Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll60. Sitzung / Seite 223

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Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Zu einer Stellungnahme hat sich Herr Bundesminis­ter Stöger zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


19.16.25

Bundesminister für Gesundheit Alois Stöger, diplômé: Herr Präsident! Hohes Haus! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich habe zu Beginn meiner Tätigkeit als Ge­sundheitsminister gesagt, dass mir das Thema Ernährung ganz besonders wichtig ist, und zwar erstens deshalb, weil man mit kleinen Maßnahmen, die kostengünstig sind, auch viele gesundheitspolitische Maßnahmen setzen kann.

Ich habe in meiner Tätigkeit schon einige Maßnahmen gesetzt. Ich erinnere an die Re­duzierung der Transfettsäuren oder daran, dass ich die Position Österreichs in der EU im Umgang mit der Lebensmittelkennzeichnung geändert habe. Es geht mir um eine ver­pflichtende Nährwertkennzeichnung bei allen Lebensmitteln.

Es geht darum, auch die Datenbasis zu Lebensmitteln zu verbessern. Ich erinnere da­ran, dass wir den Österreichischen Ernährungsbericht, den noch meine Vorgängerin be­auftragt hat, herausgegeben haben. Es geht auch darum, dass wir einen neuen Ernäh­rungsbericht für 2012 in Auftrag gegeben haben.

Es geht darum, dass man das richtige Essen von Anfang an lernt, bei Kleinkindern schon tätig ist. Es geht darum, sich damit auseinanderzusetzen, wie Werbung bei Kin­dern wirkt. Wir haben auch hier einen Auftrag erteilt, um darüber nachzudenken, ob Wer­beeinschränkungen wichtig sind.

Es geht auch um Unterstützung von anderen Ministerien. Es geht darum, dass wir ge­rade, was die Ernährungsaufklärung und Ernährungsbildung betrifft, aktiv sind. Wir wol­len die Gastronomie einbinden – es ist schon der Bereich der Gemeinschaftsver­pflegung angesprochen worden –, und wir haben die Ernährungspyramide vorgestellt. Diese Ernährungspyramide soll sicherstellen, dass wir einfache Signale haben, was wir essen können, was gut ist. Das soll einfach dargestellt werden, damit auch klar wird, wie wir die Ernährung verbessern und umstellen können.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich brauche Sie! Sie sind Menschen, die Vertrauen in der Bevölkerung haben. Denken Sie selber nach, wo Sie Ihre Ernährung verbessern können! Und ich bin zutiefst davon überzeugt, auch in diesem Haus kann man etwas tun. Ich brauche Ihre Mitarbeit in den Organisationen, in denen Sie tätig sind. Wie funktioniert denn die richtige Ernährung? Halten Sie das auch selber immer ein? Und da wissen Sie, wie schwierig das ist.

Ich bin mir auch bewusst, der Nationale Aktionsplan Ernährung ist eine große Aufgabe. Wir müssen uns dieser großen Aufgabe aber stellen.

Es ist kritisiert worden – und nicht zu Unrecht –, zur Ernährung gehört auch Bewegung. Das weiß ich und das will ich auch umsetzen. Ich erinnere daran, morgen gibt es eine große Tagung des Fonds Gesundes Österreich zum Thema Bewegung. Wir wollen die Bewegung mit einbeziehen. Das ist aber so zentral und so wichtig, und damit wir auch die Sportvereinigungen ansprechen und dieses Thema gut aufarbeiten, werden wir pa­rallel zum Aktionsplan Ernährung auch mit Aktionen im Bereich der Bewegung tätig sein.

Beides ist wichtig, und es geht darum, Verhalten zu verändern. Es geht aber ganz zen­tral auch darum, die Verhältnisse zu verändern. Welche Bedingungen finden Kinder vor, um in ihrer Schule zur richtigen Ernährung zu kommen? Welche Informationen fin­den Mütter vor, um ihre Kinder richtig zu ernähren? Es wäre auch gut, wenn die Väter davon eine Ahnung hätten. Ich denke, dass es heute notwendig ist, dass man auch die entsprechenden Informationen bekommt, denn jeder muss sich selber versorgen, sel­ber verpflegen.

 


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