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Stenographisches Protokoll

 

 

 

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13. Sitzung des Nationalrates der Republik Österreich

 

XXIV. Gesetzgebungsperiode

 

Dienstag, 17. Februar 2009

 

 


Stenographisches Protokoll

13. Sitzung des Nationalrates der Republik Österreich

XXIV. Gesetzgebungsperiode            Dienstag, 17. Februar 2009

Dauer der Sitzung

Dienstag, 17. Februar 2009: 12.01 – 12.04 Uhr

                                                                                                   15.02 – 18.48 Uhr

*****

Inhalt

Personalien

Verhinderungen .............................................................................................................. 29

Geschäftsbehandlung

Verkürztes Verfahren gemäß § 28a der Geschäftsordnung (Verzicht auf Vorbe­ratung der Regierungsvorlagen 47, 49, 50 und 51 d.B.) .................................................................. 31

Verlangen auf Durchführung einer kurzen Debatte über die Anfragebeantwor­tung 220/AB gemäß § 92 Abs. 1 der Geschäftsordnung .................................................................................................... 32

Durchführung einer kurzen Debatte gemäß § 57a Abs. 1 der Geschäftsordnung         116

Redner/Rednerinnen:

Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber ........................................................................... 116

Bundesminister Alois Stöger, dipl. .......................................................................... 119

Mag. Johann Maier ................................................................................................. ... 120

Anna Höllerer .......................................................................................................... ... 122

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek ..................................................................................... ... 123

Gerhard Huber ........................................................................................................ ... 124

Mag. Ulrike Lunacek ............................................................................................... ... 126

Unterbrechung der Sitzung .......................................................................................... 32

Redeordnung nach Beratung in der Präsidialkonferenz .............................................. 46

Antrag des Abgeordneten Josef Bucher im Sinne des § 18 Abs. 3 der Ge­schäftsordnung auf Anwesenheit des Bundesministers für Finanzen Vizekanzler Dipl.-Ing. Josef Pröll – Ablehnung  75, 77

Wortmeldungen in diesem Zusammenhang:

Karlheinz Kopf ........................................................................................................ ..... 76

Heinz-Christian Strache ......................................................................................... ..... 76

Dr. Eva Glawischnig-Piesczek .............................................................................. ..... 76

Dr. Josef Cap ........................................................................................................... ..... 77


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 2

Ausschüsse

Zuweisungen .................................................................................................................. 29

Auslieferungsbegehren

gegen den Abgeordneten Mag. Dr. Martin Graf ........................................................... 30

Unvereinbarkeitsangelegenheiten

Zweiter Bericht des Unvereinbarkeitsausschusses ....................................................... 31

Dringlicher Antrag

der Abgeordneten Josef Bucher, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanz­ler betreffend BZÖ-Rettungspakt für Österreich als Soforthilfe für Menschen und Wirtschaft statt rot-schwarzem Postenschacher und Misswirtschaft (438/A)(E) ........................................................................................ 32

Begründung: Josef Bucher ........................................................................................... 47

Bundeskanzler Werner Faymann ............................................................................... 50

Debatte:

Herbert Scheibner .................................................................................................. ..... 54

Dr. Josef Cap ........................................................................................................... ..... 56

Karlheinz Kopf ........................................................................................................ ..... 59

Heinz-Christian Strache ......................................................................................... ..... 61

Dr. Eva Glawischnig-Piesczek .............................................................................. ..... 63

Vizekanzler Dipl.-Ing. Josef Pröll ................................................................................ 65

Mag. Ewald Stadler ................................................................................................. ..... 68

Dr. Günther Kräuter ............................................................................................... ..... 69

Fritz Grillitsch .......................................................................................................... ..... 71

Harald Vilimsky ....................................................................................................... ..... 72

Mag. Werner Kogler ............................................................................................... ..... 74

Mag. Gernot Darmann ........................................................................................... ..... 77

Mag. Christine Lapp ............................................................................................... ..... 78

Gabriele Tamandl ................................................................................................... ..... 79

Harald Jannach ....................................................................................................... ..... 80

Dr. Peter Pilz ............................................................................................................ ..... 80

Gerald Grosz ........................................................................................................... ..... 83

Kai Jan Krainer (tatsächliche Berichtigung) ................................................................. 85

Mag. Christine Muttonen ....................................................................................... ..... 86

Konrad Steindl ........................................................................................................ ..... 87

Dr. Johannes Hübner (tatsächliche Berichtigung) ...................................................... 91

Ing. Norbert Hofer ................................................................................................... ..... 91

Dr. Ruperta Lichtenecker ....................................................................................... ..... 94

Stefan Petzner ......................................................................................................... ..... 97

Stefan Prähauser .................................................................................................... ... 100

Anna Franz .............................................................................................................. ... 100

Wolfgang Zanger .................................................................................................... ... 101

Dr. Alexander Van der Bellen ................................................................................ ... 103

Christoph Hagen ..................................................................................................... ... 105

Johann Höfinger ..................................................................................................... ... 109

DDr. Werner Königshofer ...................................................................................... ... 110

Entschließungsantrag der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen betreffend Gehaltsbeschränkungen für Manager staatsnaher Betriebe und Manager, deren Banken die Unterstützung des Bundes in Anspruch neh­men – Ablehnung ...........................................................  73, 115


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 3

Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Eva Glawischnig-Piesczek, Kol­leginnen und Kollegen betreffend Abschaffung Managerprivilegien – Ablehnung .....................................  81, 115

Entschließungsantrag der Abgeordneten Josef Bucher, Kolleginnen und Kolle­gen betreffend Unterstützung der Ein-Mann-Unternehmen durch Einführung einer befristeten Beschäftigungsprämie – Ablehnung       84, 115

Entschließungsantrag der Abgeordneten Karlheinz Kopf, Dr. Josef Cap, Kol­leginnen und Kollegen betreffend Krise meistern – Wirtschaft stärken – Men­schen helfen – Annahme (E 10)  88, 115

Entschließungsantrag der Abgeordneten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen betreffend Schadenersatzforderungen gegen das Duo Ötsch/Michaelis – Ablehnung .........  92, 115

Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Eva Glawischnig-Piesczek, Kol­leginnen und Kollegen betreffend grünes Beschäftigungspaket – Ablehnung ..........................................  95, 115

Entschließungsantrag der Abgeordneten Stefan Petzner, Kolleginnen und Kol­legen betreffend die sofortige Abstandnahme vom Projekt eines „Schubhaft­zentrums“ in Leoben sowie von der Errichtung einer weiteren Erstaufnahmestelle „Süd“ – Ablehnung ................................................................  98, 115

Entschließungsantrag der Abgeordneten Lutz Weinzinger, Kolleginnen und Kollegen betreffend Ankurbelung der Binnennachfrage – Ablehnung .................................................  102, 116

Entschließungsantrag der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kolle­gen betreffend den Erhalt der Inlands-Flugverbindungen – Ablehnung ..............................................................  107, 116

Entschließungsantrag der Abgeordneten Josef Bucher, Kolleginnen und Kolle­gen betreffend Aussetzung der Abfertigungszahlungen und sonstiger Zuwendun­gen an AUA-Ötsch bis zur Klärung des Bestehens von Schadenersatzforderun­gen und gesetzliche Bezugsbegrenzung für Manager in öffentlichen Unterneh­men – Ablehnung ............................................................................................................  108, 116

Entschließungsantrag der Abgeordneten DDr. Werner Königshofer, Kollegin­nen und Kollegen betreffend Reform des Bankenrettungspakets – Ablehnung                                                             112, 116

Entschließungsantrag der Abgeordneten Harald Jannach, Kolleginnen und Kollegen betreffend die Einrichtung eines Solidaritätsfonds für die Opfer der Wirt­schaftskrise – Ablehnung  114, 116

Ablehnung des Selbständigen Entschließungsantrages 438/A(E) .............................. 115

Eingebracht wurden

Petitionen ...................................................................................................................... 30

Petition betreffend „ÖPUL-2007-Programm verbessern!“ (Ordnungsnummer 6) (überreicht vom Abgeordneten Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber)

Petition betreffend „Straffreiheit für Nicht-Impfen bei der Blauzungenkrankheit!“ (Ordnungsnummer 7) (überreicht vom Abgeordneten Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber)

Petition betreffend „Weg mit den ORF-Gebühren“ (Ordnungsnummer 8) (über­reicht vom Abgeordneten Harald Vilimsky)

Petition betreffend „Änderung § 24 StVO – Lkw-Parken im Wohngebiet“ (Ord­nungsnummer 9) (überreicht vom Abgeordneten Dietmar Keck)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 4

Petition betreffend „Änderung der 2. Tierhaltungsverordnung (BGBl II Nr. 486/2004)“ (Ordnungsnummer 10) (überreicht vom Abgeordneten Dietmar Keck)

Petition betreffend „Änderung § 24 StVO – Straffreiheit bei Nichtfreihalten von zwei Fahrstreifen“ (Ordnungsnummer 11) (überreicht vom Abgeordneten Diet­mar Keck)

Petition betreffend „Vollziehung des Schulorganisationsgesetzes nach Artikel 11 StGG“ (Ordnungsnummer 12) (überreicht vom Abgeordneten Jakob Auer)

Bürgerinitiative ............................................................................................................ 30

Bürgerinitiative betreffend „Mit Kindern in die Zukunft! Für ein kinder- und eltern­freundliches Österreich“ (Ordnungsnummer 3)

Gesetzesantrag des Bundesrates ............................................................................ 29

53: Gesetzesantrag des Bundesrates vom 9. Februar 2009 betreffend ein Bun­desverfassungsgesetz, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz geändert wird

Regierungsvorlagen ................................................................................................... 29

47: Abkommen über soziale Sicherheit zwischen der Republik Österreich und der Republik Östlich des Uruguay

48: Bundesgesetz, mit dem das Wertpapieraufsichtsgesetz 2007 und das Bank­wesengesetz geändert werden

49: Erklärung der Republik Österreich über die Annahme des Beitritts der Re­publik San Marino zum Übereinkommen über die zivilrechtlichen Aspekte interna­tionaler Kindesentführung

50: Zusatzprotokoll zu den Genfer Abkommen vom 12. August 1949 über die An­nahme eines zusätzlichen Schutzzeichens (Protokoll III)

51: Abkommen zwischen der Republik Österreich und der Sozialistischen Re­publik Vietnam über die gegenseitige Anerkennung von Gleichwertigkeiten im Hochschulbereich

52: Basler Übereinkommen über die Kontrolle der grenzüberschreitenden Ver­bringung gefährlicher Abfälle und ihre Entsorgung; Entscheidungen der Vertrags­parteien VI/35 und VII/19 über die Änderung oder Anpassung der Abfalllisten, die in den Anhängen VIII und IX enthalten sind

54: Bundesgesetz, mit dem das Einkommensteuergesetz 1988 geändert wird – Steuerreformgesetz 2009 (StRefG 2009)

Berichte ......................................................................................................................... 29

Vorlage 5 BA: Bericht über die Genehmigung von überplanmäßigen Ausgaben im 4. Quartal 2008; BM f. Finanzen

Vorlage 6 BA: Bericht über die Genehmigung von Vorbelastungen für das 4. Quartal 2008; BM f. Finanzen

Vorlage 7 BA: Bericht betreffend Verfügungen über unbewegliches Bundes­vermögen im Jahr 2008; BM f. Finanzen

Vorlage 8 BA: Bericht über die Übernahme von Bundeshaftungen im Jahr 2008; BM f. Finanzen


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 5

Vorlage 9 BA: Bericht gemäß § 65 Absatz 5 des Bundeshaushaltsgesetzes über das Eingehen, die Prolongierung und die Konvertierung von Finanzschulden und Währungstauschverträgen im Finanzjahr 2008; BM f. Finanzen

III-26: Bericht des Akkreditierungsrates gemäß § 4 Abs. 9 UniAkkG, BGBl. I Nr. 168/1999 i.d.g.F., über die Tätigkeit des Akkreditierungsrates im Jahre 2007; BM f. Wissenschaft und Forschung

III-27: Sozialbericht 2007/2008; BM f. Soziales und Konsumentenschutz

III-28: Kulturbericht 2007; BM f. Unterricht, Kunst und Kultur

III-29: Bericht betreffend Südtirol Autonomieentwicklung 2007–2008; BM f. euro­päische und internationale Angelegenheiten

III-31: Bericht betreffend die Jahresvorschau 2009 auf der Grundlage des Legis­lativ- und Arbeitsprogramms der Kommission sowie des 18-Monatsprogramms der französischen, tschechischen und schwedischen Präsidentschaften; BM f. Unterricht, Kunst und Kultur

III-32: Bericht betreffend Jahresvorschau 2009 auf der Grundlage des Legislativ- und Arbeitsprogramms der Europäischen Kommission für 2009 sowie des opera­tiven Achtzehnmonatsprogramms des französischen, tschechischen und schwe­dischen Ratsvorsitzes; BM f. Justiz

III-33: Digitalisierungsbericht 2007 einschließlich erstes Halbjahr 2008; Bundes­kanzler

Anträge der Abgeordneten

Josef Bucher, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend BZÖ-Ret­tungspakt für Österreich als Soforthilfe für Menschen und Wirtschaft statt rot-schwar­zem Postenschacher und Misswirtschaft (438/A)(E)

Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen betreffend Verhinderung des Unterlau­fens und Sicherung der vollen Inanspruchnahme der Übergangsfristen für den Arbeits­markt (439/A)(E)

Mag. Heidemarie Unterreiner, Kolleginnen und Kollegen betreffend Weiterbestehen des Radiosymphonieorchesters (RSO) (440/A)(E)

Mag. Birgit Schatz, Kolleginnen und Kollegen betreffend die fehlerhafte Anrechnung angeblicher PartnerInneneinkommen in der Notstandshilfe (441/A)(E)

Mag. Alev Korun, Kolleginnen und Kollegen betreffend Aufhebung des „Bartenstein-Erlasses“ punkto Beschäftigungsverbot für AsylwerberInnen (442/A)(E)

Mag. Birgit Schatz, Kolleginnen und Kollegen betreffend verstärkte Nutzung von Biogas in Gasnetzen (443/A)(E)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen betreffend die Einrichtung eines Solidaritäts­fonds für die Opfer der Wirtschaftskrise (444/A)(E)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen betreffend Wiedereinführung des Entgeltfort­zahlungs-Fonds (445/A)(E)

Dr. Peter Fichtenbauer, Kolleginnen und Kollegen betreffend Trennungsopfer – ge­meinsame Obsorge beider Elternteile (446/A)(E)

Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen betreffend Ankurbelung der Bin­nennachfrage (447/A)(E)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 6

Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen betreffend Schadenersatzforderungen gegen das Duo Ötsch/Michaelis (448/A)(E)

Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen betreffend Reform des Bankenret­tungspakets (449/A)(E)

Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz vom 11. Dezember 1969 über die Einstellung und Beschäftigung Behinderter (Behinderteneinstellungsgesetz – BEinstG), BGBl. Nr. 22/1970, geändert wird (450/A)

Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen betreffend Einführung des E-Voting bei der nächsten Hochschülerschaftswahl (451/A)(E)

Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen betreffend Einführung des E-Voting bei der nächsten Hochschülerschaftswahl (452/A)(E)

Sigisbert Dolinschek, Kolleginnen und Kollegen betreffend Rundfunkgebühren-Re­formpaket (453/A)(E)

Josef Bucher, Kolleginnen und Kollegen betreffend Schaffung der rechtlichen Grund­lagen für eine Muttersprachenerhebung besonderer Art (454/A)(E)

Josef Bucher, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz geändert wird (455/A)

Josef Bucher, Kolleginnen und Kollegen betreffend Beseitigung von Doppelgleisigkei­ten bei der Kontrolle der österreichischen Finanzgebarung mittels Integration der Kom­petenzen der Landesrechnungshöfe in den Rechnungshof (456/A)(E)

Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen betreffend Verbesserung der Haftbedingun­gen in den in der Volksrepublik China Laogai (Umerziehungslager, wörtl. Umerziehung durch Arbeit) genannten Gefangenenlager (457/A)(E)

Mag. Ewald Stadler, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesverfassungsge­setz, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz geändert wird (458/A)

Ing. Peter Westenthaler, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesverfas­sungsgesetz, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz geändert wird (459/A)

Josef Bucher, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz sowie das Rechnungshofgesetz geändert werden (460/A)

Josef Bucher, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz sowie das Rechnungshofgesetz geändert werden (461/A)

Ing. Peter Westenthaler, Kolleginnen und Kollegen betreffend Restaurierung und Er­haltung jüdischer Friedhöfe in Österreich (462/A)(E)

Anfragen der Abgeordneten

Franz Glaser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidi­gung betreffend Kasernen im Burgenland (727/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 7

Dr. Ruperta Lichtenecker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Fi­nanzen betreffend Geheimwissenschaft F&E Budget – Diskrepanz zwischen schönen Worten im Regierungsprogramm und bitterer Budgetrealität? (728/J)

Dr. Ruperta Lichtenecker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Fi­nanzen betreffend Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung – ge­schlossener Geldhahn der Nationalbank und leere Kassa (729/J)

Dr. Ruperta Lichtenecker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Fi­nanzen betreffend Umsetzung der Konjunkturpakete der Bundesregierung (730/J)

Dr. Peter Pilz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend verweigerten Polizeischutz vor Politmord (731/J)

Dr. Harald Walser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend Neue Mittelschulen (732/J)

Dr. Ruperta Lichtenecker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirt­schaft und Arbeit betreffend Umsetzung der Konjunkturpakete der Bundesregierung (733/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend „Organhandel und organisierte Krimina­lität – Internationale Erkenntnisse“ (734/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend „Überfälle und Einbrüche bei Juwelieren in Österreich“ (735/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend „Integrationsvereinbarung in Österreich 2008“ (736/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend „Strafrechtliches Entschädigungsgesetz (StEG 2005) – Zahlen 2008“ (737/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Hob­bies einer Minderheit von EU-Staaten als Entscheidungsleitung für Österreichs Regie­rung – was kommt nach der Verschrottungsprämie als Nächstes? (738/J)

Dr. Peter Pilz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Anderl und die Volkspartei (739/J)

Mag. Albert Steinhauser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Besuchsrecht und Obsorge (740/J)

Mag. Albert Steinhauser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Anwaltlichen Journaldienst (741/J)

Mag. Christiane Brunner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend NÖ Beutegreiferverord­nung (742/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend Auftragsvergaben an einen politisch befreunde­ten Auftragnehmer (743/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend „Poker-Leidenschaft“ bei Inseratenplatzierung des BMVIT (744/J)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales und Kon­sumentenschutz betreffend Kosten der Sozialhilfe (745/J)

Mag. Roman Haider, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend OeNB Dienstwagen (746/J)

Anneliese Kitzmüller, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit betreffend die Situation von Migranten in Österreich (747/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 8

Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend Vertragsverletzung durch Privatschulbetreiber (748/J)

Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesvertei­digung betreffend Spionageaffäre Zeltweg (749/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirt­schaft und Arbeit betreffend „Cross-Border-Leasing“ in den Zuständigkeitsbereichen der Ministerien (750/J)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales und Konsumentenschutz betreffend Kosten für die Umbenennung (751/J)

Dr. Gerhard Kurzmann, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäi­sche und internationale Angelegenheiten betreffend die faschistischen Denkmäler in Südtirol (752/J)

Dr. Gerhard Kurzmann, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäi­sche und internationale Angelegenheiten betreffend die Mitgliedschaft Österreichs in der „Mittelmeerunion“ (753/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Vergleich der Gesamtkriminalität in Salzburg des Jahres 2008 gegenüber dem Jahr 2007 (754/J)

Carmen Gartelgruber, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit betreffend den Einsatz von Tourismusförderungsmitteln des Bundes im Land Tirol (755/J)

Carmen Gartelgruber, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesund­heit, Familie und Jugend betreffend Erfassung von Einkommensdaten durch die ge­setzlichen Krankenkassen (756/J)

Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unter­richt, Kunst und Kultur betreffend RH-Bericht 2008 – Bewegungserziehung an Schulen (757/J)

Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidi­gung betreffend Zahlungen im Tschad (758/J)

DDr. Werner Königshofer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Jus­tiz betreffend Verfahrenshilfe (759/J)

Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidi­gung betreffend Ausgaben für das System Eurofighter (760/J)

Dr. Peter Fichtenbauer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landes­verteidigung betreffend Kosten für die Umbenennung (761/J)

Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidi­gung betreffend Ausgaben für Auslandseinsätze (762/J)

DDr. Werner Königshofer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Medici-Bank (763/J)

Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend Externisten-Berufsreifeprüfung (764/J)

Bernhard Themessl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit betreffend Kosten für die Umbenennung (765/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 9

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Kontakt mit Ungarn im Fall Zogaj (766/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidigung betreffend Modernisierung der AB 212 (767/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidigung betreffend Kosten des Kosovoeinsatzes (768/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Vergleich der Gesamtkriminalität in Oberösterreich des Jahres 2008 gegenüber dem Jahr 2007 (769/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidigung betreffend Eurofighter-Preise für die Schweiz (770/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Vergleich der Gesamtkriminalität in Tirol des Jahres 2008 gegenüber dem Jahr 2007 (771/J)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft und Ar­beit betreffend Einführung einer Teilzeitlehre (772/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Vergleich der Gesamtkriminalität in Wien des Jahres 2008 gegenüber dem Jahr 2007 (773/J)

Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend die Beschaffung von Kundenunterlagen des „Aufruhrversandes“ und die Wei­tergabe an Dritte (774/J)

Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst betreffend den Rechnungshofbericht Bund 2009/1 (775/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend Herkunft und Verwendung der Gelder des Klimafonds (776/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betref­fend Herkunft und Verwendung der Gelder des Klimafonds (777/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirt­schaft und Arbeit betreffend Herkunft und Verwendung der Gelder des Klimafonds (778/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Herkunft und Ver­wendung der Gelder des Klimafonds (779/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Fi­nanzen betreffend Herkunft und Verwendung der Gelder des Klimafonds (780/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend Herkunft und Verwendung der Gelder des Klimafonds (781/J)

Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wissen­schaft und Forschung betreffend studentische Migration in der Studienrichtung Veteri­närmedizin in Österreich (782/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 10

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Inno­vation und Technologie betreffend fragwürdige Fahrplanumstellung der ÖBB (783/J)

Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wissen­schaft und Forschung betreffend Quotenregelung an den Medizinischen Universitäten (784/J)

Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wissen­schaft und Forschung betreffend RH-Bericht 2009 – Steuerung und Monitoring der ös­terreichischen Universitäten (785/J)

Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unter­richt, Kunst und Kultur betreffend katastrophale und sicherheitsgefährdende Ausstat­tungsmängel und -überalterung der Höheren Technischen Bundeslehr- und Versuchs­anstalt Innsbruck Anichstraße (786/J)

Mag. Heidemarie Unterreiner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend Musikerziehung und Begabtenförderung in Ös­terreich (787/J)

Mag. Heidemarie Unterreiner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend Filmförderung in Österreich (788/J)

Mag. Heidemarie Unterreiner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend Innsbrucker Rundgemälde (789/J)

Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit betreffend Kosten für das nie in Betrieb genommene AKW Zwentendorf (790/J)

Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unter­richt, Kunst und Kultur betreffend RH-Bericht 2008 – Interne Revision und Auslands­schulwesen (791/J)

Carmen Gartelgruber, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unter­richt, Kunst und Kultur betreffend die Integrationsmaßnahmen im Bereich von Bil­dungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen (792/J)

Carmen Gartelgruber, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Entwicklung der Jugendkriminalität (793/J)

Carmen Gartelgruber, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Luftqualität im Unterinntal (794/J)

Carmen Gartelgruber, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Radongehalt im Gebiet von Umhausen (795/J)

Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unter­richt, Kunst und Kultur betreffend Anteil der ausländischen Schüler und Schüler nicht­deutscher Muttersprache an Österreichs Schulen (796/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesmi­nister für Gesundheit, Familie und Jugend betreffend angeblichen Missbrauch in der WGKK (797/J)

Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forst­wirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Freigabe von Forstwegen für Mountainbiker (798/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 11

Carmen Gartelgruber, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landes­verteidigung betreffend Aufnahme von Imame in das Bundesheer (799/J)

Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit betreffend Errichtung von Kompetenzzentren mittels des Programms COMET (800/J)

Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, In­novation und Technologie betreffend Errichtung von Kompetenzzentren mittels des Programms COMET (801/J)

Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidi­gung betreffend Beschaffung von L-159 (802/J)

Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Inno­vation und Technologie betreffend die Autobahnabfahrt Thalgau (803/J)

Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend den Rechnungshofbericht Bund 2009/1 (804/J)

Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend den Rechnungshofbericht Bund 2009/1 (805/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Probleme mit Bewohnern von invita Standorten (806/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidigung betreffend Zusammenhang von Beschaffung und Pilotenausbil­dung (807/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Fahndung nach Arigona Zogaj (808/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminis­ter für Gesundheit, Familie und Jugend betreffend Kosten für die Umbenennung (809/J)

DDr. Werner Königshofer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für euro­päische und internationale Angelegenheiten betreffend Rückübernahmeabkommen (810/J)

Dr. Johannes Hübner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäi­sche und internationale Angelegenheiten betreffend Entwicklungszusammenarbeit und Entwicklungshilfe der Republik Österreich mit der Demokratischen Volksrepublik Alge­rien (811/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betref­fend Haftentschädigung für Asylwerber (812/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Vergleich der Gesamtkriminalität im Burgenland des Jahres 2008 gegenüber dem Jahr 2007 (813/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Vergleich der Gesamtkriminalität in Vorarlberg des Jahres 2008 gegenüber dem Jahr 2007 (814/J)

Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Anstieg von kriminellen Delikten in der Steiermark (815/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Inno­vation und Technologie betreffend Geisterfahrerproblematik in Österreich (816/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 12

Mag. Roman Haider, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit betreffend Wachstum der österreichischen Tourismuswirtschaft (817/J)

Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betref­fend weiterhin die immer noch fehlenden Ortstafeln (818/J)

Mag. Alev Korun, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend rassistische Postings auf der Integrationshomepage des Innenministeriums (www.integration.at) (819/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Vergleich der Gesamtkriminalität in Niederösterreich des Jahres 2008 gegenüber dem Jahr 2007 (820/J)

Mag. Heidemarie Unterreiner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend Theaterstück „Pension Fritzl“ (821/J)

Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend „Aus­zeichnung für IOC-Chef Jacques Rogge für sein Wirken gegen Österreich“ (822/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend unbeglichene Fahrschulrechnung der Zogajs (823/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Unterdrückung von Beweismitteln in der Spionageaffäre Vozhzhov (824/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend falsche Darstellung der Spionageaffäre Vozhzhov im Verfassungs­schutzbericht (825/J)

Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unter­richt, Kunst und Kultur betreffend: „Vorträge, die weder Professoren noch Geschichts­bücher je so ermöglichen können“ – oder etwa doch? Bleibende Eindrücke einer Zeit­zeugin (826/J)

Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wissen­schaft und Forschung betreffend studentische Migration in der Studienrichtung Medizin in Österreich (827/J)

Mag. Albert Steinhauser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für euro­päische und internationale Angelegenheiten betreffend Erstürmung eines Menschen­rechtszentrums im Iran (828/J)

Mag. Werner Kogler, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend österreichische Banken in Steueroasen (829/J)

Mag. Werner Kogler, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend Finanzstrafverfahren aufgrund von Informationen aus Liechtenstein (830/J)

Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Jus­tiz betreffend Strafverfahren gegen LH Dörfler (831/J)

Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Bienensterben durch Pestizide (832/J)

Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Maßnahmen zur Eindämmung des Verlustes der biologischen Vielfalt (833/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 13

Gerhard Huber, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend die Asylwerberproblematik in Innsbruck (834/J)

Gerhard Huber, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betref­fend die brutale Vergewaltigung einer jungen Tirolerin in Innsbruck durch vier marokka­nische Asylwerber (835/J)

Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Fi­nanzen betreffend „unösterreichisch klingende Namen(836/J)

Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Angebot eines Ministerpostens an Frau Bandion-Ortner (837/J)

Mag. Ewald Stadler, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend die Verfolgung von Delikten nach § 188 StGB (838/J)

Ing. Peter Westenthaler, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Lan­desverteidigung und Sport betreffend Österreichisches Olympisches Comité (839/J)

Dr. Kurt Grünewald, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend Rettungshubschrauberstützpunkt in Matrei in Osttirol (840/J)

Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, So­ziales und Konsumentenschutz betreffend Pensionsbezieher (841/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend „Abgängige Personen in Österreich“ (842/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend „Internetkriminalität – Strafanzeigen – Gerichtliche Erledigung“ (843/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend „Strafrechtliche Anti-Dopingbestimmungen – Doping & Sportbetrug – Gerichtli­che Erledigungen 2008“ (844/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend „Bundesforste: Verkauf und Zukauf von Liegenschaften, Vermögensverhandlungen mit den Bundesländern“ (845/J)

Mag. Birgit Schatz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, So­ziales und Konsumentenschutz betreffend faire und einheitliche arbeits- und sozial­rechtliche Bedingungen für alle Anbieter und Beschäftigten in einem liberalisierten Postmarkt (846/J)

Mag. Birgit Schatz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, So­ziales und Konsumentenschutz betreffend Auslaufen der Übergangsfristen zur Öffnung des österreichischen Arbeitsmarktes (847/J)

Mag. Albert Steinhauser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Kontrolle der Einstellung des Strafverfahrens 241 Ur 17/06b (848/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend besondere „Bedienung“ bestimmter Verlage bei der Inseratenplatzierung des BMVIT (849/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 14

Dr. Harald Walser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend demokratiefeindliche Einstellung eines Teils der islami­schen ReligionslehrerInnen (850/J)

Dr. Harald Walser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend Pensionierungen von LehrerInnen (851/J)

Mag. Daniela Musiol, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, So­ziales und Konsumentenschutz betreffend Besuchsbegleitung (852/J)

Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Dienste eines Ex-KGB-Offiziers für Otto G. (853/J)

Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen be­treffend Verkauf des ehemaligen Bundeskonvikts Oberschützen (854/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betref­fend Wiedereinführung des Tasers (855/J)

Mag. Heidemarie Unterreiner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend Denkmalschutz für ORF-Küniglberg (856/J)

Mag. Heidemarie Unterreiner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend „Haus der Geschichte“ (857/J)

Mag. Heidemarie Unterreiner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend „Giftiges Kulturgut im Museumsspeicher“ (858/J)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend Mindestlohn (859/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betref­fend Haftentschädigung für Asylwerber (860/J)

Ing. Christian Höbart, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unter­richt, Kunst und Kultur betreffend Äußerungen eines Berufsschullehrers in der politi­schen Bildung (861/J)

Mag. Heidemarie Unterreiner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend kontroversielles EU-Kunstwerk „Entropa“ (862/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Exekutive in Tirol (863/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Asylmissbrauch und Abschiebung (864/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Exekutive in Oberösterreich (865/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend illegale Einreise (866/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Neubesetzung des Leitenden Beamten im Referat Personen- und Objektschutz beim LVT (867/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Exekutive in Wien (868/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Exekutive im Burgenland (869/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Exekutive in Vorarlberg (870/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 15

Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Verwendung von Kennzeichen der Bundesgendarmerie (871/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend Züge ohne Treibstoff (872/J)

Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wissen­schaft und Forschung betreffend die Einführung des E-Voting bei den Hochschüler­schaftswahlen im Mai 2009 (873/J)

Mag. Alev Korun, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Integration als Beschäftigungstherapie für Arbeitsgruppen (874/J)

Mag. Alev Korun, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Bilanzpressekonferenz des Leiters der Verwaltungspolizeilichen Abteilung HR Kovarnik vom 4.2.2009 (875/J)

Dr. Eva Glawischnig-Piesczek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend betreffend Separatoren-Werk in Feistritz/Rosental (876/J)

Mag. Daniela Musiol, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend betreffend Unterstützung von Trennungs- und Scheidungsarbeit (877/J)

Mag. Rosa Lohfeyer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Förderung des Projekts „fairea-GmbH-gut so!“ (878/J)

Mag. Elisabeth Grossmann, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend Schließung des Zentrums der Verteidiger der Menschenrechte im Iran (879/J)

Ing. Peter Westenthaler, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Lan­desverteidigung und Sport betreffend Anti-Doping-Bundesgesetz (880/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betref­fend „Cross-Border-Leasing“ in den Zuständigkeitsbereichen der Ministerien (881/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst betreffend „Cross-Border-Leasing“ in den Zuständig­keitsbereichen der Ministerien (882/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend „Cross-Border-Leasing“ in den Zuständigkeitsbereichen der Ministerien (883/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Fi­nanzen betreffend „Cross-Border-Leasing“ in den Zuständigkeitsbereichen der Ministe­rien (884/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für In­neres betreffend „Cross-Border-Leasing“ in den Zuständigkeitsbereichen der Ministe­rien (885/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend „Cross-Border-Leasing“ in den Zuständigkeitsbereichen der Ministe­rien (886/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 16

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend Kosten des Kosovoeinsat­zes (887/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Skandal in der Buchhaltungsagentur (888/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend weitere Unregelmäßigkeiten in der Buchhaltungsagentur (889/J)

Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend kriminelle Ausländer, die sich mit Asylanträgen ihren Aufenthalt ertrotzen (890/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Exekutive in Niederösterreich (891/J)

Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend geheime Pläne für ein Erstaufnahmezentrum in Judenburg (892/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Dolmetschkosten im Asyl- und Fremdenwesen (893/J)

Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Parallelen einer Briefbombenattrappe zu Briefbomben, welche behauptlich von Franz Fuchs stammen (894/J)

DDr. Werner Königshofer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend BAWAG-Strafprozess (895/J)

Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betref­fend die Beförderung einer Staatsanwältin (896/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Skandal in der Buchhaltungsagentur (897/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend „Das sagt Österreich“ vom 29.1.2009 (898/J)

Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidi­gung und Sport betreffend neue Dienstausweise (899/J)

Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidi­gung und Sport betreffend Verkleinerung des Kabinetts (900/J)

Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidi­gung und Sport betreffend Kostenwahrheit Tschad-Einsatz (901/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend „Strafrechtliche Anti-Doping-Bestimmungen – Kriminalpolizeiliche oder staats­anwaltschaftlich angeordnete Ermittlungen – Ermittlungsergebnisse 2008“ (902/J)

Mag. Josef Auer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend „Streckenplanung für den 2. Bauabschnitt der Unterinntalbahn“ (903/J)

Ing. Mag. Hubert Kuzdas, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Un­terricht, Kunst und Kultur betreffend das „Verhalten von PädagogInnen in Bundesschu­len“ (904/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 17

Christoph Hagen, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend die Straffälligkeit von Asylwerbern und eingebürgerten Personen in den einzel­nen österreichischen Bundesländern in den Jahren 2007 und 2008 und die Abschie­bung von Fremden im Jahr 2008 (905/J)

Ursula Haubner, Kollegin und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend islamischen Religionsunterricht in Österreich (906/J)

Jakob Auer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innova­tion und Technologie betreffend verpflichtende Standardausstattung von neuen Kraft­fahrzeugen mit einem Handfeuerlöscher (907/J)

Zurückgezogen wurden die Anfragen der Abgeordneten

Mag. Rosa Lohfeyer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Förderung des Projekts „fairea-GmbH-gut so!“ (721/J) (Zu 721/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend Herkunft und Verwendung der Gelder des Klimafonds (776/J) (Zu 776/J)

Anfragebeantwortungen

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Gerhard Köfer, Kolleginnen und Kollegen (288/AB zu 237/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Johannes Hübner, Kolleginnen und Kollegen (289/AB zu 266/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Johannes Hübner, Kolleginnen und Kollegen (290/AB zu 267/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Johannes Hübner, Kolleginnen und Kollegen (291/AB zu 268/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Johannes Hübner, Kolleginnen und Kollegen (292/AB zu 273/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Johannes Hübner, Kolleginnen und Kollegen (293/AB zu 313/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Johannes Hübner, Kolleginnen und Kollegen (294/AB zu 318/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Johannes Hübner, Kolleginnen und Kollegen (295/AB zu 331/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gernot Darmann, Kolle­ginnen und Kollegen (296/AB zu 232/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Peter Pilz, Kol­leginnen und Kollegen (297/AB zu 222/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 18

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Sonja Ablinger, Kolleginnen und Kollegen (298/AB zu 230/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (299/AB zu 250/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Peter Pilz, Kol­leginnen und Kollegen (300/AB zu 260/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (301/AB zu 270/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (302/AB zu 275/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (303/AB zu 292/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (304/AB zu 321/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Leopold Mayer­hofer, Kolleginnen und Kollegen (305/AB zu 322/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (306/AB zu 323/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (307/AB zu 330/J)

des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Peter Pilz, Kolleginnen und Kollegen (308/AB zu 261/J)

des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Wolf­gang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (309/AB zu 307/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen (310/AB zu 349/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Heidemarie Unterreiner, Kolleginnen und Kollegen (311/AB zu 393/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen (312/AB zu 227/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen (313/AB zu 235/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 19

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Gerhard Köfer, Kolleginnen und Kollegen (314/AB zu 241/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Gerhard Köfer, Kolleginnen und Kollegen (315/AB zu 242/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Gerhard Köfer, Kolleginnen und Kollegen (316/AB zu 243/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Gerhard Köfer, Kolleginnen und Kollegen (317/AB zu 244/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (318/AB zu 256/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Christoph Hagen, Kolleginnen und Kollegen (319/AB zu 231/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (320/AB zu 252/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Harald Stefan, Kollegin­nen und Kollegen (321/AB zu 263/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen (322/AB zu 288/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Peter Fichten­bauer, Kolleginnen und Kollegen (323/AB zu 291/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Harald Walser, Kollegin­nen und Kollegen (324/AB zu 356/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (325/AB zu 248/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Peter Pilz, Kolleginnen und Kollegen (326/AB zu 259/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen (327/AB zu 294/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (328/AB zu 315/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Heidemarie Unterreiner, Kolleginnen und Kollegen (329/AB zu 394/J)

der Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst auf die Anfrage der Abgeord­neten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (330/AB zu 360/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen (331/AB zu 274/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen (332/AB zu 277/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (333/AB zu 278/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (334/AB zu 289/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten DDr. Werner Königshofer, Kolleginnen und Kollegen (335/AB zu 301/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten DDr. Werner Königshofer, Kolleginnen und Kollegen (336/AB zu 302/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage
der Abgeordneten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (337/AB zu 326/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (338/AB zu 440/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 20

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (339/AB zu 311/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (340/AB zu 312/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
auf die Anfrage der Abgeordneten Gerhard Köfer, Kolleginnen und Kollegen (341/AB zu 417/J)

des Bundesministers für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (342/AB zu 363/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (343/AB zu 290/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (344/AB zu 295/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (345/AB zu 303/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (346/AB zu 264/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (347/AB zu 265/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (348/AB zu 293/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zan­ger, Kolleginnen und Kollegen (349/AB zu 296/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten DDr. Werner Kö­nigshofer, Kolleginnen und Kollegen (350/AB zu 298/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten DDr. Werner Königshofer, Kolleginnen und Kollegen (351/AB zu 300/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (352/AB zu 304/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (353/AB zu 305/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zan­ger, Kolleginnen und Kollegen (354/AB zu 306/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (355/AB zu 309/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (356/AB zu 310/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 21

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (357/AB zu 314/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Man­fred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (358/AB zu 316/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (359/AB zu 317/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (360/AB zu 327/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (361/AB zu 328/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (362/AB zu 329/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Johannes Hübner, Kolleginnen und Kollegen (363/AB zu 391/J)

des Bundesministers für Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abge­ordneten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen (364/AB zu 348/J)

des Bundesministers für Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abge­ordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (365/AB zu 368/J)

des Bundesministers für Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abge­ordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (366/AB zu 380/J)

des Bundesministers für Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abge­ordneten Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen (367/AB zu 398/J)

des Bundesministers für Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Gerhard Köfer, Kolleginnen und Kollegen (368/AB zu 416/J)

des Bundesministers für Gesundheit, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (369/AB zu 476/J)

des Bundesministers für Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abge­ordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (370/AB zu 481/J)

des Bundesministers für Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abge­ordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (371/AB zu 498/J)

des Bundesministers für Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen (372/AB zu 337/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Gerhard Köfer, Kolleginnen und Kollegen (373/AB zu 374/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Gerhard Köfer, Kolleginnen und Kollegen (374/AB zu 376/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen (375/AB zu 341/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (376/AB zu 361/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kolle­gen (377/AB zu 383/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (378/AB zu 474/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen (379/AB zu 338/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 22

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (380/AB zu 379/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Mag. Rainer Widmann, Kolleginnen und Kollegen (381/AB zu 382/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Carmen Gartelgruber, Kolleginnen und Kollegen (382/AB zu 447/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen (383/AB zu 345/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen (384/AB zu 336/J)

des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Ge­rald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (385/AB zu 371/J)

des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (386/AB zu 414/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (387/AB zu 462/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (388/AB zu 493/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (389/AB zu 372/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Norbert Ho­fer, Kolleginnen und Kollegen (390/AB zu 335/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Alev Korun, Kolleginnen und Kollegen (391/AB zu 355/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (392/AB zu 357/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Stefan Petzner, Kolleginnen und Kollegen (393/AB zu 358/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (394/AB zu 364/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (395/AB zu 378/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (396/AB zu 387/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen (397/AB zu 389/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Norbert Ho­fer, Kolleginnen und Kollegen (398/AB zu 425/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (399/AB zu 446/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 23

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (400/AB zu 373/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Norbert Ho­fer, Kolleginnen und Kollegen (401/AB zu 333/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Norbert Ho­fer, Kolleginnen und Kollegen (402/AB zu 342/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen (403/AB zu 353/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen (404/AB zu 346/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (405/AB zu 366/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Gerhard Köfer, Kolleginnen und Kollegen (406/AB zu 377/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (407/AB zu 370/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen (408/AB zu 403/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (409/AB zu 483/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (410/AB zu 367/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (411/AB zu 362/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen (412/AB zu 426/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Heidemarie Unterreiner, Kolleginnen und Kollegen (413/AB zu 457/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Heidemarie Unterreiner, Kolleginnen und Kollegen (414/AB zu 458/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen (415/AB zu 461/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (416/AB zu 482/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (417/AB zu 359/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen (418/AB zu 395/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Rainer Widmann, Kolle­ginnen und Kollegen (419/AB zu 421/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 24

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (420/AB zu 473/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 25

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (421/AB zu 369/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (422/AB zu 445/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Carmen Gartelgruber, Kolleginnen und Kollegen (423/AB zu 448/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Edith Mühlberghuber, Kolleginnen und Kollegen (424/AB zu 471/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (425/AB zu 531/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (426/AB zu 365/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Walter Rosenkranz, Kolle­ginnen und Kollegen (427/AB zu 472/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen (428/AB zu 390/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Man­fred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (429/AB zu 384/J)

der Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst auf die Anfrage der Abgeord­neten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (430/AB zu 490/J)

der Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (431/AB zu 505/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (432/AB zu 386/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christiane Brunner, Kolleginnen und Kollegen (433/AB zu 402/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
auf die Anfrage der Abgeordneten Maximilian Linder, Kolleginnen und Kollegen (434/AB zu 424/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Carmen Gartelgruber, Kolleginnen und Kollegen (435/AB zu 437/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (436/AB zu 480/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (437/AB zu 497/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Albert Stein­hauser, Kolleginnen und Kollegen (438/AB zu 401/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (439/AB zu 499/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Werner Kogler, Kolleginnen und Kollegen (440/AB zu 396/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Gabriela Mo­ser, Kolleginnen und Kollegen (441/AB zu 397/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Albert Stein­hauser, Kolleginnen und Kollegen (442/AB zu 400/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (443/AB zu 441/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen (444/AB zu 524/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen (445/AB zu 423/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (446/AB zu 415/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (447/AB zu 411/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Ewald Stad­ler, Kolleginnen und Kollegen (448/AB zu 404/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Ewald Stad­ler, Kolleginnen und Kollegen (449/AB zu 405/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Werner Kogler, Kolleginnen und Kollegen (450/AB zu 407/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerhard Köfer, Kolleginnen und Kollegen (451/AB zu 408/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerhard Köfer, Kolleginnen und Kollegen (452/AB zu 409/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerhard Köfer, Kolleginnen und Kollegen (453/AB zu 410/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (454/AB zu 419/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (455/AB zu 420/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Ulrike Luna­cek, Kolleginnen und Kollegen (456/AB zu 422/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Hermann Lipitsch, Kolleginnen und Kollegen (457/AB zu 406/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen (458/AB zu 511/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (459/AB zu 530/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 26

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (460/AB zu 439/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (461/AB zu 443/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (462/AB zu 444/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Peter Fichtenbauer, Kolleginnen und Kollegen (463/AB zu 450/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (464/AB zu 451/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (465/AB zu 453/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (466/AB zu 454/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (467/AB zu 464/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (468/AB zu 479/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (469/AB zu 485/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten DDr. Werner Königshofer, Kolleginnen und Kollegen (470/AB zu 452/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Man­fred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (471/AB zu 456J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Harald Ste­fan, Kolleginnen und Kollegen (472/AB zu 463/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zan­ger, Kolleginnen und Kollegen (473/AB zu 465/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (474/AB zu 475/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (475/AB zu 502/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (476/AB zu 579/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen (477/AB zu 468/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen (478/AB zu 486/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen (479/AB zu 428/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 27

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen (480/AB zu 460/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (481/AB zu 467/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (482/AB zu 478/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Albert Steinhauser, Kolleginnen und Kollegen (483/AB zu 487/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Walter Rosen­kranz, Kolleginnen und Kollegen (484/AB zu 429/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Walter Rosen­kranz, Kolleginnen und Kollegen (485/AB zu 430/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Walter Rosen­kranz, Kolleginnen und Kollegen (486/AB zu 431/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Walter Rosen­kranz, Kolleginnen und Kollegen (487/AB zu 432/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Walter Rosen­kranz, Kolleginnen und Kollegen (488/AB zu 433/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Walter Rosen­kranz, Kolleginnen und Kollegen (489/AB zu 434/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Walter Rosen­kranz, Kolleginnen und Kollegen (490/AB zu 435/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Walter Rosen­kranz, Kolleginnen und Kollegen (491/AB zu 436/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (492/AB zu 438/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (493/AB zu 449/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (494/AB zu 455/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Susanne Win­ter, Kolleginnen und Kollegen (495/AB zu 459/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (496/AB zu 466/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Susanne Win­ter, Kolleginnen und Kollegen (497/AB zu 469/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Susanne Win­ter, Kolleginnen und Kollegen (498/AB zu 470/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (499/AB zu 477/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 28

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (500/AB zu 489/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Alev Korun, Kolleginnen und Kollegen (501/AB zu 509/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Mag. Ruth Becher, Kolleginnen und Kollegen (502/AB zu 488/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (503/AB zu 501/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (504/AB zu 494/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (505/AB zu 507/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (506/AB zu 519/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (507/AB zu 520/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (508/AB zu 521/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (509/AB zu 532/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (510/AB zu 491/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen (511/AB zu 528/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (512/AB zu 533/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (513/AB zu 534/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (514/AB zu 535/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (515/AB zu 500/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (516/AB zu 492/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Man­fred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (517/AB zu 503/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kol­leginnen und Kollegen (518/AB zu 495/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (519/AB zu 496/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (520/AB zu 508/J)


12.01.02


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 29

Beginn der Sitzung: 12.01 Uhr

Vorsitzende: Präsidentin Mag. Barbara Prammer, Zweiter Präsident Fritz Neuge­bauer.

*****

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Meine Damen und Herren! Ich eröffne die 13. Sitzung des Nationalrates, die aufgrund eines ausreichend unterstützten Verlan­gens gemäß § 46 Abs. 6 des Geschäftsordnungsgesetzes einberufen wurde.

Die Amtlichen Protokolle der 11. und 12. Sitzung vom 22. Jänner 2009 sind in der Par­lamentsdirektion aufgelegen und unbeanstandet geblieben.

Als verhindert gemeldet sind die Abgeordneten Csörgits, Katzian, Köfer, Mag. Hakl, Dr. Plassnik und Praßl.

12.01.48Einlauf und Zuweisungen

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Hinsichtlich der eingelangten Verhandlungsge­genstände und deren Zuweisungen verweise ich gemäß § 23 Abs. 4 der Geschäftsord­nung auf die im Sitzungssaal verteilte Mitteilung.

Die schriftliche Mitteilung hat folgenden Wortlaut:

A. Eingelangte Verhandlungsgegenstände:

1. Schriftliche Anfragen: 727/J bis 902/J;

Zurückziehungen: 721/J und 776/J;

2. Anfragebeantwortungen: 288/AB bis 520/AB;

3. Regierungsvorlagen:

Bundesgesetz, mit dem das Wertpapieraufsichtsgesetz 2007 und das Bankwesenge­setz geändert werden (48 d.B.),

Bundesgesetz, mit dem das Einkommensteuergesetz 1988 geändert wird – Steuerre­formgesetz 2009 (StRefG 2009) (54 d.B.);

4. Gesetzesanträge des Bundesrates:

Gesetzesantrag des Bundesrates vom 9. Februar 2009 betreffend ein Bundesverfas­sungsgesetz, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz geändert wird (53 d.B.).

B. Zuweisungen:

1. Zuweisungen seit der letzten Sitzung gemäß §§ 32a Abs. 4, 80 Abs. 1,
100 Abs. 4, 100b Abs. 1 und 100c Abs. 1:

Budgetausschuss:

Bericht des Bundesministers für Finanzen über die Genehmigung von überplanmäßi­gen Ausgaben im 4. Quartal 2008 (Vorlage 5 BA),

Bericht des Bundesministers für Finanzen über die Genehmigung von Vorbelastungen für das 4. Quartal 2008 (Vorlage 6 BA),

Bericht des Bundesministers für Finanzen betreffend Verfügungen über unbewegliches Bundesvermögen im Jahr 2008 (Vorlage 7 BA),


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 30

Bericht des Bundesministers für Finanzen über die Übernahme von Bundeshaftungen im Jahr 2008 (Vorlage 8 BA),

Bericht des Bundesministers für Finanzen gemäß § 65 Absatz 5 des Bundeshaushalts­gesetzes über das Eingehen, die Prolongierung und die Konvertierung von Finanz­schulden und Währungstauschverträgen im Finanzjahr 2008 (Vorlage 9 BA);

Immunitätsausschuss:

Ersuchen der Staatsanwaltschaft Wien (AZ 25 St 407/08i) um Zustimmung zur behörd­lichen Verfolgung des Dritten Präsidenten des Nationalrates Mag. Dr. Martin Graf we­gen des Verdachtes der strafbaren Handlungen nach §§ 153 Abs. 1 und 2, 153b sowie 159 Abs. 1, 2 und 3 StGB und nach § 122 GmbHG;

Ausschuss für Petitionen und Bürgerinitiativen:

Petition Nr. 6 betreffend „ÖPUL-2007-Programm verbessern!“, überreicht vom Abge­ordneten Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber,

Petition Nr. 7 betreffend „Straffreiheit für Nicht-Impfen bei der Blauzungenkrankheit!“, überreicht vom Abgeordneten Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber,

Petition Nr. 8 betreffend „Weg mit den ORF-Gebühren“, überreicht vom Abgeordneten Harald Vilimsky,

Petition Nr. 9 betreffend „Änderung § 24 StVO – Lkw-Parken im Wohngebiet“, über­reicht vom Abgeordneten Dietmar Keck,

Petition Nr. 10 betreffend „Änderung der 2. Tierhaltungsverordnung (BGBl II Nr. 486/2004)", überreicht vom Abgeordneten Dietmar Keck,

Petition Nr. 11 betreffend „Änderung § 24 StVO – Straffreiheit bei Nichtfreihalten von zwei Fahrstreifen“, überreicht vom Abgeordneten Dietmar Keck,

Petition Nr. 12 betreffend „Vollziehung des Schulorganisationsgesetzes nach Arti-
kel 11 StGG“, überreicht vom Abgeordneten Jakob Auer,

Bürgerinitiative Nr. 3 betreffend „Mit Kindern in die Zukunft! Für ein kinder- und eltern­freundliches Österreich“;

2. Zuweisungen in dieser Sitzung:

a) zur Vorberatung:

Umweltausschuss:

Basler Übereinkommen über die Kontrolle der grenzüberschreitenden Verbringung ge­fährlicher Abfälle und ihre Entsorgung; Entscheidungen der Vertragsparteien VI/35 und VII/19 über die Änderung oder Anpassung der Abfalllisten, die in den Anhängen VIII und IX enthalten sind (52 d.B.);

b) zur Enderledigung im Sinne des § 28b GOG (vorbehaltlich der endgültigen Entscheidung des Ausschusses):

Ausschuss für Arbeit und Soziales:

Sozialbericht 2007/2008 des Bundesministers für Soziales und Konsumentenschutz (III-27 d.B.);

Außenpolitischer Ausschuss:

Bericht des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten be­treffend Südtirol Autonomieentwicklung 2007–2008 (III-29 d.B.);


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Justizausschuss:

Bericht der Bundesministerin für Justiz betreffend Jahresvorschau 2009 auf der Grund­lage des Legislativ- und Arbeitsprogramms der Europäischen Kommission für 2009 so­wie des operativen Achtzehnmonatsprogramms des französischen, tschechischen und schwedischen Ratsvorsitzes (III-32 d.B.);

Kulturausschuss:

Kulturbericht 2007 der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur (III-28 d.B.);

Unterrichtsausschuss:

Bericht der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend die Jahresvor­schau 2009 auf der Grundlage des Legislativ- und Arbeitsprogramms der Kommission sowie des 18-Monatsprogramms der französischen, tschechischen und schwedischen Präsidentschaften (III-31 d.B.);

Verfassungsausschuss:

Digitalisierungsbericht 2007 einschließlich erstes Halbjahr 2008, vorgelegt vom Bun­deskanzler (III-33 d.B.);

Wissenschaftsausschuss:

Bericht des Akkreditierungsrates gemäß § 4 Abs. 9 UniAkkG, BGBl. I Nr. 168/1999 i.d.g.F., über die Tätigkeit des Akkreditierungsrates im Jahre 2007, vorgelegt vom Bun­desminister für Wissenschaft und Forschung (III-26 d.B.).

