1609/AB XX.GP

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 1690/J-NR/1996 betreffend die drohende Reduktion

von "EBlS", die die Abgeordneten Karl Öllinger und FreundInnen am 13. Dezember 1996 an

mich richteten, wird wie folgt beantwortet:

1. Ist es richtig, daß vom Ministerium beabsichtigt wird, die Mittel für EBIS zu

reduzieren und damit dessen Leistungsfähigkeit zu beeinträchtigen?

Antwort:

Im Herbst des vergangenen Jahres wurde der Verein EBIS informiert, daß im Jahr 1997 Mittel

von 2 Mio.S zur Verfügung gestellt werden, 1996 wurde EBIS mit 4 Mio.S gefördert.

2. Wenn ja: Was sind die Gründe für die beabsichtigte Reduzierung der Mittel?

Antwort :

Die Vergabe der EB-Mittel wird neu strukturiert. Obgleich es gelungen ist, 1996 einen außer-

ordentlichen, einmaligen Betrag von 50 Mio. S für die Erwachsenenbildung zu erhalten, muß

gespart werden. Das Bundesministerium für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten muß auch

auf dem Gebiete der Erwachsenenbildung Prioritäten setzen, es muß mit den vorhandenen Mitteln

die EB-Institutionen fördern und verstärkt die Bevölkerung zur Teilnahme an der Weiterbildung

motivieren sowie für ein positives Klima die Erwachsenenweiterbildung betreffend sorgen. Das

Ziel dieser Informationsarbeit: das lebensbegleitende Lernen muß eine Selbstverständlichkeit

werden. Aus dieser Sicht kann es daher nicht primäre Aufgabe des Bundesministeriums für Unter-

richt und kulturelle Angelegenheiten sein, über Kurs-Angebote einzelner EB-Institutionen zu

informieren.

Verschiedene EB-Institutionen bieten bereits ihr Angebot über die neuen Medien an. Auch

einzelne Bundesländer sind im Bildungsinformationswesen sehr initiativ. Es scheint sinnvoll, daß

das Bundesministerium für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten diese Initiativen der Länder

unterstützt, weil Weiterbildungsinformationen regional effzienter und kundenorientierter durch-

geführt werden können, als dies zentralistisch möglich ist.

Ich glaube, daß regional Informationsarbeit geleistet werden muß. Ich habe bereits mit den Förde-

rungsstellen des Bundes für die Erwachsenenbildung Gespräche geführt, damit diese diese Auf-

gabe gemeinsam mit den Ländern verstärkt durchführen.

Die in der Datenbank EBIS enthaltenen Informationen werden, nach Befragung des Vereines

EBIS, nicht auf ihre Qualität hin geprüft. Das Bundesministerium für Unterricht und kulturelle

Angelegenheiten kann folglich für dieses in EBIS zusammengefaßte Angebot keine Qualitäts-

garantie geben.

Ich verweise auch darauf, daß etwa im Bereich des Arbeitsmarktservice (AMS) eine Weiter-

bildungsdatenbank entstehen soll. Es wäre sinnvoll, wenn es im Rahmen des AMS zu einer

Zusammenarbeit mit EBIS kommen könnte.

Das Bundesministerium für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten hat bei der Informations-

arbeit eine Koordinationsfunktion zu übernehmen, Detailinformationen zählen wohl zu den Auf-

gaben der einzelnen EB-Institutionen.

3. Wenn 1 ja: Ist es nicht ziemlich widersinnig, zunächst EBlS im Auftrag des BMUK zu

gründen, um dann durch die Reduzierung der Mittel eine dreijährige Aufbauarbeit

zunichte zu machen?

Antwort:

EBIS startete im Jahr 1993 mit Kosten von 1,642.000,-- S. Es wurden Gesamtkosten von

5 Mio. S in Zukunft bei einer gesamtösterreichischen Wirkung von EBIS in Aussicht gestellt. Die

Kosten betrugen 1996 bereits 4 Mio. S für den Bereich Wien, Niederösterreich, Burgenland und

Steiermark. Man muß annehmen, daß ein gesamtösterreichischer Ausbau von EBIS weit über

diese Förderung hinausgeht. Ich verweise auch auf die bereits erwähnten Bestrebungen einzelner

Länder und einzelner EB-Institutionen.