmaßnahmen (…) getroffen werden, (…) die Behörde für die Dauer dieser Maßnahmen volkswirtschaftlich gerechtfertigte Preise bestimmen kann. Für Erdöl re­gelt das Erdölbevorratungs- und Meldegesetz in diesem Zusammenhang die entspre­chenden Lenkungsmaßnahmen, die die Importeure von Erdöl und Erdölprodukten ver­pflichten, für den Krisenfall Pflichtnotstandsreserven zu halten. Vorratspflichtige haben ab 1. April jeden Jahres je 25% des Importes an Erdöl und den einzelnen Erdölproduk­ten sowie Biokraftstoffen und Rohstoffen zur direkten Erzeugung von Biokraftstoffen im vorangegangenen Kalenderjahr als Pflichtnotstandsreserven im Inland zu halten.

Gemäß der Verfassungsbestimmung § 5a des Preisgesetzes hat der Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit einen Höchstpreis für Treibstoffe für die Dauer von sechs Mo­naten zu bestimmen. Dies ist eine Verpflichtung des zuständigen Preisministers, welcher er von Amts wegen nachkommen muss.

Die Voraussetzungen dieser gesetzlichen Verpflichtungen liegen vor, da seit Oktober vorigen Jahres die Spritpreise in Österreich stärker als im internationalen Vergleich gestie­gen sind.

Entsprechende negative volkswirtschaftliche Auswirkungen zeigen sich unter anderem in steigenden Inflationsraten, in einer Schwächung der Binnenkonjunktur sowie in sinken­der Kaufkraft.

Ein volkswirtschaftlich gerechtfertigter Preis ist laut § 6 Preisgesetz insbesondere dann anzunehmen, wenn dieser insbesondere der jeweiligen wirtschaftlichen Lage der Ver­braucher bestmöglich entspricht. Gerade vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die Treibstoffpreise allein im letzten Jahr um bis zu 30% stiegen und überdies die gegen­wärtig hohe Inflation die Bürgerinnen und Bürger stark belastet, kann mit Sicherheit nicht mehr von Preisen gesprochen werden, die der wirtschaftlichen Lage der Verbrau­cher bestmöglich entsprechen.

Trotz vieler Appelle ist Minister Bartenstein bisher jedoch untätig geblieben.

Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Der Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit wird aufgefordert, seiner verfassungsge­setzlichen Verpflichtung nach § 5a Preisgesetz 1992 umgehend nachzukommen und Höchstpreise für Treibstoffe zu bestimmen.“

*****


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 101

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Scheibner, Ing. Westenthaler, Kollegin und Kollegen eingebracht im Zuge der Debatte zu der dringlichen Anfrage „Versagen von Wirtschaftsminister Barten­stein bei der Bekämpfung der Teuerung“ (4947/J)

betreffend Auswirkungen der Teuerung auf die Budgets der Ressorts Inneres und Ver­teidigung und die damit verbundene Gefahr von weiteren Einsparungen beim täglichen Dienstbetrieb und damit bei der öffentlichen Sicherheit

Die Teuerungswelle, welche derzeit die Österreicherinnen und Österreicher unzumut­bar finanziell belastet, macht auch nicht vor den Budgets der Ministerien halt. Steigen­de Benzinpreise, Versorgungskosten und Energiepreise zehren einen durch die Teue­rung immer größer werdenden Teil des Bundeshaushalts auf. In besonderem Maße sind dabei die Ressorts Inneres und Verteidigung betroffen. Es besteht nun die Gefahr, dass aufgrund der Teuerung weitere Einsparungen in den jeweiligen Budgets zulasten des täglichen Dienstbetriebs und damit bei der öffentlichen Sicherheit vorgenommen werden. Bereits heute ist der Personalstand bei der Polizei und beim Bundesheer auf einem besorgniserregenden Tiefstand. Im Verteidigungsressort gibt es schon jetzt auf­grund des fehlenden Kaderpersonals massive Einschnitte beim Ausbildungsbetrieb. Als weitere Belastungen kommen die Kosten für den Tschadeinsatz und die unabseh­baren Folgekosten des Eurofightervergleiches von SPÖ-Minister Darabos dazu. Ähnli­ches gilt für das Innenressort – nach zurückhaltenden Schätzungen fehlen gegenwärtig rund 1.000 Polizisten. Bestes Beispiel für die wachsende Kriminalitätsbelastung der Bevölkerung und die zunehmende Gefährdung der öffentlichen Sicherheit ist die Tatsa­che, dass die Innenministerin am 13.08.2008 persönlich Opfer von Kriminalität wurde. Die bisherige Politik der großen Koalition legt nahe, dass sie die durch die Teuerung verursachten Mehrausgaben durch Personalabbau zu kompensieren sucht.

Daher stellen die unterzeichnenden Abgeordneten nachstehenden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, sicherzustellen, dass der Personalstand und das Budget der Polizei sowie des Bundesheeres nicht wegen der durch die Teuerung gestiegenen Aufwendungen der jeweiligen Ressorts reduziert, sondern dem tatsächli­chen Bedarf angepasst werden.“

*****

 


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Ich gebe bekannt, dass auch der zuvor von Herrn Abgeordnetem Ing. Hofer eingebrachte Entschließungsantrag ausreichend unterstützt ist, in einem inhaltlichen Zusammenhang steht und daher mit in Verhandlung steht.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Hofer, Strache, Kolleginnen und Kollegen betreffend Inflationsanpas­sung der österreichischen Familienleistungen sowie des Pflegegelds

eingebracht im Zuge der Debatte zur dringlichen Anfrage an den Bundesminister für Wirt­schaft und Arbeit, betreffend „Versagen von Wirtschaftsminister Bartenstein bei der Be­kämpfung der Teuerung“, in der 70. Sitzung des Nationalrates am 12.09.2008.


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 102

1. Familienleistungen:

Im Unterschied zu den Pensionen werden Familienbeihilfe, Kinderbetreuungsgeld und der Kinderabsetzbetrag nicht regelmäßig erhöht, um die Inflation abzugelten. Da 2002 das Kinderbetreuungsgeld eingeführt wurde, sei hier nur der Zeitraum 1.1.2002 bis 31.12.2008 behandelt.

Zur eingetretenen inflationsbedingten Preissteigerung seit 2002:

              Jahr                    Inflation                            ∑ Inflation          Preisentwicklung

2001                        -                                 -                           100,00       Index 2001 = 100

2002                    1,8%                         1,8%                      101,80

2003                    1,3%                         3,1%                      103,12

2004                    2,1%                         5,2%                      105,29

2005                    2,3%                         7,5%                      107,71

2006                    1,5%                         9,0%                      109,33

2007                    2,2%                       11,2%                      111,74       (Prognose WKO, 6/08)

2008                    3,5%                       14,7%                      115,65       (Prognose WKO, 6/08)

Die Wertverluste im Einzelnen:

Kinderbetreuungsgeld:        2002: 14,53 Euro pro Tag – bisher nicht erhöht        0,00 %

Preissteigerung:                      2002 bis Ende 2008:                                                           15,65 %

Wertverlust in Euro am 1.1.2009 gegenüber 2002:                                      829,99 € pro Jahr

Kinderabsetzbetrag:                            2002: 50,90 Euro pro Monat – bisher nicht erhöht   0,00 %

Preissteigerung:                      2002 bis Ende 2008:                                                         15,65 %

Wertverlust in Euro am 1.1.2009 gegenüber 2002:                                        95,59 € pro Jahr

Familienbeihilfe:        2003: 105,40 Euro pro Monat – bisher nicht erhöht               0,00 %

Preissteigerung:                      2003 bis Ende 2008:                                                         13,60 %

Wertverlust in Euro am 1.1.2009 gegenüber 2003:                                       172,01 € pro Jahr

Gesamtwertverlust der Familienleistungen für Anspruchsberechtigte für das Kinderbe­treuungsgeld seit 2002 bis Ende 2008:

                                                                                                                               1.097,60 Euro pro Jahr

Der Verlust, der durch die unterlassenen Erhöhungen der Familienleistungen in den letzten Jahren für die Familien entstanden ist, hat mittlerweile eine Höhe erreicht, die eine nun durchzuführende Anpassung nicht nur rechtfertigt, sondern auch dringend er­fordert.

2. Pflegegeld:

Menschen mit Behinderung sind eine inhomogene Gruppe und müssen als solche mit ihren jeweiligen Bedürfnissen berücksichtigt werden. Dabei ist es wesentlich, dass Men­schen mit Rechten ausgestattet werden und nicht als Hilfsempfänger angesehen wer­den. Ziel unterstützender Betreuung muss die Integration und ein möglichst selbstbe­stimmtes Leben sein.

Eine gute Versorgung im Fall der Pflege- und/oder Betreuungsbedürftigkeit ist ebenso wie bei Krankheit, Unfall oder Behinderung eine Kernaufgabe des Sozialstaates. Ohne das Freimachen von Finanzmitteln lässt sich das Problem nicht lösen. Die Finanzie­rung darf nicht durch den Haushalt der Betroffenen erfolgen, aber auch nicht auf Kos-


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 103

ten der Pfleger und Betreuer. Wenn die Finanzierung von Pflegenden und Betreuenden nicht solidarisch erfolgt und das Risiko weiter überwiegend privat getragen werden muss, kann die Schwarzarbeit in diesem Bereich nicht bekämpft werden.

Während diese Regierung gestritten hat, hat das Pflegegeld Jahr für Jahr an Wert ver­loren. Die Regierung hat, trotz gegenteiliger Beteuerungen vor den Wahlen und dem Ein­geständnis, eines sogenannten „Pflegenotstands“, das Pflegegeld bis jetzt nicht erhöht.

Im Jahr 2005 wurden in Österreich 3,046 Mrd. Euro oder 1,2 % des BIP für Langzeit­pflege aufgewendet. Trotz steigender Zahl an Pflegegeldbeziehern hält sich aufgrund aus­gebliebener Inflationsanpassungen des Pflegegeldes seit 1997 die Ausgabenquote für Langzeitpflege auf konstantem Niveau. Dies natürlich auf Kosten der betroffenen Pflege­bedürftigen und der Angehörigen. Zum Vergleich: Die Ausgaben für Pflege betragen in Dänemark 2,8 % des BIP. Dort funktioniert das System, es gibt keinen Pflegenotstand und es gibt dort auch keine Regierungschefs, in deren Familie auf illegale Pflege zugegriffen wird.

Zum Eingetretenen inflationsbedingten Wertverlust:

Im Zeitraum zwischen der Einführung des Pflegegeldes im Jahr 1993 und dem Jahres­ende 2008 wird sich ein inflationsbedingter Wertverlust von 34% einstellen (Prognose WKO 7/08).

Rechnet man die im Jahr 1993 beschlossenen Pflegegeldsätze auf Euro um und rechnet man den Wertverlust hinzu, so erhält man folgende Werte:

                         1993 (Schilling)             1993 (Euro)            (34%ige Wertangepassung)

Stufe 1              2.500 S                        181,68 €                           243,45 €

Stufe 2              3.500 S                        254,35 €                           340,83 €

Stufe 3              5.400 S                        392,43 €                           525,85 €

Stufe 4              8.100 S                        588,65 €                           788,79 €

Stufe 5            11.000 S                         799,40 €                       1.071,20 €

Stufe 6            15.000 S                    1.090,09 €                       1.460,72 €

Stufe 7            20.000 S                    1.453,46 €                       1.947,64 €

Bei Gegenüberstellung dieser inflationsbereinigten Soll-Werte mit den derzeitigen Pfle­gegeldsätzen ergibt sich folgendes Bild:

                             SOLL                                             IST                         Differenz

                 (1993 wertangepasst)                   (Sätze von 2008)                  (%)

Stufe 1          243,45 Euro                            148,30 Euro                  -39,08

Stufe 2          340,83 Euro                            273,40 Euro                  -19,78

Stufe 3          525,85 Euro                            421,80 Euro                  -19,79

Stufe 4          788,79 Euro                            632,70 Euro                  -19,79

Stufe 5          973,82 Euro                        1.071,20 Euro                  -19,78

Stufe 6     1.460,72 Euro                        1.171,70 Euro                  -19,79

Stufe 7     1.947,64 Euro                        1.562,10 Euro                  -19,80


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 104

Die große Diskrepanz in der Pflegestufe 1 rührt daher, dass im Jahre 1996 die Pflege­stufen zu Lasten der Stufe 1 erhöht wurden. Die Stufe 1 wurde damals von 2.500,- S auf 2.000,- S verringert. In der Pflegestufe 1 ist umgehend eine Anpassung in Höhe von ebenfalls 19,80 Prozent vorzusehen.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat eine Regierungsvorlage vor­zulegen, welche vorsieht, dass das Kinderbetreuungsgeld, die Familienbeihilfe, der Kinder­absetzbetrag sowie das Pflegegeld in einem Ausmaß erhöht werden, welches den Wert­verlust, der durch unterlassene Anpassungen in den letzten Jahren entstanden ist, aus­gleicht.“

*****

 


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Rudas. Ihre Redezeit beträgt 5 Minuten. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


17.18.22

Abgeordnete Laura Rudas (SPÖ): Herr Präsident! Damen und Herren auf der Regie­rungsbank! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher auf der Galerie! Danke für das Durchhalten. Liebe Zuseherinnen und Zuseher über Internet! (Abg. Steibl: Heute so nach der Mode angezogen, Frau Kollegin? Die Bluse von Gucci oder Prada?)

Liebe Kolleginnen und Kollegen von der ÖVP, ich habe jetzt wirklich den ganzen Tag angespannt zugehört und habe von verschiedenen Kolleginnen und Kollegen der an­deren Parteien die unterschiedlichsten Vorschläge gehört. Mit manchem war ich ein­verstanden, mit manchem nicht. Das ist in einer Demokratie auch in Ordnung so. Von Ihnen aber habe ich einfach nichts gehört. Wo sind Ihre Vorschläge gegen die Teue­rung? (Abg. Steibl: Da haben Sie nicht aufgepasst, da haben Sie in einem Modejour­nal geblättert!)

Was ich gehört habe, ist: Nein, das geht nicht, das funktioniert nicht, nein, nein, nein, nein! – Das ist jetzt nicht das erste Mal, ich bin es gewohnt. Das Problem ist allerdings, das gerade junge Menschen immer mehr das Vertrauen in die Lösungskompetenz der Politik verlieren, gerade deswegen, weil wir ihnen ständig erklären, was alles nicht geht. Es muss aber unser gemeinsamer Auftrag sein, die Demokratie zu stärken und den Menschen wieder das Vertrauen zu geben und zu zeigen, was die Politik alles ver­ändern kann. Denn eines sage ich Ihnen schon: Diese ewige Nein-Sagerei und auch diese Streitereien, dieses Dazwischenrufen – wollen wir so die Politik präsentieren?

Ich sage Ihnen eines: Wenn wir durch diese Streitereien und diese ewigen Nein-Sage­reien die Menschen verlieren, dann verliert die Politik auch an Wirksamkeit und an Handlungsspielraum. Und wenn das geschieht, dann verlieren jene, die die Politik brauchen, und das sind die Jungen, das sind die Älteren, das sind die Armen und das ist die Mittelschicht. Aber es gibt eine Gruppe – und ich glaube, die repräsentieren Sie (in Richtung ÖVP) –, die davon profitiert, wenn die Politik tatenlos zuschaut, und das ist das eine Prozent der Reichsten. (Abg. Dr. Mitterlehner: Richie Rich!)


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 105

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir von der SPÖ wollen Sofortmaßnahmen gegen die Teuerung, und wir wollen Entlastungen. Wir wollen über Vorschläge diskutieren, aber nicht darüber streiten, wer von wem abgeschrieben, wer welche Idee eingebracht hat. Das interessiert die Menschen nicht! Die Menschen wollen die Politik spüren, sie wol­len eine greifbare Politik, sie wollen eine Politik, die Lösungen präsentiert. – Ich kann das Rätsel durchaus lösen, wer die Erfinder all dieser Ideen sind: Das sind nicht Sie (die Rednerin macht dazu entsprechende Handbewegungen in alle Richtungen des Plenarsaales), das sind nicht Sie, das sind nicht Sie, das sind nicht einmal wir – son­dern das sind die Menschen draußen. (Abg. Steibl: Auch nicht Rudas!)

Ich weiß nicht, wie es Ihnen gegangen ist, aber wir wurden von vielen Bürgerinnen und Bürgern angesprochen, die gesagt haben: Es reicht, wir brauchen Entlastungen, und zwar jetzt!

Ich glaube, dass es möglich ist, eine Politik der besseren Argumente zu machen, wobei man durchaus hart, aber fair diskutiert; eine Politik, die transparent ist und nicht hinter verschlossenen Türen stattfindet, denn die Menschen wollen wissen, wer wofür steht. (Abg. Dr. Mitterlehner: Nicht jeder kann das!) Diskutieren wir also die Themen, die einzelnen Punkte, bringen wir Argumente ein – und dann stimmen wir transparent ab!

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Jeder muss sein Nein erklären. Jeder muss erklären, warum er gegen die sogenannte Hackler-Regelung stimmt. – Gegen eine Erhöhung des Pflegegeldes tritt ja, glaube ich, niemand hier im Saal auf. – Jeder muss sagen, warum es für ein unter sechs Jahre altes Kind nicht die 13. Familienbeihilfe geben soll.

Zur Mehrwertsteuersenkung bei Lebensmitteln: Jeder muss sich die Frage stellen, ob man es zulassen kann, dass es im viertreichsten Land der EU Menschen gibt, die sich Lebensmittel nicht leisten können. (Abg. Rädler: Und wer war der Bundeskanzler?) – Ja, natürlich kann das nicht die einzige Maßnahme sein, natürlich ist eine Steuerentlas­tung notwendig, aber diese ist doch kein Argument, bei einer Sofortmaßnahme nein zu sagen.

Zum Thema Studiengebühren: Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr viele von Ihnen konnten dank Kreisky gratis studieren – jetzt aber wollen Sie das meiner Generation verunmöglichen? Das ist eine unglaubliche Frechheit! (Bundesminister Dr. Barten­stein: Bitte?!) Sie reden davon, was es kostet, daher meine Frage: Wissen Sie, was meine Generation in Zukunft belasten wird? – Wenn Sie bei der Bildung der jungen Menschen sparen! Das ist es, was die jüngere Generation belastet – und nicht eine Ab­schaffung der Studiengebühren. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Eßl: 33 Semester haben wir Cap finanziert!)

Abgesehen davon, dass ich eine Verteidigerin von Interessenvertretungen bin: Wenn sich die Österreichische Hochschülerschaft, immerhin die Vertretung der Studierenden, für die Abschaffung der Studiengebühren ausspricht, dann kann Ihnen das doch nicht wurscht sein! Deshalb stehe ich nicht an, mich bei jenen Kräften hier im Hause zu be­danken, die gemeinsam mit uns die Studiengebühren abschaffen. (Abg. Amon: Wieso wollen Sie gratis studieren?)

Heute und hier geht es jetzt nicht um Wählerstimmen; es geht nicht darum, welche Partei dadurch mehr Stimmen bekommt, sondern es geht um ein neues Demokratieverständ­nis, um eine Politik, die nicht engstirnig ist, um eine Politik, die zuhört und offen ist für neue, für andere Ideen. (Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Ich glaube, das ist eine gelungene Sitzung – und ich hoffe, dass wir in der nächsten ein bisschen weniger mit Streit konfrontiert sein werden und dass es in dieser Sitzung dann mehr um Problemlösungsansätze geht. Wenn wir uns alle bemühen, dann geht das, auch ohne Zwischenrufe. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

17.24



Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 106

Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Stummvoll. 4 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


17.24.19

Abgeordneter Dkfm. Dr. Günter Stummvoll (ÖVP): Herr Präsident! Meine Damen und Herren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Auch in einer hitzigen Parlaments­debatte muss so viel Zeit sein, eine Gratulation aussprechen zu können. Ich gratuliere Herrn Minister Faymann – aber nicht dazu, dass er doch noch gekommen ist, sondern ich gratuliere ihm zu seinen Freunden, zu jenen Freunden, die seinen Wahlkampf fi­nanzieren! Diese Freunde müssen sehr reich sein, denn wochenlang haben wir gehört, in der Parteikassa der SPÖ ist Ebbe, in ganz Österreich jedoch hängen ungefähr sechsmal so viele Plakate der SPÖ wie der ÖVP! Gratulation, wenn man solche Freun­de hat, meine sehr geehrten Damen und Herren von der SPÖ!

Herr Minister Faymann, ich gratuliere Ihnen, hoffe allerdings, dass dieses Investment in Ihren Wahlkampf nicht im Zusammenhang steht mit Ihren Vorschlägen, die Sie jetzt gemacht haben, denn da wird ja eine neue Phase sozialdemokratischer Umverteilung eingeleitet, und zwar eine Umverteilung von Arm zu Reich! (Abg. Broukal: Da sind Sie Spezialist!)

Schauen wir uns dazu die konkreten Beispiele an: Studiengebühr. Der arme „Hackler“ wird dafür zahlen, dass beispielsweise die Kinder eines Generaldirektors gratis studie­ren können – und dieser Generaldirektor erspart sich relativ viel. (Abg. Broukal: Wie vie­le Generaldirektoren gibt es?) Wenn er drei Kinder hat, die alle studieren, erspart sich der Generaldirektor pro Jahr 2 000 €; wenn das Studium fünf Jahre dauert, so be­deutet das eine Ersparnis von 10 000 €, die aber der kleine „Hackler“ finanzieren muss. Das ist sehr beachtlich, Herr Kollege Broukal! Das ist Ihre soziale Gerechtigkeit? – Das ist wirklich eine neue Phase der Qualität „sozialer Gerechtigkeit“! (Beifall bei der ÖVP.)

Oder nehmen wir die Mehrwertsteuer-Senkung. Selbst unter der – unrealistischen – Annah­me, dass eine solche weitergegeben wird, muss man schon die Frage stellen: Wie ver­teilt sich denn das? – Jetzt ein paar Beispiele hiefür; die Beispiele und die Preise sind von heute. Heute hat in der „Spar“-Filiale in der Josefstädter Straße eine Pensionistin, eine Aus­gleichszulagenbezieherin, eingekauft: ein viertel Kilo Butter, einen Liter Milch und ein Kilo Brot, und sie hat dafür 4,57 € gezahlt.

Wenn eine Mehrwertsteuer-Senkung weitergegeben wird, was Sie ja wollen, dann wür­de sich diese Ausgleichszulagenbezieherin bei diesem Einkauf in Zukunft 20 Cent erspa­ren, Herr Minister Faymann.

Gleichzeitig hat beim „Meinl“ am Graben die Frau eines Generaldirektors eingekauft: 20 Deka Trüffelkäse – das ist übrigens der Lieblingskäse von Dr. Gusenbauer (Rufe bei der ÖVP: Ah, da schau her!) –, Trüffelkäse aus dem Piemont, und einen halben Li­ter Olivenöl aus der Toskana, das Lieblingsöl des Herrn Bürgermeisters Häupl. Beides zusammen kostete genau 99 €. – Die Gattin dieses Generaldirektors würde sich in Zu­kunft 4,50 € bei einem solchen Einkauf ersparen.

Herr Minister Faymann, ich kann nicht glauben, dass Sie das durchdacht haben! Haben Sie das wirklich durchdacht?! (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Aber noch einmal: Diese Zahlen sind illusionär, denn das wird nicht weitergegeben werden. Es gab ja einen Vorschlag von Journalisten, den ich heute gehört habe, Herr Minister Faymann, als diese Ihren Antrag gelesen haben mit diesen 27 taxativen Punk­ten, was da alles darunterfallen soll. Dazu haben die Journalisten gesagt: Es wäre eigentlich einfacher und eine große Verwaltungsvereinfachung, wenn man diese 1 Mil-


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liarde € gleich direkt jenen Konzernen überweist, die den Lebensmittelmarkt in Öster­reich dominieren. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Broukal: Sie haben aber eine schlechte Mei­nung von den Konzernen!)

Herr Kollege Broukal, denken Sie nur an die Abschaffung der Getränkesteuer; da ha­ben wir empirische Erfahrungen! – Ich werfe das dem Handel aber gar nicht vor, denn der Handel hat ja auch Kostensteigerungen – und natürlich wird er das dazu nützen, diese Kostensteigerungen weiterzugeben; gar keine Frage. Das ist doch ein Förde­rungsprogramm für den großen Lebensmittelhandel!

Herr Minister Faymann, das, was Sie hier tun, ist meines Erachtens wirklich das Ge­genteil von sozialer Gerechtigkeit, denn Sie fördern die Reichen. – Und noch einmal: Ich hoffe sehr, dass das nicht zusammenhängt mit der Finanzierung Ihrer Wahlkampagne.

Lassen Sie mich auch noch Folgendes sagen – ein Hauptvorwurf von mir als zweifa­cher Vater mit vier Enkelkindern –: Ich werfe Ihnen, Herr Minister Faymann, vor, die Zu­kunft unserer Kinder zu verspielen! 1 Milliarde €! Wissen Sie, meine Damen und Her­ren von der SPÖ, was es heißt, wenn man das fremdfinanziert? – Das Geld ist ja nicht da! – Das heißt, jedes Jahr Zinsen in Höhe von 55 Millionen €! In alten Schilling heißt das, Zinsen in Höhe von 800 Millionen Schilling jährlich, um diese eine Maßnahme zu finanzieren! Das ist doch verbrauchte Zukunft, Herr Minister Faymann! Verspielen Sie doch bitte nicht die Zukunft unserer Kinder! (Beifall sowie Rufe bei der ÖVP: Ganz genau! Sehr gut!)

17.28


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Dr. Mo­ser. 1 Minute freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


17.28.50

Abgeordnete Dr. Gabriela Moser (Grüne): Herr Präsident! Meine Damen und Herren auf der Ministerbank! Die Menschen brauchen bessere öffentliche Verkehrsmittel; auch da müssen sie entlastet werden von den hohen Treibstoffpreisen. Der Ausbau des öf­fentlichen Verkehrs verlangt viel Geld von den Ländern, von den Städten, wobei ich der Meinung bin, dass auch der Bund seinen Teil dazu beitragen soll, und deshalb bringe ich folgenden Entschließungsantrag ein:

Die Bundesregierung und insbesondere der Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie sowie der Bundesminister für Finanzen wird aufgefordert, zur Entschär­fung der Teuerung im Verkehr ein „Bundesgesetz zur Finanzierung von ÖPNV-Infrastruk­tur in städtischen Ballungsräumen“ mit zusätzlichen Mitteln, unter der Berücksichtigung der bestehenden Finanzierungsinstrumente (...) zu entwickeln, das eine Mitfinanzie­rung unter bestimmten Kriterien des Bundes für die entsprechend aufwendigen Netzaus­bauten bei StadtRegionalBahn-Projekten, RegioLiner (...) sowie bei Straßenbahn und O-Bus vorsieht, und dem Nationalrat zur Beschlussfassung vorzulegen.

*****

Herr Kollege Kukacka, 1999 hat uns die ÖVP dieses Gesetz versprochen. Wir brauchen es neun Jahre später bitterer und notwendiger als jedes Stück Brot. Nehmen Sie das auch als Sternstunde im Parlament für den öffentlichen Verkehr wahr, und stimmen Sie diesem Antrag zu! – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

17.30


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Der von Frau Abgeordneter Dr. Moser einge­brachte Entschließungsantrag ist ausreichend unterstützt und steht mit zur Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:


Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 108

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr.in Gabriela Moser, Mag.a Birgit Schatz, Ing. Mag. Kuzdas, Kirch­gatterer, Dolinschek, Kolleginnen und Kollegen betreffend Bundes-Mitfinanzierung von Öffi-Infrastruktur (zB RegioLiner, Tram-Bahnen, …) durch ein „Bundesgesetz zur Fi­nanzierung von ÖPNV-Infrastruktur in städtischen Großräumen“,

eingebracht im Zuge der Debatte über die Dringliche Anfrage der Abg. Dr. Johannes Jaro­lim, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit betref­fend Versagen von Wirtschaftsminister Bartenstein bei der Bekämpfung der Teuerung (4947/J XXIII.GP)

Angesichts der Teuerung durch die massiv gestiegenen Treibstoffpreise und die Belas­tungen durch den motorisierten Individualverkehr (Lärm, Abgase, Platzbedarf,…) müs­sen diverse Verbesserungen des Öffentlichen Verkehrs umgehend realisiert werden. Dabei fallen für Kommunen, Länder und den Bund erhebliche Infrastrukturkosten an. Neben Ausbauprojekten für Straßenbahn- und O-Bus-Netze geht es dabei insbesonde­re um StadtRegionalBahn-Projekte, die eine kundenfreundliche Durchbindung zwi­schen innerstädtischen Straßenbahnnetzen und Strecken ins Umland ermöglichen.

Entsprechende Projekte sollen in Ballungsräumen umgesetzt werden. Es gibt vermehrt politische Äußerungen Richtung StadtRegionalBahn-Projekte („Flitzer“ u.dgl.) in Groß­räumen.