*****

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Ich gebe bekannt, dass der Zweite Bericht des Unvereinbarkeitsausschusses an alle Mitglieder des Nationalrates verteilt wurde.

*****

Weiters sind folgende Vorlagen eingelangt:

Abkommen über soziale Sicherheit zwischen der Republik Österreich und der Republik Östlich des Uruguay (47 d.B.),

Erklärung der Republik Österreich über die Annahme des Beitritts der Republik San Marino zum Übereinkommen über die zivilrechtlichen Aspekte internationaler Kin­desentführung (49 d.B.),

Zusatzprotokoll zu den Genfer Abkommen vom 12. August 1949 über die Annahme eines zusätzlichen Schutzzeichens (Protokoll III) (50 d.B.) sowie

Abkommen zwischen der Republik Österreich und der Sozialistischen Republik Viet­nam über die gegenseitige Anerkennung von Gleichwertigkeiten im Hochschulbereich (51 d.B.).

Nach Rücksprache mit den Mitgliedern der Präsidialkonferenz schlage ich gemäß § 28a der Geschäftsordnung vor, von der Zuweisung dieser Gegenstände an einen Ausschuss abzusehen und sie auf eine der Tagesordnungen der nächsten Sitzungen zu stellen.

Wird dagegen Widerspruch erhoben? – Das ist nicht der Fall. Ich gehe daher so vor.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 32

12.03.11Ankündigung eines Dringlichen Antrages

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Der Parlamentsklub des BZÖ hat gemäß § 74a Abs. 2 der Geschäftsordnung das Verlangen gestellt, den Selbständigen An­trag 438/A(E) der Abgeordneten Bucher, Kolleginnen und Kollegen betreffend BZÖ-Rettungspakt für Österreich als Soforthilfe für Menschen und Wirtschaft statt rot-schwarzem Postenschacher und Misswirtschaft dringlich zu behandeln.

12.03.41Verlangen auf Durchführung einer kurzen Debatte über die Anfragebeantwortung 220/AB

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Weiters teile ich vor Eingang in die Tagesord­nung mit, dass das gemäß § 92 der Geschäftsordnung gestellte Verlangen vorliegt, eine kurze Debatte über die Beantwortung 220/AB der Anfrage 381/J der Abgeordne­ten Dr. Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen betreffend weitere Maßnahmen zur GVO-Risikoforschung in Österreich durch den Herrn Bundesminister für Gesundheit, Familie und Jugend – zur Erläuterung: das ist damals so richtig gewesen, weil eingebracht vor dem neuen Bundesministeriengesetz – abzuhalten.

Da für die heutige Sitzung die Behandlung eines Dringlichen Antrages verlangt wurde, wird die kurze Debatte im Anschluss an diese stattfinden.

Der Aufruf des Dringlichen Antrages wird um 15 Uhr erfolgen.

Weiters gebe ich bekannt, dass die Sitzung im Zeitraum von 15 Uhr bis 17 Uhr vom ORF live übertragen wird.

Ich unterbreche die Sitzung nun bis 15 Uhr.

Die Sitzung ist unterbrochen.

*****

12.04.21 (Die Sitzung wird um 12.04 Uhr unterbrochen und um 15.02 Uhr wieder aufge­nommen.)

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15.01.52Dringlicher Antrag

der Abgeordneten Josef Bucher, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanz­ler betreffend BZÖ-Rettungspakt für Österreich als Soforthilfe für Menschen und Wirtschaft statt rot-schwarzem Postenschacher und Misswirtschaft (438/A)(E)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Wir gelangen zur dringlichen Behandlung des Selbständigen Entschließungsantrages 438/A(E).

Da dieser inzwischen allen Abgeordneten zugegangen ist, erübrigt sich eine Verlesung durch die Schriftführerin.

Der Dringliche Antrag hat folgenden Wortlaut:

Sehenden Auges in die Krise!

Dass die derzeitige Finanz- und Wirtschaftskrise, die bereits im Jahr 2007 ihren Aus-gang in den USA nahm, vor den Grenzen Österreichs nicht Halt machen wird, war spä­testens im Sommer des Vorjahres klar. Das Finanzsystem der Vereinigten Staaten


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wurde von massiven Turbulenzen erschüttert, die im September des Vorjahres unter anderem zur Verstaatlichung von Fannie Mae und Freddie Mac führten. Nur mit dieser völlig „unamerikanischen“ Vorgehensweise konnten die USA eine Insolvenz der beiden größten Hypothekenfinanzierer der Welt mit noch katastrophaleren Auswirkungen für die Gesamtwirtschaft abwenden. In der Folge verschärfte sich die weltweite Finanzkri­se durch die Insolvenz von Lehman Brothers nachhaltig. Merrill Lynch wurde von der Bank of America übernommen, und der größte amerikanische Versicherungskonzern American International Group musste sodann um 85 Mrd. US-Dollar verstaatlicht werden.

Dessen ungeachtet, haben die Spitzen der nunmehrigen Bundesregierung, Faymann und Pröll, die bereits die Koordinierungsämter der letzten eineinhalb Jahre untätigen Regierung bekleideten, diese Krise beharrlich negiert und übermenschliches Geschick insofern an den Tag gelegt, trotz sich stetig verschlechternder Wirtschaftsdaten, die heimische Situation fern jeglichen Realitätsbewusstseins zu beschönigen:

Es gebe keinen Grund zur Panik, so etwa der damalige SPÖ-Koordinator Faymann am 8. Oktober des Vorjahres. Am selben Tag sprach sich der damalige Lebensminister Pröll gegen Krisengeschrei aus und Faymann sah noch immer keine aktuelle Bedro­hung.

Auch der damalige Wirtschaftsminister Bartenstein spielte die bereits evidente Krise hinunter und stellte selbstgefällig fest: „Wenn Deutschland in eine Rezession gleitet, und das könnte im zweiten und dritten Quartal der Fall gewesen sein, dann bedeutet diese konjunkturelle Lungenentzündung für Österreich allemal einen Schnupfen.“

Heute – rund 100.000 Arbeitslose und tausende Insolvenzen später – steht der „Schnupfenpatient“ Österreich vor der Aufnahme auf die Intensivstation, wenn nicht so­fort die richtigen Therapiemaßnahmen eingeleitet werden.

Im höchsten Maße verständlich und geradezu als Hilfeschrei eines ausgewiesenen Ex­perten der Nationalökonomie sind in diesem Zusammenhang am 21. November 2008 getätigte Aussagen von Prof. Dr. Erich Streissler zu bewerten. Der lässt keinen Zwei­fel daran, dass „die Politik die Krise zu spät realisiert hat“ um resignierend hinzuzufü­gen, dass „die heimischen Politiker der aktuellen Situation auch nicht gewachsen sind“.

„SP-Chef Faymann hat überhaupt keine Ahnung von Wirtschaft. Streissler attestiert ihm Null ökonomisches Wissen. VP-Obmann Pröll liegt nur wenige Prozentpunkte über Null“, so Streissler im O-Ton, dem eingedenk seiner langjährigen Tätigkeit als akade­misch Lehrenden und Prüfenden zugestanden werden kann, eine solche vernichtende Beurteilung mit entsprechender Fachkompetenz vorgenommen zu haben.

Die nun von dieser Bundesregierung mit Spätzünderqualität gesetzten Maßnahmen lassen sich angesichts der sich täglich verschlimmernden Wirtschafts- und Finanzkrise unter dem Motto „Problem nicht klar erkannt – aber davon gerannt“ zusammenfas­sen:

„Wir befinden uns in einer Spirale nach unten.“ WIFO-Chef Aiginger (APA 329/12.02.2009)

Laut der jüngst revidierten Konjunkturprognose der Europäischen Kommission wird die Wirtschaftsleistung in Österreich im Jahr 2008 um 1,2% schrumpfen.

Rückgang der Wirtschaftsleistung um 1,6%

Jänner 2009: Mehr als 301.000 Arbeitslose

„BM Hundstorfer rechnet mit bis zu 50.000 Kurzarbeitern.“(Kleine Zeitung, 02.02.2009)

Laut der Wirtschaftsauskunftei Creditforum belegt Österreich bei Firmenpleiten mit 224 Insolvenzen pro 10.000 Unternehmen europaweit den zweitschlechtesten Platz.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 34

Die Privatinsolvenzen stiegen im Jahr 2008 gegenüber dem Vorjahr um 11% auf 9.500 Fälle.

Das Schmieröl der Großen Koalition:

„Proporz, Postenschacher und Parteibuchwirtschaft“

Analysiert man vor dem Hintergrund der sich seuchenartig ausbreitenden Wirtschafts­krise das von der SPÖ/ÖVP - Koalition bisher Zustandegebrachte hinsichtlich Effizienz und Auswirkung, dann kommen den Österreicherinnen und Österreichern wohl nur mehr Tränen der Wut und Verzweiflung:

Missmanagement,

Postenschacher,

Parteibuchwirtschaft,

exorbitante Beraterkosten etc.

standen und stehen im Vordergrund der bisherigen Aktivitäten dieser fatalen Neuaufla­ge der Großen Koalition.

Das „Honolulu“-Abkommen – ein Gespenst kehrt wieder

Nichts in dieser Republik ist mehr sicher vor den so genannten „Objektivierungsverfah­ren“ der wieder erstarkten Parteibuchritter, die wie dereinst von Rot und Schwarz auf der Heimreise vom Weltbanktreffen auf Honolulu in den 1960ern vereinbarten Auftei­lung der Posten lustvoll frönen. Damals wurde jede Postenbesetzung vom Generaldi­rektor bis zum Portier vertraglich nach Parteibüchern aufgeteilt.

Das zeigt, dass die Große Koalition wenigstens eine große Tradition hat, nämlich die des Parteibuchs und des Postenschachers! Neu ist aber die diesbezüglich öffentlich vorgetragene Ehrlichkeit! Dass Postenschacher zur Maxime dieser Bundesregierung erhoben wurde, bringt der SPÖ-Europaabgeordnete Swoboda unverblümt zum Aus­druck, wenn dieser darauf verweist, dass „die Entscheidung über einzelne Positionen auch in einem Gesamtpaket unterzubringen sei.“ (APA166/16.02.2009)

ORF – das abgetakelte Versorgungsschiff wird geentert

Die Entwicklung der letzten Jahre im ORF haben deutlich gezeigt, dass akuter Reform­bedarf unter anderem im Bereich der Programmgestaltung aber auch im Bereich der künftigen Finanzierbarkeit des ORF gegeben ist.

Diese notwendigen Reformen nun tatsächlich in Angriff zu nehmen, wird seitens dieser Bundesregierung offensichtlich nicht einmal im Ansatz in Erwägung gezogen. Denn an­gesichts der Pläne, die sich die Koalitionsparteien für den ORF ausgedacht haben, überkommt einen die blanke Angst! Angst vor einem Regierungsstil „uralt“, bei dem sich Rot und Schwarz alles, aber auch wirklich alles untereinander aufteilen.

Die Einfärbungsvorstellungen von Faymann und Pröll übersteigen selbst die kühnsten Erwartungen und die Wunschgünstlinge lesen sich wie das „Who is who“ der Parteika­der von SPÖ und ÖVP.

Der „alternative“ Günstling Pius Strobl schlägt seine grünen Parteikollegen beim Ga­genwettbewerb locker um Längen: 250.000 Euro jährlich ohne Prämien für den ORF Kommunikationschef. Das dürfte sich der burgenländische Ex-Gendarm zu Beginn sei­ner politischen Karriere wohl nur in seinen kühnsten Träumen erhofft haben. Das Gan­ze zeigt angesichts der finanziell prekären Lage des ORF, dass die Grünen zumindest in einem Bereich SPÖ und ÖVP ebenbürtig geworden sind: Die Nehmerqualität eines Pius Strobl würde auch den Altparteien zur Ehre gereichen.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 35

Der rote ORF General Wrabetz, der mit sozialistischer Präzision mehr als 100 Millio­nen Euro verspekuliert hat, steht selbst auf der Liste der auszuwechselnden Perso­nen. Direkt gefolgt von Informationsdirektor Elmar Oberhauser, den man demnächst in Pension schicken wird. Auf dem SP/VP-Pokertisch werden die möglichen Nachfolger Karl Amon, derzeitiger ORF-Chefredakteur, und der SPÖ-Stiftungsrat Karl Krammer zum parteipolitischen Einsatz gebracht. Im Gegenzug soll der ORF-Programmdirektor Lorenz in Pension geschickt werden und durch den ÖVP-nahen niederösterreichi­schen Landesdirektor Norbert Gollinger ersetzt werden.

Auch die Tage der kaufmännischen Direktorin Sissy Mayerhoffer sind gezählt. Für ih­ren Posten sind der Vizegeneral der Industriellenvereinigung Peter Koren und Ex-WKO General und jetziger Flughafen-Wien-Vorstand Christian Domany angedacht, die beide für die ÖVP im ORF-Stiftungsrat sitzen.

Weiters sollen auch Hörfunkchef Willy Mitsche und Online-Direktor Thomas Prantner abgelöst werden. Der äußerst begehrte Posten des Informationsdirektors ist noch um­kämpft. Sollte sich die ÖVP durchsetzen, hat Roland Adrowitzer gute Chancen und für den Fall eines „Roten“, soll Karl Amon zum Zug kommen.

Für den freiwerdenden Posten des TV-Chefredakteurs gibt es wiederum zwei Anwär­ter. Für die SPÖ geht hier Ö3 Info Chef Stefan Ströbitzer ins Rennen und für die
ÖVP der Chefredakteur des Landesstudios Niederösterreich und Pröll-Intimus Richard Grasl.

ÖIAG – das Fass ohne Boden kriegt zwei neue Deckel

Das jüngste Paradebeispiel für Missmanagement und Fehlentscheidungen im Bereich der ÖIAG stellt zweifelsohne die Privatisierung der AUA dar. Eine klare diesbezügliche Unternehmensstrategie seitens der zuständigen ÖIAG fehlte. Zudem wurde bekannt, dass die Partnersuche der AUA offenbar um rund zwei Jahre verschleppt wurde. Be­reits im Frühjahr 2006 hatte der Unternehmensberater Roland Berger festgestellt, dass die AUA allein nicht überlebensfähig sei und dringend einen Partner benötige. Darauf­hin nahm die staatliche ÖIAG als Auftraggeber dieser Roland Berger-Studie das Gut­achten unter Verschluss. Denn damals hatten sich gerade der neue AUA-Chef Alfred Ötsch und ÖIAG-Chef Peter Michaelis für eine "Stand-alone"-Lösung - einen Allein­gang der AUA ohne strategischen Partner - stark gemacht. Ötsch bezeichnete die AUA seither mehrmals als "saniert" und stellte noch 2008, obwohl die Verluste ständig nach oben revidiert werden mussten, die Notwendigkeit einer Partnersuche in Abrede. Wä­ren Regierung und ÖIAG damals dem Berger-Gutachten gefolgt, hätte sich ein wesent­lich besserer Preis für den Staatsanteil erzielen lassen. Aufgrund dieser dilettanischen Vorgangsweise beträgt der Sanierungsbedarf der AUA mittlerweile über eine Mrd. Eu­ro, und ist die Gefahr einer Insolvenz nach wie vor nicht gebannt.

Anstatt sich angesichts des Debakels in Zusammenhang mit der Privatisierung der AUA ernsthaft Gedanken über die Zukunft der ÖIAG beziehungsweise eine grundsätz­liche Neuordnung der Verwaltung staatlicher bzw. staatsnaher Unternehmen zu ma­chen, hält man an den bisherigen Strukturen fest und beschränkt sich – und selbst dies kommt zu spät – auf Personalaustausch, kommen die Verantwortlichen nicht nur unge­schoren davon, sondern dürfen sich diese sogar, wie beispielsweise AUA-Chef Ötsch, bei Auflösung ihrer Verträge noch über Millionenabfertigungen freuen.

So scheint die Nachfolge für den erfolglosen ÖIAG-Generaldirektor Michaelis auch in einen klassischen rot-schwarzen Zweiervorstand zu münden. Im Gespräch sind der schwarze Generalsekretär des Sparkassenverbandes und ÖVP-Abgeordnete Michael Ikrath. Die SPÖ – noch nicht zu alter Form im Bereich der parteipolitischen Umfärbung aufgelaufen – hat sich diesbezüglich noch nicht entschieden. Kurz war jedoch der Ex-SPÖ-Staatssekretär Christoph Matznetter im Gespräch.


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EU – ein schwarzer Jurassic-Park

Als Entschädigung dafür, dass die SPÖ weiterhin den ORF-General behalten kann, soll der EU-Kommissar wieder an die ÖVP gehen. Anscheinend will die durch die „Kronen Zeitung“ so plötzlich von der Europhilie geheilte SPÖ nichts mehr mit dem gemein­samen Europa zu tun haben. Im Gespräch für den lukrativen Kommissarposten sind Ex-Vizekanzler Molterer bzw. Ex-Außenministerin Ursula Plassnik, wobei letztere
an ihrer renitent ablehnenden Haltung gegenüber der SPÖ-EU-Politik vermutlich
an Dichands „leider-nein-Sohn“ Werner Faymann scheitern dürfte („Die Pres­se“/23.01.2009).

AMA – die Zeit nach dem Rinderwahnsinn

Auch vor der Agrarmarkt Austria machte der Postenschacherreigen dieser Bundesre­gierung erwartungsgemäß nicht halt. So wurde unter dem damals zuständigen Land­wirtschaftsminister Pröll der ÖVP-Mann und ehemalige Sektionsleiter Griesmayr in den Vorstand der größten Förder- und Regulationsbehörde Österreichs gehievt. Als ro­tes Pendant war ursprünglich die AK-Angestellte Maria Burgstaller im Gespräch. Doch die Schwester der Salzburg Landeshauptfrau in den AMA-Vorstand zu entsen­den, war sogar der SPÖ zuviel. Letztlich machte der ehemalige Präsident des Haupt­verbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger und Ex-SPÖ Nationalrats­abgeordnete Richard Leutner das Rennen um den begehrten Posten. Immerhin ver­waltet die AMA die ca 1,9 Mrd Euro schweren Agrarförderungen für die österreichi­schen Bauern.

ÖBB – Zugräuber gibt’s nicht nur im Wilden Westen

Wie schon allein die vom mittlerweile abgelösten ÖBB-Generaldirektor Huber zu ver­antwortenden Spekulationsverluste in der Höhe von über 600 Mio Euro zeigen, gäbe es bei der ÖBB wahrlich einiges zu tun. Es wäre höchste Eisenbahn, neben der Not­wendigkeit der künftigen Hintanhaltung von derartigen Spekulationsgeschäften endlich Reformen unter anderem im Bereich des ÖBB-Dienstrechts, der Attraktivierung des Schienenverkehrs wie z.B. durch die rasche Senkung der Anzahl von Langsamfahrstel­len oder des Ausbaus der Infrastruktur umzusetzen. Doch auch hier steht einmal mehr Postenschacher nach rot-schwarzer Farbenlehre im Vordergrund.

Im Bereich der ÖBB wurde der ehemalige SPÖ-Kabinettsmitarbeiter Klugar als neuer ÖBB-Generaldirektor und damit als Nachfolger des ÖVP- Huber installiert. Weiters sitzt seit 2008 der ehemalige SPÖ-Verkehrssprecher Kurt Eder im Aufsichtsrat der ÖBB-Personenverkehr AG. Der Faymann-Vertraute Horst Pöchhacker, früher beim Baukonzern Porr beschäftigt, wurde Aufsichtsratschef und der Molterer- Vertraute Eduard Saxinger in großkoalitionärer Eintracht zu seinem Vize. Bei der Asfinag alles vice versa. („falter“, 21.05.08)

Sozialversicherungsträger – allein gegen die Mafia

Bereits die letzte Bundesregierung ist mit dem klaren Bekenntnis der Umsetzung einer umfassenden Gesundheits- sowie Kassenreform angetreten und letztlich an beidem gescheitert. Dies obwohl es evident ist, dass ohne die rasche Umsetzung von Reform­maßnahmen, das Gesundheitssystem unfinanzierbar wird, die bestmögliche medizini­sche Versorgung nicht mehr gewährleistet werden kann, und die Gefahr einer Zwei­klassenmedizin droht.

Wie kann es anders sein, stellt diese Bundesregierung auch hier in fahrlässiger Art und Weise Macht, Einfluss und Kontrolle in den Vordergrund und nicht die Sicherung der Gesundheit der Menschen. Denn besonders interessant ist in Zusammenhang mit dem nicht enden wollenden Kapitel Pröllschen und Faymannschen Postenschachers der Bereich der Sozialversicherungsträger. So wurde zum Nachfolger des ÖVP-Verbands-


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vorsitzenden des Hauptverbandes Laminger der bisherige schwarze Chef der AUVA Hans Jörg Schelling gekürt. Dem Vernehmen nach soll der Ende März 2009 aus­scheidende ÖVP-Generaldirektor des Hauptverbandes Kandlhofer eventuell durch den ehemaligen SPÖ-Sozialminister Buchinger ersetzt werden. Der Spitze der Pen­sionsversicherungsanstalt der Arbeiter und Angestellten, wird künftig Winfried Ping­gera, Experte im Kabinett von ÖVP-Bundeskanzler Schüssel und Ex-Kabinettschef von Gesundheitsministerin Kdolsky vorstehen. Er folgt damit dem ausscheidenden Ewald Wetscherek nach. Die Stellvertreter werden in altbewährter Manier von der SPÖ be­stellt. Nach dem Ausscheiden des bisherigen Stellvertreters, dem roten Gewerkschaf­ter Robert Freitag, wird Gabriele Eichhorn, die dem Personenkomitee zur Wieder­wahl des SPÖ-Bürgermeisters Häupl angehörte, künftig diesen Position einnehmen.

Große Koalition – das Missmanagement hat Methode

Was hilft bei steigender Arbeitslosigkeit? – mehr Bürokraten!

Zu Amtsbeginn kündigte BK Faymann einen massiven Sparkurs an, rühmte sich der Einsparung von zwei Staatssekretären. Tatsächlich wurde wie aus den Beantwortun­gen der Anfrageserie (78J-90J „Personalrochaden, Postenschacher“) und der Bundes­ministeriengesetz-Novelle 2009 hervorgeht, von der rot-schwarzen Koalition bisher eine Sektion, zwei Gruppen, zwölf Abteilungen, 25 Referate und eine Stabstelle neu geschaffen. 64 Abteilungen und 17 Sektionen wurden neu besetzt.

Privatinsolvenz und Kurzarbeit? – wir haben Glück und Schlager!

Eine von Abg. z. NR Gerald Grosz initiierte Anfrage betreffend die Kosten für externe Beratung (359J-372J, Grosz, 24 GP. Und 3867J-3880J, Öllinger, 23.GP) brachte ans Tageslicht, dass die letzte Bundesregierung in - angesichts der kurzen Dauer der letz­ten Gesetzgebungsperiode - geradezu atemberaubender Geschwindigkeit Beratergel­der von über 35 Mio Euro verschleuderte. Allein der jetzige Bundeskanzler Faymann hat im Verkehrsministerium 5,701.336 Euro verjubelt. Recht aufschlussreich in diesem Zusammenhang ist auch ein Blick hinter die Kulissen der jeweils beauftragten Berater. So scheinen dort unter anderem das Unternehmen „Spirit & Support" von Heidi Glück, der ehemaligen Pressesprecherin von Alt-Kanzler Wolfgang Schüssel oder das "Team Consult Wien“, dessen Beraterin die ÖVP-Nationalratsabgeordnete Katharina Cortolezis-Schlager ist, als Geldempfänger auf.

Spekulation – Wenn dem Esel zu wohl ist, geht er aufs Eis tanzen!

Allein im Bereich der ÖBB wurden Spekulationen mit über 600 Mio Euro getätigt. In Niederösterreich wurden durch Spekulationen mehr als 750 Mio Euro an Wohnbaugel­der vernichtet. Auf Vermittlung der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich wurden hochspekulative Veranlagungen von Gemeindegeldern abgewickelt, wovon nunmehr 90 niederösterreichische Gemeinden betroffen sind, die enorme Verluste in der Höhe von 60 Mio Euro hinnehmen mussten. Nur am Rande sei angemerkt, dass bereits im September des Vorjahres LH Dr. Haider darauf aufmerksam machte, dass eine Ban­kengruppe in Zusammenhang mit hochspekulativen Veranlagungen von öffentlichen Geldern demnächst größere Probleme haben werde, was die damals nicht einmal na­mentlich genannte RLB-Niederösterreich dazu veranlasste, Herrn Landeshauptmann Haider zu klagen: „Wir verwehren uns auf das Schärfste gegen derartige Verleumdun­gen und klagen auf Unterlassung und Widerruf der rufschädigenden Äußerungen,“ so eine Sprecherin der Bank.

Die Kommunalkredit muss laut jüngsten Meldungen im Jahr 2008 rund eine Mrd. Eu­ro oder sogar mehr abschreiben. Die Verluste stammen aus hochriskanten Spekulatio­nen der Zypern-Tochter der Kommunalkredit. Dies hatte zur Folge, dass die bisherigen Eigentümer, Volksbank AG (ÖVAG) und Dexia, ihre Aktienpakete von 50,78 bzw. 49% um zwei Euro an den Staat abtreten mussten.


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Zu guter Letzt darf nicht auf den derzeitigen ORF-General Wrabetz vergessen werden, der – wie bereits oben erwähnt – für mehr als 100 Mio. durch Spekulationen verlorene Euro verantwortlich zeichnet.

AUA –„seid verschleudert Milliarden“!

Wie bereits oben ausführlich dargestellt steht aufgrund von jahrelangem Nicht- und Fehlmanagement rot/schwarzer Vorstände in der AUA Österreich nunmehr vor dem Scherbenhaufen eines einstmals zu Recht als Aushängeschild österreichischer Identi­tät bezeichneten Luftfahrtunternehmens. Neben den rekordverdächtigen Airlineverlus­ten in der Höhe von 500 bis 700 Mio. Euro und einem mittlerweile festgestellten Sanie­rungsbedarf von über einer Mrd. Euro stellen die so genannten „Topmanager“ der AUA mit Höchstgagen ihre internationalen Kollegen locker in den Schatten: British Airways hat beim 15 fachen Umsatz der AUA nur sechs Topmanager, die AUA leistet sich 24!

Die AUA wird vom Steuerzahler mit bis zu 500 Mio Euro unterstützt werden, um einen Verkauf in die Gänge zu bringen und damit die Rettung des maroden Unternehmens überhaupt erst zu ermöglichen.

„Ein toter Patient, der wieder kräftig vitalisiert werden muss" beschreibt einer der beiden gegenwärtigen Interimsvorstände, Bierwirth, die triste Situation, um anzufügen, dass es, „wenn die geplanten Maßnahmen (teilweiser Gehaltsverzicht, Strecken­reduktion, -streichung, Lieferantenbeiträge etc.) nicht erfolgreich umgesetzt werden, nicht auszuschließen ist, dass die AUA trotz des Signings an die Wand fährt".(APA067/04.02.2009)

Laut einem Bericht des Bundesministeriums für Finanzen und der ÖIAG an den Rech­nungshofunterausschuss belaufen sich die Sanierungskosten auf mehr als eine Mil­liarde Euro.

Während somit Milliardenbeträge im öffentlichen bzw. staatsnahen Bereich durch Miss­management und fehlende Kontrolle in den Sand gesetzt wurden, warten die Wir­tschaft und die Menschen dieses Landes weiter auf dringende Hilfe, und sind die Aus­wirkungen der Untätigkeit der Bundesregierung – wie bereits oben an Hand der Zahlen dargestellt – durch steigende Konkurse und Arbeitslosenzahlen bereits dramatisch sichtbar!

Bankenpaket 1 – teure 100 Milliarden und keine will sie!

Weitere und zentrale Beispiele für Missmanagement dieser SPÖ/ÖVP Koalition sind im Bereich des Bankenrettungspakets zu erkennen, wobei diese überwiegend darauf zu basieren scheinen, dass die Bundesregierung nicht im Sinne eines ordentlichen und gewissenhaften Geschäftsmannes agiert, sondern allein dem Ruf „rot und schwarz ge­färbter Banken“ blind nachgibt.

Anzuführen ist beispielsweise, dass im Rahmen der Verhandlungen zum Bankenret­tungspaketes mehrfach die Forderung des BZÖ nach einem Staatsfonds statt einer von den großen Banken besetzten Clearingbank mit dem Hinweis abgelehnt worden ist, es hätten Besprechungen mit den Banken stattgefunden, und die Clearingbank könne schon wenige Tage später die Arbeit aufnehmen. Bedenkt man die damals ver­mittelte Dringlichkeit, so war dies durchaus ein berechtigtes Argument. Allerdings hat sich dies aus vielerlei Hinsicht geändert. Zum einen stellte sich heraus, dass nicht wie versprochen schon wenige Tage später „die Computer eingesteckt worden sind“, son­dern erst viel später. So nahm die österreichische Clearingbank erst im November 2008 ihre Geschäftstätigkeit auf, um den heimischen Interbankmarkt zu stärken. Gleichzeitig kann die vermittelte Dringlichkeit nicht zu groß gewesen sein, mit der die Besetzung der Clearingsbank durch die großen Banken gerechtfertigt worden ist.


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Als weiteres Beispiel ist zu nennen, dass die Republik Österreich bereits im November 2008 6,7 Milliarden Euro auf dem Kapitalmarkt aufgenommen hat, um das Bankenret­tungspaket bzw. mögliche Hilfeleistungen für die Banken zu finanzieren. Legt man einen Prozentsatz von vier Prozent zugrunde, so werden allein bis Ende Februar 2009 ca. 90 Millionen Euro an Kosten entstanden sein. Bedenkt man demgegenüber, dass erst eine Bank die Hilfen in Anspruch genommen haben, so stellt sich die Frage, ob hier ein professionelles Management an den Tag gelegt worden ist. So dürfte sich für die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler zu Recht die Frage aufdrängen, warum eine Kapitalaufnahme in der genannten Größenordnung schon zu diesem frühen Zeitpunkt erfolgt ist und nicht erst bei Bedarf gehandelt worden ist.

Weiters wurden im entscheidenden Kreditbereich bisher nicht die richtigen Mittel gefun­den, um den verschärften Kreditbedingungen entgegenzuwirken, was insbesondere in Hinblick auf die so wichtigen KMU`S, die zu Recht als die wesentlichen Wirtschaftsmo­toren bezeichnet werden, bedenklich erscheint.

Kreditklemme hausgemacht – wie man KMUs in den Ruin treibt!

So sollte das Bankenpaket unter anderem darauf abzielen, die Banken in die Lage zu versetzen, der Wirtschaft wieder Geld zur Verfügung zu stellen. Faktum ist jedoch, dass nach wie vor kaum Geld fließt und Investitionskredite Mangelware sind, was der Bundeskanzler mit den Worten kritisierte, „es sei notwendig, dass die kleineren und mittleren Betriebe wieder Finanzierung bekommen und der Markt in Schwung kommt.“

Angesichts der anhaltenden, geradezu fahrlässigen Untätigkeit der Bundesregierung entpuppte sich das in diesem Zusammenhang abgegebene faymannsche Bekenntnis, wonach man sich genauer anschauen und penibel abklären müsse, dass die Verpflich­tungen für die Banken, Kredite zu vergeben, eingehalten werde, als freilich inhaltslee­res Geschwafel.

Denn nach wie vor beklagen Kleinkreditnehmer verschärfte Vergabebedingungen und sieht die Großindustrie bereits große Finanzierungslöcher, was die ehemalige SPÖ- Staatssekretärin und nunmehrige Siemens-Österreich Chefin Brigitte Ederer am 12. Februar dieses Jahres zu der Einschätzung veranlasste, dass die Industrie mo­mentan aufgrund der Finanzkrise ins Bodenlose falle. „Das Hauptproblem sei die Zu­rückhaltung der Banken bei der Kreditvergabe, was dazu führt, dass kein Geld für In­vestitionen mehr zur Verfügung stehe“, unterstreicht Ederer die seit Monaten bekannte Problematik.

Ähnlich auch der IHS Chef Bernhard Felderer, der unter Bezugnahme auf das Ban­kenpaket im Kurierinterview vom 9. Februar 2009 feststellt, dass die Realisierung leider schleppend ist und auf die gegenwärtige „Kreditklemme“ verweist.

Die österreichische EZB-Direktorin Tumpel-Gugerell spricht „von einem infolge des Risikoabbaus der Banken entstandenen Wettbewerb um die weniger gewordenen Kre­dite.“ Besonders alarmierend ist es in diesem Zusammenhang, wenn Tumpel-Gugerell keinen Zweifel darüber offen lässt, dass „das Ende der Fahnenstange noch nicht er­reicht sei, denn der Einbruch des Welthandels werde erst in den nächsten Monaten durchschlagen.“(APA080/12.02.2009)

Bankenpaket 2 – wie man die Böcke zu Gärtnern macht!

In diesem Zusammenhang erschreckt zutiefst, dass man den eigentlichen Verursa­chern der Krise, nämlich den Banken, mit Samthandschuhen begegnet, statt endlich vehemente Verantwortung – insbesondere in Form der Steigerung der Kreditvergabe­bereitschaft zu „normalen“ Konditionen – einzufordern. Zu bedenken ist, dass es die Banken nach Ausbruch der Krise waren, die nach staatlicher Hilfe gerufen haben, um die Krise zu überstehen. In Anerkennung der gemeinsamen Verantwortung wurde nach


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gemeinsamen Verhandlungen mit Zustimmung aller Parteien das Bankenrettungspaket verabschiedet, um die Banken in den schweren Zeiten zu unterstützen und letztlich ein Durchschlagen der Krise auf die Bürgerinnen und Bürger zu vereiteln.

Monate später hat dagegen ein Großteil der Banken ihre „Gegenleistungen“ noch nicht erbracht. Vielmehr wandelte sich die vermittelte Dringlichkeit in abwartende Gelassen­heit bzw. ständig wiederholenden Interessenbekundungen mit Hinweisen auf die „über­höhten“ Auflagen und Weisungen. Insoweit entsteht mittlerweile der Eindruck, dass ein derartiger Schutz der Steuergelder – den das BZÖ im Rahmen der Verhandlungen zum Bankenrettungspaket erreichen konnte – verwerflich sei, wogegen wir uns aus­drücklich aussprechen. Man muss auf die über Jahre eingefahrenen Gewinne – insbe­sondere im Osten - hinzuweisen, die nicht mit den Steuerzahlerinnen und Steuerzah­lern geteilt worden sind. Brisant erscheint dann auch, dass die Erste Bank zwar in Ver­handlungen mit dem Finanzministerium eintreten will, aber gleichzeitig angekündigt hat, keine Dividendenbeschränkungen oder von der Politik nominierte Aufsichtsratsmit­glieder zu akzeptieren. Insoweit stellt sich die Frage, ob die Banken nicht aus takti­schen Gründen auf Zeit spielen, um Senkungen der Auflagen und Weisungen oder noch weitere Vergünstigungen wie beispielsweise eine „Bad Bank“ zu erreichen.

Alles in allem fragt man sich als Steuerzahler, wann die Bundesregierung die Banken endlich in ausreichender Weise darauf hinweist, dass staatliche Unterstützungen keine Gottesgeschenke sind und diese nur zu rechtfertigen sind, wenn die Banken ihre Ver­antwortung für die Wirtschaft wahrnehmen. Nahezulegen ist den Banken, dass bei wei­tere Zweckverfehlung durchaus die Alternative besteht, die im Rahmen des Bankenret­tungspakets zur Verfügung gestellten Mittel beispielsweise für ein direkt wirkendes Un­ternehmensrettungspaket zu nutzen, um so den KMUs endlich ohne Umwege die Unterstützung zukommen zu lassen, die sie so dringend brauchen. Insoweit bleibt zu hoffen, dass sich die Bundesregierung von ihrer Mutlosigkeit verabschiedet und endlich ihre Funktion als Vertreter der Bürgerinnen und Bürger wahrnimmt, statt sich nur schüt­zend vor „ihre rot-schwarzen Banken“ zu stellen.

Das Konjunkturpaket – ein Phantom der SP/VP Operette?!

Dazu kommt ein Konjunkturpaket, das – wenn überhaupt – nur auf dem Papier exis­tiert. So wird insbesondere der Mittelstandsfonds (liest man die homepage der AWS) im ersten Halbjahr 2009, also erst neun Monate nach Beschlussfassung der gesetzli­chen Grundlagen zu laufen beginnen. Dies veranlasste kürzlich den WKÖ-Präsidenten Christoph Leitl zur Kritik, dass „beispielsweise der Mittelstandsfonds noch offen sei“ und „dass angesichts der neuesten EU-Konjunkturprognosen bei der Umsetzung or­dentlich aufs Tempo gedrückt werden müsse.“ (OTS226/19.01.2009)

Allzu verständlich daher auch die Mahnung des ehemaligen SPÖ-Finanz- und Budget­sprechers und nunmehrigen OeNB-Gouverneur Nowotny an seine Parteifreunde, wenn er kürzlich urgierte: "Jetzt geht es darum, die gefassten Beschlüsse in die Tat umzusetzen. All das ist noch in vielen Fällen nicht wirksam geworden. "

Das Land braucht mehr als ein „Steuerreförmchen“

Die dargestellten Fakten und die düsteren Zukunftsprognosen zeigen drastisch, dass die SP/VP-Koalition weder Management noch Ideen hat. Vielmehr ist die Performance von Rot und Schwarz dadurch gekennzeichnet, dass man den Großen in altbewährter Manier die Posten zuschanzt und die kleinen Bürger und Wirtschaftstreibenden wie im­mer auf der Strecke bleiben.

Hier ist insbesondere zu nennen, dass die Bundesregierung sich nur zu einem „Steuer­reförmchen“ durchringen konnte statt eine vom BZÖ oftmals geforderte, umfassende Steuerreform im Sinne des BZÖ-Flat-Tax Modells umzusetzen, mit dem die Steuer­pflichtigen stärker entlastet würden sowie erhebliche Einsparungen in der Verwaltung möglich wären.


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Durch die Mutlosigkeit von Rot und Schwarz, die sich in der bloßen Änderung der Tarif­stufen widerspiegelt, wird die Chance versäumt, das Regelchaos, die kalte Progression und die soziale Ungerechtigkeit des derzeitigen Steuersystems zu beseitigen sowie durch die Installierung einer einzigen Abgabenbehörde den Weg für die längst fällige Reform der Sozialversicherungen zu ebnen.

Auch hier zeigt sich wiederum der fehlende Wille bzw. das fehlende Können von Rot und Schwarz, zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger endlich von festgefahrenen Strukturen Abschied zu nehmen. In diesem Zusammenhang kann auch auf das Regie­rungsprogramm hingewiesen werden, wonach die Staats- und Verwaltungsreform in einem lediglich alibimäßigen Umfang vorgesehen ist.

Wichtig ist daher, dass endlich schnell direkt wirksame Maßnahmen getroffen werden, um die bedrohlichen Folgen „einbrechender“ Unternehmen zu vermeiden. Dementspre­chend ist statt weiterer indirekter Fördermaßnahmen endlich eine Staatsbank einzu­richten, die direkt Kredite an die Privatwirtschaft vergeben kann. Dadurch wird zu­dem erreicht, gerade KMUs aus der derzeitigen Bittstellerposition gegenüber den Ban­ken zu befreien.

In diesem Zusammenhang ist nicht zuletzt auf den zu verteidigenden Ruf Österreichs in der gesamten Finanzwelt hinzuweisen. Dieser ist mittlerweile derart geschwächt, dass die Zinswerte für Staatsanleihen erheblich angestiegen sind. Erschreckenderwei­se ist es schon soweit gekommen, dass Österreich ein Prozent mehr an Zinsen für Schulden zahlen muss als Deutschland. Aber entschiedenes Gegensteuern ist auch hier nicht in ausreichendem Maße zu erkennen. Zu nennen ist beispielsweise ein Arti­kel im international gelesenen Economist. „Es sei zu erwarten, dass 2009 in Öster­reich, Griechenland, Irland und Spanien der Staatsschuldenprozentsatz im Verhältnis zum BIP um zehn Prozentpunkte steigen werde“. Eine Gegendarstellung gegen diese fast verleumderische Kritik fehlt bis heute.

Wirklich zufrieden können wir erst sein, wenn der Mensch im Mittelpunkt steht, sei ab­schließend Faymann zitiert, der offensichtlich kein Hehl aus seiner persönlichen Unzu­friedenheit über die bislang – insbesondere vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Fi­nanz- und Wirtschaftskrise – erbrachten „Leistungen“ dieser Neuauflage einer „Es reicht“-Koalition unter seiner Führung macht. Zu tun gäbe es angesichts der obigen Ausführungen und der sich stetig verschlechternden makroökonomischen Rahmenbe­dingungen weltweit und damit auch in Österreich wahrlich genug!

Es ist daher aus unserer Sicht dringend notwendig, Maßnahmen zu treffen, um ein (weiteres) Durchschlagen der Finanz- und Banken-Krise auf die Realwirtschaft zu ver­hindern, da die bisher getroffenen Maßnahmen in vielerlei Hinsicht nicht ausreichen, um den Bürgerinnen und Bürgern und den KMUs als wesentlichen Motor der österrei­chischen Wirtschaft angemessen zu helfen.

Diese Maßnahmen müssen zum darauf abzielen:

die Bürgerinnen und Bürger zu entlasten,

die Wirtschaft zu stärken,

die Beschäftigung zu sichern,

Investitionen in die Zukunft zu ermöglichen.

1. Das BZÖ entlastet die Bürger!

Flat Tax-Steuermodell

Wie schon mehrfach gefordert ist statt der vergleichsweise geringen „Steuertarifreform“ durch die Bundesregierung eine deutliche kurzfristige Steuerentlastung durchzuführen und eine mittelfristige umfassende Steuerreform vorzubereiten, die im Sinne des BZÖ-


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Steuermodells den Bürgern umfassend hilft und endlich Vereinfachungen und Einspa­rungen bringt. So ist im derzeitigen System die Gesamtbelastung der Einkommen be­reits ab dem Beginn der Steuerpflicht hoch, steigt dann im Bereich der Mittelstands-Einkommen noch an, um dann bei den sehr gut Verdienenden plötzlich wieder nach unten zu gehen, was sozial ungerecht ist.

Das BZÖ fordert ein einfaches, aber revolutionäres Steuersystem, durch das die kalte Progression und die soziale Ungerechtigkeit des derzeitigen Steuersystems be­endet werden. Gleichzeitig soll durch einen massiven Abbau von Ausnahmeregelun­gen die Steuergerechtigkeit zugunsten der Kleinverdiener und des Mittelstandes (die derzeit im Gegensatz zu Großbetrieben ihre Besteuerung nicht optimieren können) ver­bessert werden.

Kern dieses Vorschlags ist eine Flat-Tax - also ein einheitlicher Abgabensatz -, die zu­sammen mit einem Steuerfreibetrag in Höhe von 11.000 Euro eine deutlich niedrigere Gesamtbelastung kleiner und mittlerer Einkommen, aber eine höhere Belastung sehr hoher Einkommen garantiert. Die Einheitsabgabe im BZÖ-Modell ersetzt Lohn- und Einkommensteuer sowie die Sozialversicherungs-Beiträge. Dem Steuerzahler wird nur ein einziger und einheitlicher Prozentsatz abgezogen. Vom Jahreseinkommen wird zu­erst der Steuerfreibetrag von 11.000 Euro abgezogen. Von der verbleibenden Summe wird die Flat-Tax samt Sozialversicherung in der einheitlichen Höhe von 44 Prozent ab­gezogen – für Steuer und Sozialversicherung. Durch das Flat-Tax Modell werden na­hezu alle Steuerpflichtigen deutlich entlastet. Lediglich für Spitzenverdiener mit sechs­stelligen Jahresgagen steigt die Belastung.

Einheitliche Abgabenbehörde

Ein weiterer Eckpfeiler ist die Vereinfachung im Bereich der Verwaltung durch eine ein­zige Abgabenbehörde, eine Berufungsinstanz und ein einheitliches Sozialversiche­rungssystem statt der immer noch bestehenden ständestaatlichen Ungleichbehand­lung. Somit wäre endlich der Weg für die längst fällige Reform der Sozialversicherun­gen geebnet.

Abschaffung der Kredit(vertrags)gebühr

Zur Stärkung der Attraktivität von Krediten erscheint weiters die Abschaffung der staat­lichen Kredit(-vertrags-)gebühr im Sinne des Gebührengesetzes dringend erforderlich, da diese Kredite unnötig verteuert und dadurch negative Wirkungen auf die Investi­tionsfreudigkeit und somit letztlich auf das Wirtschaftswachstum hat. Diesem Aspekt kommt in der jetzigen Krisenzeit besondere Bedeutung zu, da im Zuge der Krise die Gesamtkosten für Kredite sowieso angestiegen sind und in näherer Zukunft keine Ent­spannung dieser Lage zu erwarten ist. Außerdem stellt die staatliche Kreditgebühr in Europa eine Besonderheit dar, was aus Wettbewerbsgesichtpunkten zu kritisieren ist. Weiters hat sich das BZÖ schon mehrfach gegen „Bagatellsteuern“ ausgesprochen, da der damit verbundene Aufwand nicht im Verhältnis zu dem Erfolg steht und daher nicht zu rechtfertigen ist.

Vor diesem Hintergrund ist auch auf den im Regierungsprogramm angekündigten Ab­schied vom „Gebührenstopp“ der alten Regierung hinzuweisen. Insoweit drohen sogar noch Anhebungen der Kreditgebühren, da nach dem Regierungsprogramm „sämtliche Gebühren einer jährlichen Valorisierung unterzogen werden sollen“.

Halbierung und längerfristige Abschaffung der NoVA

Im Bereich des Kraftfahrzeughandels und dem damit zusammenhängenden Bereich der Automobilzulieferindustrie ist die Wirtschafts- und Finanzkrise bereits angekom­men. So ist das Neuwagengeschäft allein im Dezember um 16% zurückgegangen und für das Jahr 2009 ist ein weiterer Absatzrückgang zu erwarten. Zudem vergeht kein


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Tag, ohne dass man besorgniserregende Botschaften großer Autohersteller vernimmt. Eine Besserung dieser Lage ist in naher Zukunft nicht zu erwarten, so dass es drin­gend einer Stärkung des Fahrzeugshandels bzw. der Automobilzulieferindustrie bedarf.

Zurzeit muss beim Kauf eines Kfz eine Normverbrauchsabgabe beim Händler entrich­tet werden, der diese als Abgabenschuldner beim Finanzamt abzuliefern hat. Die NoVA ist eine einmalige Abgabe und wird abhängig vom Verbrauch oder vom Hub­raum als Prozentsatz vom Nettopreis berechnet. Ihr unterliegen die Lieferung, der Eigenimport von bisher im Inland noch nicht zum Verkehr zugelassenen Kraftfahrzeu­gen sowie die Änderung der begünstigten Nutzung bei bisher befreiten Fahrzeugen.

Die NoVA kann bis zu 16% der Bemessungsgrundlage und somit des Nettopreises bzw. des gemeinen Wertes des Fahrzeuges betragen. Sie stellt daher einen erhebli­chen Teil des Kaufpreises und damit eine erhebliche Belastung des Käufers dar.

Daher erscheint eine Halbierung der NoVA-Steuersätze als geeignete Maßnahmen, um den Kauf von neuen Kraftfahrzeugen anzukurbeln und einen Impuls zur dringend notwendigen Erneuerung des stetig älter werdenden Kraftfahrzeugbestandes zu ge­ben. Neben den positiven umweltpolitischen Effekten wird durch Senkung der NoVA die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Österreichs erhöht und die heimische Wirt­schaft erheblich entlastet. In diesem Zusammenhang ist zu bedenken, dass die NoVA bzw. vergleichbare Regelungen nicht in allen EU-Ländern vorgesehen sind. Viele Un­ternehmen kaufen daher ihren Fuhrpark im Ausland, wodurch der Autohandel und die Werkstätten in Österreich benachteiligt werden. Insgesamt führen die Halbierung bzw. längerfristige Abschaffung der NoVA letztlich dazu, dass bestehende Arbeitsplätze ge­sichert und neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

2. Das BZÖ stärkt die Wirtschaft und sichert Arbeitsplätze!

Staatsbank, die direkt Kredite an Privatwirtschaft vergibt

Zur Ankurbelung unserer weitgehend kreditgestützten Wirtschaft ist der momentanen Verschärfung auf dem Kreditmarkt durch eine Staatsbank entgegenzutreten, die direkt günstige Kredite an die Privatwirtschaft vergibt. Geeignet erscheinen beispielsweise die Kommunalkredit oder die Österreichische Kontrollbank, da diese schon staat­lich sind und so bestehende Ressourcen bzw. bestehendes Know-how bezüglich Kre­ditvergaben genutzt werden können.

Aussetzung der Basel II-Kriterien

Aufgrund der bestehenden Ausnahmesituation erscheint es – insbesondere auch in Zusammenhang mit der vorgenannten Forderung – notwendig, für zeitlich begrenzte Zeit – nämlich zwei Jahre – die Basel II Kriterien verantwortungsvoll zu lockern und eine Stabilisierung der Bonitätsbewertung zum Zeitraum vor der Krise ermöglicht. Dies basiert insbesondere auf dem Gedanken, dass die Kriterien auf „normale Zeiten“ zuge­schnitten sind, jetzt aber andere Grundvoraussetzungen gegeben sind. Eine verhältnis­mäßige Anpassung ist daher zu fordern, umso mehr als die jetzt anzuwendenden Be­wertungsmaßstäbe die Krise verschärfen statt Werte langfristig zu beurteilen.

Mittelstandsgarantiefonds für Unternehmen

Zu den bisherigen begrüßenswerten Förderungen im KMU-Bereich hinzu sollte weiters ein Mittelstandsgarantiefonds geschaffen werden, der für jedes Unternehmen eine Haf­tung für 5.000 Euro übernimmt. Damit soll erreicht werden, dass die Überziehungsrah­men der Betriebe für Betriebsmittelbeschaffungen erweitert werden können, da auf­grund der für die Krisenzeit zu engen Überziehungsrahmen Auftragsannahmen massiv erschwert sind. Davon würden in Österreich ca. 200.000 Betriebe profitieren. Diese Maßnahme erscheint insbesondere in Hinblick auf das Bankenrettungspaket gerecht, da auch den KMUs als Wirtschaftsmotoren Österreichs vergleichbare Vehikel wie den Banken zu Verfügung gestellt werden müssen.


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Investitionsprämie

Weiters ist die Einführung einer Investitionsprämie (10% der Investitionssumme) für zwei Jahre zu fordern. So wurde eine Investitionszuwachsprämie während der BZÖ-Regierungsbeteiligung als ein Kernstück des Konjunkturpakets 2002 eingeführt und die heimischen Unternehmen konnten davon in den Jahren 2002 bis 2004 nachhaltig profi­tieren. Dass diese Maßnahme die gewünschten Effekte voll erbrachte, wurde unter an­derem von WIFO und IHS bestätigt, die mehrmals den positiven Beitrag der Investi­tionszuwachsprämie zum Wirtschaftswachstum hervor strichen (OTS0138/04.08.2005). Darüber hinaus wurde dies auch in einer entsprechenden Anfragebeantwortung des Bundesministers für Finanzen 3037/AB vom 27.07.2005 voll bestätigt, wenn dort unter anderem ausgeführt wurde:

„Dass die zeitlich begrenzte Investitionszuwachsprämie von den Unternehmen in höhe­rem Ausmaß als erwartet in Anspruch genommen wurde, spiegelt die Treffsicherheit der zur Stärkung der Investitionstätigkeit gesetzten Maßnahme wider. () der rückläu­figen Entwicklung der Investitionen konnte erfolgreich Einhalt geboten werden.“ „Da­durch wurde ein entscheidender Impuls zur Belebung der heimischen Wirtschaft ge­setzt und damit nicht zuletzt ein wesentlicher Beitrag zur Absicherung der Beschäfti­gung und zur Schaffung neuer Arbeitplätze geleistet.“

Vorsteuerabzug für alle betrieblich genutzten Fahrzeuge

Unternehmer haben einen erhöhten Bedarf an Mobilität, um ihren Geschäften nachge­hen zu können. Aus diesem Blickwinkel ist grundsätzlich jedes betrieblich genutzte Fahrzeug förderungswürdig. Im Moment ist jedoch nur bei so genannten „Fiskal-LKWs“ (Kasten-, Kleinlastkraft- und Pritschenwagen; Kleinautobusse; Kleinbusse) die Mehr­wertsteuer absetzbar, nicht jedoch für sonstige, betrieblich genutzte Fahrzeuge. Diese Differenzierung erscheint jedoch bedenklich, soweit die nicht als „Fiskal-LKW“ geltende Fahrzeuge überwiegend zu betrieblichen Zwecken genutzt werden. Daher ist eine Aus­dehnung der bestehenden Vorsteuerabzugsregelungen zu fordern, wobei enge Vo­raussetzungen zu implementieren sind, um Missbrauch vorzubeugen. Zudem sind ins­besondere Höchstgrenzen bezüglich des Anschaffungspreises und der Schadstoffklas­sen zu setzen, um den betrieblichen Zwang nach Mobilität zu fördern, nicht aber teu­eren Luxus auf Kosten der Umwelt zu finanzieren.

