Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll37. Sitzung / Seite 61

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Immerhin ist der ORF, bei all den Für und Wider, die hier diskutiert werden – man kann dem, was einzelne Redner hier gesagt haben, viel abgewinnen; man muss das auch kritisch hinterleuchten –, doch ein zentraler Partner der österreichischen Filmwirtschaft. Seit über 33 Jahren werden Film- und Fernsehproduktionen vom ORF finanziell unter­stützt. Und die Bilanz ist doch eine sehr beachtliche, denn in diesen 33 Jahren wurden da rund 150 Millionen € investiert und sage und schreibe rund 600 Filmproduktionen fi­nanziell unterstützt. Trotz Sparzwängen ist es dem ORF gelungen, diese finanzielle Unterstützung seit Bestehen dieses Film-/Fernseh-Abkommens zu verfünffachen. Das ist beachtlich, und dafür muss man den ORF wirklich loben.

Pro Jahr werden rund 30 bis 40 derartige Filmprojekte seitens des ORF ermöglicht, und der ORF bietet auch eine Verbreitungsplattform. So hatte der Film „Der Bockerer“ über eine Million Zuseher und der Film „Die Fälscher“ an die 950 000 Zuseher. Dies zeigt, dass der ORF nicht nur hinsichtlich der finanziellen Unterstützung für den Film wichtig ist, sondern auch für die Verbreitung von Filmen, durchaus auch zeithistorisch kritischer Filme. Und 100 Prozent der Mittel dieses Abkommens fließen in österreichi­sche Filmproduktionen. Ich halte das für sinnvoll.

Es wurde erwähnt, warum es notwendig war, dieses Abkommen zu verlängern: weil es eben 2013 ausgelaufen wäre. Ziel muss es sein, dass die finanziellen Mittel auch für die kommenden Jahre gesichert sind. Wichtig ist, dass die österreichischen Filme­macher, die Regisseure, die Filmwirtschaft eine Perspektive bekommen und sozusa­gen nicht verdorren. Die haben ja schon einen Hilferuf gestartet, weil da natürlich auch Arbeitsplätze, österreichische Arbeitsplätze dranhängen, was man bei all der Kreativi­tät, die notwendig und begrüßenswert ist, auch erwähnen muss.

Es war wichtig, dass der Filmstandort Österreich eine Unterstützung erhält. Bundesmi­nister Mitterlehner hat ein Filmfördermodell entwickelt, wo man sieht, dass die Zahl der Projekte, die hier unterstützt werden, gesteigert und auch die Inlandswertschöpfung er­höht wird. Die Zahlen sind sehr erfreulich, und das zeigt auch, dass der Filmstandort Österreich eine Perspektive hat, dass wir eine Filmproduktionswirtschaft brauchen, dass wir Künstler unterstützen wollen, die ihre Kreativität hier einbringen. Daher wer­den wir zustimmen. – Herzlichen Dank. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

11.49


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Hakel. – Bitte.

 


11.49.47

Abgeordnete Elisabeth Hakel (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Wir haben es schon gehört: Wir können auf den österreichischen Film stolz sein! Wir be­kommen Preise in Cannes, Berlin und Hollywood. Filmfestivals wie die Diagonale, die Viennale oder Crossing Europe in Linz sind weit über die österreichischen Grenzen hi­naus bekannt und etabliert.

Viele der erfolgreichen Kinofilme, Fernsehfilme und Dokumentationen könnten ohne fi­nanzielle Unterstützung des ORF gar nicht produziert werden, denn ein Großteil der Filmförderungen kann nämlich nur dann abgeholt werden, wenn es auch eine klare Zu­sage vonseiten des ORF gibt, diese mitzufinanzieren.

Dies ist auch im Sinne des öffentlich-rechtlichen Auftrages, den der ORF zu erfüllen hat. § 4 Abs. 1 lautet wie folgt:

„Der Österreichische Rundfunk hat durch die Gesamtheit seiner gemäß § 3 verbreite­ten Programme und Angebote zu sorgen für“ – und dann unter Punkt 6 –

„die angemessene Berücksichtigung und Förderung der österreichischen künstleri­schen und kreativen Produktion“.

 


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