1988/AB XX.GP

 

Die Abgeordneten zum Nationalrat Anschober, Freundinnen und Freunde haben am

17.2.1997 an mich eine schriftliche Anfrage mit der Nr.1960/J betreffend

"Deponieskandal Bachmanning" gerichtet. Auf die - aus Gründen der besseren

Übersichtlichkeit - in Kopie beigeschlossene Anfrage beehre ich mich, folgendes

mitzuteilen:

ad 1

Die Ergebnisse der abgeschlossenen ersten Phase des Sanierungsprojektes

(Optimierung des Projektes) bestätigen die ursprünglich geschätzten Gesamtkosten

von rund öS 320 Mio. Die Notwendigkeit, die Kostenschätzung nach oben zu

korrigieren, ist nach den derzeit vorliegenden Informationen unwahrscheinlich. ln

diesem Zusammenhang ist auf den Umstand hinzuweisen, daß als Datengrundlage

für die aktualisierte Kostenschätzung außerordentlich umfangreiches Datenmaterial

über Qualität und Quantität des Altlastenmaterials zur Verfügung standen. An der

geplanten Sanierungsdauer von etwa 2 Jahren soll festgehalten werden.

Sanierungsbeginn: Sommer 1997 (Herstellen der Baustelleneinrichtung)

Beginn der Räumung: Herbst 1 997.

ad 2

Das kontaminierte Erdreich wird projektskonform sortiert und anschließend entweder

thermisch behandelt oder auf geeignete Deponien verbracht. Die konkreten Mengen

werden derzeit im Zuge eines Optimierungsprogrammes ermittelt. Die

Endergebnisse sollen nach meinem Informationsstand noch im Mai 1997 vorliegen.

Auf welche Deponien bzw. in welche Verbrennungsanlage das Material gebracht

wird, ist im Wege einer öffentlichen Ausschreibung zu ermitteln.

ad 3 bis 20

Eine Beantwortung dieser Fragen ist wegen mangelnder Zuständigkeit meines

Ressorts nicht möglich; diese kann nur von den zuständigen Behörden,

insbesondere der Wasserrechtsbehörde und der Gewerbebehörde sowie vom

zuständigen Gericht erfolgen.

ad 21

Im direkten Umfeld der Altlast treten seit dem Beginn der Beweissicherung im Jahr

1989 auffällige Meßergebnisse bei Grundwasseruntersuchungen auf. Seit dem Jahr

1994 zeigt sich bei zwei Grundwassersonden direkt neben der Deponie insbeson-

dere bei der Schadstoffgruppe der leichtflüchtigen chlorierten Kohlenwasserstoffe

(CKW) ein drastischer Anstieg der Konzentrationen im Grundwasser.

Während im Jahr 1990 maximale CKW-Belastungen von etwa 10 ug/l beobachtet

werden konnten, wurde im Jahr 1994 eine maximale Belastung von ca. 420 ug/l bzw.

im Oktober 1996 eine maximale Belastung von rund 1.070 ug/l beobachtet.

Bezogen auf den Summenparameter leichtflüchtige chlorierte Kohlenwasserstoffe

sind die Belastungen des Grundwassers also in den letzten sechs Jahren um etwa

das 100-fache angestiegen.

Anhand sämtlicher bisher vorliegender Meßergebnisse zeigt die Entwicklung der

Belastungen seit dem Jahr 1994 grundsätzlich einen stark ansteigenden Trend der

von jahreszeitlichen Schwankungen in Zusammenhang mit der Lage des

Grundwasserspiegels überlagert wird. Die höchsten Belastungen sind jeweils bei

hohen Spiegellagen des Grundwassers zu beobachten.