3. Das BZÖ sichert die Zukunft der Unternehmen!

Innovationssicherungsfonds

Viele mittelständische Unternehmen leiden aufgrund der derzeitigen Krise trotz innova­tiver Produkte unter Nachfragerückgängen, da nicht dringende Investitionen vorüberge­hend auf Eis gelegt werden. Insbesondere leiden mittelständische Unternehmen darun­ter, im Zuge der Krise ins Ziel direkter Konkurrenten zu geraten, die auf eine Chance für feindliche Übernahmen warten. Daher sind unter bestimmten Voraussetzungen Überbrückungskredite über einen einzurichtenden Fond zu gewähren, wobei insbeson­dere die Zukunftsträchtigkeit des Produktes und die nach der Krise zu erwartenden Auftragslage entscheidend sein soll.

Sicherung des Forschungsstandorts Österreich

Wichtig ist auch, das zukünftige Produktivitäts- und somit Wirtschaftswachstum durch den Ausbau des Forschungsstandorts Österreich sicherzustellen, damit Österreich als Wirtschaftsstandort im internationalen Vergleich auch in Zukunft bestehen kann. Dabei muss es vor allem zu einer Umstellung auf eine wissenbasierende Gesellschaft und Wirtschaft kommen, um die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs weiter zu stärken. Inves­titionen in F&E stellen damit zwingend notwendige Kosten in die Zukunft Österreichs dar, die mittel- bis langfristig wirken und nicht auf Kosten kurzfristig wirkender Maßnah-


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men vernachlässigt werden dürfen. Daher ist die Erreichung einer F&E Quote von 3% bis zum Jahre 2010 sicherzustellen. Bezüglich von KMUs sind insbesondere verbes­serte Zugangsbedingungen zu staatlichen Fördermitteln zu schaffen, um innovative und forschungswillige Unternehmen in diesem zukunftsorientierten Bereich zu stärken. Daneben sind die dafür vorgesehenen Mittel aufzustocken.

Schaffung einer Österreichischen Infrastruktur AG

Die Verluste von staatlichen Unternehmen zeigen deutlich, dass strukturelle Maßnah­men unumgänglich sind. Die Paradebeispiele AUA und ÖBB zeigen mit Gesamtschä­den von mindestens 1,6 Milliarden Euro durch Missmanagement den Handlungsbedarf klar. Daher fordern wir die Schaffung einer Österreichischen Infrastruktur AG, von der alle Staatsbetriebe zentralisiert erfasst werden. Für diese ist ein enges Regelwerk mit engen Warn- und Grenzmechanismen zu schaffen, durch das der Wiederholung der gemachten Fehler entgegengewirkt wird.

Aus den dargelegten Gründen sind die unterfertigten Abgeordneten der festen Über­zeugung, dass angesichts der dramatischen Finanz- und Wirtschaftskrise, deren Aus­wirkungen auf die Realwirtschaft und damit auf die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes noch nicht einmal den Höhepunkt erreicht haben, ein nationaler Schulter­schluss unter Außerachtlassung jeglicher Parteipolitik sowie Ideologie ein Gebot der Stunde und damit von größter Dringlichkeit ist und stellen daher nachstehenden

Dringlichen Antrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird ersucht,

unter Einbeziehung aller im Nationalrat vertretenen Fraktionen einen nationalen Schul­terschluss im Sinne der Schaffung eines Rettungspakts für Österreich zur Entlastung der Bürgerinnen und Bürger, zur Stärkung der Wirtschaft, zur Sicherung der Arbeits­plätze sowie zur Umsetzung von Maßnahmen für Zukunftsinvestitionen herbeizuführen,

dem Nationalrat ehestmöglich einen beschlussreifen Gesetzesentwurf vorzulegen, mit dem für den ORF eine ausreichende Finanzierung ohne Gebührenerhöhungen sicher­gestellt und die Gremien in Hinblick auf die Finanzierung aus Zwangsbeiträgen ent­sprechend den demokratischen Kräfteverhältnissen ausgestaltet werden,

dem Nationalrat ehestmöglich einen beschlussreifen Gesetzesentwurf vorzulegen, durch den in Ergänzung zu einer kurzfristig wirksamen, aber gegenüber den Regie­rungsvorschlägen deutlich zu erhöhenden Steuerentlastung die mittelfristige Einfüh­rung des BZÖ - Flat Tax - Steuermodells vorbereitet wird,

dem Nationalrat ehestmöglich einen beschlussreifen Gesetzesentwurf vorzulegen, durch den die Kredit(-vertrags-)gebühr im Sinne des Gebührengesetzes abgeschafft wird,

ehestmöglich eine Staatsbank einzurichten, die direkt günstige Kredite an die Privat­wirtschaft vergeben kann,

dem Nationalrat ehestmöglich einen beschlussreifen Gesetzesentwurf vorzulegen, durch den für Österreich die Basel II - Kriterien für einen Zeitraum von zwei Jahren ausgesetzt und die Bonitätsbewertungen stabilisiert werden,

dem Nationalrat ehestmöglich einen beschlussreifen Gesetzesentwurf vorzulegen, durch den ein Mittelstandsgarantiefonds für KMUs eingerichtet wird, der für Unterneh­men ohne zusätzlichen bürokratischen Aufwand Haftungen in der Höhe von 5.000 Euro für jedes Unternehmen übernimmt,


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dem Nationalrat ehestmöglich einen beschlussreifen Gesetzesentwurf vorzulegen, durch den für die Dauer von zwei Jahren eine Investitionsprämie (10 % der Investi­tionssumme) eingeführt wird,

dem Nationalrat ehestmöglich einen Gesetzesentwurf vorzulegen, durch den die Rege­lungen des Vorsteuerabzuges für betrieblich genutzte Fahrzeuge ausgedehnt werden, wobei strenge, ökologisch und preislich orientierte Höchstgrenzen zu implementieren sind,

dem Nationalrat ehestmöglich einen beschlussreifen Gesetzesentwurf vorzulegen, durch den ein Fonds eingerichtet wird, aus dem Überbrückungskredite für innovative Unternehmen zur Vermeidung feindlicher Übernahmen gewährt werden können,

dem Nationalrat ehestmöglich Gesetzesentwürfe zuzuleiten, die insbesondere eine Mit­telaufstockung für die betriebliche Forschungsförderung sowie Zugangserleichterungen der Unternehmen zu diesen Mitteln gewährleisten,

dem Nationalrat ehestmöglich einen beschlussreifen Gesetzesentwurf vorzulegen, durch den die NoVA-Steuersätze halbiert werden und

dem Nationalrat ehestmöglich einen beschlussreifen Gesetzesentwurf vorzulegen, durch den eine Österreichische Infrastruktur AG geschaffen wird, die für alle Unterneh­men mit staatlichen Beteiligungen zentralisiert zuständig ist.“

Wien, 17.02.2009

In formeller Hinsicht wird verlangt, diesen Antrag im Sinne des § 74 a iVm § 93 Abs. 2 GOG-NR zum frühest möglichen Zeitpunkt zu behandeln und dem Erstantragsteller Gelegenheit zur mündlichen Begründung zu geben.

*****

Redeordnung

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Ich gebe bekannt, dass im Rundlaufweg für
die Zeit der Fernsehübertragung von 15 bis 17 Uhr folgende Redeordnung festgelegt wurde:

Antragsteller für die Begründung des Dringlichen Antrages: 15 Minuten, Stellungnahme des Regierungsmitgliedes: 15 Minuten, erste Wortmeldung der Fraktionen, Wortmel­dung eines weiteren Regierungsmitgliedes mit 8 Minuten, zweite Wortmeldung der Fraktionen und schließlich eine dritte Wortmeldung der Fraktionen mit je voraussicht­lich 3 Minuten. Die Wortmeldungen der ersten und zweiten Fraktionsrunde dürfen pro Fraktion insgesamt 12 Minuten nicht überschreiten.

Der Vorsitz führende Präsident verteilt vor Beginn der letzten Runde – nach Rückspra­che mit den Klubvorsitzenden – die allenfalls verbleibende Redezeit auf die fünf Frak­tionen in der Weise, dass noch alle Fraktionen in der Fernsehzeit gleichmäßig zu Wort kommen.

Allfällige tatsächliche Berichtigungen werden erst nach Ende der Fernsehübertragung aufgerufen.

*****

Ich erteile nun Herrn Abgeordnetem Klubobmann Bucher als Antragsteller zur Begrün­dung des Dringlichen Antrages das Wort. 15 Minuten Redezeit. – Bitte.

 



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15.03.21

Abgeordneter Josef Bucher (BZÖ): Frau Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir haben Sie ganz herzlich zu dieser Sondersitzung eingeladen, weil wir von vielen Menschen aus der Wirtschaft, aber auch von unmittelbar Betroffenen täglich er­fahren, dass sich die Bundesregierung leider Gottes noch nicht dazu entschlossen hat, sich um deren Probleme anzunehmen, dass die Bundesregierung diese Krise weglä­chelt, den Kopf einzieht und hofft, dass sie über Österreich hinwegzieht, ohne dass sie uns wirklich betrifft. In Wahrheit erfahren wir täglich aus den Medien, dass in Österreich bereits eine Wirtschaftskrise ungeahnten Ausmaßes Platz greift, die in der Realwirt­schaft angekommen ist, ausgehend von einer internationalen Finanz- und Bankenkrise, die wirklich für Aufruhr sorgt innerhalb der österreichischen Wirtschaft – und die Bun­desregierung, allen voran der Vizekanzler und Finanzminister, glaubt, das mit einem Giebelkreuzzug sozusagen in irgendeiner Weise beheben zu können.

Ich frage mich wirklich, wer denn der Auftraggeber für Ihren Flug in die Republiken und Staaten Osteuropas war, ob Herr Generalanwalt Konrad bei der letzten Regierungs­klausur in Sillian anwesend war – wie wir gehört haben –, um Ihnen diesen Auftrag zu erteilen, Sie dorthin zu schicken, um die österreichischen Banken zu retten.

Ich glaube, es ist uns gar nicht bewusst, welche Bombe dahinter versteckt ist, wenn wir heute erfahren, dass die österreichischen Banken, Großbanken und Systembanken, im Osten bis zu 300 Milliarden € an Krediten vergeben haben. Das ist ungefähr jener Be­trag, den wir in unserer bescheidenen Volkswirtschaft in Österreich pro Jahr umsetzen. Wenn nur das eintritt, was der Herr Notenbank-General annimmt, dass nämlich in etwa 10 bis 20 Prozent dieser Kredite, die wir im Osten ausgegeben haben, uneinbringlich werden, dann belastet das die Banken und somit den österreichischen Steuerzahler mit 30 bis 60 Milliarden €, meine sehr geehrten Damen und Herren, und das würde Ös­terreich an den Rand der Finanzierbarkeit drängen. Ich glaube, es ist in Anbetracht die­ser Gesamtsituation endlich einmal Zeit, Aufklärung zu betreiben (Beifall beim BZÖ) – Aufklärung darüber, ob und in welcher Art und Weise wir dieser außergewöhnlichen Si­tuation begegnen.

Die Banken werden hier hingestellt als hätten sie Großartiges geleistet und im Osten Aufbauarbeit getätigt für die Reformländer, ohne dass man erwähnt, dass sie das Geld, das sie dafür aufgebracht haben, nicht wirklich hatten, nicht wirklich verdient haben, dass diese Basel-II-Richtlinien auch dazu missbraucht worden sind, um die Eigenkapi­talunterlegung mittels Wertpapieren zu machen, um Geld auszuschütten auf die ost­europäischen Länder, das die Banken gar nicht zur Verfügung haben.

Ich kann mich daher nur sehr wundern, wenn ich immer wieder hören muss, dass die­se Ostengagements, die unsere österreichischen Banken betrieben haben, zum gro­ßen Vorteil Österreichs sind. – Das ist nicht zum Vorteil Österreichs! Wir haben schon zweimal erlebt, dass einerseits Österreich als Nettozahler Geld über die EU in den Os­ten transferiert hat, dass andererseits die österreichischen Banken dort als Financiers in Vorleistung getreten sind. Am Ende, wenn das alles zusammenbricht, trägt die Ze­che der österreichische Steuerzahler, und das empfinden wir nicht als gerecht. (Beifall beim BZÖ.) Wir glauben, dass dieses Bankenrettungspaket die größte Umverteilung von Arm zu Reich ist. Sie werden daher sicherlich in Zukunft für die Rettung der Ban­ken keine Stimme des BZÖ mehr erhalten. (Neuerlicher Beifall beim BZÖ.)

Wir sind der Überzeugung, dass Sie, Herr Finanzminister, uns endlich einmal aufklären müssen, was denn diese Gesellschaft, die eingerichtet wurde, um die Banken zu ret­ten – nämlich mit 15 Milliarden € –, was diese FINBAG eigentlich macht. Es wurden im letzten Jahr 5,6 Milliarden € vom Kapitalmarkt aufgenommen und bis jetzt gerade ein­mal 900 Millionen € an die Hypo Alpe-Adria-Bank vergeben. Der Rest des Geldes liegt irgendwo verschlossen in einem Tresor. Mittlerweile sind von der Republik insgesamt


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über 45 Millionen € nur an Zinsen zu bezahlen. Wenn das eine wirtschaftliche Maßnah­me ist, für die Sie gelobt werden wollen, dann müssen Sie sich weit hinten anstellen, meine sehr geehrten Damen und Herren!

Ich glaube vor allem auch, dass Sie, wenn Sie mit solcher Inkompetenz in Österreich arbeiten, auch damit rechnen müssen, dass Sie eine Abfuhr von jenen Ländern erhal­ten, die Sie in den letzten Tagen bereist haben, um das österreichische Osteuropa-Problem zu einem gesamteuropäischen Problem zu machen. Sie werden, glaube ich, auf die Unterstützung aller anderen Länder lange warten können, bis sie endlich auch Einsicht zeigen.

Es muss also Schluss sein mit all diesen Verschleierungen und Verniedlichungen. Wir brauchen endlich einmal wirkungsvolle Maßnahmen, die diesen monetären Blutkreis­lauf wieder in Bewegung bringen. Ich meine, wir haben jetzt wirklich lange genug zuge­schaut, wir haben insgesamt fünf Monate lang darauf gewartet, dass die Banken das Geld verteilen, dass die Privatwirtschaft, die Realwirtschaft mit Krediten versorgt wird. Wir sind der Überzeugung, dass es ohne eine staatliche Bank nicht gehen wird, die jetzt einmal für die Dauer von eineinhalb bis zwei Jahren dafür einspringt, was die ös­terreichischen Banken derzeit verweigern. (Beifall beim BZÖ.)

Sie sind die Verursacher dieser Kreditklemme, unter der wir leiden! Leugnen Sie das nicht weg, Herr Finanzminister! Ihr Wirtschaftsminister hat ja ganz deutlich davon ge­sprochen, dass die österreichische Wirtschaft gegenwärtig über diese Finanz- und Kre­ditklemme jammert, keine Kredite erhält, nicht einmal Betriebsmittelkredite bekommt, um ihren ordentlichen Wirtschaftsablauf finanzieren zu können.

Wir sind der Überzeugung, dass aufgrund der hohen Risikoaufschläge, wie sie die ös­terreichischen Banken derzeit verlangen, keine Investitionen getätigt werden können, auch die österreichische Wirtschaft nicht prosperieren und sich entwickeln kann.

Das Zweite ist: Wir fordern eine Aussetzung der Basel-II-Richtlinien, wo wir den USA auf den Leim gegangen sind, wo wir wirklich nicht bedacht und behirnt haben, dass wir mit diesen Basel-II-Richtlinien, diesen strengen Kreditrichtlinien, die Wirtschaft abwür­gen und den Banken ein Instrument in die Hand geben, nämlich die Eigenmittelunterle­gung mittels Wertpapieren, sodass sie über einen Hebel dann sehr viele Kredite vertei­len können. Wir müssen heute einsehen und auch registrieren, dass sehr viele Banken aufgrund von Eigenkapitalschwäche international nicht mehr konkurrenzfähig sind und daher auch keine großartigen Reserven bilden können.

Das Dritte ist: Wir wollen einen Mittelstandsgarantiefonds für die Kleinst- und Kleinbe­triebe, für die Mittelstandsunternehmen unseres Landes, auf die Sie immer so stolz sind, meine sehr geehrten Damen und Herren von der ÖVP! In jedem Redebeitrag des Kollegen Bartenstein oder des Kollegen Molterer war in der Vergangenheit zu hören: Der Stolz der österreichischen Wirtschaft ist die kleinst- und mittelständische Wirt­schaft, diese muss gefördert und unterstützt werden. (Beifall beim BZÖ.)

Diese Betriebe warten allerdings bis heute auf diese Unterstützung. Sie bekommen keinen Zugang zu Förderungen, und derzeit wird ihnen auch der Zugang zu Investitio­nen durch die Banken versperrt. Wenn wir in Anbetracht dieser Krisensituation jetzt nicht einschreiten, dann wird dies die Volkswirtschaft Österreichs und vor allem Ihr Budget, Herr Finanzminister, in Zukunft teuer zu stehen kommen, und Sie werden ein echtes Finanzierungsproblem bekommen. Aber was macht diese Bundesregierung? – Sie lächelt diese Krise weg, sie ignoriert diese Krise und beschäftigt sich mit Posten­schacher, Proporz und Misswirtschaft, wie wir es in dieser Form in den letzten zehn oder 15 Jahren noch nicht erlebt haben.

Beispiel ist der ORF, wo Herr Bundeskanzler Faymann betont hat, aus dem ORF dürfe keine AUA werden. Wissen Sie, was Sie damit zum Ausdruck gebracht haben? – Da-


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mit haben Sie eingestanden, dass Sie bei der AUA die gesamte Verantwortung zu tra­gen haben, dass Sie die AUA mit Ihrer Politik an die Wand gefahren haben. (Beifall beim BZÖ.)

Wir sind der festen Überzeugung, dass dieser Ildefonso-Proporz: rot-schwarz-rot-schwarz-rot-schwarz, dieser Postenschacher nicht jener ... (Zwischenruf des Abg. Dr. Matznetter.) – Ja, im ORF ist das leider gelebte Gegenwart, meine sehr geehrten Damen und Herren. Sie wollen einen unabhängigen Rundfunk in Österreich, der über die Gebühren finanziert wird, rot-schwarz einfärben, nach dem Ildefonso-Prinzip. Dafür werden wir uns nicht aussprechen, sondern wir sind für die weitere Unabhängigkeit. (Beifall beim BZÖ.)

Wir sprechen uns auch dagegen aus, dass Sie den ORF genauso missbrauchen wie die Arbeiterkammer, die Landwirtschaftskammer und die Wirtschaftskammer, wo Rot und Schwarz sich alles aufteilen und tun und lassen können, was sie wollen, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Neuerlicher Beifall beim BZÖ.)

Wie ungeniert Sie vorgehen, das haben wir in der Vergangenheit bei vielen staatsna­hen Unternehmen bemerkt, ob das jetzt die ASFINAG, die OMV, die AWS, der Ver­bund oder die FMA sind, überall das gleiche Prinzip: Ildefonso: rot-schwarz-rot-schwarz-rot-schwarz. (Zwischenruf des Abg. Schopf.) Das ist natürlich zum Schaden der Republik. Dort, wo Sie tätig waren, haben Sie überall Schaden angerichtet.

Ziehen wir jetzt nur die ASFINAG heran, Herr Bundeskanzler! Für die ASFINAG waren Sie in den letzten Jahren zuständig. Dort gibt es mittlerweile 12 Milliarden € Schulden, und der Vorstand wurde gefeuert mit einer Abfertigung von 2 Millionen €. Bei den ÖBB: 21 Milliarden € Schulden. Herrn Ötsch haben Sie gefeuert mit 800 000 € Abfertigung und 300 000 € haben Sie für irgendwelche Beratungsaufträge ausgegeben, die Sie bis heute noch nicht konkretisieren konnten. Niemand in dieser Republik weiß, welchen Beratungsauftrag dieser Herr Huber hat, wie er für die Republik tätig wird – aber er be­kommt schon einmal 300 000 € bar auf die Hand! (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Wenn Sie schon keine roten und schwarzen Manager haben, die in dieser Republik diese Unternehmen gewinnbringend führen können, meine sehr geehrten Damen und Herren von der Bundesregierung, dann versuchen Sie es endlich einmal mit fähigen Leuten, mit einer objektiven Ausschreibung, aus der Manager hervorgehen, die wirklich in der Lage sind, diese staatsnahen Unternehmen zu führen. (Beifall beim BZÖ.)

Ein Lehrstück für Inkompetenz, meine sehr geehrten Damen und Herren, ist die AUA. (Zwischenruf der Abg. Dr. Moser.) Dort haben Sie wirklich bewiesen, dass Sie nicht in der Lage sind, auch nur ein Unternehmen annähernd wirtschaftlich zu führen. Bei der AUA sind wir mittlerweile draufgekommen, dass sie 1 Milliarde € Schulden hat, dass wir sie an die Lufthansa verschleudern und der Lufthansa noch einmal 500 Millionen € Steuergelder mit auf den Weg geben. – Und jetzt wollen Sie Herrn Ötsch mit 1,1 Millio­nen € abfertigen, meine sehr geehrten Damen und Herren! Das ist doch ein Skandal! Es muss endlich Schluss sein mit Abfertigungen für erfolglose Manager. Wir fordern, dass diese Abfertigung für Herrn Ötsch einbehalten wird für irgendwelche Schadener­satzforderungen, die die Republik gegenüber Herrn Ötsch in nächster Zukunft geltend machen wird. (Beifall beim BZÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

Mit der AUA, mit den ÖBB, mit diesen beiden großen Pleiten hätten Sie uns schon ge­nug gekostet – nein, es darf noch ein bisschen mehr sein! Kollege Grosz hat es aufge­zeigt: Inserate, Honorare, Beratungskosten. Insgesamt beläuft sich der Schaden durch diese Bundesregierung, die während der letzten zwei Jahre dieses Unding betrieben hat, auf 1,8 Milliarden €, meine sehr geehrten Damen und Herren! Der Aberglaube die­ser Bundesregierung führt dieses Land noch in den Abgrund.


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Es ist, wie ich meine, ganz entscheidend, dass wir endlich auch über Reformprozesse nachdenken, dass Sie aus Ihrem Arbeitseifer heraus versuchen, diese Republik auch einmal einigermaßen dorthin zu steuern, wo sie hingehört, dass Sie auch endlich ein­mal mit dieser ÖIAG Schluss machen, denn Herr Michaelis ist doch der teuerst bezahl­te Zeitungsleser dieser Republik (Zustimmung beim BZÖ), der nur eine Aufgabe hat, nämlich die Kursentwicklung der staatsnahen Unternehmen zu beobachten. (Beifall beim BZÖ.)

Gründen Sie endlich eine österreichische Infrastruktur-Holding, indem Sie alle staats­nahen Unternehmen unter einem Dach vereinen – Verbund, Telekom, Post, ÖBB, ASFINAG, OMV – und stellen Sie alle unter ein strategisches Holdingkonzept, das wirt­schaftlich ausgerichtet die Interessen unseres Wirtschaftsstandortes Österreich erfüllt. (Beifall beim BZÖ).

Unser umfassender Antrag, den wir heute einbringen, enthält jede Menge an Vorschlä­gen, von der steuerlichen Entlastung bis hin zur Belebung der Wirtschaft. Sie können sich davon überzeugen, meine sehr geehrten Damen und Herren! Das allein, Herr Kol­lege Cap, ist ja schon ein Regierungsprogramm, das wir heute vorlegen, so umfassend durchdacht und intelligent, dass es dieses Österreich und diesen Wirtschaftsstandort Österreich beflügeln kann. Ich hoffe, dass Sie in sich gehen und sich das einmal an­schauen. (Beifall beim BZÖ.)

Was Österreich jetzt dringend braucht ist eine Regierung, die gestaltet und nicht ver­waltet, eine Regierung mit Reformgeist und Reformkraft, eine Regierung, die in dieser Krise eine Chance sieht, meine sehr geehrten Damen und Herren. Beginnen Sie end­lich mit der Arbeit, Herr Bundeskanzler und Herr Vizekanzler! (Anhaltender Beifall beim BZÖ.)

15.18


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zur Abgabe einer Stellungnahme hat sich nun der Herr Bundeskanzler zu Wort gemeldet. 15 Minuten Redezeit. – Bitte, Herr Bundes­kanzler.

 


15.18.31

Bundeskanzler Werner Faymann: Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Her­ren! Als ich den Dringlichen Antrag gelesen habe, war ich schon neugierig, wie die Stellungnahme ausfallen wird. Ich muss sagen, Kollege Bucher hat sich bemüht, we­nigstens die Highlights an Polemik in diesem Dringlichen Antrag wegzulassen, denn wenn man ihn liest, von der Wortwahl beginnend bis zu den Behauptungen, dann, muss ich sagen, verstehe ich Kollegen Bucher, dass er versucht hat, seine Rede mög­lichst abseits des Inhalts ... (Abg. Ing. Westenthaler: Sie können ihn noch einmal vor­lesen!) – Wahrscheinlich haben Sie ihn geschrieben, Herr Westenthaler; ich habe Sie schwer in Verdacht gehabt. (Beifall bei SPÖ und ÖVP. – Abg. Ing. Westenthaler: Le­sen Sie ihn ruhig vor!)

Allein bei der Frage der Spekulationsverluste der ÖBB einfach zu vergessen, dass bei den ÖBB, aber auch bei der ASFINAG viele der Genannten in einer Zeit bestellt wur­den, als Sie den zuständigen Minister gestellt haben und in der Regierung waren (Abg. Bucher: Ihr habt zwei Jahre lang zugeschaut!), ist schon irgendwie ein starkes Stück, aber Erinnerungslücken kann man hie und da wieder auffüllen. Dazu ist eine Diskus­sion auch da. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

Ich möchte zum Wesentlichen kommen, weil ich es für richtig halte, in diesen Tagen in­tensiv zu überprüfen, ob die Maßnahmen, die wir als Bundesregierung setzen, wirken, wie sie wirken und ob weitere Maßnahmen notwendig sind. (Abg. Ing. Westenthaler: Das ist ein guter Anfang!) Das lässt sich dann am besten feststellen, wenn man die Maßnahmen kennt, Herr Kollege Westenthaler, wenn die Maßnahmen bereits wirken und man die Wirkung überprüfen kann.


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Wir haben eine Reihe von Maßnahmen gesetzt, deren Wirkung überprüfbar ist, begin­nend mit der Absicherung der Einlagen auf den Sparbüchern der Bevölkerung. Unser Banken-Paket hat dazu geführt, dass in Zeiten, in denen – erinnern Sie sich bitte zu­rück! – viele unsicher waren, ob ihr Geld auf der Bank gut aufgehoben ist, das außer Streit gestellt wurde. Wir haben mit einem Haftungspaket für Banken, aber auch der Möglichkeit, dass 15 Milliarden auf dem Weg des Partizipationsmodells Eigenkapital­stärkung für Banken angeboten wurden, Vereinbarungen abgeschlossen. Dass diese Vereinbarungen – in einem Fall unterschrieben, in den anderen Fällen werden die Mit­tel in diesen Tagen und Wochen zur Verfügung stehen – getroffen werden beziehungs­weise zum Teil bereits getroffen wurden, ist ein Beweis dafür, dass wir in diesem Haus einstimmig das Richtige beschlossen haben und in der Folge im Finanzministerium un­ter Führung des Finanzministers dieses Banken-Paket auch rechtzeitig umsetzen.

Ganz Europa diskutiert über die Frage: Reicht das aus? Ganz Europa diskutiert über die Frage: Wie kommt die Wirtschaft wieder in Schwung, wie kann das Vertrauen allei­ne zwischen den Banken wieder gestärkt werden? Es gibt niemanden in Europa oder auch in den Vereinigten Staaten, der sich nicht mit den unterschiedlichsten Modellen beschäftigt: das Modell einer Bad Bank, das Auslagern von Toxic Assets, das Ausla­gern von Problemen, die in einer Bank entstanden sind, werden in vielen Staaten dis­kutiert.

Wir haben uns für einen anderen Weg entschieden, für einen, wie ich meine, richtigen Weg. Wir haben uns nicht dafür entschieden, irgendetwas auszulagern und einfach zu übernehmen, sondern wir haben uns dafür entschieden, dort, wo Geld zur Verfügung gestellt wird, für dieses Geld selbstverständlich Zinsen zu verlangen und auch Verein­barungen zu schließen, dass kleinen, mittleren aber auch Industrieunternehmen Kredi­te zur Verfügung gestellt werden.

Nun kann Ihnen niemand, wenn er nicht Hellseher ist – und die gibt es ja bekanntlich nicht, auch wenn manche so tun, als ob sie in die Zukunft schauen könnten –, sagen, ob diese Maßnahmen ausreichen, aber es sind jedenfalls Maßnahmen gesetzt worden, die wieder einiges an Zuverlässigkeit, an Sicherheit, an Vertrauen geschaffen haben. Wir sind auch noch nicht damit zufrieden, dass uns in Einzelfällen Betriebe sagen, dass von ihnen weit mehr an Sicherheiten verlangt werden. Wir haben auch keine Freude damit, dass wir im Spread Risikozuschläge haben, die manchmal Kredite ver­teuern. Auch wir wissen, dass wir, wenn Kredite zur Verfügung gestellt werden, sehr genau darauf zu achten haben, ob das passiert.

Aber dass das der richtige Weg ist, sowohl das Banken-Paket als auch das Vorziehen von Infrastrukturmaßnahmen sowie eine Entlastung der Bürger durch eine Steuersen­kung, das bescheinigt uns eine Reihe von Wirtschaftsforschern – unabhängig welcher ideologischen oder politischen Ausrichtung. Sie bestätigen uns sachlich und sehr fun­diert, dass wir in Europa mit einem Konjunkturpaket an zweiter Stelle liegen. Wir haben hier sowohl zeitlich rechtzeitig als auch vom Umfang und der Bedeutung her richtig ge­handelt, rechtzeitig und in einem entsprechenden Umfang. Ich darf nur daran erinnern: beginnend mit einer Steuersenkung in der Höhe von 2,3 Milliarden €, einem Familien­paket in der Höhe von 0,5 Milliarden € und all den Maßnahmen, die Sie kennen und die ich Ihnen selbstverständlich aufzählen könnte.

Zu den Forderungen, die manchmal erhoben werden. – Ich darf hier zum Beispiel For­derungen der Grünen ansprechen, die auch wir geteilt haben, wie etwa, auch in diesen Zeiten die Frage der Ökologie nicht gegen jene der Ökonomie auszuspielen und Maß­nahmen vorzuziehen, die der Ökologie nutzen, die dem Erreichen von ökologischen Zielen nutzen, Infrastrukturmaßnahmen vorzuziehen, die der Bildung nutzen, wie etwa das Vorziehen von Sanierungen der Schulen.


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Das ist etwas, was wir Schritt für Schritt abarbeiten. Wir haben in den Vereinbarungen mit den Ländern gerade für die thermische Sanierung für das Jahr 2009/2010 ein Volu­men von über 1 Milliarde € vereinbart. Wir haben darüber hinaus eigene Programme für ökologische Maßnahmen bis hin zum Energiescheck vereinbart und Detailmaßnah­men erörtert, die wir noch beschließen werden. Und wir haben heute im Ministerrat das Bildungspaket, Investitionen in die Infrastruktur Schule, vorgelegt.

Das alles entspricht, wenn Sie es richtig zusammenzählen, inklusive der Investitionen etwa in die Schiene und der Vorzieheffekte für die Schiene, vielen Ihrer Vorschläge. Daher, so glaube ich, ist es auch gar nicht notwendig, in wirtschaftlich schwierigen Zei­ten das gegenüberzustellen, sondern dort, wo man für dasselbe ist, ist es auch keine Schande, wenn man gemeinsam dazu steht: zu diesem Banken-Paket, zum Vorzie­hen von Infrastrukturmaßnahmen, zur Entlastung der Bevölkerung, zur Stärkung der Kaufkraft der Bevölkerung, zum Vorziehen von Bildungsmaßnahmen. – Alles Maßnah­men, zu denen – und ich finde, das wäre schön – alle in diesem Haus stehen könnten, statt es immer so zu formulieren, als wäre es gegen den anderen gerichtet. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit sind Maßnahmen, die in Europa von möglichst vielen Ländern zugleich gesetzt werden müssen. Erst dann, wenn die Wirtschaft funk­tioniert, gibt es wieder eine Chance für sichere Arbeitsplätze, eine Chance für mehr Be­schäftigung.

Wir wissen sehr genau – sehr genau! –, dass unser Modell der Kurzarbeit, das sehr stark in Anspruch genommen wird und das auch bedeutende Budgetmittel erfordert, kein Modell ist, das langfristig Arbeit schafft. Arbeit kann nur durch Forschung, Entwick­lung, konkrete Maßnahmen, Absicherung von Finanzierungen für Betriebe geschaffen werden, durch Märkte, die funktionieren, durch entsprechend hohe Nachfragen. Nur so kann Arbeit geschaffen werden. Aber es ist richtig, dass wir ein flexibles Modell der Kurzarbeit gestalten, dass wir es ausgeweitet haben und mit den Betrieben, mit den Sozialpartnern gemeinsam entwickeln und anwenden.

Dass jeden Tag die Zahl der Ansuchen für Kurzarbeit steigt, ist kein negatives Zeichen, sondern im Vergleich zur Arbeitslosigkeit ist das ein richtiger Weg, weil er 18 Monate lang die Chance bietet, dass der einzelne Arbeitnehmer diese Zeit zur Besserqua­lifizierung nutzt, und weil es den Betrieben die Chance gibt, auf wertvolle Mitarbeiter nicht zu verzichten – wertvolle Mitarbeiter, die anderswo in Europa, wo es diese Modell nicht gibt, gekündigt werden, die anderswo verloren gehen, auch dem Betrieb verloren gehen.

Es ist schon richtig, wenn bei jeder Jubiläumsrede einer Firma die Firmenleitung fast übereinstimmend mit dem Satz beginnt: Unser größtes Kapital sind unsere Mitarbei­ter. – Daher sollte man auch in schwierigen Zeiten nicht einfach den Weg der Kündi­gung gehen, sondern dort, wo eine Chance besteht, etwa mit Modellen der Kurzarbeit über einen bestimmten Zeitraum einen Ersatz und einen Ausgleich suchen.

Dass wir uns in Europa mit unseren Maßnahmen abstimmen, dass es am 1. März einen Europäischen Gipfel gibt, wo die Regierungschefs wieder gemeinsam beraten werden, welche zusätzlichen, gleichzeitigen oder vielleicht sogar gemeinsamen Maß­nahmen möglich sind, ist bei einer so exportabhängigen Wirtschaft, in der 60 Prozent der Güter und Dienstleistungen durch Handelsbeziehungen in einer gewissen Abhän­gigkeit stehen, ein absolut richtiger Weg.

Dass wir uns oft mehr wünschen, auch in der Europäischen Union, ist legitim. Dass wir oft Vorschläge in Richtung Realwirtschaft, weg von Finanzspekulation machen, dass wir mehr Kontrolle verlangen, dass wir auch wollen, dass Konsequenzen aus dieser Wirtschaftskrise gezogen werden, statt dass man jetzt einfach Geld hineinpumpt und


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dann geht man wieder zur Tagesordnung über und baut dasselbe Kartenhaus wieder auf, ist selbstverständlich unsere Arbeit und gehört zu unseren Maßnahmen, die wir in Europa vorantreiben und in der europäischen Diskussion auch innerhalb der Europäi­schen Union vorantreiben.

Dazu gehören natürlich auch jene Maßnahmen, die der Herr Finanzminister in den letz­ten Tagen so unterstützt hat und auf die europaweit auch aufmerksam zu machen ist. Es ist wichtig, dass wir auch in schwierigeren Zeiten in Europa für Stabilität sorgen, auch in jenen Ländern in Osteuropa, in Südosteuropa, in denen wir in der Vergangen­heit sehr stolz waren tätig sein zu können, wo wir uns immer als Drehscheibe bezeich­net haben und stolz auf diese Drehscheibenfunktion unseres Landes waren, wo wir je­de Woche bekanntgeben konnten, dass wir im Export, im Bereich der Banken, aber auch für einzelne Industriebetriebe, oft kleine und mittlere Betriebe, Chancen im Osten erreichen konnten.

Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass wir nicht nur, solange alles gut gelaufen ist, gute Freunde in Osteuropa waren und nicht erst, wenn es wieder bergauf geht, wie­der erkennen, dass das die großen Märkte und Marktchancen mit großen Potentialen der Zukunft sind, sondern dass wir auch jetzt in Europa an gemeinsamen Lösungen für diese Märkte arbeiten.

Das alles soll, wie ich meine, nicht in polemischen Diskussionen untergehen. Es ist klar, dass einzelne Betriebe, für die wir Verantwortung tragen, auch vor großen Re­formaufgaben stehen und dass es nicht leicht sein wird, etwa im Bereich der Post, im Bereich von Telekommunikationsbetrieben, im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit des Güterverkehrs bei der Bahn. Überall dort, wo Unternehmen im direkten Wettbe­werb stehen, ist es keine einfache Sache. Es ist nicht so, dass man eine Resolution mit vier Punkten schreiben und beschließen kann und dann alles bestens läuft, sondern wir sind natürlich gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gefordert, diese Beteili­gungen besonders sorgsam, auch sensibel und vorausschauend zu bearbeiten und dort, wo einmal ein Fehler passiert, aus dem Fehler auch zu lernen und die Konse­quenz zu ziehen und beim nächsten Mal früher tätig zu werden.

Auch das gehört zu den wichtigen Aufgaben, die wir in unserem Land leisten können. Es gibt aber viele Maßnahmen, die wir gar nicht im Land allein setzen können, sondern wo wir davon abhängig sind, dass uns die Wirtschaftsforscher sagen, wie weltweit, in­ternational oder europaweit die neuesten Zahlen ausschauen, wobei nur ein Teil davon von uns selbst steuerbar ist. Diesen steuerbaren Teil werden wir aber mit aller Kraft, mit großem Einsatz und mit den Maßnahmen, die wir bereits beschlossen haben, vo­rantreiben! (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

Niemand kann der Bevölkerung versprechen, dass das eine leichte Aufgabe in den nächsten Monaten sein wird. Und niemand weiß, ob die Optimisten recht haben, die sagen, das heurige Jahr wird schwierig, aber dann zeigt wieder alles hinauf. Niemand kann das zum heutigen Zeitpunkt ehrlichen Gewissens oder gar mit Fakten unter­mauert behaupten. Aber jeder muss wissen, dass wir im Vergleich zu anderen Ländern mit den Chancen und Möglichkeiten, die wir in Österreich haben, mit den Maßnahmen, die wir gesetzt haben, und den Maßnahmen, die wir noch setzen werden, besser dran sind und uns der Arbeitsmarkt, die Arbeitsplätze und die Menschen in der Wirtschaft in unserem Land, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wichtig sind. (Anhaltender Beifall bei der SPÖ sowie Beifall bei der ÖVP.)

15.33


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Wir gehen nun in die Debatte ein. (Abg. Dr. Cap ist ebenso wie Abg. Scheibner unterwegs zum Rednerpult. – Abg. Ing. Westenthaler: Das kann nicht stimmen!)


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Mir ist nicht bekannt, dass es eine andere Reihenfolge gibt, und daher steht bei mir auf der Rednerliste als Nächster Klubobmann Dr. Cap. Ich stelle die Uhr für die nächste Runde. (Abg. Ing. Westenthaler: Das kann nicht stimmen! Es gibt einen Dringlichen Antrag, es ist immer dieselbe Rednerreihenfolge: Begründer, Minister, und dann wieder jemand von der Fraktion! – Cap, setz dich nieder!) – Einen Moment! (Präsidentin Mag. Prammer spricht mit Bediensteten der Parlamentsdirektion.) – Herr Abgeordne­ter, das war ein Irrtum der Parlamentsdirektion. Natürlich gelangt Herr Abgeordneter Scheibner zu Wort. (Beifall und Bravorufe beim BZÖ.)

Ich stelle die Uhr auf jeweils 8 Minuten. Die nicht verbrauchte Zeit wird dem oder der zweiten Redner/in Ihrer Fraktion dann zu den 12 Minuten zugerechnet. – Bitte. (Ruf bei der SPÖ: Der Cap wäre besser gewesen! – Abg. Ing. Westenthaler: Die Präsidentin sollte auch langsam wissen, wie die Rednerordnung ist!)

 


15.35.01

Abgeordneter Herbert Scheibner (BZÖ): Danke, Frau Präsidentin. – Die Verwirrung ist groß, aber offensichtlich nicht nur hier im Parlament, sondern auch in der Bundesre­gierung. Und das ist ja heute unser Thema. (Beifall beim BZÖ.)

Wir, Herr Bundeskanzler, wollen nämlich nicht, so wie Sie das heute hier ankündigen, wieder zuwarten, überprüfen und evaluieren, sondern wir wollen, dass gehandelt wird. Wir wollen, dass endlich auch den kleinen und mittleren Betrieben das Überleben gesi­chert wird. Wir wollen, dass sich auch die Menschen wieder etwas leisten können, dass sie diese Krise überwinden können. – Dabei wollen wir ihnen helfen! Das ist wich­tig und notwendig. (Beifall beim BZÖ.)

Polemisieren Sie hier, Herr Bundeskanzler, nicht über einen Dringlichen Antrag der Opposition! Sie haben heute wieder gesagt, man solle „zuwarten“. Das ist das x-te Mal! Bereits im Dezember sagten Sie, man müsse abwarten, ob die Pakete greifen.

Im Jänner haben Sie in einer Fragestunde gesagt, es könne noch nicht endgültig beur­teilt werden, ob das Banken-Paket greifen werde und die Kredite an die Wirtschaft wei­tergegeben würden. Wie lange wollen Sie denn noch warten? Wo bewegen Sie sich denn, Herr Bundeskanzler? – Immer nur in der Sektion und in Ihrem Bundeskanzler­amt? Gehen Sie doch einmal hinaus zu den Menschen, gehen Sie zu den Betrieben! Die werden Ihnen sagen, dass nichts weitergegeben worden ist! (Beifall beim BZÖ.)

Der Steuerzahler darf mit seinem Steuergeld für die Spekulationsverluste der Banken haften, muss aber als Bittsteller zu den Banken gehen – und bekommt dort nichts! (Zwischenruf des Abg. Jakob Auer.) Und wenn er das Glück hat, einen Kredit zu be­kommen – lieber Herr Kollege von der ÖVP, auch du solltest deine Leute unterstüt­zen! –, dann darf er trotz sinkender Zinsen von Seiten der EZB noch 2 Prozent Liquidi­tätszuschlag zahlen, um das entsprechend auszugleichen. Das ist der Skandal, über den wir hier reden wollen! Da brauchen die Menschen Unterstützung von der Bundes­regierung. (Beifall beim BZÖ.)

Wir alle hier in diesem Hause, Herr Bundeskanzler – da geht es jetzt nicht um Opposi­tion oder Regierung –, waren bereit, auch den Banken für ihre Spekulationsverluste die Mauer zu machen, und zwar sehr, sehr rasch. Es gab eine Sondersitzung – da hat es schon einen neu gewählten Nationalrat gegeben, aber der alte Nationalrat musste noch zusammentreten –, um dieses Bankenpaket rasch zu sichern. Ja, auch wir waren dazu bereit, die Einlagensicherung zu garantieren – denn es ist wichtig, dass es Si­cherheit gibt – und den Banken zu sagen: Mit 100 Milliarden € an Steuergeld geben wir insgesamt Haftungen ab, um für eure Spekulationsverluste zu bürgen.

Gut – oder schlecht. Aber wir hätten uns damals erwartet, dass das dann rasch umge­setzt wird, dass einmal kontrolliert wird, wie hoch denn diese Spekulationsverluste sind


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und was denn dazu geführt hat, damit das in Zukunft abgestellt wird. Nichts ist pas­siert! Wir haben auch damit gerechnet, dass die Banken das schnell weitergeben, und das sind nicht nur die großen.

Herr Bundeskanzler, wenn Sie heute sagen, Kurzarbeit hilft, dann möchte ich dem ent­gegenhalten: Ja, mag sein, dass Kurzarbeit den Großbetrieben hilft, über die Talsoh­le – hoffentlich ist es nur eine Talsohle – hinwegzugleiten. Aber die Kleinen haben die­se Möglichkeit nicht. (Bundesminister Dr. Mitterlehner: Oja!) – Was heißt „oja“?

Entschuldigen Sie, Herr Wirtschaftsminister: Wenn ein Kleinbetrieb fünf oder zehn Angestellte hat, ein kleiner Gewerbetreibender – Sie müssen das aus der Praxis wis­sen –, der vor Weihnachten nicht einmal 5 000 oder 6 000 € Überziehungsrahmen be­kommen kann, damit er das Weihnachtsgeld auszahlen kann, wie soll der mit Kurzar­beit überleben? Das ist diese Abgehobenheit der Bundesregierung, die ungeheuerlich ist – ungeheuerlich! (Beifall beim BZÖ.)

Dann haben wir eine Finanzmarktaufsicht, die die Großen laufen lässt – wo ist da die Kontrolle über diese Spekulationen bei den Banken? –, aber den Kleinen, die ums Überleben kämpfen, noch Hürden in den Weg legt, wo Bürokraten herumarbeiten, an­statt flexibel und schnell den Betrieben zu helfen.

Das sind die Dinge, über die wir hier reden müssen. Herr Bundeskanzler, nicht zuwar­ten! Die Zeit für das Zuwarten ist abgelaufen. Wir haben gesagt, rasch muss geholfen werden. Jetzt sind vier Monate vergangen – und nichts ist passiert!

Ich verstehe das überhaupt nicht, denn die Betriebe, die jetzt ums Überleben kämpfen und die diesen Kampf verlieren, das sind die, die morgen, nächste Woche, nächsten Monat Arbeitskräfte freisetzen. Und ich verstehe auch nicht, dass die Banken da so re­striktiv handeln, denn wenn ein Kredit jetzt nicht gegeben wird, hat das zur Folge, dass der Mensch, der dann freigesetzt wird, seinen Kredit nicht zurückzahlen kann, der dann entsprechend „in die Luft“ geht. Das ist ein Kreislauf, der ins Abseits führt, hinunterführt und genau diese Krise noch verschärft. Ich verstehe schon, dass man dann sagt, ja, wir müssen jetzt den Banken noch einmal wegen ihrer Spekulationen im Osten helfen, wir haben alle profitiert. – Wer hat denn profitiert? Haben die Menschen davon profi­tiert, die jetzt dafür geradestehen müssen? Nein, die Banken und die Manager haben gut davon profitiert! (Beifall beim BZÖ.)

Okay, helfen wir ihnen, aber zuerst – und ich sage jetzt: zuerst! – wollen wir, dass den Menschen und den kleinen und mittleren Betrieben geholfen wird. Das wäre jetzt wich­tig und in erster Linie umzusetzen!

Herr Bundeskanzler, schauen Sie sich einmal diesen Antrag an! Wir wollen ja einen Sanierungspakt, einen Hilfspakt – wir alle. Kollege Cap, es ist eigentlich schade, dass Sie nicht vor mir geredet haben. Sie hätten uns wahrscheinlich wieder eingeladen, alle gemeinsam zu arbeiten. – Na, wo ist denn die Gemeinsamkeit, wo ist der gemeinsame Ausschuss, wo ist eine gemeinsame Initiative, dass man sagt, setzen wir uns an einen Tisch – Regierung, Opposition, die Sozialpartner – und versuchen wir, wirklich ein Ret­tungspaket für die österreichische Wirtschaft, ein Rettungspaket für den österreichi­schen Steuerzahler, ein Rettungspaket für die österreichischen Familien zu schnüren?! Da sind wir dabei, meine Damen und Herren – aber nur die Spekulanten auf Kosten der Steuerzahler zu schützen, dafür werden Sie uns nicht gewinnen können! (Beifall beim BZÖ.)

Sie sagen, Steuerentlastung. – 2 Milliarden €, das gleicht gerade die kalte Progression der letzten Jahre aus. 6 Milliarden € wären notwendig, meine Damen und Herren! Das sagen die Wirtschaftsforscher.


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Da finden Sie sich dann wieder bei den Postenverteilungen, Herr Bundeskanzler. Sie sagen, die SPÖ verzichtet auf den EU-Kommissar. – Es ist doch völlig egal, von wel­cher Partei der kommt. Das soll doch ein guter Kommissar, ein guter österreichischer Repräsentant in Brüssel sein. (Beifall beim BZÖ.)

Ich weiß nicht, warum man da noch immer in diesen parteipolitischen Schranken denkt. Man sollte einmal auf EU-Ebene daran denken, Basel II entsprechend auszusetzen und – europaweit – dafür sorgen, dass die Börsen wieder zum Handelsplatz werden und nicht zu einem Casino verkommen, so wie das in der letzten Zeit der Fall gewesen ist. (Neuerlicher Beifall beim BZÖ.)

Herr Streissler – nicht wir – hat Ihnen ja die Wirtschaftskompetenz schon abgespro­chen. Diese wäre jetzt aber notwendig, dass man wirklich Initiativen mit einer massiven Steuerentlastung, mit Direktzahlungen an die Bevölkerung setzt und dass man einen Abgabenstopp vornimmt. Es ist ungeheuerlich: Die Strompreise werden zuerst um 20 Prozent angehoben, jetzt werden sie wieder um 10 Prozent gesenkt – und den Ge­winn sacken wieder die Unternehmungen ein.

Das sind die Punkte – eins zu eins –, die abzustellen wären, um den Menschen wirk­lich zu helfen. Aber diesbezüglich haben wir auch heute von Ihnen nichts gehört.

Ich sage Ihnen ganz einfach, wenn man Verantwortung zeigt, braucht man nicht zu lä­cheln. – Diese „Faymannisierung“ der Innenpolitik, nämlich alles zuzudecken, zu lä­cheln und alles schönzureden, die muss endlich einmal beendet sein! (Beifall beim BZÖ.)

Dass sich die Spekulanten bei den Banken noch Umfragen organisieren, die dann in den halbformatigen Zeitungen, die auch wieder diesen Banken gehören, publiziert wer­den und in denen gesagt wird, es sei eh alles in Ordnung – genau das ist es, dieses Vernebeln und Verniedlichen!

Herr Bundeskanzler, die Menschen haben es sich verdient, dass sie in der Bundesre­gierung und hier in diesem Parlament eine echte Vertretung haben. Schaffen Sie ge­meinsam mit uns diesen Pakt, um Österreichs aus der Krise zu helfen! (Beifall beim BZÖ.)

15.43


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun kommt Herr Klubobmann Dr. Cap zu Wort. – Bitte.

 


15.43.32

Abgeordneter Dr. Josef Cap (SPÖ): Also ehrlich gesagt, ich habe geglaubt, der Ab­geordnete Scheibner will bei dem Tempo seiner eigenen Rede davonlaufen, was ich verstanden habe bei dem Inhalt, denn ich möchte Ihnen Folgendes sagen (Abg. Scheibner: Die Polemik können Sie sich sparen!): Die Themenwahl für Ihre heu­tige Sondersitzung unter dem Titel „Proporz, Postenschacher und Parteibuchwirtschaft“ ist für die BZÖ äußerst mutig. (Abg. Grosz: Das BZÖ! ... Analphabet!) Ich habe mir ge­dacht, das ist das Thema für Ihre Klubtagung zur Aufarbeitung Ihrer ehemaligen Regie­rungsbeteiligung. Ich hätte mir nämlich gedacht, dass Sie das dort präsentieren. (Hei­terkeit und Beifall bei der SPÖ.)

Wobei der Gastredner dann der Herr „Professor“ Hubert Gorbach gewesen wäre, der als ehemaliger Vizekanzler Beiträge dazu hätte leisten können, wie man aus dem oran­gen Talentschuppen dort lauter Supertypen hineinsetzt. Da fällt uns eine ganze Liste von Namen dafür ein. (Neuerliche Heiterkeit und Beifall bei der SPÖ. – Abg. Ing. Wes­tenthaler: Das ist die Rede aus den neunziger Jahren!)

Zum Beispiel: Huber, ÖBB. – Das scheint schon unter Gorbach gewesen zu sein, oder täusche ich mich da?


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Reichhold, der „glückliche Bauer“, ASFINAG. (Zwischenrufe beim BZÖ.) – Ich zähle hier nur auf! Mir fällt da eine Reihe von Namen ein.

Das ganze Durcheinander und Desaster, das damals geherrscht hat, hat einen ein­zigen Namen gehabt, nämlich Gorbach! Das heißt, Sie hätten herauskommen, sich einmal kurz in Ihrer Rede geißeln und sagen müssen, bevor wir die Regierung an­gehen, gehen wir uns einmal selbst an. Das wäre gescheit gewesen, sagen wir,
so die ersten zwanzig, dreißig Minuten. So viel einmal nur dazu, damit das klar ist. (Abg. Bucher: Das war die Rede von 2006!)

Aber Sie hätten bei der Klubtagung etwas anderes aufarbeiten können, auch wieder unter dem Titel „Proporz, Postenschacher und Parteibuchwirtschaft“: Kärnten, „Modell Kärnten“. – Wieso höre ich eigentlich nichts mehr über das „Modell Kärnten“? (Abg. Petzner: Kommt schon noch!) Früher haben wir so oft etwas über das „Modell Kärnten“ gehört, aber seitdem im „trend“ im Februar ein interessanter Artikel mit dem Titel „,Modell Kärnten‘ als gelähmter Lindwurm“ erschienen ist, hört man nichts mehr. Da habe ich mir gedacht, na servus, das wird etwas sein, da schaue ich doch einmal hinein, was unter dem Titel „Gelähmter Lindwurm“ steht. Wird sicher ein abtrünniger BZÖler behandelt haben.

