1649/AB XX.GP
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 1678 /J-NR/1996, betreffend Haupt-
verkehrsachsen im NÖ-Zentralraum und etwaige Infrastruktur-Änderungen, die die
Abgeordneten Sigl und Genossen am 13. Dezember 1996 an meinen Amtsvorgänger
gerichtet haben, beehre ich mich wie folgt zu beantworten:
1., 2. und 3.: In welchem Stadium der Realisierung steht die schnellbahnmäßige Verbindung der
Strecke Krems - St. Pölten - Lilienfeld? Wann wird mit dem Bau begonnen?
Welche Pläne gibt es zu einer City-Bahn-Führung der Strecke Krems - St. Pölten -
Lilienfeld durch St. Pölten?
Gibt es Planungen, betreffend Eingliederung der Strecke Krems - St. Pölten -
Lilienfeld in den Hauptbahnhof St. Pölten?
Antwort:
In einem zwischen dem Land Niederösterreich (vertreten durch die NÖVOG) und den
ÖBB im Juni 1996 abgeschlossenen Vertrag über Verkehrsdienste auf Hauptbahnen
erklären sich die ÖBB grundsätzlich bereit, auf Wunsch der NÖVOG den Verkehr auf
den angesprochenen Strecken zu attraktivieren, wobei über diese zusätzlichen Ver-
kehrsleistungen ein gesondertes Übereinkommen abzuschließen sein wird.
Im Rahmen einer Projektgruppe (Land Niederösterreich und ÖBB) wurden die Möglich-
keiten zur Verbesserung des Schienenverkehrs auf den Strecken Krems a.d. Donau -
St. Pölten Hbf, Tulln - Herzogenburg, St. Pölten - Lilienfeld und Traisen - Hainfeld
geprüft. Es wurden mehrere
Ausbauvarianten bzw. Fahrplanmodelle entwickelt, in
denen u.a. auch die Möglichkeiten einer City-Bahn durch St. Pölten bzw. die Durch-
bindung via Hauptbahnhof St. Pölten untersucht wurden.
Da seitens des Landes die Meinungsfindung hinsichtlich der zu Realisierung kommen-
den Variante noch nicht gefallen ist und auch die Finanzierung der - je nach Variante
unterschiedlichen - Infrastrukturmaßnahmen zwischen Land Niederösterreich und Bund
erst zu klären sein wird, kann von den ÖBB dzt. kein Termin für einen Baubeginn
genannt werden.
4., 6 und 7: Werden noch andere Verkehrswege, außer Schiene, bei der Errichtung einer
leistungsstarken Verbindung Krems - St. Pölten - Lilienfeld in Betracht gezogen?
In welchem Umfang wird der Hbf St. Pölten, im Zuge der Errichtung einer Hochlei-
stungsstrecke auf der Westbahn, umgestattet?
Gibt es Überlegungen - Planungen - zu einem Um- u. Ausbau des Hbf St. Pölten?
Antwort:
Als Voraussetzung für den Umbau des Hauptbahnhofes St. Pölten zu einem lei-
stungsfähigen und kundenorientierten Bahnhof für den Personenverkehr ist der Bau
der Güterzugumfahrung St. Pölten unabdingbar.
Der derzeitige Hauptbahnhof St. Pölten ist bereits an der Grenze seiner Leistungs-
fähigkeit und ist den künftigen Anforderungen des steigenden Verkehrs in keinster
Weise gewachsen. Durch die Umlegung eines Großteils des Güterverkehrs auf die
Güterzugumfahrung können die Bahnsteige so umgebaut werden, daß ein kunden-
gerechtes Umsteigen möglich ist. Ferner kann auch die Nord-Süd-Verbindung
(Krems-Lilienfeld) durchgebunden werden.
Die Gleisanlagen werden für eine hohe Betriebsqualität ausgestattet, sodaß der
Hauptbahnhof St. Pölten keinen Kapazitätsengpaß bei dem Ausbau zur viergleisigen
Westbahn darstellt.
Die zu setzenden Maßnahmen sind in enger Abhängigkeit mit dem Projekt Güterzug-
umfahrung St. Pölten zu sehen. In Abhängigkeit von den Behördenverfahren kann mit
diesen Maßnahmen etwa im Jahre 2002 begonnen werden.
5.: Welche Hauptverkehrswege werden im NÖ-Zentralraum in den nächsten Jahren geplant oder
errichtet?
Antwort:
Die HL-AG wurde mit den Planungen und teilweise bereits auch mit den Baumaß-
nahmen für eine viergleisige Westbahn beauftragt.
Dadurch werden auch zusätzliche Möglichkeiten zur Anbindung an bestehende Bahn-
Strecken geschaffen, so z.B. im Bereich des Tullnerfeldes die Anbindung an die Franz-
Josefs-Bahn, und insgesamt die Leistungsfähigkeit der gesamten West-Ost-Achse
("Donau-Achse") den wachsenden Anforderungen entsprechend, erhöht.
8. Sind kurzfristige oder mittelfristige Sanierungsarbeiten am Hbf St. Pölten vorgesehen7
Antwort:
Es werden von den (ÖBB laufend Erhaltungs- bzw. Sanierungsarbeiten durchgeführt.