236/AE
der Abgeordneten Langthaler, Kammerlander, Freundinnen und Freunde
betreffend wirksame Maßnahmen zur Einschränkung des Walfanges
Neue wissenschaftliche Untersuchungen - veröffentlicht von der Londoner Environmental
Investigation Agency (EIA) - haben ergeben, daß das Überleben von Walen, Delphinen und
diversen anderen Meeressäugern unmittelbar und ernsthaft bedroht ist. Ursache hierfür ist
die Änderung des Klimas, die in Verbindung mit der Verschmutzung und Überfischung der
Meere und dem Ozonabbau in der Stratosphäre katastrophale Wirkungen hat.
Angesichts der schon vorhandenen Umweltbelastungen ist die weitere direkte Bedrohung
durch den Walfang völlig verantwortungslos und steht im Widerspruch zu allen
wissenschaftlichen Erkenntnissen. Trotz des bestehenden Moratoriums jagen manche
Staaten wie Japan und Norwegen weiterhin Wale im sogenannten "wissenschaftlichen
Walfang" . Norwegen hat bereits die Walfangsaison 1996 eröffnet.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG:
Der Nationalrat wolle beschließen:
Die österreichische Bundesregierung wird ersucht, im Rahmen internationaler
Vereinbarungen, insbesondere bei der Internationalen Walfangkommission, alle
Möglichkeiten auszuschöpfen , daß das bestehende, unbefristete Moratorium für den
kommerziellen Walfang nicht aufgehoben und daß es auch auf den "wissenschaftlichen
Walfang" ausgeweitet wird. Parallel dazu ist ein intensives wissenschaftliches
Forschungsprogramms über die Auswirkungen von Umweltgefahren für Meeressäuger zu
initiieren.
Die österreichische Bundesregierung möge im Rahmen der internationalen Beziehungen,
insbesondere mit Norwegen und Japan , darauf hinwirken, daß der sogenannte
"wissenschaftliche Walfang" und der Walfang, der den Regeln der Internationalen
Walfangkommission widerspricht, eingestellt wird.
In formeller, Hinsicht wird die Zuweisung an den außenpolitischer Ausschuß vorgeschlagen.