Da werden lauter Themen aufgearbeitet, die eigentlich für die Kärntnerinnen und Kärnt­ner von größter Bedeutung sind. Also allein das Wirtschaftsforschungsinstitut – ich zi­tiere hier – sagt:

Ein Land, das mit Seen und Bergen überreich gesegnet ist und ein Urlaubsparadies ist, ist ein touristischer Nachzügler. – Das steht in diesem hochinteressanten Artikel. (Abg. Petzner: Falsch! Ich sage Ihnen die Statistik!) – Herr Petzner, Sie können dann eh etwas sagen. – Das ist jedenfalls einer der Punkte.

Oder: Kärnten ist pro Kopf 18-mal höher verschuldet als Kalifornien. – Das finde ich auch gut: 18-mal höher verschuldet als Kalifornien! (Heiterkeit.) – Während aber dort Arnold Schwarzenegger den Notstand ausruft – steht hier –, treibt das BZÖ unser Bun­desland weiter in die Schuldenfalle. (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Das ist von den Grünen!)

Kurz und gut, es wird immer wieder in diesem Artikel behauptet – und ich zitiere ja nur –, Eventkultur geht vor einer Politik für die Kärntnerinnen und Kärntner. – Jetzt ver­stehe ich auch, warum Sie nicht hier herauskommen und über das „Modell Kärnten“ sprechen. (Abg. Bucher: Wir sind nicht im Kärntner Landtag! Das ist das Hohe Haus!)

Ich verstehe das ja, wenn ich mir das alles durchlese, dass die Arbeitslosigkeit dort im Schnitt deutlich schneller steigt als in den anderen Bundesländern und Kärnten das
am höchsten verschuldete Bundesland ist. (Abg. Ing. Westenthaler: Sie sind am fal­schen Dampfer!) – Ja, ja, das hören Sie ungern, aber Sie müssen jetzt einfach dafür einstehen.

Gott sei Dank gibt es dort viele fleißige Kärntnerinnen und Kärntner und viele fleißige Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, die diesem orangen Wall entgegenstehen und dafür sorgen, dass Kärnten trotzdem ein Bundesland ist, in das man gerne auf Urlaub fährt und wo man gerne arbeitet. Das muss man einmal sagen. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP. – Zwischenrufe beim BZÖ.) – So schaut es aus. Ganz genau!

Glücklicherweise gibt es jetzt aber eine Bundesregierung, die genau die Schritte, die notwendig sind, für das ganze Land setzt, um hier etwas zu unternehmen. 6 Milliar­den – 6 Milliarden! – werden verwendet, um die Wirtschaft anzukurbeln! (Zwischenruf des Abg. Petzner.– Sie sollten mitschreiben und nicht mit dem Finger fuchteln, damit der Finger wenigstens irgendeine Sinnbestimmung bekommt. – 6 Milliarden sind für die


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Ankurbelung der Wirtschaft in Gang gesetzt worden, 2,3 Milliarden allein für die Steuer­entlastung, wovon übrigens alle etwas haben (Ruf beim BZÖ: Wer hat was davon?): Arbeitnehmerinnen, Arbeitnehmer, Mittelstand, Mittelschicht, kleine und mittlere Unter­nehmungen, wobei wir alle sehr froh darüber sind, dass dieses Paket in dieser Breite hier auch geschnürt wird (Abg. Bucher: Ist schon Geld geflossen?), denn, und das sa­gen die Wirtschaftsforschungsinstitute, das sind die Prognosen  der Herr Bundes­kanzler hat das vorhin in seiner Rede ebenfalls angeschnitten –, wir müssen mit einem scharfen Gegenwind rechnen. (Abg. Grosz: Die Menschen haben keinen Arbeitsplatz! Sie kassieren und fahren in die Toskana auf Urlaub!)

Jetzt interessiert die Bevölkerung ausschließlich: Haben wir eine Regierung, auf die wir uns verlassen können? Haben wir eine Regierung, die dafür sorgt, dass wir in Öster­reich zukunftssicher sind? – Jawohl! Da war das erste Konjunkturpaket in der Weih­nachtszeit, da ist ein zweites Konjunkturpaket, da wird in die Infrastruktur, in die Bahn, in die Schulen, in die Bildung, in den gesamten Arbeitsmarkt, in die Ausbildung inves­tiert, da wird überall investiert!

Sie vom BZÖ hören das ungern, aber es ist notwendig, dass Sie das wissen. Sie sollen ja dann bei Ihren Wahlveranstaltungen darüber berichten, was die Bundesregierung bei­spielsweise in diesen Bereichen tut.

Die Prognosen sind so, dass man reagieren muss, und es wird auch reagiert. Daher war es auch so gut, dass wir dieses 100 Milliarden-Paket der Garantien beschlossen haben. (Abg. Bucher: Agieren, nicht reagieren!) – Nicht die Banken bekommen 100 Milliarden. Das wird oft missverstanden. Eine Garantie ist das! (Abg. Ursula Haub­ner: Wer kriegt es denn?) Es ist gut, dass Haftungen in der Höhe von 85 Milliarden € und 15 Milliarden € für die Eigenkapitalstärkung der Banken zur Verfügung stehen.

Sie sollten in irgendeiner Schulung beim BZÖ gelernt haben, wie wichtig es ist, dass die Banken funktionieren, wie wichtig es aber auch ist, dass man schaut, was mit den öffentlichen Geldern passiert, dass es da eine gewisse Transparenz gibt und dass
das öffentliche Geld, wenn es eingesetzt wird, natürlich auch – und das war die Abma­chung mit den Banken – dazu verwendet wird, dass es Kredite gibt, dass die Wirtschaft in Bewegung gerät. (Abg. Bucher: Wo sind die Milliarden?)

Sie schütteln den Kopf, Herr Bucher. Sie denken an die Hypo Alpe-Adria in Kärnten. Da würde ich auch den Kopf schütteln. Da würde ich gar nicht mehr mit dem Kopf­schütteln aufhören, wenn ich an diese Bank denke. Das verstehe ich. (Beifall bei der SPÖ.)

Das sind alles Maßnahmen! Diese 510 Millionen € für die Entlastung der Familien mit Kindern sind gerade jetzt, in diesen Zeiten, von größter Bedeutung. Gerade jetzt ist es wichtig, dass die Kaufkraft gestärkt wird, dass man etwas in der Geldbörse hat, dass man, wenn man einkaufen geht, auch wirklich etwas kaufen kann. Der Konsum ist ja etwas, das wirklich funktioniert, und den muss man daher weiter in Schuss halten.

Aber es geht auch um die Infrastruktur, es geht auch um die Betriebe, es geht auch um die Unternehmen. Das ist schwer genug bei vielen Unternehmen und auch bei Banken, die international verflochten sind, wo das oft hinüberschwappt, aber es ist wichtig, dass da wirklich all das unternommen wird, was zu dieser Zeit von allergrößter Bedeutung ist.

Wissen Sie, ich habe mir diese Unterlage, Ihren Dringlichen Antrag sehr genau ange­schaut. (Zwischenruf beim BZÖ.) – Na, gar nicht verwirrt, da drinnen kann einen nichts verwirren, das kann ich Ihnen auch gleich sagen. Das ist so dermaßen klar eine Sinn­lospropaganda, die Sie da betreiben. (Abg. Kopf: Wundern schon!) Aber Sie haben heute eigentlich ein falsches Thema gewählt. Sie hätten nicht dieses Thema für den Dringlichen Antrag wählen sollen, sondern Sie hätten einen Untertitel nehmen sollen.


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Hier steht: „Wenn dem Esel zu wohl ist, geht er aufs Eis tanzen!“ – Richtig, das war das Motto für Ihre heutige Sondersitzung, anders kann man das nämlich nicht be­werten, was Sie hier vorgehabt haben. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

15.51


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Herr Klubobmann Kopf zu Wort. Auch Ihnen stelle ich die Uhr auf 8 Minuten ein. – Bitte.

 


15.51.24

Abgeordneter Karlheinz Kopf (ÖVP): Frau Präsidentin! Herr Bundeskanzler! Herr Vi­zekanzler! Geschätzte Herren auf der Regierungsbank! Meine Damen und Herren! Die­se Krise hat es wahrlich in sich. Wir sind tatsächlich in einer sehr ernsten Situation, denn zu diesem Abschwung, der im Zyklus des Konjunkturverlaufs ohnedies zu erwar­ten war – das war uns allen klar –, kommt, ausgelöst von dieser Finanzkrise in Ameri­ka, noch eine Verdopplung, ja eine Potenzierung dieses Problems hinzu. Und niemand hier herinnen soll für sich in Anspruch nehmen zu wissen, wie tief diese Entwicklung noch gehen kann, denn Tatsache ist leider: Wir sind noch nicht am Boden dieser Ent­wicklung angekommen.

Aber – der Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts hat es kürzlich gesagt – die öster­reichische Politik reagiert in dieser Krise tendenziell richtig. – Ich meine, Aiginger hat recht. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

Meine Damen und Herren von der Opposition, falls Sie es noch nicht realisiert haben: Die lange Liste dieser Kriseninterventionsmaßnahmen und auch der Umfang dieses Pakets, das wir hier geschnürt haben, mit 2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts – das ist deutlich über dem, was die EU empfohlen hat, deutlich über dem, was die meisten anderen Länder zustande bringen –, können sich sehen lassen.

Und die Liste ist enorm lang: vorgezogene Investitionen des Bundes (Abg. Mag. Kog­ler: Welche?), insbesondere in den Hochbau; neue Förderungen für ökologische In­vestitionen, Stichwort „thermische Sanierung“; steuerliche Anreize für Investitionen der privaten Wirtschaft, Stichwort „vorzeitige Abschreibung“; Entlastung der Steuerzahler, 3 Milliarden € an Entlastung bei der Lohn- und Einkommensteuer, Schwerpunkt Fami­lien. Aber auch bei den Selbständigen gibt es die steuerliche Begünstigung der Spen­den für humanitäre Zwecke.

Weiters die Flexibilisierung der Kurzarbeit: Das, was am meisten hilft, die Menschen in Beschäftigung zu halten, statt sie zu kündigen, wird jetzt in einem besonderen Maße flexibilisiert, ausgedehnt, und damit wird den Betrieben die Möglichkeit gegeben, die Menschen zu behalten. Außerdem gibt es zinsgestützte Kredite und Haftungen für die KMUs über die AWS.

Aber, liebe Freunde, eine Staatsbank? Das kann doch nicht die Lösung sein. Was wä­re denn die Folge? Alle schlechten Risken gehen zu dieser Staatsbank? Die anderen Banken würden sich wahrscheinlich dafür bedanken, nehme ich einmal an. Wollen Sie das? Wir befreien alle Banken von ihren schlechten Risken und bündeln sie beim Staat? – (Abg. Bucher: Der Wirtschaftsberater des Bundeskanzlers: Androsch!) Da ist es allemal besser, den Banken mit Haftungen und Kapitalaufstockungen unter die Ar­me zu greifen, für die sie zwar Zinsen zahlen müssen, aber sie lösen ihre Probleme selber und nicht auf Kosten der Allgemeinheit. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

Meine Damen und Herren, diese Koalition hat nicht die Lösung für alle Probleme in der Hand, niemand hat das derzeit, aber wir packen die Probleme ernsthaft an, und das auf eine international viel beachtete Art und Weise.


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Und was tun Sie in so einer Krisenzeit? – Sie veranstalten politischen Aktionismus, Selbstinszenierungen wie diese Sondersitzung. Das löst kein Problem in diesem Land. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

Der Herr Bundeskanzler hat es vorhin schon angedeutet, ohne es im Detail auszuspre­chen: Die APA hat aus Ihrem heutigen Dringlichen Antrag, liebe Freunde vom BZÖ, ein paar Stichworte herausgegriffen. Da ist von „Zugräubern“ die Rede, von „tanzenden Eseln“, von „Jurassic-Park“ und von „Operetten-Phantomen“. Es fehlt eigentlich nur noch ein Witz des Landeshauptmannes Dörfler in dieser Sammlung. (Abg. Dr. Haim­buchner: Der kommt vielleicht noch!) Ist das die Ernsthaftigkeit, mit der Sie die Proble­me behandelt haben wollen? – Wir packen die Probleme ernsthaft an, nicht mit der Po­lemik und der Wortwahl, wie Sie das tun. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

Aber reden wir über ein paar Punkte, die aufgeworfen wurden: War die Krise vorher­sehbar? – Diese Krise mit Sicherheit nicht. (Abg. Mag. Darmann: Seit zwei Jahren!) Dass ein Konjunkturabschwung kommen würde, ja, aber diese Dimension der Krise, da soll einmal jemand ernsthaft behaupten, dass die absehbar gewesen wäre!

Zum Stichwort Managergehälter will ich mich gar nicht verschweigen. Wir haben einen sauberen Stellenbesetzungsplan mit einer Schablonenverordnung für Beschäftigung auch von Managern in staatsnahen Betrieben. Da ist die Rede von branchenüblichen Vertragsusancen der Privatwirtschaft, die zu berücksichtigen sind. – Wollen wir in den staatsnahen Betrieben die Manager vom Markt, die schlechter sind, als die in den pri­vaten Betrieben? Mit Sicherheit nicht! (Beifall bei der ÖVP.)

Was allerdings klar sein muss, ist Folgendes: Bonus-Zahlungen haben sich an Krite­rien zu orientieren, die jetzt manchmal nicht gepasst haben. Künftig muss die langfristi­ge, nachhaltige Sicherung der Unternehmen besonders im Vordergrund stehen, wenn es Bonusvereinbarungen mit solchen Managern gibt, aber die Grundgehälter lassen wir bitte in Ruhe, und gesetzlich regeln wir die schon gar nicht. (Beifall bei Abgeordne­ten der ÖVP. – Abg. Bucher: Nicht sehr begeistert!)

Auch ein Wort zum ORF: Der ORF ist in einer sehr kritischen Situation, was die wirt­schaftliche Lage des Unternehmens anbelangt. Was bis heute von diesem Unterneh­men fehlt, ist ein klares Konzept – und das muss schon von den verantwortlichen Or­ganen kommen. Es fehlt eine Strategie; ohne Strategie kann man keine Strukturdiskus­sion und schon gar keine Personaldiskussion in einem Unternehmen führen.

Sie vom BZÖ zitieren in Ihrem Dringlichen Antrag eine ganze Seite lang irgendwelche Zeitungsspekulationen mit Namen, die irgendwo irgendwann einmal gestanden sind. – Ist das eine ernsthafte Beschäftigung mit den Problemen, die dieses österreichische Flaggschiff ORF hat? Die haben ganz andere Probleme, als darüber zu diskutieren, wer dann am Ende der Diskussion vielleicht irgendetwas in irgendeiner Funktion sein wird. Es ist selbstverständlich wichtig, gute Leute dort hinzubekommen, aber eines nach dem andern. Ein gescheites Unternehmenskonzept, eine gescheite Strategie zur Umsetzung und letzten Endes die richtigen Personen für die Umsetzung dieser Strate­gie – und nicht anders – sind gefragt. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren, wir leben in einem herrlichen Land, in dem tüchtige Men­schen (Rufe beim BZÖ: In Kurzarbeit sind!) dafür sorgen, dass wir einen enormen Wohlstand haben. Trotzdem: Es ist nicht alles perfekt in diesem Land, und diese Re­gierungskoalition beschönigt auch nichts. Wir haben Probleme, diese Krise jetzt zu be­wältigen. Wir haben Probleme in ein paar staatsnahen Betrieben – aber die hatten an­dere Nachbarländer auch –: bei der AUA, beim ORF, bei den Krankenkassen. Da könnte man eine lange Liste von Dingen aufzählen, die zu lösen sind, aber im Gegen­satz zu Ihnen, insbesondere vom BZÖ, liebe Freunde, tun wir Folgendes:


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Wir packen diese Probleme seriös an, führen eines nach dem anderen einer Lösung zu und polemisieren nicht in der Gegend herum! (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeord­neten der SPÖ. – Abg. Bucher: Das haben wir gesehen!)

15.58


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Herr Klubobmann Strache zu Wort. Ich stelle auch Ihnen die Uhr auf 8 Minuten ein. – Bitte.

 


15.58.57

Abgeordneter Heinz-Christian Strache (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Regierungsbank! Meine sehr geehrten Damen und Herren Abgeordnete! Man weiß ja gar nicht genau, wo man heute im Rahmen der Sondersitzung überhaupt an­setzen soll, wenn es darum geht, über die Misswirtschaft zu sprechen, über die Herr Klubobmann Kopf gerade so „seriös“ geredet hat.

Was die Seriosität bei den ÖBB, bei der AUA betrifft – lauter „seriöse“ Vorgangswei­sen, die wir hier erleben mussten, bis zur Post, bis hin zur Bankenkrise, lauter „seriöse“ Vorgangsweisen, die Sie hier dargestellt haben, wo die Österreicherinnen und Öster­reicher wirklich erleben mussten, dass da leider eine völlig unseriöse Politik gemacht worden ist, bis hinein in den ORF, bis in unterschiedlichste Bereiche, wo Gelder ver­spekuliert worden sind – bei den ÖBB sollen es ja 600 Millionen € sein –, bis zum ehe­maligen AUVA-Chef, Herrn Schelling, der jetzt, nachdem er 30 Millionen € verspeku­liert hat, der geeignete Mann ist, als Chef des Hauptverbandes der Sozialversiche­rungsträger eingesetzt zu werden, weil er das richtige Parteibuch hat. Das alles nen­nen Sie seriös! Aber das hängt den Österreicherinnen und Österreichern wirklich zum Hals heraus! (Beifall bei der FPÖ.)

Was ÖVP und SPÖ hier in diesem Haus seit Amtsantritt der rot-schwarzen Bundesre­gierung zustande gebracht haben – und die ist ja seit Jänner 2007, also seit knapp zwei Jahren im Amt –, das ist wirklich ein negatives Wunder. Ich glaube, solche nega­tiven Wunder, wie Sie sie in den letzten zwei Jahren hinterlassen haben, hat es in der Geschichte der Zweiten Republik noch nicht gegeben: eine Bundesregierung, die in al­len möglichen Bereichen versagt hat, nicht bereit war, den Österreichern mit einer Steuersenkung zur Seite zu stehen, sondern alle Probleme negiert hat, immer, Jahr für Jahr gesagt hat, es gibt kein Geld für notwendige nachhaltige Entlastungsmaßnah­men – aber kaum krachen die Banken, kracht ein Bankensystem, dann ist man sofort damit da, den Banken 15 Milliarden € ohne Kontrolle nachzuschmeißen. Aber darauf komme ich nachher noch zu sprechen.

Schauen wir uns vorher ein paar Fakten an, wenn es um Misswirtschaft geht: Die Ablö­se der ASFINAG-Vorstände kostete pro Vorstand 700 000 €. Nur damit der Herr Fay­mann seine Freunde einsetzen konnte, hat er diese Kosten auf den österreichischen Steuerzahler übertragen! (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Nur damit Herr Faymann seine Freunde drinnen sitzen haben kann, hat er einfach die bestehenden Verträge zur Kenntnis genommen, Kündigungen ausgesprochen, natürlich Bezüge weitergezahlt – Hauptsache seine Freunde sitzen da drinnen! Nichts ist im System besser geworden.

Oder: Die ÖBB-Vorstände Söllinger und Huber verzocken 623 Millionen €, bekommen aber trotzdem die volle Abfertigung. Huber kassiert bei seinem Abgang 820 000 € Ab­fertigung. Bei der AUA wird eine Mitgift von 500 Millionen € gegeben, damit man das Unternehmen AUA verschenken kann, nachdem man es gegen die Wand geflogen hat. Aber der Herr Ötsch geht bei gutem Wind, so wie es aussieht, mit 1,1 Millionen € Ab­fertigung nach Hause. Das ist doch Ihr rot-schwarzes System, wie es gelebt wird, und Sie versuchen offenbar, Ihre Politik in dieser Weise fortzusetzen. (Beifall bei der FPÖ.)

Aber gleichzeitig knausert man dann beim Pflegegeld, gleichzeitig knausert man bei den Pensionen, beim Heizkostenzuschuss, bei unterschiedlichsten notwendigen Ent-


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lastungsmaßnahmen für die eigene Bevölkerung. Da ist man dann knausrig, da gibt es dann ein Paketchen, das vergangene Woche im Rahmen Ihrer Regierungsklausur prä­sentiert wurde – wo doch allein 2 Milliarden € notwendig sind, die kalte Progression, die wir seit 2005 erleben, abzudecken. Nur um die kalte Progression auszugleichen, sind allein 2 Milliarden € notwendig. Ihre Steuerreform spürt die österreichische Bevöl­kerung nicht einmal! Sie sind nicht bereit, wie es alle Wirtschaftsexperten sagen und wie wir Freiheitlichen seit dem Jahr 2005 hier mit unzähligen Anträgen versucht haben umzusetzen, endlich eine nachhaltige Steuersenkungsmaßnahme von über 6,5 Milliar­den € für die eigene Bevölkerung vorzunehmen.

Da sparen Sie! Für die Superreichen haben Sie das Geld aber schon gehabt, weil da haben Sie eine Halbierung der Stiftungssteuer beschlossen, damit die Superreichen sich 600 Millionen € im Jahr ersparen können. Für die eigene Bevölkerung haben Sie hingegen kein Geld gehabt. Da sind Sie nicht bereit, Nägel mit Köpfen zu machen. (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Da sind Sie nicht bereit, ein Familiensteuersplitting umzu­setzen, das die eigene österreichische Bevölkerung, die Familien entlasten würde. Da sind Sie nicht bereit, die kleineren und mittleren Unternehmen zu entlasten, damit die endlich auch wieder entsprechend wirtschaften können. Es gibt auch keine Senkung der Einstiegssteuersätze. Das ist bis dato von Ihrer Seite negiert worden, wäre aber dringend notwendig. Da ist vieles zu tun, aber da sind Sie nicht bereit zu handeln. Wenn es aber um die Banken geht, dann sind Sie da.

Da Sie, Herr Klubobmann Cap, immer von der Einladung sprechen, etwas Gemeinsa­mes zu unternehmen: Sie verweigern doch die Arbeit, Herr Klubobmann Cap! Es ist ja bezeichnend für Ihre Vorgehensweise, wenn wir uns die heutige Situation ansehen und feststellen müssen, dass wir bis jetzt noch immer keine Wirtschaftsausschuss-Sitzung gehabt haben. Bis auf die konstituierende Sitzung am 10. Dezember hat bis heute kein Wirtschaftsausschuss getagt, wo man doch Gesetze und Anträge behandeln und auch beschließen müsste! Seit dem 19. Juni, bitte, seit dem 19. Juni vergangenen Jahres gab es keine Wirtschaftsausschuss-Sitzung! Sie verweigern doch die Arbeit hier im Ho­hen Haus und sind nicht bereit, darüber zu reden. Deshalb ist es gut, dass für heute eine Sondersitzung einberufen wurde, um auch diese Probleme aufzuzeigen. (Beifall bei der FPÖ sowie bei Abgeordneten des BZÖ.)

Aber bei der Bankenkrise haben Sie gezeigt, dass Sie nicht wirklich fähig sind, ein or­dentliches Krisenmanagement zu betreiben. Da haben wir alle gemeinsam, weil wir sehr wohl Verantwortungsbewusstsein haben, gesagt, es braucht ein Bankenpaket. Ich habe noch den abgewählten Vizekanzler und Finanzminister Molterer im Ohr, der ge­sagt hat: Na selbstverständlich werden wir gesetzliche Kontrollmechanismen dahinter­setzen. Selbstverständlich werden wir dieses Geld den Banken nicht einfach nach­schmeißen. (Vizekanzler Dipl.-Ing. Pröll: So ist es!) Aber bis dato ist es so! Nichts ist geschehen! Sie haben bis dato nicht den Rechnungshof eingesetzt, um die Bilanzen der Banken zu kontrollieren, wo man vielleicht draufkommen müsste, dass es Bilanzfäl­schungen geben könnte, wie es bei der Hypo Alpe-Adria der Fall gewesen ist. Nichts dergleichen tun Sie!

Sie sind nicht bereit, endlich die Manager bei den betroffenen Banken zur Verantwor­tung zu ziehen, die das Geld in einer Art Casino-Mentalität verspekuliert haben! (Abg. Kopf: Die stehen vor Gericht!) Sie sind nicht bereit, Managergehaltsdeckelungen vor­zunehmen, die notwendig wären! Wenn man nämlich öffentliches Geld nimmt, weil man versagt hat, und öffentliches Geld braucht, dann braucht es auch eine Manager­gehaltsdeckelung. Na selbstverständlich! (Beifall bei der FPÖ.)

Und dann bräuchte es auch Anteile des Staates, der Republik an jenen Banken, denen man mit Milliarden zur Seite steht, damit man Aufsichtsräte entsenden kann und die Interessen der Steuerzahler gewahrt werden können. Dann bräuchte es natürlich auch


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eine Vorgabe, dass man sich bei den Banken wieder auf das Kerngeschäft konzen­triert. Dann bräuchte es eine Vorgabe, dass dieses Geld nur zur Stärkung des österrei­chischen Binnenmarktes zum Einsatz kommt.

Aber ich verstehe schon, dass Sie das nicht wollen. Angesichts des Raiffeisen-Giebel­kreuz-Regimes, das von Ferry Maier und anderen ÖVP-Abgeordneten heute hier ver­treten wird, und des Umstandes, dass der Herr Konrad als Generalanwalt der Share­holder dieser rot-schwarzen Bundesregierung ist, verstehe ich schon, dass man dann auch gerne all das tut, was der Herr Generalanwalt Konrad vorgibt. Das ist doch heute der Staat im Staat, den wir erleben müssen, wo ein Armin Wolf zu Recht gesagt hat, dass dieser Raiffeisen-Konzern heute schon mehr Medien besitzt als Getreidesilos im Land. (Heiterkeit und Beifall bei der FPÖ.)

Daher sollten wir sehr, sehr vorsichtig sein und genau darauf achten, wer da Politik macht, wer diese Regierung am Gängelband herumführt. Und dann ist es wirklich not­wendig, das aufzuzeigen und gegenzusteuern, damit unsere Menschen in Österreich endlich sozialpolitisch entlastet werden und die kleineren und mittleren Unternehmer wieder entsprechende Entlastungen erfahren, um Arbeitsplätze sicherstellen zu kön­nen. (Beifall bei der FPÖ.)

16.07


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächste Rednerin ist Frau Klubvorsitzende Dr. Glawischnig-Piesczek. 8 Minuten. – Bitte.

 


16.07.37

Abgeordnete Dr. Eva Glawischnig-Piesczek (Grüne): Frau Präsidentin! Werte Her­ren auf der Regierungsbank! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! In ganz Europa wird sehr ernsthaft über das Ausmaß der Krise diskutiert, vor allem vor dem Hinter­grund, dass sich die Prognosen fast wöchentlich ändern, nämlich nach unten ändern. In Österreich passiert das nicht. Die Redebeiträge von Bundeskanzler Faymann und auch des Kollegen Cap haben gezeigt, dass man glaubt, dass man mit Prognosen und mit einer Basis aus dem November die Probleme, die sich jetzt jeden Tag neu dramati­scher darstellen, lösen kann. Und das ist der Kapitalfehler, den Sie gerade begehen. (Beifall bei den Grünen.)

Sie haben sich in Osttirol zu einer Klausur zusammengefunden – lange Anreise, sehr kurze Besprechungszeit –; allerdings: statt dessen, was Sie dort hätten erledigen sol­len, nämlich tatsächlich über neue Maßnahmen zu diskutieren, die absolut notwendig sind – und das ist unbestreitbar –, haben Sie alte Konzepte, alte Steuerreformpläne wieder aus dem Hut gezogen. Sie haben damit die Verantwortung, die Sie gegenüber vielen Tausenden Menschen in Österreich jetzt wahrzunehmen haben, nicht wahrge­nommen.

Klären wir einmal, worüber wir hier reden: Wenn wir über Konjunkturbelebungsmaß­nahmen sprechen, über Konjunktur als Wort an sich, was steckt denn da dahinter? Im Wesentlichen steckt da das Schicksal von vielen Tausenden Menschen dahinter, die bei fehlenden Maßnahmen, bei fehlender Unterstützung, bei fehlendem politischen Weitblick jetzt zusätzlich arbeitslos werden oder weitere Einkommensverluste durch Kurzarbeit zu verkraften haben, und das sind eine ganze Reihe von Menschen. Das sind nackte Zahlen, und da muss man sich auch einmal anschauen, was denn da da­hinter steht.

Wir sprechen von 40 000 bis 50 000 Menschen, die in die Kurzarbeit gehen müssen. Wir sprechen von 30 000, vielleicht auch 50 000 Menschen, die heuer arbeitslos wer­den. Das ist aber eine Durchschnittszahl. Das bedeutet, dass übers Jahr gerechnet mehr als 90 000, 100 000, 150 000 Menschen über Monate hinweg arbeitslos sein wer­den, drastische Einkommensverluste haben werden, mit ganz, ganz großen Problemen


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im Alltag, mit Überschuldung, mit Nicht-Wissen, wie es mit der Familie weitergeht, zu kämpfen haben werden. Und für diese Menschen übernehmen Sie die Verantwortung nicht, wenn Sie sich hier auf Ihren „Lorbeeren“ – unter Anführungszeichen – ausruhen und sagen, wir haben alles gemacht, es ist nichts mehr notwendig. Das ist grund­falsch! (Beifall bei den Grünen. – Zwischenruf bei der SPÖ.) – Doch, das sagen Sie!

Die Basis Ihrer Annahmen, die Basis Ihres gesamten Steuerkonzeptes, die Basis Ihres Budgetpfades, die Basis Ihrer konjunkturbelebenden Maßnahmen – mit Fragezeichen versehen – sind Zahlen aus dem November. Sie sind damals noch von einer Stagna­tion ausgegangen. Wir werden tagtäglich von anderen Zahlen eingeholt – und Sie be­wegen sich in einem Schneckentempo dahin, und hinter Ihnen kommt die Lawine.

Deswegen stelle ich hier heute fest: Sie haben das Ausmaß dieser Krise bis zum heuti­gen Tag nicht begriffen, und Sie sind nicht bereit, tatsächlich auch gegenzusteuern. Andere Länder tun das! (Beifall bei den Grünen.)

Die USA machen das beispielsweise. Sie haben, glaube ich, am Wahlabend, als Barack Obama gewählt worden ist, genauso gejubelt und wollten sich mit ihm verglei­chen. Kollege Cap hat gesagt, das, was Barack Obama in den USA macht, das macht Faymann in Österreich schon lange. Also da kann man wirklich schmunzeln. Die USA investieren und werden investieren in einer Größenordnung von 5,8 Prozent ihrer Wirt­schaftsleistung. Das österreichische Konjunkturpaket bewegt sich in einer Größenord­nung von 0,75 Prozent, und das ist bereits entkleidet all der PR- und Werbemaßnah­men. Sie wollen ein bisschen à la Grasser den Eindruck entstehen lassen, es wäre hier mehr dahinter, als es tatsächlich ist. Mit diesen Zahlen müssen Sie sich auseinander­setzen.

Das Schlimmste: Wir haben jetzt neue Ankündigungen gehört, heute hat der Finanzmi­nister angekündigt, es wird bitter gespart. Es werden die Ermessensausgaben gekürzt. Es wird ein ganz restriktives Budget geben. Damit machen Sie genau den Kapitalfehler wieder, den Sie schon in der Vergangenheit gemacht haben, nämlich in einer Phase, wo man investieren muss, zu sparen. Was heißt denn sparen bei den Ermessensaus­gaben? Das heißt Verlust von weiteren Arbeitsplätzen im Jugendbereich, im Sozialbe­reich, im Bildungsbereich, Verlust von Arbeitsplätzen vor allem im dritten Sektor, wo wir jeden einzelnen von ihnen bitter notwendig brauchen. Mit dieser Erbsenzählerpolitik glauben Sie der Krise begegnen zu können. (Beifall bei den Grünen.)

Eine etwas ernsthaftere Diskussion wäre durchaus angebracht und dass Sie einmal bereit sind, die Augen für das tatsächliche Ausmaß zu öffnen, einen gewissen Weit­blick und auch einen gewissen Mut an den Tag zu legen. Allerdings heute haben wir gemerkt, es gibt überhaupt keine Bereitschaft dazu, sondern man ruht sich auf dem aus, was angeblich passiert ist. Aber wenn Sie sich einmal umhören – das betrifft nicht nur Klein- und Mittelbetriebe, das betrifft auch den ganzen Althaussanierungsbereich –: Es gibt viel zu wenig Projekte, und es weiß überhaupt niemand, wo sich die Wirkung dieser von der Regierung angekündigten Maßnahmen im Moment abspielt. Es gibt im Moment noch keine Wirkung, und deswegen steigen auch die Arbeitslosenzahlen – auf Ihre Verantwortung.

Eine Ebene, die extrem wichtig ist und die die SPÖ in keiner Weise zu begreifen bereit ist, ist die europäische konjunkturpolitische Ebene. Das ist die einzige, die man jetzt wirklich braucht und ankurbeln muss. Mit einem Rückfall in nationalistische, protektio­nistische Modelle in jedem einzelnen Land werden wir in Europa nicht sehr weit kom­men. Und das ist Ihre große Achillesferse, auch die von Bundeskanzler Faymann: Die­se europäische Dimension sind Sie bei Weitem nicht zu erkennen bereit. Und wenn Sie sich auf den Standpunkt zurückziehen, das ist alles gottgegeben und kommt von


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außen, und wir können eh nichts machen, und wenn Sie diese Dimension nicht nutzen, nicht im ECOFIN für europäische Konjunkturpolitik arbeiten, dann werden wir in Öster­reich ein noch viel größeres Desaster haben als ohnehin schon. (Beifall bei den Grünen.)

Ich frage mich auch, wofür wir ein Wirtschaftsforschungsinstitut haben, weshalb sich die Regierung das leistet, wenn sie sich damit zufriedengibt, dass das Wifo sagt, ten­denziell macht die Regierung ja Schritte in die richtige Richtung. Nehmen Sie bitte die anderen Vorschläge auch her, und überlegen Sie sich, warum das Wifo so darauf drängt, im Bereich Entlastung der unteren EinkommensbezieherInnen in einer Größen­ordnung von einer Milliarde noch nachzulegen, im Bereich thermische Sanierung noch nachzulegen. Da können Sie sich gern unseren Vorschlägen heute anschließen.

Es ist leider sehr wenig Zeit, und die Themenpalette ist breit. Ich möchte auch noch zwei, drei Sätze zum ORF sagen. Man kann viel kritisieren beim ORF, ob das die Pro­grammgestaltung ist, ob das die wirtschaftliche Gebarung ist, keine Frage, aber: Hinter dem Vorwand, diese wirtschaftliche Gebarung aufzugreifen, eine beinharte Proporz­politik durchzusetzen vom Generaldirektor bis zur letzten Topfpflanze, das werden wir als Grüne sicher nicht akzeptieren! Sicher nicht! (Beifall bei den Grünen. – Zwischen­rufe bei der SPÖ.)

Wir werden auf die Unabhängigkeit der Information weiter bestehen und jeden Wider­stand, Herr Kollege Faymann, entgegensetzen, wenn Sie tatsächlich das vorhaben, wonach es aussieht, nämlich die Information wieder in parteipolitische Hand zurückzu­gewinnen. Seien Sie da sehr vorsichtig, da werden Sie massiven Widerstand der Grü­nen und der österreichischen Zivilgesellschaft haben! (Beifall bei den Grünen.)

Die letzte Minute widme ich mich noch dem BZÖ. Ich finde es schon unglaublich mutig, dass Sie sich mit dem Begriff „Misswirtschaft“ ins österreichische Parlament trauen, vor allem vor dem Hintergrund dessen, was tatsächlich im Moment in Kärnten passiert. – Der Kollege Petzner setzt sich schon nach vorne. – Das, was Sie dort an unverschäm­ten Zugriffen in die Steuerzahlerkasse gemacht haben, nämlich mit unverschämten Parteiwerbeinseraten Steuergelder zu missbrauchen, um Ihren Wahlkampf zu finanzie­ren, in der Größenordnung von 1,2 Millionen €, das spottet jeder Beschreibung! (Beifall bei den Grünen. – Wow-Rufe bei der SPÖ.) Inserate von Dörfler in dieser Größenord­nung – nur von Fotos von ihm. Was soll denn das sein? Das soll Information der Bevöl­kerung sein? (Zwischenrufe beim BZÖ.)

Sie haben es noch nicht ganz begriffen: Es gibt einen Unterschied zwischen Parteienfi­nanzierung und öffentlichem Geld in der Landesregierung. Das gehört nicht dem BZÖ! Das ist dafür gedacht, Arbeit für den Bürger und die Bürgerin zu leisten. (Neuerliche Zwischenrufe beim BZÖ.) Die Kärntner Alleinerzieherin an der Armutsgrenze bekommt von Ihnen 100 €, und der Kollege Dörfler, Scheuch, Dobernig und Co bekommen 1,2 Millionen €, damit man ihr Foto in ganz Kärnten plakatiert sieht. (Zwischenruf des Abg. Petzner.)

Ich finde, das ist ein echter Skandal. Und Sie sind sehr mutig, dass Sie unter Gebrauch des Wortes „Misswirtschaft“ diese Aushängeschilder der Misswirtschaft in Kärnten heu­te verschleiern wollen. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

16.16


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Vizekanzler Dipl.-Ing. Pröll. 8 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


16.16.00

Bundesminister für Finanzen Vizekanzler Dipl.-Ing. Josef Pröll: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Bundeskanzler! Liebe Kollegen auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir sind in diesen Tagen und Wochen


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mit der Umsetzung von zwei Konjunkturpaketen und auch mit der Steuerentlastung, die wir in der Bundesregierung beschlossen haben – mit der Steuerentlastung für den Mit­telstand, einem eigenen Familienpaket und auch mit einer Steuerentlastung für die Un­ternehmerinnen und Unternehmer, Klein- und Mittelunternehmer –, dabei, einen wichti­gen Input zu setzen, und machen damit das, was zu tun notwendig ist, nämlich uns mit ruhiger Hand jetzt in dieser Situation, wo wir am Beginn eines Abschwungs stehen, entsprechend vorzubereiten und mit diesen drei Paketen ambitionierter als andere Län­der der Europäischen Union das Richtige auf den Weg zu bringen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich habe Verständnis für Emotionen, die auf­grund von Wahlkämpfen in manchen Bundesländern aufkommen, und daher auch für die Notwendigkeit Dringlicher Anfragen. Was ich aber heute hier seitens der Opposition gehört habe, dazu muss ich sagen, es war kein einziger Vorschlag dabei, der die Wirt­schaft stärkt, der die Menschen entlastet und der die Krise bekämpft. Das ist ein span­nendes Element in dieser Debatte. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ. – Abg. Strache: Haben Sie nicht zugehört? Sind Sie schon auf beiden Ohren taub? Das ist der Schatten von Generaldirektor Konrad, der da spricht! – Weitere Zwi­schenrufe bei FPÖ und BZÖ.)

Genau Ihre Aufregung zeigt, dass Sie in Krisensituationen nicht krisenfest sind, meine Herren. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

Es ist ganz wichtig, über die Dinge zu diskutieren, wie sie am Tisch liegen, und darü­ber, mit welchen Maßnahmen wir dieser Krise gemeinsam im Sinne der Menschen und der Wirtschaft begegnen. (Abg. Strache: Dann macht endlich einmal einen Wirt­schaftsausschuss!)

Beginnen wir mit dem Paket, das wir hier gemeinsam im Nationalrat beschlossen ha­ben, mit der Unterstützung für unsere Banken, um Liquidität auch für die Wirtschaft zu sichern: einstimmiger Beschluss hier im Nationalrat. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Strache: Alle Versprechungen, die gemacht worden sind, sind bis heute nicht eingehalten worden! Keine Kontrolle, nichts dergleichen!)

Herr Abgeordneter Bucher und Herr Abgeordneter Strache, es ist spannend zu sehen, wie Sie sich heute hier verabschieden von dem, was Sie damals als notwendiges Pa­ket zur Unterstützung der Banken und damit zur Unterstützung der Sparer und zur Si­cherung der Spareinlagen und auch zur Sicherung der Kreditwirtschaft mit beschlossen haben. (Abg. Strache: Das war das letzte Mal, weil Ihre Versprechungen leider Gottes nicht umgesetzt werden!)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, dieses Paket zur Unterstützung der Banken ist wichtig, es ist angeboten. Und gerade eine Bank aus Kärnten hat die Hilfe auch in Anspruch genommen. (Aha- und Hörthört-Rufe bei ÖVP und SPÖ.) Und ich werde kei­ner Bank vorschreiben, wann und in welcher Höhe sie Leistungen von diesem ange­botenen Paket in Anspruch nimmt. (Abg. Strache: Wer macht jetzt Kontrollen? Schauen Sie sich einmal die Steueroasen der österreichischen Banken an!) Wir sind bereit, diese Unterstützung zu geben. Wir werden dafür Sorge tragen, dass das Ban­kenpaket wirkt, dass die Kredite vergeben werden müssen.

Ebenso werden wir für eine starke Kontrolle sorgen, wenn Geld diesen Banken gege­ben wird – das wir auch wieder herausbekommen, um keinen falschen Eindruck ent­stehen zu lassen, und wofür wir in der Zwischenzeit Zinsen lukrieren. Wir werden im Rahmen der Verträge genau darauf achten, dass sich diese Hilfsmaßnahme nicht nur in der Krise, sondern am Ende des Tages auch für die Republik entsprechend rechnet, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)


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Der zweite Punkt: Wir werden mit dem Steuerentlastungspaket einen Input für die Fa­milien in Österreich, von der alleinerziehenden Mutter bis zu Mehrkinderfamilien, im Ausmaß von 500 Millionen € setzen.

Wir werden knapp 2 Milliarden € den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern als Ent­lastung zukommen lassen, um stärker und besser durch die Krise kommen zu können. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Strache: Die kalte Progression seit 2005 ...!) Und wir wer­den für die kleinen und mittleren Unternehmen mit einer eigenen Regelung, einem Äquivalent zum 13. und 14. Monatsgehalt, mit der Erhöhung der Freibetragsgrenze für Freiberufler und für alle Menschen, die unternehmerisch tätig sind, einen Akzent set­zen. Das ist wichtig, weil gerade die kleinen und mittleren Unternehmen jener Bereich sind, der uns mit dem Potenzial, das in diesen Betrieben liegt, aus der Krise führen kann.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich möchte nun mit ein paar Falschmeldun­gen aufräumen, die hier zum Besten gegeben wurden.

Herr Abgeordneter Scheibner hat behauptet, Kurzarbeitszeitmodelle wären nur etwas für große Industriebetriebe. (Abg. Kopf: Das Gegenteil ist der Fall!) Dazu muss ich sa­gen, Herr Abgeordneter Scheibner: Beschäftigen Sie sich, vor allem in dieser schwieri­gen Situation, mit den Daten und Fakten, um richtig argumentieren zu können! Denn: Die Hälfte der Nutznießer des Kurzarbeitszeitmodells sind klein- und mittelständische Unternehmen. Faktum ist daher: Wir helfen auch den Klein- und Mittelunternehmen, diese Krise zu überbrücken! (Beifall bei der ÖVP.)

Dritter Punkt, meine sehr geehrten Damen und Herren, ist die Frage: Wie gehen wir mit der Herausforderung um, die sich für uns in den mittel- und osteuropäischen Ländern stellt?

Wir werden heuer „20 Jahre Fall des Eisernen Vorhangs“ positiv begehen und feiern – gemeinsam, wie ich hoffe! Nichts hat uns in Österreich so gestärkt wie die Öffnung des Eisernen Vorhangs und in der Folge die wirtschaftliche Entwicklung in diesen Nachbar­ländern. (Abg. Strache: Mindestens 230 Milliarden € Aushaftung!) Es liegt nun in unse­rer Verantwortung, nachdem wir über Jahre und Jahrzehnte gute Geschäfte dort ge­macht haben, jetzt dafür Sorge zu tragen, dass wir in Europa darauf vorbereitet sind, gemeinsam diese Krise durchstehen zu können, um dann auch in Zukunft in diesen Regionen für den Standort Österreich überproportional positiv partizipieren zu können. Das ist die Aufgabe, die wir haben mit der Stabilitätspartnerschaft, die wir in Europa gemeinsam vorzubereiten haben – nicht mehr und nicht weniger, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Strache: 230 Milliarden € Aushaf­tung!)

Vierter Punkt ist eine Stellungnahme zu Themen, die mich gerade aktuell berühren: Es ist dies der Beginn der Budgetverhandlungen für die nächsten zwei Jahre mit einer Perspektive bis 2013.

Frau Abgeordnete Glawischnig, es geht nicht darum, kaputtzusparen (Abg. Dr. Gla­wischnig-Piesczek: Ja ja!), sondern es geht darum, den Freiraum bei den Budgets in den Ressorts, in der Verwaltung zu schaffen, damit wir die Menschen entlasten kön­nen, damit wir die Wirtschaft stärken können und damit wir diese Krise meistern kön­nen. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

Da müssen wir Disziplin zeigen: in den Ressorts! Und das werden wir bei uns selbst tun. Das ist mit dem Kurs, den ich angeregt habe und den ich konsequent verhandeln werde, gemeint.

In diesem Sinne, meine sehr geehrten Damen und Herren, bin ich der Meinung: In ei­ner schwierigen Zeit, in der all unsere Kräfte und all unsere Kompetenz benötigt werden – wirtschaftspolitischer Natur, fiskalischer Natur, in Richtung dessen, was zu tun ist –,


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sollten nicht Wahlkämpfe mit Wahlkampfgetöse das übertünchen beziehungsweise überdecken, was notwendig ist, nämlich die richtigen Dinge zum richtigen Zeitpunkt zu tun. Diese Regierung macht das! (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ. – Abg. Strache: Weiter zuwarten! Die Regierung ist ein Wartehäuschen!)

16.23


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Die nächste Runde wird begonnen mit der Wortmeldung von Herrn Abgeordnetem Mag. Stadler. Allen fünf Rednern und Redne­rinnen stehen jeweils 4 Minuten Redezeit zur Verfügung.

Herr Abgeordneter Stadler wird eine Rede mit einem etwas längeren Schlusssatz hal­ten; dafür wird Herr Abgeordneter Vilimsky etwas kürzer als 4 Minuten reden. Ich bitte, sich an diese Vereinbarung zu halten.

Bitte, Herr Abgeordneter Mag. Stadler.

 


16.24.05

Abgeordneter Mag. Ewald Stadler (BZÖ): Frau Präsidentin! Hohes Haus! Ich möchte dem ORF danken, dass er heute diese Debatte live überträgt. Ich möchte dem ORF auch dafür danken, dass er das auch in Salzburg tut.

Meine Damen und Herren, wir haben heute gesehen, wie der Klubobmann der größe­ren Regierungspartei auf die dramatischste Wirtschaftslage seit Jahrzehnten – wohlge­merkt! – reagiert. Ich weiß nicht, ob diese Botschaft auch bei dir schon angekommen ist, lieber Josef Cap. Es ist dies die größte Wirtschaftskrise, die wir seit Jahrzehnten zu verkraften haben. Alle, die wir hier herinnen sitzen, haben so eine Wirtschaftskrise überhaupt noch nie erlebt; nur die ganz Alten in Österreich können sich noch an ähnli­che Dinge erinnern. (Ironische Heiterkeit beim BZÖ.)

Ich will jetzt nicht spaßen, auch nicht über den Klubobmann Josef Cap. Aber: Ich bin entsetzt darüber, wie der Klubobmann der größeren Regierungspartei hier heraußen mit einer unsäglichen Büttenrede auf diese Probleme reagiert, meine Damen und Her­ren! (Beifall beim BZÖ.)

Ich bin entsetzt darüber, wenn ich daran denke, dass demnächst in Salzburg 500 Men­schen ihren Arbeitsplatz bei M-real verlieren. Was diese Menschen sich denken, wenn sie am Abend heimkommen und von ihrer Frau erzählt bekommen, wie der Klubob­mann Josef Cap als Arbeitnehmervertreter, und zwar als pragmatisierter, auf diese Probleme reagiert hat, würde ich gerne wissen. (Beifall beim BZÖ. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Meine Damen und Herren von der SPÖ, wenn Sie Arbeitnehmervertreter sein wollen und nicht nur pragmatisierte Vertreter in Ihren Reihen haben, dann müssen Sie anders mit dieser Krise umgehen, meine Damen und Herren von der Genossenschaft, als es Ihr Klubobmann gemacht hat. Glauben Sie mir das! (Beifall beim BZÖ. – Neuerliche Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Die Arbeitnehmervertreter, die hier herinnen sitzen, haben in Wirklichkeit nur die Sanie­rung des ÖGB und der BAWAG im Auge gehabt – alles andere war ihnen egal, meine Damen und Herren! Gut, dass das die Arbeitnehmer an den Fernsehgeräten sehen. (Beifall beim BZÖ.)

Aber, lieber Kollege Kopf, es ist auch nicht damit getan, zu sagen, dass wir wahr­scheinlich sozusagen eine zyklische Wirtschaftskrise erleben. (Abg. Kopf: Das habe ich auch nicht gesagt!) Du hast gesagt, es war zu erwarten, es ist ein bisschen zyk­lisch, es ist halt ein bisschen ärger als üblich.

Das ist weit mehr als eine zyklische Krise. Weit mehr! (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Kopf.) Entschuldige, aber ich habe bei dir nicht den Eindruck gehabt, dass diese


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Botschaft auch bei dir schon angekommen ist. (Abg. Hornek: Sie hören schlecht!) Ich höre nicht nur zu, sondern ich schaue mir auch an, was die Regierung macht!

Ich schaue mir also an, was die ach so seriöse ÖVP tut. (Vizekanzler Dipl.-Ing. Pröll: Sehr viel!) Genau bei Ihnen bin ich jetzt, Herr Vizekanzler.

Der Herr Vizekanzler setzte sich in einen Privat-Jet des „Onkels Konrad“ vom Raiffei­senverband, flog im Osten durch die Geographie, Mittwoch und Donnerstag vergange­ner Woche, und holte sich dort eine Abfuhr nach der anderen für Raiffeisen-Lobbying – und das ist die Handlung dieser Regierung, meine Damen und Herren?

Das soll Ihre seriöse Antwort sein auf die größte Wirtschaftskrise, mit der dieses Land zu kämpfen hat? (Ruf: Das ist eine glatte Lüge!) Das ist keine glatte Lüge! Sie haben sogar im Wirtschaftsausschuss des Hauses gefehlt! Das ganze Haus hat gerätselt, wo Sie sind. Da hat es geheißen, Sie fliegen im Privat-Jet des Raiffeisenverbandes durch die Gegend. Nicht mit einer AUA-Maschine, sondern mit einem Privat-Jet! Eine Abfuhr nach der anderen haben Sie sich im Osten geholt. So schaut es aus! (Beifall beim BZÖ. – Abg. Ing. Westenthaler: Wer hat den Jet bezahlt?)

Das Einzige, was den Herrn Vizekanzler bewegt, ist, dass wir ja den 20. Jahrestag des Mauerfalles würdig feiern. Schon wieder ist ihm nach Feiern zumute – als ob es über­haupt noch irgendetwas zu feiern gäbe! Feiern Sie am Opernball weiter! Ich hoffe, dass Ihnen der Wähler die Rechnung dafür präsentieren wird! (Beifall beim BZÖ.)

Der Vizekanzler dieser Republik hat Feierstunden im Kopf, wenn es um die größte Kri­se geht!

Der Bundeskanzler hat noch vor zwei Monaten, nein, ich korrigiere, vor zweieinhalb Monaten, in seiner Regierungserklärung – die sollten Sie sich vielleicht einmal zu Ge­müte führen – von einem Wirtschaftswachstum in der Höhe von 2 Prozent gesprochen. Ich habe hier die Rede mit (der Redner hält ein Schriftstück in die Höhe), das ist seine Regierungserklärung. Dabei hat er noch die Journalisten gerügt, dass es angebrachter wäre, weit optimistischer an die Sache heranzugehen. Ich muss der Kollegin Glawisch­nig recht geben, wenn sie sagt: Die haben überhaupt noch nicht begriffen, was los ist! Ich wiederhole: Die haben noch nicht begriffen, was los ist! Mittlerweile geht man da­von aus, dass das Wirtschaftswachstum ein Minuswachstum ist. Das ist eine contra­dictio in se. Die Wirtschaft schrumpft!

Wenn Sie heute die APA-Meldungen lesen, dann können Sie erfahren, warum die ös­terreichischen Banken in die Krise schlittern. (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glo­ckenzeichen.) In Europa ... (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Horchen Sie einmal zu! Lesen Sie die APA! (Präsidentin Mag. Prammer gibt neuerlich das Glockenzeichen. – Abg. Riepl: Aus ist’s!) 18,2 Billionen € an „faulen Krediten“ und „faulen Werten“ sind vorhan­den. Ein erheblicher Teil davon ist in Österreich, weil ...

16.29


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter, ich habe Ihnen eine halbe Minute mehr Redezeit gegeben; das ist ein verlängerter Schlusssatz gewesen. Ich muss Sie unterbrechen, sonst kommen die anderen Rednerinnen und Redner nicht mehr zu Wort. Es tut mir leid! Ich habe lange genug geläutet.

(Beifall beim BZÖ für den das Rednerpult verlassenden Abg. Mag. Stadler.)

Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Kräuter. 4 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


16.29.15

Abgeordneter Dr. Günther Kräuter (SPÖ): Frau Präsidentin! Hohes Haus! Meine Da­men und Herren! Beim Kollegen Stadler kennen wir uns wohl alle nicht aus: Er fordert einerseits eine seriöse Diskussion, mahnt diese von allen ein, aber auf der anderen


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Seite gibt er dann solche Tiraden von sich. Das richtet sich von selbst, Herr Kollege Stadler! (Beifall bei der SPÖ.)

