Stellungnahme zum FMedRÄG 2015

 

Paradigmen-Wechsel oder legistische Anpassung

 

Laut geltendem FMedG ist die FMed eine Therapie für körperliche Defekte, die natürliche Fortpflanzung verhindern. Mit dem FMedRÄG würde sie Kinderwunschprogramm, vor allem für homosexuelle Paare

(in Österreich ca.2% der Bevölkerung) auf Kosten der Kinder und der Frauen (s.u.).

Der Entwurf ist als Folge eines VfGH-Urteils entstanden, das die Unzulässigkeit von Fremdsamenspende in-vivo (Insemination) für Lesben als Diskriminierung wertet: diese existiert jedoch nicht, weil ein homosexuelles Paar von Natur aus nicht fortpflanzungsfähig und daher eben nicht gleich einem heterosexuellen Paar ist!

Eine mögliche Anpassung des FMedG, um dem VfGH-Urteil Genüge zu tun ohne das Therapie-Prinzip aufzugeben, wäre:

§ 2.(1) Eine medizinisch unterstützte Fortpflanzung ist nur in einer Ehe zulässig. (statt wie bisher „…Ehe oder Lebensgemeinschaft von Personen verschiedenen Geschlechts“).

In Deutschland hat das Bundessozialgericht entschieden, der Gesetzgeber habe das Recht, die Finanzierung künstlicher Befruchtung auf verheiratete Paare zu beschränken.

Eine andere mögliche Anpassung wäre einfach ein gänzliches Verbot der Fremdsamenspende in-vivo.

Das VfGH-Urteil verlangt keineswegs eine Öffnung der Fremdsamenspende oder der Eizellspende für die in-vitro Fertilisation (IVF)!  Das wäre die Öffnung der „Büchse der Pandora“ für die Fortpflanzungsindustrie.

 

Liberalisierung der IVF gegen Kinder-Rechte und Kindeswohl  

 

Kein Kind, schon gar kein Jugendlicher, will das Produkt von fremden Ei- und/oder Samen-Zellen sein ! 

Es gibt kein „Recht auf ein Kind“, weder für homo- noch für hetero-sexuelle Paare, jedoch ein natürliches und UN-Konventions-Recht des Kindes auf Mutter und Vater, das durch die Liberalisierung der IVF

geschädigt würde.  Die Kinderpsychologie zeigt daß Kinder sich am besten entwickeln, wenn sie mit Mutter und Vater aufwachsen.

IVF-Kinder weisen eine höhere Fehlbildungsrate auf als natürlich gezeugte Kinder.

 

Eizellspende schafft Risken für Frauen

 

Den Frauen wird unredlich suggeriert, sie könnten mit der Eizellspende „ihr eigenes leibliches Kind“ haben – in Wirklichkeit müssen sie jedoch eine Eizelle mit fremden Genen, d.h. ein Kind von einer fremden genetischen Mutter austragen, mit möglichen psychischen Belastungen !

Junge Frauen die ihre Eizellen spenden tragen die Risken (z.B. Ovarial-Karzinom) einer starken Hormon-Stimulation. Außerdem können sie unter den Druck der finanziellen Interessen der FMed geraten.

Generell kommt es nach IVF zu mehr Fehl-, Früh- und Tot-Geburten. Die „baby-take-home-rate“ beträgt nur ca. 15 %.  

 

Präimplantationsdiagnostik (PID) führt nicht zu Therapie sondern Selektion

 

Die Methoden der PID haben inhärent die Tendenz möglichst viele Embryonen zu erzeugen und die „besten“ zur Implantation auszuwählen. Es gibt keine Möglichkeit zur Therapie von genetisch

nicht entsprechenden Embryonen sondern nur die Selektion, was ethisch abzulehnen ist:  jeder Embryo ist ein Mensch im frühen Entwicklungsstadium !

Die versuchten Beschränkungen der PID halten nicht, wie die Entwicklung in anderen Ländern zeigt, wo immer mehr Indikationen zugelassen werden.   

 

 

Wien, 29.11.2014    Dr. Peter Angelberger,  Förderer der Österr. Lebensbewegung