Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll146. Sitzung / Seite 77

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sie! Wir diskriminieren sie, indem wir sagen: Unter einer gewissen Quote wird kein Mann mehr eingestellt, nur noch Frauen. Ist das nicht Diskriminierung? Ist das keine Diskriminierung? (Zwischenrufe bei den Grünen.)

Jetzt frage ich Sie: Was kann ein Mann dafür, wenn er heute diskriminiert wird, dass die Frauen Jahrtausende unterdrückt wurden? Was kann er dafür? Warum müssen wir heute Männer schlechter behandeln, nur weil Frauen jahrtausendelang diskriminiert wur­den?

Deshalb: Hören Sie auf mit dieser Quotendebatte! Hören Sie damit auf, die Männer zu diskriminieren! Wir haben in Österreich kein Problem mit der Gleichberechtigung, das haben wir nicht. Na, schauen Sie sich um! Schauen Sie sich dort um, wo es um Leis­tung geht. Schauen Sie in die Chefetagen, dort gibt es genug Frauen, die es geschafft haben, und es gibt auch genug Frauen, die ordentlich Geld verdienen. (Abg. Mag. Schatz: Sagen Sie auch etwas zur Einkommensschere?)

Entscheidend ist: Die Statistik, die Sie immer zurate ziehen, berücksichtigt ein paar Punkte nicht. Erstens: Frauen arbeiten öfter in Teilzeit, weil sie nun einmal Kinder be­kommen. Das wollen Sie hoffentlich nicht ändern. – Das ist das Erste.

Zweitens: Frauen arbeiten in Bereichen, in denen weniger gezahlt wird – Textil, Einzel­handel und so weiter. Wenn die Frauen dort überproportional vertreten sind, dann ist in der Statistik, keine Frage, ein Ungleichgewicht da! Aber wir müssen jetzt nicht mit Ge­walt eine Quote einführen.

Oder schauen Sie einmal auf eine Baustelle: Dort gibt es praktisch keine Frauen. Wol­len Sie die Unternehmen verpflichten, Frauen als Maurerinnen, als Eisenbiegerinnen oder sonst etwas einzusetzen? Wollen Sie sie verpflichten? – Natürlich gibt es verein­zelt Frauen, die das machen wollen. Das ist auch gut so. Aber brauchen wir hier einen Zwang? (Abg. Mag. Schatz: Intelligenztest für Parlamentarier!) Brauchen wir eine ver­pflichtende Quote? – Ich sage: Nein!

Deshalb: Hören Sie damit auf! Letztlich: Hören Sie auf mit der Diskriminierung von Män­nern, und damit löst sich das Diskriminierungsproblem der Frau von selbst. Es gibt näm­lich keine Diskriminierung mehr, zumindest nicht mehr in unserer Generation! Es mag sein, dass die ältere Generation hier noch einige Vorbehalte hat; das mag sein, aber die sterben aus. Die sterben aus, und was nachkommt, macht keinen Unterschied. Auch ich in meinem Betrieb mache keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen. Ich mache sehr wohl einen Unterschied zwischen Leistung und Leistungsbereitschaft. Da mache ich einen großen Unterschied, aber nicht zwischen Männern und Frauen.

Das dazu, und das ist auch schon die Überleitung – die Diskussion, die hier von der Frau Minister angezettelt wurde, zeigt ja eines ganz deutlich: Man will ablenken! Man will ablenken von den tatsächlichen Problemen dieses Landes. Unser Land hat ganz andere Probleme als irgendwelche verpflichtenden Frauenquoten auf Wahllisten oder in sonstigen Bereichen.

Wir haben ein Riesenproblem damit, dass diese Regierung nicht bereit ist, die Proble­me, die wir in diesem Land haben, anzugehen. Das ist das Problem, das wir haben. Wenn Sie jetzt mit diesem Paket daherkommen, mit diesem Stabilisierungspaket: In Wirklichkeit ist es ein Stillstandspaket! Es ist ein Paket, das den Status quo fort­schreibt, ganz leicht an kleinen Schrauben dreht, um ein bisschen Geld von den Steu­erzahlern hereinzuholen – und dieses Geld fließt eins zu eins nach Griechenland ab. Das ist ja schon weg! Aber das wissen nur die wenigsten.

Die wenigsten wissen, dass dieses Belastungspaket, das wir hier geschnürt haben, eins zu eins nach Griechenland abgeflossen ist. Das Geld ist schon weg. Wir haben hintennach für das viele Geld, das auf Nimmerwiedersehen nach Griechenland geflos-


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