Meine Damen und Herren, was regt die Bevölkerung wirklich auf? Wo sind die Emotio­nen, wo ist die Empörung? Ist es die Arbeit der Bundesregierung, so wie es hier darge­stellt wird? (Abg. Bucher: Jawohl!) Ist es die Arbeit einer Bundesregierung, die nicht streitet, die zu einer echten Partnerschaft zusammengewachsen ist? Zwei Drittel der Bevölkerung anerkennen das. Ist es die Arbeit des Herrn Bundeskanzlers, der tag­täglich unterwegs ist bei den Werktätigen, in den Fabrikshallen, bei der Bevölkerung? Das wird längst anerkannt! Der Versuch der Opposition, hier – und da sollten Sie sich schämen, Herr Strache! – politisches Kleingeld auf dem Rücken der Betroffenen
aus einer Wirtschaftskrise schlagen zu wollen, ist gescheitert. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Strache: Also das ist billig! Billig, billig, billig!)

Die Bevölkerung regt sich in Wirklichkeit über Missmanagement in Unternehmungen und in Banken auf. Sie regt sich über das Versagen von Vorständen und von Aufsichts­räten auf, die nachher die Hand aufhalten, ja oft beide Hände aufhalten. Abenteuerli­ches hören wir da aus den Vereinigten Staaten und international. Aber wie schaut es in Österreich aus: bei der AUA, bei der ÖIAG, beim Forschungszentrum Seibersdorf, bei den ÖBB?

Wer war denn politisch verantwortlich, als 600 Millionen € „vergambelt“ wurden? War das nicht ein gewisser Herr Gorbach? Stichwort: „The world in Vorarlberg is too small.“ (Abg. Scheibner: Das Kanalnetz und die Straßenbahnen in Wien ...!) – Kollege Scheibner, da sind wir mitten in der „Orangerie“! Ich habe da ein Gedächtnis wie ein Elefant, ich kann Ihnen sagen: Das ging von Minister Schmid über Frau Forstinger und Herrn Reichhold bis hin zu Gorbach. Das war wie bei einer Drehtür, wo ein unfähiger Minister hineingegangen ist und ein unfähiger Minister herausgekommen ist. Diese Da­men und Herren haben einen ungeheuer großen Schaden für die Republik Österreich verursacht. (Beifall bei der SPÖ.)

Nächstes Beispiel: das Forschungszentrum Seibersdorf – da bin ich jetzt bei Ihnen, Herr Strache –, ein Sammelsurium der FPÖ. Ich zitiere nur aus den Zeitungen: „Miss­wirtschaft“, „Missmanagement“, „Postenschacher“, „Abfertigungsskandal“, „fahrlässige Krida“. – Das alles haben Sie zu verantworten! Aber kein Wort dazu war von Ihnen, Herr Strache, zu hören. (Abg. Strache: Hören Sie auf mit der Vernaderung!)

Und: Bei der AUA, was regt da auf? – Da regt ein Herr Alfred Ötsch auf – der vor einem Dreivierteljahr gesagt hat, das Unternehmen sei saniert, wobei dann letztend­lich bei dem Verkaufsverfahren nur ein einziger Bieter übrig geblieben ist –, der sich jetzt offenbar mit einer Abfertigung in Millionenhöhe davonmacht. Das hat Herr Micha­elis von der ÖIAG zu verantworten. (Abg. Strache: Der vorbestrafte Androsch ist in diesem Unternehmen! Es gibt andere vorbestrafte Herrschaften dort in Seibersdorf!) Es gibt ein OGH-Urteil, und ich warne davor: Aufsichtsräte werden in Zukunft persönlich für Abfertigungen, die sie zugestehen, die aber in Wirklichkeit nicht zustehen, haften. (Abg. Strache: Kommen Sie auf den vorbestraften Herrn Androsch von der SPÖ zu sprechen!)

Aber bleiben wir noch bei der ÖIAG: 700 000 € Gage für Michaelis – das stammt noch aus der Zeit von Grasser. So etwas ist in Zukunft undenkbar! Da brauchen wir eine neue Ethik, eine neue Bescheidenheit in den Managementetagen. Aber umsetzen müssen das die Aufsichtsräte, das ist klar. Bei Prämien gehört ein völlig neues System her. Nachhaltigkeit und die Sicherung von Arbeitsplätzen müssen im Mittelpunkt ste­hen. Aber das ist nicht die Aufgabe des Gesetzgebers, das kann es nicht sein, sondern das haben die Aufsichtsräte zu entscheiden.

Ich sage Ihnen noch etwas: Es ist natürlich durch die Wirtschaftskrise sehr viel im Um­bruch begriffen und durcheinander geraten, aber eines kann nicht sein: dass man das


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Gesellschaftsrecht einfach nach Belieben verändert und damit weitere Unsicherheiten in die ganze Situation bringt.

Meine Damen und Herren, noch ein Appell: Bemühen Sie sich, gemeinsam mit der Bundesregierung – heute haben Sie das bisher nicht gemacht – etwas für die arbeiten­den Menschen zu leisten! Machen wir das in den nächsten Wochen, auch im Zusam­menhang mit dem Budget! Dann ist der Bevölkerung Österreichs in Wirklichkeit ge­dient. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

16.33


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Herr Abgeordneter Grillitsch zu Wort. 4 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


16.33.34

Abgeordneter Fritz Grillitsch (ÖVP): Frau Präsidentin! Meine Herren auf der Regie­rungsbank! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Erlauben Sie mir, dass ich feststelle, dass ich bitter enttäuscht bin über die Diskussion, wie sie hier vom Antragsteller des BZÖ geführt wird. (Abg. Scheibner: Na klar!) Und wenn Herr Mag. Stadler hier behauptet, unser Vizekanzler und Finanzminister Josef Pröll wäre mit einem Flieger des Raiffei­senverbandes unterwegs gewesen (Abg. Ing. Westenthaler: Nein, Privat-Jet hat er ge­sagt!), dann muss ich sagen: Das ist eine glatte Lüge, das ist eine Falschmeldung, meine Damen und Herren (Beifall bei der ÖVP), denn das alles ist über das Finanzmi­nisterium bezahlt worden. – Herr Abgeordneter Stadler, entschuldigen Sie sich dafür und nehmen Sie diese Lüge zurück! (Neuerlicher Beifall bei der ÖVP. – Abg. Bucher: Der Steuerzahler hat es bezahlt!)

Meine lieben Kolleginnen und Kollegen, eigentlich ist es unsere Aufgabe, sich nicht da­rin zu ergehen, den politischen Gegner anzuschütten (Abg. Ing. Westenthaler: Wer hat den Flieger bezahlt? Wer hat den Privat-Jet bezahlt?), sondern die Sorgen der Menschen zu diskutieren und ernst zu nehmen und Maßnahmen vorzuschlagen und Ideen zu liefern. Ich hätte mir von Ihnen einen Ideenwettbewerb erwartet, wie wir das Ziel erreichen können – das oberste Ziel! –, das wir in diesen Stunden und Tagen ha­ben müssen, nämlich Arbeitsplätze zu sichern, Arbeitsplätze zu schaffen, Einkommen zu sichern, damit den Menschen die Kaufkraft erhalten bleibt. (Beifall bei der ÖVP so­wie bei Abgeordneten der SPÖ.)

Ich bin sehr froh darüber, dass diese Bundesregierung und vor allem der Vizekanzler und Finanzminister in dieser Krise, von der keiner weiß, wo sie enden wird, den Men­schen Sicherheit gibt und nicht mit Angstparolen arbeitet. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich begrüße sehr das Konjunkturpaket II, die Mittelstands-Milliarde, die Investitionsof­fensive, die thermische Sanierung mit 100 Millionen € für den privaten Wohnbau und für Unternehmen.

Ich begrüße auch sehr die regionale Beschäftigungsoffensive und auch die Steuerre­formmaßnahmen, mit denen die Menschen entlastet werden und womit auch versucht wird, die Kaufkraft zu erhalten, damit die Wertschöpfung in unserem Land bleiben kann.

Ich begrüße auch sehr – das sei dir, Herr Finanzminister, und auch der Bundesregie­rung gesagt – das Familienpaket im Ausmaß von 500 Millionen €. Ich glaube, dass das für die Familien in Österreich ganz wichtig ist, damit sie auch in Zukunft investieren und sicher leben können.

Das, was mir im Herzen wehtut, sage ich als Bauernvertreter: Wir alle wissen, dass durch diese schwierige Situation (Zwischenruf des Abg. Grosz), durch den Verlust von Arbeitsplätzen, Herr Kollege Grosz, die Kaufkraft leidet. Davon sind auch die Bäuerin­nen und Bauern betroffen. Damit haben Sie sich in Ihrem Antrag mit keinem Wort auseinandergesetzt!


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Wir denken darüber nach, wie wir im Rahmen des Budgets 2009/2010 auch ein Agrar­paket schnüren können, wie wir den Milchbauern helfen können, wie wir die Energiege­winnung vorantreiben können, um Österreich krisensicherer und unabhängiger zu ma­chen. (Beifall bei der ÖVP. – Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Grosz.)

Unsere Aufgabe ist es auch, darüber nachzudenken, wie wir Investitionen fördern kön­nen, damit die Kaufkraft erhalten bleibt und damit es auch in den ländlichen Regionen Beschäftigung gibt. (Abg. Scheibner: Wo?) Daran arbeiten wir – aber Sie reden nur davon, meine lieben Kolleginnen und Kollegen von den Oppositionsparteien! (Beifall bei der ÖVP.)

Nehmen wir unseren parlamentarischen Auftrag wahr, für die Menschen da zu sein, und verzichten wir darauf, aus Krisen politisches Kleingeld zu schlagen. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Ing. Westenthaler: „Glatte Lüge“ ist ein Fall für einen Ordnungsruf, Frau Präsidentin! Für den Ausdruck „Lüge“ bekam man bisher immer einen Ordnungsruf!)

16.37


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Herr Abgeordneter Vilimsky zu Wort. Knappe 4 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


16.37.16

Abgeordneter Harald Vilimsky (FPÖ): Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Es ist schon kurios, wie sich der Herr Bundeskanzler und Vorsitzender der sozialdemokratischen Fraktion heute hier präsentiert: wie ein Unschuldslamm, als hätte er mit all den Problemen und Missständen, die wir hier zu diskutieren haben, nichts zu tun. Man könnte allein auf seine Tätigkeit bei „Wiener Wohnen“ ein Lied singen.

Aber: Eine seiner ersten Tätigkeiten als Infrastrukturminister war es, in den ÖBB-Hol­ding-Vorstand zu den zwei schwarzen Holding-Vorständen zwei rote hinzuzusetzen – jeweils für ein Salär von einer halben Million Euro im Jahr. Wenn man das auf das Ge­halt eines kleinen Mitarbeiters der ÖBB umrechnet, etwa eines Verschubarbeiters, der zirka 1 000 € im Monat verdient, dann kommt man auf folgende Rechnung: Dieser Mit­arbeiter müsste 35 Jahre lang arbeiten, um die Geldsumme zu bekommen, die der Herr Bundeskanzler für zwei rote Parteigänger bereitgestellt hat.

Ich sage: Die Urväter der Sozialdemokratie haben etwas anderes im Sinn gehabt als das, was die SPÖ heute tut. (Beifall bei der FPÖ.)

Und sogar der von Ihnen so beschworene US-Präsident Obama verdient weniger als der Herr Bundeskanzler, der mittlerweile der Debatte nicht mehr beiwohnen möchte.

Daher bringen wir heute einen Antrag ein, mit dem Ziel, dass niemand in der Republik Österreich außerhalb der Bundesbezüge-Pyramide steht, dass niemand von roten oder von schwarzen Parteimanagern Millionen und Abermillionen kassiert, gleichzeitig die Hilfe des Staates und damit des Steuerzahlers in Anspruch nehmen muss, denn das ist unanständig und das ist schäbig! (Beifall bei der FPÖ.)

Ich bringe nun folgenden Antrag ein:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Vilimsky, Weinzinger und weiterer Abgeordneter betreffend Gehalts­beschränkungen für Manager staatsnaher Betriebe und Manager, deren Banken die Unterstützung des Bundes in Anspruch nehmen

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung, insbesondere der Bundesminister für Verkehr, Innovation, Technologie und Bundesminister für Finanzen werden aufgefordert, das Erforderliche


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zu veranlassen, damit die Gehälter der Manager von staatsnahen Betrieben (wie z.B. der ÖBB, ASFINAG) und der Manager jener Banken und Versicherungen, die die staatlichen Hilfen in Anspruch nehmen, mit der Höhe des Gehaltes des Bundeskanz­lers gemäß dem Bundesbezügegesetz gedeckelt werden.“

*****

Eigentlich wollte ich mich einem anderen Milliarden-Grab widmen, das ursprünglich das Thema dieser heutigen Sitzung hätte sein sollen, nämlich dem Österreichischen Rundfunk. Es kann nämlich niemand einsehen, dass in einer Zeit, wo die Wirtschaft zu­sammenbricht, ein Unternehmen, das durch ein Zwangsgebührensystem mit einer hal­ben Milliarde an Einnahmen im Jahr finanziert wird, vor dem wirtschaftlichen Bankrott steht.

Es gibt da ein paar Wahrnehmungen, die sehr interessant sind und noch nicht wirklich in der Debatte waren, etwa die, dass Frau Sissy Mayerhoffer, damals bei Ihnen in der ÖVP-Bundeskommunikationsabteilung tätig, auf einmal im ORF zur Kaufmännischen Direktorin wurde. Sie hat keine Ahnung davon gehabt, darum hat sie einen WIFI-Kurs belegen müssen. 250 000 € plus 15 Prozent Prämie kassiert sie dort – das ist unan­ständig, das ist es, was den ORF kaputt macht! (Beifall bei der FPÖ.)

Auch die Grünen, die heute die Privilegiendebatte vom Zaun brechen: Ihr ehemaliger Bundesgeschäftsführer Strobl, der dort sitzt und mächtig kassiert – eine viertel Million Euro im Jahr! (Ruf beim BZÖ: Pfui!) –, der ist es, der jetzt im Zuge des Umbaus auf
ein sogenanntes Neuner-Modul spitzt. Zur Erklärung: Ein Büro, in dem normalerweise drei Personen sitzen, ist ein Dreier-Modul; demgegenüber möchte er das Dreifache, al­so Platz für neun Personen beanspruchen, nur deswegen, um genügend reprä­sentieren zu können! – So weit zur grünen Verlogenheit, was Privilegien anbelangt. (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Das ist ein Ordnungsruf!)

Der ORF steckt in der Krise; der ORF zahlt Traumgehälter, der ORF zahlt Traumabfer­tigungen. Ich sehe nicht ein, warum jetzt für diese Misswirtschaft tausend kleine Mitar­beiter, Redakteure und Verwaltungsbedienstete vor die Tür gesetzt werden sollen und auf der anderen Seite das Direktorium weiter verschwendet und fuhrwerkt wie bisher. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Donabauer: Sie haben aber mitgeholfen, Herr Kollege! Sie haben mitgeholfen!)

16.41


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Der soeben eingebrachte Entschließungsantrag ist ausreichend unterstützt und steht mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Vilimsky, Weinzinger und weiterer Abgeordneter betreffend Gehalts­beschränkungen für Manager staatsnaher Betreibe und Manager, deren Banken die Unterstützung des Bundes in Anspruch nehmen, eingebracht zum Dringlichen Antrag betreffend BZÖ-Rettungspakt für Österreich als Soforthilfe für Menschen und Wirt­schaft, statt rot-schwarzem Postenschacher und Misswirtschaft, in der 13. Sitzung des Nationalrates am 17. Februar 2009, XXIV. GP.

Durch die Wirtschaftskrise und der von alten und neuen SPÖ-ÖVP Koalitionsregierung auferlegten massiven Belastungen der Bürger ist es dringend geboten, auch einen um­fassenden Abbau der Managerprivilegien im staatsnahen Bereich einzuleiten. Den Ös­terreichern fehlt nämlich im zunehmenden Maße jedes Verständnis für die üppigen, sachlich nicht gerechtfertigten Begünstigungen der Manager.


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Im Bankenbereich musste von der Bundesregierung durch die Bereitstellung öffentli­cher Geldmittel ein Hilfspaket geschnürt werden, um die Stabilität des Geld- und Kre­ditmarktes zu sichern. Es darf dabei nicht außer Acht gelassen werden, dass u. a. die Manager gefährdeter Bankinstitute für die hochspekulativen Geschäfte verantwortlich zeichnen und daher diese Führungskräfte in Hinkunft größere Sorgfalt bei der Veranlagung der ihnen anvertrauten Gelder walten lassen müssen.

Jene Spitzenmanager, die übermäßig riskant mit dem Geld der Sparer oder Steuerzah­ler spekulieren, sollten im Falle von Verlusten persönlich haftbar gemacht werden. Denn das von den Menschen hart erarbeitete Geld darf unter keinen Umständen leicht­fertig aufs Spiel gesetzt werden. So haben doch gerade sie durch die Spekulations­(schein)gewinne, teilweise horrende Bonuszahlungen erhalten.

Das äußerst wichtige Maßnahmenpaket, welches die Stabilität des Geld- und Kredit­marktes sichern und durch Bereitstellung öffentlicher Geldmittel im Einzelfall bei ge­fährdeten Instituten existenzsichernd wirken soll, bedarf eben auch der Inanspruchnah­me der gesetzlichen Möglichkeiten des Bundesministers für Finanzen in bezug auf die Festlegung der Vergütung von Vorständen.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung, insbesondere der Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie und Bundesminister für Finanzen werden aufgefordert, das Erforderliche zu veranlassen, damit die Gehälter der Manager von staatsnahen Betrieben (wie z. B. der ÖBB, ASFINAG) und der Manager jener Banken und Versicherungen, die die staatlichen Hilfen in Anspruch nehmen, mit der Höhe des Gehaltes des Bundeskanz­lers gemäß dem Bundesbezügegesetz gedeckelt werden.“

*****

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Mag. Kogler gelangt nun zu Wort mit einer Redezeit von 4 Minuten. – Bitte.

 


16.41.36

Abgeordneter Mag. Werner Kogler (Grüne): Frau Präsidentin! Verbliebene zwei Her­ren auf der Regierungsbank! Im Vorfeld dieser Sondersitzung ist ja allerhand angekün­digt worden. Ich möchte mich auf zwei Punkte konzentrieren, weil die Öffentlichkeit, glaube ich, auch ein Recht hat, zu verfolgen, was denn eigentlich mit diesen Ankündi­gungen passiert ist. Zum einen ging es um Belebungspakete gegenüber der darnieder­liegenden Konjunktur, um Beschäftigungspakete, zum anderen um die Managergehäl­ter. Ich beginne beim Zweiten.

Herr Staatssekretär, mir scheint schon, dass das Motto, das gemeinsame Motto der Regierung zu diesen beiden Problemen bislang Folgendes war: Leere Konjunkturpake­te, aber volle Managertaschen! – Das klingt polemisch, es ist aber leider so. Bleiben wir kurz bei den Managergehältern. Uns geht es jetzt, heute und hier in unserem An­trag, den Kollege Pilz anschließend vorstellen wird, nur darum, einmal jene Betriebe im Auge zu haben – nicht staatsnah oder privat oder sonst etwas –, die jetzt die Hand auf­halten müssen – andere sagen, sie sollen kommen –, die auf alle Fälle in irgendeiner Art und Weise Steuergelder beanspruchen, um über die Runden zu kommen.

Das muss nicht schlecht sein, aber eines ist sicher – in dem Bereich kann die Gerech­tigkeitsfrage auch durch eine gewisse Symbolik leben, und darum geht es uns –: Jene


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Betriebe, die hier kommen, und deren Manager müssen sich gegenüber dem Staat, der ja zuerst Geld hingibt, verpflichten, für die Zeit der Inanspruchnahme dieser Hilfe die Gehälter der Manager – meistens Manager und nicht Managerinnen – zu begren­zen, und zwar auf die Höhe des Bundeskanzlergehalts! Jetzt ist er gerade nicht da, um ihn fragen zu können, ob er damit darben muss.

Das muss doch möglich sein! Das ist immer noch mehr als das Zehnfache der meisten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die in den Betrieben gerade noch beschäftigt sind oder ohnehin gekündigt werden sollen und deren Arbeitslosengeld dann noch ge­ringer ist. Das muss möglich sein, das ist sinnvoll, und das ist aus unserer Sicht auch nicht populistisch, weil wirklich in dem Bereich jetzt weniger ein finanzieller Beitrag, aber eine Maßnahme mit hohem Symbolwert umgesetzt werden könnte. (Beifall bei den Grünen.)

Sie haben das, meine Damen und Herren von SPÖ und ÖVP, zum Teil ja selbst ange­kündigt! Staatssekretär Schieder, dann Staatssekretär Lopatka von der ÖVP und am Schluss Bundeskanzler Faymann: Ja, so etwas oder etwas Ähnliches kann man ma­chen. – Wir werden anschließend den Antrag stellen. Wir werden diesen einen Teil heute hier abstimmen lassen, und dann werden wir sehen, wie Sie in dieser Sache Ihr Wort halten.

Kommen wir zum zweiten Punkt der Debatte.

Herr Staatssekretär, leider verdienen diese sogenannten Konjunkturpakete den Namen nicht. Das Erste war die sogenannte Mittelstandsmilliarde; diese hätte dazu führen sol­len – eine gute Idee ist es ja –, dass im Besonderen die Klein- und Mittelbetriebe be­schleunigt Kredite bekommen. Wissen Sie, was passiert ist? – Das Herzstück dieser Sache, die Fondskonstruktion, ist so weit gediehen, dass man gerade einmal in der „Wiener Zeitung“ nachlesen kann, dass die Managementposten ausgeschrieben wer­den. Die Manager ihrerseits werden bis zum Sommer Zeit haben, Richtlinien zu ent­werfen, damit die geknechteten KMU-Betriebe dann einmal wissen, wie sie vielleicht einen Antrag stellen sollen. Das ist Ihre Beschleunigung? Das soll ein Konjunkturpaket sein? – Eine gute Idee ruiniert! (Beifall bei den Grünen.)

Was gehört da gemacht? – Eine Milliarde gehört in die Hand genommen, das ist ja richtig, auch wir haben das von der Dimension her in unserem Paket. Aber das gehört so aufgesetzt, dass es gerade in Zeiten der Kreditklemme direkt bei den Klein- und Mit­telbetrieben landet.

Der nächste Punkt bezieht sich auf die Fragen der Investitionen in Baumaßnahmen. Ja, das wäre gut und würde auch unsere Zustimmung finden. Allein, was Sie nicht da­zusagen, ist, dass Sie auf die BIG, die Bundesimmobiliengesellschaft, setzen (Präsi­dentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen), deren Manager jetzt in der Gegend herumrennen und sagen, dass sie die baureifen Projekte gar nicht haben.

Also auch hier: Grüne Investitionsmaßnahmen in thermische Sanierung und öffentli­chen Nahverkehr, und die Geschichte ist geritzt. (Beifall bei den Grünen.)

16.46


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter, Ihre Redezeit ist vorbei.

Herr Klubobmann, Sie haben sich offensichtlich zur Geschäftsbehandlung zu Wort ge­meldet. – Bitte. (Abg. Ing. Westenthaler: Das ist auch notwendig!)

 


16.46.05

Abgeordneter Josef Bucher (BZÖ) (zur Geschäftsbehandlung): Hohes Haus! Frau Präsidentin! Wir haben diese Sondersitzung beantragt, um mit dem Herrn Bundeskanz­ler und dem Herrn Vizekanzler unseren Antrag zu besprechen. Wir stellen fest, dass


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sie es nicht der Mühe wert finden, unseren Antrag, unsere Redebeiträge anzuhören. Daher wollen wir, dass der Herr Bundeskanzler und der Herr Vizekanzler herbeige­schafft werden.

Wir stellen den Antrag auf Herbeischaffung.

16.46


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Gibt es dazu weitere Wortmeldungen? – Herr Klubobmann Kopf, bitte. (Abg. Ing. Westenthaler: Der ist dafür!)

 


16.46.35

Abgeordneter Karlheinz Kopf (ÖVP) (zur Geschäftsbehandlung): Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Es ist immer wieder das Gleiche. Wir haben klare Spielre­geln, wir haben Staatssekretäre, die den Ministern oder in diesem Fall dem Bundes­kanzler zu ihrer Unterstützung beigegeben sind und die sie insbesondere im Parlament vertreten dürfen. Der Herr Bundeskanzler und der Herr Vizekanzler haben vorhin beide sehr ausführlich auf diesen Dringlichen Antrag geantwortet und haben sehr ausführlich ihre Positionen dargelegt. Es sind zwei Staatssekretäre auf der Regierungsbank anwe­send.

Daher kann ich diesem Antrag wirklich nichts abgewinnen und verstehe ihn überhaupt nicht. Außerdem kommt jetzt ohnedies der Herr Bundeskanzler, was das Ganze noch einmal entschärft. – Vielen Dank.

16.47


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Ihr Antrag bleibt aufrecht, was den Vizekanzler betrifft? Oder kürze ich das Verfahren ab? (Abg. Bucher: Selbstverständlich bleibt er aufrecht!) – Der Antrag bleibt aufrecht.

Zu Wort gemeldet ist Herr Klubobmann Strache. – Bitte.

 


16.47.45

Abgeordneter Heinz-Christian Strache (FPÖ) (zur Geschäftsbehandlung): Es ist ja wirklich so, dass offenbar der abgewählte Bundeskanzler Gusenbauer damit recht be­halten hat, dass Regierungspolitiker ab 16 Uhr in diesem Hohen Haus nicht mehr ger­ne arbeiten. (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Schön, dass Sie wiedergekommen sind, Herr Bundeskanzler! Es wäre schön, wenn auch der Herr Vizekanzler dieser dringlichen Sitzung heute Folge leisten würde, denn das Thema ist zu wichtig. Und es zeigt einfach auf, dass man es von Seiten dieser Re­gierung nicht ernst nimmt, wenn man permanent abwartet und zuwartet und permanent eine „Abwartehäuschenpolitik“ erlebt. Sie kommen mir wirklich vor wie ein Wartehäus­chen, Sie warten immer nur zu.

Ich denke, dass der Antrag selbstverständlich abzustimmen ist. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Ing. Westenthaler: Ein Privatjet-Vizekanzler!)

16.48


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu Wort gemeldet ist Frau Klubvorsitzende Dr. Glawischnig-Piesczek. – Bitte.

 


16.48.27

Abgeordnete Dr. Eva Glawischnig-Piesczek (Grüne) (zur Geschäftsbehandlung): Frau Präsidentin! Es ist selbstverständlich korrekt, dass sich Bundeskanzler und Vize­kanzler durch die Staatssekretäre vertreten lassen können. Allerdings finde ich es wirk­lich eine Anmaßung, dass man nicht einmal die Zeit findet, zwei Stunden im Parlament zu sitzen.

Es ist ein Dialog, ein Diskurs! (Zwischenrufe bei SPÖ und ÖVP.) Herrn Kollegen Fay­mann muss man bereits zum dritten Mal herbeizitieren lassen. (Abg. Strache: War


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10 Minuten draußen telefonieren!) Sie sollten sich Ihren Umgang mit dem Hohen Haus wirklich ein bisschen vernünftiger überlegen. (Beifall bei Grünen, FPÖ und BZÖ.)

16.49


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu Wort gemeldet ist Herr Klubobmann Dr. Cap. – Bitte.

 


16.49.05

Abgeordneter Dr. Josef Cap (SPÖ) (zur Geschäftsbehandlung): Ganz verstehe ich die Wortmeldungen jetzt nicht. Sie von den Oppositionsparteien müssen im Tiefschlaf gewesen sein, denn es hat sogar Erklärungen des Herrn Bundeskanzlers und des Herrn Vizekanzlers gegeben, die auf diese ohnehin sehr sparsame Dringliche seitens des BZÖ eingegangen sind. (Abg. Strache: Die letzten 15 Minuten war Abwesenheit!)

Auch für unsere Zuseherinnen und Zuseher gesagt: Man muss ja wissen (Abg. Stra­che: Die letzten 15 Minuten war Abwesenheit!), dass man hier im Haus auch an
der Sitzung teilnehmen kann, wenn man nicht unmittelbar im Plenarsaal ist. Man
hört es überall, man kann es überall sehen, also ist immer eine Präsenz gegeben. (Abg. Strache: Zwei Stunden ...! – Weitere Zwischenrufe.)

Daher finde ich das völlig an den Haaren herbeigezogen. Ich stehe vor einem Rätsel, wie Sie überhaupt zu dieser Geschäftsordnungs-Wortmeldung kommen. (Abg. Stra­che: Nicht einmal die Zeit von 15 bis 17 Uhr!) Denn die Präsenz war von Anfang an im­mer gegeben. Daher finde ich, das ist ein bloßer Vorwand, eine Scheindebatte.

Ich sage Ihnen: Machen Sie es ein bisschen spannender oder ein bisschen gehaltvol­ler, dass man mehr Lust am Zuhören hat! Aber Schikanieren ist keine politische und demokratische Kultur! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Strache: Das ist eine Einstellung zum Parlamentarismus!)

16.50


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Der Antrag von Herrn Klubobmann Bucher ist zulässig. Ich lasse darüber abstimmen.

Wer dem zustimmt, dass der Herr Vizekanzler an der Sitzung teilnehmen soll, den er­suche ich um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist die Minderheit. Dieser Antrag ist damit abgelehnt.

*****

Ich verteile die Restzeit bis 17 Uhr auf jeweils knappe 2 Minuten; ich läute dann jedes Mal vorher kurz ab.

Herr Abgeordneter Mag. Darmann ist der Erste. – Bitte. (Abg. Ing. Westenthaler: Wo ist jetzt der Privatjet-Vizekanzler?)

 


16.50.44

Abgeordneter Mag. Gernot Darmann (BZÖ): Geschätzte Damen und Herren! Kolle­ginnen und Kollegen! Vorweg muss ich schon einmal festhalten, dass es eine Unge­heuerlichkeit ist, wie Klubobmann Kopf und Klubobmann Cap hier mit dem Parlamen­tarismus umgehen. Sie sind Vertreter Ihrer Parlamentsklubs, Ihrer Parlamentarier und halten nichts davon, dass Regierungsmitglieder bei der Debatte hier anwesend sind! (Beifall beim BZÖ. – Abg. Strache: Der Herr Vizekanzler telefoniert mit Herrn Direktor Konrad!)

Wenn der Herr Vizekanzler nicht hier ist, dann ist die ÖVP gefordert, dafür zu sorgen, dass er auch hier anwesend ist, um uns entsprechend zur Verfügung zu stehen, uns zuzuhören und Rede und Antwort zu stehen. Das ist das Mindestmaß im Umgang mit dem Parlamentarismus! (Beifall beim BZÖ.)


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Nun aber auch zu einigen Redebeiträgen und zu ein paar Klarstellungen zu den vorhin aufgestellten Behauptungen von diversen Klubobleuten und von Frau Klubobfrau Gla­wischnig.

Frau Klubobfrau, auch die SPÖ hat bereits einmal versucht, mit falschen Zahlen die Staatsanwaltschaft auf den Kollegen Petzner zu hetzen; sie ist kläglich gescheitert. Ich weiß nicht, wieso das die Grünen jetzt wieder versuchen. (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Sie können das Gegenteil beweisen!) Es ist immer wieder das gleiche Spiel, über die Medien schnell etwas Falsches zu behaupten. Tatsache ist, dass das nicht wahr ist, was Sie hier behaupten.

Zu Herrn Klubobmann Kopf: Wenn die ÖVP nichts Besseres kann, als den Tourismus in Kärnten schlechtzumachen – wir alle wissen, dass die Grundlage dieses Interview des Kollegen Obernosterer im „trend“ war, der dort Auskünfte gegeben und mit fal­schen Zahlen hantiert hat (Oh-Rufe beim BZÖ) –, dann muss ich Ihnen sagen, was im Tourismus in Kärnten wirklich los ist. (Abg. Bucher: Ein Wirtschaftskammervertreter!) Neuer Gästerekord 2008: Wir sind unter den Top 3 in Österreich mit 13 Millionen Näch­tigungen! (Beifall beim BZÖ.) Kaufkraft in Kärnten: Kärnten hat mittlerweile die Steier­mark, das SPÖ-Land Steiermark, überholt und liegt im guten Mittelfeld in Österreich.

Zur Verschuldung sei gesagt, es wird auch hier seit eh und je von Kollegen Cap, von Kollegen Kopf und von ihren Regierungsparteien mit falschen Zahlen hantiert. Es ist bewiesen, dass Kärnten bei der Länderverschuldung im Vergleich auf Rang 6 liegt (Abg. Kopf: Wie viele ... sind ausgegliedert?) und das schwarze Niederösterreich (Prä­sidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen), das rote Burgenland und das rote Salzburg hinter sich gelassen hat. Wenn man die Gemeindeverschuldung mit einbaut, liegen wir auf Rang 5 in ganz Österreich. (Beifall beim BZÖ.)

16.53


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Mag. Darmann, es geht nicht, dass Sie länger reden; dann kommt mit den 10 Minuten niemand zu Rande! (Bei­fall beim BZÖ für den das Rednerpult verlassenden Abg. Mag. Darmann.)

Frau Abgeordnete Mag. Lapp ist die nächste Rednerin. Redezeit: knappe 2 Minuten. – Bitte.

 


16.53.08

Abgeordnete Mag. Christine Lapp (SPÖ): Sehr geehrter Herr Bundeskanzler! Werte Mitglieder der Regierung! Sehr geehrte Frau Präsidentin! Hohes Haus! Das BZÖ hat heute einen Dringlichen Antrag gestellt und nimmt als Motto „Rettungspakt“. – Mir fällt dazu nur ein: Sie sind auf der Suche, mit wem Sie einen Pakt eingehen können. Denn die Bevölkerung weiß, dass die Steuerreform, die Sie in der letzten Regierungsverant­wortung beschlossen haben, nur den Großkonzernen und nicht den Menschen in Ös­terreich geholfen hat. Die Bevölkerung wird mit Ihnen sicher keinen Pakt eingehen! (Beifall bei der SPÖ.)

Es ist auch so, dass vom BZÖ in Kärnten die Regierungsverantwortung wahrgenom­men wird. Doch, meine sehr geehrten Damen und Herren, die Bevölkerungszahl in Kärnten sinkt! Das heißt, die Kärntnerinnen und Kärntner verlassen dieses Bundes­land, weil sie wissen, dass Sie nicht auf ihrer Seite stehen. (Lebhafte ironische Heiter­keit beim BZÖ. – Abg. Strache: Reden Sie vom schlechtesten Wahlergebnis der SPÖ in der Geschichte?) Im Gegensatz dazu ist es so, dass die Bundesregierung das Pfle­gegeld erhöht hat, Pensionen erhöht hat, Arbeitslosenversicherungsbeitrag erhöht hat. (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe bei FPÖ und BZÖ.)

Sehr geehrter Herr Kollege Strache, es hätte mich sehr gefreut, wenn Sie sich heute auch zu Seibersdorf so vehement geäußert hätten wie zu allen anderen Maßnahmen,


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zu denen Sie gesprochen haben. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Strache: Meinen Sie den Herrn vorbestraften Androsch? Oder wen meinen Sie? – Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.)

Es gibt die Kärnten-Werbung in Kärnten, wo es so ist, dass der nachfolgende Ge­schäftsführer um 60 Prozent mehr bekommt. Er gibt sich noch eine Prämie, die erfolgs­unabhängig und ein Fix-Bestandteil des Gehaltes ist. (Rufe und Gegenrufe zwischen SPÖ und FPÖ.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren vom BZÖ, was Sie hier heute geleistet haben und in Kärnten leisten, dem wird sich die Bevölkerung nicht anschließen. (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen.) Unsere Bundesregierung trifft die richtigen Entscheidungen für unser Land. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Strache: Wieder minus 5 Prozentpunkte in Kärnten!)

16.55


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Abgeordnete Tamandl gelangt nun zu Wort. Redezeit: knappe 2 Minuten. – Bitte.

 


16.55.11

Abgeordnete Gabriele Tamandl (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Herren auf der Regierungsbank! Werte Kolleginnen und Kollegen! Vielleicht könnten Herr Kollege Bucher und Herr Kollege Strache ihren Streit, den sie hier haben, dann in der Cafeteria ausdiskutieren. – Wir sehen heute wieder ganz genau, dass die Opposi­tion mit der Krise nichts anfangen kann. Die Opposition stellt einen Antrag, das BZÖ stellt einen Antrag, der alles enthält, aber in Wirklichkeit überhaupt keinen einzigen Lösungsansatz, wie man die Krise bewältigt. (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenrufe bei BZÖ und FPÖ.)

Diese Regierung ist, wir sind genau auf dem richtigen Weg, wir wissen, wie man diese Krise bewältigt. (Abg. Strache: Das letzte Aufgebot der Wirtschaftskammer! – Weitere Zwischenrufe.) Wir haben jetzt Konjunkturpakete geschnürt, sie werden sehr wohl grei­fen. Wir müssen alles daransetzen, dass wir die Menschen in Beschäftigung halten. Es kann nicht so sein, dass wir erst dann reagieren, wenn die Menschen schon ihren Ar­beitsplatz verloren haben.

Wir werden am 11. März die Steuerreform beschließen, die wir angekündigt und sehr gut vorbereitet haben. Wir wissen, wo der Schuh drückt. Wir helfen den Leuten dort, wo sie es brauchen, auch den Familien. Wir stärken die Kaufkraft, das ist ganz wesent­lich.

Wir wissen, was zu tun ist – im Gegensatz zu Ihnen. Wir machen auch den Kärntner Tourismus überhaupt nicht schlecht. Im Gegenteil, wir tun alles dafür, dass die Wirt­schaft angekurbelt wird. Wir wissen, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer das größte Kapital der Wirtschaft sind, und wir wissen auch, dass es ohne Unterneh­men keine Arbeitsplätze gibt. (Ruf bei der FPÖ: Sie wissen alles!) Wir werden die Kauf­kraft erhöhen und die Wirtschaft mit den Maßnahmen wieder ankurbeln. (Zwischenrufe bei FPÖ und BZÖ.)

Mit Ihrem Populismus in den Fraktionen der F, des BZÖ und der Grünen werden Sie gar nichts erreichen und keinen einzigen Arbeitsplatz erhalten. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Strache: 2 Minuten Nonsens in dieser Rede!)

16.57


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Jan­nach. Redezeit: knapp 2 Minuten. – Bitte.

 



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16.57.11

Abgeordneter Harald Jannach (FPÖ): Geschätzte Frau Präsidentin! Geschätzte Da­men und Herren! Ich betrachte es auch so: Der Dringliche Antrag ist nur darauf zurück­zuführen, dass wir in Kärnten Landtagswahlen haben. Das bedauere ich, dass
Sie darunter zu leiden haben, dass das BZÖ hier diesen Antrag eingebracht hat.
(Abg. Scheibner: Haben Sie schon etwas von der Wirtschaftskrise gehört?)

Sie schreiben, da gehe es um Misswirtschaft und Postenschacher. – Sie haben nur vergessen, den Antrag zu erweitern: nicht rot-schwarzer Postenschacher und Misswirt­schaft, sondern rot-schwarz-oranger Postenschacher und Misswirtschaft! (Beifall bei der FPÖ.)

Schauen wir einfach nach Kärnten, wo ihr das so macht. Wir haben unter BZÖ-Füh­rung in Kärnten heute den höchsten Schuldenstand: Wir haben 2 Milliarden € Schulden in Kärnten! (Ah-Rufe bei der FPÖ.) Natürlich mit SPÖ und ÖVP, nicht nur das BZÖ allein; sie haben alles mit beschlossen. Das sind 3 800 € pro Kärntner, der höchste Schuldenstand! Das ist eine erfolgreiche Finanzpolitik? – Das glaube ich nicht.

Dann beklagt ihr, bitte, dass die AUA so schlecht gewirtschaftet hat. Ihr habt unter eurer Führung die Styrian Spirit an die Wand gefahren, in einem Jahr 3 Millionen € an Steuergeld versenkt! (Beifall bei der FPÖ. – Ruf beim BZÖ: Wollt ihr einen roten Landeshauptmann? – Weitere Zwischenrufe.) Dann habt ihr den Styrian-Bossen noch 440 000 € an Prämien nachgeworfen. Da schimpft ihr über die AUA? – Das glaubt ja kein Mensch! (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenrufe beim BZÖ.)

Dann schimpft ihr über die Beraterhonorare. Der Birnbacher, der die Hypo verkauft hat, hat für zwei Monate mündliche Beratertätigkeit 12 Millionen € kassiert! (Beifall bei der FPÖ.) 12 Millionen € mit BZÖ- und ÖVP-Unterstützung – und dann redet ihr da herau­ßen von Postenschacher und Misswirtschaft?!

Das Gleiche betrifft den Schulbereich. Landesschulratspräsidentin: BZÖ-Besetzung. Bezirkschulinspektorin: BZÖ-Besetzung. Entwicklungsagentur Kärnten, Geschäftsfüh­rer: BZÖ-Besetzung. (Ah-Rufe bei der FPÖ.) Landes-Tourismusdirektor – Herr Bucher, der Posten, den niemand braucht –: BZÖ-Besetzung. (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen.) Dann ist er zurückgetreten, und man hat Mares Rossmann hin­gesetzt: auch BZÖ-Besetzung. (Ah-Rufe bei der FPÖ.)

Ihnen geht es nicht um die Wirtschaftskrise, sondern nur um billige Polemik im Kärnt­ner Landtagswahlkampf. Das haben die Bürger satt! (Beifall bei der FPÖ.)

16.59


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Pilz. Redezeit: 2 Minuten. – Bitte.

 


16.59.21

Abgeordneter Dr. Peter Pilz (Grüne): Meine sehr verehrten Damen und Herren! Nach der üblichen Vier-Parteien-Schmutzwäsche geht es wieder zu den Problemen und An­liegen der Menschen in Österreich. (Unruhe im Saal. – Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen.) Ich bringe – und das, weil der Bundeskanzler hinter mir sitzt – einen Entschließungsantrag ein, der einer Forderung von Bundeskanzler Faymann entspricht:

„Der Nationalrat wolle beschließen:

‚Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat ehestmöglich einen Gesetz­entwurf vorzulegen, welcher die Deckelung von Managergehältern im Fall von Staats­hilfen insbesondere im Rahmen des Interbankmarktstärkungsgesetzes und des Finanz­marktstabilitätsgesetzes in Höhe von 285 000 € Jahresgehalt beinhaltet. In dieses


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 81

Maximal-Jahresgehalt sind alle Zusatzvergünstigungen wie Bonifikationen, Pensions­zuzahlungen, Stock-Options et cetera mit einzubeziehen.‘“

*****

Meine Damen und Herren, das hat der Bundeskanzler gefordert, und das hat der Wirt­schaftsminister gefordert; das kommt von SPÖ und ÖVP. Und auch wir wollen, dass kein staatsnaher Manager, dass kein Manager, der sagt: Bitte gebt uns Milliarden an Steuergeldern, damit wir mit den Spekulationsverlusten, die wir selbst verursacht ha­ben, klarkommen!, mehr als der österreichische Bundeskanzler verdient.

Herr Bundeskanzler, Sie haben es in der Hand, endlich einmal Leistungskriterien ein­zuführen und den Menschen ein Signal zu geben, wo Sie politisch stehen: Sollen die Opfer oder die Täter die Folgen der Krise finanzieren? Sollen die kleinen Sparer und Anleger und die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler noch einmal zur Kasse gebeten werden, oder geht es einmal auch an die Spekulationsvermögen und an jene, die sich vor der Krise und in der Krise goldene Nasen mit der politischen Hilfe von ÖVP, FPÖ und BZÖ – das sind die Fakten! – verdient haben? (Zwischenruf des Abg. Dr. Graf.)

Das, meine Damen und Herren, steht heute zur Abstimmung: Stehen Sie ein erstes Mal auf der Seite der Menschen – oder spielen Sie wieder den verkehrten Robin Hood und nehmen den Armen und geben den Reichen? (Zwischenruf des Abg. Strache.)

Meine Damen und Herren, das ist nicht die entscheidende Abstimmung zur Bekämp­fung der Wirtschaftskrise, aber eine Abstimmung, die den Menschen signalisiert, in welche Richtung es geht. Deswegen wünsche ich mir, auch wenn die ÖVP signalisiert hat, hier nicht mittun zu wollen, dass wir trotzdem eine Mehrheit für Solidarität mit den Schwachen gegen die Spekulationsmanager in diesem Haus finden! – Danke schön. (Beifall bei den Grünen.)

17.02


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Der soeben eingebrachte Entschließungsantrag ist ausreichend unterstützt und steht mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Glawischnig-Piesczek, Pilz, Kogler, Freundinnen und betreffend Ab­schaffung Managerprivilegien

eingebracht im Zuge der Debatte über den dringlichen Antrag gem. §74a Abs. 1 iVm §93 Abs. 2 GOG-NR der Abg. Bucher, Scheibner betreffend „BZÖ-Rettungspaket für Österreich als Soforthilfe für Menschen und Wirtschaft, statt rot-schwarzem Posten­schacher und Misswirtschaft“

Die Finanz- und Wirtschaftskrise lässt viele Banken und Unternehmen die Inanspruch­nahme öffentlicher Gelder beantragen. Gleichzeitig verdienen die Manager dieser Ban­ken und Unternehmen unverhältnismäßig hohe Summen, die angesichts der staatli­chen Unterstützung mit öffentlichen Geldern nicht zu rechtfertigen sind. Managergagen sollten in diesem Fall begrenzt werden. Mittlerweile gibt es Bekenntnisse zur Begren­zung der Managergagen bis hin zum Bundeskanzler:

Staatssekretär Schieder im Morgenjournal am 6.2.: „Überall dort, wo eigentlich das Ma­nagement kommt und sagt, wir können alleine nicht mehr weiter, wir brauchen die Hilfe des Staates, ist es auch gerechtfertigt, dass man sagt, ja, die Hilfe des Staates gibt es


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unter bestimmten Auflagen. Und eine dieser Auflagen ist eben auch, dass weder Grati­fikationen, noch übermäßige Managergehälter ausbezahlt werden.“

Wirtschaftsminister Mitterlehner im Mittagsjournal am 6.2.: Mitterlehner kann sich vor­stellen, dass alle Manager Abstriche machen, die in irgendeiner Form Steuergelder für ihre Unternehmen in Anspruch nehmen. Mitterlehner meint damit Finanzhilfen im Eigenkapitalbereich, aber auch Firmen, die Kurzarbeit beanspruchen, wo es ebenfalls um Steuergeld gehe.

Faymann im Mittagsjournal am 6.2.: „Eine begrüßenswerte Idee, die nächste Woche bei der Regierungsklausur besprochen werden wird.“

Faymann im Standard-Interview am 6.2.: „Dort, wo der Staat die Gagen bestimmt, weil die Betriebe oder große Anteile davon dem Staat gehören, ist in Zeiten einer Wirt­schaftskrise mit besonderer Sorgfalt vorzugehen. () Da habe ich eine ganz klare Mei­nung: Also ja zu einer Beschränkung der Gagen. Schwieriger ist die Frage, inwieweit mischt man sich in privatwirtschaftliche Betriebe ein. Auch da gibt es natürlich Fälle. Ich könnte mir eine Beschränkung durchaus bei Banken wie in England vorstellen, wo eine Verstaatlichung angedacht wird. Ich wünsche mir das für Österreich nicht, das muss ich dazusagen. Aber wenn so etwas notwendig ist, sind die Gagen von der Politik zu beschließen und zu verantworten. Für die öffentliche Diskussion sind diese Gagen auch mit der Obergrenze sehr hoch. Darum ist Demut angebracht und nicht übertrie­ben Protzigkeit.“

Es ist zu begrüßen, dass nun offenbar endlich ein Umdenken einsetzt. Es besteht aller­dings die Gefahr, dass es bei wirkungslosen Lippenbekenntnissen bleibt. Dies ist inso­fern umso dramatischer, als sich die Schere zwischen den Gehältern von Managern und Beschäftigten seit Jahren immer weiter öffnet. Laut Arbeiterkammer stiegen die Vorstandsgehälter der ATX-Unternehmen alleine von 2006 auf 2007 um 14 Prozent, der Bruttobezug für ein/e MitarbeiterIn verzeichnete gleichzeitig einen Rückgang von 5 Prozent. 2007 verdiente ein Topmanager in Österreich laut AK-Angaben durch­schnittlich 1 300 426 € und ein/e ArbeitnehmerIn 27 349 €. Der jüngst veröffentlichte Rechnungshof-Einkommensbericht zeigt, dass die durchschnittlichen Nettorealeinkom­men österreichischer Beschäftigter seit 1998 größtenteils unverändert blieben. Arbei­terInnen müssen im Vergleich zu 1998 sogar reale Einkommensverluste von 6 Prozent hinnehmen.

Die Manager-Gehälter in jenen Unternehmen und Banken, die angesichts der Finanz- und Wirtschaftskrise staatliche Hilfe in Anspruch nehmen, sollen auf maximal 285 000 € pro Jahr begrenzt werden. Das entspricht dem Jahresgehalt des Bundes­kanzlers.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert dem Nationalrat ehestmöglich einen Gesetzes­entwurf vorzulegen, welcher die Deckelung von Managergehältern im Fall von Staats­hilfen insbesondere im Rahmen des Interbankmarktstärkungsgesetzes und des Fi­nanzmarktstabilitätsgesetzes in Höhe von 285 000 € Jahresgehalt beinhaltet. In dieses Maximal-Jahresgehalt sind alle Zusatzvergünstigungen wie Bonifikationen, Pensions­zahlungen, Stock-Options, et cetera mit einzubeziehen.“

*****

 



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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Grosz. 3 Minuten. – Bitte.

 


17.02.32

Abgeordneter Gerald Grosz (BZÖ): Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren! Ganz kurz zu den Kärntner Abgeordneten: „Styrian Spirit“ – der steirische Geist: Das ist eine steirische Luftlinie und wurde von Landeshauptmann Voves und Bürgermeister Nagl in einzigartiger Art und Weise wirtschaftlich dem Erdboden gleichgemacht. Aber Steiermark und Kärnten sind offenbar auch für einen Kärntner nicht leicht auseinander­zuhalten. (Beifall beim BZÖ.)

Auch in der Geschichte des alten Germanien, dem Sie offensichtlich nachhängen, wa­ren beide Länder nicht beieinander. Ich weiß nicht, ob das Geschichtsbild und die To­pographie der FPÖ hier etwas anderes hergeben, aber noch trennt uns die Pack. Es wird ein Koralmtunnel kommen, aber bei dieser Bundesregierung dauert das auch noch 20 Jahre! (Präsident Neugebauer übernimmt den Vorsitz.)

Um Aussagen der Vergangenheit auf eine sachliche Ebene zu führen, darf ich ein­gangs einen Entschließungsantrag einbringen, bei dem es um Ein-Mann-Betriebe geht: Ich glaube, wir haben in Österreich ein gewaltiges Problem. Tausende von Menschen sind in Kurzarbeit, und Hunderttausende Menschen sind arbeitslos. Die Kurzarbeit wird unter Duldung der Bundesregierung zur neuen Beschäftigungsform der Österreicherin­nen und Österreicher. Die Kurzarbeit ist die Vorstufe zur Arbeitslosigkeit.

Um dem entgegenzuwirken, bringen wir heute folgenden Antrag ein, in dem wir die Un­terstützung der Ein-Mann-Unternehmen durch Einführung einer befristeten Beschäfti­gungsprämie fordern:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Bucher, Kolleginnen und Kollegen

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat umgehend einen Gesetzent­wurf vorzulegen, mit dem die Einführung einer auf zwei Jahre befristeten Beschäfti­gungsprämie für Ein-Mann-Unternehmen in Österreich, die neue Mitarbeiter anstellen, sichergestellt wird.

*****

Ich darf Sie bitten, im Interesse dessen, dass wieder mehr Menschen in Beschäftigung kommen und mehr Menschen, die von großen Betrieben wie MAGNA, von einem Herrn Androsch und wie sie alle heißen, im Stich gelassen werden, gefördert werden und wieder eine Beschäftigung finden, diesem Antrag zuzustimmen! Ich glaube, das ist nach den letzten beiden Stunden, in denen die Emotionen hochgegangen sind, durch­aus ein Gebot der Stunde. (Beifall beim BZÖ.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, Tausende Menschen sind in Kurzarbeit. Das Menschenrecht auf Arbeit in Österreich wird geschändet. Eine Bundesregierung, die dabei zusieht und sich lieber dadurch bedient, dass sie 31 Millionen € für Beraterauf­träge, möglicherweise auch noch an Parteifreunde 8 Millionen € für Inserate in zwei Monaten und 305 000 € für Prämien und Belohnungen für ohnedies gut bezahlte Minis­tersekretäre ausgibt, ist für uns nicht die soziale Antwort in einer Zeit, in der die Bür­gerinnen und Bürger unseres Landes nicht einmal genug Geld haben, um sich etwas zu essen zu kaufen! (Beifall beim BZÖ.)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 84

Ich ersuche Sie, sehr geehrte Damen und Herren von der Bundesregierung, diese Zei­chen der Zeit endlich zu verstehen und eine sozialere Politik durchzuführen, in Ihrem eigenen Bereich zu sparen zu beginnen und dieses Leben als Maden im Speck endlich zu beenden! – Ich danke Ihnen. (Beifall beim BZÖ.)

17.05


Präsident Fritz Neugebauer: Der von Kollegem Grosz eingebrachte Entschließungs­antrag ist ausreichend unterstützt und wird mitbehandelt.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Bucher, Grosz, Kolleginnen und Kollegen betreffend Unterstützung der Ein-Mann-Unternehmen durch Einführung einer befristeten Beschäftigungsprämie

eingebracht in der Sitzung des Nationalrates am 17. Februar 2009 im Zuge der Debat­te zum Dringlichen Antrag der Abgeordneten Bucher Kolleginnen und Kollegen betref­fend BZÖ-Rettungspakt für Österreich als Soforthilfe für Menschen und Wirtschaft statt rot-schwarzem Postenschacher und Misswirtschaft

Die weltweite von den Vereinigten Staaten von Amerika ausgehende Finanz- und Wirt­schaftskrise hat – auch wenn dies offensichtlich von dieser Bundesregierung beharrlich ignoriert wird – Österreich bereits massiv getroffen.

