1778/J XXV. GP
Eingelangt am 13.06.2014
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind
möglich.
ANFRAGE
der Abgeordneten Josef A. Riemer
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Gesundheit
betreffend Turmfalken in Wien
Der häufigste Greifvogel in Wien ist der Turmfalke. Wien ist auch die Stadt mit der höchsten Dichte an Turmfalkenbrutpaaren im gesamten europäischen Raum. Laut der Biologin des Department für Naturschutzbiologie, Vegetations- und Landschaftsökologie der Universität Wien, Mag. Petra Sumasgutner, bauen Turmfalken selbst keine Nester, sondern nutzen Felsnischen oder verlassene Krähennester. Die Hauptnahrungsquelle für Turmfalken sind Feldmäuse. Feldmäuse sind jedoch nachtaktiv, verstecken sich in Gebäuden und sind deswegen für Turmfalken nicht erreichbar. Als Alternative verzehren die Greifvögel, laut Sumasgutner, Insekten wie Schwimmkäfer und Heupferde, welche im Stadtgebiet nicht typisch sind. Die untypische Ernährung hat für den Nachwuchs negative Folgen. Jungtiere haben schlechtere Überlebenschancen; da es nicht genug Beutetiere gibt, um den Nachwuchs durchzufüttern.
Der Bruterfolg in der Stadt ist deutlich geringer, da die Vögel die Qualität des Lebensraum überschätzen, meint Mag. Sumasgutner. Die zentrale Lage der Nistplätze entpuppe sich also als ökologische Falle für die Vögel. Nistkästen für Turmfalken in der Nähe von Parks und Grünflächen anzubringen, wäre der Lösungsvorschlag von Mag. Sumasgutner.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Gesundheit folgende
Anfrage