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der Abgeordneten Dr. Haider, Dr. Ofner
betreffend Reform des Insolvenzrechtes zur Verbesserung der Sanierungsmöglichkeiten
In den USA können insolvente Unternehmen nicht nur liquidiert werden, sondern es besteht die
Möglichkeit, durch das sogenannte ''Chapter 11 ''-Verfahren die Geschäfte über relativ lange
Zeit fortzuführen, um auf diesem Wege eine Sanierung des Betriebes zu erreichen. Bei einer
Erfolgsquote von etwa 10 % und einer Anwendung vor allem auf Großbetriebe scheint dieses
Instrument durchaus erfolgversprechend. Das österreichische Insolvenzrecht kennt eine
vergleichbare Fortführungsmöglichkeit nicht und führt damit in manchen Fällen zu einer
vermeidbaren Vernichtung von Unternehmenswerten und Arbeitsplätzen. Zusätzlich wird der
Insolvenz-Ausfallgeld-Fonds durch die Beendigung der Dienstverhältnisse belastet und
erzwingt damit eine weitere, Arbeitsplätze verringernde Erhöhung der Lohnnebenkosten für
florierende Betriebe.
Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher den nachstehenden
Entschließungsantrag:
Der Nationalrat wolle beschließen:
"Der Bundesminister für Justiz wird zur Sicherung der Leistungsfähigkeit der österreichischen
Wirtschaft und zur Erhaltung österreichischer Arbeitsplätze ersucht, dem Nationalrat einen
Gesetzesentwurf zuzuleiten, der die Möglichkeit einer Weiterführung insolventer Unternehmen
unter gerichtlicher Aufsicht nach dem Vorbild des amerikamschen '' Chapter 11''-Verfahrens
vorsieht und damit Sanierungs- und Reorganisationsversuche ermöglicht."
ln formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Justizausschuß vorgeschlagen.