Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll10. Sitzung / Seite 106

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Da wird Frankreich mitwirken, da werden Sarkozy und viele andere eine entscheidende Rolle spielen. Man kann so einen Tag wie heute nicht einfach vorbeigehen lassen, ohne auf das Bezug zu nehmen, was wir gestern in dieser Live-Übertragung gesehen haben.

Einen letzten Gedanken noch: Es ist im Rahmen der Europäischen Union auch gelun­gen, das geplante Hochfahren des Reaktor in Bohunice zu verhindern. Es droht eine Renaissance der Atomenergie, und das halte ich für ein Verhängnis. Ich bin der Mei­nung, dass wir alles unternehmen müssen, auch in Europa, die Lösung nicht in der ge­fährlichen, immer und ewig gefährlichen Atomenergie zu suchen. Dabei ist wichtig, dass sich Österreich einbringt. Da haben wir uns eingebracht, auch bei den grenzna­hen Atomkraftwerken, und da sollte man sich auch bei allen anderen Mitgliedsländern in der Europäischen Union einbringen.

Österreich kann sein Gesellschaftsmodell, sein Sozialmodell, seine Erfahrungen in vie­len anderen Bereichen einbringen. Österreich kann seine traditionell guten Dienste als neutrales Land in der Europäischen Union bei der Lösung von Konflikten einbringen. Auf diesem Gebiet kann, so meine ich, sehr viel geschehen. Die Quelle all dessen soll­te der Optimismus, die Zukunftsorientierung sein. Es geht darum, dass wir diese Stim­mung mittragen, die seit gestern wiederum so deutlich auch aus Amerika kommt. (Bei­fall bei der SPÖ.)

12.52


Präsident Fritz Neugebauer: Zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Mag. Stadler. – Bitte.

 


12.52.22

Abgeordneter Mag. Ewald Stadler (BZÖ): Herr Präsident! Hohes Haus! Tempora mu­tantur, Kollege Cap, was? Ich habe noch in Erinnerung, wie ich als ganz junger, fri­scher Staatsbürger Josef Cap bei seiner Wahlbewegung beobachtet habe. Da hat er noch einen Vorzugsstimmen-Wahlkampf geführt, ein Palästinensertuch um den Hals getragen und fleißig auf Amerika geschimpft. Auf das andere Land will ich gar nicht eingehen. – Heute ist Cap geradezu euphorisch von einer „Droge“ namens Obama er­fasst, und er kann sich vor lauter Amerikanophilie und Begeisterung für Amerika kaum mehr halten. (Abg. Ing. Westenthaler: Cap soll doch gleich ein Dauervisum für die USA beantragen!)

Was das jetzt genau mit der Integrationserklärung des Bundeskanzlers zu tun hat, ist den meisten hier im Haus schleierhaft geblieben, es sei denn, dass die Europäische Union sich sozusagen Obama holen soll. War das dein Lösungsansatz in Reaktion auf den fehlenden Lösungsansatz des Kollegen Strache? – Das war auch kein Lösungs­ansatz!

Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Das Problem mit dieser Europäischen Union ist, dass dauernd Sinnvolles mit völlig Unsinnigem vermischt ist. Niemand, der vernünf­tig ist, sagt, dass diese Europäische Union oder eine europäische Integration gänzlich abgelehnt wird. Das sagt niemand, der vernünftig ist. (Abg. Strache: Stadler früher!) Es gibt ein paar im Haus, das wissen wir schon, die glauben, es würde alles besser werden, wenn man die Europäische Union möglichst rasch zerstampfen, zerschlagen würde. (Abg. Strache: Der Schürzerlträger führt sich wieder auf!) – Bitte? – Ja genau! Kollege Strache – ich hätte beinahe vergessen, wie er heißt – ist zum Beispiel so einer, der das glaubt. (Beifall beim BZÖ. – Abg. Strache: Das ist Strache-Phobie!) – Nein, ich habe keine Strache-Phobie. Um Gottes willen! Das bist du gar nicht wert. Was glaubst du denn? Sei doch nicht so eingebildet! – Nein! (Abg. Strache: Logenbruder!)

Wenn man aber glaubt, dass die Welt besser wird, wenn man die Europäische Union zerschlägt, dann ist man bei HC Strache. Es gibt sogar welche, die glauben, man hätte


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