619/AE XX.GP
der Abg. Dr.Salzl, Mag. Haupt, Dr. Haider
betreffend diplomatische Schritte gegenüber der Republik Malta zwecks Eindämmung der
Jagd auf Zugvögel
Nach Schätzungen deutscher Vogelschutzvereine sind 1,5 Mio der jährlich auf Malta geschos-
senen Vögel keine einheimischen Arten, sondern Zugvögel wie Störche, Blauracken,
Wiedehopfe oder Falken. Scharen von Singvögeln werden angelockt und mit Netzen gefangen,
um anschließend in Käfigen gehalten oder verspeist zu werden.
Die Vogelfänger sind unverbesserlich: Nach Unterschutzstellung mehrerer Vogelarten und
Einschränkung der Vogeljagd im Jahr 1993 durch die Nationalpartei gewann die Labour -
Partei die nächste Wahl und dehnte prompt die Jagdsaison auf nahezu das ganze Jahr aus,
wobei auch die Gefährdung von Touristen in Kauf genommen wird, die immerhin ein Fünftel
des Bruttosozialproduktes einbringen. Auch in Österreich ist ein Rückgang an Zug - und Sing -
vogelbeständen zu beobachten, obwohl diese Tiere nicht bejagt werden. Es ist daher dringend
notwendig, diesen gefährdeten Arten einen ungestörten Ruheplatz auf ihrer weiten Reise nach
Afrika zu garantieren.
Daher stellen die unterfertigten Abgeordneten nachstehenden
Entschließungsantrag:
Der Nationalrat wolle beschließen:
Der Bundesminister für Auswärtige Angelegenheiten wird ersucht,
- die Regierung der Republik Malta auf die mit Vogelfang und Vogeljagd verbundenen
Bestandesgefährdungen an Zug - und Singvögeln und die damit verbundene Folgewirkungen
nachdrücklich aufmerksam zu machen und
- innerhalb der EU -Gremien dafür einzutreten, daß bisher gewährte Unterstützungen und
Begünstigungen der EU an die Republik Malta von der Einstellung der Vogeljagd und des
Vogelfanges abhängig gemacht werden."
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung dieses Antrages
an den Außenpolitischen Ausschuß beantragt.