Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll185. Sitzung / Seite 180

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Wenn Sie dann sagen, Kollegin Schwentner und auch Kollegin Schenk, Sie verstünden nicht, warum die Frau Minister oder die Regierungsparteien Ihrem Antrag zustimmten, obwohl sie selbst einen entsprechenden Pilotversuch gestartet haben – na, das ist ganz einfach! Ich würde da einen Vergleich mit dem Tierreich ziehen: Das ist Futterneid. Hie die Opposition, dort das Ministerium: Das Ministerium muss Erfolge brin­gen, dagegen sind Sie einfach machtlos, liebe Frau Kollegin!

Da ja kurzerhand die Weihnachtszeit kommt, würde ich sowohl der Frau Minister als auch den Kolleginnen von der grünen Fraktion ein Buch besonders ans Herz legen. Dieses Buch spricht über die Abrechnung mit dem Allmachts-Feminismus, es spricht von der Falle des Feminismus. Kennen Sie es? – Nein. Dieses Buch wurde von keiner Rechten geschrieben, dieses Buch wurde von Christine Bauer-Jelinek geschrieben, einer ehemaligen Achtundsechzigerin. Ich denke mir, dieses Buch „Der falsche Feind. Schuld sind nicht die Männer“ sollten Sie sich zu Gemüte führen. (Abg. Marek: Aber dieses Buch ist Schrott, Frau Kollegin!)

Als Abschlusssatz möchte ich noch hinzufügen: Ich bin sehr froh, meine sehr geehrten Damen und Herren, dass ich Mitglied der Freiheitlichen Partei Österreichs bin, denn die Freiheitliche Partei Österreichs schätzt den Wert der Frauen und lässt die Frau Frau sein! (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenrufe bei SPÖ und ÖVP.)

18.01


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Korun. – Bitte.

 


18.01.45

Abgeordnete Mag. Alev Korun (Grüne): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bun­desministerin! Verehrte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren auf der Galerie! Wenn es nicht so lustig und so sehr zum Lachen wäre, wäre es eigentlich traurig. Aber ich möchte Ihnen in einem Punkt danken, sehr geehrte Frau Kollegin Winter, nämlich dafür, dass Sie uns wieder einmal sozusagen ein „Gusto­stückerl“ – um ein Wort, das Sie verwendet haben, aufzugreifen – serviert haben für das, was meiner Ansicht nach so viele Menschen an der Politik inzwischen frustriert: dieses Wadlbeißerische, diese Versuche, mit irgendwelchen kruden Argu­men­ten dagegen zu sein und Vorschläge, die von anderen kommen – unabhängig davon, was sie genau beinhalten, unabhängig davon, ob man sie verstanden hat –, lächerlich zu machen, lauter rhetorische Fragen zu stellen und diese dann gleich selbst zu beantworten! Ich glaube, so ein Theater haben unsere Bürger und Bürgerinnen nicht verdient. (Beifall bei den Grünen sowie der Abg. Mag. Wurm. – Zwischenruf der Abg. Gartelgruber.)

So etwas hat die Politik auch nicht verdient, denn wir wurden hoffentlich alle gewählt, um ernsthafte Probleme anzugehen. Jede Fraktion, jeder Abgeordnete macht konkrete Vorschläge, die muss man nicht mögen, die kann man, darf man ablehnen. Das passiert auch laufend. Aber so bestrebt zu sein, etwas in den Dreck zu ziehen, etwas lächerlich zu machen, was ein Anliegen ist, was hoffentlich uns allen ein Anliegen sein sollte, nämlich gelebte Chancengleichheit für alle Menschen in der Gesellschaft, das ist einfach unnötig – um es so zu formulieren. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Dr. Hübner: ... nicht einfach sagen, man zieht es in den Dreck!)

Wenn wir jetzt konkret zum Inhalt des Antrags kommen: Unser Antrag geht von der Tatsache aus, dass wir alle, wie wir hier sitzen – und auch der Rest unserer Gesellschaft –, uns eine Gesellschaft wünschen, wo niemand benachteiligt wird, wo alle nach ihren Fähigkeiten, nach ihren Ausbildungen, nach dem, was sie können, beurteilt werden, aber nicht daran gemessen werden, ob sie behindert sind oder nicht,


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite