Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll51. Sitzung / Seite 157

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Natürlich wäre unserer Meinung nach auch ein richtiger Schritt ein Schritt in Richtung Schulautonomie. Das ist ein Schritt, ein wichtiger, ein sehr wichtiger, aber in Wahrheit muss dieses Schulsystem vom Kindergarten an, der die erste Bildungseinrichtung ist, bis zumindest zur Sekundarstufe 1 oder bis zum Ende der Sekundarstufe 1 völlig neu gedacht werden. Das ist die einzige Möglichkeit, die wir haben, um zu verhindern, dass Jahr für Jahr 8 000 Schülerinnen und Schüler die Pflichtschule verlassen und nicht sinn­erfassend lesen können, um zu verhindern, dass große Unternehmen keine Lehrlinge bekommen, weil diese nicht über die Grundkompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen verfügen, um zu verhindern, dass so viele junge Menschen den direkten Weg zum AMS gehen. Und anstatt hier endlich dagegen vorzugehen, kleben wir ein Pflaster drauf – wieder ein kleines Pflaster. Das geht nicht mehr so weiter, und das wissen Sie!

Und wenn hier nicht endlich eine Bildungswende kommt ... (Abg. Mayer: Sondern?) – Ja, dann schauen Sie zumindest einmal in das Programm der IV! Sie werden auch darin Punkte finden, die sehr gut sind. Auch wir finden nicht alles darin gut, aber die Programme liegen am Tisch, die Modelle liegen am Tisch. Fahren Sie nach Schweden, fahren Sie nach Dänemark! Ich weiß, Sie fahren jetzt in die Niederlande: Schauen Sie es sich an!

Es braucht einen gesamthaften Ansatz – und zwar aller Parteien – zu einer echten Bildungswende. Es ist nicht mehr möglich, Pflaster auf diese Wunden zu kleben. (Abg. Mayer: Sie schauen immer auf die falsche Seite, merken Sie das?) – Na ja, so ganz auf die falsche Seite schaue ich auch nicht. Es ist richtig, dass ich mehr auf diese Seite schauen müsste (die Rednerin schaut in Richtung ÖVP), da haben Sie vollkommen recht, aber auch die Gesamtschule allein ist nicht die Lösung. (Zwischenruf der Abg. Königsberger-Ludwig.)

Jetzt schaue ich wieder in die andere Richtung, denn in Wahrheit wissen wir, dass diese Neue Mittelschule – vielleicht auch, weil es nach wie vor diese Zweiteilung gibt – völlig gescheitert ist. Natürlich muss ich vor allem auf diese Seite schauen (die Rednerin schaut wieder in Richtung ÖVP – Abg. Rädler: Überhaupt nicht!), aber ich muss auf beide Seiten schauen, weil Sie seit Jahren hier in der Verantwortung sind und nichts weitergebracht haben, ganz ehrlich. Das ist das Thema! (Abg. Wöginger: Du kannst hinschauen, wo du willst! Wir haben da kein Problem damit!)

Und so machen wir eine 15a-Vereinbarung für diesen Bereich der Erwach­senen­bildung, wir machen eine Gratis-Nachhilfe in Wien und kleben dort ein Pflaster auf die Wunde. Das ist doch unerträglich!

Gestehen Sie doch ein, dass Sie gescheitert sind mit dieser Politik, und zwar absolut gescheitert! Und lesen Sie die sechs Seiten in der „Zeit“, und schämen Sie sich! – Danke. (Beifall bei NEOS und Team Stronach. – Abg. Wöginger: Rückstand in Betätigung! – Zwischenruf des Abg. Rädler.)

16.21


Präsidentin Doris Bures: Als Nächste ist Frau Abgeordnete Holzinger zu Wort gemeldet. 2 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


16.21.53

Abgeordnete Daniela Holzinger, BA (SPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Be­sucherInnen auf der Galerie! Geschätzte Bürgerinnen und Bürger, die via Fernsehen oder Internet dabei sind! Sehr geehrte KollegInnen! Mit den im vorliegenden Bericht des Unterrichtsausschusses dargestellten Schritten über die Förderung der genannten Basisbildungsmaßnahmen sowie über die Förderung zum Nachholen des Pflichtschul­abschlusses treten wir einer Herausforderung entgegen, vor der die österreichische


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