1537/AB XX.GP

 

In Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen Anfrage Nr.

1576/J betreffend die Patentanmeldung in Österreich, welche die

Abgeordneten Kampichler und Kollegen am 29. November 1996 an mich

richteten und aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit in Kopie

beigelegt ist, stelle ich fest:

Antwort zu Punkt 1 der Anfrage:

Die Tendenz bei der Einreichung von Patenten in Österreich ist

steigend. So wurden 1.995 bis zum Stichtag 30. November 2.046 Pa-

tentanmeldungen und 654 Gebrauchsmusteranmeldungen eingereicht,

1996 waren es bis zu diesem Stichtag 2.175 Patentanmeldungen und

706 Gebrauchsmusteranmeldungen. Den 2.204 Patentanmeldungen und

706 Gebrauchsmusteranmeldungen aus 1995 stehen hochgerechnet auf

das Jahr 1996 etwa 2.344 Patentanmeldungen und 773

Gebrauchsmusteranmeldungen gegenüber. Die Steigerung in der

Anmeldetätigkeit

beträgt daher etwa 6,4 % bei den Patenten und 9,4 % bei den Ge-

brauchsmustern .

Antwort zu Punkt 2 der Anfrage:

1995 wurden 2.204 Patentanmeldungen und 731 Gebrauchsmusteranmel-

dungen zur Begutachtung eingereicht und davon 1.777 Patente er-

teilt und 509 Gebrauchsmuster registriert.

Über eine Verwertung bzw. Nutzung von Patenten kann das Bundesmi-

nisterium für wirtschaftliche Angelegenheiten keine Auskunft

geben, da es den weiteren Weg eines Patents bzw. Gebrauchsmusters

nicht verfolgen kann.

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten ver-

sucht jedoch Anfragern insoweit Hilfestellung zu geben, als es

eine Broschüre der Förder- und Verwertungsstellen zusammenge-

stellt hat und diese bei Bedarf kostenlos weitergibt.

Antwort zu Punkt 3 der Anfrage:

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten hat

Maßnahmen zur Forcierung des Patentwesens getroffen und ist stän-

dig bemüht, die Service- und Informationsleistungen zu ver-

bessern (siehe auch Antwort zu Frage 4) . Hauptzielgruppen sind

kleine und mittlere Unternehmen und die Hochschulen.

Antwort zu Punkt 4 der Anfrage:

Die Steigerung der Nutzung von Patentinformation soll dazu füh-

ren, daß bestehende Ideenressourcen stärker als bisher zur Um-

setzung neuer Produkte und Dienstleistungen genutzt werden. Ein

Erfinder- und innovationsfreundliches Klima soll die Innovations-

tätigkeit als wesentliche Grundlage für die Sicherung der Wettbe-

werbsfähigkeit verstärken .

Daraus ergeben sich folgende inhaltliche Schwerpunkte:

- Steigerung der Nutzung von Patent- und wissenschaftlich-tech-

nischer Informationen

- Steigerung der Zahl von Erfindungen

Das Österreichische Patentamt im Bundesministerium für wirt-

schaftliche Angelegenheiten versteht sich u.a. als Anlaufstelle

für die Wirtschaftstreibenden und lädt Mitarbeiter aus öster-

reichischen Unternehmen zu Seminaren über den gewerblichen

Rechtsschutz ein.

Schüler aller berufsbildenden Schulen haben die Möglichkeit, sich

im Rahmen eines Lehrausganges in Seminaren praxisnah über den

gewerblichen Rechtsschutz zu informieren.

Ebenso sind Projektarbeiten für Schulen ein weiteres Element, mit

dem das Patentamt den angehenden Ingenieuren die Möglichkeiten

der Informationsleistungen des Amtes aufzeigt.

Das Österreichische Patentamt beteiligt sich auch beim Öster-

reichischen Jugend-Innovationswettbewerb, indem es die Projekte

technisch bewertet .

Eine weitere Zielgruppe sind die Universitäten und Schulen, ins-

besondere die technischen Fachhochschulen. Betreffend den Bereich

Universitäten stellt das Österreichische Patentamt im Rahmen von

Diplomarbeiten und Dissertationen kostenlose Recherchen zum Stand

der Technik zur Verfügung. Als neues Informationsprojekt wird das

Amt ab 1997 speziell für den Bereich Hochschulen und Universitä-

ten eine Seminarreihe unter dem Titel " Erfindungsschutz und Pa-

tentinformation" veranstalten.

Als Multiplikatoren von Informationen über den gewerblichen

Rechtsschutz werden Rechtsanwaltskammern, Bibliothekare und

Dokumentare sowie die Wirtschaftskammern in den Bundesländern in

eigenen Veranstaltungsreihen informiert.

Im Bereich Messen und Ausstellungen arbeitet das Österreichische

Patentamt mit verschiedenen Partnern , z . B . anderen Patentämtern ,

zusammen.