Verkehrsminister Faymann hatte sich bereits vor dem Klimagipfel 2008 zum Thema fest­gelegt: „Es war richtig, dass der Bund sich mit 50 Prozent am Bau der Wiener U-Bahn beteiligt hat, aber die anderen Städte haben natürlich dasselbe Recht.“ Dabei sei zuvorderst der Ausbau des öffentlichen Verkehrs zu forcieren. Alle Städte in Österreich hätten dafür Konzepte in der Tischlade, es fehle aber die Finanzierung sowohl beim Bund als auch bei Ländern bzw. Städten. "Wir werden daher den Ausbau des öffentli­chen Personennahverkehrs in den Ballungsräumen jetzt massiv unterstützen." (vgl. Ministerratsfoyer-Auftritt BM Faymann/BM Pröll am 16.4.2008; APA-OTS148, 16.4.2008, Die Presse 17.4.2008 u.a.)

Nach wie vor sind derartige Projekte nur über unzureichend dotierte und sachlich unge­eignete – weil die Projekte über technische Parameter unnötig verteuernde - Töpfe der „Öffi-Finanzierung-Landschaft“ bundes-kofinanzierungsfähig, wobei zudem keine Ver­gabe nach zuvor festgelegten sachlichen Kriterien, sondern per „Einzelfalls-Aushand­lung“ erfolgt. Dabei hat der Nationalrat bereits 1999 anlässlich der Beschlussfassung über das ÖPNRV-Gesetz die Bundesregierung in einer einstimmigen Entschließung zu einer solchen Infrastrukturförderung aufgefordert. Es wurde dazu bereits in der Vergan­genheit ein „Straßenbahnfinanzierungsgesetz“ bzw. ein „Bundesgesetz zur Finanzie­rung von ÖPNV-Infrastruktur in städtischen Großräumen“ angeregt, bislang gab es da­für aber noch keine Mehrheit des Gesetzgebers.

Ebenso trat der Städtebund schon wiederholt für eine klare und gerechte Lösung ein. Unter Verweis darauf, dass „allein in den nächsten 10 Jahren in den österreichischen Städten und Gemeinden Investitionen im öffentlichen Verkehr im Ausmaß von fast
2 Milliarden Euro (ohne Wien) geplant (sind)“, fordert der Städtebund (Resolution des 57. Österreichischen Städtetages in Linz 2007) „die Sicherstellung der für die Finanzie­rung des städtischen öffentlichen Personen- und Nahverkehrs sowie dessen notwendi­ger Ausbaumaßnahmen in Städten und Ballungsräumen erforderlichen Mittel und die Ausdehnung der Bestellerförderung auch auf Straßenbahnen“. In der Resolution des 58. Österreichischen Städtetages in Innsbruck 2008 wurde ein fixer Finanzierungsan­teil des Bundes für den ÖV-Infrastrukturausbau nach einem Einwohner/Arbeits­platz/Schüler-Schlüssel und eine Konzentration dieser Mittel auf strombetriebenen


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ÖV (Schiene, O-Bus) mit dessen besonders kostenintensiver, aber auch nachhaltiger Infrastruktur angeregt, weiters die direkte Verbindung regionaler ÖV-Zubringeräste mit städtischen ÖV-Netzen und langfristige Mittelsicherheit anstelle der bisher teilweise nur jährlichen Zusagen gefordert.

Im Wege des Finanzausgleichs erhalten die Länder jährlich € 130 Mio. im Zuge der MÖSt. Erhöhung. Gemäß Finanzausgleichsvereinbarung sind diese Mittel insbesondere auch für Nahverkehrsprojekte zu verwenden.

Den erwähnten allgemeinen Festlegungen des Verkehrsministers sollte neben den erfor­derlichen Mitteln nun durch ein entsprechendes Bundesgesetz auch die nötige rechtliche Grundlage zur Seite gestellt werden.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

Die Bundesregierung, und insbesondere der Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie sowie der Bundesminister für Finanzen, wird aufgefordert, zur Entschär­fung der Teuerung im Verkehr ein „Bundesgesetz zur Finanzierung von ÖPNV-Infra­struktur in städtischen Ballungsräumen“ mit zusätzlichen Mitteln unter der Berücksichti­gung der bestehenden Finanzierungsinstrumente wie FinanzausgleichsG und Privatbahn­förderungsG und unter Bedachtnahme auf die diversen Resolutionen von z.B. Interes­sensgemeinschaften zu entwickeln, das eine Mitfinanzierung unter bestimmten Krite­rien des Bundes für die entsprechend aufwendigen Netzausbauten bei StadtRegional­Bahn-Projekten, RegioLiner (LightRail) sowie bei Straßenbahn und O-Bus vorsieht, und dem Nationalrat zur Beschlussfassung vorzulegen.

*****

 


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Lutz Weinzinger. 7 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Kollege Weinzinger ist offen­bar nicht im Saal.

Dann ist die nächste Rednerin Frau Abgeordnete Haubner. 5 Minuten freiwillige Rede­zeitbeschränkung. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


17.30.52

Abgeordnete Ursula Haubner (BZÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Ich glaube, besser als diese Sondersitzung kann niemand den Zustand dieser Koalition charakterisieren. Es wird nur parteipolitisches Taktieren gemacht, es sind Halbherzig­keiten, es sind gegenseitige Vorwürfe. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Es ist ein Sinnbild, ein Symbol für eine gescheiterte Politik der letzten zwei Jahre.

Ich verstehe natürlich, dass man seitens der sozialdemokratischen Fraktion und der sozialdemokratischen Minister jetzt ein sehr, sehr schlechtes Gewissen hat, bevor am 28. September wieder die Wählerinnen und Wähler zur Urne gerufen werden. Denn Sie haben vor den Wahlen so viel versprochen und nichts gehalten, und Sie haben in diesen zwei Jahren auch nicht sehr viel für die Menschen getan. Sie haben eine Politik gemacht, die gegen die Menschen gerichtet war. Sie haben alles ignoriert, es ist nichts weitergegangen. Sie haben auch alles abgelehnt, von dem Sie heute sagen, wie wichtig es ist.

Ich möchte Ihrer Vergesslichkeit ein bisschen auf die Sprünge helfen und Sie daran er­innern, dass gerade das BZÖ schon vor Monaten ein Paket für ein soziales Österreich


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zur Armutsbekämpfung eingebracht hat. Zum Beispiel: Die Hacklerregelung im Dauer­recht – abgelehnt. Die Abschaffung der Vermögensgrenze beim Pflegegeld – abgelehnt. Die Steuerentlastung jetzt und sofort – abgelehnt. Ein Teuerungsausgleich als Direkt­zahlung – abgelehnt. Die Halbierung der Mehrwertsteuer für Medikamente haben wir be­reits am 30. Jänner 2007 eingebracht – abgelehnt!

So könnte ich die lange Liste fortsetzen. Aber ich muss sagen: Spät, aber doch greifen jetzt die eine oder andere orange Idee und orange Initiative.

Meine Damen und Herren, was brauchen die Menschen jetzt wirklich? – Sie brauchen einerseits soziale Gerechtigkeit. Da verstehe ich wirklich die ganze Diskussion um die Studiengebühren nicht, denn: Hier wird etwas aufgebauscht, was im Vergleich zu dem, was Jungfamilien belastet – mit Kosten für die Familien, mit Kosten für die Kinderbe­treuung –, eigentlich ein Klacks ist. Daher sollte man auch hier schauen, wie die Balance gegeben ist.

Eines verstehe ich auch nicht, wenn jetzt die Grünen für die Abschaffung der Studienge­bühren sind. Hier wird ja unterschieden – oder vielleicht täusche ich mich da auch? – zwi­schen Inländern und Ausländern, wobei nur für Inländer die Studiengebühren-Befrei­ung gilt, für Ausländer nicht. Daher frage ich mich, wie das mit Ihrem Gewissen verein­bar ist.

So könnte man noch viele Dinge anführen, die gerade die Familien in den letzten Mona­ten und Jahren vermissen mussten. Wir werden daher auch einen Antrag einbringen, was die neuerliche Einführung der Geburtenbeihilfe betrifft, die 1993 abgeschafft wurde. Ich glaube, gerade das ist auch eine wichtige finanzielle Unterstützung. (Beifall beim BZÖ.)

Meine Damen und Herren, andererseits brauchen die Familien und die Menschen bei uns hier in Österreich auch Geld, damit das tägliche Leben leistbar ist, damit das Autofah­ren, das Pendeln zur Arbeit leistbar ist. Sie wissen, dass gerade die Pendlerbelastung sich in den letzten Monaten fast verdreifacht hat und die Arbeit sich für viele Menschen nicht mehr lohnt, weil man sich die Kosten für die Fahrt zur Arbeit nicht mehr leisten kann. Daher ist es, denke ich, notwendig, dass wir hier klare Positionen beziehen. Wir haben deshalb auch einen Antrag zur Senkung der kürzlich erhöhten Mineralölsteuer, denn diese hat mit dazu beigetragen, dass es zu einer sehr außergewöhnlichen Belastung für die Autofahrer kommt.

Ich bringe daher folgenden Antrag ein:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Scheibner, Kollegin und Kollegen betreffend Einführung einer Tank­karte zum verbilligten Bezug von Treibstoff durch Inländer

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, ehestmöglich einen Gesetzesentwurf vorzule­gen, der die vorübergehende Rücknahme der Mineralölsteuererhöhung vom 1. Juli 2007 vorsieht, und zeitgleich die Einführung einer Tankkarte vorzubereiten, die nur Inländern einen um die MÖSt-Erhöhung und die darauf entfallende Mehrwertsteuer verbilligten Treibstoffkauf ermöglicht.“

*****

(Beifall beim BZÖ.)

Ein zweiter Punkt ist für uns seit Langem die Öffnung der Billig-Dieseltankstellen in den Ländern. Hiezu haben wir Anträge eingebracht, und für uns ist diesbezüglich das So-


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zialland Kärnten wirklich federführend. In Kärnten wurden den Menschen in den letzten Jahren 4 Millionen € erspart!

Ich freue mich daher, dass wir vom BZÖ heute unser Herz für die Autofahrer nicht erst entdecken müssen, weil wir immer gesagt haben, was sie brauchen, sondern dass wir uns als Herzschrittmacher betätigt haben, als Herzschrittmacher in Richtung SPÖ, und hier folgenden Antrag einbringen:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Bucher, Ing. Mag. Kuzdas, Kolleginnen und Kollegen betreffend Prü­fung der rechtlichen Möglichkeit zur Öffnung der Tankstellen der ASFINAG durch den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie

Der Nationalrat wolle beschließen:

Der Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie wird aufgefordert, ge­meinsam mit der ASFINAG umgehend eine Prüfung einzuleiten, mit der festgestellt werden soll, inwieweit die Möglichkeit besteht, die Betriebstankstellen der ASFINAG für die Allgemeinheit zum Tanken zu öffnen. In dieser Prüfung ist neben der Überprüfung der rechtlichen Möglichkeiten insbesondere auch darauf Bedacht zu nehmen, ob und inwieweit die Tankstellen der ASFINAG die gewerberechtlichen Kriterien, wie die Si­cherheitskriterien (unter anderem entsprechende Zu- und Abfahrtsmöglichkeiten), die Kriterien nach Betriebsanlagenrecht sowie die verkehrstechnischen Kriterien, welche Tankstellen für die Allgemeinheit erfüllen müssen, um die erforderlichen Bewilligungen zu erlangen, erfüllen.

*****

Meine Damen und Herren (Präsident Dr. Spindelegger gibt das Glockenzeichen), das BZÖ orientiert sich am Sozialmodell Kärnten. Wir haben hier ein gutes Angebot, und ich bitte Sie, dem zuzustimmen. – Danke. (Beifall beim BZÖ.)

17.37


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Die beiden Anträge, die Frau Abgeordnete Haub­ner eingebracht hat, sind ausreichend unterstützt und stehen daher mit in Ver­handlung.

Der Anträge haben folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Scheibner, Kollegin und Kollegen betreffend Einführung einer Tank­karte zum verbilligten Bezug von Treibstoff durch Inländer,

eingebracht im Zuge der Debatte zur Dringlichen Anfrage betreffend Versagen von Wirt­schaftsminister Bartenstein bei der Bekämpfung der Teuerung in der 70. Sitzung des Na­tionalrates vom 12. September 2008

Die seit Jahren stetig steigenden und in den letzten Monaten massiv explodierenden Treibstoffpreise stellen einerseits eine außergewöhnliche Belastung für die Österrei­cherinnen und Österreicher dar und zeitigen andererseits zweifelsohne entsprechende negative volkswirtschaftliche Auswirkungen, die sich unter anderem in steigenden Infla­tionsraten, in einer Schwächung der Binnenkonjunktur sowie sinkender Kaufkraft be­merkbar machen.

Anstatt dringende Entlastungsmaßnahmen zu beschließen erhöhte die Bundesregie­rung mit Wirksamkeit 1. Juli 2007 die Mineralölsteuer um 3 Cent für Benzin sowie


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5 Cent für Diesel, was eine Zusatzbelastung für die Autofahrer in der Höhe von rund 530 Mio. Euro bedeutet.

Im Sinne einer dringenden Entlastung der Autofahrerinnen und Autofahrer ist eine Rück­nahme dieser Mineralölsteuererhöhung dringend geboten. Um den Tanktourismus nicht weiter anzuheizen sollte dies allerdings mit der Einführung einer Tankkarte für Inländer verbunden werden, die nur diesen den Bezug eines verbilligten Treibstoffes ermöglicht.

Aus den dargelegten Gründen stellen die unterfertigten Abgeordneten nachstehenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, ehestmöglich einen Gesetzesentwurf vorzule­gen, der die vorübergehende Rücknahme der Mineralölsteuererhöhung vom 1. Juli 2007 vorsieht, und zeitgleich die Einführung einer Tankkarte vorzubereiten, die nur Inländern einen um die MÖSt-Erhöhung und die darauf entfallende Mehrwertsteuer verbilligten Treibstoffkauf ermöglicht.“

*****

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Bucher, Ing. Mag. Kuzdas, Kolleginnen und Kollegen betreffend Prü­fung der rechtlichen Möglichkeit zur Öffnung der Tankstellen der ASFINAG durch den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie,

eingebracht im Zuge der Debatte zur Dringlichen Anfrage betreffend Versagen von Wirt­schaftsminister Bartenstein bei der Bekämpfung der Teuerung in der 70. Sitzung des Na­tionalrates vom 12. September 2008

Die Teuerungswelle in Österreich betrifft auch die Mobilität. Stark gestiegene Treibstoff­preise führen bereits nachweislich dazu, dass besonders einkommensschwache Auto­fahrerinnen und Autofahrer, welche auf ihren PKW angewiesen sind, unter zunehmen­den finanziellen Druck geraten.

Eine Möglichkeit, den Wettbewerb im Bereich der Tankstellen anzuwerfen ist die Öff­nung von Tankstellen, die Treibstoff billiger verkaufen als Betriebe im Umfeld. In Kärn­ten wurde bereits vor vier Jahren sowie im Burgenland heuer von Landesseite die Ini­tiative ergriffen, Landestankstellen der Allgemeinheit zu öffnen und dort Treibstoffe zu Preisen abzugeben, welche nicht gegen das Wettbewerbsrecht verstoßen.

Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

Der Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie wird aufgefordert, gemein­sam mit der ASFINAG umgehend eine Prüfung einzuleiten, mit der festgestellt werden soll, inwieweit die Möglichkeit besteht, die Betriebstankstellen der ASFINAG für die All­gemeinheit zum Tanken zu öffnen. In dieser Prüfung ist neben der Überprüfung der recht­lichen Möglichkeiten, insbesondere auch darauf Bedacht zu nehmen, ob und inwieweit die Tankstellen der ASFINAG die gewerberechtlichen Kriterien, wie die Sicherheitskri­terien (u.a. entsprechende Zu- und Abfahrtsmöglichkeiten), die Kriterien nach Betriebs-


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anlagenrecht sowie die verkehrstechnischen Kriterien, welche Tankstellen für die Allge­meinheit erfüllen müssen, um die erforderlichen Bewilligungen zu erlangen, erfüllen.

*****

 


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Haber­zettl. 5 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


17.37.26

Abgeordneter Wilhelm Haberzettl (SPÖ): Geschätzter Herr Präsident! Hohes Haus! Am Beginn meiner Ausführungen möchte ich feststellen, dass der Herr Vizekanzler um 17 Uhr, kurz nach Beendigung der Fernsehübertragung, das Plenum und auch das Haus verlassen hat (Oh-Rufe bei der SPÖ), und stelle somit fest, dass er hier das „außeror­dentliche Interesse“ an den Nöten der Bevölkerung im Zusammenhang mit der Teuerung kundtut. (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Geschätzte Damen und Herren! Wir haben viel über hausgemachte Inflation gespro­chen. Ich stelle fest, wir haben in Europa eine Entwicklung im Lebensmittelbereich, die noch immer unter den ... (Bundesminister Dr. Bartenstein: Wo ist der Bundeskanzler?) – Ich habe Sie nicht angesprochen, Herr Minister; dann mögen Sie auch schweigen. (Abg. Grillitsch: Wo ist Gusenbauer? – Weitere Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Dann stelle ich auch fest, dass in Europa noch immer eine gebremstere Inflationsent­wicklung als in Österreich stattfindet. Das heißt, die Schere entwickelt sich noch immer enorm, nämlich über 1 Prozent pro Monat, auseinander. Ich glaube, wir sollten höchs­ten Handlungsbedarf zur Kenntnis nehmen!

Herr Bundesminister, es wurde Ihnen ja schon Säumigkeit vorgeworfen. Ich werfe Ih­nen ebenfalls Säumigkeit und Laxheit vor, nämlich hier Ihre Instrumente, die Ihnen vom Gesetz her nicht nur in die Hand gegeben, sondern vorgeschrieben sind, nicht einzu­setzen. Erlauben Sie mir die Bemerkung, Herr Bundesminister: Es ist mir eigentlich lie­ber, ein Minister ist nicht im Haus und macht seinen Job, als ein Minister ist im Haus und macht seinen Job nicht. (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir haben im Juni durch die Arbeiterkammer eine Un­tersuchung nach dem Preisgesetz bereits kundgetan und auch beantragt, und der Herr Bundesminister hat bis Juni nicht reagiert. Er hat erst reagiert, als die Arbeiterkammer diesen Antrag gestellt hat, weil er zur Reaktion verpflichtet ist.

Sie bestreiten ja – und Sie haben es heute wieder abgestritten – die Verknüpfung im Vorprüfungsverfahren, dass Sie nämlich Betriebsprüfungen durchführen können, auch Untersuchungen der Kostenstrukturen und der Kalkulation. Das streiten Sie ja noch im­mer ab, und ich glaube, dass Ihnen hier alle möglichen Fachleute nicht recht geben.

Ich möchte mir aber folgende Bemerkung erlauben – und vielleicht erklärt das auch weitgehend, warum in dieser Bundesregierung beim zuständigen Minister nicht sehr viel passiert –: Wir haben in Österreich im Bereich des Lebensmittelhandels drei Kon­zerne, die hier tätig sind. Wir sollten uns aber auch den Produktionsbereich im Lebens­mittelhandel anschauen: Da haben wir überhaupt nur einen Konzern, der hier tätig ist! (Bundesminister Dr. Bartenstein: Eisenbahnbereich haben wir auch nur einen!) Dann versteht man vielleicht, dass es der Herr Bundesminister nicht sehr eilig hat mit seiner Tätigkeit, hier eine Preiskontrolle aufzunehmen. (Bundesminister Dr. Bartenstein: Eisen­bahnbereich haben wir auch nur einen!)

Ich möchte auch noch darauf hinweisen – leider hat Herr Vizekanzler Molterer den Saal schon verlassen –, dass hier eine Aktion des Finanzministeriums läuft, in der es darum geht, dem Steuerzahler im Zuge der Arbeitsnehmerveranlagung für 2007 Geld zurück-


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zugeben. Die Veranlager werden angeschrieben; komischerweise wird hier aber der Rechtsbestand nicht vollständig kundgetan, sondern nur für das Jahr 2007. Warum gibt man den Hinweis auf die zustehenden fünf Jahre nicht in dieses Schreiben hinein? – Das wirkt eher wie ein kleiner Gag, noch dazu, wenn man weiß, dass die Aktion bis 17. be­grenzt ist.

Ich möchte hier auch noch Folgendes einbringen, weil es zum Thema Erleichterung und Verbesserung in der Einkommenssituation gehört, und klar kundtun, dass wir die Entschließungsanträge zur Begrenzung der Höchstpreise für Treibstoffe unterstützen werden. Wir werden auch den Entschließungsantrag betreffend Überprüfung der recht­lichen Möglichkeit zur Öffnung der Tankstellennetze von ASFINAG und bundesnahen Einrichtungen unterstützen. Denn ich glaube, es ist, wenn von selbst kein Wettbewerb stattfindet, notwendig, einen Druck auf den Wettbewerb auszuüben. (Demonstrativer Beifall bei Abgeordneten des BZÖ.)

Abschließend darf ich erwähnen, dass wir einen weiteren Antrag einbringen werden, weil dies auch eine Frage der sozialen Gerechtigkeit und der Einkommensgestaltung ist. Wir haben eine Extra- oder Schlechterbehandlung bei der Reiseaufwandsentschä­digung für Monteure, und auch hier werden wir einen Antrag einbringen, um Gerechtig­keit herzustellen und die Einkommen sicherzustellen. Ich darf Sie jetzt schon darum er­suchen, auch diesen Antrag zu unterstützen. (Beifall bei der SPÖ.)

17.42


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Gril­litsch. 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung; die Restredezeit der Fraktion beträgt 7 Minuten. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


17.42.11

Abgeordneter Fritz Grillitsch (ÖVP): Herr Präsident! Meine Damen und Herren auf der Regierungsbank! Lieber Herr Kollege Haberzettl, ich glaube, die SPÖ hat heute wirk­lich den besten Beweis dafür erbracht, wie ernst sie die Anliegen der Menschen und die Sorgen der Menschen nimmt (Abg. Riepl: Der Menschen, richtig!), und insbeson­dere, sage ich Ihnen, Ihr Bundeskanzler. (Abg. Mag. Wurm: Wo ist er, der Herr Molte­rer? Wo ist der Herr Vizekanzler?) Aber wo ist der Herr Bundeskanzler? (Zwischenrufe bei der SPÖ.) – Offensichtlich interessiert den Herrn Bundeskanzler dieses „Gesudere“ der Menschen nicht, meine Damen und Herren! Das muss man, glaube ich, auch einmal laut und deutlich sagen. (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Meine Damen und Herren! Sehr geschätzter Herr Minister Faymann (Abg. Broukal: Herr Grillitsch! Herr Bundeskanzler Gusenbauer ist im Ausland! Genügt Ihnen das?), von Ih­rem Fünf-Punkte-Programm sind drei Punkte absolut diskutabel, aber zwei völlig indis­kutabel, und das sind die Abschaffung der Studiengebühren und insbesondere die Sen­kung der Mehrwertsteuer. Was Sie hier machen – das sage ich Ihnen –, ist, eine Mil­liarde in Wirklichkeit zum Fenster hinauszuwerfen und den Menschen vorzugaukeln, dass Sie sie entlasten. Das ist die größte Rosstäuscherei, die ich je erlebt habe, meine Damen und Herren, die größte Rosstäuscherei, die ich je erlebt habe! (Beifall bei der ÖVP.)

Sie täuschen und prellen die Konsumenten, und es nützt nur dem Handel. Sie schaden insbesondere den Bäuerinnen und Bauern in Österreich! Gerade den Direktvermarktern, den vielen kleinen Bäuerinnen und Bauern, die eine Nische gefunden haben, schaden Sie pro Jahr mit 250 €. Sie schaden diesen Bauern, diesen kleinen Bauern, die es wirklich schwer haben, zu produzieren, mit insgesamt 15 Millionen € pro Jahr, Herr Minister Fay­mann. (Zwischenrufe bei der SPÖ.)


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Überdenken Sie diesen Vorschlag! Damit – abgesehen von den Weinbauern, die kommen noch dazu mit rund 45 Millionen €, oder pro Weinbauer (Abg. Mag. Trunk: Den kleinen Bauern geht es auch schlecht!): 1 900 € jährlich weniger für diese Bäuerinnen und Bau­ern –, meine Damen und Herren, gefährden Sie nicht nur diese Bäuerinnen und Bau­ern, sondern Sie gefährden in Wirklichkeit auch das Anforderungsprofil der Konsumen­ten, nämlich nach sicheren heimischen Lebensmitteln, nach umweltgerechten, tierge­rechten Lebensmitteln.

Meine Damen und Herren, was Sie hier machen, ist in Wirklichkeit auch Arbeitsplatz­vernichtung, gerade im ländlichen Raum. (Beifall bei der ÖVP.) Aber das ist wahrschein­lich sozialistische Manier im alten Sinne. (Abg. Mag. Trunk: Das werden wir dem länd­lichen Raum weitergeben!) Ich hoffe nicht, dass der Wähler das auch am Wahltag entsprechend honorieren wird. Deswegen bin ich zuversichtlich, dass Ihre Ideen keine lange Dauer und keine Durchsetzung finden werden. (Beifall bei der ÖVP.)

17.44


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Steibl. 3 Minuten maximale Redezeit. – Bitte, Sie sind am Wort. (Rufe und Gegenrufe zwi­schen Abgeordneten von SPÖ und ÖVP.)

 


17.44.51

Abgeordnete Ridi Steibl (ÖVP): Herr Präsident! Werte Damen und Herren auf der Regierungsbank! Werte Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte eingangs auf die Dis­kussion unseres Klubobmanns Schüssel über die Kindergartenplätze in Wien und dann auf die tatsächliche Berichtigung der Abgeordneten Bures eingehen.

Es liegen mir Unterlagen, Statistiken darüber vor, dass Wien die teuersten Kindergar­tenplätze und keine Gratis-Kindergartenplätze wie zum Beispiel die Steiermark oder Niederösterreich hat (Abg. Riepl: Ihre Statistik ist zum Krenreiben! – weitere Zwi­schenrufe bei der SPÖ) und dass die Kindergärten oder ein Kindergartenplatz für einen Durchschnittsverdiener in Wien 280 € im Monat kostet. In der Steiermark geht das ab dem dritten Jahr gratis, und das hat unser Landeshauptmann-Stellvertreter Hermann Schützenhöfer schon lange gefordert.

Weiters möchte ich, wenn Sie davon reden, die Studiengebühren abzuschaffen, Fol­gendes sagen: Die Studiengebühren für sechs Monate, für ein Semester, machen 365 € aus, ein Kindergartenplatz für eine Familie, in der beide arbeiten gehen, weil sie das müssen, 280 €. Daher denke ich, dass man darüber schon nachdenken muss.

Wenn ich schon bei Wien bin – ich bin ja eine Steirerin und bin stolz darauf, dass ich in der steirischen ÖVP zu Hause bin, wie überhaupt in der ÖVP –, ein Detail am Rande zu Wien (Zwischenrufe bei der SPÖ): In den 13 Jahren, in denen Bundesminister Fay­mann Wohnbaustadtrat in Wien war, wurden laut Statistik 10 000 Menschen delogiert. (Ah-Rufe bei der ÖVP.) Faymann war auch, bitte, mitverantwortlich für die Gebühren­erhöhungen bis heute, von der Müllabfuhr-Erhöhung bis zur Strompreis-Erhöhung. (Abg. Riepl: Wie viele Wohnungen sind in Wien gebaut worden? Sagen Sie das auch!)

Jetzt möchte ich zur Kinderbetreuung zurückkommen. (Abg. Riepl: Das steht nicht in Ihrer Statistik!) Jawohl, die SPÖ behauptet auf Bundesebene, das Geld für den Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen der Länder liegt im Bundeskanzleramt zur Abho­lung bereit. Wahr ist: Die Auszahlung der Fördergelder für Kinderbetreuungseinrichtun­gen an ÖVP-Bundesländer – übrigens auch an Kärnten – wird vom Bundeskanzleramt sozusagen verzögert, nachweislich verzögert! Das heißt, Zusagen werden nicht einge­halten, auch noch Zusagen der damaligen Bundesministerin Bures. Das ist meiner Mei­nung nach typisch für die SPÖ! (Abg. Mag. Trunk: ... beantragen!)

Meine Damen und Herren, deswegen bin ich stolz darauf, dass es Willi Molterer als Ers­tem gelungen ist, zu sagen, schon im Juli: Eine 13. Familienbeihilfe wird im September aus-


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bezahlt, und wenn es sich zuvor nicht gesetzlich regeln lässt, dann auch noch rückwirkend. Dass die SPÖ jetzt auf diesen Zug aufspringt, ist gut und notwendig in die­ser Zeit. (Abg. Riepl: ... schon über sechs Jahre! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Abschließend: Das ist ÖVP-Politik, das ist Sozialpolitik! Wir werden Familien entlasten, und die SPÖ geht mit, davon bin ich überzeugt – weil Ihnen nichts anderes übrig bleibt! (Beifall bei der ÖVP.)

17.47


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Frau Abgeordnete Rudas zu Wort gemeldet. – Frau Abgeordnete, ich mache Sie auf die Bestimmungen der Geschäftsordnung aufmerksam: erst den zu berichtigenden Sach­verhalt, dann den tatsächlichen Sachverhalt, und das in 2 Minuten. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


17.48.09

Abgeordnete Laura Rudas (SPÖ): Ich berichtige tatsächlich die Behauptung, dass in der Stadt Wien alle Kinder zahlen. – Das ist nicht richtig! (Abg. Dr. Schüssel: Das hat nie­mand gesagt! – Weitere Zwischenrufe bei der ÖVP.)

