9411/J XXIV. GP
Eingelangt am 05.10.2011
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ANFRAGE
des Abgeordneten Doppler, Gartelgruber
und weiterer Abgeordneter
an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur
betreffend türkisches Privatgymnasium in Tirol
"tirol.orf.at" berichtete am 5.9.2011:
"Umstrittene Pläne für türkische Schule
Eine Gruppe türkischstämmiger Unternehmer plant in Rum
im Bezirk Innsbruck-Land das erste gemischtsprachige Privatgymnasium Tirols.
Das Vorhaben sorgt für geteilte Reaktionen. Ein Ansuchen im Landesschulrat
liegt noch nicht vor.
Türkisch als Unterrichtsfach
Laut Entwurf soll Türkisch zusätzlich zum normalen
Unterricht angeboten werden - als Muttersprache für türkischsprachige
und als lebende Fremdsprache für nicht-türkischsprachige
Schüler: "Um die Herausforderungen eines zusammenwachsenden Europas
wahrnehmen zu können", wurde in der "Tiroler Tageszeitung"
der schriftliche Antrag zitiert.
"Um Vorurteile und Barrieren in der Gesellschaft
abzubauen" sollen laut Konzept "kulturelle Unterschiede und
Besonderheiten" im Rahmen des Unterrichts herausgearbeitet werden.
Unternehmer planen Schule
Die Unternehmergruppe will mit dem Projekt mehr erreichen: Durch
die Schule soll "auch Migrantenkindern die Integration erleichtert"
werden, meinte der nach einem passenden Standort suchende
Immobilientreuhänder Herbert Garber, in der "Tiroler Tageszeitung".
Gemeinde berät über die Pläne
Das Konzept sei bereits bei der Gemeinde Rum eingereicht worden.
Der Antrag soll laut Bürgermeister Edgar Kopp im Ausschuss behandelt und
dann darüber entschieden werden. Das Büro des Bürgermeisters
verwies gegenüber der APA darauf, dass Montagabend eine Sitzung zu dem
Thema stattfinden werde.
Verein will Schule betreiben
Schulerhalter soll ein Verein sein, der sich aus
türkischstämmigen Unternehmern aus der Region zusammensetze. Dieser
soll aber erst gegründet werden, sobald das Projekt von der Gemeinde
positiv beurteilt wurde.
"Die wachsenden Herausforderungen des Zusammenlebens zwischen
Menschen unterschiedlicher Kulturen verlangen nach innovativen
Lösungen", wurde in der "TT" ein Auszug des Konzeptes
für die Errichtung des Gymnasiums zitiert. Man sei überzeugt, dass
"besonders Kindern aus Migrantenfamilien bei entsprechender Ausbildung als
künftige Entscheidungsträger und gute Staatsbürger eine
große Bedeutung zukommen wird", hieß es weiter.
Im Landesschulrat liegt noch kein Antrag vor
Landesschulratspräsident Hans Lintner hat in dieser Sache
noch keine Gespräche geführt. Auch ein schriftlicher Antrag liege ihm
noch nicht vor.
"Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass Integration
dann gelingt, wenn die Schülerinnen und Schüler alle in einem
Schulbereich untergebracht werden und sich nicht die einzelnen Kulturgruppen
spezialisieren und am Ende dann auch separieren. Das kann für eine
Integration nicht förderlich sein", sagt Lintner grundsätzlich
zu den Plänen. (...)
Noch kein Antrag im Unterrichtsministerium
Im Unterrichtsministerium kann man zu den Plänen nichts
sagen, weil noch kein Antrag vorliegt.
Man verweist aber grundsätzlich darauf, dass es sich um
Pläne für eine Privatschule handle und nicht für eine
öffentliche Schule. In so einem Fall könne man gesetzlich wenig
dagegen tun, wenn die Betreiber alle Kriterien erfüllen.
In Wien gebe es aber bereits eine ähnliche gemischtsprachige
Privatschule."
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur folgende
Anfrage