Der Blick auf die Daten bestätigt dies nur allzu gut!

War die Konjunkturprognose der Europäischen Kommission im November des letzten Jahres noch von einer Steigerung des Wachstums von 0,6 Prozent und für 2010 von 1,3 Prozent ausgegangen, so wird laut der jüngsten revidierten Konjunkturprognose der Europäischen Kommission die Wirtschaftsleistung in Österreich in diesem Jahr um 1,2 Prozent schrumpfen und im Jahr 2010 um lediglich 0,6 Prozent wachsen (APA179/19.1.2009). Auch Wifo, IHS sowie die Oesterreichische Nationalbank muss­ten ihre Prognosen in letzter Zeit wiederholt nach unten revidieren.

„In den Jahren 2009 und 2010 gerät die österreichische Wirtschaft voll unter den Ein­fluss der internationalen Finanzkrise und in eine Rezession. Ab 2010 ist mit einer Er­holung zu rechnen, sofern sich das Vertrauen in die Finanzmärkte bis dahin wieder fes­tigt,“ so die nicht gerade beruhigende Stellungnahme des Wifo in einer Aussendung vom 30. Jänner 2009, das weiters davon ausgeht, dass „selbst in den besten Jahren des Prognosezeitraums (2011 bis 2013) das BIP-Wachstum nicht den Durchschnitt der letzten fünf Jahre erreichen wird.

Der Grund dafür liegt in der Tatsache, dass die Weltwirtschaft die Folgen der Immobi­lien- und Finanzkrise nur allmählich überwinden wird und der Haupthandelspartner Deutschland stark unter dem Einbruch der Investitionsgüter- und Autoindustrie leiden wird. Überdies wird wegen der steigenden Unsicherheit die Neuverschuldung der priva­ten Haushalte für Wohnbau und Konsum erschwert und die Versorgung der Unterneh­men mit Risikokapital als Folge der Finanzkrise eingeschränkt werden. (OTS/30.1.2009)

Dieser pessimistische volkswirtschaftliche Gesamtausblick für die nächsten Jahre spie­gelt sich in der Realwirtschaft bereits nieder, wenn entsprechend einer Aussendung der „Jungen Wirtschaft“ vom 10. Februar 2009 beispielsweise 57 Prozent der Jung­unternehmer der Meinung sind, dass sich die wirtschaftliche Lage in den nächsten zwölf Monaten verschlechtern werde. Laut der Wirtschaftsauskunftei Creditforum be­legt Österreich bei Firmenpleiten mit 224 Insolvenzen pro 10 000 Unternehmen euro­paweit den zweitschlechtesten Platz. Während europaweit die Privatinsolvenzen im


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 85

Jahr 2008 leicht rückläufig waren, war in Österreich im Vergleichszeitraum eine Zunah­me um 11 Prozent auf 9 500 Fälle zu verzeichnen. (APA381/10.2.2009). Nicht verwun­derlich ist daher die Aussage der Europäischen Kommission die wörtlich von einem „scharfen Ansteigen der Arbeitslosigkeit“ spricht. Die jüngsten Arbeitslosenzahlen in Österreich spiegeln diese Prognose nur allzu gut wieder. So sind mit Jänner dieses Jahres bereits mehr als 301 000 Personen als arbeitslos gemeldet, was einer Steige­rung von 12,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Insbesondere die Jugendli­chen sind davon mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit um fast 23 Prozent massiv be­troffen. Im Gegenzug sank die Zahl der gemeldeten offenen Stellen um alarmierende 21,2 Prozent auf 26 811 (APA092/02.02.2009)

Angesichts dieser alarmierenden Zahlen kommt daher entsprechenden Maßnahmen im Sinne der Sicherung und der Schaffung von Arbeitsplätzen größte Bedeutung zu.

Ein besonderes Anliegen in diesem Zusammenhang ist den unterfertigten Abgeordne­ten daher die große Gruppe der bereits mehr als 173 000 Ein-Mann-Unternehmen. Ge­rade diese Unternehmen sollten in Form Zeitlich befristeter Beschäftigungsprämien, die für zusätzlich angestelltes Personal zur Auszahlung gelangen, unterstützt werden.

Aus diesen Gründen stellen daher die unterfertigten Abgeordneten nachstehenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat umgehend einen Gesetzes­entwurf vorzulegen, mit dem die Einführung einer auf zwei Jahre befristeten Beschäfti­gungsprämie für Ein-Mann-Unternehmen in Österreich, die neue Mitarbeiter anstellen, sichergestellt wird.“

*****

 


Präsident Fritz Neugebauer: Als Nächster ist Herr Kollege Krainer zu einer tatsächli­chen Berichtigung zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


17.05.53

Abgeordneter Kai Jan Krainer (SPÖ): Herr Präsident! Kollege Strache hat in seiner Rede gemeint, die Bundesregierung hätte die Stiftungseingangssteuer halbiert und da­mit den Stiftungen 600 Millionen € im Jahr geschenkt.

Ich berichtige tatsächlich: Die Bundesregierung hat natürlich kein Gesetz beschlossen, sondern es war der Nationalrat. (Abg. Strache: Auf Vorschlag der Bundesregierung!)

Die Stiftungseingangsbesteuerung wurde nicht halbiert, sondern das Schenkungs­steuergesetz und das Erbschaftssteuergesetz sind ausgelaufen und der Nationalrat hat eine neue Steuer für die Stiftungsbesteuerung eingeführt – und diese hat nicht dazu geführt, dass 600 Millionen € weniger im Staatshaushalt sind, sondern dass 10 Millio­nen € mehr im Staatshaushalt sind. Woher Sie diese 600 Millionen haben, ist mir so­wieso ein Rätsel, diese findet man nämlich überhaupt nirgends! Es sind 10 Millionen € mehr und nicht weniger, und es gibt eine neue, zusätzliche Steuer. (Zwischenruf des Abg. Strache.)

Kollege Strache, nur ein Satz: Der Unterschied war, dass man früher für eine Schen­kung als Privatperson 15 bis 60 Prozent und für Stiftungen fünf Prozent zahlen musste. Jetzt zahlt niemand etwas, und die Stiftung zahlt etwas. Aus einem Privileg wurde ein Nachteil. (Beifall bei der SPÖ. – Weiterer Zwischenruf des Abg. Strache.)

17.07



Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 86

Präsident Fritz Neugebauer: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Kollegin Mag. Muttonen. – Bitte.

 


17.07.23

Abgeordnete Mag. Christine Muttonen (SPÖ): Herr Präsident! Meine Herren auf der Regierungsbank! Sehr geehrte Damen und Herren! Es ist schon ein kurioser Ent­schluss des BZÖ, zum Thema Misswirtschaft eine Sondersitzung abzuhalten! Und dementsprechend kurios ist auch der Dringliche Antrag. Ich frage mich wirklich, was Sie damit bezwecken wollen. Mit Ihrer Herrschaft in Kärnten – und ich wähle jetzt be­wusst die männliche Form, denn Frauen haben Sie ja keine dabei – haben Sie nämlich längst bewiesen, dass Sie nicht wirtschaften können! (Beifall bei der SPÖ. – Zwischen­ruf des Abg. Bucher.)

Sie haben es geschafft, das Land an den Rand eines wirtschaftlichen Desasters zu führen, und das können Sie nicht schönreden, Herr Darmann, auch wenn Sie noch so heftig auf das Rednerpult klopfen! (Zwischenruf des Abg. Bucher.)

Wir haben oft genug hier im Parlament gehört, wie Sie Kärnten als Ihr Modell für Öster­reich dargestellt haben. Das ist eine gefährliche Ansage beziehungsweise eine gefähr­liche Drohung, meine Damen und Herren! Es ist offensichtlich, dass das Selbstbild und das Fremdbild da ziemlich weit auseinander gehen, und das muss einfach zurechtge­rückt werden!

Ihr „Modell Kärnten“ ist ein Negativbeispiel geworden, und das Land ist bedauerlicher­weise in vielen Bereichen zum Schlusslicht unter den Bundesländern geworden. Der Schuldenstand ist enorm hoch, die Pro-Kopf-Verschuldung ist enorm hoch, die Arbeits­losigkeit ist hoch, die Kaufkraft ist hingegen besonders gering, und auch die Abwan­derung ist sehr groß. Sehr viele junge Menschen verlassen das Land, weil sie keine Chancen sehen, und die Bevölkerungszahl schrumpft, wie auch schon Kollegin Lapp gesagt hat. (Zwischenruf des Abg. Petzner.)

Mit sündteuren Events wurden die Menschen abgelenkt und die Probleme zugedeckt, und an Nachhaltigkeit hat niemand von Ihnen gedacht. Nachhaltigkeit ist für Sie ein Fremdwort, Herr Petzner!

Da und dort gibt es noch einen überdimensionalen Scheck für ein Foto – überdimen­sional ist allerdings nur das Format des Papierkartons, nicht aber die Summe, die Sie dann herschenken.

Ein weiterer Punkt, warum Kärnten durch Sie auf die Kriechspur gebracht wird, ist die Fremdenfeindlichkeit, die Sie immer an den Tag legen, und die Kleingeistigkeit man­cher Politiker, die auf Kosten anderer rassistische Witze erzählen. (Zwischenruf des Abg. Petzner. – Weitere Zwischenrufe beim BZÖ.) Wir wissen ohnehin, Herr Petzner, dass auch das für Sie nicht zählt! – Das vertreibt nicht nur junge Menschen, sondern das macht auch international Probleme.

Ich glaube, eine Öffnung wäre für das Land sehr gut, denn Ihre Haltung nach dem Mot­to „Wir sind wir!“, wenn möglich in einem Freistaat Kärnten, ist wirklich mehr als von vorgestern! (Beifall bei der SPÖ.)

Dieser Kleingeist wird aber auch im Zugang zur Kultur spürbar, und das bringt eine weitere Lähmung des Landes mit sich. (Zwischenruf des Abg. Ing. Westenthaler.) Es gilt nämlich nach wie vor der legendäre Ausspruch des früheren Landeshauptmannes Haider: Die Hand, die einen füttert, beißt man nicht! Und Kritisches wird gar nicht erst gefördert, sondern ausgehungert. Das geht so weit, dass Sie die Freiheit der Kunst in Frage stellen. Das geht aber auch noch weiter, indem Landeshauptmann Dörfler sogar die Menschenrechtskonvention in Frage stellt. – Das Rechtsverständnis und das de­mokratiepolitische Verständnis des BZÖ scheinen tatsächlich im Mittelalter steckenge-


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 87

blieben zu sein! – Das sind nur ein paar Schlaglichter, die zeigen, wie Sie das Land he­runtergewirtschaftet haben. (Zwischenruf des Abg. Bucher.)

Dabei hätte das Land so viel zu bieten, und die Menschen wollen auch, dass das Land mit seinen Schätzen zum Tragen kommt: Dazu gehören die ideale Lage und die Situa­tion, dass Kärnten eigentlich ein wirtschaftliches Sprungbrett für den Südosten Europas sein könnte. Die zwei Sprachen könnten Brücke für eine solche Entwicklung sein! (Zwi­schenruf des Abg. Mag. Stadler.) Es leben dort aber auch viele kreative Menschen.

Ich glaube, das BZÖ und besonders dessen Kärntner Abgeordnete sollten, bevor sie solche undurchdachten Anträge einbringen, lieber einmal vor ihrer Tür kehren! – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Mag. Stadler: Der Bundeskanzler wird froh sein, dass die Live-Übertragung vorbei ist!)

17.11


Präsident Fritz Neugebauer: Als Nächster spricht Herr Kollege Steindl. – Bitte.

 


17.12.01

Abgeordneter Konrad Steindl (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Meine Herren Staatssekretäre! Zu Beginn, meine sehr verehrten Damen und Herren, darf ich folgenden Antrag einbringen.

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Karlheinz Kopf, Dr. Josef Cap, Konrad Steindl, Dr. Christoph Matz­netter, Kolleginnen und Kollegen

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung und die dafür zuständigen Bundesminister werden ersucht, alle im Regierungsprogramm enthaltenen Maßnahmen, die der aktuellen Krisenbewälti­gung dienen, möglichst rasch umzusetzen.

Weiters wird die Bundesregierung ersucht, bei all ihren Gesprächen mit Unternehmen und Institutionen darauf hinzuwirken, dass die Unternehmen sich nicht leichtfertig von Arbeitskräften trennen, um die schwierige Situation gemeinsam zu überwinden und das Know-how und die Kompetenz der Mitarbeiter für den Aufschwung zu nützen und da­mit zu beschleunigen. Die Unternehmen sollen – so wie der Bund, Länder und Ge­meinden – darüber hinaus auch ermutigt werden, geplante Investitionen nicht aufzu­schieben, sondern zur Wirtschaftsstimulierung umgehend in Angriff zu nehmen.

Die Bundesregierung wird aufgefordert, sicherzustellen, dass die für 2010 geplanten F & E-Ausgaben von 3 Prozent des BIP tatsächlich erreicht werden.“

*****

Nun zur Sache, meine Damen und Herren: Ich habe heute eine ganze Reihe von pole­mischen Äußerungen der Oppositionsabgeordneten gehört, die aber keine Lösungs­ansätze enthalten haben. Ich glaube, es ist besser und den Menschen ist mehr damit gedient, wenn man ihnen die Maßnahmen, die die Regierung gesetzt hat, näherbringt. Und sie werden diese Maßnahmen in Kürze auch spüren.

Wir bringen zwei Konjunkturpakete auf den Weg, ebenso wird es eine Steuerentlas­tung in einer Größenordnung von 3,2 Milliarden € geben, wovon 500 Millionen € auf ein Familienpaket entfallen. Auf diese Weise wird es starke Impulse für die Kaufkraft ge­ben, weil wir damit zusätzliche Konsumausgaben ermöglichen. Ich bin sicher, dass das ein wichtiger Punkt für die Belebung der Wirtschaft sein wird.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 88

Als Unternehmer bin ich sehr froh darüber, dass wir mit einer Erhöhung des Freibetra­ges für investierte Gewinne von 10 auf 13 Prozent einen Meilenstein setzen können, der endlich die Diskriminierung zwischen der Besteuerung von unselbständig Erwerbs­tätigen und selbständig Erwerbstätigen beseitigt. Hier wird eine Maßnahme gesetzt, die auch der unternehmensformneutralen Besteuerung sehr nahe kommt.

Meine Damen und Herren, Sie werden sehen, dass das ein ähnlicher Meilenstein wie die Senkung der Körperschaftsteuer ist, die letztlich ein Mehraufkommen von fast 3 Milliarden € an Steuereinnahmen gebracht hat, weil wir viele Unternehmen dazu er­mutigen konnten, sich in Österreich anzusiedeln, weil Österreich gerade bei der Unter­nehmensbesteuerung Benchmark in Europa ist. Während andere Länder wie Deutsch­land – um nur eines zu nennen – noch Gewerbesteuern und viele andere Belastungen haben, sind wir hier in Österreich gut unterwegs!

Im Übrigen vertraue ich auf die innovativen und guten Unternehmer und die bestausge­bildeten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, auf entsprechend solide Haushalte in den Bundeskörperschaften und Gemeinden sowie auf ein funktionierendes Sozialnetz. Mit diesen Voraussetzungen und Maßnahmen wird es uns gelingen, diese wirtschaft­lich wirklich nicht einfache Zeit besser zu meistern als viele andere Länder. (Beifall bei der ÖVP.)

17.15


Präsident Fritz Neugebauer: Der eingebrachte Antrag ist ausreichend unterstützt und wird auch mit behandelt.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Karlheinz Kopf, Dr. Josef Cap, Konrad Steindl, Dr. Christoph Matz­netter, Kolleginnen und Kollegen betreffend Krise meistern – Wirtschaft stärken – Men­schen helfen

eingebracht im Zuge der Debatte zur Sondersitzung vom 17. Februar 2009 betreffend den Dringlichen Antrag der Abgeordnete n Bucher, Scheibner an den Bundeskanzler betreffend BZÖ Rettungspakt für Österreich als Soforthilfe für Menschen und Wirt­schaft, statt rot-schwarzem Postenschacher und Misswirtschaft

Ein Ende der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise ist noch immer nicht in Sicht.

Die aktuell gültige Prognose des WIFO von Mitte Februar geht nach plus 1,8 Prozent Wachstum im Jahre 2008 für 2009 für Österreich von einer Schrumpfung von minus 0,5 Prozent aus und erwartet 2010 eine leichte Entspannung (plus 0,9 Prozent ). Ange­sichts der jüngst prognostizierten Zahlen des Internationalen Währungsfonds und der Prognose-Updates für Osteuropa ist zu befürchten, dass die Prognose für Österreich nach unten revidiert werden muss.

Der Internationale Währungsfonds geht in seiner Prognose von Ende Jänner 2009 da­von aus, dass die Eurozone 2009 um minus 2 Prozent schrumpfen wird, besonders stark betroffen ist Deutschland (minus 2,5 Prozent). Für 2010 geht man für die Euro­zone von einem sehr schwachen Wachstum (plus 0,2 Prozent) aus. Die bis dato be­deutendste Kraft der Weltkonjunktur – die USA – befinden sich ebenfalls in einer Re­zession und werden 2009 eine Schrumpfung von minus 1,6 Prozent vorweisen.

Der für 2009 prognostizierte Konjunktureinbruch in Österreich schlägt sich insbesonde­re in einem deutlichen Rückgang der Exporte nieder, die in den vergangenen Jahren stets den Konjunkturmotor darstellten. Aber auch bei den Bruttoanlageinvestitionen


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 89

wird ein markanter Rückgang prognostiziert. Hingegen geht das WIFO von einem posi­tiven Wachstumsbeitrag der heimischen Nachfrage aus, da die relativ hohen Lohnab­schlüsse für 2009 das real verfügbare Einkommen, und somit den privaten Konsum, erhöhen.

Die im Ministerrat letzte Woche beschlossene Steuerreform im Volumen von 3,2 Mil­liarden € bestehend aus

Tarifentlastung

Volumen der Tarifentlastung: 2,3 Mrd. Euro

Grenze, ab der für ein Einkommen Steuern bezahlt werden muss, wird von 10 000 Euro auf 11 000 Euro angehoben.

Unternehmerpaket:

Erhöhung des Freibetrags für investierte Gewinne von 10 % auf 13%

Entfall der Investitionsbedingung für Gewinne bis 30.000 €

Entfall der Begünstigungen für nicht entnommene Gewinne und Stock Options

Familienpaket:

Erhöhung des Kinderabsetzbetrags um 90 €/Kind/Jahr

Erhöhung des Unterhaltsabsetzbetrags

Einführung eines Kinderfreibetrags in Höhe von 220 €/Kind/Jahr beziehungsweise 132 €, wenn ihn beide Elternteile in Anspruch nehmen

Absetzbarkeit der Kinderbetreuungskosten bis 2.300 €/Jahr/Kind

Steuerfreier Arbeitgeberzuschuss zur Kinderbetreuung in Höhe von 500 €/Jahr/Kind

Absetzbarkeit von Spenden

Erhöhung des Maximalbetrags bei der steuerlichen Absetzbarkeit des Kirchenbeitrages von 100 auf 200 €

wird nochmals zu einer deutlichen Belebung des Konsums führen.

Auch am Arbeitsmarkt wird eine negative Entwicklung erwartet. Angesichts der aktuell vorliegenden BIP-Prognose rechnet das WIFO jedoch mit einem eher moderaten Anstieg der Arbeitslosigkeit (laut Eurostat) von 3,5 Prozent im Jahr 2008 auf 3,9 Prozent 2009 und 4,1 Prozent bis 2010, auch weil das WIFO davon ausgeht, dass die Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik ausgeweitet werden. Im Sinne des Ziels „Menschen in Beschäftigung halten“ wird sich auch die Zahl der in Kurzarbeit be­findlichen Personen noch deutlich ausweiten.

Österreich ist für diese wirtschaftlich instabile Zeit gut gerüstet. Unser Rüstzeug heißt:

gesunde Unternehmen,

gut ausgebildete ArbeitnehmerInnen

Menschen mit Verantwortung,

ein solides Fundament des öffentlichen Haushaltes sowie

ein funktionierendes soziales Netz, das für alle da ist, die es brauchen, und

eine Regierung, die die Herausforderungen ihrer Zeit erkennt und danach handelt.

Österreich hat ein hervorragendes Unternehmertum und bestens qualifizierte Arbeits­kräfte.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 90

Im Bereich des Finanzmarktes hat die Bundesregierung rechtzeitig, noch vor allen an­deren Mitgliedsstaaten, ein umfassendes Bankenpaket beschlossen, denn ein gesun­des Bankensystem ist eine der Grundvoraussetzungen für Wachstum und Beschäfti­gung. Dieses 100‑Milliarden‑€-Paket umfasst staatliche Garantien und Haftungen in Höhe von 85 Milliarden €, und 15 Milliarden € stehen zur Eigenkapitalstärkung der Banken zu Verfügung.

Für die Wirtschaft wurden von der letzten und der aktuellen Bundesregierung bereits 2008 zwei Konjunkturpakete beschlossen. Das 1. Konjunkturpaket („die Mittelstands­milliarde“) setzt Investitionsanreize (unter anderem 700 Millionen € zusätzliche Bahnin­vestitionen) und erschließt zusätzliche Finanzierungsquellen für Unternehmen durch die Erhöhung von Haftungen und Kreditmittel für KMU. Außerdem enthält das Paket auch eine Erhöhung der Förderung für Bausparen und Infrastrukturmaßnahmen. Kurz vor Weihnachten wurde ein zweites Konjunkturpaket beschlossen, das Infrastruktur­investitionen, F&E-Mittel, degressive Abschreibungen und Gelder für die regionale Be­schäftigungsoffensive vorsieht.

Um jenen Österreichern, die im Automobilsektor – der in Österreich immer mehr an Be­deutung gewinnt – beschäftigt sind, zu helfen, hat die Bundesregierung im Ministerrat letzte Woche die sogenannte Verschrottungsprämie beschlossen. Der automotive Sek­tor umfasst in Österreich etwa 700 Betriebe mit insgesamt über 175 000 Beschäftigten und trägt mit einem Produktionsvolumen von 23,5 Milliarden € wesentlich zur österrei­chischen Wirtschaftsleistung bei.

Mit der am 12.2.2009 beschlossenen Neuregelung der Kurzarbeit wird flexibel auf die derzeitige Wirtschaftskrise reagiert. Dieses Paket kostet 222 Millionen € und stellt sicher, dass qualifizierte ArbeitnehmerInnen auch weiterhin Arbeit haben und nicht mit Arbeitslosigkeit konfrontiert werden.

Zur Stärkung der Kaufkraft wurde auch beschlossen, dass die Pensionen – nicht wie vorgesehen – um 3,2 Prozent, sondern um 3,4 Prozent erhöht werden; und dies bereits ab 1.11.2008 und nicht erst ab 1.1.2009. Mit dieser Maßnahme wird die Binnenkon­junktur gestützt.

Im Bereich Gesundheit hat die Regierungsklausur in Osttirol am 10.2.2009 ein umfas­sendes Kassensanierungspaket beschlossen. Dieses stellt sicher, dass auch in Hin­kunft die hervorragende Gesundheitsversorgung in Österreich gewährleistet werden kann und es auch zu keiner Zwei-Klassen-Medizin kommt.

In Summe liegen die österreichischen Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft der­zeit bei knapp 6 Milliarden Euro oder 2 Prozent des BIP. Wir liegen damit über den europäischen Vorgaben, die 1,5 Prozent des BIP betragen.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung und die dafür zuständigen Bundesminister werden ersucht, alle im Regierungsprogramm enthaltenen Maßnahmen, die der aktuellen Krisenbewälti­gung dienen, möglichst rasch umzusetzen.

Weiters wird die Bundesregierung ersucht, bei all ihren Gesprächen mit Unternehmen und Institutionen darauf hinzuwirken, dass die Unternehmen sich nicht leichtfertig von Arbeitskräften trennen, um die schwierige Situation gemeinsam zu überwinden und das Know-how und die Kompetenz der Mitarbeiter für den Aufschwung zu nützen und da-


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 91

mit zu beschleunigen. Die Unternehmen sollten – so wie der Bund, Länder und Ge­meinden – darüber hinaus auch ermutigt werden, geplante Investitionen nicht aufzu­schieben, sondern zur Wirtschaftstimulierung umgehend in Angriff zu nehmen.

Die Bundesregierung wird aufgefordert, sicherzustellen, dass die für 2010 geplanten F & E-Ausgaben von 3 Prozent des BIP tatsächlich erreicht werden.“

*****

 


Präsident Fritz Neugebauer: Inzwischen hat sich Kollege Dr. Hübner zu einer tat­sächlichen Berichtigung zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


17.16.10

Abgeordneter Dr. Johannes Hübner (FPÖ): Hohes Haus! Ich bringe eine tatsächli­che Berichtigung zu den Ausführungen des Kollegen Gerald Grosz, der gemeint hat, dass die Styrian Airways mit dem Land Kärnten nichts zu tun hätten und dass Kollege Jannach, der diesbezügliche Ausführungen gemacht hat, dabei offenbar in Rückbesin­nung an germanische Zeiten Steiermark und Kärnten verwechselt habe.

Zur Erinnerung: 42,2 Prozent der Styrian Airways beziehungsweise Styrian Spirit – wie sie geheißen haben – wurden in einem Zeitpunkt, als diese Gesellschaft vor der Insol­venz stand, vom Land Kärnten um einen Kaufpreis von 3,0 Millionen € erworben, um in Kärnten eine Airline aufzuziehen und den Flughafen Klagenfurt auszubauen.

Ich darf daran erinnern, dass diese Airline nach weiteren zirka zehn Monaten in Kon­kurs gegangen ist. Der Totalverlust für das Land Kärnten beziehungsweise die Quote ...

 


Präsident Fritz Neugebauer: Herr Kollege, bringen Sie keinen Redebeitrag, sondern stellen Sie nur die Fakten gegenüber!

 


Abgeordneter Dr. Johannes Hübner (fortsetzend): Das ist bereits geschehen. – Dan­ke. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

17.17


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Ing. Hofer. – Bitte.

 


17.17.00

Abgeordneter Ing. Norbert Hofer (FPÖ): Herr Präsident! Hohes Haus! Herr Bundeskanzler! Herr Staatssekretär! Heute war sehr viel von „Polemik der Opposition“ die Rede. Daher möchte ich versuchen, sehr sachlich zu bleiben, aber doch einige Fakten zu präsentieren, die uns zu denken geben müssen. Ich hoffe, vor allem bei der SPÖ auf ein offenes Ohr zu stoßen.

Natürlich war es wichtig, darauf zu achten, dass nicht eine Bank nach der anderen in Österreich in erhebliche Schwierigkeiten kommt. Aber sehen wir uns doch einmal das Beispiel der Constantia an: Die fünf großen heimischen Banken haben die Constantia übernommen und somit quasi gerettet. 400 Millionen € wurden investiert, und es gibt eine Haftung des Steuerzahlers dafür. Außerdem hat die Nationalbank 50 Millionen € zugeschossen.

Jetzt müssen Sie wissen, dass ein Großteil dieses Betrages an die drei Vorstandsmit­glieder der Constantia ausbezahlt wurde. Das kann doch nicht das Ziel sein, das wir gemeinsam verfolgen! Wir wollen die wirklich Geschädigten unterstützen und nicht Millionen investieren, um Vorstände, deren Kinder, Enkelkinder und womöglich noch Urenkelkinder zu versorgen. Wenn nämlich drei Vorstandsmitglieder nahezu 30 Millio­nen € dafür erhalten, dass sie der Bank mit ihrer segensreichen Tätigkeit nicht wirklich geholfen haben, dann muss dieser Kurs unserer Meinung nach korrigiert werden! (Bei­fall bei der FPÖ.)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 92

Wir hören immer wieder das Argument, dass man auch im staatsnahen beziehungs­weise halböffentlichen Bereich gute Gehälter bezahlen müsse, damit man die Besten aus der Wirtschaft beziehungsweise überhaupt die Besten bekomme, die auch dafür Sorge tragen, dass diese staatsnahen Unternehmen Dividenden ausschütten.

Jetzt frage ich mich am Beispiel des Herrn Ötsch, ob er wirklich der Beste war, den man bekommen konnte. Sie müssen sich dessen bewusst sein, dass Herr Ötsch kei­nerlei Erfahrung im Bereich Luftfahrt mitgebracht hat und trotzdem als bestbezahlter Manager in diesem halböffentlichen Bereich werken konnte; und die vielen, vielen Feh­ler, die er gemeinsam mit seinem Aufsichtsratsvorsitzenden Michaelis gemacht hat, sind evident.

Es ist nicht gottgewollt, dass die AUA heute ein Sanierungsfall, ein Pleitefall ist, son­dern da gibt es schwerwiegende Managementfehler, die ich in den letzten Sitzungen bereits mehrfach ausgeführt habe, nämlich: kein Kerosin-Management, eine falsche Gemischtwarenflottenpolitik, eine falsche Ausrichtung der Destinationen. All das war verantwortlich für die Probleme der Austrian Airlines.

Daher bringen wir folgenden Entschließungsantrag betreffend Schadenersatzfor­derungen gegen das Duo Ötsch/Michaelis ein, eingebracht zum Dringlichen Antrag be­treffend BZÖ-Rettungspakt für Österreich als Soforthilfe für Menschen und Wirtschaft, statt rot-schwarzem Postenschacher und Misswirtschaft, in der 13. Sitzung des Natio­nalrates am 17. Februar 2009, XXIV.GP.

Der Nationalrat möge beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, mögliche Schadenersatzforderungen gegen den ehemaligen AUA-Vorstand Mag. Alfred Ötsch und den derzeitigen noch-ÖIAG-Alleinvorstand Dr. Peter Michaelis zu prüfen sowie Abfertigungs- und sonstige Abschlagszahlungen von Mag. Alfred Ötsch und allenfalls Dr. Peter Michaelis zumindest bis zur Klärung einzufrieren.“

*****

Klar ist, meine Damen und Herren: Wer Schaden verursacht, darf dafür nicht auch noch belohnt werden. Das ist uns ganz, ganz wichtig! (Beifall bei der FPÖ.)

17.21


Präsident Fritz Neugebauer: Der eingebrachte Antrag ist ordnungsgemäß einge­bracht, ausreichend unterstützt und steht daher mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Ing. Hofer, Weinzinger und weiterer Abgeordneter betreffend Scha­denersatzforderungen gegen das Duo Ötsch/Michaelis

eingebracht zum Dringlichen Antrag betreffend BZÖ-Rettungspakt für Österreich als Soforthilfe für Menschen und Wirtschaft, statt rot-schwarzem Postenschacher und Misswirtschaft, in der 13. Sitzung des Nationalrates am 17. Februar 2009, XXIV. GP.

Das traditionsreiche österreichische Flugunternehmen AUA steht mittlerweile am Ran­de der Pleite und kann nur mehr durch die Übernahme der Lufthansa gerettet werden. Und dies, obwohl die AUA binnen sieben Jahren, trotz Ölpreiserhöhung und anderer


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Erschwernisse, ihre Schulden halbiert und im Unterschied zur Swissair auch den 11. September 2001 überstanden hat.

Der geplatzte Einstieg von Scheich Mohammed Bin Issa AI Jaber, der rabiate Strate­giewechsel weg von der Eigenständigkeit („Stand-alone-Lösung") hin zum sogenann­ten Notverkauf, der erneuten Gewinnwarnung und noch höheren Verlusten als befürch­tet, sind klare Indizien für das Missmanagement an der Spitze der AUA.

Laut einem Bericht der Tageszeitung „Österreich“ soll der Ende Jänner mit sofortiger Wirkung abgelöste Ex-AUA-Chef Alfred Ötsch, der zuletzt inklusive erfolgsabhängiger Bezüge 532.000 Euro erhalten hat, auch seine volle Abfertigung von mehr als einer Million Euro erhalten. „Der Deal laufe in einer Geheimaktion der ÖIAG ab. Die Republik ist mit einem Anteil von 41,56% der wichtigste Eigentümer der ÖIAG.“

Ebenfalls in der Tageszeitung „Österreich“ spricht sich Bundeskanzler Werner Fay­mann gegen ein großzügiges Verhalten gegenüber Alfred Ötsch aus: "Ich habe diese Vertragsauflösung bisher nicht gesehen, will aber unbedingt, dass sie von Juristen ge­prüft wird - und glaube, dass es beim Debakel, das der Herr Ötsch angerichtet hat, kei­nen Anlass für Großzügigkeit gibt".

Mit der möglichen Abfertigung in Höhe von über 1 Mio. wird auch über ein vorzeitiges Ende von Peter Michaelis an der Spitze der ÖIAG spekuliert.

Einer der immer wieder erhobenen Vorwürfe gegenüber Peter Michaelis ist das viel zu lange Zuwarten in Bezug auf die Ablöse von Ötsch und dem Beginn des Verkaufs­prozesses.

Betrachtet man die Maßnahmen der vergangenen zwei Jahre, so kann man zu dem Schluss gelangen, dass der Vorstand möglicherweise in der Bilanz strafrechtlich rele­vante Änderungen vorgenommen hat. So hängt die Bewertung essentieller Bilanzpos­ten (wie Flugzeuge und aktivierte latente Steuern aus Verlustvorträgen) wesentlich von der Beurteilung der zukünftigen Entwicklung ab. Eine Neubewertung z.B. der Buch­werte der Flugzeuge ist wahrscheinlich unumgänglich. Diese Bilanzierungspraxis be­stätigte den Verdacht, dass der AUA seitens des Vorstandes Schaden zugefügt wurde.

Der Verdacht liegt nahe, dass Seitens des AUA-Managements und der ÖIAG-Verant­wortlichen fahrlässig, möglicherweise vorsätzlich unternehmensschädigendes Miss­management praktiziert wurde. Dieser Verdacht ist im Sinne der österreichischen Steu­erzahler zu klären.

Im Interesse Österreichs, seiner Bürger und seiner Volkswirtschaft stellen die unterfer­tigten Abgeordneten daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat möge beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, mögliche Schadenersatzforderungen gegen den ehemaligen AUA-Vorstand Mag. Alfred Ötsch und den derzeitigen noch-ÖIAG-Alleinvorstand Dr. Peter Michaelis zu prüfen sowie Abfertigungs- und sonstige Ab­schlagszahlungen von Mag. Alfred Ötsch und allenfalls Dr. Peter Michaelis zumindest bis zur Klärung einzufrieren.“

*****

 


Präsident Fritz Neugebauer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Dr. Lichtenecker. – Bitte.

 



Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 94

17.21.13

Abgeordnete Dr. Ruperta Lichtenecker (Grüne): Herr Präsident! Herr Bundeskanz­ler! Sehr geehrte Herren auf der Regierungsbank! Geschätzte Kolleginnen und Kolle­gen! Herr Kollege Steindl! Wäre die Situation nicht so ernst, so wäre Ihr Entschlie­ßungsantrag zum Schmunzeln, denn Sie stellen einen Entschließungsantrag an Ihre eigene Regierung – an Ihren eigenen Kanzler, an Ihren eigenen Vizekanzler und an Ih­re eigenen Ministerinnen und Minister – schneller zu handeln. Das ist bizarr, das muss man hier einfach klarstellen.

Sie haben aber recht! Auch wir wollen, dass schneller gehandelt wird. Wir nehmen die Sorgen der Menschen ernst, wir nehmen den Kampf in der Wirtschaftskrise ernst, und wir brauchen daher ein Paket, das die Menschen entlastet, die Wirtschaft stärkt, Ar­beitsplätze schafft und insbesondere auch die Kaufkraft stärkt. Daher bringen wir heute einen Entschließungsantrag mit einem grünen Beschäftigungspaket ein, das im We­sentlichen vier Punkte beinhaltet:

Der erste Bereich umfasst ein thermisches Sanierungspaket. Vermutlich denken Sie jetzt: Na ja, den Sanierungsscheck haben wir ja. – Aber wie sieht denn dieser Sanie­rungsscheck mit 100 Millionen € aus? Wenn Sie es auf die 2 357 Gemeinden in Öster­reich umrechnen, dann sind das – Herr Kollege Jakob Auer, Sie wissen, wovon ich spreche, wenn Sie in Ihrer Gemeinde als Bürgermeister handeln – acht Häuser pro Ge­meinde, die dadurch saniert werden können. Das ist ein mageres Ergebnis; so kommt man nicht weiter. Nützen Sie doch die Gelegenheit und geben Sie den Haushalten die Chance, Energie zu sparen und die gesparten Kosten für den Konsum zu verwenden, denn dadurch wird die Kaufkraft gestärkt und werden Arbeitsplätze – und zwar gerade in der Region! – geschaffen. Investieren wir daher 1 Milliarde € in die Althaussanierung!

Der österreichische Stabilitätspakt hat den Gemeinden ein sehr enges finanzielles Kor­sett gegeben, das in der Krise zum Problem wird. Es ist nämlich zu stringent, es gibt wenig Spielraum für Investitionen. Dabei wollen die Gemeinden in die Zukunft investie­ren und brauchen das Geld – für die Kindergärten, für den Ausbau von Pflegeeinrich­tungen, für die Schaffung von Jugendzentren und die Revitalisierung von Ortskernen. Genau da muss Spielraum geschaffen werden, und da wollen wir die Gemeinden un­terstützen.

Nicht zuletzt brauchen die Gemeinden und die Ballungsräume den Ausbau des öffent­lichen Nahverkehrs. Die städtischen Ballungsräume wie Linz, Graz, Salzburg und Inns­bruck haben fertige Konzepte, die sofort umgesetzt werden können, wodurch die Erhö­hung der Lebensqualität und die Schaffung von Arbeitsplätzen forciert würde – genau das, was wir jetzt brauchen.

Ein wichtiger Punkt, den Sie bei der Steuerreform wieder vergessen haben, ist die Ent­lastung der niedrigen Einkommen. Gerade in diesem Bereich ist es wichtig, ein Paket zu schnüren, um den Haushalten die notwendigen Mittel für den Konsum zu geben, die Kaufkraft zu stärken und damit eine Belebung der regionalen Wirtschaft zu erreichen. Das ist gleichzeitig auch der beste und sicherste Schutz gegen die Armutsfalle. Sie wissen, dass in Österreich mehr als 1 Million Menschen von Armut betroffen und be­droht sind, darunter mehr als 200 000 Kinder und Jugendliche.

Daher bringe ich folgenden Antrag ein:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Glawischnig-Piesczek, Kogler, Lichtenecker, Kolleginnen und Kolle­gen betreffend grünes Beschäftigungspaket


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 95

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, Initiativen zu ergreifen beziehungsweise dem Nationalrat umgehend einen Gesetzesvorschlag für ein unmittelbar wirksames Be­schäftigungspaket vorzulegen. Dieses soll einen Umfang von 5 Milliarden € aufweisen und insbesondere folgende vier Bereiche umfassen:

1 Milliarde € für den Ausbau der thermischen Gebäude-Sanierung und Tauschpro­gramm für Öl-, Gas- und Kohlekessel;

Lockerung des innerösterreichischen Stabilitätspaktes, um Städten, Gemeinden und in deren Eigentum befindlichen Unternehmen ein umfassendes Investitionsprogramm im Ausmaß von zirka 2 Milliarden € zu ermöglichen;

1 Milliarde € für den beschleunigten Ausbau des öffentlichen Personen-Nah- und Re­gionalverkehrs, vor allem in städtischen Ballungsräumen mit bereits baureifen bezieh­ungsweise begonnenen Projekten;

Entlastung der BezieherInnen unterer Einkommen um 1 Milliarde €.“

*****

Sehr geehrte Damen und Herren der Regierungsfraktionen, nehmen Sie die Sorgen der Menschen ernst und unterstützen Sie diesen grünen Beschäftigungspakt! (Beifall bei den Grünen.)

17.26


Präsident Fritz Neugebauer: Der soeben eingebrachte Antrag ist ordnungsgemäß eingebracht, ausreichend unterstützt und steht daher mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Glawischnig-Piesczek, Kogler, Lichtenecker, Freundinnen und Freunde betreffend grünes Beschäftigungspaket

eingebracht im Zuge der Debatte über den dringlichen Antrag gem. §74a Abs. 1 iVm §93 Abs. 2 GOG-NR der Abg. Bucher, Scheibner betreffend „BZÖ-Rettungspaket für Österreich als Soforthilfe für Menschen und Wirtschaft, statt rot-schwarzem Posten­schacher und Misswirtschaft“

Die internationale Finanzkrise ist längst auch eine internationale Wirtschaftskrise. Die Wirtschaftsforschungsinstitute, OECD und EU-Kommission revidieren weltweit laufend ihre Prognosen nach unten. Während die Regierung bei Abschluss der Koalitionsver­handlungen unter Berücksichtigung der so genannten Konjunkturbelebungspakete
und der Steuersenkung noch von einer Stagnation des Wirtschaftswachstums ausging, ist nunmehr mit einer kräftigen Schrumpfung zu rechnen. Wirtschaftsforscher rech-
nen bereits mit einem Rückgang des realen Bruttoinlandprodukts (BIP) von mindes-
tens 1%. Berechnungen der EU-Kommission zufolge schrumpft das BIP der Eurozone im Jahr 2009 um 1,9%, in Österreich um 1,2%. Selbst eine Schrumpfung von 2% ist vor dem Hintergrund der internationalen Prognosen möglich. Angesichts der jüngsten Ergebnisse des 4. Quartals für Deutschland (-2,1%) und Italien (-1,8%) und der Einbrü­che des Wachstums in den mittel- und osteuropäischen Ländern ist dieses Szenario durchaus wahrscheinlich.

Die Bundesregierung hat zwei so genannte Konjunkturpakete beschlossen bzw. an­gekündigt. Das erste wurde bei einer Sondersitzung des Nationalrates am 28. Okto-


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 96

ber 2008 beschlossen. Von der Regierung als Mittelstandsmilliarde betitelt konzentriert es sich vor allem auf zinsgünstige Kredite und Haftungen für KMUs. Das zweite so ge­nannte Konjunkturpaket wurde im Dezember 2008 vorgestellt und beinhaltet vor allem 875 Mio. Euro Vorziehprojekte der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) für zwei Jahre, Einführung einer degressiven Abschreibung und den so genannten „thermischen Sa­nierungsscheck“ in Höhe von 100 Mio. Euro.

Den beiden so genannten Konjunkturpaketen ist gemein, dass sie weitgehend inhalts­los und nicht unmittelbar wirksam sind. Das erste Paket beinhaltet lediglich 70 Mio. Eu­ro an budgetwirksamen Ausgaben, ist also eher eine Schilling- als eine Euromilliarde. Das Kernstück, der Mittelstandsfonds, hat erst vor kurzem noch seine Geschäftsführer per Stellenanzeige gesucht, die dann zunächst einmal Förderleitlinien zu erarbeiten ha­ben. Das zweite Paket erschöpft sich ebenfalls weitgehend in Ankündigungen. Die
BIG hat dem Vernehmen nach nicht ausreichend baureife Projekte um die genannten 875 Mio. vorzuziehen, andererseits befinden sich die wenigen vorgezogenen Projekte gerade einmal in der Ausschreibungsphase. Vorschläge für die Ausgestaltung des thermischen Sanierungsschecks werden derzeit erst in einer inter-ministeriellen Ar­beitsgruppe entworfen.

Fazit: Die Regierung hat die wahre Dimension der Krise bis heute nicht erkannt. Die bisherigen so genannten Konjunkturpakete der Regierung werden nicht ausreichen, um einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verhindern. Wirkliche Investitionen sind notwendig. Das beharren auf dem Stabilitäts- und Wachstumspakt ist in Zeiten der Wirtschaftskrise der falsche Weg und würde zu Wachstumsverlusten und noch höherer Arbeitslosigkeit führen.

Die Grünen haben schon im Oktober darauf aufmerksam gemacht, dass die so ge­nannten Konjunkturpakete der Regierung zu wenig beinhalten und zeitlich zu spät wir­ken. Es braucht daher ein Paket im Ausmaß von 5 Mrd. Euro, das eine doppelte Di­vidende ermöglicht: Massive Investitionen in ökologische Bereiche, beispielsweise die thermische Gebäudesanierung, führen kurzfristig zu hohen Beschäftigungseffekten, langfristig zu Energie- und Kosteneinsparungen sowie mehr Energieunabhängigkeit und besserer Klimabilanz.

Ein richtiges Konjunktur- und Beschäftigungspaket muss daher rasch und unmittelbar wirken, sollte ein Volumen von 5 Mrd. Euro umfassen und vor allem in folgende Berei­che investieren:

1 Milliarde Euro für thermische Gebäude-Sanierung und Kesseltauschprogramm

Das österreichische Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) belegt, dass mit einer Investi­tion von 1 Mrd. Euro in Gebäudesanierung 14.000 Arbeitsplätze geschaffen werden können. Das bedeutet die mit Abstand höchste Arbeitsplatzintensivität gemessen am Investitionsvolumen. In Summe könnten so zwischen 35.000 (Einfamilienhäuser) und 150.000 (mehrgeschossige) Wohneinheiten saniert werden.

2 Milliarden Euro für Gemeindeinvestitionen

Die Gemeinden sind der stärkste öffentliche Investor Österreichs. Die Gemeindeinves­titionen sind in den letzten Jahren allerdings zurück gegangen bzw. stagnieren. Für die von Städten und Gemeinden ausgehenden Beschäftigungsimpulse ist es daher essen­tiell, den inner-österreichischen Stabilitätspakt vorübergehend zu lockern. Diese Locke­rung erfolgt durch die Anwendung der so genannten „golden rule“, d.h. die Ausgaben für Investitionen werden für die Berechnung des Maastrichtsaldo nicht herangezogen. Damit werden die Voraussetzungen für ein groß angelegtes Gemeindeinvestitions­programm – von Kindergärten über Pflichtschulen und Radwegebau bis hin zur thermi­schen Sanierung öffentlicher Gebäude – geschaffen.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 97

1 Milliarde Euro für den Ausbau des öffentlichen Personen-Nah- und Regionalverkehrs

Das WIFO bestätigt, dass Investitionen in Ausbauten des öffentlichen Nahverkehrs be­schäftigungswirksamer sind als jene in Großprojekte, wie zum Beispiel neue Autobahn­teilstücke. Baureife Projekte liegen etwa in den städtischen Ballungsräumen Graz, Innsbruck, Linz und Salzburg vor und müssen nur noch rasch begonnen bzw. be­schleunigt umgesetzt werden.

1 Milliarde Euro für die Entlastung unterer Einkommen

Die BezieherInnen unterer Einkommen bleiben – entgegen der Jubelmeldungen aller Regierungskampagnen – bei Steuerreformen der Regierung regelmäßig unberück­sichtigt. Eine Entlastung dieser EinkommensbezieherInnen durch Einführung eines Freibetrages in der Sozialversicherung oder Ausbau der Negativsteuer in der Einkom­mensteuer ist nicht nur sozialpolitisch gerecht, sondern wirkt kaufkraftstärkend und hat daher auch positive Beschäftigungseffekte. BezieherInnen unterer Einkommen haben erwiesenermaßen die höchste Konsumquote und kurbeln damit die Wirtschaft unmi­ttelbar an.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, Initiativen zu ergreifen bzw. dem Nationalrat umgehend einen Gesetzesvorschlag für ein unmittelbar wirksames Beschäftigungspa­ket vorzulegen. Dieses soll einen Umfang von 5 Mrd. Euro aufweisen und insbesonde­re folgende vier Bereiche umfassen:

1. 1 Mrd. Euro für den Ausbau der thermischen Gebäude-Sanierung und Tauschpro­gramm für Öl-, Gas- und Kohlekessel

2. Lockerung des innerösterreichischen Stabilitätspaktes um Städten, Gemeinden und in deren Eigentum befindliche Unternehmen ein umfassendes Investitionsprogramm im Ausmaß von ca. 2 Mrd. Euro zu ermöglichen

3. 1 Mrd. Euro für den beschleunigten Ausbau des öffentlichen Personen-Nah- und Re­gionalverkehrs, vor allem in städtischen Ballungsräumen mit bereits baureifen bzw. be­gonnen Projekten, und

4. Entlastung der BezieherInnen unterer Einkommen um 1 Mrd. Euro.“

*****

 


Präsident Fritz Neugebauer: Zu Wort gelangt nun Herr Abgeordneter Petzner. – Bitte.

 


17.26.28

Abgeordneter Stefan Petzner (BZÖ): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ho­hes Haus! Sie können gegen Kärnten schimpfen, hetzen und es schlechtreden, wie Sie wollen (Abg. Mag. Muttonen: Gegen das BZÖ, nicht gegen Kärnten!), ich sage Ihnen nur eines: Der Wähler wird Ihnen am 1. März die Antwort erteilen! (Beifall beim BZÖ.)

Der Wähler wird Ihnen die Antwort erteilen, indem er das BZÖ wieder zur Landes­hauptmann-Partei wählen wird, sodass Gerhard Dörfler auch in den nächsten fünf Jahren Kärntner Landeshauptmann sein wird. Dafür werden wir sorgen (Beifall beim BZÖ), denn 40 Jahre sozialistische Misswirtschaft in Kärnten, wie wir sie erlebt haben, sind genug. Das wird es in Kärnten nie wieder geben, Herr Cap, auch wenn Sie sich das noch so sehr wünschen. (Beifall beim BZÖ.)

Das werden wir nicht zulassen, das kann ich Ihnen an dieser Stelle, angelehnt an un­seren Wahlslogan, garantieren. Ich sage Ihnen auch konkret, warum die Kärntnerin-


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 98

nen und Kärntner uns am 1. März wieder das Vertrauen aussprechen werden. Ich darf das an einem konkreten Beispiel festmachen:

Wir haben heute in unserem Dringlichen Antrag in Punkt 2 formuliert, dass wir eine Staatsbank wollen, die direkt Kredite an die Privatwirtschaft vergibt, weil es da große Schwierigkeiten gibt. Sie werden das wie immer nicht machen, Sie werden weiterschla­fen. Wir in Kärnten werden es hingegen tun und Ihnen wieder einmal vorzeigen, wie es geht, wie man es richtig macht. (Abg. Mag. Muttonen: Schon wieder eine Drohung!)

Wir werden das in der Form tun, dass die landeseigene Hypobank eine Kärntenanleihe begeben wird, wobei das Land die Haftungen und die Garantien dafür übernimmt, und zwar in einem Gesamtumfang von rund 700 Millionen €. Damit werden wir den kleinen und mittleren Betrieben helfen können und die Kreditklemme, unter der die Wirtschaft so leidet, lösen. Dann werden Sie sehen, dass Kärnten wieder einmal einen Schritt vo­raus ist und – noch vor der Bundesregierung – richtig handelt! (Beifall beim BZÖ.)

Herr Kollege Cap, da Sie davon sprechen, dass Arbeitsplätze geschaffen werden müs­sen, darf ich Sie an Folgendes erinnern: Wissen Sie, was Ihre SPÖ heute in Kärnten gemacht hat, während wir hier diskutieren? – Die SPÖ hat das Tibet-Zentrum für Hüt­tenberg abgelehnt und damit 50 bis 100 neue Arbeitsplätze in einer sehr, sehr schwa­chen Region Kärntens verhindert. Das ist Ihre SPÖ: Arbeitsplätze verhindern und keine schaffen. (Beifall beim BZÖ.)

Die ÖVP hat das Projekt mit Wirtschaftsminister Mitterlehner und dem ehemaligen Mi­nister Bartenstein seitens der Bundesregierung unterstützt, Sie aber haben es verhin­dert. Und was Sie in Kärnten noch wollen, ist die Einrichtung eines Erstaufnahmezen­trums für Asylwerber. Das ist das einzige, was Sie für Kärnten wollen. Dazu sagen wir ganz klar nein!

Ich darf dazu folgenden Antrag einbringen:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Petzner, Kolleginnen und Kollegen

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesministerin für Inneres wird aufgefordert, angesichts der aus der Finanz­krise resultierenden außerordentlichen Belastung des Staatshaushaltes von den Plä­nen für ein ‚Schubhaftzentrum’ in der obersteirischen Bezirksstadt Leoben sowie von der Schaffung einer zusätzlichen Erstaufnahmestelle Süd für Asylwerber im Interesse der Bevölkerung in Kärnten und der Steiermark Abstand zu nehmen.“

*****

Danke. (Beifall beim BZÖ.)

17.29


Präsident Fritz Neugebauer: Auch dieser Antrag ist ordnungsgemäß eingebracht, ausreichend unterstützt und steht daher mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Petzner Kolleginnen und Kollegen betreffend die sofortige Abstand­nahme vom Projekt eines „Schubhaftzentrums“ in Leoben sowie von der Errichtung einer weiteren Erstaufnahmestelle „Süd“

eingebracht in der Sitzung des Nationalrates am 17. Februar 2009 im Zuge der Debat­te zum Dringlichen Antrag der Abgeordneten Bucher Kolleginnen und Kollegen betref-


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 99

fend BZÖ-Rettungspakt für Österreich als Soforthilfe für Menschen und Wirtschaft statt rot-schwarzem Postenschacher und Misswirtschaft

Trotz der im Zuge der Finanzkrise dramatisch verschärften finanziellen Situation von Bund, Ländern und Gemeinden, der Tatsache dass die Wirtschaftskrise voll durch­schlägt und die Bevölkerung aufgrund der Untätigkeit dieser Bundesregierung massiv im Hinblick ihre wirtschaftliche Zukunft verunsichert ist, scheint die Bundesministerin für Inneres die südlichen Bundesländer Österreichs trotz heftigstem Prostest der Bevöl­kerung zu allem Überdruss noch zusätzlich mit einem weiteren Schubhaftzentrum in Leoben bzw. einer „Erstaufnahmestelle Süd“ belasten zu wollen.