In der Stadt Wien zahlt ein Drittel der Eltern für ihren Kindergartenplatz gar nichts, weil wir in der Stadt Wien sozial gestaffelte Preise haben (Abg. Dr. Schüssel: Das ist keine tatsächliche Berichtigung!): ein Drittel zahlt nichts, ein Drittel ermäßigt, und nur ein Drit­tel voll. Das war schon so zu Zeiten, als in der ÖVP-regierten Steiermark noch die Ärms­ten der Armen den Kindergarten zahlen mussten. (Abg. Steibl: 48 Prozent der Kinder­gärten sind im Sommer geschlossen!) – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

17.48


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Meine Damen und Herren, ich mache bei dieser Gelegenheit darauf aufmerksam, die Bestimmungen der Geschäftsordnung einzuhal­ten und bei der tatsächlichen Berichtigung auch so vorzugehen, wie es in der Geschäfts­ordnung steht.

Die nächste Wortmeldung kommt von Frau Abgeordneter Mag. Hakl. Restredezeit der Frak­tion: 1 Minute. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


17.49.07

Abgeordnete Mag. Karin Hakl (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesmi­nister! In Tirol gibt es dieses Wochenende einen Wintereinbruch, und ich finde, das ist sehr, sehr passend. Pünktlich zum Wintereinbruch tingelt der „Faymachtsmann“ auf einem Goldesel durchs Land, und ich bin ganz sicher, dass die Menschen begreifen, dass sie selber der Goldesel des „Faymachtsmannes“ sind.

Was mich heute am allermeisten schockiert, ist, dass man jungen Menschen mit der Ab­schaffung der Studienbeiträge zumuten will, dass Deutsche unseren Österreichern die Studienplätze wegnehmen – ich sehe das in Innsbruck. Mich schockiert auch, dass die Grünen dabei mittun, eine Unterscheidung zwischen EU- und Drittlandsangehörigen ein­zuführen, und davon abgehen, auch Studierenden aus Entwicklungsländern eine Chan­ce zu geben – angeblich; ich bin ja gespannt, ob ihr das tut.

Gleichzeitig ist es der FPÖ, die angeblich immer auf der Seite des „kleinen Mannes“ ist, völlig egal, dass jeder Lehrling für seine Lehrprüfungen (Abg. Kickl: Da können wir ge­meinsam einen Antrag machen ...!) und für seine Meisterausbildung Länge mal Breite zahlen muss (Abg. Broukal: In Tirol vielleicht ...!), während faire Studienbeiträge (Zwi­schenrufe bei der SPÖ), für die man auch noch in einem großen Ausmaß Stipendien be­kommt, unsozial sein sollen. (Präsident Dr. Spindelegger gibt das Glockenzeichen.)


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Wir machen da nicht mit! Wir sind keine Goldesel für den „Faymachtsmann“. (Beifall bei der ÖVP.)

17.50


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Von der Regierungsbank aus hat sich Frau Bundesministerin Silhavy zu Wort gemeldet. – Bitte, Frau Bundesministerin.

 


17.50.40

Bundesministerin für Frauen, Medien und Regionalpolitik Heidrun Silhavy: Herr Präsident! Damen und Herren auf der Regierungsbank! Sehr geehrte Damen und Her­ren! Kollegin Steibl hat in ihrem Debattenbeitrag darauf hingewiesen, dass wir es ge­schafft haben, eine 15a-B-VG-Vereinbarung mit den Bundesländern zu treffen, damit sie das Angebot an Kinderbetreuungseinrichtungen erweitern. Ich bin sehr froh und sehr stolz auf diese Leistung, die diese Bundesregierung da vollbracht hat.

Frau Kollegin Steibl, bedauerlicherweise gibt es unterschiedliche Positionen dazu, und es wird nicht möglich sein, 15a-B-VG-Verträge mit einzelnen Bundesländern unter­schiedlich zu schließen. Das heißt, wenn alle Bundesländer sich materiell auf diesen Vertrag einigen, dann wird es auch bei allen zur Auszahlung kommen. Wir haben in al­len vier Ministerien – nämlich zwei ÖVP-Minister und ‑Ministerinnen und zwei von der SPÖ – die entsprechenden Landeshauptleute auch noch einmal angeschrieben, um von ihnen die Klarstellung zu haben, dass eben genau dieser 15a-B-VG-Vertrag gilt und nicht irgendwelche Nebenabreden und Nebenvereinbarungen, die materielle Ver­änderungen darstellen. Ich nehme an, das werden auch Sie so akzeptieren.

Zum Zweiten freue ich mich sehr darüber, dass ich selbst aus einem Bundesland kom­me, nämlich aus der Steiermark, wo es mit einer sozialdemokratischen Landesrätin, näm­lich Bettina Vollath, gelungen ist, ab dem heurigen Herbst Gratis-Kindergärten anzubie­ten, und zwar zwischen drei und sechs Jahren. Darauf bin ich sehr stolz, denn sie sind ganztags, sie sind bedarfsgerecht und damit auch für Eltern konform. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich würde mir sehr wünschen, dass wir das in allen Bundesländern hätten; da gebe ich Ihnen vollkommen recht. Vor allem können wir auch durchaus bei Niederösterreich be­ginnen, wo Eltern für eine Nachmittagsbetreuung mehr zahlen als in einem anderen Bundesland für eine Ganztagsbetreuung. (Rufe und Gegenrufe zwischen Abgeordne­ten von SPÖ und ÖVP.) Auch das ist nicht unser Ziel, sondern wir wollen Kinderbetreu­ungseinrichtungen flächendeckend, bedarfsorientiert und in Qualität anbieten.

Ich kann Ihnen gerne ein Beispiel nennen: Ich war kürzlich im Burgenland, und da gibt es ganz tolle Aktionen, nämlich von fünf Gemeinden gemeindeübergreifend auch Kleinst­kinderbetreuung. Das heißt, sie können auch Kinderkrippen anbieten, die sie sonst in dieser Größenordnung nicht anbieten könnten.

Ich finde, es ist ganz wesentlich, dass wir uns endlich dazu verstehen, dass Kinder mehr Chancen haben, wenn sie in den Kindergarten gehen. Ich nehme an, dass auch Sie mit Ihrer neuesten Forderung – mit Ihrer Übernahme unserer Forderung, worüber wir uns freuen, da Sie schön langsam auch unsere Forderungen übernehmen – akzep­tieren, dass der Kindergarten eine wichtige bildungspolitische Einrichtung ist. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich möchte auf noch etwas hinweisen, was mir auch ein wesentliches Anliegen ist. Wir ver­suchen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht nur als Frauensache zu sehen. Wir unternehmen alle Anstrengungen, dass es auch Vätern möglich wird, eine aktive Vater­schaft zu leben, damit endlich die Hälfte der Welt den Frauen und die Hälfte der Welt den Männern gehört, sowohl beruflich als auch privat. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

17.53



Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 118

Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Rossmann. Die Restredezeit seiner Fraktion beträgt 5 Minuten. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


17.53.51

Abgeordneter Mag. Bruno Rossmann (Grüne): Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich beginne mit einem Zitat:

„Die bisherigen Erkenntnisse legen jedoch nahe, dass eine Ausweitung des Anwendungs­bereichs ermäßigter Mehrwertsteuersätze die Bürger nicht zwangsläufig entlastet und den Staat mehr kostet als andere, gezielte nationale Maßnahmen.“

Klingt vernünftig, oder? – Peer Steinbrück im Vorfeld der Diskussion über ermäßigte Mehr­wertsteuersätze beim morgigen ECOFIN-Rat als Erklärung für die deutsche Bundesre­gierung!

Ja, danke, Herr Jarolim, für Ihre perfekte Darstellung, warum wir eine Senkung der Mehr­wertsteuersätze, insbesondere auf Lebensmittel, eigentlich nicht machen dürfen! Aber eines haben Sie offensichtlich vergessen: Sie haben vergessen, mit Ihren Kolleginnen und Kollegen in der eigenen Fraktion darüber zu sprechen. Denn: Hätten diese Ihren An­trag gelesen, dann wäre es mit Sicherheit nicht zu dem rot-blauen Paarlauf gekommen, den wir jetzt erleben, und zu diesem Antrag, über den wir werden abstimmen müssen.

Es ist einfach so, wenn wir in die Geschichte zurückblicken, dass es noch nie Mehrwert­steuersenkungen gegeben hat, die bei der Bürgerin und beim Bürger angekommen sind. Viele von Ihnen, die vielleicht ein bisschen älter sind, erinnern sich noch daran, dass wir einmal einen Mehrwertsteuersatz von 32 Prozent hatten. Als er gesenkt wurde auf 20 Prozent: Sind die Edelsteine billiger geworden? – Nein. Sind die Parfums billiger ge­worden? – Nein.

Was ist im Zusammenhang mit der Getränkesteuer billiger geworden? – Nichts! Ganz im Gegenteil: Erhebungen der Arbeiterkammer haben gezeigt, dass das zum Anlass ge­nommen wurde, die Preise sogar zu erhöhen! – Das kann natürlich auch jetzt drohen.

Wenn Sie, Herr Kollege Stummvoll, nicken und wenn ich von Herrn Minister Bartenstein hören muss, dass offensichtlich auch bei Ihnen das Vertrauen in die Marktwirtschaft und in den Wettbewerb verloren gegangen ist, dann stelle ich mir schon ernsthaft die Fra­ge: Warum tun Sie denn nicht mehr, um für einen funktionierenden Wettbewerb im Le­bensmittelhandel zu sorgen? (Beifall bei den Grünen sowie des Abg. Mag. Johann Maier.)

Es geht einfach nicht an, dass wir es in diesem Bereich mit kartellähnlichen Zuständen zu tun haben! Wir von den Grünen sind tätig geworden und haben eine Eingabe beim Bundeskartellanwalt wegen des Verdachts auf kartellähnliche Zustände im Lebensmit­telhandel gemacht.

Wenn gesagt wird, es handelt sich um eine Förderung des Lebensmittelhandels: ja,
da bin ich schon ganz bei Ihnen! Es muss natürlich auf der anderen Seite auch
die Frage an die Damen und Herren von der SPÖ, aber auch von der FPÖ gestellt werden: Wie wollen Sie denn das finanzieren? – Die Bürgerinnen und Bürger haben ein Recht darauf, zu erfahren, was Sie am 29. September mit diesem Vorschlag zu tun gedenken. Wie werden Sie diesen Betrag von mindestens 1 Milliarde € finanzieren? (Abg. Dr. Stummvoll: Mit Schulden!)

Meine Prognose: Es wird zu Steuererhöhungen kommen. Was wir aber brauchen, und zwar dringend brauchen, sind Steuerentlastungen, ohne dass die Menschen auf irgendwel­che Preissenkungen der Handelsketten wie Billa, Spar, Merkur und dergleichen ange­wiesen sind.


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Weil das so dringend notwendig ist, bringe ich folgenden Antrag ein:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Rossmann, Kolleginnen und Kollegen betreffend eine steuerliche Ent­lastung der unteren und mittleren Einkommen ab 1. Jänner 2009

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung und insbesondere der Bundesminister für Finanzen werden aufge­fordert, dem Nationalrat umgehend einen Vorschlag für eine spürbare Lohn- und Ein­kommensteuersenkung ab 1.1.2009 unter Berücksichtung der oben angeführten As­pekte vorzulegen.“

*****

Worum geht es bei den oben angeführten Aspekten? – Da geht es darum, dass wir eine Steuersenkung insbesondere für die unteren und mittleren Einkommen durchsetzen wollen, weil nur eine solche dauerhaft ist. Bei einer Mehrwertsteuersenkung mag es so sein, dass sie am Anfang weitergegeben wird, aber dauerhaft wird sie nicht sein.

Finanzieren wollen wir das Ganze, weil wir ja keine neuen Schulden machen wollen, durch eine Besteuerung der Reichen! Es muss erstmals in diesem Land möglich sein, dass auch die Reichen einen gerechten Beitrag zur Finanzierung dieser Lohn- und Ein­kommensteuersenkung tragen. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Dr. Stummvoll: Wer ist reich?) Es muss so sein, dass auch Meinl, Haselsteiner, oder wie auch die Privatstifter in diesem Land immer heißen mögen, einen gerechten Beitrag nicht nur zur Finanzie­rung dieser Steuersenkung, sondern auch zur Inanspruchnahme (Ruf bei der ÖVP: Na?) – nur schön langsam – jener Leistungen des Staates tätigen, die sie permanent in Anspruch nehmen, von den Gesundheitsleistungen bis hin zu den Bildungseinrichtun­gen. (Präsident Dr. Spindelegger gibt das Glockenzeichen.) – Danke sehr. (Beifall bei den Grünen.)

17.59


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Lutz Weinzinger. Das ist seine zweite Wortmeldung. 7 Minuten freiwillige Redezeitbeschrän­kung; die Restredezeit seiner Fraktion beträgt 8 Minuten. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


17.59.14

Abgeordneter Lutz Weinzinger (FPÖ): Herr Präsident! Meine Damen und Herren auf der Regierungsbank! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Eine interessante Sit­zung geht langsam dem Ende entgegen, eine interessante Sitzung, von der Frau Ab­geordnete Laura Rudas gesagt hat, es wäre eine gelungene Sitzung.

Nun, in der Bevölkerung draußen hörte ich – ich bin natürlich, so wie auch Sie, im Wahlkampf unterwegs –: Jetzt betreibt ihr den Wahlkampf auch im Parlament! – De facto war es so zu erkennen: Es war Wahlkampf im Parlament. Ich habe den Eindruck gehabt, dass eine der beiden Koalitionsparteien, weil sie offensichtlich auf den Straßen und Plätzen nicht mehr mit den Bürgern reden will, den Wahlkampf hierher verlegt hat, weil sie dort zu viel Unangenehmes hört. (Präsidentin Dr. Glawischnig-Piesczek über­nimmt den Vorsitz.)

Hier ist ja dann auch ein Regiefehler passiert, den wir heute schon ausführlich miterlebt und kommentiert haben. Sie haben Ihre Minister nicht dagehabt – Ihre Minister! Das ist etwas, was ich hier noch einmal ganz kurz ansprechen möchte.

Wissen Sie, warum Sie gescheitert sind, meine Damen und Herren von SPÖ und ÖVP? – Weil Sie Ihre Parteien über das Wohl unserer Heimat, über das Wohl unserer


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Republik gestellt haben! (Beifall bei der FPÖ.) Immer wieder musste ich hier hören, wie jemand aus diesem Bereich (der Redner deutet in Richtung SPÖ) oder jemand aus diesem Bereich (der Redner deutet in Richtung ÖVP) herausgekommen ist und gesagt hat: unser Minister Soundso, unsere Ministerin Soundso, und er meinte nicht: der Mi­nister der Republik, er meinte nicht: der Minister für alle, sondern er meinte: der Minis­ter der jeweiligen politischen Partei! Sie haben das Parteiinteresse über das Staats­interesse gestellt, und darum mussten Sie scheitern! (Beifall bei der FPÖ.)

