90/AE

 

 

 

der Abgeordneten DI. Prinzhorn, Mag. Haupt

und Kollegen

betreffend Maßnahmen zur Vereinheitlichung und Verbesserung der Technologie- und

Forschungsförderung

 

 

 

 

Zahllose l onds sowie eine Aufsplitterung der Kompetenzen auf mehrere Ministerien sind Ursache

für die unübersichtlichen und ineffizienten Strukturen im Bereich der österreichischen Technologie-

und Forschungsförderung.

So gibt es neben dem Forschungsförderungsfonds für die gewerbliche Wirtschaft (FFF), dem

lnnovations- und Technologiefonds (ITF), dem Seed-Financing, der Bürges-Förderungsbank sowie

dem ERP-Fonds eine Vielzahl von Investitionsförderungsprogrammen in den Bundesländern.

Diese Zersplitterung führt zwangsläufiig zu einem Kommunikations - und Kompetenzdefizit.

Darüber hinaus besteht für Österreich im Bereich der Technologie- und Wirtschaftsforschung

gegenüber anderen Industrienationen ein enormer Nachholbedarf.

Im Vergleich mit den OECD-Staaten zeigt sich, daß die Ausgaben Österreichs für Forschung und

Entwicklung deutlich unterhalb des internationalen Durchschnitts liegen.

Die Forschungsaufwendungen in Österreich betragen gegenwärtig lediglich 1,48 % des BlP. Im

Vergleich dazu betragen die Forschungsaufwendungen in Deutschland 2,58 % des BIP.

Insbesondere durch den Beitritt Österreichs zur EU, welcher der heimischen Wirtschaft einen

enormen zusätzlichen Konkurrenzdruck gebracht hat, sowie durch die zunehmende Bedeutung

hochtechnologischer Produkte und technologieintensiver Herstellungsprozesse sind Maßnahmen,

die zu einer Verbesserung der tristen Situation der heimischen Technologie- und

Forschungsförderung führen, von größter Bedeutung.

 

Aus diesem Grund ist neben erforderlichen finanziellen Maßnahmen eine Vereinheitlichung und

Zusammenführung aller Forschungs- und Förderungsfonds in einer Stiftung für Forschung und

Entwicklung sowie eine Koordinierung der Förderungsmaßnahmen zwischen Bund und Ländern

dringend erforderlich.

 

Der Nationalrat wolle beschließen:

 

Die Bundesregierung wird zur Sicherung der Leistungsfähigkeit der österreichischen Wirtschaft und

der Erhaltung österreichischer Arbeitsplätze aufgefordert, Maßnahmen zu setzen, die folgenden

Forderungen Rechnung tragen:

 

1) Einer Vereinheitlichung und Zusammenführung aller Forschungs- und Förderungsfonds in

einer einheitlichen Stiftung für Forschung und Entwicklung und eine Koordinierung der

Förderungsmaßnahmen zwischen Bund und Ländern.

 

2) Einer Steigerung und Heranführung der Aufwendungen Österreichs für Forschung und

Entwicklung in Relation zum BlP auf den OECD-Durchschnitt.

 

3) Der Schaffung von steuerlichen Anreizen für Unternehmer zur Verbesserung der

Forschungs- und Entwicklungsorientierung der Unternehmer.

 

 

 

 

 

In formeller Hinsicht wird beantragt, diesen Antrag dem Wissenschaftsausschuß zuzuweisen.