231/AE
des Abgeordneten Thomas Barmüller
und weitere Abgeordnete
betreffend Entwicklung und Abstimmung der Lehrberufe im Umweltbereich
Weder die Regierungserklärung noch das Koalitionsübereinkommen 1996
stellen Maßnahmen zur Entwicklung der Berufsausbildung im Bereich der
Umwelttechnik in Aussicht.
lm Kapitel Beschäftigungs- und Standortsicherung des Koalitionsüber-
einkommen werden auch unter dem Punkt ,,Qualifikation" keinerlei lnitativen im
Bereich umweltspezifischer Ausbildungen genannt.
lm Umweltkapitel wird gefordert: ''Die Umweltpolitik an der Schwelle zum
nächsten Jahrtausend muß im Sinne einer ökologischen Strukturoffensive
gestaltet werden, wobei auf höchstmögliche beschäftigungspolitische Effekte
zu achten ist.'' Der Regierungschef, der Umweltpolitik in seiner Regierungs-
erklärung überhaupt nur unter dem Gesichtspunkt der Beschäftigung
betrachtet, nennt als umweltpolitische Handlungsfelder allerdings lediglich
staatliche Ausgaben für Wasserbauvorhaben, die Sanierung von Altlasten
sowie Verkehrsinfrastrukturinvestitionen.
Damit setzen die Zielsetzungen des Jahres 1996 den Weg des Arbeitsüber-
einkommen aus dem Jahr 1995 fort. Bereits damals waren keine lnitativen zur
Entwicklung und Forcierung von Umweltberufen vorgesehen.
Neben verbesserungswürdigen Rahmenbedingungen, die zuwenig Nachfrage
nach Umweltberufen schaffen, ist auch die Marktgerechtheit der Ausbildung zu
hinterfragen.
Die unterzeichneten Abgeordneten steIlen daher folgenden
EntschIießungsantrag:
Der Nationalrat wolle beschließen:
''Die Bundesregierung wird ersucht, die Anforderungsprofile der Lehrberufe im
Umweltbereich gemeinsam mit Vertretern der Wirtschaft aus dem Bereich
Umwelttechnologie zu evaluieren und inhaltlich in Sinne tatsächlicher unter-
nehmensspezifischer Bedürfnisse auf einander abzustimmen.,,
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Umweltausschuß beantragt.