Es ist auch bezeichnend, dass die heutige Dringliche Anfrage, die ja der Vorwand für diese Sitzung, für diese Erweiterung des Wahlkampfes in das Parlament hinein war, im Betreff damit begonnen hat: betreffend Versagen eines Ministers. Das heißt, die eine Seite wirft der anderen Seite vor, dass sie versagt habe. Ich kann Sie beruhigen: Beide Seiten haben versagt! Die Regierung an sich hat versagt.

Die Regierung ist nicht etwas, was über den Wolken schwebt, sondern die Regierung besteht aus Menschen. Sie präsentieren unseren Wählern, den Bürgern unserer Repu­blik wiederum die gleichen – entschuldigen Sie den harten Ausdruck – Versager! (Zwi­schenrufe bei der SPÖ. – Beifall bei der FPÖ.) Und die sollen wir wählen! Und mit de­nen schließen Sie aus oder streben Sie an – je nachdem, von welcher Seite man es hört –, dass wir mit Ihnen eventuell in eine Koalition gehen. Wie können Sie sich vor­stellen, dass wir mit jenen, die bewiesen haben, dass sie nicht staatstragend sind, die bewiesen haben, dass sie Versager und nicht regierungsfähig sind, koalieren sol­len?! Wieso muten Sie uns das zu, meine Damen und Herren? (Abg. Dr. Stummvoll: Sie muten uns auch etwas zu!) – Sie muten uns das zu.

Ich kann Ihnen nur sagen, hier muss eine grundlegende Wende auch in Ihrer Personal­politik kommen, eine grundlegende Wende! (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Hier müssen auf beiden Seiten Menschen kommen, die glaubwürdig sind. Hier müssen Menschen kommen, die regierungsfähig sind. Hier müssen Frauen und Männer kommen, die über ihre Parteien hinüber sehen. Das haben Sie momentan nicht zur Verfügung, habe ich den Eindruck. (Beifall bei der FPÖ.)

Meine Damen und Herren, aus meinem beruflichen Wissen darf ich eine kurze Anmer­kung zu der so völlig verschieden beurteilten Mehrwertsteuersenkung auf Grundnah­rungsmittel machen. (Rufe und Gegenrufe zwischen Abgeordneten von SPÖ und ÖVP. – Präsidentin Dr. Glawischnig-Piesczek gibt das Glockenzeichen.) Da bin ich gerne be­reit, einmal ein wenig fachlich darüber zu reden. (Abg. Parnigoni: Schaffen Sie doch den Herrn Bartenstein herbei!) Was Grundnahrungsmittel sind, ist einmal klar. Es kann klar festgehalten werden, was Grundnahrungsmittel sind; Herr Finanzminister, das ist keine so große Schwierigkeit. – Punkt eins. (Abg. Parnigoni: Wo ist Bartenstein? Unglaub­lich! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ. – Präsidentin Dr. Glawischnig-Piesczek gibt neuerlich das Glockenzeichen.)

Punkt zwei: Wir haben in den letzten Monaten – vielleicht hört ihr mir ein bisschen zu – etwa 30 Prozent an Steigerung gehabt, an Netto-Steigerung bei den Grundnahrungs­mitteln. (Ruf bei der ÖVP: Jawohl!) Ist euch klar, was das bedeutet? – Darauf erst kommt die Mehrwertsteuer! (Abg. Parnigoni: Unglaublich! Minister Bartenstein ist nicht da!) Das heißt, dieser Staat Österreich hat aus der Steigerung bei den Grundnahrungs­mitteln ohnehin einen beachtlichen Ertrag erworben, einen sehr beachtlichen Ertrag! Da­her ist es unser Recht und unsere Pflicht, hier in diesem Parlament zu verlangen, dass diese staatliche Belastung gesenkt wird. Das kann doch nicht so ungeheuer schwierig sein! (Beifall bei der FPÖ.)

Die Senkung oder Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Medikamente oder Heilbehelfe entlastet natürlich in erster Linie die Gebietskrankenkassen. Aber das ist doch auch gut, denn wer zahlt denn die Gebietskrankenkassen, die nicht entlastet sind und die schwe-


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re Schulden haben? – Wir, der Staat, aus unserem Staatssäckel! Wer denn sonst? – Roth­schild wird es nicht zahlen.

Meine Damen und Herren, da haben Sie einfach zu wenig nachgedacht in Ihrer Kritik bei der Ablehnung, aber vielleicht auch in der Begründung bei der Beantragung.

Abschließend noch zur Erhöhung unserer Gehälter, und da stehe ich im Gegensatz zu einer reizenden Kollegin, die da gemeint hat, dass diese Gehälter, die wir tatsächlich wiederum erhöht bekommen haben, wir, die Parlamentarier, wir, die Politiker ... Da lässt eine schreiben und wird zitiert: Ich bin eine kluge und hübsche Frau – ich kenne sie, sie ist tatsächlich eine hübsche Frau –, es gibt aus demokratiepolischen Gründen so viele Argumente, warum Politiker aus meiner Sicht wesentlich mehr verdienen müs­sen. (Abg. Parnigoni: Ah!) Unser Einkommen klingt brutto immer so viel, aber nie­mand kann sich vorstellen, was netto übrig bleibt.

Meine Damen und Herren! Nein, unter diesen Voraussetzungen brauchen wir keine Er­höhung unserer Einkommen. – Ich danke Ihnen. (Beifall bei der FPÖ.)

18.07


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Ich bitte um ein bisschen Ruhe. – Zu­nächst gebe ich bekannt, dass der Entschließungsantrag der Abgeordneten Ross­mann, Kolleginnen und Kollegen vorhin ordnungsgemäß eingebracht sowie ausreichend unterstützt ist und damit auch in Verhandlung steht.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Rossmann, Kolleginnen und Kollegen betreffend eine steuerliche Ent­lastung der unteren und mittleren Einkommen ab 1. Jänner 2009,

eingebracht im Zuge der Debatte über die Dringliche Anfrage betreffend „Versagen von Wirtschaftsminister Barteinstein bei der Bekämpfung der Teuerung“

Begründung

In den letzten Monaten sind als Folge steigender Rohölpreise die Preise für Benzin und Nahrungsmittel stark gestiegen. Die Inflationsrate erreichte in den letzten Monaten Werte bis knapp unter 4 Prozent, die höchsten seit 15 Jahren. Das und die kalte Pro­gression führen heuer trotz erstmals wieder kräftigerer Lohnrunden zu erheblichen Net­toreallohnverlusten von durchschnittlich -0,7 Prozent. Die unteren und mittleren Ein­kommen sind davon deutlich stärker betroffen als die hohen Einkommen. Die bisher von der Regierung ergriffenen Maßnahmen zur Entlastung der Einkommen (bis 1.350 € brutto monatlich) bei den Beiträgen zur Arbeitslosenversicherung, die vorgezogene Pensionserhöhung und die Erhöhung des Pendlerpauschales reichen zur Kompensa­tion der Einkommensverluste bei weitem nicht aus, zudem werden große Teile der Be­völkerung völlig ausgespart. Zunehmend größere Teile der Mittelschicht sind von einem Absturz in die Armut gefährdet.

Die Regierung, die den Menschen erst für 2010 eine Steuerentlastung in Aussicht ge­stellt hat, lässt somit viele Menschen im Stich. Angesichts der geringeren verfügbaren Einkommen sowie einer Reihe weiterer Belastungen von der unzureichende Pflegevor­sorge, hoher Kosten für die Kinderbetreuung bis hin zu den Nachhilfestunden brauchen die Menschen nicht erst 2010 eine steuerliche Entlastung. Die Menschen brauchen diese Steuerentlastung sofort als Antwort auf die drohende Ölpreis- und Armutsfalle.

Auch die Halbierung der Mehrwertsteuer, wie sie von der SPÖ vorgeschlagen wird, ist keine treffsichere Antwort auf die Teuerung, weil angesichts kartellähnlicher Zustände


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im Lebensmittelhandel in keiner Weise gewährleistet ist, dass die Senkung der Mehr­wertsteuer auch tatsächlich bei den KonsumentInnen ankommt und diesen dauerhaft erhalten bleibt.

Wir fordern daher eine sofortige und deutliche Entlastung der Lohn- und Einkom­mensteuer für die unteren und mittleren Einkommen in einer Größenordnung von
3,5 Mrd. Euro sowie zusätzlich die Abschaffung der kalten Progression:

Die lohn- und einkommensteuerpflichtigen Einkommen sollen durch eine Tarifreform entlastet werden, wobei der Eingangssteuersatz von derzeit rund 38 Prozent substan­ziell gesenkt werden soll, etwa auf 33 Prozent. Der Höchststeuersatz bleibt unverän­dert bei 50 Prozent.

Einkommen unter der Lohnsteuerpflicht (derzeit Bruttomonatseinkommen von 1.130 Euro) sollen entweder über Freibeträge in der Sozialversicherung oder über eine Anhebung der Negativsteuer entlastet werden.

Nur eine solche Entlastung ist treffsicher und damit auch ein taugliches Instrument bei der Bekämpfung der Teuerung, weil sie tatsächlich bei den KonsumentInnen ankommt. Zudem kann sie auch dazu beitragen, dem sich abzeichnenden Konjunkturabschwung entgegenzuwirken.

Zur Gegenfinanzierung dieser Steuer- bzw. Abgabenentlastung wird der Anteil der ver­mögensbezogenen Steuern an das Niveau der EU-15 herangeführt. Elemente einer stärkeren Besteuerung der Vermögen sind u.a. eine reformierte Erbschafts- und Schen­kungssteuer - wobei die kleinen Erbschaften durch entsprechende Freibeträge ver­schont werden -, eine Vermögenszuwachssteuer und eine stärkere Besteuerung der Privatstiftungen. Auch die Reichen und Superreichen sollen entsprechend ihrer Leis­tungsfähigkeit zur Finanzierung des Wohlfahrtsstaates beitragen.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung und insbesondere der Bundesminister für Finanzen werden auf­gefordert, dem Nationalrat umgehend einen Vorschlag für eine spürbare Lohn- und Einkommensteuersenkung ab 1.1.2009 unter Berücksichtung der oben angeführten As­pekte vorzulegen.“

*****

 


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Weiters gebe ich bekannt, dass der Ent­schließungsantrag der Abgeordneten Strache, Weinzinger, Hofer ordnungsgemäß ein­gebracht ist, ausreichend unterstützt ist und damit auch mit zur Verhandlung steht.

Der Entschließungsantrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Strache, Weinzinger, Hofer und weiterer Abgeordneter betreffend Ent­lastung der Bürger

eingebracht im Zuge der Debatte zur dringlichen Anfrage an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit betreffend Versagen von Wirtschaftsminister Bartenstein bei der Bekämpfung der Teuerung, in der 70. Sitzung des Nationalrates am 12.09.2008


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Die rot-schwarze Bundesregierung ist verantwortlich für die höchste Geldentwertung seit Jahrzehnten (de facto seit Beginn der 1990er Jahre), da sie es verabsäumte, die Abga­ben auf sensible Konsumgüter wie etwa Mineralöle (in Form der MöSt) zu reduzieren. Im Gegenteil: diese und andere Steuern wurden sogar erhöht (MöSt ab 01.07.2007, NoVA ab 01.07.2008). Strategien zur Bekämpfung der massiven Spekulation hat sie ebenfalls nicht aufzuweisen, sie nimmt die Rekord-Inflation von derzeit an die 4,0 Prozent ein­fach hin.

Auf dem Papier ist Österreich eines der reichsten Länder der Welt. Immer mehr Bürger müssen aber tagtäglich die Erfahrung machen, dass dieser Reichtum bei Ihnen nicht ankommt. Weil die Reallöhne und Pensionen seit 1997 stetig sinken, befinden sich mehr als eine Million Österreicher in der Armutsfalle. Besonders spüren das jene Landsleute, die keinen Arbeitsplatz finden, Pensionisten und Familien mit Kindern, so­wie Alleinerziehende. Die Belastung mit Steuern und Abgaben ist 2007 zum dritten Mal in Folge gestiegen. Laut einer Studie der OECD sind seit dem Jahr 2000 die Belastun­gen für Familien mit Kindern und Alleinerziehende am stärksten gestiegen. Es Über­rascht daher nicht, dass die Privathaushalte noch nie so verschuldet waren wie heute, und dass bereits über 180 000 Arbeitslosengeldbezieher aber auch viele Familien un­ter der Armutsgrenze leben. Dieses erschütternde Bild wird durch die traurige Lage von 500 000 Mindestpensionisten, denen die rot-schwarze Koalition nicht einmal die Infla­tion abgegolten hat, abgerundet. Österreich braucht daher jetzt Steuersenkungen, denn die Preise steigen bei uns stärker als in den anderen EU-Ländern!

Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher den nachfolgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, rasch eine Regierungsvorlage vorzulegen, die folgende Punkte beinhaltet:

eine Entlastung der Familien durch Einführung eines Familiensteuersplitting-Modells,

die Beseitigung der kalten Progression durch eine regelmäßige Valorisierung der Tarif­stufen,

die Senkung der Steuersätze, insbesondere die Senkung des Eingangsteuersatzes von 38,33% auf höchstens 25%,

die Erhöhung der Tarifstufe ab welcher der Spitzensteuersatz einsetzt, von derzeit 51 000 Euro auf 80 000 Euro.“

*****

 


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Klement. 10 Minuten beträgt Ihre gesetzliche Rede­zeit. – Bitte.

 


18.07.45

Abgeordneter Dipl.-Ing. Karlheinz Klement, MAS (ohne Klubzugehörigkeit): Ge­schätzte Kollegen! Werte Kollegen auf der Regierungsbank! Frau Präsidentin! (Abg. Parnigoni: ... ÖVP-Minister auf der Regierungsbank! – Präsidentin Dr. Glawischnig-Piesczek gibt das Glockenzeichen.) Die Aufregung ist gerechtfertigt, aber, Herr Parni­goni, beruhigen Sie sich ein bisschen! Es ist völlig richtig. – Ein neues Gefühl, hier als freier Abgeordneter zu sprechen, ohne Klub! Ich werde trotzdem auf wichtige Punkte eingehen.


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Liebe Kollegen, es ist schon ein peinliches Schauspiel, das Sie hier seitens der SPÖ und seitens der ÖVP liefern. Sie streiten bereits in der Dringlichen Anfrage darüber, wer jetzt Anfragen stellen darf, wer im Preisgesetz eingreifen darf und wer nicht. Diese Peinlichkeit interessiert niemanden der Bürger. Es ist wirklich eine Peinlichkeit, dass Sie hier darüber streiten, wer kompetent ist, Preise zu beeinflussen, und wer nicht. Die­ses erbärmliche Schauspiel der Koalition zieht sich durch Ihre Arbeit durch und ist heu­te einmal mehr ein Beweis dafür, dass Sie auch keine Achtung vor dem Hohen Haus haben, keine Achtung vor den Rednern, die hier stehen, um ihnen das freie Wort zu er­möglichen. Aber das ist offenbar Stil der ÖVP, und das ist Stil der SPÖ. (Ruf bei der ÖVP: Der SPÖ!)