Bereits im August 2007 wurde erstmals bekannt, dass das Bundesministerium für Inne­res in unmittelbarer Nähe zu einer Wohnsiedlung der obersteirischen Bezirksstadt Leo­ben ein Schubhaftzentrum zu errichten plant. In diesem „Schubhaftzentrum“ sollen laut Mitteilung des Bundesministeriums bis zu 250 Schubhäftlinge Unterbringung finden. Die betroffene Bevölkerung von Leoben sowie Anrainer und die betroffene Siedlungs­gemeinschaft haben sich mehrmals und mehrheitlich gegen die Pläne des Innenminis­teriums ausgesprochen. Es gibt diesbezüglich mehrere Bürgerinitiativen, die Parteien des Leobener Gemeinderates haben mehrere Resolutionen und Petitionen gegen das Projekt beschlossen. Die Errichtung eine Bundesanhaltezentrums in Leoben ist sicher­heitspolitisch nicht zu verantworten. Einerseits besteht keine Notwendigkeit ein derarti­ges Zentrum in einer Stadt zu errichten, andererseits ist die verkehrstechnische Lage von Leoben denkbar ungünstig, zumal die Distanz zum Flughafen Wien- Schwechat 162 km, und zum Flughafen Graz- Thalerhof 77 km beträgt.

Als besonders bedenklich erscheint, dass die Bundesministerin für Inneres, wie sie es auch in der letzten Sitzung des Innenausschusses am 14.01.2009 zum Ausdruck ge­bracht hat, trotz der berechtigten Einwände und des Unsicherheitsgefühls der Leobe­ner Bevölkerung an diesem Projekt festhalten will, anstatt Alternativen zu prüfen.

Darüber hinaus ist dem Regierungsprogramm zu entnehmen, dass neben dem schon bestehenden Erstaufnahmestellen im Süden Österreichs eine „neue, zusätzliche EASt geschaffen“ werden soll.

Es müsste jedoch eigentlich das Ziel dieser Bundesregierung sein, sowohl den Zu­strom neuer Asylwerber massiv zu drosseln, als auch die Verfahren und damit die Auf­enthaltsdauer von Personen, die Asyl zu unrecht in Anspruch nehmen, massiv zu ver­kürzen. Alle diesbezüglichen Beteuerungen, die im Regierungsprogramm aufscheinen, erscheinen aber wenig glaubwürdig wenn gleichzeitig jedenfalls ein zusätzliches Erst­aufnahmezentrum errichtet werden soll.

In Kärnten, der Steiermark, im Burgenland sowie in Osttirol gibt es kein Verständnis für das angedrohte zusätzliche Erstaufnahmezentrum. In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten nachstehenden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesministerin für Inneres wird aufgefordert, angesichts der aus der Finanz­krise resultierenden außerordentlichen Belastung des Staatshaushaltes von den Plä­nen für ein „Schubhaftzentrum“ in der obersteirischen Bezirksstadt Leoben sowie von der Schaffung einer zusätzlichen Erstaufnahmestelle Süd für Asylwerber im Interesse der Bevölkerung in Kärnten und der Steiermark Abstand zu nehmen.“

*****

 


Präsident Fritz Neugebauer: Zu Wort gelangt nun Herr Abgeordneter Prähauser. – Bitte.

 



Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 100

17.30.05

Abgeordneter Stefan Prähauser (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Meine Herren Staatssekretäre! Hohes Haus! Der Vorwurf der Inkompetenz bildete den Auftakt dieser heutigen Sitzung. Herr Kollege Buchner (Rufe beim BZÖ: Bucher!– Bucher, wenn Inkompetenz eine politische Kategorie ist, dann darf ich dir sagen, dass du mit deiner Mannschaft heute die wahren Werte auf den Tisch gelegt hast. (Beifall des Abg. Mag. Johann Maier.)

Meine Damen und Herren, wir haben heute auch gehört, dass sich das BZÖ plötzlich in der Person des Kollegen Stadler um M-real in Salzburg kümmert und sorgt. – Dazu darf ich ganz klar vor versammeltem Plenum sagen: Außer Landeshauptfrau Burg­staller und Stellvertreter Haslauer, der Gewerkschaft und der Arbeiterkammer hat kei­ne Partei in Salzburg nur einen Finger gerührt, um hiezu etwas zu bewegen! Alle an­deren haben das hingenommen und es der Regierung überlassen, das zu erledigen.

In Wirklichkeit war das so: M-real ist ja kein Unternehmen, das durch Misswirtschaft in Troubles gekommen ist. Es waren die strategischen Überlegungen der Firmenleitung eines Konzerns, Mitbewerber im Einvernehmen mit einem südafrikanischen Partner vom Wirtschaftsplatz zu nehmen, um andere Produkte besser, teurer verkaufen zu können.

Salzburg hat mit Haslauer und Burgstaller, der Gewerkschaft und der Arbeiterkammer an einem Strang gezogen. Es wurde ein sehr, sehr guter Sozialplan ausgearbeitet. Na­türlich ist es tragisch für die 500 oder 600 Personen, die ihren Arbeitsplatz verlieren, aber durch das Ausverhandeln eines Sozialplans konnte der Übergang erträglich ge­staltet werden. Wir werden in Salzburg alles daran setzen, um für diese freigestellten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer andere Arbeitsplätze zu finden.

Wenn man sich die vergangenen Wirtschaftserfolge Salzburgs anschaut  (Abg. Petzner: Die größte Zunahme bei den Arbeitslosen!) – Herr Kollege Petzner, hö­ren Sie einmal einfach nur zu! Seien Sie einmal demütig, wo es wirklich darauf an­kommt! Denken Sie einmal über Folgendes nach: Wenn Sie Statistiken lesen und Salz­burg und Kärnten vergleichen, so hat Salzburg gleich viele Einwohner, weniger Abge­ordnete, aber es gibt keinen einzigen Punkt, bei dem Kärnten Salzburg das Wasser reichen kann! Nicht einmal bei den Seen, lieber Kollege Petzner – auch da haben wir ein paar mehr! (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe beim BZÖ.)

Meine Damen und Herren, ich darf Ihnen sagen: Das ist Polemik. Solche Anfragen und Anträge haben vor einer Landtagswahl ihre eigene „Dominanz“ – unter Anführungszei­chen. Hier darf man nicht alles bar auf den Tisch legen, aber eines sollten wir nicht: durch Hickhack unsere Sorgen um und unsere Arbeit für die Arbeitsplätze der Österrei­cherinnen und Österreicher vernachlässigen. Diese Regierung mit diesem Bundes­kanzler ist Garant dafür, dass Österreichs Sorgen wahrgenommen werden und daran gearbeitet wird, Schwierigkeiten in Grenzen zu halten.

In Kärnten ist Ihnen die Sonne heruntergefallen, aber, Herr Kollege, ich sage Ihnen, of­fenbar nicht nur herunter, sondern irgendwo drauf! (Beifall bei der SPÖ. – Zwischen­rufe beim BZÖ.)

17.33


Präsident Fritz Neugebauer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Franz. – Bitte.

 


17.33.08

Abgeordnete Anna Franz (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzte Herren auf der Regie­rungsbank! Hohes Haus! Nein, es fehlt uns nicht an Realitätsbewusstsein. Es wird auch nichts beschönigt, wie Sie vom BZÖ es in Ihrem Antrag behaupten.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 101

Ich rufe in Erinnerung: Es wurden bereits zwei Konjunkturpakete beschlossen, es wer­den Investitionsanreize gesetzt, es werden zusätzliche Finanzierungsquellen für Unter­nehmen erschlossen, es gibt zusätzliche F&E-Mittel, Investitionen in die Infrastruktur werden vorgezogen, und es wird alles daran gesetzt, dass Menschen in Beschäftigung bleiben.

Was mir besonders wichtig ist: Es wurde ein sensationelles Familienpaket geschnürt, auf das wir mit Recht stolz sein dürfen. (Abg. Weinzinger: Sensationell!) – Ja, es ist ein sensationelles Familienpaket, das in Summe ein 15. Monatsgehalt für unsere Fami­lien, für unsere Kinder bringt. Die 13. Familienbeihilfe wurde bereits beschlossen und sogar schon ausbezahlt. Die Regierung hat also bereits gehandelt!

Ein Kinderfreibetrag von 220 € pro Kind wurde eingeführt, der Kinderabsetzbetrag wur­de auf 700 € erhöht, wovon vor allem jene profitieren, die keine Steuern zahlen. Die Kinderbetreuung ist absetzbar und das letzte Kindergartenjahr ist gratis. Es besteht auch die Möglichkeit, dass der Arbeitgeber an die Arbeitnehmerin 500 € für die Kinder­betreuung ausbezahlt, ohne dass das besteuert wird.

Dieses Familienpaket ist ein zentraler Punkt in der Steuerreform und zeigt, dass uns die Familien und die Kinder am Herzen liegen. Unsere Devise in der Krise lautet: Pro­bleme anpacken, Wachstum anregen, Wirtschaft stärken, den Menschen helfen.

Deshalb bin ich überzeugt davon, dass diese Bundesregierung sehr wohl arbeitet und dass sie alle im Regierungsprogramm enthaltenen Maßnahmen zur Bewältigung der Krise möglichst rasch und umfassend umsetzen wird! (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

17.35


Präsident Fritz Neugebauer: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Zan­ger. – Bitte.

 


17.35.38

Abgeordneter Wolfgang Zanger (FPÖ): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Regie­rungsmitglieder auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Anstatt in der Vorwoche dem Finanzausschuss Rede und Antwort zu stehen und mit den Kollegen im Finanzaus­schuss Ideen zu entwickeln, was man angesichts der Krise in Österreich tun kann, jet­tet Herr Bundesminister Pröll in der Gegend herum, und zwar offensichtlich auf Kosten von Raiffeisen, wie ich heute hier gehört habe. (Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Während in Österreich Meldungen eintreffen, dass Tausende Menschen in Kurzarbeit gedrängt werden, beispielsweise in der Steiermark bei Böhler, fährt er für Raiffeisen im Osten herum und wirft der Opposition dann noch vor, keine Konzepte zu haben. Also er soll doch bitte schön das nächste Mal in den Finanzausschuss kommen, anstatt da in Osteuropa herumzutingeln! (Beifall bei der FPÖ.)

Die Arbeitslosigkeit ist ein Gespenst, das momentan in den Köpfen vieler, vornehmlich älterer Arbeitnehmer in Österreich herumgeistert. Dabei müssen wir auch in Kauf neh­men, dass wir – wenn wirklich alles so eintritt – nach dem Höhepunkt dieser Krise, wenn es wieder bergauf geht, auch Qualität verlieren werden: Wenn Betriebe in Öster­reich zuerst die Älteren kündigen, wird uns vieles an Wissen, an Erfahrung, an Ezzes verloren gehen, was diese älteren Arbeitnehmer den Jüngeren weitergeben können.

Des Weiteren gebe ich dem Herrn Finanzminister gleich ein paar Konzepte mit: Stär­kung der Binnennachfrage ist angesagt. Wir sind zu stark exportlastig beziehungswei­se exportfokussiert. Das hat auch Bundeskanzler Faymann heute bestätigt, indem er von Abhängigkeiten gesprochen hat. Wir sehen das genau so. Wir haben die Haftungs­rahmen für Exportförderungen vor Kurzem angehoben, aber nichts für die Binnennach­frage getan.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 102

In diesem Sinne bringe ich folgenden Entschließungsantrag betreffend Ankurbelung der Binnennachfrage ein:

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat ehestmöglich eine Regie­rungsvorlage vorzulegen, die folgende Punkte beinhaltet:

eine Entlastung der Familien durch Einführung eines Familiensteuersplitting-Modells;

Absenkung der Umsatzsteuer für Lebensmittel;

die Beseitigung der kalten Progression durch eine regelmäßige Valorisierung der Tarif­stufen;

die Senkung der Steuersätze, insbesondere Senkung des Eingangssteuersatzes von 38,33 Prozent auf höchstens 25 Prozent;

die Erhöhung der Tarifstufe, ab welcher der Spitzensteuersatz einsetzt, von derzeit 51 000 € auf 80 000 €.“

*****

Meine sehr verehrten Damen und Herren, es wäre auch wichtig, in technologischen Fortschritt zu investieren. Ich habe in der Steiermark ein Projekt angekündigt – und werde es auch durchziehen –, wo es darum geht, ein Kompetenzzentrum für Luftfahrt­technologie zu schaffen. Wenn die einzige Antwort der ÖVP-Innenministerin diejenige ist, dass sie in Judenburg ein Asylantenheim schaffen will, dann ist das die falsche Antwort auf die Wirtschaftskrise (Beifall bei der FPÖ), dagegen werden wir Sturm lau­fen!

Technologie und Fortschritt für unsere Menschen in der Steiermark sind wesentlich wichtiger. (Beifall bei der FPÖ.)

17.38


Präsident Fritz Neugebauer: Der soeben eingebrachte Antrag ist ordnungsgemäß eingebracht, ausreichend unterstützt und steht daher mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Weinzinger, Zanger und weiterer Abgeordneter betreffend Ankurbe­lung der Binnennachfrage

eingebracht zum Dringlichen Antrag betreffend BZÖ-Rettungspakt für Österreich als Soforthilfe für Menschen und Wirtschaft, statt rot-schwarzem Postenschacher und Misswirtschaft, in der 13. Sitzung des Nationalrates am 17. Februar 2009, XXIV.GP.

Es war gerade die Europäische Union, die sämtliche Barrieren für den Kapitalverkehr beseitigt hat, wodurch die gegenwärtige Krise erst heraufbeschworen wurde. Die Krise musste zwangsläufig und systemimmanent kommen.

Die Abschaffung diverser Barrieren und Hemmnisse führt automatisch zu Exzessen. Die Investitionen aus stark expandierender Geldmenge erzeugten exzessive Preisent­wicklungen (Preissteigerungen, Hochwertungen) in den Finanzmärkten (Aktien etc.), bei Realitäten, in Kunst- und sonstigen Nischenmärkten und führten im güterproduzie­renden Markt zu Überkapazitäten. Nachhaltigkeit ist in einem solchen System natürlich kein relevanter Faktor, der wiederholte Systemcrash daher vorprogrammiert.

Fakt ist, dass eine schrankenlose Globalisierung unter den Prämissen des 20. oder 21. Jahrhunderts aufgrund der Asymmetrien in Schwierigkeiten geraten wird. Daher ist mit


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einer Wiedereinführung protektionistischer Maßnahmen zu rechnen. Die Frage ist eben in welchem Ausmaß.

Es besteht das gravierende Problem, dass die österreichische Wirtschaftspolitik viel zu stark auf den Export fokussiert ist und der Binnenkonsum grob vernachlässigt wird. Dies stellt nicht nur in einer Krisensituation, wie derzeit, ein Problem dar, weil man von Stimmungslagen im Ausland abhängig ist, sondern kostet die Bevölkerung Lebens­standard und ist daher schlicht und einfach als kontraproduktiv für die heimischen KMUs anzusehen.

Aus Sicht der FPÖ gilt es die Binnennachfrage zu fördern. Die in den letzten Jahren zu beobachtenden Zahlungsbilanzüberschüsse waren entsprechend ein Armutszeugnis, da die Binnennachfrage stark einbrach und damit der Lebensstandard in Österreich stagnierte. Tatsache ist, dass ein gesunder Binnenkonsum eine bessere Sicherheit be­deutet als jedes noch so große Exportvolumen.

Hier wäre sowohl die bereits geforderte Senkung der Umsatzsteuer (auf Lebensmittel) als auch eine Senkung der Tarifstufen der Lohn- und Einkommensteuer sinnvoll, wobei anzumerken bleibt, dass in Zeiten zunehmender Arbeitslosigkeit eine Senkung der re­gressiv wirkenden Umsatzsteuer zielführend erscheint. Die Einführung des Familien­steuersplitting- Modells würde sich besonders günstig auf die Binnennachfrage auswir­ken. Denn mit einer Konsumquote von knapp 100% werden die zusätzlichen finanziel­len Mittel nahezu zur Gänze in den Konsum fließen.

Die vorgelegte Steuerreform von SPÖ und ÖVP mit einem Volumen von 3,2 Mrd. Euro wird die Binnennachfrage mit Sicherheit nicht stimulieren. Denn allein 2 Mrd. Euro sind nötig, um die seit der letzten Steuerreform 2005 angelaufenen Mehrbelastungen durch die "kalte Progression" abzugelten.

Im Interesse Österreichs, seiner Bürger und seiner Volkswirtschaft stellen die unterfer­tigten Abgeordneten daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat ehestmöglich eine Regieruns­vorlage vorzulegen, die folgende Punkte beinhaltet:

eine Entlastung der Familien durch Einführung eines Familiensteuersplitting- Modells,

Absenkung der Umsatzsteuer für Lebensmittel,

die Beseitigung der kalten Progression durch eine regelmäßige Valorisierung der Tarif­stufen,

die Senkung der Steuersätze, insbesondere Senkung des Eingangssteuersatzes von 38,33% auf höchstens 25%,

die Erhöhung der Tarifstufe ab welcher der Spitzensteuersatz einsetzt, von derzeit 51.000 Euro auf 80.000 Euro."

*****

 


Präsident Fritz Neugebauer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Dr. Van der Bellen. Die Restredezeit Ihrer Fraktion beträgt 6 Minuten. – Bitte, Herr Professor.

 


17.39.05

Abgeordneter Dr. Alexander Van der Bellen (Grüne): Herr Präsident! Herr Bundes­kanzler Faymann! Sie haben gesagt, dass Wirtschaftsforscher Ihnen bestätigen wür-


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den, dass die Bundesregierung mit ihren Maßnahmen tendenziell am richtigen Weg sei.

Bei aller Diplomatie, der wir uns befleißigen, hätte ich das auch sagen können: tenden­ziell am richtigen Weg. Nur, wissen Sie, wenn meine persönliche Bestleistung im 100-Meter-Lauf, sagen wir, 60 Sekunden betrüge und ich diese Leistung auf 58 Sekunden verbesserte, dann wäre ich tendenziell auf dem richtigen Weg; aber wir alle wissen, dass ich von jeder angemessenen sportlichen Leistung meilenweit entfernt wäre. Und das gilt leider auch für die Bundesregierung zu, was die Konjunkturpakete betrifft.

Herr Bundeskanzler, Sie haben gesagt, der Weg sei richtig, offen sei nur, ob es reicht. – Ich muss Ihnen da leider im zweiten Punkt widersprechen: Es ist nicht mehr offen, ob es reicht: Es wird nicht reichen.

Die bisherigen Konjunkturpakete werden nach unserer Schätzung im Jahr 2009 etwa 15 000 zusätzliche Arbeitsplätze und im Jahr 2010 etwa 25 000 zusätzliche Arbeitsplät­ze schaffen – etwas in der Größenordnung –, und das ist schon großzügig gerechnet. Das ist schön, aber die Arbeitsplätze brechen ja bedeutend schneller weg, als Sie Maßnahmen setzen können, um neue zu schaffen. Sie haben ja die Dynamik, das, was sich hier abspielt, völlig aus dem Auge verloren!

Ich muss ja ausnahmsweise – ich sage es sehr ungern – dem Kollegen Stadler völlig Recht geben: Ich habe wie Sie den Eindruck, dass die Bundesregierung und die Kolle­gen von den Regierungsfraktionen – vom Kollegen Cap abwärts und aufwärts – nicht zu erkennen geben, dass sie die Dynamik, ja, die Dramatik der Situation in irgendeiner Weise richtig einschätzen, dass wir uns in der größten Wirtschaftskrise seit 80 Jahren befinden, und zwar nicht nur in Europa, sondern generell.

Ich würde mich ja freuen, Herr Kollege Stadler, wenn Sie die gleiche rhetorische Verve, die Sie heute – zu Recht! gegen die Bundesregierung eingesetzt haben, auch in Be­zug auf die Politik der Kärntner Landesregierung einsetzten (Abg. Mag. Stadler: Ich verspreche es!), denn Kärnten ist ja tatsächlich ein Modell (Abg. Mag. Stadler: Herr Kollege, ich verspreche, das zu tun, wenn !) – viele meiner Kolleginnen und Kollegen sind schon darauf eingegangen, zum Beispiel Eva Glawischnig oder Harald Jannach von den Freiheitlichen –, nämlich ein Modell des relativen wirtschaftlichen Nieder­gangs, Herr Kollege Stadler. Kärnten ist ein Modell des Niedergangs! (Beifall bei den Grünen.)

Da helfen Ihnen einzelne Tourismusdaten gar nichts. Sie sind in Kärnten beim Pro-Kopf-Einkommen zurückgefallen, Herr Kollege Petzner! (Abg. Bucher: Sie müssen Osttirol herausrechnen, Herr Professor!) Es sind nicht alle Daten richtig, die Ihnen die Opposition dort vorwirft. Ich habe zum Beispiel Verschuldungsdaten selber nachge­prüft, da hat Jörg Haider seinerzeit Recht gehabt: Das Land Niederösterreich steht be­deutend schlechter da. Das ist schon richtig.

Wenn Sie sich aber die Dynamik anschauen, die Entwicklung der Pro-Kopf-Einkom­men und Ähnliches, dann ist es ganz klar: Sie riskieren, wenn Sie so weitermachen – und ich hoffe, Sie haben keine Gelegenheit dazu –, dass Kärnten hinter das Burgen­land zurückfällt, und das heißt viel angesichts der früher guten Ausgangsbedingungen.

Das ist kein Angriff gegen Kärnten, Herr Kollege Petzner, sondern gegen die dortige Regierungsspitze, und die vertreten Sie – Sie vom BZÖ! – und sonst niemand. (Beifall bei den Grünen.)

Aber zurück zur Bundesregierung: Herr Bundeskanzler Faymann, wissen Sie, Sie sa­gen so in einem Halbsatz, ja, bei der Bildung und bei der Ökologie, da seien Sie doch mit den Grünen einigermaßen einig. Diese Aussagen, die zu einem Zehntel etwas


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Wahres haben, aber zu neun Zehntel irreführend und falsch sind, die stehen mir bis zum Hals, das sage ich Ihnen ehrlich!

Es gibt keine Vision der Bundesregierung von SPÖ und ÖVP über den Bildungsstand­ort Österreich – sagen wir, im Jahre 2020 – und darüber, was das für die Kindergärten, für die Schulen und für die Universitäten bedeutet. Dieses Programm gibt es nicht! Sie sehen einfach zu, wie die Universitäten verfallen und wie die Intelligenz des Landes emigriert. Das ist derzeit unser Hauptproblem: Nicht die Immigration schlecht ausge­bildeter Menschen aus Entwicklungsländern, sondern die Emigration der Bestqualifi­zierten. – Das ist unser Problem. (Beifall bei den Grünen.)

Und zum EU-Gipfel am 1. März kann ich Ihnen nur alles Gute wünschen, denn Kon­junkturpolitik wird entweder europäisch koordiniert stattfinden, oder sie wird nicht statt­finden. Das wissen Sie genauso gut wie ich. Und was Österreich, was die Ministerdi­plomatie von österreichischer Seite bisher dazu beigetragen hat, das zu befördern, ist – zumindest mir – nicht bekannt.

Der letzte Versuch von Minister Pröll – und im Moment ist es mir wurscht, mit welchem Jet er da herumgeflogen ist, sondern es geht um das Ergebnis, und das steht fest – brachte keinen Erfolg bei der Koordination von Maßnahmen zugunsten von Mitteleuro­pa, Osteuropa und Südosteuropa, die den österreichischen Banken helfen würde, da­her dem österreichischen Staat helfen würde, aber natürlich auch zur Stabilität der Konjunktur in ganz Europa wesentlich beitragen würde. Niemand, nicht einmal Minister Pröll selber, hat nach der Reise gesagt, sie sei ein voller Erfolg gewesen.

Am 1. März werden Sie mehr vorweisen müssen, wenn Sie zurückkommen, und ich hoffe, Sie sind sich darüber im Klaren, dass man auf europäischer Ebene nicht einfach irgendetwas fordern kann, wenn es einem gerade passt, sondern dass man dort prä­sent sein muss. Ich habe nicht den Eindruck, dass es österreichische Minister – und besonders nicht jene dieser Bundesregierung – verstanden haben, in Brüssel bei den anderen Mitgliedstaaten Bündnispartner für Maßnahmen zu finden, die uns in Öster­reich nützen. Dafür muss man auch etwas hergeben, zum Beispiel was Maßnahmen betrifft, die einmal den anderen mehr nützen als Österreich.

Dafür brauchen wir die europäische Koordination, und dafür brauchen wir die Europäi­sche Union, Herr Kollege Strache, denn alleine werden wir in dieser Situation, deren Dramatik Sie, Herr Strache, richtig beschrieben haben, keine erfolgreiche Konjunktur­politik betreiben können. (Beifall bei den Grünen.)

17.45


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Hagen. – Bitte.

 


17.45.25

Abgeordneter Christoph Hagen (BZÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Herren auf der Regierungsbank! Es freut mich sehr, dass der Herr Bundeskanzler noch da ist – im Gegensatz zum Herrn Vizekanzler. (Abg. Mag. Stadler: Der jettet schon wieder!)

Der Herr Vizekanzler hat hier davon gesprochen, dass er keinen einzigen Punkt in un­serem Dringlichen Antrag findet, der Verbesserungen der Situation beinhalten würde. – Ich habe dem Herrn Vizekanzler alle entsprechenden Stellen angestrichen und darf den Herrn Staatssekretär ersuchen, ihm das mitzubringen. (Der Redner legt ein Exemplar des Dringlichen Antrages auf den Platz von Vizekanzler Dipl.-Ing. Pröll.) – Er kann es ihm auch vorlesen. (Beifall beim BZÖ.)

Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir haben heute schon einiges von diesem Selbstbedienungsladen AUA beziehungsweise von der Abfertigung des Herrn Ötsch gehört. Bedenkt man dann noch, dass verschiedene Flugverbindungen zwischen den


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Bundesländern gestrichen werden, weil man das Geld für die Abfertigung des Herrn Ötsch benötigt, dann muss man handeln.

Ich möchte daher zwei Entschließungsanträge einbringen.

Der erste Antrag lautet:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Grosz, Hagen, Bucher, Ursula Haubner, Tadler, Huber, Kollegin und Kollegen betreffend den Erhalt der Inlands-Flugverbindungen

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, umgehend mit der neuen AUA-Führung in Verhandlungen zu treten, damit die inländischen Flugverbindungen zwischen den Lan­deshauptstädten und Wien und anderen Destinationen unter allen Umständen auf­rechterhalten bleiben.“

*****

(Beifall beim BZÖ.)

Der zweite Antrag lautet:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Bucher, Scheibner, Hagen, Kolleginnen und Kollegen betreffend Aussetzung der Abfertigungszahlungen und sonstiger Zuwendungen an AUA-Ötsch bis zur Klärung des Bestehens von Schadenersatzforderungen und gesetzliche Bezugsbe­grenzung für Manager in öffentlichen Unternehmen

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, auf die Austrian Airlines dahingehend einzu­wirken, dass von der Befriedigung allfälliger sich aus dem aufgelösten Vertragsverhält­nis ergebender Abfertigungs- und sonstiger Ansprüche für Herrn Mag. Alfred Ötsch so lange Abstand genommen wird, bis Fragen betreffend das Bestehen allfälliger Scha­denersatzansprüche gegenüber seiner Person restlos geklärt sind.

Darüber hinaus wird die Bundesregierung aufgefordert, dafür zu sorgen, dass die Be­züge von Managern in Unternehmen mit öffentlichen Anteilen von mindestens 25 Pro­zent mit der Höhe des Bezugs des Bundespräsidenten gemäß Bundesbezügegesetz begrenzt werden.“

*****

(Beifall beim BZÖ.)

Meine Damen und Herren! Kollege Kopf ist leider nicht mehr da, so wie die halbe ÖVP. (Ruf bei der ÖVP: Freilich ist er da!) Ist er doch da? Ah, Gott sei Dank, dann hört er es persönlich. Er hat von politischem Aktionismus gesprochen.

Herr Kollege Kopf! Wir müssen Sie wachrütteln, denn diese Bundesregierung hat bis jetzt geschlafen und in den letzten vier Monaten alles verschlafen. Deswegen muss die Opposition die Initiative ergreifen. (Beifall beim BZÖ.)

Ich habe schon kurz vom Selbstbedienungsladen ÖIAG und staatlichen oder teilstaatli­chen Betrieben gesprochen. Wenn ich noch zum Herrn Michaelis kommen darf, dem


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ÖIAG-Chef, der ja demnächst – so hört man – auch abgelöst wird, aber nebenher noch OMV-Vizepräsident ist: Die AUA-Spritpreise sind zu hoch, hat es geheißen. Hier könn­te der Herr Michaelis einwirken.

Lassen Sie mich zum Schluss noch sagen: Regionale Strecken gehören unbedingt er­halten. Das sind wir unserer Wirtschaft schuldig. Gewisse Wirtschaftsbereiche sind auf diese Regionallinienverbindungen angewiesen. Bitte sorgen Sie dafür, dass diese er­halten bleiben! (Beifall beim BZÖ.)

17.48


Präsident Fritz Neugebauer: Die beiden Anträge sind ordnungsgemäß eingebracht und stehen mit in Verhandlung.

Die Anträge haben folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Grosz, Hagen, Bucher, Ursula Haubner, Tadler, Huber, Kollegin und Kollegen betreffend den Erhalt der Inlands-Flugverbindungen

eingebracht im Zuge der Debatte über den Dringlichen Antrag betreffend BZÖ-Ret­tungspakt für Österreich als Soforthilfe für Menschen und Wirtschaft, statt rot-schwar­zem Postenschacher und Misswirtschaft

Der fliegende Stolz unseres Landes, die Austrian Airlines, befindet sich aufgrund des Missmanagements der AUA-Führung und der Unprofessionalität der ÖIAG – geduldet durch die SP/VP-Bundesregierung – in ihrer bisher größten Krise. Im Rahmen der Übernahme durch die deutsche Lufthansa werden Jobabbau und eine Verkleinerung des Flugplanes befürchtet.

In der letzten Woche hat nun die AUA-Führung definitiv angekündigt, die Streichung von Inlandsflugverbindungen durchzuführen. Flüge zwischen Wien und den Bundes­länderflughäfen Salzburg, Graz, Innsbruck, Linz und Klagenfurt werden aus dem Netz genommen. Im Durchschnitt soll jeder zehnte Inlandsflug gestrichen werden.

Vor allem bei den Flugverbindungen zwischen Wien und Klagenfurt wurde besonders der Sparstift angesetzt. Ab März sollen acht Flüge an bestimmten Wochentagen ge­strichen werden. Ein Rückschritt des Wirtschaftsstandortes Kärnten ist nun zu befürch­ten. Doch weitere gezielte Frequenzausdünnungen für saisonal schwache Perioden oder einzelne Flugtage im gesamten Streckennetz der AUA sind geplant.

Obwohl die Wien-Flüge seit jeher ein fixer Bestandteil des Austrian Airlines Strecken­netzes sind wird ein Teil der Inlandsflüge gestrichen, die hauptsächlich als Zubringer für Verbindungen zu weiteren AUA Destinationen in der ganzen Welt dienen. Sie sind aber auch für die Standortpolitik der Länder essentiell: Ein Anschluss an das internatio­nale Flugnetz ist für die Neuansiedelung von Betrieben (aber auch für die Erhaltung von Standorten) ein wesentlicher Faktor.

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, umgehend mit der neuen AUA-Führung in Verhandlungen zu treten, damit die inländischen Flugverbindungen zwischen den Lan­deshauptstädten und Wien und anderen Destinationen unter allen Umständen aufrecht erhalten bleiben.“

*****


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Entschließungsantrag

der Abgeordneten Bucher, Scheibner, Hagen, Kolleginnen und Kollegen betreffend Aussetzung der Abfertigungszahlungen und sonstiger Zuwendungen an AUA-Ötsch bis zur Klärung des Bestehens von Schadenersatzforderungen und gesetzliche Bezugsbe­grenzung für Manager in öffentlichen Unternehmen

eingebracht in der Sitzung des Nationalrates am 17. Februar 2009 im Zuge der Debat­te zum Dringlichen Antrag der Abgeordneten Bucher Kolleginnen und Kollegen betref­fend BZÖ-Rettungspakt für Österreich als Soforthilfe für Menschen und Wirtschaft statt rot-schwarzem Postenschacher und Misswirtschaft

Mit 1. Mai 2006 übernahm Mag. Alfred Ötsch, der bereits seit 2001 Mitglied des AUA-Aufsichtsrats war, den Vorstandsvorsitz bei den Austria Airlines. Damals hielt er im Ge­gensatz zu allen anderen AUA-Chefsesselkandidaten und damit auch zu seinem Vor­gänger Vagn Soerensen, eine Stand-alone Variante für eine ernstzunehmende Option. Ötsch sprach von einem „Optimierungsfall“, bezeichnete eine Sanierung als nicht not­wendig und stellte das Erreichen von schwarzen Zahlen für 2007 in Aussicht. Die schon damals geführte Diskussion um die Lufthansa als Partner bezeichnete er laut „orf.at“ als "im Moment nicht notwendig". „Erst, wenn wir so mit dem Rücken an der Wand stehen, dass uns von außen diktiert wird, was wir tun sollen,“ so die damalige Ötschense Einschätzung.

Zunächst schien Ötsch Recht zu behalten und verkündete noch am 13. März 2008 wörtlich: „Die AUA ist saniert.“ Die Idee einen Investor an Bord zu holen, um die Eigen­ständigkeit auch weiterhin zu gewährleisten, schien sich durch den saudische Ge­schäftsmann Scheich Mohamed Bin Issa Al Jaber realisieren zu lassen. Nachdem je­doch die AUA im ersten Quartal des letzten Jahres einen unerwartet hohen Verlust von 60 Millionen Euro bekannt gab, zog sich Al Jaber zurück. Ein diesbezügliches Gerichts­verfahren wegen angeblicher Irreführung ist nach wie vor anhängig. Damals wurden erste Rücktrittsforderungen an Ötsch gerichtet. So forderte die damalige Staatssekre­tärin Christa Kranzl laut der Tageszeitung „Die Presse“ vom 20. Mai 2008 ein Re­deverbot für Ötsch gegenüber den Medien, da seine Aussagen einen massiven Scha­den für das Unternehmen bewirkten und fairen Verhandlungen im Wege stünden. Am 25. Juni 2008 war die Frage des Verbleibs von Ötsch an der Spitze der AUA bereits Gegenstand einer Aufsichtsratssitzung.

Da die prognostizierten Verluste der AUA ständig nach oben revidiert werden mussten, stand Ötsch tatsächlich zusehends mit dem Rücken zur Wand. Seitens der Bundesre­gierung wurde in der Folge am 12. August 2008 der Privatisierungsauftrag beschlossen und ihm demnach diktiert, was er zu tun hatte.

Ende Jänner dieses Jahres wurde schlussendlich bestätigt, dass Alfred Ötsch mit 31. Jänner an der Spitze der AUA abgelöst wurde. In einer Aussendung der AUA vom 29. Jänner 2009 wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Auflösung des Ver­trages mit Ötsch einvernehmlich und vertragskonform erfolgte, was jedoch insofern un­glaubwürdig erscheint, als Ötsch noch Ende Oktober 2008 bestätigte: "Ich versichere allen, dass ich entgegen vieler Medienmeldungen, die von einem bevorstehenden Rücktritt sprechen, selbstverständlich an Bord bleibe und mich mit voller Kraft dafür einsetze, Austrian in eine gute Zukunft zu führen."

Laut verschiedenen Medienberichten werden nunmehr Ansprüche des Herrn Ötsch aus der Auflösung dieses Vertrages in der Höhe von über einer Million Euro kolportiert. „Der ehemalige AUA-Boss werde für seinen vorzeitigen Abgang keinen Cent weniger erhalten als ihm rechtlich zustehe, nämlich 1,1 Mio Euro. Der Betrag könnte aber auch sogar noch deutlich darüber liegen,“ war in der Tageszeitung Österreich vom 15. Feb­ruar 2009 zu lesen.


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Da jedoch der Inhalt des Vertrages zwischen AUA und Ötsch geheim ist, bleibt unklar, wie viel und unter welchen Bedingungen der ehemalige AUA-Boss tatsächlich abkas­siert.

Es ist dringend an der Zeit, dass die Bundesregierung in ihrem Einflussbereich aktiv wird, und Regelungen vorlegt, mit denen die Managergehälter im staatlichen bzw. staatsnahen Bereich mit der Höhe des Bezugs des Bundespräsidenten gedeckelt wer­den, und Managementfehler, durch die letztlich tausende Arbeitsplätze gefährdet und Steuergelder verschleudert werden, nicht auch noch finanziell belohnt werden. In die­sem Zusammenhang ist auf einen bereits in den Medien zitierten OGH-Entscheid vom 11. Juni 2008 zu verweisen, wonach "golden handshakes" für vom Aufsichtsrat abbe­rufene Vorstände nur dann in Frage kommen, wenn keinerlei Pflichtverletzungen des betreffenden Vorstandsmitgliedes im Raum stehen. Bei einer Pflichtverletzung tritt eine persönliche Haftung gegenüber der Gesellschaft ein. In der Causa Ötsch kann wohl eindeutig von einer Vielzahl von Pflichtverletzungen gesprochen werden, angefangen von Beratungskosten über 12 Millionen Euro, die offensichtlich verschwendet wurden, über das viel zu lange Festhalten an einer Stand-alone Variante, bis hin zur angebli­chen Täuschung des saudischen Investors Al Jabers.

Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Tatsache, dass nunmehr selbst Bundeskanzler Faymann die endenwollenden Managementfähigkeiten Ötschs erkennen musste, wenn er in einem Interview mit der Tageszeitung „Österreich“ am 15. Februar 2009 unmiss­verständlich feststellt, dass es beim Debakel, das der Herr Ötsch angerichtet hat, kei­nen Anlass für Großzügigkeit gibt, stellen die unterfertigten Abgeordneten nachste­henden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, auf die Austrian Airlines dahingehend einzu­wirken, dass von der Befriedigung allfälliger sich aus dem aufgelösten Vertragsverhält­nis ergebenden Abfertigungs- und sonstiger Ansprüche für Herrn Mag. Alfred Ötsch so­lange Abstand genommen wird bis Fragen betreffend das Bestehen allfälliger Scha­denersatzansprüche gegenüber seiner Person restlos geklärt sind.

Darüber hinaus wird die Bundesregierung aufgefordert, dafür zu sorgen, dass die Be­züge von Managern in Unternehmen mit öffentlichen Anteilen von mindestens 25 % mit der Höhe des Bezugs des Bundespräsidenten gemäß Bundesbezügegesetz begrenzt werden.“

*****

 


Präsident Fritz Neugebauer: Als Nächster spricht Herr Abgeordneter Höfinger. 3 Mi­nuten gewünschte Redezeit; die Restredezeit der Fraktion beträgt 7 Minuten. – Bitte.

 


17.48.55

Abgeordneter Johann Höfinger (ÖVP): Geschätzter Herr Präsident! Sehr geehrte Mitglieder der Bundesregierung! Hohes Haus! Meine sehr geehrten Damen und Her­ren! Irgendwie ist es schon kurios und seltsam: Da spricht die Opposition – vor allem auch die Mitglieder des BZÖ – davon, dass wir gemeinsam vorgehen sollen und dass eine gewisse Ernsthaftigkeit in dieser Debatte gegeben sein soll, aber gerade in der Diskussion dieser Sachfrage, Herr Kollege Hagen, habe ich das BZÖ in den vergange­nen Wochen und Monaten schon sehr stark vermisst. Am meisten habe ich euch ge­hört, wenn ihr die verbalen Ausrutscher eures Landeshauptmannes in Kärnten ent-


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schuldigt habt oder die Kärntner Wirtschaftspolitik entschuldigen musstet. Das war eure Hauptaufgabe in der jüngeren Vergangenheit. (Abg. Mag. Darmann: Weil eure eigenen Zeitungen schweigen! Eure Zeitungen schweigen die Opposition nieder! Eure Zeitungen lassen nichts von der Opposition zu!)

Die Grünen waren damit beschäftigt, die eigene Parteikrise zu bewältigen, und haben daher keine Zeit für die Wirtschaftskrise gehabt.

Und die Freiheitlichen haben versucht, alles rund um das Vorgehen des Präsidenten Graf unter den Teppich zu kehren, und haben sich daher auch keine Zeit für diese Wirtschaftskrise nehmen können. (Abg. Strache: Ich freue mich schon auf Ihre stun­denlange Entschuldigung, wenn rechtlich alles klargestellt ist!)

Die heutigen Töne vermittelten hingegen einen komplett anderen Eindruck als das, was wir in den vergangenen Wochen erlebt hatten.

Während das alles – unproduktiv – passiert ist, hat es Gott sei Dank jemanden gege­ben, der sich um die Sorgen der Menschen und um die Wirtschaftsentwicklung geküm­mert hat, nämlich die Bundesregierung und deren Mitglieder – die Minister und die Staatssekretäre –, aber auch die Vertreter von ÖVP und SPÖ hier im Hohen Haus. Ich muss insbesondere unserem Finanzminister Josef Pröll sehr herzlich danken, der sehr rasch reagiert hat und eine Steuerreform angedacht und auf den Weg gebracht hat, mit der erstens die Menschen entlastet werden, zweitens die Kaufkraft gestärkt wird und drittens bestehende Arbeitsplätze gesichert und auch in wirtschaftlich schwierigen Zei­ten neue Arbeitsplätze geschaffen werden. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, die Steuerreform mit einem Umfang von 3,2 Milliarden € wird zu einer spürbaren Entlastung führen. Mit einem Familienpaket und der Absetzbarkeit von Spenden ist sie eine Steuerreform, die bares Geld für die Menschen bedeutet, kurz, ein Familien- und ein Entlastungspaket, das den Familien ein 15. Monatsgehalt bringt.

Wir arbeiten für ein Impulspaket, das den Ausbau der alternativen Energien und der Wasserkraft vorantreiben wird und damit Investitionen auslöst, Arbeitsplätze sichert und der Wirtschaft wirklich hilft.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich kann die Damen und Herren der Opposi­tionsparteien nur einladen, mit uns in Zukunft wirklich zusammenzuarbeiten und uns zu unterstützen, wenn es darum geht, die Menschen zu entlasten, die Wirtschaft zu stär­ken und die Krise zu meistern. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

17.52


Präsident Fritz Neugebauer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Königshofer. Die Restredezeit Ihrer Fraktion beträgt 4 Minuten. – Bitte.

 


17.52.28

Abgeordneter DDr. Werner Königshofer (FPÖ): Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Kein Brüssler Apparatschik, kein EU-Bürokrat von Barroso ab­wärts, der nach Österreich kommt, wird müde zu betonen, in welchem Umfang dieses Österreich von der EU-Osterweiterung profitiert hat, weil seine Unternehmen in riesi­gem Ausmaß in den früheren Oststaaten investiert haben.

Dann schauen wir uns einmal an, meine Damen und Herren, in was denn investiert wurde und wer investiert hat: Wurde in Kraftwerke investiert, in Fabriken, in Hotels, in Infrastruktur, Straßen, Eisenbahnen? – In einem sehr geringen Ausmaß! Im Wesentli­chen, meine Damen und Herren, haben österreichische Kreditinstitute Ostbanken auf­gekauft, und das in einem gewaltigen Ausmaß. Über dieses Investment haben die ös­terreichischen Banken ein Obligo von fast 300 Milliarden € aufgebaut. Ich zähle da das


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Obligo der Bank Austria auch als österreichisches Obligo, denn wenn dieses schla­gend wird, werden in erster Linie die österreichischen Sparer der Bank Austria zur Kas­se gebeten und erst in weiterer Linie die italienischen Eigentümer. (Beifall bei der FPÖ.)

Meine Damen und Herren, aus diesem Grunde musste so wie in ganz Europa, wie auf der ganzen Welt auch in Österreich ein Bankensanierungspaket in der Größenordnung von rund 100 Milliarden € beschlossen werden, aber wir sagen, es kann nicht sein, dass die Banken diese Mittel bar wie Haftungen in Anspruch nehmen, um wieder in das internationale Casino zu gehen, um die Gelder womöglich bei der EZB zu veranla­gen, damit diese EZB wieder hergeht und mit diesem Geld südeuropäische Schrottin­vestitionen, Schrottanlagen und Schrottanleihen – griechische, spanische, italienische und so weiter – aufkauft, denn so wird derzeit umgeschichtet. Wir wollen, dass dieses Geld der österreichischen Realwirtschaft zugute kommt, dass dieses Geld hier in Ös­terreich eingesetzt wird, und dass die Banker, die über dieses Geld zu bestimmen ha­ben, in ihren Einkommen beschränkt werden. (Beifall bei der FPÖ.)

Aus diesem Grunde, meine Damen und Herren, stelle ich im Interesse Österreichs, sei­ner Bürger und seiner Volkswirtschaft im Namen der unterfertigten Abgeordneten fol­genden Antrag:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Königshofer, Weinzinger, Zanger und weiterer Abgeordneter be­treffend Reform des Bankenrettungspakets

Der Nationalrat möge beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, umgehend eine Regierungsvorlage zur Ände­rung des Bankenrettungspakets dem Nationalrat zuzuleiten, die unter anderem die fol­genden Punkte sicherstellt:

Vergabe von Staatskrediten für österreichische Banken nur unter der Voraussetzung einer verpflichtenden Bilanzkontrolle durch den Rechnungshof;

Verbot, Staatskredite zum Stopfen der Spekulationslöcher im Osten oder an anderen Spekulationsschauplätzen zu verwenden;

Zweckbindung der Staatskredite zur Stärkung des österreichischen Binnenmarktes und zur Erleichterung von Kreditvergaben in Österreich;

Deckelung der Managergehälter in Höhe des Einkommens des Bundeskanzlers;

Verlust des Abfertigungsanspruches für verantwortliche Bankmanager bei deren Rück­tritt aufgrund von Spekulationsversagen;

Aufteilung der 15 Milliarden € Staatskredite auf Banken (10 Milliarden €) und auf ein Staatsbürger-Steuerentlastungspaket (5 Milliarden €);

Übernahme von Eigentumsrechten an Banken durch den Staat“ – wie zum Beispiel in dem von mir gestellten Antrag, den Kauf der Cerberus-Anteile an der BAWAG durch die Republik Österreich sicherzustellen – „sowie Kontrolle solcher Banken durch staat­lich gestellte Aufsichtsräte.“

*****

Im Interesse von Volk und Heimat ersuche ich um Ihre Zustimmung, meine Damen und Herren.


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Ich möchte noch einen weiteren Entschließungsantrag einbringen, und zwar auf Bil­dung eines Solidaritätsfonds für die Opfer der Wirtschaftskrise. Es sind sehr viele Men­schen von dieser Wirtschaftskrise betroffen, die ein unheimliches Ausmaß erreicht hat, und deshalb stelle ich einen weiteren Antrag:

Entschließungsantrag

des Abgeordneten Jannach und weiterer Abgeordneter betreffend die Einrichtung eines Solidaritätsfonds für die Opfer der Wirtschaftskrise

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat unverzüglich eine Regie­rungsvorlage zuzuleiten, die – zur Bewältigung der Folgen der Wirtschaftskrise – die Einrichtung eines Solidaritätsfonds für Härtefälle zum Inhalt hat. Dieser Fonds soll aus angemessenen, verpflichtend abzuführenden Solidaritätsabgaben jener Personen, die in geschützten Bereichen tätig sind, gespeist werden.“

*****

Meine Damen und Herren, im Namen dieser Menschen ersuche ich Sie um Ihre Zu­stimmung. (Beifall bei der FPÖ.)

17.57


Präsident Fritz Neugebauer: Beide Anträge sind ausreichend unterstützt und stehen mit in Verhandlung.

Die Anträge haben folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten DDr. Königshofer, Weinzinger, Zanger und weiterer Abgeordneter betreffend Reform des Bankenrettungspakets

eingebracht zum Dringlichen Antrag betreffend BZÖ-Rettungspakt für Österreich als Soforthilfe für Menschen und Wirtschaft, statt rot-schwarzem Postenschacher und Misswirtschaft, in der 13. Sitzung des Nationalrates am 17. Februar 2009, XXIV.GP.

Als im Grunde problematisch hat sich herausgestellt, dass die heimischen Banken als maßgebliche Akteure an den Finanzmärkten in Osteuropa zentrale Spieler im Spekula­tionsskandal der letzten Zeit waren. Unter den dadurch mittlerweile eingetretenen Schwierigkeiten lassen sie dies jetzt die Realwirtschaft spüren, indem sie keine Kredite vergeben bzw. diese nicht in angemessener Höhe. Dies gefährdet eindeutig die organi­sche Funktion der Gesamtwirtschaft. Außerdem ist durch nichts zu rechtfertigen, dass die Masse der Bürger und KMUs unter der Gier führender Bank- und Fondsmanager und der Unfähigkeit der Bundesregierung leiden soll.

Als konkretes Beispiel kann die Causa Constantia Privatbank angeführt werden: Im vergangenen Herbst kam die Constantia Privatbank in Bedrängnis. Die Bank war im Zuge der Turbulenzen um Immofinanz und Immoeast in Schwierigkeiten geraten und musste von großen Banken des Landes, aufgrund ihrer Wichtigkeit als Depotbank und Eigentümerin der Maklerfirma CPB Immobilientreuhand, aufgefangen werden. Ur­sprünglich wollte die ehemalige Eigentümerin, Christine de Castelbajac, die Bank ver­kaufen. Diesbezügliche Pläne scheiterten jedoch.

Die fünf größten Banken Österreichs übernahmen die marode Constantia um einen „symbolischen Betrag“ und schossen der Bank 400 Millionen Euro zu, um sie liquide zu


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machen; die Republik haftet im Rahmen des Finanzmarktstabilitätsgesetzes dafür. Weitere 50 Millionen erhält die Privatbank von der Nationalbank, die sich zu 70 Prozent im Besitz der Republik Österreich befindet. Im Zuge der Verkaufsvorbereitungen wur­den die Vorstandsverträge von Karl Arco, Norbert Gertner und Karl Petricovics aufge­löst. Für die beiden Erstgenannten gab es neue Verträge mit kürzeren Laufzeiten. Karl Arco legte sein Vorstandsmandat mit Ende Jänner 2009 zurück. Aktuell leiten Andreas Grünbichler und Helmut Urban die Bank.

Gehälter, Gewinnbeteiligung und Abfertigung für die drei ehemaligen Vorstandsmitglie­der der Bank ergeben im Einzelnen für Karl Arco 6,5 Millionen Euro und für Norbert Gertner 4,5 Millionen Euro. Spitzenreiter ist Karl Petricovics mit etwa 8 Millionen Euro. Bei den Herren Arco und Gertner müssen noch Optionen auf Constantia-Privatbank-In­haberaktien hinzugezählt werden. Der Ertrag dieser Optionen liegt bei etwa 6 Millionen für Karl Arco und bei etwa 3,5 Millionen für Norbert Gertner, die allerdings in seinem Fall noch nicht ausbezahlt wurden.

Die heimischen Bankmanager bekommen weiter ihre Sonderzahlungen, obwohl sie rie­sige Verluste erwirtschaften und auf die Hilfe des österreichischen Staates angewiesen sind. Dabei war es gerade das Verhalten und Agieren dieser Banken-Elite, welches die jetzige Weltwirtschaftskrise durchaus mit verschuldet hat.

Das ist den österreichischen Bürgern nicht zuzumuten und wird von ihnen zu Recht nicht eingesehen. US-Präsident Obama: „Was die Menschen zu Recht ärgert, ist, Ver­sagen zu belohnen.“

Aus Sicht der FPÖ sind nicht nur die fraglichen Manager direkt zur Verantwortung zu ziehen (Entlassungen, Beschränkung der Gehälter, gegebenenfalls Regressforderun­gen), sondern es ist unter allen Umständen sicher zu stellen, dass der Liquiditätskreis­lauf uneingeschränkt aufrecht bleibt. Dies ist volkswirtschaftlich von höchster Wichtig­keit.

Wenn die heimischen privatwirtschaftlich organisierten Banken dies aus verschiedens­ten Gründen nicht leisten können und wollen, so hat die Bundesregierung das Funktio­nieren der Wirtschaft sicherzustellen. Der Staat kann und hat sich - wenn nötig - direkt an Banken zu beteiligen und diese dann über die Ausübung von Eigentumsrechten zu einer vernünftigen Kreditpolitik anzuhalten.

Die halbherzige Lösung durch die mögliche Bereitstellung von Partizipationskapital hat zur Folge, dass die Manager munter weiter ihre Spielchen treiben können und für ein­gegangene Risiken null Verantwortung tragen, im Zweifel springt „eh der Staat ein, oh­ne aber mitreden zu wollen“.

Eine völlige Sozialisierung der Verluste - und in guten Jahren eine völlige Privatisierung der Gewinne - ist nicht im Sinne eines freiheitlich demokratischen Staatsverständnis-ses. Die Banken haben sich für die zur Verfügung gestellten astronomischen Summen entsprechend zu verhalten.