Interessant ist natürlich, dass die SPÖ hier auf volkswirtschaftlich gerechtfertigte Preise eingeht. Liebe Herrschaften, da müssten Sie auch auf volkswirtschaftlich gerechtfertig­te Löhne eingehen! Das tun Sie vorsorglich wieder nicht. Oder wollen Sie vielleicht nur hin auf kommunistische Planwirtschaft drängen? – Keine Ahnung, was Sie mit diesem Antrag wollen. Er geht völlig ins Leere, er bringt überhaupt nichts, weil nämlich – und das steht auch im Gesetz – es eindeutig nur anzuwenden ist, wenn es eine Störung bei der Versorgung der Bürger und so weiter geben kann. Das heißt, das Gesetz trifft viel­leicht in Notzeiten zu, aber nicht dann, wenn eine Regierung handlungsfähig wäre, wie sie es eigentlich jetzt sein sollte. Also streiten Sie nicht übers Gesetz, streiten Sie lieber über die Möglichkeiten, die da sind.

Wir erleben wirklich, dass die Bevölkerung völlig verarmt und dass die Herrschaften von der ÖVP hier sagen: Es gibt keine Verarmung, Österreich ist das viertreichste Land. Herr Schüssel, das mag schon sein, dass das Bruttosozialprodukt in den letzten sechs Jah­ren um 10,9 Prozent gestiegen ist; das mag schon sein. Die Bevölkerung hat aber da­von nur mit 1,6 Prozent profitiert, weil die Löhne nur um 1,6 Prozent der Summe gestie­gen sind.

Wir sprechen von einer Schere, weil sie tatsächlich gegeben ist. Herr Schüssel! Eine An­merkung am Beispiel der ausgeglichenen Körpertemperatur: Wenn Sie sich bei 36,5 Grad wohlfühlen, mag das in Ordnung sein. Folgt man aber Ihrer Logik, dann bestünde ausge­glichene Körpertemperatur auch dann noch, wenn man mit einem Fuß in den Eiskas­ten steigt und mit einer Hand ins Feuer greift. – Genauso geht es den Armen in diesem Lande, Herr Schüssel, und das übersieht die ÖVP.

Verarmung findet tatsächlich statt. Schauen Sie sich zum Beispiel im Internet an, was los ist und welche Tipps schon gegeben werden müssen, damit Menschen überhaupt noch über die Runden kommen können. Ihre Kollegen aus Deutschland empfehlen ja bereits, bei Hartz IV die Ausgleichssätze von 351 €, die ja viel zu hoch sein sollen, auf 132 € zu senken.

Bitte hören Sie auf, Österreich schönzureden! Österreich hat vielleicht beim Bruttoso­zialprodukt eine Steigerung erlebt, aber die Bevölkerung selbst hat von diesem Reich­tum nichts mitbekommen. – Das ist Faktum, und davon müssen wir leider ausgehen.

Auch wenn Sie mit einer Vermehrung des Geldvermögens argumentieren: Tatsache ist, dass die Löhne unter Berücksichtigung der Inflationsbereinigung seit dem Jahre 2000 in Summe sogar real um 6 Prozent gesunken sind. – Auch das sind Fakten, die Sie ver­gessen, Herr Schüssel! Zaubern Sie nicht immer irgendwelche Statistiken her, die ir­gendwo im Umfeld der ÖVP erstellt wurden.

Die Kaufkraft liegt am Boden und ist katastrophal. Ich werde Ihnen auch noch eine Sta­tistik-Austria-Tabelle zeigen, anhand deren Sie sehen können, was wirklich los ist. (Der Redner zeigt eine Statistik.)


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Seit 2000 haben Nahrungsmittel eine Teuerung von 17 Prozent erfahren müssen, Woh­nung, Wasser und Energie eine Teuerung von 25 Prozent und Erziehung und Unter­richt – gerade der Bereich Bildung! – eine Teuerung von 57 Prozent. – Das sind Fak­ten, und daher können Sie, Herr Schüssel und werte Kollegen von der ÖVP, nicht sa­gen, dass alles gut ist, was da kommt.

Nun komme ich aber zu Herrn Faymann: Ihre Idee ist ja wirklich die kurioseste, die es überhaupt gibt. Ich werde Ihnen vorrechnen, warum; es reichen dazu einfache Kennt­nisse der Mathematik:

Die Anteile der Ausgaben des einfachen Haushaltes betragen 22 Prozent für Woh-
nen und Energie, 16 Prozent für Verkehr, jedoch nur 13 Prozent für Lebensmittel. Herr Faymann! Wir rechnen weiter: Der Durchschnittsnettolohn in Österreich beträgt unge­fähr 1 300 €. Davon gehen 13 Prozent in Lebensmittel; das macht pro Monat 169 € aus. Diese 169 € ergeben bei einem Satz von 10 Prozent gerade einmal eine Mehrwert­steuer von 17 €.

Nun wollen Sie diese 17 € auf 8,5 € halbieren. Das heißt, Ihr grandioser Vorschlag, die Österreicher durch eine Halbierung des Mehrwertsteuersatzes bei Lebensmitteln zu entlasten, bedeutet, dass die Österreicher um 8,5 € pro Monat und Einkommen kauf­kräftiger sind. Lieber Herr Faymann, Sie müssen mir vorrechnen, wie das funktionieren soll! Dieser Vorschlag geht total ins Leere, ist völliger Unsinn und hilft den Österrei­chern überhaupt nicht.

Ich werde Ihnen anhand zweier Beispiele zeigen, wo es wirklich hakt und wo wirklich Probleme vorhanden sind. Herr Faymann! Wenn Sie ehrlich darum bemüht sind, etwas zu ändern – nicht nur in Wahlkampfzeiten, sondern vielleicht sogar später, wenn Sie Ihr Ziel erreichen sollten, Bundeskanzler zu werden (Abg. Rädler: Eine Wahlempfehlung?) –, dann hören Sie sich diese Gedanken an:

Seit der Einführung des Euro haben wir erleben müssen, dass die Gehälter mit 13,76 : 1 umgerechnet wurden, während die Waren und die Kosten, die der Bürger zu tragen hat, mit 1 : 10 umgerechnet wurden. Allein durch diese kalte Enteignung haben wir es geschafft, die Bürger bei der Euro-Einführung um 38 Prozent ärmer zu machen. Die Bürger sind bei der Euro-Einführung bestohlen worden – schön langsam, von Monat zu Monat, von Jahr zu Jahr –, und heute erleben wir, dass dem Bürger auf Grund dieser Umstellungsthematik 38 Prozent fehlen. Ich nenne das Diebstahl am Volk; ich nenne das Diebstahl vor allem an den Familien, weil die am meisten unter diesen Zuständen leiden müssen.

Auf die große Frage, warum in Deutschland die Kosten für Lebensmittel um 21 Prozent weniger betragen, gibt es auch eine einfache Antwort. Das könnten Sie auch selbst nachrechnen. Der Grund ist der Umrechnungsschlüssel: 1 : 13,76 in Österreich, 1 : 2 in Deutschland. Wenn Sie das umrechnen, kommen Sie genau auf den Faktor von 20 Pro­zent. Das heißt, der Handel und alle betroffenen Handelsketten haben es sich leicht ge­macht und haben die Umrechnung ganz einfach vollzogen.

Das heißt zweimal Betrug am Bürger: einmal bei der Euro-Umrechnung und ein zwei­tes Mal – und jetzt kommt’s! – natürlich auch bei der schleichenden Enteignung durch den Euro und die gesamte Europäische Währungsunion.

Ich habe einen ganz interessanten Artikel von Herrn Professor Hankel gelesen. – Sie ken­nen ihn vielleicht, er ist Präsident der Hessischen Landesbank und auch EU-Berater. Er sagt, Deutschland habe eine leistungsfähige Volkswirtschaft, aber das, was es an Überschüssen hereinhole, komme nicht ihnen zugute, sondern fließe nach Europa. Er bringt eine Studie, die beweist, dass Deutschland pro Jahr einen Leistungsbilanz-Über-


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schuss von 200 Milliarden € hat. Die Eurozone als Gesamtes hat 10 Milliarden € Über­schuss. (Zwischenruf des Abg. Rädler.)

Das heißt, es fehlen irgendwo 190 Milliarden €. Die müssen nämlich in die Löcher ge­füllt werden, die die anderen Länder aufreißen. Das heißt, hätte Deutschland nicht die Verpflichtung am Hals, diese 190 Milliarden für andere europäische Länder zu zahlen, wäre es möglich, ein niedrigeres Zinsniveau zu haben, mehr Investitionen zu tätigen, mehr Arbeitsplätze zu schaffen, aber auch – und jetzt kommt’s! – verbilligtes Benzin oder verbilligte Lebensmittel zu schaffen. – Das ist auch ein Punkt, wo wir deutlich er­kennen müssen, dass die Europäische Union den Bürger ausbeutet.

1 : 1 umgelegt auf Österreich heißt das, dass auch wir unsere Bürger nicht mit ordentli­chen und günstigen Lebensmitteln versorgen können, dass wir nicht in Arbeitsplätze und Bildung investieren können, weil unsere Leistungsbilanz-Überschüsse in die Euro­päische Union abfließen müssen.

Das bedeutet in Summe eine Ausbeutung der fleißigen europäischen Völker und eine Belohnung jener faulen Völker, die nicht bereit sind, anständige Wirtschaft zu betrei­ben. (Abg. Öllinger: Was war das jetzt?) Das ist eine ganz klare Sache, und deswe­gen: sofortiger Ausstieg aus der Währungsunion, damit unsere fleißigen Leute wieder das bekommen, wofür sie auch arbeiten! (Abg. Öllinger: Sie sollten sich genieren!)

Das wäre eine Chance, wirklich unseren Bürgern zu helfen. Die Wirtschaft muss für die Menschen da sein und nicht, Herr Kollege Schüssel, der Mensch als Arbeitssklave für die Wirtschaft. Das ist der entscheidende Punkt. Nehmen Sie es zur Kenntnis, und hören Sie auf, uns mit Ihren Floskeln die EU und deren angebliche Segnungen weismachen zu wollen! Das glaubt Ihnen heute niemand mehr. (Abg. Öllinger: Sparen Sie sich Ihren Rassismus!)

18.16


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Cap mit einer Redezeit von 1 Minute. – Bitte, Herr Klubobmann.

 


18.16.53

Abgeordneter Dr. Josef Cap (SPÖ): Frau Präsidentin! Hohes Haus! Ich möchte eine ganz kleine Anmerkung machen, weil ja heute diese Debatte geführt wurde, ob es Mi­nister gegenüber dem Hohen Haus für wert befinden, anwesend zu sein.

Herr Minister Faymann sitzt die ganze Zeit auch nach Ende der Fernsehübertragung da; Herr Minister Buchinger ebenfalls. (Rufe bei der ÖVP: Wo ist der Gusenbauer?) – Der Herr Finanzminister und Vizekanzler Molterer hat sich nach der Fernsehübertragung ver­abschiedet. Das sei zum Thema Respekt vor dem Hohen Haus nur einmal deutlich aus­gesprochen. (Beifall und Bravorufe bei der SPÖ. Zwischenrufe bei der ÖVP.)

18.17


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Mag. Stadler. Die gesetzliche Redezeit beträgt 10 Minuten. – Bit­te. (Unruhe im Saal. – Präsidentin Dr. Glawischnig-Piesczek gibt das Glockenzeichen.)

 


18.17.35

Abgeordneter Mag. Ewald Stadler (ohne Klubzugehörigkeit): Meine sehr geehrten Damen und Herren! Frau Präsidentin! Der letzte Debattenbeitrag hat gezeigt: Es geht heute eigentlich den ganzen Tag nur darum, dass zwei Koalitionsparteien, die fast zwei Jahre miteinander nicht-regiert haben, nicht mehr miteinander können. Jetzt geht es darum – und es war gut, dass die Leute das heute im Fernsehen gesehen haben –, da­rüber zu entscheiden, wie nach der Wahl weiterregiert werden soll. (Zwischenruf des Abg. Dr. Mitterlehner.)


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Soll Faymann eine linke Wende schaffen? Soll Faymann eine Regierung führen, in der die ÖVP als Juniorpartner sozusagen das als Rache erlebt, was die SPÖ glaubt, vor­her von der ÖVP erduldet zu haben? Oder soll es zu einer Mitte-Rechts-Koalition kom­men?

Meine Damen und Herren, ich sage Ihnen ganz offen, ich habe – gemeinsam mit der Mehrzahl der Menschen draußen – keine Freude mit der Vorstellung, dass es weiterhin eine große Koalition geben könnte. Niemand will sie mehr, und ich bin auch davon überzeugt, dass Sie sie nicht mehr wollen. (Zwischenbemerkung von Bundesminister Dr. Bartenstein. Nein, Herr Minister, ich mache mir Sorgen! Ich habe heute dem Herrn Vizekanzler zugehört (Abg. Murauer: Gute Rede!) und mache mir Sorgen, dass der nächste Finanzminister unter Umständen von seinem Vorgänger ein gutes Budget und gute Zahlen übernimmt, aber nichts mehr an Politik stattfindet, was diesem Land guttut. – Das ist meine Sorge, meine Damen und Herren!

Ich verstehe daher nicht, warum man nicht – wenn man das heute schon nicht getan hat – die nächsten Tage die Gelegenheit nutzt, Akzente zu setzen. Meine Damen und Her­ren, liebe Kolleginnen und Kollegen, das ist mein Appell an Sie von der Österreichi­schen Volkspartei.

Mit der Politik der zugeknöpften Tasche werden Sie ermöglichen, dass ein Sozialdemo­krat der nächste Finanzminister ist, dass ein Sozialdemokrat der nächste Bundeskanz­ler ist. (Demonstrativer Beifall bei der SPÖ.) Außer den Sozialdemokraten wird damit niemand wirklich eine Freude haben. (Abg. Einwallner: Da haben Sie recht!) Meine Damen und Herren! Das war heute ein Elfmeter-Ball für Rot, trotz des verpatzten Auf­tritts der Akteure, die die Regierungsbank dann doch noch geruht haben zu besuchen. (Abg. Mag. Wurm: Wo sehen Sie den Herrn Molterer?)

Meine Damen und Herren, die Mehrwertsteuersenkung – das ist jetzt, glaube ich, Allge­meingut – ist so, wie sie vorgeschlagen wird, blanker Unsinn und soll nur dazu dienen, nach der Methode: Am Abend wird der Faule fleißig, dem Herrn Faymann noch am Schluss irgendeinen Erfolg ins Schaufenster zu stellen. Wir oder zumindest ich werde mich dafür nicht hergeben. Glauben Sie mir das!

All die Argumente, dass die Abschaffung der Getränkesteuer nicht beim Konsumenten gelandet ist, dass auch bei der Euroumstellung der Konsument nichts davon gespürt hat, sind ja neben der Begründung, die die SPÖ selber geliefert hat – da bin ich zum ersten Mal vollinhaltlich der Meinung, die der Kollege Van der Bellen heute hier vertre­ten hat –, Indiz genug, dass das keine vernünftige Lösung ist.

Der Einzige – das sage ich jetzt in Richtung meiner ehemaligen Fraktion –, der wirklich sauer sein wird, ist der Handel. Ich sage Ihnen heute schon: Wenn die Händler dann einen großen bürokratischen Aufwand haben, lieber Lutz, dann werden sie dir in der Steuerberatungskanzlei sagen, was das für eine unsinnige Lösung ist, und du wirst sa­gen, damit haben wir nichts zu tun, das waren die Roten.

Meine Damen und Herren, das ist keine seriöse Politik! Davon haben die Menschen schon längst genug. (Beifall beim BZÖ.)

Meine Damen und Herren! Jetzt sage ich Ihnen noch ein offenes Wort zu den Studien­gebühren: Ich habe mir mein Studium selbst sauer verdienen müssen, aber ich stehe da­zu, dass jeder selbst einen Beitrag für sein Studium, für seine Ausbildung und seine Fort­bildung leisten muss, denn der Hackler muss ihn leisten; den fragt niemand, ob man ihm irgendeine Gebühr abschaffen soll. (Beifall beim BZÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

Meine Damen und Herren, als Familienvater von sechs Kindern, von denen ich hoffe, dass einige von ihnen studieren werden, stehe ich dazu, dass jeder, der es sich leisten


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kann, etwas dazu beitragen soll, dass er eine der besten Ausbildungen bekommt, die dieses Land zu bieten hat. Meine Damen und Herren, das ist mehr als recht und billig! (Beifall beim BZÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

Kollege Graf, wenn ich dann höre, dass ihr eine Einigung mit den Sozialisten herbeige­führt habt, dann warne ich euch davor: Diese Einigung hat dann nichts mit „Pummerin statt Muezzin“ oder „Daham statt Islam“ zu tun, denn diese Einigung bedeutet, dass auch die assoziierten türkischen Studenten in diesen Genuss kommen, meine Damen und Her­ren, und zwar aufgrund des Assoziierungsabkommens! Habt ihr euch das schon ein­mal durchüberlegt?

Und dann geht man hinaus und spielt dem Wähler vor, dass man für „Daham statt Is­lam“ sei, dass man gegen diese ausländischen Studenten sei. – Das ist doppelzüngig! Ihr gebt euch wenige Tage vor einer für dieses Land entscheidenden Nationalratswahl dafür her, einem Mann die Räuberleiter zu machen, der zwei Jahre lang geschlafen hat, meine Damen und Herren! Das ist der zentrale Punkt, der in dieser Debatte zum Aus­druck kommt. (Beifall beim BZÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

Ich bin überhaupt entsetzt darüber, wie diese Sitzung zustande kam. (Zwischenruf des Abg. Heinzl.) Das zeigt nämlich, wie sich jetzt die Fronten klären. Das zeigt nämlich, meine Damen und Herren von der Österreichischen Volkspartei, was in Wirklichkeit seit zwei Jahren stattfindet: Seit zwei Jahren – in den Ländern zum Teil sogar schon viel länger – sitzt Blau auf dem Schoß von Rot, in Vorbereitung mancher Kooperation. – Koalition wollen sie keine, dazu sind sie zu große Schmuddelkinder, aber auf dem Schoß sitzen dürfen sie! Dafür kriegt der Herr Parteivorsitzende einen antifaschistischen Per­silschein – das ist ja wohl genug – und darf sich ansonsten in der Motschkererecke wei­terhin als Raunzer aufführen und hoffen, dass er Stimmen kriegt.

Das ist die Strategie, die die SPÖ hat. (Zwischenruf bei der FPÖ.) – Aber natürlich ist das so, mein Lieber! Ich will auch gleich ein paar Indizien dafür liefern, meine Damen und Herren.

Haben Sie sich darüber gewundert, dass der Herr Hofer genau das macht, was die SPÖ will? Im Burgenland hat er im Jahre 2005 selber ein Abkommen mit den Sozialisten ab­geschlossen, dass sie ihm einen Posten besorgen, wenn er keinen Posten mehr im Klub hat. (Oh-Rufe bei der ÖVP. Abg. Zweytick: Falscher Fuffz’ger!) – Ich habe es da, mei­ne Damen und Herren, Sie können es nachlesen. Wenn Sie wollen, trage ich es Ihnen vor. Dieses Abkommen, unterschrieben von der SPÖ gemeinsam mit dem Herrn Kölly und ver­fasst vom Herrn Hofer, habe ich hier, ich kann es vorlesen, meine Damen und Herren! Sie können es gerne haben. Schauen Sie, das ist das Abkommen. (Der Redner hält ein Schriftstück in die Höhe.)

Da ist nichts anderes drin als Posten für den Herrn Kölly und Posten für den Herrn Ho­fer, garantiert von der SPÖ, unterschrieben von der SPÖ. So wird man Freund der SPÖ, meine Damen und Herren!

Herr Kollege Cap, Sie haben es perfekt zustande gebracht, die Kreisky-Doktrin umzuset­zen. Solang man Blau dazu bringt, keine Koalition abseits einer Beteiligung der SPÖ ein­zugehen, ist die SPÖ immer im Spiel. Das ist genau der Hintergrund all dieser Abma­chungen. Na selbstverständlich! (Abg. Mag. Wurm: Er hat die ganze Glaubwürdigkeit verloren!)

Wenn ich gerade bei dir bin, Josef: Es gibt ja niemanden, der den Herrn Strache so lobt wie du in deinem eigenen Bezirk. In Hernals wundern sich die Parteigenossen schon, wie­so du den Herrn Strache dauernd so lobst. Der wird ja bei dir in Hernals schon mehr gelobt als in der eigenen Partei. – Glaub mir das, das ist so! (Ironische Heiterkeit und Bei­fall beim BZÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)


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Ich habe es selten erlebt, dass ein Klubobmann einen anderen Parteivorsitzenden der­maßen liebgewonnen hat, wie du Exzellenz Strache liebgewonnen hast. Meine Damen und Herren, er will ja nicht mehr geduzt werden, das sollten Sie sich alle merken. (Abg. Mag. Trunk: Früher haben Sie ihn auch sehr gern gehabt! Abg. Dr. Graf: Khol und Wes­tenthaler waren auch sehr gut!)

Erinnern Sie sich an die Bestellung des Eurofighter-Untersuchungsausschusses, Kolle­ge Kogler! Ich war der Einzige in meiner Fraktion, der gegen den Kollegen Pilz gestimmt hat – stimmt es, Peter? Er war froh darüber, hat er zu mir gesagt. Das Hauptargument von Strache, warum ich dich zu wählen hätte, war, weil es der Josef Cap so will. Meine Damen und Herren! So war es! Das hat er mir ausgerichtet. (Oh-Rufe bei der ÖVP. Abg. Ing. Westenthaler: Josef, sag was dazu!)

Daher klären sich schön langsam die Fronten: Freiheitlich sitzt auf dem Schoß von Jo­sef Cap und sorgt dafür, dass es keine Koalition abseits einer Beteiligung der SPÖ gibt. Das ist der Hintergrund, meine Damen und Herren! So spielen sich die Dinge ab, und daher war es gut, dass das der Wähler heute gesehen hat, damit er genau er­kennt: Wer freiheitlich wählt, wählt diesmal nämlich Rot! Das bedaure ich, meine Da­men und Herren! Das tut mir als Freiheitlichem in der Seele weh. Wer die Freiheitlichen diesmal wählt, wählt Rot, wählt einen roten Bundeskanzler. Das sollte man jedem Wähler in diesem Lande sagen. (Beifall beim BZÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

Der Herr Faymann hat in Deutschland sogar schon die Koalition vorgezeichnet – eine Duldung einer Minderheitsregierung unter seiner Führung durch eine andere Partei. Herr Minister Faymann! Hätten Sie die Güte, uns zu sagen, welche Partei Sie im Auge haben, die Sie dulden soll? Können Sie mir das sagen? (Ironische Heiterkeit bei der ÖVP.) Bitte erklären Sie uns das! Ist sie eher hier, ist sie eher dort – welche Partei ha­ben Sie im Auge? Wer, glauben Sie, wird Ihre Partei dulden? – Natürlich jene, die Sie schön pfleglich behandeln mit dem antifaschistischen Persilschein und anderen Benefi­zien! Das ist die Freiheitliche Partei, meine Damen und Herren, von der Sie erwarten, dass Sie geduldet werden! (Ironische Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)

Daher warne ich davor: Wer in diesem Land eine wirkliche Wende in der Politik will, muss dafür sorgen, dass wirklich auch jene Parteien gewählt werden, die eine Wende wollen. Und das ist der Grund dafür, warum ich heute wirklich schmerzverzerrt darüber klagen muss, dass, wer freiheitlich wählt, in Wahrheit sozialistisch wählt. (Lebhafter Beifall bei BZÖ und ÖVP.)

18.27


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. (Unruhe im Saal.) – Ich bitte um Ruhe!

Wir gelangen zu den Abstimmungen.

Wir gelangen zuerst zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordne­ten Ing. Westenthaler, Kollegin und Kollegen betreffend die Beseitigung der Pensions­privilegien in der Oesterreichischen Nationalbank und Kürzung der bald über 2 Milliar­den € schweren Oesterreichischen-Nationalbank-Pensionsreserve.

Ich bitte jene Damen und Herren, die für diesen Entschließungsantrag sind, um ein Zei­chen der Zustimmung. – Das ist die Minderheit und damit abgelehnt.

Wir gelangen weiters zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeord­neten Ing. Hofer, Kolleginnen und Kollegen betreffend Inflationsanpassung der öster­reichischen Familienleistungen sowie des Pflegegeldes.

Ich bitte jene Damen und Herren, die sich für diesen Entschließungsantrag ausspre­chen, um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist die Minderheit und damit abgelehnt.


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Wir gelangen nunmehr zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abge­ordneten Ing. Westenthaler, Dr. Jarolim, Kolleginnen und Kollegen betreffend umge­hende Festsetzung von Höchstpreisen für Treibstoffe gemäß Preisgesetz 1992 durch den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit.

Ich bitte jene Damen und Herren, die für diesen Entschließungsantrag sind, um ein Zei­chen der Zustimmung. – Das ist mehrheitlich angenommen. (E 92.) (Beifall beim BZÖ. Abg. Dr. Graf: Fürs Protokoll: Der Stadler ist auch dafür! Abg. Strache: Fürs Protokoll: Der Stadler stimmt mit Klubobmann Cap, auf dem Schoß!)

Wir gelangen nunmehr zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abge­ordneten Scheibner, Kollegin und Kollegen betreffend Auswirkungen der Teuerung auf die Budgets der Ressorts Inneres und Verteidigung und die damit verbundene Gefahr von weiteren Einsparungen beim täglichen Dienstbetrieb und damit bei der öffentlichen Sicherheit.

Ich bitte jene Damen und Herren, die für diesen Entschließungsantrag sind, um ein Zei­chen der Zustimmung. – Das ist die Minderheit und damit abgelehnt.

Wir gelangen nunmehr zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abge­ordneten Dr. Moser, Kolleginnen und Kollegen betreffend Bundes-Mitfinanzierung von Öffi-Infrastruktur (zum Beispiel RegioLiner, Tram-Bahnen, ...) durch ein „Bundesgesetz zur Finanzierung von ÖPNV-Infrastruktur in städtischen Großräumen“.

Ich bitte jene Damen und Herren, die für diesen Entschließungsantrag sind, um ein Zei­chen der Zustimmung. – Das ist mehrheitlich angenommen. (E 93.) (Beifall bei den Grünen.)

Wir gelangen nunmehr zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abge­ordneten Scheibner, Kollegin und Kollegen betreffend die Einführung einer Tankkarte zum verbilligten Bezug von Treibstoff durch Inländer. (Heiterkeit bei der ÖVP.) – Ver­mutlich auch Inländerinnen. (Heiterkeit bei den Grünen sowie bei Abgeordneten von ÖVP und SPÖ.)

Ich bitte jene Damen und Herren, die für diesen Entschließungsantrag sind, um ein Zei­chen der Zustimmung. – Das ist die Minderheit und abgelehnt.

Wir gelangen nunmehr zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abge­ordneten Bucher, Ing. Mag. Kuzdas, Kolleginnen und Kollegen betreffend Prüfung der rechtlichen Möglichkeit zur Öffnung der Tankstellen der ASFINAG durch den Bundes­minister für Verkehr, Innovation und Technologie.

Ich bitte jene Damen und Herren, die für diesen Entschließungsantrag sind, um ein Zei­chen der Zustimmung. – Das ist mehrheitlich angenommen. (E 94.)

Wir gelangen nunmehr zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abge­ordneten Mag. Rossmann, Kolleginnen und Kollegen betreffend eine steuerliche Ent­lastung der unteren und mittleren Einkommen ab 1. Jänner 2009.

Ich bitte jene Damen und Herren, die für diesen Entschließungsantrag sind, um ein Zei­chen der Zustimmung. – Das ist die Minderheit und damit abgelehnt.

Wir gelangen nunmehr zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordne­ten Strache, Kolleginnen und Kollegen betreffend Entlastung der Bürger. (Abg. Zweytick: Der Bürgerinnen auch!) – Und vermutlich Bürgerinnen auch.

Ich bitte jene Damen und Herren, die für diesen Entschließungsantrag sind, um ein Zei­chen der Zustimmung. – Das ist die Minderheit und damit abgelehnt.


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Wir kommen weiters zum Antrag des Abgeordneten Fichtenbauer, dem Untersu­chungsausschuss zur Berichterstattung über seinen Untersuchungsgegenstand eine Frist bis 23. September 2008 zu setzen. – Ich gebe bekannt, der Antrag wurde zu­rückgezogen. Somit erübrigt sich eine Abstimmung.

18.33.29Einlauf

 


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Ich gebe noch bekannt, dass in der heu­tigen Sitzung die Selbständigen Anträge 888/A bis 925/A eingebracht wurden.

Ferner sind die Anfragen 4947/J bis 4976/J eingelangt.

*****

Die nächste Sitzung des Nationalrates berufe ich für 18.50 Uhr ein. Die Parlaments­direktion wird die entsprechenden Croquis für alle Klubs vorbereiten; es wird fünf Minu­ten vorher eingeläutet werden.

Damit schließe ich diese Sitzung.

 

18.34.03Schluss der Sitzung: 18.34 Uhr

 

 

 

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