Im Interesse Österreichs, seiner Bürger und seiner Volkswirtschaft stellen die unterfer­tigten Abgeordneten daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat möge beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, umgehend eine Regierungsvorlage zur Ände­rung des Bankenrettungspakets dem Nationalrat zuzuleiten, die unter anderem die fol­genden Punkte sicherstellt:

Vergabe von Staatskrediten für österreichische Banken nur unter der Voraussetzung einer verpflichtenden Bilanzkontrolle durch den Rechnungshof;


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Verbot, Staatskredite zum Stopfen der Spekulationslöcher im Osten oder an anderen Spekulationsschauplätzen zu verwenden;

Zweckbindung der Staatskredite zur Stärkung des österreichischen Binnenmarktes und zur Erleichterung von Kreditvergaben in Österreich;

Deckelung der Managergehälter in Höhe des Einkommens des Bundeskanzlers;

Verlust des Abfertigungsanspruches für verantwortliche Bankmanager bei deren Rück­tritt aufgrund von Spekulationsversagen;

Aufteilung der 15 Mrd. Euro Staatskredite auf Banken (10 Mrd. Euro) und auf ein Staatsbürger-Steuerentlastungspaket (5 Mrd. Euro );

Übernahme von Eigentumsrechten an Banken durch den Staat sowie Kontrolle solcher Banken durch staatlich gestellte Aufsichtsräte.“

*****

Entschließungsantrag

des Abgeordneten Jannach und weiterer Abgeordneter betreffend die Einrichtung eines Solidaritätsfonds für die Opfer der Wirtschaftskrise

eingebracht zum Dringlichen Antrag betreffend BZÖ-Rettungspakt für Österreich als Soforthilfe für Menschen und Wirtschaft, statt rot-schwarzem Postenschacher und Misswirtschaft, in der 13. Sitzung des Nationalrates am 17. Februar 2009, XXIV.GP.

Die Folgen der weltweiten Wirtschaftskrise sind in der österreichischen Realwirtschaft angekommen. Laut aktueller Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes OGM (vgl. profil 8/09 unter der Überschrift: „Vom Abwärtstrend bei BZÖ und Grünen profitieren nur ÖVP und FPÖ“) fürchtet fast jeder Dritte um seinen Arbeitsplatz oder den eines Verwandten; 42 % haben ihren Lebensstil bereits geändert, oder planen dies zu tun, und eine relative Mehrheit von 47 % meint, die Regierung tue nicht genug gegen das Wirtschaftstief.

Es muss davon ausgegangen werden, dass immer mehr Personen durch das soziale Netz nicht aufgefangen werden. Für solche Härtefälle muss daher bereits jetzt Vorsor­ge getroffen werden.

Andererseits erfreuen sich sehr viele Österreicher und Österreicherinnen, die in ge­schützten Bereichen wie z.B. dem öffentlichen Dienst, ausgegliederten Unternehmen oder der Politik und dem politiknahen Bereich tätig sind, weiterhin über automatisch steigende Gehälter und meist unkündbare Dienstverhältnisse. Vor dem Hintergrund einer sich dramatisch verschärfenden Wirtschaftslage erscheint eine solche systemim­manente Privilegierung zunehmend anachronistisch. Im Interesse einer sozial ausge­wogenen Bewältigung der Wirtschaftskrise ist daher ein Solidarbeitrag solcher Perso­nen angezeigt.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat unverzüglich eine Regie­rungsvorlage zuzuleiten, die – zur Bewältigung der Folgen der Wirtschaftskrise - die


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Einrichtung eines Solidaritätsfonds für Härtefälle zum Inhalt hat. Dieser Fonds soll aus angemessenen, verpflichtend abzuführenden Solidaritätsabgaben jener Personen, die in geschützten Bereichen tätig sind, gespeist werden.“

*****

17.58.01


Präsident Fritz Neugebauer: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Wir kommen nunmehr zur Abstimmung über den Selbständigen Antrag 438/A(E) der Abgeordneten Bucher, Kolleginnen und Kollegen betreffend BZÖ-Rettungspakt für Ös­terreich als Soforthilfe für Menschen und Wirtschaft statt rot-schwarzem Postenscha­cher und Misswirtschaft.

Jene Damen und Herren, die für diesen Antrag sind, bitte ich um ein Zeichen der Zu­stimmung. – Das ist die Minderheit und daher abgelehnt.

Wir kommen nunmehr zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeord­neten Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen betreffend Gehaltsbeschränkungen für Ma­nager staatsnaher Betriebe und Manager, deren Banken die Unterstützung des Bun­des in Anspruch nehmen.

Wer sich dafür ausspricht, den bitte ich um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist die Minderheit und daher abgelehnt.

Wir kommen nun zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Glawischnig-Piesczek, Kolleginnen und Kollegen betreffend Abschaffung Manager­privilegien.

Wer sich dafür ausspricht, den bitte ich um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist die Minderheit und daher abgelehnt.

Wir kommen nunmehr zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeord­neten Bucher, Kolleginnen und Kollegen betreffend Unterstützung der Ein-Mann-Unter­nehmen durch Einführung einer befristeten Beschäftigungsprämie.

Wer dem Antrag beitritt, den bitte ich um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist die Minderheit und daher abgelehnt.

Wir kommen nunmehr zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeord­neten Kopf, Dr. Cap, Kolleginnen und Kollegen betreffend Krise meistern – Wirtschaft stärken – Menschen helfen.

Wer diesen Antrag unterstützt, den bitte ich um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist die Mehrheit und somit angenommen. (E 10.)

Wir gelangen nunmehr zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abge­ordneten Ing. Hofer, Kolleginnen und Kollegen betreffend Schadenersatzforderungen gegen das Duo Ötsch/Michaelis.

Wer diesem Antrag beitritt, den bitte ich um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist die Minderheit und daher abgelehnt.

Wir kommen zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Glawischnig-Piesczek, Kolleginnen und Kollegen betreffend grünes Beschäfti­gungspaket.

Wer dafür ist, den bitte ich um ein Zeichen. – Das ist die Minderheit und daher abge­lehnt.

Weiters kommen wir zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeord­neten Petzner, Kolleginnen und Kollegen betreffend die sofortige Abstandnahme vom


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Projekt eines „Schubhaftzentrums“ in Leoben sowie von der Errichtung einer weiteren Erstaufnahmestelle „Süd“.

Wer diesem Antrag beitritt, den bitte ich um ein Zeichen. – Das ist die Minderheit und daher abgelehnt.

Wir kommen zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Weinzinger, Kolleginnen und Kollegen betreffend Ankurbelung der Binnennachfrage.

Wer diesen Antrag unterstützt, den bitte ich um ein Zeichen. – Das ist die Minderheit und daher abgelehnt.

Wir kommen zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Grosz, Kollegin und Kollegen betreffend den Erhalt der Inlands-Flugverbindungen.

Wer dem beitritt, den bitte ich um ein Zeichen. – Der Antrag findet keine Mehrheit und ist abgelehnt.

Wir kommen zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Bu­cher, Kolleginnen und Kollegen betreffend Aussetzung der Abfertigungszahlungen und sonstiger Zuwendungen an AUA-Ötsch bis zur Klärung des Bestehens von Schadener­satzforderungen und gesetzliche Bezugsbegrenzung für Manager in öffentlichen Unter­nehmen.

Wer dem zustimmt, den bitte ich um ein Zeichen. – Das ist die Minderheit und daher abgelehnt.

Wir kommen zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten DDr. Königshofer, Kolleginnen und Kollegen betreffend Reform des Bankenrettungs­pakets.

Wer dem beitritt, den bitte ich um ein Zeichen. – Der Antrag findet nicht die Mehrheit und ist abgelehnt.

Abschließend kommen wir zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Ab­geordneten Jannach, Kolleginnen und Kollegen betreffend die Einrichtung eines Soli­daritätsfonds für die Opfer der Wirtschaftskrise.

Wer dem beitritt, den bitte ich um ein Zeichen. – Der Antrag findet keine Mehrheit und ist abgelehnt.

18.02.03Kurze Debatte über die Anfragebeantwortung 220/AB

 


Präsident Fritz Neugebauer: Wir kommen nunmehr zur kurzen Debatte über die An­fragebeantwortung des Bundesministers für Gesundheit, Familie und Jugend mit der Ordnungszahl 220/AB.

Die erwähnte Anfragebeantwortung ist verteilt. Eine Verlesung durch den Schriftführer erübrigt sich.

Wir gehen in die Debatte ein.

Ich mache darauf aufmerksam, dass gemäß der Geschäftsordnung kein Redner länger als 5 Minuten sprechen darf, der Erstredner 10 Minuten. Stellungnahmen von Mitglie­dern der Bundesregierung sollen nicht länger als 10 Minuten dauern.

Ich darf den Antragsteller, Herrn Dr. Pirklhuber, der 10 Minuten Redezeit hat, an das Rednerpult bitten.

 


18.02.35

Abgeordneter Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber (Grüne): Herr Präsident! Sehr ge­ehrter Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Werte Damen und Herren auf


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der Galerie! Worum geht es in dieser Anfragebesprechung? – Es geht um einen Be­reich der Daseinsvorsorge, nämlich um die Sicherung gentechnikfreier Lebensmittel. Das ist nicht nur ein Wunsch der Bürgerinnen und Bürger, sondern ein wirklich ganz zentraler Bereich, der auch mit einer entsprechenden Sicherheits- und Risikoforschung abgesichert werden muss.

Herr Bundesminister Stöger, Sie sind noch nicht lange im Amt, und es sei Ihnen unbe­nommen, dass Sie in diesem Bereich vorher kaum Erfahrungen sammeln konnten und kaum politisch tätig waren. Aber es ist wirklich ein Gebot der Stunde, hinsichtlich dieser Frage aufzuwachen. Worum geht es? – Einerseits darum, dass die Europäische Kom­mission mit 10. Februar – also vor Kurzem, vor einigen Tagen – Österreich aufgefor­dert hat, sein Anbauverbot von Gentechnikmais der Sorte MON 810 aufzuheben.

Herr Bundesminister! Sie sind hier zuständig, und ich erinnere daran: Dieses Anbau­verbot besteht seit Juni 1999! Wir schreiben also das zehnte Jahr einer Erfolgsge­schichte des österreichischen Widerstands gegen eine Technologie im Agro-Bereich, nämlich eine Agro-Gentechnikrevolution, die Bauern wegrationalisiert, die Probleme mit der Umwelt produziert und die gleichzeitig Sicherheits- und Risikoaspekte beinhal­tet, die nach wie vor nicht umfassend erforscht sind. (Beifall bei den Grünen.)

Herr Bundesminister! Genau da ist auch Ihre Anfragebeantwortung aus meiner Sicht in einigen Punkten durchaus präzise, in anderen Punkten lässt sie jedoch jenes Engage­ment vermissen, das bisher in Ihrem Ressort durchaus gang und gäbe war.

Ich erinnere – zur Information aller hier Anwesenden – an das Procedere in diesem Kampf, dem wirklichen Kampf gegen Agro-Gentechnikkonzerne, die Europa erpressen wollen, hier seine strengen Lebensmittelstandards niederzubügeln. Schauen wir uns konkret an: Wie ist diese Geschichte gelaufen?

1999 haben wir das Importverbot für Gentechnikmais verordnet. Am 24. Juni 2005 wur­de durch die Kommission versucht, dieses aufzuheben. Es hat aber damals eine quali­fizierte Mehrheit im Umweltministerrat unser Verbot verteidigt. – Das war ein Erfolg im Juni 2005.

Die Kommission hat es ein weiteres Mal probiert. Im Dezember 2006 gab es im Um­weltministerrat wieder eine qualifizierte Mehrheit für die Beibehaltung des Importver­botes.

Sie wissen so wie ich, dass leider beim dritten Versuch die Kommission teilweise er­folgreich war. Im Oktober 2007 gab es nämlich keine qualifizierte Mehrheit mehr. Das heißt nicht, dass auf Europaebene eine Mehrheit auf diesen Einsatz in Österreich be­stand, sondern es gab keine qualifizierte Mehrheit zur Aufrechterhaltung des Verbots mehr. Daraufhin kam es zu einem Kompromiss, und der Kompromiss sah so aus, dass Österreich zwar den Import zulässt, aber den Anbau weiter verbietet. Diese Verord­nung vom 30. Mai 2008, Herr Bundesminister, wird jetzt von der EU-Kommission kriti­siert, und Sie werden aufgefordert, diese Verordnung aufzuheben.

Es besteht daher akuter Handlungsbedarf! Dies ist auch eine gute Gelegenheit, hier zu erfahren, welche Strategie Sie wählen werden und wie Sie vorgehen werden, um die­ses Anbauverbot weiter zu unterstützen, weiter zu verteidigen.

In der Anfragebeantwortung, meine Damen und Herren – das haben Sie sich vielleicht angeschaut –, werden Sie sehen, dass es österreichische Studien gab. Es war ja auch der Sinn unserer Bemühungen in den letzten Jahren, durchaus auf Basis wissenschaft­licher Untersuchungen, wissenschaftlicher Projekte zu klären: Wie weit besteht Hand­lungsbedarf? Welche Risiken gibt es in diesem Bereich? Und eine im November 2008 durchgeführte einzigartige Studie, nämlich eine Langzeitfütterungsstudie von Gentech­nikmais an Mäuse, konnte klar zeigen, dass hier Auswirkungen auf die Reproduktions-


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leistung, das heißt auf die Fruchtbarkeit der Tiere bestehen und gleichzeitig auch Ver­änderungen im Bereich der Aufnahme dieser Futtermittel im Darm. Das heißt, es wur­de erstmalig nachgewiesen, dass Gentechnik-Futtermittel ganz andere Wirkungen und Wechselwirkungen im Darm haben als konventionelle Pflanzen.

Sie werden sagen: Ja, mein Gott, wen interessiert das? Ein paar Wissenschafter!

Meine Damen und Herren, gerade dieser Sachverhalt aber wird seit einem Jahrzehnt von den Agro-Gentechnikkonzernen bestritten! Die US-Konzerne Monsanto, aber auch die europäischen, wie Bayer und Syngenta, gehen davon aus, dass es eine substan­zielle Äquivalenz gibt, dass diese Produkte gleich sind. Sie sind aber nicht gleich! Und diese Studie beweist das in einem Langzeitfütterungsversuch erstmalig. (Beifall bei den Grünen.)

Herr Bundesminister Stöger, Sie sind Gesundheitsminister und Sie sind darum auch die erste Stelle, der es obliegt, wenn es mögliche Gefahren für Tiere oder Menschen gibt, sowohl in Österreich als auch auf europäischer Ebene aktiv zu werden. Daher meine ganz konkrete Frage an Sie: Werden Sie auf die Kritik der EFSA an unserer Stu­die replizieren? Das ist nämlich ein ganz unglaublicher Punkt: dass diese Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde unsere kritischen Studien nicht anerkennt! Das müs­sen Sie sich vorstellen, was das bedeutet für Wissenschafterinnen und Wissenschaf­ter – das sind Herr Professor Zentek von der Veterinärmedizinischen Universität und Frau Dr. Velimirov, die seit Jahrzehnten in diesem Bereich Spezialistin ist, forscht, Er­gebnisse bringt. Diese hatten im Dezember 2008 ein Hearing vor der EFSA, der Euro­päischen Lebensmittelsicherheitsbehörde, und sind mit ein paar ganz billigen Argu­menten abgeblitzt!

Ich habe mir dieses Panel angeschaut, Herr Bundesminister. Das ist doch aus österrei­chischer Sicht unglaublich und seit Jahren ein Kritikpunkt! Meine Frage an Sie ist da­her: Haben Sie bereits – das wäre eine erste Herausforderung – eine entsprechende Replik an die EFSA vorbereitet? Werden Sie diese Replik auch Ihren Fachressortmi­nisterkollegInnen in Europa rechtzeitig kundtun?

Dann zu Österreich und den österreichischen Regelungen – und ich glaube, das ist einfach zwingend und notwendig, wenn wir an einer gentechnikfreien Lebensmittelpro­duktion in unserem Landehrlich weiterarbeiten wollen. Ich erinnere in diesem Zusam­menhang, werte Kolleginnen und Kollegen von SPÖ und ÖVP, auch an das Regie­rungsübereinkommen: Wenn Sie auf Seite 69 des Regierungsübereinkommens nach­lesen, dann steht dort klar, dass die Regierung auf EU-Ebene dafür eintritt, dass das Selbstbestimmungsrecht auf einen GVO-freien Anbau anerkannt wird. – Genau diese Fragestellung also, deren Lösung heute beziehungsweise in den nächsten Tagen an­steht, ist ein Teil des Regierungsübereinkommens!

Das ist aus unserer Sicht eine ganz zentrale Nagelprobe, wo das österreichische Par­lament, wenn Sie wollen, hinter Ihnen steht. Es gibt ja auch vom 8. Juli 2008, aus der letzten Gesetzgebungsperiode, einen gemeinsamen Fünf-Parteien-Entschließungsan­trag. Und – Sie erinnern sich – in diesem Fünf-Parteien-Entschließungsantrag hat sich das Parlament hinter eine Position gestellt, die genau diese Strategie verfolgt. Und Ihre Kollegin Kdolsky hat mir auch geantwortet, dass sie nach wie vor hinter dieser Position des Parlaments steht. Auch dazu möchte ich von Ihnen eine klare Antwort.

In der Anfragebeantwortung sagen Sie auch, dass Sie derzeit keine weiteren For­schungsprojekte vorhaben. Ich ersuche Sie dringend: Gehen Sie ab von dieser Posi­tion! Nehmen Sie das Geld in die Hand! – Für die Impfung gegen die Blauzungen­krankheit haben Sie für heuer fast 20 Millionen € vorgesehen, und für die Gentechnik-Risikoforschung nichts. Nutzen Sie das Budget dort, wo es wirklich um dringende Auf­gaben geht: in der Gentechnik-Vorsorgepolitik, in einer Politik für die Sicherheit der Le­bensmittel, für die Sicherheit der Konsumentinnen und Konsumenten!


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Eines ist mir natürlich auch klar, Herr Bundesminister: Es gibt einen enormen Koordi­nationsbedarf. Denn Sie müssen davon ausgehen: Am 2. März im Umweltministerrat wird diese Materie behandelt, und Sie haben bis 2. März noch etwa 20 Tage Zeit, um zu reagieren. Meine Frage an Sie: Was haben Sie bisher gemeinsam mit dem Kollegen Berlakovich – denn der sitzt dort im Umweltministerrat – unternommen, um Ihre Argu­mente abzustimmen? Welches Lobbying mit anderen Mitgliedstaaten, mit anderen Fachressortministern haben Sie bereits unternommen? Und welche Mitgliedstaaten ha­ben Sie bisher kontaktiert?

Aus unserer Sicht ist es notwendig, endlich eine koordinierte Vorsorge- und Sicherheits­politik im Bereich gentechnikfreier Lebensmittel zu beginnen. Wir diskutieren schon lange, Kollege Maier, und du wirst ja hoffentlich nachher hier auch einen Impuls setzen und auch klarlegen, was die Regierung vorhat. Ich erwarte mir aber von Ihnen, Herr Minister, die Antwort auf diese Frage, nämlich dass Sie uns präzise sagen: Welche Schritte werden Sie setzen, was werden Sie unternehmen, damit der Anschlag der EU-Kommission auf die gentechnikfreie österreichische Landwirtschaft verhindert werden kann, erfolgreich verhindert werden kann? – Danke schön. (Beifall bei den Grünen.)

18.13


Präsident Fritz Neugebauer: Als Nächster gelangt Herr Bundesminister Stöger zu Wort. Ihre Redezeit soll 10 Minuten nicht überschreiten. – Bitte.

 


18.13.05

Bundesminister für Gesundheit Alois Stöger, dipl.: Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Ich bin sehr froh, hier diese Anfrage auch mündlich beantworten zu können, weil es mir die Möglichkeit eröffnet, auch mei­ne persönliche Position dazu darzustellen.

Gentechnik-Risikoforschung zu initiieren und zu fördern ist einer der großen Schwer­punkte meines Ressorts. Die Position Österreichs ist auch meine ganz persönliche, und die ist völlig klar: Kein Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen in Öster­reich, soweit das irgendwie möglich ist! – Wissenschaftliche Grundlagenarbeiten sind hiefür das Rückgrat. Und ich denke, das kommt in meiner Anfragebeantwortung auch klar zum Ausdruck.

Glücklicherweise herrscht hier auch ein breiter Konsens unter den fünf Parlamentspar­teien. Wir alle hier wenden uns gegen die Forcierung der Gentechnik auf Österreichs Feldern. Diese gemeinsame Position, dieser Schulterschluss manifestiert sich auch in einem entsprechenden Fünf-Parteien-Antrag vom Sommer 2008, den das Hohe Haus hier auch einstimmig beschlossen hat.

Mit der in der Anfrage der Grünen erwähnten Fütterungsstudie betrat Österreich Neu­land. Mehrgenerationenstudien dieser Art sind neues Terrain. Der Ansatz, die Risiko­folgen beim Einsatz gentechnisch veränderter Futtermittel über mehrere Generationen zu untersuchen, wurde von Österreich in die EU-Diskussion überhaupt erst einge­bracht. Diese Studie galt der Methodenfindung, aber auch der Untermauerung der ös­terreichischen Anbauverbote, die am 2. März erneut zur Abstimmung im Umweltminis­terrat anstehen.

Bedauerlicherweise – da haben Sie recht – wurden wir mit dem Ansinnen, die wichtigs­ten Ergebnisse dieser Studie in die europäische Diskussion einzubringen, bei der EFSA nicht ausreichend gehört. Die Argumente Österreichs wurden von dieser Seite ignoriert. Aus diesem Grund wurden von uns umgehend alle Mitgliedsländer der Euro­päischen Union über diese unfaire Behandlung, auch wissenschaftlich unfaire Behand­lung vonseiten der Europäischen Ernährungssicherheitsagentur sowie über die Ergeb­nisse der Studie informiert. Es wird von unserer Seite in jedem Fall an diesem Ansatz weitergearbeitet. Sofern es der budgetäre Rahmen zulässt, wird schon bald eine Fol­gestudie in Auftrag gegeben werden.


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Sehr geehrte Damen und Herren, ein für Österreich besonders wichtiger Termin ist, wie bereits erwähnt, der nächste Europäische Rat der Umweltminister am 2. März. Nach dem derzeitigen Stand droht bei diesem Rat das in Österreich bestehende An­bauverbot für zwei GVO-Maissorten zu fallen. Zweimal wurde bereits über diese Ver­bote abgestimmt und konnte eine Aufhebung bisher verhindert werden. Befremdlich sind hier auch der Zeitpunkt und die Geschwindigkeit, mit der die Europäische Kom­mission einen Entwurf zur Aufhebung der heimischen Anbauverbote erarbeitet hat: Kei­ne zwei Tage nach dem Besuch der österreichischen Delegation bei der EFSA lag de­ren Stellungnahme oder Grundaussage – keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnis­se – bereits vor. Die haben sich mit der österreichischen Position viel zu wenig ausein­andergesetzt.

Wir haben unsere Verwunderung darüber in Brüssel klar dargelegt und auch die ande­ren Mitgliedstaaten eingebunden. Während die Neuevaluierung der GVO-Maissorten für eine EU-weite Zulassung noch läuft und die EFSA dazu weitere Unterlagen ange­fordert hat, wurde das österreichische Verbot als nicht zulässig befunden. Dass die EFSA hier mit zweierlei Maß zu messen scheint, hat Österreich in einem Brief an die Kommission kritisiert.

Das zuständige Bundesministerium für Gesundheit hat zur Abwendung der Aufhebung der Anbauverbote sofort reagiert. Ich habe mich als zuständiger Minister an die Ständi­ge Vertretung gewandt, um die anderen Mitgliedsländer von der Wichtigkeit unseres Anliegens, die österreichischen Anbauverbote in der derzeitigen Form beizubehalten, zu überzeugen. Ein entsprechender Brief ging bereits am Freitag an alle Ständigen Vertretungen in Brüssel. Gleichzeitig haben Umweltminister Berlakovich und ich einen gemeinsamen Brief an alle Umweltminister der Union verfasst, in dem wir unsere Posi­tion sehr klar zum Ausdruck bringen. Dieser Brief ging bereits gestern Nachmittag per Fax an alle Umweltminister, rechtzeitig auch vor der Probeabstimmung am kommen­den Freitag.

Wir haben auch, ausgehend auch von den Initiativen in Frankreich, eine gemeinsame Erklärung, einen Brief vorbereitet, koordiniert von Frankreich, Ungarn, Griechenland, die ebenfalls solche Anbauverbote haben, und uns. Dieser Brief wird von Frankreich vorbereitet und auch von mir mitunterzeichnet.

Es wird nun darum gehen, die anderen Mitgliedsländer als Partner für unsere Anliegen zu gewinnen. Derzeit bilden lediglich vier Mitgliedsländer eine sichere Achse gegen den Anbau von GVOs: Frankreich, Ungarn, Griechenland und Österreich. Vor dem Umweltministerrat am 2. März müssen wir eine Reihe weiterer Länder, insbesondere Deutschland, Spanien, Schweden, Italien, Rumänien, Bulgarien, Estland und Belgien von unserer Position überzeugen, denn eines ist klar: Niemand in Österreich will den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen.

In diesem Sinn darf ich alle hier bitten, mit uns gemeinsam in der Europäischen Union zu kämpfen. Wir brauchen hier einen Schulterschluss gegen die Europäische Kommis­sion und die Interessen einiger weniger Saatgut-Multis. – Ich danke für Ihre Aufmerk­samkeit. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

18.19


Präsident Fritz Neugebauer: Ich danke dem Herrn Bundesminister.

Alle weiteren Debattenredner haben ein Zeitlimit von 5 Minuten.

Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Johann Maier. – Bitte.

 


18.20.14

Abgeordneter Mag. Johann Maier (SPÖ): Herr Präsident! Hohes Haus! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Kompliment, Herr Bundesminister, für diese Darstellung


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 121

und für die Darstellung der von Ihrem Ministerium und der von Ihnen ergriffenen Maß­nahmen!

Herr Bundesminister Alois Stöger hat nicht nur den Grünen und Wolfgang Pirklhuber eine bestechende Anfragebeantwortung geliefert – ich muss das mit aller Deutlichkeit festhalten –, sondern er hat darin auch dargelegt, welche Maßnahmen nach der An­kündigung der Kommission durch ihn bereits ergriffen worden sind. (Zwischenruf des Abg. Öllinger.) Ich möchte die Gelegenheit wahrnehmen, mich bei ihm, aber auch bei seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die diese Maßnahmen im Sinne des gemein­samen, österreichischen Konsenses vorbereitet haben, recht herzlich bedanken. (Bei­fall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

Kollege Pirklhuber, ich habe mich wirklich gefragt, was diese Anfragebesprechung soll. – Anfragebesprechungen sind, das wissen wir, im Grunde genommen ein scharfes Instrument der Opposition (Abg. Öllinger: Na bitte!); wir haben ja erlebt, auch ich als Oppositionsabgeordneter, dass Anfragen nicht ordentlich beantwortet worden sind. Da­her verstehe ich es überhaupt nicht, heute hier eine Anfragebesprechung – nämlich mit der Unterstellung, es würden im Ressort nicht die entsprechenden Maßnahmen getrof­fen – durchzuführen. (Abg. Dr. Pirklhuber: Ich habe Fragen gestellt! Da haben Sie nicht zugehört!)

Hohes Haus! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wer sich diese Anfragebeant­wortung im Detail durchliest, kennt die klare österreichische Position: Im Regierungs­übereinkommen von SPÖ und ÖVP findet man, Kollege Pirklhuber, an drei Stellen das Bekenntnis dazu, dass Österreich weiterhin für Gentechnikfreiheit eintritt, für Wahlfrei­heit eintritt und eine Auspflanzung von GVOs grundsätzlich ablehnt. Sie finden dies im Kapitel Landwirtschaft, Sie finden dies im Kapitel Konsumentenschutz und Sie finden im Kapitel Forschung ein klares Bekenntnis zur Risikoforschung. – Ich meine daher, dass diese Bundesregierung den Auftrag aus der letzten Legislaturperiode mitgenom­men hat und hier gemeinsam für ein Ziel kämpft, nämlich den Anbau von GVOs in Ös­terreich weiterhin zu verhindern.

Bundesminister Alois Stöger hat seine Maßnahmen dargestellt, Maßnahmen, die er ge­meinsam mit anderen Mitgliedstaaten bereits ergriffen hat. Er hat aber auch erklärt, dass es nun davon abhängt, Mitstreiter zu gewinnen, die bereit sind, sich eben gegen die geplanten Maßnahmen der Kommission zu wehren.

Hohes Haus! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Erlauben Sie mir, in diesem Zusammenhang auf ein besonderes Problem hinzuweisen, nämlich auf die immer noch ungelöste Frage des Nebeneinanders von Gentechnik und konventioneller Landwirt­schaft.

Wir haben hier in diesem Haus immer eine klare Position vertreten und gesagt, Regeln zur Koexistenz können nicht national, sondern müssen auf EU-Ebene geschaffen wer­den. (Zwischenruf des Abg. Grillitsch.) Es gibt, und das ist für mich der Anlass, darauf einzugehen, eine Entscheidung aus Deutschland, die ich äußerst bedenklich finde: Ein Imker aus Kitzingen hatte gegen das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebens­mittelsicherheit geklagt, das ein Versuchsfeld in direkter Nachbarschaft seiner 14 Bie­nenvölker genehmigt hatte. Der Imker befürchtete, dass seine Tiere Pollen des Gen­maises, der keine Zulassung als Lebensmittel besitzt, sammeln und damit ihren Honig verunreinigen könnten. – Die Braunschweiger Richter haben diese Unterlassungsklage abgelehnt.

Hohes Haus! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir müssen wieder gemein­sam mit anderen europäischen Ländern auf europäischer Ebene das Projekt diskutie­ren, dass Fragen der Koexistenz, Fragen des Nebeneinanders von Gentechnik und konventioneller Landwirtschaft mit den entsprechenden zivilrechtlichen Haftungsbe­stimmungen auf europäischer Ebene gelöst werden.


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Abschließend noch einmal: Herr Bundesminister, herzlichen Dank für Ihre wirklich um­fassende und für Österreich notwendige Darstellung. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Pendl: Bravo, „Jacky“! Hervorragend!)

18.25


Präsident Fritz Neugebauer: Zu Wort gelangt Frau Kollegin Höllerer. – Bitte.

 


18.25.24

Abgeordnete Anna Höllerer (ÖVP): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminis­ter! Meine Vorredner haben bereits aufgezeigt, dass es im Regierungsübereinkommen Stellen gibt, wo man darauf hinweist, wie wichtig es für Österreich ist, dass die gen­technikfreie Landwirtschaft auch zukünftig garantiert ist, sodass die Lebensmittelpro­duktion in Österreich gentechnikfrei stattfinden kann.

Kollege Pirklhuber hat aufgezeigt, dass der Fünf-Parteien-Entschließungsantrag vom 6. Juni 2008 Vertreter aller Fraktionen auf den Weg, den auch wirklich alle entspre­chend unterstützen, mitgenommen hat, nämlich dass Österreich im Bereich der Land­wirtschaft und der Lebensmittelproduktion auch weiterhin gentechnikfrei agieren kön­nen muss.

Diese politische Verantwortung ist in diesem Hohen Haus allen bewusst, vor allem aus dem Grund, weil die Menschen in Österreich die Grüne Gentechnik nach wie vor ab­lehnen und ihr negativ gegenüberstehen. Diese politische Verantwortung ist uns auch deswegen bewusst, weil auf EU-Ebene laufend Zulassungsanträge für GV-Konstrukte eintreffen, weil die Gentechnikfrage auf EU-Ebene Verbündete braucht und es äußerst schwierig ist, solche Verbündete zu finden, weil der ganze Bereich der Koexistenz nicht geregelt ist, weil auch die Haftungsfragen auf europäischer Ebene nicht geklärt sind und weil, wie ebenfalls bereits angesprochen, Anfang März der Abstimmungsvorgang im Umweltrat stattfinden wird, wo es darum geht, dass das Anbauverbot, das Öster­reich über zwei gentechnikveränderte Maislinien verhängt hat, aufgehoben werden soll.

Betreffend die Importverbote von GVO-Konstrukten hat Österreich immer eine ganz eindeutige Meinung gehabt: Es wurden die Mängel und Schwächen in der Risikoab­schätzung und natürlich auch die damit verbundenen Umwelt- und Gesundheitsrisiken aufgezeigt. Allerdings ist es uns bisher nicht gelungen, es klar und deutlich genug zu machen, dass diese bedenklichen Umweltaspekte auch vor der Zulassung von GVO-Konstrukten in die Betrachtungen hineingenommen und berücksichtigt werden sollten.

Natürlich gibt es im Rahmen der Auftrags- und Sicherheitsforschung von österreichi­scher Seite her im Auftrag des Gesundheitsministeriums mit Unterstützung des Land­wirtschafts- und Umweltministeriums eine ganze Reihe von Studien, und eine davon, die heute angesprochen wurde, diese neue Studie der Veterinärmedizinischen Univer­sität und des Forschungsinstituts für biologischen Landbau, beweist eindeutig, dass die österreichische Skepsis, die diesen Maislinien und vor allem der Marktzulassung dieser Maislinien entgegengebracht wurde, wirklich begründet war und dass diese Multigene­rationsstudie, die erstellt wurde, ein ganz neues Feld eröffnet.

Natürlich ist es auch für uns verwunderlich, dass von Seiten der EFSA die Unterstüt­zung, die wir eigentlich erwartet hätten, nicht gekommen ist, aber Sie haben bereits vom Herrn Bundesminister gehört, welche Wege begangen werden und dass man da­rauf drängt, auch die Unterstützung anderer Staaten zu gewinnen, damit man diese wissenschaftlichen Erkenntnisse zukünftig, wenn es darum geht, die Zulassung von gentechnisch veränderten Konstrukten in die Wege zu leiten, mit einbindet, sodass die­se Methode sozusagen hochqualitativer wissenschaftlicher Standard werden könnte.

Die Ergebnisse, die aus dieser Studie hervorgegangen sind, haben alle aufgerüttelt, das erste Mal ist es zu solch einer Langzeitverfütterung von GVO-Konstrukten gekom­men. Da die Reproduktionsleistungen der Versuchstiere beeinträchtigt wurden, muss


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man natürlich daran festhalten und das weiter verfolgen. Ich bin auch überzeugt davon, dass der Herr Bundesminister für Gesundheit, Alois Stöger, und natürlich auch der Herr Bundesminister für Umwelt und Landwirtschaft, Nikolaus Berlakovich, diesen Weg gut und konsequent verfolgen werden!

Es ist eine Sisyphusarbeit, das wissen wir – sonst hätte das alles nicht so lange ge­dauert. Das Problem der Grünen Gentechnik ist schon oft aufgezeigt worden, aber ich denke, wir sind mittlerweile mit neuen Erkenntnissen auf einem neuen Weg – und die­ser Weg, der von Österreich aufgezeigt wurde, ist der richtige. Jetzt geht es darum, auch andere Nationalstaaten ins Boot zu holen, und ich denke, da sind wir gut aufge­stellt und gut koordiniert.

Daher: Wir sind auf dem richtigen Weg für die österreichischen Bürgerinnen und Bür­ger. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

18.30


Präsident Fritz Neugebauer: Zu Wort gelangt Herr Kollege Dipl.-Ing. Deimek. – Bitte.

 


18.30.47

Abgeordneter Dipl.-Ing. Gerhard Deimek (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren auf den Zuschauerrän­gen! Die Anfrage, die wir heute hier behandeln, vor allem auch die Antwort darauf, gibt einen wirklich vielfältigen Einblick in die Geschehnisse rund um die GVOs – oder sa­gen wir ganz allgemein: in die Grüne Gentechnik.

Fangen wir einmal an mit einem Gutachten des Ministeriums. Es ist gut, dass der Mi­nister eine solche wissenschaftliche Arbeit in Auftrag gibt, allerdings: Die vielzitierte EFSA macht selbst keine eigenen Gutachten und anerkennt grundsätzlich nur Gutach­ten von jenen Firmen, die diese Produkte auch erzeugen. – Ist das objektiv? Das nen­nen Sie Objektivität? – Wenn das unter den Konsumentenschutz fiele, wäre das Ganze schon lange abgedreht.

Die Antwort des Bundesministers für Gesundheit auf die Frage 2 zeigt ja, worum es im Detail geht. Die Frage war, mit welchem Ziel diese Studie erstellt wurde, und der Herr Bundesminister hat darauf folgendermaßen geantwortet: Es gehe nicht um eine Risiko­bewertung des Produkts nach den Vorgaben des Guidance Documents zur Risikobe­wertung, sondern um eine Studie im Rahmen der Risikoforschung – also genau das, was die EFSA ganz offensichtlich möchte –, wobei da wissenschaftliches Neuland be­treten werde. – Das heißt, wir bewegen uns im Bereich der Grundlagenforschung. An­nehmen wird diese Studie – der Herr Minister hat das ja schon gesagt – die EFSA aber nicht.

Sozusagen gescheiter sind da die Tiere, nämlich die, die in diesen ganzen Studien die­se Futtermittel vorgesetzt bekommen, da diese damit teilweise zwangsernährt wer­den; von selbst würden die das nämlich keinesfalls zu sich nehmen.

Die Importverbote sind schon aufgehoben worden; deshalb können auch bei uns jähr­lich 600 000 Tonnen genbehandeltes Soja verfüttert werden. Und jetzt, wenige Monate nach der Aufhebung des Importverbotes, sollen bei uns auch noch die Anbauverbote fallen – und das Ganze mit dem wackeligen „Argument“, das alles sei nicht wissen­schaftlich untermauert.

Daher meine Frage: Ist man in den dafür zuständigen Ministerien nicht willens oder nicht in der Lage, dagegen besser aufzutreten? – Im Fall von Herrn Bundesminister Stöger muss ich aber sagen, das glaube ich eher nicht, sondern meine vielmehr, dass in der EFSA, ja in der ganzen Organisation der EU eigentlich nur eine Konzerndikta­tur vorherrscht. Darüber sollte man auch einmal nachdenken! (Beifall bei der FPÖ.)


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Die ÖVP hat ja etliche Landwirtschaftsminister und auch Gesundheitsminister gestellt – ich nenne in diesem Zusammenhang nur die Namen Pröll, Rauch-Kallat oder Kdol­sky –, aber es ist auf diesem Gebiete leider überhaupt nichts geschehen. Jetzt plant Herr Bundesminister Berlakovich mit Minister Stöger eine gemeinsame Allianz mit Frankreich, Griechenland und Ungarn. – Ist ja schön, aber das hätte bitte schon etwas früher geschehen können. Das ist mir abgegangen zu Zeiten verschiedener ÖVP-Mi­nister. Dass das nicht geschehen ist, wundert mich jedoch gar nicht, denn wenn der damalige Landwirtschaftsminister Pröll und die dafür zuständige EU-Kommissarin Fischer-Boel dazu gesagt haben, das sei nicht eine Frage des Ob, sondern eine Frage des Wie, kann man daraus deren ganze Grundhaltung erkennen. (Beifall bei der FPÖ.)

Wir diskutieren hier herinnen diese Thematik – und draußen schaffen EU und EFSA bereits Realitäten, denn während wir noch über Mehrgenerationen-Studien nachden­ken, die vielleicht Monate, ja Jahre dauern, wird in Brüssel – und das innerhalb kürzes­ter Zeit – das Ganze gesetzlich fixiert; und wir sind dann daran gebunden. Das funktio­niert, wie bereits erwähnt, mit der qualifizierten Mehrheit – und wenn eine solche nicht zustande kommt, dann zieht die EU-Kommission die Entscheidungsgewalt an sich.

Hier herinnen spricht dann vielleicht wieder ein Landwirtschafts-Beschwichtigungshof­rat, der uns erzählt, dass das alles ohnehin nichts mache. – Jeder Hinterhofgärtner kann dann aber diese gentechnisch veränderten Organismen anbauen. Da stelle ich schon die Frage, warum man in Österreich bei dieser Systematik – noch dazu bei einer funktionierenden Struktur mit einer funktionierenden Eigenversorgung – der Agrarin­dustrie geradezu in die Hände spielt, noch dazu, wo – das sage ich hier auch ganz klar – die Wahlfreiheit des Konsumenten eindeutig eingeschränkt ist, denn als Konsu­ment kann man anhand der daraus folgenden Tierprodukte nicht mehr erkennen, wo mit gentechnisch veränderten Mitteln gefüttert wurde beziehungsweise wo das nicht der Fall war.

Das kommt mir ein bisschen so vor wie bei den Wertpapierberatern, und zwar bei den weniger seriösen, die jedem, der lesen und schreiben kann, ein Papier unter die Nase halten und sagen: Das bringt 25 Prozent Ertrag und: null Risiko!

Die Firmen Monsanto und Bayer haben ganz sicherlich den Ertrag – und das Risiko hat leider die Bevölkerung; und das Ganze funktioniert nur in dem System, das eine Machtpolitik dieser Konzerne zulässt. Da will ich erst gar nicht von Compliance re­den – und ich möchte gar nicht wissen, was da alles an Strömen fließt und schmiert. (Präsident Neugebauer gibt das Glockenzeichen.)

In diesem Zusammenhang aber und abschließend: Diese unverschämte Machtpolitik gehört möglichst rasch beseitigt! – Ich wundere mich da aber auch über Aussagen sei­tens der Grünen, die auf der einen Seite von „Anschlägen“ auf die Menschheit spre­chen, sich auf der anderen Seite jedoch, mit einem echten Gesinnungsslalom, zu einem „kritischen Ja“ zum Lissabon-Vertrag, der die ganze Situation keinesfalls besser macht, bekennen. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

18.36


Präsident Fritz Neugebauer: Als Nächster gelangt Kollege Huber zu Wort. – Bitte.

 


18.36.31

Abgeordneter Gerhard Huber (BZÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Minister! Hohes Haus! Es geht nicht nur um den Import und den Anbau von gentechnisch verän­derten GVOs, sondern auch darum – und da sollten, wie ich meine, alle fünf Parteien zusammenstehen –, die Bevölkerung Österreichs davor zu beschützen, denn bereits heute sind 95 Prozent aller in Österreich verfütterten Kraftfutter gentechnisch verän­dert.


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Alleine 600 000 Tonnen gentechnisch veränderten Sojas werden von Raiffeisen impor­tiert. Gentechnisch verändertes Soja kommt direkt aus Amerika und wird in Öster­reich ... (Zwischenruf des Abg. Grillitsch. – Abg. Bucher: Das Land wird von Raiffei­sen regiert!) – Das ist die Wahrheit, Kollege GrilIitsch! (Beifall beim BZÖ.) Da müssen wir die österreichische Bauern schützen! Eine Umfrage hat ergeben, dass die österrei­chischen Landwirte solche Futtermittel aber überhaupt nicht wollen – und es gibt heute Alternativen, sodass man auf gentechnisch verändertes Soja verzichten könnte.

Dazu nur einige wenige Zahlen: 60 000 Tonnen gentechnisch veränderten Sojas wer­den in Österreich an Milchkühe verfüttert, 50 000 Tonnen an die Mastrinder; der Rest bei der Geflügel- und Schweinehaltung, ja sogar in der Fischzucht wird das verfüttert! Werte Damen und Herren, auch Fisch ist bereits gentechnisch verändert und gelangt so natürlich auch in andere Nahrungsmittel! – Da sollten doch alle zusammenstehen; das müssen wir sofort verbieten, das gehört abgestellt! (Beifall beim BZÖ sowie bei Ab­geordneten der FPÖ.)

Am 6. Juni 2008 hat es diesbezüglich einen gemeinsamen Antrag aller fünf Parteien gegeben. Meiner Meinung nach ist das aber viel zu wenig. Liebe Kollegen von den Grünen, ich verstehe auch nicht, dass ihr darüber nicht einmal redet, denn: Das ist doch ein großes Problem, dass in Österreich der Konsument nicht weiß, dass er gen­technisch veränderte Nahrungsmittel auf den Teller bekommt.

Das muss man sich vor Augen führen: Die österreichischen Landwirte halten zirka 12 Millionen Hühner, 3,3 Millionen Schweine, zirka 2 Millionen Rinder und zirka 300 000 Schafe – und: 95 Prozent davon werden mit gentechnisch verändertem Kraft­futter gefüttert, das zu 90 Prozent aus dem Raiffeisen-Lagerhaus beziehungsweise an­deren Raiffeisen-Töchtern kommt!

Jährlich werden in Österreich 470 000 Tonnen Schweinefleisch produziert, 225 000 Tonnen Rindfleisch, 109 000 Tonnen Geflügel, 1,4 Milliarden Eier und 3,4 Mil­liarden Liter Rohmilch. (Zwischenruf des Abg. Krainer.) – Dazu komme ich gleich, lie­ber Kollege Krainer! (Abg. Krainer: ... dagegen gestimmt, dass ...!) – Das kommt alles noch, lieber Kollege Krainer! Bitte, die Ruhe zu bewahren! Übrigens: Die Krawatte passt auch; nicht nervös werden.

Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch eines durchschnittlichen Österreichers beträgt 65,3 kg Fleisch, davon 40 kg Schweinefleisch, 12,3 kg Rindfleisch, zirka 11 kg Geflügel und zirka 110 kg Milch. Und der durchschnittliche Österreicher verzehrt 221 Eier pro Jahr. Bitte erklären Sie das dem Konsumenten: 90 Prozent davon wurde mit gentech­nisch verändertem Kraftfutter (Ruf bei der SPÖ: Bucher hat auch dagegen gestimmt!), mit gentechnisch verändertem Kraftfutter gefüttert. Erklären Sie das dem Konsumen­ten! (Beifall beim BZÖ.)

Aber ich kann Ihnen sagen, warum das so ist! – Weil der größte ... (Zwischenruf des Abg. Krainer.)

 


Präsident Fritz Neugebauer (das Glockenzeichen gebend): Kollege Krainer, bitte!

 


Abgeordneter Gerhard Huber (fortsetzend): Heute gibt es Alternativen. Wir könnten das sofort abstellen. Kurzfristig gibt es auch genügend gentechnikfreien Sojaschrott aus Südamerika. Das wissen Sie ganz genau. Darauf kann zurückgegriffen werden, denn es gehört in Österreich der Anbau von Bohnen, Erbsen und Vollfettsojabohnen gefördert, damit wir das umgehen können. Schützen Sie unsere Landwirte vor dieser Raiffeisenpolitik! Und wir müssen auch die Bevölkerung vor dieser Gentechnikpolitik schützen. (Beifall beim BZÖ.)

Das BZÖ fordert ein sofortiges Importverbot von gentechnisch verändertem Soja! (Bei­fall beim BZÖ. – Abg. Krainer: Herr Dolinschek hat damals auch dagegen gestimmt!)

18.41



Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 126

Präsident Fritz Neugebauer: Zu Wort gemeldet ist Frau Kollegin Mag. Lunacek. – Bitte.

 


18.41.40

Abgeordnete Mag. Ulrike Lunacek (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Da­men und Herren! Zu den Ausführungen meines Vorredners muss ich noch kurz sagen: Herr Kollege Huber, die Dinge, die Sie erwähnt haben, sind alle wichtig und notwendig. Dazu gibt es von den Grünen schon lange Anträge. Aber ich glaube, Sie haben die po­litische Brisanz der jetzigen Situation nicht verstanden und auch nicht das, was in 20 Tagen im Rat passieren wird. Um das geht es uns heute, und deswegen auch diese Anfragebesprechung. (Beifall bei den Grünen. – Zwischenruf des Abg. Scheibner.)

Zu den Ausführungen des Herrn Kollegen Deimek von der FPÖ: Ich war schon etwas erstaunt, als Sie am Schluss dann uns Grüne dafür kritisierten, dass wir für den Lissa­bon-Vertrag eintreten. Ich glaube, Sie haben auch nicht verstanden, was in diesem Lis­sabon-Vertrag drinnen ist. (Zwischenruf des Abg. Scheibner sowie Zwischenrufe bei der FPÖ.)

Wissen Sie, dass es dort auch um verstärkte Demokratie in der EU und um mehr Rechte fürs Europaparlament geht? Und haben Sie vielleicht schon einmal gehört, dass genau dieses Europaparlament gerade in der Gentechnikfrage auch ein Verbün­deter bei der Durchsetzung Ihrer Anliegen, unserer und dieser österreichischen Anlie­gen ist? Also hören Sie auf, die Dinge da zu vermischen! Der Lissabon-Vertrag würde genau das Europaparlament auch stärken und würde dazu beitragen, dass Anliegen wie gentechnikfreie Regionen innerhalb der Europäischen Union tatsächlich auch stär­ker verankert werden. Also lassen Sie diese Polemik zum Lissabon-Vertrag! Das nützt überhaupt nichts. (Beifall bei den Grünen.)

Aber zurück zum Thema. Zuerst einmal an den Herrn Minister Stöger: Ich bin erfreut, dass Sie anscheinend tatsächlich einige Dinge in den letzten Tagen getan haben, Brie­fe an die EFSA, an die Kommission, an die Vertreter in Brüssel, an die Umweltminister. Das halte ich für einen wichtigen und guten Schritt.

Was mir noch fehlt: Was tun Sie jetzt noch, außer Briefe zu schreiben und zu informie­ren? Herr Vizekanzler Pröll hat auf Grund des Debakels der österreichischen Banken eine sehr öffentlichkeitswirksame, in der EU wahrscheinlich nicht so effektive Reise durch zahlreiche Länder gemacht, um klar zu machen, dass man die Unterstützung braucht, um die österreichischen Banken zu retten. Haben Sie vielleicht schon daran gedacht, eine ähnliche Besuchsreise zu machen in die Länder, in denen die Bevölke­rung auch keine gentechnikverseuchten Nahrungsmittel will, in die Länder, in denen es starke Zivilgesellschaftsorganisationen gibt und Umweltminister, die Sie ja unterstützen wollen bei diesem Anliegen gemeinsam mit Ihrem Kollegen Berlakovich? Haben Sie schon daran gedacht, das zu tun? Es wäre ein Gebot der Stunde, vor diesem 2. März tatsächlich auch so eine Besuchsreise zu machen in Länder, wo Sie Unterstützung aus der Bevölkerung bekommen. Dann wären Ihre Briefe, die Sie jetzt geschrieben haben, glaubwürdig. (Beifall bei den Grünen.) Ohne das bleibt es bei einer guten Initiative, aber das ist zu wenig. Also: Haben Sie vor, diese Reisen zu machen?

Und ein Zweites: Stellen Sie uns diese Briefe zur Verfügung? Ich würde sehr darum er­suchen, dass Sie sowohl den Abgeordneten diese Briefe, die Sie geschrieben haben, zur Verfügung stellen, aber sie auch auf der Website des Ministeriums veröffentlichen, damit auch die breite Öffentlichkeit Zugang zu diesen Schreiben hat und sie auch für ihr Lobbying, gerade Umwelt-NGOs und so weiter, verwenden kann, auch in anderen Staaten. (Bundesminister Stöger nickt.) Ich denke, das kann mehr Druck erzeugen. Und ich nehme Ihr Kopfnicken so wahr, dass Sie tatsächlich auch den Abgeordneten die Briefe zur Verfügung stellen und die Briefe auch auf der Website veröffentlichen werden. Ich hoffe, Sie werden das tatsächlich tun. (Beifall bei den Grünen.)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 127

Aber noch zur Anfrage: Herr Minister, was mich schon etwas gewundert hat, war, dass Sie bei der Antwort auf Frage 3 festgestellt haben, dass die Studienergebnisse zwar Hinweise auf mögliche Veränderungen der Reproduktionsleistung geben, dass aller­dings die Voraussetzungen, welche eine Marktrücknahme rechtfertigen würden, derzeit nicht gegeben sind.

Ich habe da schon ein bisschen den Eindruck, da wird eine Studie in Auftrag gegeben, dann gibt es Ergebnisse, die tatsächlich besorgniserregend sind, und dann sagen Sie: Na ja. Ich habe den Eindruck, Sie bekommen Angst vor der eigenen Courage und ge­hen in die Knie, denn Sie haben nämlich auf die nächste Frage gesagt, zuerst in der Anfragebeantwortung, es sind derzeit keine weiteren diesbezüglichen Forschungs­aufträge geplant. Gleichzeitig haben Sie aber jetzt gesagt, Sie haben sehr wohl vor, daran weiter zu arbeiten, wenn das Budget es zulässt.

Herr Minister, ist Ihnen jetzt die Frage der gentechnikfreien Regionen in Österreich und im übrigen Europa so wichtig, dass Sie auch dem Herrn Finanzminister sagen werden, diese Studien werden fortgeführt? Wenn allerdings der liebe Finanzminister sagt: Nein, leider, wir müssen sparen, das geht nicht!, ist Ihnen das dann nicht wichtig? Das ist die Gretchenfrage, Herr Minister: Werden Sie diese Fragen weiterhin stellen? Werden Sie das Budget für weitere Studien sozusagen erkämpfen?

Und ein Letztes: Werden Sie gegenüber der EFSA auch noch stärker vorantreiben, dass auch die Kriterien geändert werden? Es kann nicht angehen, dass eine europäi­sche Agentur von der Gentechniklobby massiv beeinflusst ist und dass man nicht ge­meinsam hier von Seiten der Umweltminister und von Seiten anderer klären kann, dass diese Kriterien geändert sind, damit nationale Studien auch tatsächlich anerkannt wer­den. Darum geht dieser Kampf, um diese gentechnikfreien Regionen. Das ist auch Ihr Auftrag. Das ist auch die europäische Herausforderung, denn österreichische, ja alle europäischen Bürgerinnen und Bürger haben ein Recht auf gesunde Lebensmittel. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

18.47


Präsident Fritz Neugebauer: Die Debatte ist geschlossen.

18.47.30Einlauf

 


Präsident Fritz Neugebauer: Ich gebe noch bekannt, dass in der heutigen Sitzung die Selbständigen Anträge 438/A bis 462/A eingebracht wurden.

Ferner sind die Anfragen 903/J bis 907/J eingelangt.

*****

Die nächste Sitzung des Nationalrates ist für Donnerstag, den 26. Februar 2009, 9 Uhr, in Aussicht genommen und wird auf schriftlichem Wege einberufen.

Diese Sitzung ist geschlossen.

Schluss der Sitzung: 18.48 Uhr

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